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Aufgabe der Erfindung
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Handwerkzeuggerät mit Erdung
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Die
Erfindung betrifft ein elektrisches Handwerkzeuggerät mit einem
Gehäuse,
das eine Antriebsanordnung aufnimmt, die einen Motor, ein Getriebe und
optional ein Schlagwerk umfasst. Ferner ist ein Lüftermittel
vorgesehen, mittels dem im Gehäuse
ein Druckbereich und ein Sogbereich erzeugbar sind, aus denen eine
Luftströmung
resultiert, die zur Kühlung
zumindest von Teilen der Antriebsanordnung dient. Zudem ist zwischen
dem Druckbereich und dem Sogbereich ein gehäusefestes Trennelement vorgesehen.
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Derartige
Handwerkzeuggeräte
gewährleisten
durch die konstruktive Trennung des Überdruckbereiches, in dem das
Lüftermittel
eine Blasströmung erzeugt,
und dem Sogbereich, in dem das Lüftermittel
eine Saugströmung
erzeugt, eine relativ hohe Kühlleistung.
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Aus
der
DE 42 20 078 A1 ist
eine Handwerkzeugmaschine bekannt, die in einem Maschinengehäuse einen
Radiallüfter
aufweist. Dieser saugt Kühlluft über einen
Elektromotor hinweg axial an und drückt sie anschliessend radial
nach aussen, wobei sie über
Luftaustrittsschlitze aus dem Maschinengehäuse austritt. Zur Druckerhöhung und
zur Steigerung des Volumenstromes des Radiallüfters ist diesem ein Luftleitelement
vorgelagert, das im Gehäuse durch
einen konzentrischen Abdeckring umlaufend im Gehäuse gehalten wird. Dieser Abdeckring
trennt dabei den Druckbereich vom Sogbereich.
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In
einigen Ländern,
wie beispielsweise in Teilen der USA, müssen Elektrowerkzeuge und insbesondere
elektromotorisch angetriebene Handwerkzeuge mit einer zusätzlichen
Schutzleiterlitze ausgestattet sein, die im Inneren des Gehäuses angeordnete
metallische Teile zur Absicherung des Elektrowerkzeuges mit einem
Schutzleiter des Netzkabels elektrisch verbindet. Die betreffenden
metallischen Teile können
beispielsweise aus Getriebe-, Schlagwerk- oder Statorgehäuseteilen
oder blanken Kontaktelementen zur Ableitung von Kriechströmen gebildet
sein.
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DE-PS
950 658 zeigt eine elektrische Handwerkzeugmaschine, deren Motor
durch Isolierkunststoffteile von den Metallteilen des Gehäuses getrennt ist.
Zudem sind im Inneren eines Maschinengehäuses zwei blank verlegte Ringelektroden
vorgesehen, die über
eine Schutzleiterlitze an Erde oder den Nullpunkt des Netzes angeschlossen
sind. Ferner ist im Gehäuse
ein Lüfterrad
vorgesehen, das im Betrieb einen Sogbereich und einen Druckbereich
erzeugt. Die Schutzleiterlitze ist dabei in einem offenen Übergangsbereich
zwischen Sog- und Druckbereich frei verlegt.
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Nachteilig
an dieser bekannten Konstruktionsweise ist, dass wegen des offenen Übergangsbereiches
zwischen Sog- und Druckzone nur ein relativ schwacher Luftstrom
erzeugt wird. Zudem hat die Schutzleiterlitze hierin eine relativ
hohe Bewegungsfreiheit, aus der im Betrieb Beschädigungen resultieren können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemässen elektrischen Handwerkzeuggerät die genannten
Nachteile zu vermeiden und unabhängig
von den jeweiligen länder- oder
anwendungsspezifischen Anforderungen hinsichtlich eines Schutzleiters eine
maximierte Kühlleistung
zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäss wird
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass an dem Trennelement Öffnungsmittel vorgesehen
sind, mittels derer ein im ursprünglichen Zustand
geschlossener und vorbestimmt begrenzter Litzendurchgangsbereich
vom Druckbereich in den Sogbereich optional geöffnet werden kann. Auf diese Weise
kann die Konstruktion des Handwerkzeuggerätes, je nachdem in welchen
Ländern
oder für
welche Anwendungen das Handwerkzeuggerät eingesetzt werden soll, nach
Bedarf an die Verwendung einer Schutzleiterlitze angepasst werden
oder nicht.
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Falls
eine Schutzleiterlitze verlegt wird, beispielsweise weil in dem
vorgesehenen Anwendungsland des betreffenden Gerätes eine entsprechende Anforderung
besteht, so kann der Litzendurchgangsbereich durch einfache Nachbearbeitung
geöffnet werden.
Dieser ermöglicht
einerseits eine kurze Verbindung zwischen dem betreffenden metallischen Teil
und dem Schutzleiter sowie ein einfaches Verlegen und sicheres Fixieren
der Schutzleiterlitze. Zudem kann ein derartiger Litzendurchgangsbereich
an den Querschnitt der Schutzleiterlitze angepasst sein, um einen
an ihm auftretenden Druck- oder Temperaturausgleich und eine daraus
resultierende Verringerung der Kühlleistung
zu minimieren.
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Falls
dagegen keine Schutzleiterlitze verlegt wird, kann der Litzendurchgangsbereich
verschlossen bleiben, um eine möglichst
vollständige
Trennung von Sog- und Druckbereich und eine daraus resultierende
maximierte Kühlleistung
zu erzielen.
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Hierdurch
können
alle Geräte
einer Gerätefamilie,
die beide genannten Ausführungsformen
umfasst, mit den gleichen Gehäuseteilen
hergestellt werden, wobei im Falle einer vorgeschriebenen zusätzlichen
Schutzleiterlitze lediglich eine einfache Nachbearbeitung erfolgt.
In beiden Fällen
ist hierbei eine hohe Kühlleistung
gewährleistet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Trennelement durch ein in das Gehäuse einsetzbares Luftleitmittel
gebildet und der optional herstellbare Litzendurchgangsbereich ist
an einem Rand desselben angeordnet. Hierdurch können das Trennelement und die
daran vorgesehenen Öffnungsmittel
separat zum übrigen
Gehäuse
und somit besonders einfach hergestellt werden. Zudem sind auf diese
Weise die Öffnungsmittel
besonders gut zugänglich,
was auch die Nachbearbeitung zur Herstellung des Litzendurchgangsbereiches
wesentlich vereinfacht.
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Vorteilhafterweise
ist mittels der Öffnungsmittel
ein vorbestimmter Bereich des Trennelementes zur Herstellung des
Litzendurchgangsbereiches irreversibel formveränderlich. Hierbei kann der
vorbestimmte Bereich beispielsweise plastisch verformbar oder ausbrechbar
sein. Dabei wird in beiden Fällen
ein dauerhafter Litzendurchgangsbereich hergestellt, an dem die
Schutzleiterlitze einfach verlegt und sicher gehalten werden kann.
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Bevorzugterweise
sind die Öffnungsmittel durch
eine Ausbrechhilfe gebildet, was eine besonders einfache und schnelle
Herstellung des Litzendurchgangsbereiches ermöglicht. Vorteilhafterweise ist
die Ausbrechhilfe durch eine Materialschwächung gebildet, die beispielsweise
eine Bruchlinie oder einen flächigen
Bereich mit verminderter Materialstärke gegenüber dem übrigen Trennelement ausbildet. Hierdurch
können
die Öffnungsmittel
besonders einfach hergestellt werden, beispielsweise durch entsprechende
Formgebungsmittel einer Gussform des Trennelementes oder durch nachträgliche Prägung.
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Hierbei
weist die Materialschwächung
vorteilhafterweise eine U-förmige
Begrenzung auf, die sich zum Rand des Trennelementes hin erstreckt. Dies
ermöglicht
eine exakt vorbestimmte Begrenzung des ausbrechbaren Bereiches und
ein einfaches Ausbrechen des für
den Litzendurchgangsbereich vorbestimmten Bereiches unter Verwendung
eines gängigen
Werkzeuges, wie beispielsweise einer Flachzange.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist ein vorbestimmter Bereich des Trennelementes zur Herstellung
des Litzendurchgangsbereiches mittels der Öffnungsmittel elastisch verformbar.
Hierbei können die Öffnungsmittel
beispielsweise durch eine am Trennelement vorgesehene elastische
Membran gebildet sein. Diese wird beim Verlegen der Schutzleiterlitze
durch deren Querschnitt verformt, wobei die Membran gegen die Oberfläche der
Schutzleiterlitze drückt.
Auf diese Weise kann der Litzendurchgangsbereich bei verlegter Litze
besonders gut abgedichtet werden.
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Ferner
ist es günstig,
wenn die Öffnungsmittel
ein Filmscharnier aufweisen, an dem der vorbestimmte Bereich verschwenkbar
gehalten ist. Das Filmscharnier kann dabei sowohl elastisch als
auch plastisch verformbar sein. In jedem Fall kann der Litzendurchgangsbereich
auf diese Weise werkzeugfrei hergestellt werden, was das Verlegen
der Schutzleiterlitze erheblich vereinfacht.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Ansicht eines erfindungsgemässen Handwerkzeuggerätes,
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2 eine
Draufsicht auf ein Trennelement des Handwerkzeuggerätes nach 1 in
vereinzelter Darstellung,
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3a eine
vergrösserte
Ansicht eines Litzendruchgangsbereiches des Trennelementes nach 2,
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3b eine
Ansicht des Litzendurchgangsbereiches nach 3a in endmontiertem
Zustand mit verlegter Schutzleiterlitze,
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4a eine
Ansicht einer alternativen Ausführungsform
des Litzendurchgangsbereiches,
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4b eine
Ansicht des Litzendurchgangsbereiches nach 4a in endmontiertem
Zustand mit verlegter Schutzleiterlitze,
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5a eine
Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform des Litzendurchgangsbereiches,
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5b eine
Ansicht des Litzendurchgangsbereiches nach 5a in endmontiertem
Zustand mit verlegter Schutzleiterlitze,
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6a eine
Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform des Litzendurchgangsbereiches
und
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6b eine
Ansicht des Litzendurchgangsbereiches nach 6a in endmontiertem
Zustand mit verlegter Schutzleiterlitze.
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1 zeigt
ein elektrisches Handwerkzeuggerät 2 mit
einem Gehäuse 4,
in dem eine Antriebsanordnung 6 zum Antrieb eines in einer
Werkzeugaufnahme 8 gehaltenen Werkzeuges 10 untergebracht ist.
Die Antriebsanordnung 6 weist einen Motor 12, ein
Getriebe 14 mit einem Getriebegehäuse 16 sowie ein Schlagwerk 18 mit
einem Schlagwerkgehäuse 20 auf.
Alternativ kann das Handwerkzeuggerät 2 auch ohne Schlagwerk 18 ausgeführt sein.
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Der
Motor 12 treibt ein Lüftermittel 22 in Form
eines Ventilators an, der an einer Öffnung 24 eines in
das Gehäuse 4 eingesetzten
Trennelementes 26 gehalten ist, das als Luftleitmittel
fungiert. Das Trennelement 26 ist im endmontierten Zustand
des Handwerkzeuggerätes 2 in
nicht näher
dargestellter Weise form- oder kraftschlüssig am Gehäuse 4 gehalten. Alternativ
kann das Trennelement 26 auch einstückig mit einem Teil des Gehäuses 4 ausgebildet
sein. In jedem Fall wird bei einer durch den Pfeil D angedeuteten
Drehbewegung des Lüftermittels 22 im
Gehäuse 4 auf
einer Seite des Trennelementes 26 ein Sogbereich 28 und
auf der anderen Seite des Trennelementes 26 ein Druckbereich 30 erzeugt. Hierdurch
entsteht eine durch die Pfeilschar L angedeutete Luftströmung, die über Einlassöffnungen 32 einer
Unterseite 34 in das Gehäuse 4 eintritt, längs des
Motors 12 zu dessen Kühlung
entlang streicht, über
die Öffnung 24 aus
dem Sogbereich 28 heraus in den Druckbereich 30 strömt, längs des
Getriebes 14 und des Schlagwerkes 18 zu deren
Kühlung
entlang streicht und aus Druckbereich 30 über Austrittsöffnungen 36 in
Richtung der Werkzeugaufnahme 8 wieder austritt.
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Zur
Stromversorgung des Motors 12 ist dieser in nicht näher dargestellter
Weise über
einen Netzanschluss 38 mit einem Netzkabel 40 verbunden.
Dabei kann bei Handwerkzeuggeräten 2 für bestimmte
Länder,
wie durch strichpunktierte Linien dargestellt, eine Schutzleiterlitze 44 an
den Netzanschluss 38 angeschlossen sein, die mit einem Schutzleiter 42 des
Netzkabels 40 verbunden ist. Diese Schutzleiterlitze 44 steht
in elektrischem Kontakt mit einem metallischen Element des Handwerkzeuggerätes 2,
wie beispielsweise dem Getriebegehäuse 16, wie dargestellt.
Alternativ hierzu kann der Schutzleiter 44 mit einem beliebigen
anderen oder zusätzlichen
Element in Verbindung stehen, wie beispielsweise dem Schlagwerkgehäuse 18,
oder einem gemeinsamen Gehäuseteil
von Getriebe 14 und Schlagwerk 18. Durch die elektrische
Verbindung des metallischen Elementes mit dem Schutzleiter soll ein
an dem metallischen Element anliegender Strom abgeleitet werden
können,
ohne dass es zu Schäden kommt.
In anderen Ländern
kann dagegen auf eine derartige Schutzleiterlitze 44 verzichtet
werden.
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Um
für alle
Handwerkzeuggeräte 2 unabhängig von
dem vorgesehenen Einsatzland die gleichen Bauteile verwenden zu
können,
ist, wie in 1 und 2 dargestellt,
an dem Trennelement 26 ein begrenzter und im ursprünglichen
Zustand geschlossener Litzendurchgangsbereich 46 vorgesehen,
der an einer vorbestimmten Position des Trennelementes 26 die
Verlegung der Schutzleiterlitze 44 bei Bedarf erlaubt.
Bei Handwerkzeuggeräten 2,
die keine Schutzleiterlitze benötigen,
bleibt der Litzendurchgangsbereich dagegen verschlossen. Hierdurch kann
unabhängig
davon, ob eine Schutzleiterlitze 44 verlegt ist oder nicht,
ein von der Luftströmung
L getrennter, unnötiger
Druck- oder Temperaturausgleich zwischen dem Sogbereich 28 und
dem Druckbereich 30 weitestgehend vermieden werden, wodurch
günstige
Strömungsverhältnisse
und eine ausreichende Kühlleistung
gewährleistet
werden können.
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Wie
aus 3a zu entnehmen ist, weist das Trennelement 26 zur
optionalen Freigabe des Litzendurchgangsbereiches 46 Öffnungsmittel
in Form einer flächigen
Prägung 48 auf.
Diese bildet eine U-förmig
begrenzte Materialschwächung
des Trennelementes 26, die sich zu einem Rand 50 desselben
erstreckt. Hierdurch wirkt die Prägung 48 als Ausbrechhilfe
mittels der das Material im Litzendurchgangsbereich 46 beispielsweise
mittels einer nicht dargestellten Flachzange ausgebrochen werden
kann.
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3b zeigt
das Trennelement 26 im eingebauten Zustand und mit geöffnetem
Litzendurchgangsbereich 46. In diesem ist die Schutzleiterlitze 44 verlegt.
Wie aus 3b zu entnehmen ist, ist der geöffnete Litzendurchgangsbereich 46 in
seiner Grösse
an den Querschnitt der Schutzleiterlitze 44 angepasst.
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Die 4a bis 6b zeigen
alternative Ausführungsformen
des Litzendurchgangsbereiches 46. In der Ausführungsform
nach 4a und 4b sind die Öffnungsmittel durch U-förmig in
Reihe angeordnete Ausnehmungen 52, wie Durchgangs- oder Sackbohrungen
gebildet, durch die das Material im Litzendurchgangsbereich 46 geschwächt und
ausbrechbar ist, wie in 4b dargestellt. Alternativ zur dargestellten
Ausführungsform
können
die Ausnehmungen auch länglich
ausgebildet werden.
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In
der Ausführungsform
nach 5a und 5b ist im Litzendurchgangsbereich 46 eine
elastische Membran 54 vorgesehen, die diesen im ursprünglichen
Zustand verschliesst. Wie in 5b dargestellt,
wird diese Membran 54 beim Verlegen der Schutzleiterlitze 44 zur
Seite gedrückt,
wobei sie durch die elastischen Rückverformungskräfte für eine besonders
gute Abdichtung des Litzendurchgangsbereiches 46 sorgt.
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In
der Ausführungsform
nach 6a und 6b ist der Litzendurchgangsbereich 46 durch zwei
parallele Einschnitte 56 am Rand 50 und ein Filmscharnier 58 gebildet.
Auf diese Weise bildet das Material des Trennelementes 26 im
Litzendurchgangsbereich 46 eine Klappe 60. Zum
Verlegen der Schutzleiterlitze 44 kann die Klappe 60 über das Filmscharnier 58 elastisch
oder plastisch verschwenkt werden, wie in 6b dargestellt.