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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Halterungssystem für dachseitige
Montage auf einem Dach, das mit einem Dachziegelverbund gedeckt
ist, mit wenigstens einem Halteelement und Befestigungsmitteln zur
Befestigung des Halteelements an einem Dachunterkonstruktionselement.
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Derartige
Halterungssysteme werden beispielsweise zur sogenannten Auf-Dach-Montage
von Photovoltaikmodulen, solarthermischen Modulen und dergleichen
auf ziegelgedeckten Hausdächern eingesetzt.
Die Haltewinkel halten die zu montierenden Gegenstände, wie
die photovoltaischen oder solarthermischen Module, und sind ihrerseits
durch die zugehörigen
Befestigungsmittel an der Dachunterkonstruktion, z.B. an Dachsparren,
befestigt.
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3 zeigt ein herkömmliches
Halterungssystem dieser Art, wie es zur Montage von Photovoltaikmodulen
gängig
ist. Dieses herkömmliche
Halterungssystem beinhaltet als Halteelement sogenannte Dachhaken 30,
die mit einem im Wesentlichen planen Befestigungsabschnitt 30a gegen
einen jeweiligen Dachsparren 31 eines mit üblichen
Dachziegeln 32 gedeckten Hausdaches 33 angelegt
und an diesem durch Schrauben 34 fixiert werden. Die Dachziegel 32 sind
wie üblich
durch Haltenasen 32a an quer zu den Dachsparren 31 verlaufenden
Dachlatten 35 gehalten. Der Dachhaken 30 ist in
einer geeigneten Form derart gebogen, dass er ausgehend von seinem
am Dachsparren 31 anliegenden Befestigungsabschnitt 30a zwischen
den beiden angrenzenden Ziegeln entlang von deren Überlappungsbereich nach
unten verläuft
und an der Dachaußenseite
zu einem hakenförmigen
Endabschnitt 30b U-förmig umgebogen
ist, der sich parallel und mit Abstand zum benachbarten Ziegel 32 erstreckt.
Dadurch bildet der außenseitige
Endabschnitt 30b an der Dachaußenseite einen Montageschenkel,
an dem ein nicht gezeigtes Photovoltaikmodul oder dergleichen bzw.
ein Haltegestell oder eine andere Halterung für selbiges montiert werden
kann.
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Wenn
auf diese Weise das Modul bzw. ein anderer Gegenstand auf dem Dach 33 montiert
ist und vom jeweiligen Dachhaken 30 gehalten wird, drückt die
Last des gehaltenen Gegenstands auf den haltenden Endabschnitt 30b des
Dachhakens 30. Dies hat aufgrund der aus 3 ersichtlichen Form und Anbringung des
Dachhakens 30 eine entsprechende Druckbelastung des darunterliegenden Dachziegels
zur Folge. Vor allem bei größeren Lasten,
z.B. durch schwere Module und/oder auf den Modulen aufliegenden
Schneelasten, können
sich daraus Schwierigkeiten hinsichtlich zuverlässiger Dichtigkeit des Daches 33 und
optimaler Statik ergeben. Insbesondere kann es zu einer Beschädigung der
belasteten Dachziegel kommen, z.B. zur Bildung von Rissen oder Brüchen im
Dachziegel.
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Der
Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines
Halterungssystems der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem photovoltaische
und solarthermische Module und andere Gegenstände mit relativ geringem Aufwand
auf ziegelgedeckten Dächern
montiert werden können,
ohne dass bei größeren Dachlasten
die Gefahr einer Beschädigung
von Dachziegeln besteht.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch die Bereitstellung eines Halterungssystems
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Dieses Halterungssystem beinhaltet
eine geeignet ausgelegte Montageplatte, die anstelle eines Dachziegels
in den Dachziegelverbund eingesetzt wird und eine oder mehrere Durchführungsöffnungen
aufweist. Die zur Halteelementbefestigung dienenden Befestigungsmittel
beinhalten wenigstens ein Verbindungselement, das durch die jeweilige
Durchführungsöffnung in
der Montageplatte hindurchgeführt
werden kann, so dass eine Verbindung des Halteelements an einem
Element der Dachunterkonstruktion, wie einem Dachsparren oder einer
Dachlatte, hergestellt werden kann. Dem Verbindungselement ist ein
Fixier- und Abdichtmittel zugeordnet, mit dem eine regendichte Fixierung
des Verbindungselements an der Montageplatte möglich ist.
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Dieses
Halterungssystem vermeidet auch bei größeren Dachlasten übermäßige Druckbelastungen
der Dachziegel. Die über
das jeweilige Halteelement einwirkerde Last wird auf die Montageplatte oder
bevorzugt direkt auf die Dachunterkonstruktion abgeleitet, so dass
die Dachziegel von derartigen Zusatzbelastungen aufgrund des auf
dem Dach montierten Moduls oder dergleichen ganz oder jedenfalls weitestgehend
freigehalten werden können.
Je nach Wunsch und Systemausführung
kann die Montageplatte so ausgeführt
werden, dass sie den auftretenden Lasten ohne weiteres standhält und diese
auf die Dachkonstruktion überträgt, oder
es wird durch entsprechende Realisierung der Befestigungsmittel
bevorzugt dafür
gesorgt, dass einwirkende Lasten ganz oder teilweise direkt vom
Halteelement auf das betreffende Element der Dachunterkonstruktion übertragen
werden, so dass die Montageplatte nur einen Teil der Last übertragen
muss oder vollständig
von dieser freigehalten wird. Wenn das Verbindungselement das Halteelement
direkt mit dem Dachunterkonstruktionselement verbindet, bleibt die
Montageplatte im Wesentlichen vollständig von den Lasten aufgrund
des auf dem Dach montierten Moduls oder dergleichen druckentlastet.
Das Fixier- und
Abdichtmittel dient dann lediglich der zuverlässigen Regendichtheit und der
lateralen Fixierung des Verbindungselements im Bereich der Durchführungsöffnung.
In jedem Fall besteht keine Gefahr einer Schädigung der Dachziegel durch
die einwirkenden Lasten. Außer
der Montageplatte und den Befestigungsmitteln benötigt das
Halterungssystem im allgemeinen keine weiteren Komponenten.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 kann das Verbindungselement
in variabler Höhe
an der Montageplatte fixiert werden. Dadurch ist es auch für unterschiedliche
Dächer
mit verschiedenen Abständen
von Dachunterkonstruktionselement und Dachziegel bzw. Montageplatte
möglich,
das Verbindungselement genau in der Höhe über dem Dachunterkonstruktionselement
an der Montageplatte zu fixieren, die dem Abstand der Montageplatte
vom Dachunterkonstruktionselement entspricht.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ist die Montageplatte
an ihren Seitenbereichen an die Art der benutzten Dachziegel dergestalt
formangepasst, dass sie den einen benachbarten Dachziegel regendicht
untergreift und den anderen benachbarten Dachziegel regendicht übergreift. Dies
stellt eine vorteilhafte Möglichkeit
dar, die Regendichtheit an den Seitenbereichen der Montageplatte
sicherzustellen. In weiterer Ausgestaltung dieser Maßnahme kann
gemäß Anspruch
4 ein- oder beidseitig je ein Butylklebestreifen zur zusätzlichen Abdichtung
des Übergangsbereichs
von Montageplatte und den seitlich angrenzenden Dachziegeln vorgesehen
sein.
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In
vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung gemäß den Ansprüchen 5 und 6 umfasst das Halterungssystem
einen Satz unterschiedlich geformter Haltewinkel als mögliche Halteelemente und/oder
einen Satz unterschiedlich gestalteter Montageplatten, so dass abhängig vom
jeweiligen Dachtyp und insbesondere von Form und Art der verwendeten
Dachziegel jeweils ein bestpassender Haltewinkel und/oder eine bestpassende
Montageplatte ausgewählt
werden können.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 7
wird diese höhenvariable Fixierungsmöglichkeit
dadurch realisiert, dass für
das Verbindungselement eine Stockschraube verwendet wird und ein
Dichtring sowie Kontermuttern als Fixier- und Abdichtmittel benutzt
werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8 beinhalten die
Befestigungsmittel einen Montagebolzen und eine Montageschiene,
wobei die Schiene an einem oder mehreren beabstandeten Dachunterkonstruktionselementen
festlegbar ist und der Montagebolzen an der Schiene in einer variablen Längsposition
festlegbar ist. Dies ermöglicht
eine sehr variable und gleichzeitig hoch belastbare Montage eines
Moduls oder dergleichen an dem oder den zugehörigen Halteelementen. In einer
weiteren Ausgestaltung weist gemäß Anspruch
9 die Montageschiene ein Längsführungsprofil
auf, an dem der Montagebolzen mit einem Kopfteil in Längsrichtung verschoben
werden kann, bevor er dann an einer gewünschten Position festgelegt
wird. Dies erlaubt beliebige Relativpositionen von Montagebolzen
einerseits und Montageschiene andererseits und erleichtert dadurch
die Anbringung des Halterungssystems.
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Vorteilhafte,
nachfolgend beschriebene Ausführungsformen
der Erfindung sowie das zu deren besserem Verständnis oben erläuterte herkömmliche Ausführungsbeispiel
sind in den Zeichnungen dargestellt, in denen zeigen:
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1 eine
schematische Seitenteilansicht eines ziegelgedeckten Daches mit
erfindungsgemäßem Halterungssystem
für Auf-Dach-Montage,
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2A bis 2C jeweils
eine schematische Querschnittansicht eines ziegelgedeckten Dachbereichs
mit erfindungsgemäßem Halterungssystem
gemäß 1 in
verschiedenen Lateralpositionen einer Montageplatte relativ zur
Dachunterkonstruktion,
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3 eine
schematische Seitenteilansicht eines Daches entsprechend 1,
jedoch für
ein ziegelgedecktes Dach mit herkömmlichem Halterungssystem für Auf-Dach-Montage,
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4 eine
schematische Seitenansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Halterungssystems,
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5 eine
Schnittansicht längs
einer Linie V-V von 4,
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6 eine
schematische Querschnittansicht eines ziegelgedeckten Dachbereichs
mit dem erfindungsgemäßen Halterungssystem
der 4 und 5 und
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7 eine
Schnittansicht längs
einer Linie VII-VII von 6.
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Die 1 und 2A bis 2C veranschaulichen
erfindungsgemäße Halterungssysteme für eine Auf-Dach-Montage
von photovoltaischen und solarthermischen Modulen und anderen vorzugsweise
plattenförmigen
Bauteilen auf ziegelgedeckten Dächern,
die einen oder mehrere Haltewinkel 1 als Halteelemente,
eine jeweils zugehörige Montageplatte 2 und
zugehörige
Befestigungsmittel beinhalten, die jeweils wenigstens ein Verbindungselement
und ein diesem zugeordnetes Fixier- und Abdichtmittel umfassen.
In den gezeigten Beispielen der 1 und 2A bis 2C beinhalten
die Befestigungsmittel für
jeden Haltewinkel 1 zwei Verbindungselemente in Form von
Stockschrauben 3a, 3b.
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Die 1 und 2A bis 2C zeigen
erfindungsgemäße Halterungssysteme
im Gebrauch auf einem Hausdach 4, das in üblicher
Weise mit einem Dachziegelverbund aus einzelnen Dachziegeln 5 gedeckt
ist, die mittels kopfseitiger Haltenasen 5a an querverlaufenden
Dachlatten 6 gehalten sind, die ihrerseits auf längsverlaufenden
Dachsparren 7 aufliegen. Der Einfachkeit halber ist in
den 1 und 2A bis 2C nur
ein hier interessierender Dachausschnitt wiedergegeben, in welchem
sich ein Haltewinkel 1 mit zugehöriger Montageplatte 2 befindet,
wobei im Allgemeinen mehrere Haltewinkel 1 mit zugehörigen Montageplatten 2 an
verschiedenen Stellen des Daches 4 vorgesehen sind, z.B.
zwei oder mehr in Dachquerrichtung versetzt angeordnete Haltewinkel
zur gemeinsamen Halterung je eines Moduls oder Modulhaltegestells.
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Wie
ebenfalls aus den 1 und 2A bis 2C ersichtlich,
ersetzt die Montageplatte 2 im Dachziegelverbund einen
der Dachziegel 5. Die Montageplatte 2 ist zum
Durchführen
der Stockschrauben 3a, 3b mit je einer entsprechenden
Durchführungsöffnung 2a, 2b versehen.
Die durch die Durchführungsöffnungen 2a, 2b in
der Montageplatte 2 hindurchgeführten Stockschrauben 2a, 2b sind
in ein Element der Dachunterkonstruktion geschraubt, in den gezeigten
Beispielen der 1 und 2A bis 2C in
den darunterliegenden Dachsparren 7. Auf das freie Ende
jeder Stockschraube 3a, 3b sind Kontermuttern
aufgeschraubt, und zwar jeweils eine erste Kontermutter 8a an
der Unterseite der Montageplatte 2, eine zweite Kontermutter 8b an
der Oberseite der Montageplatte 2 und gleichzeitig an der
Unterseite eines im Wesentlichen planen Befestigungsabschnitts bzw.
Befestigungsschenkels 1a des Haltewinkels 1 sowie
eine dritte Kontermutter 8c an der Oberseite des Haltewinkel-Befestigungsschenkels 1a.
Eine zuverlässige
Abdichtung jeder Durchführungsöffnung 2a, 2b wird
durch Einfügen
einer jeweiligen Dichtscheibe 9 z.B. aus Neoprenmaterial
zwischen die zweite Kontermutter 8b und die Oberseite der
Montageplatte 2 erreicht.
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Der
Haltewinkel 1 kann z.B. durch folgenden Montageablauf am
Dach 4 angebracht werden. Zuerst werden die beiden Stockschrauben 3a, 3b in
den Dachsparren 7 geschraubt, wozu bei bereits eingedecktem
Dach 4 zuvor der betreffende Dachziegel 5 entfernt
wird. Dann wird auf jede Stockschraube 3a, 3b die
erste Kontermutter 2a, 2b aufgeschraubt, wonach
die Montageplatte 2 anstelle des herausgenommenen Dachziegels 5 eingesetzt
wird. Dabei werden die in den Dachsparren 7 geschraubten
Stockschrauben 3a, 3b durch die in die Montageplatte 2 eingebrachten
Durchführungsöffnungen 2a, 2b durchgesteckt.
Das Positionieren der Montageplatte 2 kann bei Bedarf durch
eine optional an deren Kopfbereich vorgesehene Haltenase 2a erleichtert
werden, mit der die Montageplatte 2 die zugehörige Dachlatte 6 hintergreift.
Anschließend
werden die Dichtscheiben 9 auf die Stockschrauben 3a, 3b aufgesteckt
und durch Aufschrauben der zweiten Kontermuttern 8b regendicht
gegen die Außenseite
der Montageplatte 2 angedrückt. Dann wird der Haltewinkel 1 mit
zwei korrespondierenden Durchführungsöffnungen,
die in seinen Befestigungsschenkel 1a eingebracht sind, auf
die Stockschrauben 3a, 3b aufgesteckt und durch Einschrauben
der dritten Kontermuttern 8c fest mit den Stockschrauben 3a, 3b verbunden.
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An
seinem freien Ende ist der Haltewinkel 1, wie insbesondere
aus 1 ersichtlich, ähnlich dem herkömmlichen
Haltewinkel 30 von 3 U-förmig umgebogen, so dass er
wiederum einen obenliegenden Montageschenkel 1b bereitstellt,
an dem in üblicher
und daher hier nicht weiter gezeigter Weise der auf dem Dach 4 zu
montierende Gegenstand, wie ein photovoltaisches oder solarthermisches
Modul, angebracht werden kann, beispielsweise ein Haltegestell oder
ein anderweitiges Halterungselement zum Tragen des Moduls oder eines
Verbundes aus mehreren Modulen.
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Wie
insbesondere aus 1 zu erkennen, wird bei diesem
erfindungsgemäßen Halterungssystem
eine aufgrund des montierten Gegenstands auf den Haltewinkel 1 über dessen
Montageschenkel 1b einwirkende Last bzw. Kraftbelastung
direkt über
die Stockschrauben 3a, 3b in den Dachsparren 7 und
damit die Dachunterkonstruktion eingeleitet. Die Montageplatte 2 bleibt
in den gezeigten Ausführungsbeispielen
der 1 und 2A bis 2C praktisch vollständig druckentlastet,
da die einwirkende Kraftbelastung vom Haltewinkel 1 über die
zweiten und dritten Kontermuttern 8b, 8c in die
Stockschrauben 3a, 3b und von dort direkt in den
Dachsparren 7 geleitet wird. Folglich bleiben sämtliche
Dachziegel 5 von diesen über den Haltewinkel 1 einwirkenden Kraftbelastungen
frei. Dies gilt insbesondere auch für den von der Montageplatte 2 in
seinem Kopfbereich überlappten
Dachziegel 5. Denn da die Montageplatte 2 praktisch
druckentlastet bleibt, übt
sie auch keine signifikante Druckbelastung auf den von ihr überlappten
Dachziegel 5 aus. Dies schließt jedwede lastbedingte Schädigung der
Dachziegel 5 aus.
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Die
Montageplatte 2 ist an ihren beiden Längsseiten angepasst an die
Form und Art der verwendeten Dachziegel 5 so geformt, dass
sie sich wie die Dachziegel 5 selbst in den Dachziegelverbund einfügt, indem
sie auf der einen Seite den benachbarten Dachziegel 5 untergreift
und auf der anderen Seite den benachbarten Dachziegel 5 übergreift.
Dies ist in der Ansicht von 2A deutlich
zu erkennen, in welcher die Montageplatte 2 mit ihrem linken,
hochgebogenen Seitenbereich 2c eine Auflagefläche für einen
gewölbten überdeckenden
Seitenbereich 5d eines links benachbarten Dachziegels 5b bildet,
während
sie mit einem rechten Seitenbereich 2d eine linke Seitenkante 5e eines
rechts benachbarten Dachziegels 5c abdeckend überwölbt. Zur
zusätzlichen Abdichtung
ist je ein Abdichtstreifen 10a, 10b z.B. in Form
eines Butylklebestreifens auf den seitlichen Überlappungsbereich von Montageplatten-Seitenkante 2c, 2d und
Ziegel-Seitenkante 5d, 5e aufgebracht. Damit wird
jegliches Eindringen von Regenwasser zuverlässig verhindert.
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Im
Ausführungsführungsbeispiel
der 2A befindet sich die Montageplatte 2 in
Querrichtung in etwa mittig über
dem Dachsparren 7, d.h. der Dachsparren 7 befindet
sich etwa mittig zwischen den beiden benachbarten Dachziegeln 5b, 5c.
Dementsprechend befinden sich auch die Durchführungsöffnungen 2a, 2b für die Stockschrauben 3a, 3b in
einem mittigen Bereich der Montageplatte 2. Die 2B und 2C zeigen
modifizierte Ausführungsbeispiele,
bei denen der Dachsparren 7 in Querrichtung außermittig
zu den angrenzenden Dachziegeln 5b, 5c positioniert
ist. Dem wird durch Verwendung je einer modifizierten Montageplatte 2', 2'' Rechnung getragen, in welche die
Durchführungsöffnungen 2a, 2b für die Stockschrauben 3a, 3b entsprechend
außermittig
eingebracht sind. Im übrigen
entsprechen die Montageplatten 2', 2'' der
Montageplatte 2 der 1 und 2A.
Auch im übrigen
entsprechen die Halterungssysteme gemäß den 2B und 2C dem Halterungssystem
gemäß den 1 und 2A,
so dass insoweit für
gleichartige Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet sind und auf
die obige Beschreibung zu den 1 und 2A verwiesen
werden kann.
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Die
Varianten gemäß den 2A bis 2C lassen
sich beispielsweise unter Verwendung der gleichen Roh-Montageplatte
realisieren, in welche die Durchführungsöffnungen 2a, 2b erst
vor Ort an der jeweils passenden Stelle bei positionierter Montageplatte über dem
Dachsparren 7 eingebracht werden. Alternativ kann das erfindungsgemäße Halterungssystem
einen Satz unterschiedlicher Montageplatten beinhalten, deren Durchführungsöffnungen an
in Querrichtung gegeneinander versetzten Stellen eingebracht sind,
so dass aus diesem Satz vor Ort die jeweils geeignete Montageplatte
ausgewählt
werden kann. In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die Montageplatte
aus mehreren, in Querrichtung teleskopartig gegeneinander verschiebbaren
Plattenteilen gebildet sein, so dass die Montageplatte stets mit
ihren Durchführungsöffnungen
an der gewünschten
Stelle z.B. über
einem Dachsparren positioniert und der verbleibende Leerraum bis
zum benachbarten Dach ziegel stufenlos durch das Verschieben der
Plattenteile ausgeglichen werden kann.
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Des
Weiteren ist in vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung
ein Satz unterschiedlich geformter Montageplatten vorgesehen, insbesondere
mit unterschiedlich geformten Seitenkanten, die sich zur überlappenden
Abdichtung mit unterschiedlichen Dachziegeltypen eignen. So kann
vor Ort aus einem solchen Satz unterschiedlich geformter Montageplatten
die für
den jeweiligen Dachziegeltyp am besten formangepasste Montageplatte
ausgewählt werden.
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Außerdem kann
das erfindungsgemäße Halterungssystem
einen Satz unterschiedlich geformter Haltewinkel umfassen, aus denen
je nach vor Ort vorliegendem Dachziegeltyp und je nach zu halterndem Gegenstand
ein bestgeeigneter Haltewinkel ausgewählt werden kann. Insbesondere
können
sich die verschiedenen Haltewinkel in ihrer Höhe unterscheiden, d.h. im Abstand
des äußeren Montageschenkels 1b vom
am Dach festgelegten Befestigungsschenkel 1a. Dieser Abstand
bestimmt auch im Wesentlichen den Abstand des auf-Dach-montierten Gegenstands
zum darunterliegenden Dachziegelverbund.
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Wie
aus der vorstehenden Beschreibung deutlich wird, ermöglicht die
Verwendung der Stockschrauben 3a, 3b in Verbindung
mit den ersten und zweiten Kontermuttern 8a, 8b eine
in der Höhe
variable, abgedichtete Fixierung an der Montageplatte 2 und
damit eine Anpassung an unterschiedliche Abstände der Montageplatte 2 vom
lastaufnehmenden Dachunterkonstruktionselement, wie dem gezeigten Dachsparren 7,
aufgrund unterschiedlicher Dachlattenhöhen und/oder unterschiedlicher
Dachziegeldicken.
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Ein
weiterer bemerkenswerter Vorteil der in den 1 und 2A bis 2C gezeigten
Ausführungsformen
liegt darin, dass sich der Montageschen kel 1b im Bereich
senkrecht über
den durch die Stockschrauben 3a, 3b definierten
Befestigungspunkten des Haltewinkels 1 am Dachsparren 7 befindet,
was zu einer optimalen Statik und einer optimalen Krafteinleitung
der einwirkenden Lasten auf den Dachsparren 7 bzw. die
Dachunterkonstruktion beiträgt.
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In
den 4 bis 7 ist ein weiteres vorteilhaftes
erfindungsgemäßes Halterungssystem
veranschaulicht, das eine hohe Flexibilität der Anbringung an Dächern mit
unterschiedlichen Dachunterkonstruktionen und unterschiedlichen
Dachziegeltypen bietet und gleichzeitig für hohe Tragkräfte geeignet
ist, ohne größere, zu
Bruchgefahren führende Kraftbelastungen
der Dachziegel. Soweit funktionell gleiche Komponenten wie im Ausführungsbeispiel der 1 bis 2C verwendet
sind, sind diese mit gleichen Bezugszeichen versehen, und es kann
insoweit auf die obige Beschreibung des Ausführungsbeispiels der 1 bis 2C verwiesen
werden.
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Beim
Halterungssystem der 4 bis 7 beinhalten
die Befestigungsmittel eine oder mehrere Montageschienen 40 und
einen oder mehrere Montagebolzen 41. Die Montageschiene 40 weist
ein Längsführungsprofil 40a auf,
das von einem Kopfteil 41a des Montagebolzens 41 hintergriffen
wird und einen Längsspalt 42 bildet,
so dass der Montagebolzen 41 in einem Vormontagezustand
des Halterungssystems verliersicher und längsbeweglich an der Montageschiene 40 gehalten
wird. Im gezeigten Beispiel ist der Kopfteil 41a des Montagebolzens 41 durch
eine am Bolzenkörper
angebrachte Kopfplatte gebildet. Wenn das Halterungssystem an einem
Dach angebracht wird und sich der Montagebolzen 41 in einer gewünschten
Position befindet, wird er mittels einer Druckplatte 43 und
einer Schraubmutter 44 starr an der Montageschiene 40 festgelegt,
wobei er im gezeigten Beispiel mit einem durchgehenden Außengewinde
versehen ist.
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Ähnlich wie
die Ausführungsbeispiele
der 1 bis 2C beinhaltet das Halterungssystem der 4 bis 7 des
weiteren eine Montageplatte 2 mit nicht näher gezeigter
Durchführungsöffnung für den Montagebolzen 41.
Zur Abdichtung der Durchführungsöffnung dienen
ein unterseitiges Dichtungslager 45, das durch eine zugehörige Schraubmutter 46 gegen
die Montageplatte 2 angedrückt wird, und ein oberseitiges
Gegenhalterelement 47. Auf dem Gegenhalterelement 47 sitzt
als Halteelement ein Haltewinkel bzw. eine Montageplattform 48 auf,
die in üblicher
Weise so gestaltet ist, dass ein zu montierendes Modul oder ein
Profil zur Modulbefestigung daran montiert werden kann.
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Wie
aus den 4 und 5 unmittelbar
ersichtlich, ist durch diesen Aufbau des Halterungssystems wiederum
eine stufenlose Höhenverstellbarkeit durch
das durchgehende Außengewinde
des Montagebolzens 41 und die schraubbare Befestigung der entsprechenden
Komponenten am Montagebolzen 41 gegeben, so dass das Halterungssystem
variabel an unterschiedliche Dachunterkonstruktionen und unterschiedliche
Dachziegeltypen anpassbar ist. Außerdem ermöglicht dies bei Bedarf die
Verwendung von Montageschienen unterschiedlicher Form.
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Wie
aus den 6 und 7 zu erkennen, entspricht
die Montageplatte 2 in Form und Funktion weitestgehend
derjenigen in den Beispielen der 1 bis 2C,
speziell auch was die Gestaltung der Seitenbereiche 2c, 2d und
deren Abdichtung mittels der Abdichtstreifen 10a, 10b betrifft.
Im Beispiel der 4 bis 7 ist die
Montageplatte 2 zudem mit einer mittigen Aufwölbung 2e versehen,
in deren Bereich der Montagebolzen 41 durchgeführt wird
und die Abdichtung der betreffenden Durchführungsöffnung mit dem Dichtungslager 45 und
dem Gegenhalter 47 realisiert ist. Indem auf diese Weise
der Durchtritt des Montagebolzens 41 höher gelegt ist als das normale
Ziegelniveau, wird auch die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit
am Durchtritt verringert.
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Die 6 und 7 veranschaulichen
die Anbringung des Haltesystems der 4 und 5 auf
einem Dach mit einer Dachunterkonstruktion aus Dachsparren 7a, 7b und
Dachlatten 6 sowie darauf gedeckten Dachziegeln 5 wie
beim vorigen Ausführungsbeispiel
der 1 bis 2C. Wie insbesondere aus 6 ersichtlich,
wird die Montageschiene 40 parallel zu den Dachlatten 6 auf
zwei benachbarten Dachsparren 7a, 7b mittels Holzschrauben 49 befestigt.
Dazu werden zuvor die Dachziegel 5 im Montagebereich entfernt,
so dass die beiden Dachsparren 7a, 7b zum Anbringen
der Montageschiene 40 freiliegen. Nach Befestigung der
Montageschiene 40 an den Dachsparren 7a, 7b wird
der an ihr lose längsbeweglich
geführte
Montagebolzen 41 in eine gewünschte Montageposition gebracht
und in dieser Position durch die Befestigungsmutter 44 und
die Druckplatte 43 an der Montageschiene 40 starr
fixiert. Bevorzugt wird der Montagebolzen 41 etwa quermittig
relativ zum zu ersetzenden Dachziegel positioniert, so dass er etwa
den gleichen Lateralabstand von den beiden an die Montageplatte 2 angrenzenden
Dachziegeln 5b, 5c hat. Anschließend wird die
Montageplatte 2 in der richtigen Höhe am Montagebolzen 41 mittels
des Dichtungslagers 45 und der zugehörigen Befestigungsmutter 46 sowie
dem Gegenhalter 47 fixiert, an dem sich der Haltewinkel 48 befindet.
Dann wird abschließend
der Übergangsbereich
von Montageplatte 2 zu den seitlich angrenzenden Dachziegeln 5b, 5c durch
die Klebestreifen 10a, 10b abgedichtet.
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Durch
den Einsatz der Montageschiene 40 ermöglicht es die Konstruktion
des Halterungssystems der 4 bis 7,
die über
das Halteelement 48 auf das Halterungssystem nach Montage
eines Moduls oder dergleichen einwirkenden Kräfte über den Montagebolzen 41 und
die Montageschiene 40 direkt auf zwei Dachsparren einzuleiten.
Die an die Montageplatte seitlich sowie oben und unten angrenzenden
bzw. mit dieser überlappenden
Dachziegel bleiben druckentlastet, so dass sich für diese
keine Bruchgefahr ergibt. Je nach Bedarf kann sich in abgewandelten
Ausführungsformen
die Montageschiene auch über
mehr als zwei Dach sparren erstrecken und/oder es können mehrere
Montagebolzen an einer Montageschiene gehalten sein.
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Wie
die obige Beschreibung vorteilhafter Ausführungsbeispiele deutlich macht,
stellt die Erfindung ein vergleichsweise einfach realisierbares
und sehr flexibel für
unterschiedliche Dachziegeltypen und Dachunterkonstruktionen geeignetes
Halterungssystem zur Verfügung.
Die Montageplatte übernimmt
für das
Dach jeweils die Funktion eines an dieser Stelle entfernten Dachziegels
unabhängig
von dessen Typ und Form. Daher kann die Montageplatte auch als Universal-Dichtziegel
bezeichnet werden.
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Es
versteht sich, dass außer
den gezeigten zahlreiche weitere Ausführungsformen der Erfindung möglich sind.
So können
anderweitige Abdichtungsmaßnahmen
entlang der Seitenkanten der Montageplatten zu den angrenzenden
Dachziegeln vorgesehen sein und anstelle der gezeigten Stockschrauben bzw.
Montagebolzen können
andersartige herkömmliche
Verbindungselemente eingesetzt werden, je nach Bedarf auch nur eines
oder mehr als zwei statt der gezeigten zwei Verbindungselemente
pro Halteelement. Statt wie gezeigt an Dachsparren kann die Befestigung
der Haltewinkel oder anderer Halteelemente nach Dachtyp auch an
beliebigen anderen Elementen der Dachunterkonstruktion erfolgen.