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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Herstellung
von konturbezogenen Temperierkanälen
in Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen,
Kernen und Schiebern mit im Inneren angeordneten Temperierkanälen zur
Temperierung vor allem der aktiven Werkzeugoberflächen.
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Zur
Herstellung von Formteilen in großen Stückzahlen werden heute wiederverwendbare
Formen eingesetzt. Solcherart Werkzeuge sind vor allem aus der Kunststoffverarbeitung,
beispielsweise aus dem Spritzgießen oder auch dem Druckgießen bekannt.
Dabei sind die Werkzeuge aus mehreren Werkzeugeinzelteilen zusammengesetzt
oder sind mit Werkzeugeinsätzen
versehen.
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Werkzeuge
bzw. Werkzeugeinsätze
für abformende
Fertigungsverfahren der Kunststoffverarbeitung und Gießereitechnik
werden vorwiegend aus Vollmaterial (Halbzeug z. B. runder oder rechteckiger Form)
hergestellt, wobei dabei die spätere
Kontur der Werkzeugteile nur in den Außenabmessungen berücksichtigt
wird. Bevorzugte Werkstoffe sind Stahl und Aluminium. Für geometrisch
komplizierte Objekte, insbesondere solche mit Freiformflächen, ist
ein hoher Bearbeitungsaufwand in der Regel mit spanabhebender bzw.
senkerodierender Bearbeitung erforderlich. Zudem sind die Genauigkeitsanforderungen
an die Werkzeugeinzelteile z. B. bei Spritzgusswerkzeugen extrem
hoch. Sie erfordern oftmals eine Maßgenauigkeit von 0,01 mm. Diese
Werkzeuge weisen Kühlkanäle auf um
eine schnelle und gleichmäßige Abkühlung der
mit dem Werkzeug hergestellten Kunststoffteile zu erreichen. Kühlkanäle, die durch
nachträgliches
Bohren eingebracht werden, sind so nah wie möglich an der Werkzeuginnenkontur (Gravur,
Kavität)
anzuordnen, um dort einen maximalen Kühleffekt zu erzielen. Diese
Bohrungen werden heute abtragend hergestellt. Sind sie durch Bohren hergestellt
verlaufen sie nur geradlinig. Damit kann bei nicht ebenen Kunststoffteilen
der optimale Abstand zu den Bohrungen zur Formoberfläche nicht
erreicht werden. Die Folgen sind längere Fertigungszeiten für die Kunststoffteile
und durch die ungleichmäßige Abkühlung Abweichungen
des gefertigten Kunststoffteiles von der gewünschten Form (thermischer Verzug
des Kunststoffteiles).
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Um
die Bohrungen zu einem Temperiersystem verbinden zu können, müssen häufig ein
Teil der Bohrungen mit speziellen Stopfen später wieder verschlossen werden.
Liegen diese Verschlüsse
in der formgebenden Oberfläche
des Werkzeuges, ergeben sich dadurch später an diesen Stellen auf dem Kunststoffteil
qualitätsmindernde
Oberflächenmarkierungen.
Neben dieser Minderung der Oberflächenqualität verursacht dieses Verschließen einen weiteren
nicht unerheblichen Zeit- und Kostenaufwand. Diese Nachteile der
Temperierung mit Bohrungen sind bei Werkzeugeinzelteilen für Spritzgusswerkzeuge
bekannt. Es werden daher bei solcherart Werkzeugen für nicht
ebenflächige
Kunststoffteile oft zusätzliche
spezielle Temperierelemente wie z. B. Spiralkühlfinger, die jedoch die Werkzeugkosten nochmals
erhöhen,
eingesetzt. Eine optimale Temperierung kann dadurch jedoch ebenfalls
nicht erreicht werden.
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Die
Fertigungskosten für
die Herstellung dieser Werkzeuge sind entsprechend den Genauigkeitsanforderungen
der damit hergestellte Spritzgussteile oder Druckgussteile auf Grund
der hohen Drücke
während
des Abformens von ca. 100 Tonnen und mehr und den Anforderungen
an eine hohe Dichtigkeit des Werkzeuges sehr hoch.
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In
erster Linie sind diese Anforderungen nur mit Werkzeugen aus Stahl
erfüllbar.
Probleme treten insbesondere bei der spanabhebenden Bearbeitung der
Halbzeuge aus denen die Werkzeuge hergestellt werden, auf. Dabei
werden Spannungen aus dem Werkzeug frei, die zur Verformung des
Werkzeugteiles oder Werkzeuges führen.
Die Folge davon ist eine langwierige zeitaufwendige abgestufte Bearbeitung mittels
abtragender Herstellungsverfahren in Verbindung mit langwierigen
thermischen Behandlungen um die Spannungen im Werkzeug zu vermindern.
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Es
gibt verschiedene Erfindungen mit dem Ziel, die Kühlung darüber hinaus
zu verbessern. Derartige Patente gehen nach wie vor, von Kühlkanälen – wenn auch
verbesserten – aus
und betreffen immer nur ein spezielles Verfahren (z. B. Spritzguss).
Solche Lösungen
sind aus den Schriften
DE 42
34 961 ,
DE 44 44 796 und
DE 195 21 733 bekannt.
Zur Herstellung von Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen aus Blockmaterial ist
ein hoher Bearbeitungsaufwand (Zeit und Kosten) für das Schruppen,
Schlichten, eventuell notwendiges Senkerodieren und das Einbringen
von Kühlkanälen kennzeichnend.
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Des
weiteren ist keine optimale, gleichmäßige Kühlung der Werkzeuggravuren
möglich,
da ja die Kühlkanäle, die
aufgrund ihrer Herstellung durch Bohren grundsätzlich linear verlaufen, sich
der Gravur nur sehr grub und ungleichmäßig annähern. Insbesondere für geometrisch
komplizierte Objekte mit Freiformflächen kann durch die unvollständige Annäherung an
die Kavitäten
keine gleichmäßige Kühlung erreicht
werden. Je nach der Materialdicke zwischen Gravur und Kühlkanal
unterscheiden sich die Werkzeugtemperaturen im Gravurbereich; es
bilden sich thermische Zentren (Bereiche mit besonders hoher Temperatur).
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Daraus
resultieren:
- – lange Zykluszeiten,
- – geringe
Werkzeugstandzeit,
- – Verzug
des Werkzeugs bzw. Werkzeugeinsatzes,
- – Spannungen
und Verzug im Werkstück
(Guss- bzw. Kunststoffteil)
- – Einfallstellen
und Porositäten.
- – Qualitätsmängel
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Für größere Werkzeuge
oder Werkzeugeinsätze
wird das Problem der punktgenauen Kühlung noch problematischer.
Zudem können
durch den Verzug des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes bei der Herstellung
Dichtigkeitsprobleme im späteren Dauerbetrieb
auftreten, da in der Regel auch größere Drücke eingesetzt werden. Leckverluste
an Kühlflüssigkeit
können
Störungen
im direkten Fertigungsprozess (Spritzgießen bzw. Druckgießen) verursachen.
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Bekannt
sind auch Werkzeuge bzw. Verfahren zur Herstellung von Werkzeugen,
mit denen nicht ebene Kunststoffteile hergestellt werden sollen,
die aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt sind. Dabei sind in
einzelne Werkzeugteile mäanderförmige Kühlkanäle eingebracht.
Diese Einzelteile des Werkzeuges werden dann so dichtend miteinander verbunden,
dass keine Kühlmittel
austreten können. Solcherart
Werkzeuge sind bedingt durch ihre aufwendige Herstellung noch teuerer.
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Bei
der Herstellung von Gießharzformen,
d. h. bei Gießprozessen
mit niedriger Temperatur, ist es bekannt Einzelteile, wie z. B.
Rohre in der Gießharzform
so anzuordnen, dass sie im Gießprozess
mit eingegossen werden. Diese Giesharze besitzen jedoch nur geringe
thermische und mechanische Eigenschaften, so dass sie nur zur Herstellung
von Prototypen eingesetzt werden können.
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Aus
dem „Dubbel" Taschenbuch für den Maschinenbau,
19. Auflage Springer Verlag, Berlin, Heidelberg New York 1997 ist
es bekannt, Rohre mittels Gießen
für den
Bereich des Graugusses im Werkstück
einzugießen.
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Weiterhin
ist es aus der
DE
101 59 456 A1 bekannt Temperierkanäle in Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen in
einer neuen Qualität
anzuordnen. Dabei ist die innere Wand des Werkzeuges bzw. des Werkzeugeinsatzes
analog der Kontur der Gravur/Kavität ausgeformt. Das bedeutet,
dass die innere Wand ein Konturnegativ des herzustellenden Erzeugnisses
darstellt und in konturparallelem Abstand mit definierter Wandstärke ganz
oder teilweise hinterformt ausgebildet ist. Bei nur teilweiser Hinterformung
folgen die Kühlkanäle ebenfalls
in konturparallelem Abstand der Kontur der inneren Wand des Werkzeuges
bzw. des Werkzeugeinsatzes. Das Werkzeug bzw. der Werkzeugeinsatz
ist vollständig geschlossen.
Es besteht aus einem Stahlgussteil in dessen Inneren mindestens
ein Rohr mit mindestens einer Temperiermitteleintrittsöffnung und
mindestens einer Temperiermittelaustrittsöffnung angeordnet ist. Das
oder die eingegossenen Rohre sollen sich während des Gießens stoffschlüssig mit
dem Gussmaterial verbinden, so dass ein sehr guter Wärmeübergang
zwischen Werkzeug, bzw. Werkzeugeinsatz und Temperiermedium gewährleistet
werden kann. Bei diesem Verfahren zur Herstellung von Werkzeugen
bzw. Werkzeugeinsätzen
für abformende
Fertigungsverfahren der Kunststoffverarbeitung und Gießereitechnik
werden Rohre im Inneren des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes so
eingegossen, dass sie in ihrem Verlauf der Kavität des Werkzeuges angepasst
sind, wobei die Rohre mittels Gießen von Stahl nach dem Vollformguss
eingegossen werden sollen. Die Ur-, Fertigungs- und Kernmodelle
der Werkzeuge bzw. Werkzeugeinsätze
sind dabei mittels eines Rapid-Prototyping-Verfahrens oder mittels Hochgeschwindigkeitsfräsen HSC
gefertigt.
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In
einem Beispiel wird beschrieben, wie ein oder mehrere Kühlkanäle in konturparallelem
Abstand analog der Kontur der Gravur/Kavität mäanderförmig im Werkzeug bzw. Werkzeugeinsatz
angeordnet werden sollen. Allerdings ist diese Lösung nur für Rohre mit relativ großen Wandstärken geeignet,
da bei geringen Wandstärken
das Rohrmaterial in einzelnen Bereichen der Form so weit aufschmilzt,
dass sich die geforderte Lage der Rohre verändert, oder die Rohre ganz
wegschmelzen. Bei Rohren mit großen Wandstärken besteht des weiteren das
Problem, dass die relativ großen
Krümmungsradien
der Rohre den oftmals kleineren Krümmungsradien des Oberflächenverlaufs
der Funktionsfläche,
die ja optimal gekühlt
werden soll, nicht folgen können.
Diese Lösung
ist deshalb nur für
einfache wenig gekrümmte Oberflächen geeignet.
Komplizierte Rohrkonstruktionen, vor allem in mehreren Raumachsen
lassen sich nur mit erheblichen technologischen Aufwand herstellen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung
von konturbezogenen Temperierkanälen
in Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen,
Kernen und Schiebern zu schaffen, bei dem relativ kleine Temperierkanäle in die
Nähe der
aktiven Oberflächen
im Inneren der Werkzeuge bzw. Werkzeugeinsätze, Kerne und Schieber angeordnet
werden können,
die auch kleine Biegeradien und damit eine bessere Parallelität der Temperierkanäle zu dem Oberflächenverlauf
ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des 1 oder 2 Patentanspruches in Verbindung mit den Merkmalen
des 4. Patentanspruches gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von konturbezogenen Temperierkanälen in Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen und
Schiebern wird in einem ersten Gießverfahren zunächst der
Funktionsbereich des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes oder
Schiebers als Grundrahmen mit einer relativ geringen Wandstärke gegossen.
Anschließend
erfolgt eine Wärmebehandlung
um die gussbedingten Materialspannungen aus dem Gussteil zu entfernen.
Nun werden möglichst parallel
zur Funktionsoberfläche,
d. h. jeweils den Krümmungsradien
folgend im Rückenbereich
des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes bzw. Schiebers konturbezogen
die Temperierkanäle
als Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen angeordnet und räumlich genau
fixiert. Dann wird in einem weiteren Gießverfahren der noch hohle Raum
des gesamten Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes oder Schiebers
mit einem anderen Werkstoff ausgegossen.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von konturbezogenen Temperierkanälen in Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen und
Schiebern kann auch in ersten Gießverfahren der Reaktionsbereich
des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes oder Schiebers einschließlich der
Rohrgebilde oder Rohrkonstruktion mit einer Ummantelung als Panzerungsschicht
in Vollformgussverfahren gegossen werden. Anschließend erfolgt ein
Umgießen
des Reaktionsbereiches mit gleichzeitiger Herstellung des Funktionsbereiches
mit einem hochwertigen Werkzeugstahl und die Wärmebehandlung erfolgt zum Schluss
des Herstellungsverfahrens.
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Bei
beiden Verfahrensvarianten bestehen die konturbezogenen Temperierkanäle aus einer
Anordnung von untereinander verbundenen Rohrgebilden oder Rohrkonstruktionen,
die mit massiven Kopplungselementen und/oder Winkelelementen und
rohrsegmentartigen Verbindungselementen aus metallischen Rohren
und/oder aus Croning-Sandelementen gekoppelt sind. Die Kopplungselemente und/oder
Winkelelemente können
entweder mit den metallischen Rohren oder Croning-Sandelementen untereinander
fest oder lösbar
verbunden sein. Das gesamte Rohrgebilde oder die komplette Rohrkonstruktion
der konturbezogenen Temperierkanäle
sind in einem Grundrahmen und/oder einer Giesform in ihrer räumlichen
Lage genau fixiert, so dass beim Giesprozess zur Herstellung des
Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes und Schiebers keinerlei Lageveränderung
mehr erfolgen kann.
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In
einer anderen Ausbildung kann das Verfahren zur Herstellung von
konturbezogenen Temperierkanälen
so ausgebildet sein, dass der Funktionsbereich des Werkzeuges aus
mehreren gegossenen Einzelteilen besteht, die für sich einzeln oder in einer gemeinsamen
Form durch Zwischenwände
getrennt gegossen werden, dann Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen
angeordnet und räumlich
genau fixiert werden, die gegossenen Einzelteile mittels Elektronenstrahlschweißen verschweißt werden,
anschließend
eine Wärmebehandlung
erfolgt und in einem weiteren Gießverfahren der noch hohle Raum
des gesamten Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes mit einem anderen
Werkstoff ausgegossen wird. Dies ist vor allem bei relativ großen Werkzeugen
oder Werkzeugeinsätzen
von Vorteil, da sich die Herstellungskosten dabei erheblich verringern
lassen. Es ist zwar nach dem Schweißen eine Bearbeitung des Funktionsbereiches
mittels geeigneter spanabhebender Verfahren und eventuell eine Nachbearbeitung
zur Verbesserung der Oberflächengüte erforderlich,
aber insgesamt bleiben die Herstellungskosten dabei immer noch niedriger,
als wenn der gesamte Funktionsbereich für ein großes Werkzeug in einem einzigen Gießverfahren
hergestellt werden muss, was vor allem beim Ausgießen mit
einem anderen geeigneten Werkstoff hinsichtlich der Positionierung
der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen problematisch sein kann.
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Bei
einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von konturbezogenen Temperierkanälen in Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen
und Schiebern wird zunächst
in einem ersten Gießverfahren
der Funktionsbereich 28 des Werkzeuges 21 bzw.
Werkzeugeinsatzes, Kernes oder Schiebers als eine Art Grundrahmen 22 in
einem Vollformgussverfahren aus niedriglegierten Stahl oder Grauguß oder Sphäroguß gegossen.
Dabei werden bereits Vertiefungen im Innenbereich, d. h. auf der
Rückseite
des Funktionsbereiches 28 des Werkzeuges 21 mit
gegossen in die anschließend Rohrgebilde
oder Rohrkonstruktionen 23 und/oder fortlaufend verbunden
anders geformte Temperierkörper 24 mit
Anschlüssen 25 nach
außen
angeordnet und räumlich
genau fixiert werden. Danach wird in einem weiteren Gießverfahren
der noch hohle Raum des gesamten Werkzeuges 21 bzw. Werkzeugeinsatzes
mit einem anderen Werkstoff 26, wie insbesondere Werkstoffe
wie sie für
Mineralgußverfahren üblich und
bekannt sind, ausgegossen. Auf der Rückseite des Grundrahmens wird
anschließend eine
durchgehende Schließplatte 27 oder
anstelle der Schließplatte
ein oder mehrere Schließleisten
angeordnet. Damit werden die einzelnen Seiten des Grundrahmens 22 untereinander
verbunden, wodurch sich die Stabilität des gesamten Werkzeuges 21 bzw.
Werkzeugeinsatzes, Kernes und Schiebers erheblich verbessert. Die
Schließplatte 27 oder
ein oder mehrere Schließleisten
können
je nach Bedarf verschweißt,
verschraubt oder verklebt angeordnet werden. Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren werden
die Eigenschwingungen des Werkzeuges bzw. der Werkzeugeinsätze, Kerne
und Schieber während
ihres Einsatzes zur Herstellung von Teilen oder Fertigprodukten
bedeutend verringert. So kann z. B. bei einem Spritzgießwerkzeug,
das nach diesem vorliegenden Verfahren hergestellt worden ist, die
aufgewandte Prozessenergie reduziert werden, da weniger Wärme unkontrolliert
abfließen
kann, d. h. die Wärme
wird praktisch im Werkzeug gekapselt. Der Temperierungsprozeß wird zudem
auf den Bereich in dem sich die Funktionsflächen befinden beschränkt. Die
Temperierung kann dadurch besser gesteuert werden bzw. in geringeren
Zeiträumen
erfolgen, da weniger Wärme
aus dem passiven Material, abgeführt
werden muss. Ein zusätzlicher
Vorteil besteht in der Gewichtsreduzierung für solcherart Werkzeuge bzw.
Werkzeugeinsätze,
Kerne und Schieber. Gleichzeitig verbessert sich die Beständigkeit
im Rückenbereich
gegenüber Öl- oder anderen chemischern
Substanzen.
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Vorteilhaft
ist es dabei auch, wenn die Rohrgebilde oder die Rohrkonstruktion
aus nur teilweise gebogenen Rohrgebilden bestehen deren Dimensionierung
und Lage mittels 3D-CAD-Daten
optimiert und vorgegeben werden, wobei diese mittels den standardisierten
vorgefertigten Kopplungselementen und/oder Winkelelementen und/oder
Rohrsegmenten untereinander verbunden werden.
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Bei
Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem der vorgefertigte Grundrahmen 22 mit einem Werkstoff 26 wie
Mineralguss ausgegossen wird, ist es vorteilhaft, wenn an oder in
den konturbezogenen Temperierkanälen,
die durch Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen 23 und/oder
fortlaufend verbundene anders geformte Temperierkörper 24 mit
Anschlüssen 5 nach
außen
gebildet werden, Temperaturfühler
einschließlich
deren Anschlüsse mit
angeordnet und mit eingegossen werden. Dadurch lässt sich der Temperierprozess
besser überwachen
und zudem auch steuern, indem in Abhängigkeit von den gemessenen
Temperaturen das eingesetzte Temperiermedium z. B. in seiner Durchflussgeschwindigkeit
geregelt wird. Der besondere Vorteil dieser Ausführung liegt darin, dass hier
z. B. beim Abkühlen
einer Kunststoffschmelze erstmals die Kennlinie der Abkühlung eine
definierte vorgegebene Zeitdauer und nach einem optimierten Temperaturverlauf
eingestellt und gesteuert werden kann.
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Weiterhin
ist es in einem besonders ausgebildeten Verfahren zur Herstellung
von konturbezogenen Temperierkanälen
gemäß Anspruch
2 günstig, wenn
während
der Einbringens der Schmelze mit speziellen Formsanden eine Art
Kühlung
des Reaktionsbereiches des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes
und Schiebers über
die eingegossenen Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen erfolgt. Gleichzeitig
wird durch diese speziellen Formsande zusätzlich eine Stabilisierung
des Rohrgebildes oder der Rohrkonstruktion gewährleistet.
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In
einer speziellen Anordnung der konturbezogenen Temperierkanäle gemäß Anspruch
9 können
einzelne Teile, Teilbereiche oder die Gesamtanordnung der Rohrgebilde
oder Rohrkonstruktion vor dem Gießprozess in einem Grundrahmen
und/oder einer Gießform
in einer räumlichen
Lage durch rohrartige Stützen
aus metallischen Rohren und/oder aus Croning-Sandelementen abgestützt werden.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn einzelne Teile, Teilbereiche oder die Gesamtanordnung
der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktion und/oder Stützen vor
dem Gießprozess
mit vergasenden Schaumstoffen umhüllt werden. Beim Gießprozess
vergasen die Schaumstoffe und die gegebenenfalls notwendigen Klebeverbindungen
und es erfolgt eine genaue Positionierung der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen und
oder Stützen
vor allem während
des kritischen Gießens.
Zudem wirken die Schaumstoffe auch in der Art und Weise, dass ein
Auf- oder Anschmelzen der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktion und/oder Stützen zuverlässig vermieden
wird, so dass auch die Gefahr der Querschnittsveränderung
in gebogenen Bereichen der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktion und/oder
Stützen,
wie es bei schmelzweichen Abschnitten leicht passieren kann nicht
erfolgt.
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Bevorzugt
bestehen die massiven Kopplungselemente und/oder Winkelelemente
aus mehreren Einzelteilen. Das hat den Vorteil, dass mit einer definierten
Zahl von standardisierten Einzelteilen in der Art eines Baukastens
verschiedenste Krümmungsradien
und Winkellagen der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen schnell
und einfach hergestellt werden können.
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Eine
weitere Qualifizierung kann erfolgen, wenn diese Einzelteile der
massiven Kopplungselemente und/oder Winkelelemente aus mehreren
gegeneinander verdrehbaren und/oder zusammensteckbaren Einzelteilen
bestehen. Dies beschleunigt das Verfahren wesentlich.
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Eine
höhere
Genauigkeit wird erreicht indem die massiven Kopplungselemente und/oder
Winkelelemente innen so abgesetzt sind, dass der Innendurchmesser
der Kopplungselemente und/oder Winkelelemente mit dem Innendurchmesser
der Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen übereinstimmt. Durch genaue
Abmessungen der Längen
der metallischen Rohre und/oder Croning-Sandelemente und unter Verwendung
der definierten standardisierten Einzelteile wird es erstmals möglich, das
gesamte Rohrgebilde oder die Rohrkonstruktion auf einfache Weise ineinander
zu stecken und trotzdem eine optimale Parallelität der Temperierkanäle zur zu
kühlenden Oberfläche zu erreichen.
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Für bestimmte
Gießmaterialen
ist es vorteilhaft, wenn die Innenflächen oder einzelne Teile der Innenflächen des
zuerst gegossenen Gießkörpers mit
einem Übergangsmaterial
(z. B. Hartlot) beschichtet werden, damit beim nachfolgenden zweiten Gießverfahren
ein Materialverbund entsteht.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung und
Ausbildung der Temperierkanäle
in Verbindung mit dem zweistufigen Verfahren ist es möglich die Kühlung der
Funktionsfläche
genauestens auf das Herstellungsverfahren des zu fertigenden Produktes abzustimmen.
Durch das erfindungsgemäße Werkzeug
bzw. den erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz,
Kern und Schieber lassen sich sowohl die Fertigungszeiten des damit
hergestellten Produktes verkürzen
als auch die Qualität
des Produktes verbessern. Durch die Erfindung können wesentliche Fertigungszeiten
beim Einsatz von formgebenden Werkzeugen bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen
und Schiebern bei der Herstellung entsprechender Produkte eingespart
werden, da sich die Zykluszeiten für den Fertigungsprozess insbesondere
den Abkühlungsprozess
wesentlich verkürzen
lassen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die erhebliche Einsparungsmöglichkeit
von hochwertigem Werkzeugstahl, da neben dem teuren Werkzeugstahl
für die
Funktionsfläche
der andere Raum mit einem anderen wesentlich billigeren Gusswerkstoff
ausgegossen werden kann, wobei die Festigkeit des gesamten Werkzeuges
bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes und Schiebers nicht leidet. Zudem
ist beim Einsatz von leichten Gusswerkstoffen wie z. B. Aluminium
als zweiter Gusswerkstoff eine bessere Handhabbarkeit durch das
geringere Gewicht erreichbar.
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Für bestimmte
Einsatzfälle
ist es von Vorteil, wenn auf dem beim erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Funktionsbereich des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes in Richtung
des Arbeitsbereiches des Werkzeuges mittels Laserauftragsschweißen eine
zusätzliche
Funktionsschicht aufgeschweißt
wird. Anschließend
an das Aufschweißen erfolgt
eine mechanische oder elektroerosive Oberflächenbearbeitung und/oder Oberflächenvergütung. Der
Vorteil ist hierbei, dass die aktive qualitativ hochwertige und
härtere
Funktionsschicht nur relativ dünn aufgetragen
ist und damit eine erhebliche Kostenreduzierung erfolgen kann, gegenüber den
Ausführungen,
wo der gesamte Funktionsbereich aus z. B. aus einem hochvergüteten Qualitätsstahl
(und damit teueren Material) ausgeführt ist.
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In
einer anderen Ausführung
wird auf den Funktionsbereich des Werkzeuges bzw. Werkzeugeinsatzes
in Richtung des Arbeitsbereiches des Werkzeuges eine Funktionsschicht
mittels Flammspritzen von Metall aufgetragen. Danach erfolgt ebenfalls eine
mechanische oder elektroerosive Oberflächenbearbeitung und/oder Oberflächenvergütung um
eine entsprechend glatte und vergütete Oberfläche zu erzeugen.
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Die
Erfindung soll nachstehend in einem Ausführungsbeispiel an Hand der 1 und 2 näher erläutert werden.
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1 zeigt
eine Anordnung erfindungsgemäßer massiver
Kopplungselemente und/oder Winkelelemente 6 in einem Werkzeug
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz 1
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3 zeigt
einen erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz 21 in
einer Ausführung,
die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Anspruch
4 hergestellt worden ist
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Die
Temperierrohre 8 werden mittels massiver Kopplungselemente
und einem Winkelelement 6 im vorliegenden Fall untereinander
durch Zusammenstecken auf einfache Art und Weise verbunden. Die
bei anderen Verfahren problematischen Bereiche in den Biegeradien
liegen hier nicht vor. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der massiven Kopplungselemente,
hier von mehreren rechtwinkligen Kopplungselementen 11,
eines geschrägten
Kopplungselementes 12 und des verdrehbaren Winkelelementes 9 und
eines normalen geraden Kopplungselementes 10 ist es möglich, erstmals
relativ kurze und vor allem biegetechnologisch einfach handzuhabende
Rohrsegmente zu einem komplexen Rohrgebilde oder einer räumlich verteilten
Rohrkonstruktion 5 zusammenzubauen.
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Die
Anordnung und Lage der Temperierkanäle kann auf Grund der vielfältigen noch
denkbaren Ausbildungsmöglichkeiten
der massiven Kopplungselemente und/oder Winkelelemente 6 jeder
Kontur des entsprechenden Funktionsbereiches folgen, So ist es möglich statt
auf Gehrung hergestellte rechtwinklige Kopplungselemente auch Kopplungselemente
einzusetzen, deren Durchgang genau den Krümmungsradius besitzt, der dem
Krümmungsradius
der Oberfläche
des Funktionsbereiches folgt. Dadurch können die Temperierkanäle weitestgehend genau
parallel zur aktiven Oberfläche
des Funktionsbereiches angeordnet werden. Dies kann auch dann erfolgen,
wenn die Oberfläche
stark strukturiert, gekrümmt
oder mit Absätzen
versehen ist. Sind mehrere Kopplungselemente und/oder Winkelelemente
unmittelbar aufeinanderfolgend angeordnet, können diese untereinander mittels
spezieller Klammern oder z. B. durch Hartlot- oder Schweißpunkte
miteinander verbunden sein. Es ist auch denkbar, dass die erfindungsgemäßen Kopplungselemente
und/oder Winkelelemente 6 längs geteilt (z. B. aus zwei
Hälften)
ausgeführt
sind, wodurch sich unterschiedlichste Winkel, nicht gleichmäßig verlaufende
Krümmungen und
spitz aufeinander zulaufende Elemente herstellen lassen.
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In 1 ist
an Hand der Symmetrielinie 15 des Temperierkanals gezeigt,
wie der Oberflächenverlauf
der Funktionsfläche
des Funktionsbereiches verläuft.
In diesem Fall verläuft
die Symmetrielinie 15 genau parallel, wodurch eine sehr
gleichmäßige Temperaturverteilung
auf der Funktionsoberfläche eingestellt
werden kann.
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In 2 wird
am Beispiel eines Werkzeugeinsatzes 1 schematisch gezeigt,
wie ein Temperierkanal 2 dem Verlauf der Oberfläche des
Funktionsbereiches 3 parallel folgt. Unmittelbar hinter
dem Funktionsbereich 3 (dicker schwarzer Bereich) ist der
Reaktionsbereich 4 angeordnet, in dessen Inneren das Rohrgebilde 5,
bestehend aus einzelnen geraden Temperierrohren 8 und einem
teilweise gebogenen Rohrsegment 7, die wiederum untereinander
vor dem Eingießen
mittels massiven Kopplungselementen und/oder Winkelelementen durch
Zusammenstecken verbunden sind. Zur Rückseite des Werkzeugeinsatzes 1 sind
jeweils ein Temperiermittelzulauf 13 und ein Temperiermittelablauf 14 angeordnet.
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Der
erfindungsgemäße Werkzeugeinsatz 1 wird
gemäß Verfahren
entsprechend Anspruch 2 wie folgt hergestellt. Zunächst wird
an Hand vorher genau ermittelter 3D-CAD-Daten das optimierte Rohrgebilde 5 aus
den entsprechend dimensionierten und abgelängten Temperierrohren 8 und
dem teilweise gebogenen Rohrsegment 7 mittels standardisierter massiver
Kopplungselementen und Winkelelementen 6 zusammen montiert.
Dieses Rohrgebilde 5 wird in einer Gießform mittels geeignet angeordneter Kernstützen oder
wahlweise mit einer Ummantelung aus einer Panzerungsschicht fixiert
und mit einem Metall mit einem annähernd analogen Schmelzpunkt des
jeweiligen eingesetzten hochwertigen Werkzeugstahls in der Form
nach dem Vollformgussverfahren ausgegossen. Nach entsprechendem
Abkühlen
des Reaktionsbereiches erfolgt in einem zweiten Schritt die Herstellung
des Funktionsbereiches in einer entsprechend dimensionierten Form
mit einem hochwertigen Werkzeugstahl in der erforderlichen Qualität. Nach
Erkalten des gesamten Werkzeugeinsatzes 1 erfolgt nochmals
eine Wärmebehandlung um
die vorhandenen Spannungen im Werkzeugeinsatz 1 zu entfernen.
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In
der Regel wird anschließend
die Funktionsfläche
des Werkzeugeinsatzes 1 noch entsprechend der benötigten Bearbeitungszugaben
geringfügig
nachbearbeitet und es kann, falls erwünscht, weiterhin eine Oberflächenvergütung erfolgen.
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Trotz
der geringen Wandstärke
der Temperierrohre von kleiner, gleich 2 mm und bei einem Rohrdurchmesser
von ca. 10 mm schmelzen die Temperierrohre 8 beim Umgießen mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von konturbezogenen Temperierkanälen für Werkzeugeinsätze nicht
weg. Dadurch kann eine optimale Temperatursteuerung des Werkzeugeinsatzes
erfolgen, was zu erheblichen Einsparungen an Zykluszeit beim Einsatz
der erfindungsgemäßen Werkzeuge
bzw. Werkzeugeinsätze,
Kerne und Schiebern führt.
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In 3 ist
eine Ausführung
eines Werkzeuges 21 bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes und
Schiebers gezeigt, die nach dem Verfahren zur Herstellung von konturbezogenen
Temperierkanälen
gemäß Anspruch
4 hergestellt worden ist. Als erstes ist mit dem erfindungsgemäßen Gießverfahren
gemäß Anspruch 4
der Funktionsbereich 28 des Werkzeuges 21 bzw. Werkzeugeinsatzes,
Kernes oder Schiebers als ein Grundrahmen 22 in einem Vollformgussverfahren aus
niedriglegiertem Stahl wie z. B. Grauguß oder Sphäroguß hergestellt. Es entsteht
im Ergebnis eine Art Schalenkonstruktion. Auf die Oberfläche des Funktionsbereiches
wird die eigentliche wirksame Funktionschicht 29 des Werkzeuges 21 bzw.
Werkzeugeinsatzes in Richtung des Arbeitsbereiches des Werkzeuges
mittels Laserauftragsschweißen
aufgetragen. Anschließend
erfolgt eine mechanische Oberflächenbearbeitung
mittel eines geeigneten Schleifverfahrens. Für bestimmte Einsatzfälle kann die
Oberfläche
zusätzlich
poliert oder mit einer geeigneten Deckschicht vergütet werden.
In diesen Grundrahmen 22 sind im Rückenbereich innen gegenüber der
Funktionsfläche 28 Vertiefungen,
d. h. auf der Rückseite
des Funktionsbereiches 28 des Werkzeuges 21 mit
gegossen. Die Form und die Abmessungen der Vertiefungen korreliert
mit der Form und den Abmessungen der anschließend eingelegten Rohrgebilde
oder Rohrkonstruktionen 23 und/oder fortlaufend verbunden
eventuell anders geformten Temperierkörper 24. Diese Temperierkörper (hier
Rohrgebilde 23 bzw. Temperierrohre 24 mit elliptischem
Querschnitt) sind mit mindestens zwei Anschlüssen 25 nach außen geführt. Über diese
Anschlüsse 25 wird das
Temperiermittel zu- und abgeführt.
Es können auch
mehrere Zu- und Abflüsse
angeordnet werden.
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Anschließend wird
in einem weiteren Gießverfahren
der noch hohle Raum (Innenraum des Grundrahmens 22) des
gesamten Werkzeuges 21 bzw. Werkzeugeinsatzes mit einem
anderen Werkstoff 26 ausgegossen. Hierbei handelt es sich
um Werkstoffe wie sie für
Mineralgußverfahren üblich und
bekannt sind. Als ein beispielhafter Werkstoff ist ein dreikomponentiger
Mineralgusswerkstoff auf Epoxidharzbasis mit speziellen, bevorzug
natürlichen Füllstoffen
wie Quarz geeignet. Der Verlauf der Rohrgebilde und Rohrkonstruktionen 23 und
der Temperierkörper 24 kann
entsprechend den kritischen Bereichen (Temperaturnestern) im Werkzeug 21 bzw. Werkzeugeinsatz
optimal folgen. Von weiterem Vorteil ist bei dieser Ausführung, dass
auf Grund des Ausgießens
mit Mineralgusswerkstoffen die Rohrgebilde oder Rohrkonstruktionen 23 und/oder
Temperierkörper 24 aus
Kupfer ausgeführt
werden können. Dadurch
ist eine bessere thermische Anbindung an den Funktionsbereich gewährleistet.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass durch die optimale
Verteilung der Rohrgebilde und Rohrkonstruktionen 23 und
der Temperierkörper 24 das
erfindungsgemäße Mineralgußverfahren auch
bei Werkzeugen 21 bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen oder Schiebern
eingesetzt werden kann, bei denen die Grenztemperaturen von ca.
250 Grad Celsius thermischer Belastung für Mineralgußwerkstoffe im Funktionsbereich 28 während des
Arbeitstaktes relativ weit und lange überschritten werden kann. Dabei
ist es z. B. möglich
das Temperaturgefälle
von der heißen äußeren Funktionsfläche des
Funktionsbereiches 28 bis zur inneren Rückseitenfläche des Funktionsbereiches
so zu gestalten, dass an der Grenzfläche zwischen Funktionsbereich 28 und
dem Bereich der mit Mineralgusswerkstoff ausgefüllt ist, nur eine Temperatur
sich einstellen kann, die zu keinerlei Schädigungen des Mineralgusswerkstoffes
und damit des gesamten Werkzeuges 21 bzw. Werkzeugeinsatzes
führen
kann.
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Auf
der Rückseite
des Grundrahmens 22 wird anschließend eine durchgehende Schließplatte 27 oder
anstelle der Schließplatte
ein oder mehrere Schließleisten
angeordnet. Damit werden die einzelnen Seiten des Grundrahmens 22 untereinander
verbunden, bzw. der ausgegossene Innenraum wird verschlossen. Dadurch
verbessert sich die Stabilität
des gesamten Werkzeuges 21 bzw. Werkzeugeinsatzes, Kernes
und Schiebers erheblich. Die Schließplatte 27 oder die
eine oder mehrere Schließleisten
können je
nach Bedarf verschweißt,
verschraubt oder verklebt angeordnet werden. Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren
werden die Eigenschwingungen des Werkzeuges 21 besonders
bedingt durch das Dämpfungsverhalten
des Mineralgußes
reduziert. Da Mineralgußwerkstoffe
eine geringe Wärmeleitfähigkeit
besitzen, kann weniger Prozesswärme
aus dem Funktionsbereich 28 nach außen gelangen. Ein zusätzlicher
Vorteil besteht in der Gewichtsreduzierung für solcherart Werkzeuge 21 bzw.
Werkzeugeinsätze, Kerne
und Schieber. Gleichzeitig verbessert sich die Beständigkeit
im Rückenbereich
gegenüber Öl oder anderen
chemischen Substanzen.
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Einer
der wesentlichsten Vorteile ist die erhebliche Qualitätssteigerung
für Fertigerzeugnisse, die
mit den erfindungsgemäß hergestellten
Werkzeugen 21, bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen und Schiebern
hergestellt worden sind. Vor allem im Bereich des Spritzgießens werden
Einfallstellen am Fertigerzeugnis vermieden, ein geringerer Verzug
des erkalteten Erzeugnisses (meist bedingt durch ungleichmäßiges Erkalten,
dass zu Spannungen innerhalb des Werkstückes führt und dieses Verformen kann)
erreicht und es treten geringere oder keinerlei Schlierenbildung
auf der Oberfläche
mehr auf. Je größer die
Werkstücke
werden, um so vorteilhafter sind diese mit den erfindungsgemäßen Werkzeugen
bzw. Werkzeugeinsätzen,
Kernen oder Schiebern herstellbar.
-
Mit
solcherart gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Werkzeugen 21 bzw. Werkzeugeinsätzen, Kernen
und Schiebern ist es möglich
gegenüber
den bisher üblichen
und bekannten technischen Lösungen
auch erhebliche Kostenreduzierungen insbesondere durch das wesentliche Verkürzen der
Zykluszeiten zu erreichen.
-
- 1
- Werkzeugeinsatz
- 2
- Temperierkanäle
- 3
- Funktionsbereich
- 4
- Reaktionsbereich
- 5
- Rohrgebilde
- 6
- massive
Kopplungselemente und/oder Winkelelemente
- 7
- teilweise
gebogenes Rohrsegment
- 8
- Temperierrohr
- 9
- verdrehbares
Winkelelement
- 10
- Kopplungselement
- 11
- rechtwinkliges
Koppelelement
- 12
- geschrägtes Koppelelement
- 13
- Temperiermittelzulauf
- 14
- Temperiermittelablauf
- 15
- Symmetrielinie
des Temperierkanals, die parallel zur Oberfläche des Funktionsbereiches verläuft
- 21
- Werkzeug
bzw. Werkzeugeinsatz, Kern oder Schieber
- 22
- Grundrahmen
- 23
- eingelegte
Rohrgebilde oder Rohr
- 24
- Temperierkörper
- 25
- Anschluss
an Temperierkörper
- 26
- Werkstoff
auf mineralischer Grundlage
- 27
- Schließplatte
oder Schließleisten
- 28
- Funktionsbereich
- 29
- Funktionsschicht