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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein optisches Element mit einer Beschichtung
mit Doppelbrechungseigenschaften, ein Herstellungsverfahren dazu
sowie ein mit einem solchen optischen Element ausgestattetes Mikrolithographieobjektiv.
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Stand
der Technik
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In
verschiedenen optischen Gebieten, beispielsweise in der Projektionslithographie,
bei Interferometern oder bei Kamerafiltern, sind optische Elemente
mit doppelbrechenden Eigenschaften von Interesse. Dies betrifft
sowohl die Korrektur von störenden
doppelbrechenden Eigenschaften anderer Teile eines optischen Systems
und im Einzelfall auch des hier angesprochenen optischen Elements
selbst, als auch den Fall des bewussten Einbringens doppelbrechender
Eigenschaften wie bei λ/4-
oder λ/2-Platten, Polfiltern
und dgl. Speziell im Bereich der Mikrolithographie können bei
verschiedenen Materialien, etwa dem bei Arbeitswellenlängen von
unter 250 nm eingesetzten CaF2, Doppelbrechungseffekte
auftreten, im Fall des CaF2 die sog. intrinsische
Doppelbrechung, die bei hohen Auflösungen zu Kontrastverlusten
führt.
Es kann aber auch durch mechanische Spannungen zu Doppelbrechungsphänomenen
kommen. Ferner können
doppelbrechende optische Materialien in bestimmten Teilen eines
optischen Systems wegen oder trotz ihrer doppelbrechenden Eigenschaften
Einsatz finden, so dass eine Korrektur oder Feinabstimmung erforderlich
sein kann. In all diesen Fällen
sind Beschichtungen mit doppelbrechenden Eigenschaften auf optischen
Elementen, also Linsen, Spiegeln, planparallelen Platten und dgl.,
von Interesse.
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Der
Begriff der kristallinen Beschichtung mit Doppelbrechungseigenschaften
bezieht sich hier auf die verschiedensten denkbaren doppelbrechenden Schichten
mit kristalliner Struktur einschl. polykristalliner und mikrokristalliner
Schichten. Im Besonderen sind aber doppelbrechende kristalline Schichten
bekannt, die in Folge einer besonderen Wahl der Abscheidungsbedingungen,
etwa beim schrägen
Aufdampfen, in Säulenstrukturen
aufwachsen und in Folge der Säulenstruktur
bestimmte und für
die technische Anwendung interessante doppelbrechende Eigenschaften
zeigen.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die technischen
Einsatzmöglichkeiten doppelbrechender
Beschichtungen in der Optik zu verbessern.
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Die
Erfindung bezieht sich hierzu auf ein optisches Element mit einer
im Wesentlichen unter einem schrägen
Winkel auf einer Oberfläche
des optischen Elements aufgebrachten kristallinen Beschichtung,
die Doppelbrechungseigenschaften hat und bei der eine optische Achse
unter einem nahezu einheitlichen schrägen Winkel zur Oberflächennormalen steht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung mindestens zwei übereinander
aufgebrachte Teilschichten aufweist und die Teilschichten voneinander
durch eine Zwischenschicht getrennt sind, die das kristalline Wachstum
der oberen auf der unteren Teilschicht mit zueinander gewinkelten
optischen Achsen der Teilschichten erleichtert.
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Die
Erfindung bezieht sich darüber
hinaus auf verschiedene Aspekte eines Herstellungsverfahrens für ein solches
optisches Element und schließlich
auf ein mit einem solchen optischen Element ausgestattetes Mikrolithographieobjektiv.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die in der folgenden Beschreibung einschl. der Beschreibung der
Ausführungsbeispiele
offenbarten Merkmale können
grundsätzlich
auch unabhängig
voneinander und in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein
und beziehen sich implizit grundsätzlich sowohl auf die Vorrichtungskategorie
als auch auf die Verfahrenskategorie der Erfindung.
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Die
Erfindung geht von einem mit einer doppelbrechenden Beschichtung
versehenen optischen Element aus. Daraus ergibt sich zunächst der
Vorteil, auch in sog. nullter Ordnung arbeiten zu können, die Doppelbrechungseigenschaften
also nicht nur bei selbsttragenden doppelbrechenden Kristallplatten ausnutzen
zu können,
in deren Plattenstärke
eine große
Zahl von Wellenlängen
passt, sondern mit entsprechend angepassten geringen Schichtdicken
arbeiten zu können.
Die Erfindung ist dabei aber nicht auf die nullte Ordnung eingeschränkt, sondern
erlaubt durch die Beschichtung eines tragenden optischen Elements
zunächst
nur einen entsprechend größeren Spielraum.
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Ferner
ist die erfindungsgemäße Beschichtung
in zumindest zwei Teilschichten unterteilt, in denen die optische
Achse der Doppelbrechung bzw. bei den hier ungebräuchlicheren
zweiachsigen Systemen eine der optischen Achsen, zueinander gewinkelt
liegt. Damit lassen sich insgesamt vielfältigere Abstimmungen der doppelbrechenden
Eigenschaften des optischen Elements erzielen. Insbesondere können die
zumindest zwei Teilschichten so ausgelegt werden, dass sich bestimmte
ungewünschte
Eigenschaften der Teilschichten gegenseitig zumindest teilweise
kompensieren und evtl. weitere Eigenschaften gegenseitig zumindest
teilweise verstärken.
Insbesondere können
polare und/oder azimutale Winkelabhängigkeiten der doppelbrechenden
Eigenschaften und deren Unterschiede zwischen den beiden Teilschichten
ausgenutzt werden, insbesondere zwischen den beiden Teilschichten
zumindest teilweise ausgeglichen und abgeschwächt werden.
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Um
die beiden kristallinen Teilschichten in günstiger Weise kombinieren zu
können,
ist erfindungsgemäß ferner
eine Zwischenschicht vorgesehen, die das kristalline Wachstum der
oberen auf der unteren Teilschicht erleichtert. Hierbei ist zunächst festzustellen,
dass der Begriff der kristallinen Beschichtung oder Teilschicht
auch mikrokristalline und polykristalline Schichten mit umfasst,
jedoch natürlich
keine amorphen Schichten. Die Zwischenschicht soll dementsprechend
eine Vermittlung zwischen den beiden Kristallstrukturen im Hinblick
auf die zueinander gewinkelten optischen Achsen und die daher nicht
identisch ausgerichteten Kristallstrukturen erlauben. Die Zwischenschicht
soll folglich zu beiden gewünschten
Kristallstrukturen günstige
Oberflächen anbieten,
also in gewisser Weise in Bezug auf die zu vermittelnden Kristallachsen
symmetrisch sein.
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Besonders
bevorzugt ist dabei eine amorphe Zwischenschicht, auf der die obere
Teilschicht im Wesentlichen ohne Einfluss der darunter liegenden unteren
Teilschicht aufwachsen kann. Eine günstige Wahl ist eine amorphe
Quarzschicht.
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Eine
technisch attraktive Möglichkeit
für doppelbrechende
Schichten sind solche mit einer ausgeprägten Säulenstruktur, die durch eine
ausgezeichnete Richtung dieser Säulenstruktur
eine zur Oberflächenormalen
schräge
optische Achse definieren. Solche Säulenstrukturen können der
intrinsischen Kristallstruktur des betreffenden Mate rials entsprechen,
aber auch unter ganz bestimmten Wachstumsbedingungen entstehen,
worauf später
noch eingegangen wird. Die optische Achse wird hierbei also durch
die Hauptachse der doppelbrechenden Wirkung aus der anisotropen
Säulenstruktur
gebildet, wobei die Säulenstruktur
und eventuelle entsprechend gerichtete Hohlräume hierbei lediglich den Hauptbeitrag
zur doppelbrechenden Anisotropie ausmachen. Die (eventuelle) Doppelbrechung
des Kristallmaterials selbst liefert einen vergleichsweise deutlich
geringeren Beitrag.
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Zur
Kompensation der Winkelabhängigkeit doppelbrechender
Eigenschaften und auch aus anderen Gründen kann es besonders günstig sein,
die optischen Achsen hinsichtlich ihrer jeweiligen Projektion auf
die Oberfläche
unter etwa 180° zueinander zu
orientieren, sie also hinsichtlich des azimutalen Winkels entgegengesetzt
zueinander auszurichten. Die polare Orientierung kann günstiger
Weise so gewählt
werden, dass die optischen Achsen eine Winkel von zwischen 30° und 150°, bevorzugt
zwischen 60° und
120° und
besonders bevorzugt zwischen 75° und
105° zueinander
bilden.
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Wichtige
Materialien für
die erfindungsgemäßen Teilschichten
sind MgF2 und LaF3,
wobei MgF2 ein eher niedrigbrechendes Material
und LaF3 ein eher hochbrechendes Material
ist, wobei MgF2 positiv doppelbrechend und
LaF3 negativ doppelbrechend ist.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind auch mehr als zwei, etwa vier, Teilschichten
vorgesehen.
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Dabei
können
beispielsweise Materialien mit positiven und negativen doppelbrechenden
Eigenschaften kombiniert werden. Insbesondere können Teilschichtenpaare mit
jeweils einheitlichen doppelbrechenden Eigenschaften, jedoch zueinander
gewinkelten optischen Achsen vorliegen, wobei die Projektionen der
optischen Achsen, wie oben bereits erläutert, vorzugsweise paarweise
unter 180° zueinander
stehen und im Übrigen
betragsidentische Winkel zur Oberflächennormalen auftreten.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
mit vier Teilschichten stehen die Projektionen der optischen Achsen
auf die Oberfläche
ebenfalls paarweise unter 180° zueinander,
in anderer Paarkombination jedoch unter 90° zueinander, und haben paarweise
(und zwar in den um 180° verdrehten
Paaren) betragsidentische Winkel der optischen Achse zur Oberflächennormalen.
Dabei sind die doppelbrechenden Eigenschaften aller Teilschichten
vorzeichengleich. Es können
sogar gleiche doppelbrechende Eigenschaften und insbesondere gleiche
Materialien überhaupt
in allen Teilschichten vorliegen und alle vier Winkel der optischen
Achse zur Oberflächennormalen
betragsidentisch sein.
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Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
mit vier Teilschichten werden unterschiedliche Brechungsindices
der Teilschichten verwendet, insbesondere jeweils paarweise verschiedene
Brechungsindices. Vorzugsweise sind dabei wieder die Projektionen
der optischen Achsen auf die Oberfläche innerhalb der Paare mit
gleichem Brechungsindex um 180° zueinander
verdreht.
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Im Übrigen wird
zur Veranschaulichung auf die Ausführungsbeispiele verwiesen.
Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass der Erfindungsaspekt einer
Kombination von mindestens drei doppelbrechenden Teilschichten einschl.
der im Folgenden noch erläuterten
optionalen Ausgestaltungen auch unabhängig von dem Vorhandensein
einer Zwischenschicht zwischen den Teilschichten, etwa einer amorphen
Quarzzwischenschicht, offenbart sein soll. Die Anmelderin behält sich
die Aufstellung entsprechender Ansprüche vor.
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Eine
bevorzugte Oberfläche
eines optischen Elements für
eine solche Beschichtung ist plan. Es vereinfacht die Herstellung
von Beschichtungen mit, innerhalb einer Teilschicht, im Wesentlichen
konstanter Orientierung der optischen Achse relativ zur Oberfläche, wenn
die Oberfläche
plan ist. Allerdings richtet sich die Erfindung auch auf gewölbte Oberflächen, wobei
der Winkel der optischen Achsen im Wesentlichen konstant zur jeweiligen
Oberflächenorientierung
sein kann, aber nicht notwendigerweise sein muss. Die doppelbrechenden
Eigenschaften können dann
also auch abhängig
von der jeweiligen Orientierung der Oberfläche (bezogen auf jeweils gleiche Einfallswinkel
der Lichtstrahlen) variieren. Als plane Oberflächen kommen sowohl Oberflächen plankonvexer
oder plankonkaver Linsen als auch Oberflächen planparalleler Platten
und Wechselplatten in Betracht.
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Eine
typische Anwendung für
die Erfindung liegt bei sog. λ/4-
oder λ/2-Platten,
wobei sich der Begriff "Platte" dabei auf die optische
Wirkung der Beschichtung und nicht notwendigerweise auf das optische
Element insgesamt bezieht. Es kann also auch eine doppelbrechende "Platte" als Beschichtung
auf einer Linse aufgebracht sein.
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Weiterhin
richtet sich die Erfindung bevorzugt auf Mikrolithographieobjektive,
vor allem im Wellenlängenbereich
von 193 nm, 248 nm und 157 nm. Ein beispielhafter Anwendungsfall
dabei sind letzte Linsen von Immersionslithographieobjektiven, wie bei
den Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Es
wurde bereits erwähnt,
dass bestimmte Herstellungsbedingungen für die doppelbrechenden Eigenschaften
erfindungsgemäßer Beschichtungen wesentlich
sein können.
Vorzugweise werden erfindungsgemäße Beschichtungen
aus der Gasphase abgeschieden. Im Besonderen bezieht sich die Erfindung
auf die Herstellung solcher Schichten durch Aufdampfen unter einem
schrägen
Winkel zur Oberflächenormalen.
Unter solchen Bedingungen können sich
besondere Kristallstrukturen der Beschichtungen und Orientierung
dieser Kristallstrukturen relativ zur Oberfläche ausbilden. Insbesondere
können
sich Schichten mit optischen Achsen bilden, die im Wesentlichen
parallel zur Aufdampfrichtung liegen. Das kann durch Säulenwachstum
in dieser Richtung geschehen.
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Grundsätzlich gilt,
dass je flacher die Oberflächen
sind, umso leichter auch eine einheitliche Orientierung der Säulenstruktur
gelingt. Daher kommen vorzugsweise auch gekrümmte, aber relativ flache Oberflächen, etwa
im Eingangsbereich oder im Aperturbereich eines Objektivs, in Betracht.
Allerdings kann bei deutlich gekrümmten Linsen- oder Spiegeloberflächen die
sich dadurch ergebende Richtungsänderung
beim Bedampfen auch miteinbezogen und näherungsweise kompensiert werden,
etwa indem mit Blenden und variabler Geometrie bedampft wird.
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Nach
der Herstellung einer solchen kristallinen Beschichtung sieht eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
vor, einen Teil der Beschichtung wieder abzutragen, insbesondere
die Materialstärke
der Beschichtung durch ein abtragendes Verfahren fein zu justieren.
In Betracht kommt hier das für
optische Beschichtungen bei Anwendungen in der Mikrolithographie
bereits eingeführte
IBF- Verfahren (Ion
Beam Figuring), das hier vorzugsweise verweilzeitgesteuert verwendet
wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es zu keinem mechanischen
Kontakt mit der empfindlichen Schicht kommt.
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Hier
wird wiederum vorsorglich festgestellt, dass der Erfindungsaspekt
einer nachträglichen Feinjustierung
der Materialstärke
einer doppelbrechenden Schicht auf einem optischen Element ebenfalls
unabhängig
von dem Vorhandensein von Zwischenschichten zwischen den Teilschichten
oder überhaupt
von dem Vorhandensein einer Mehrzahl Teilschichten wesentlich sein
kann. Die Anmelderin behält
sich auch hier die Aufstellung entsprechender Ansprüche vor.
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Vorzugsweise
wird vor dem materialabtragenden Feinjustieren eine optische Vermessung durchgeführt, und
zwar wiederum vorzugsweise unter Lichtdurchtritt durch die Beschichtung.
Hier kommen insbesondere interferometrische Verfahren in Betracht.
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Es
kann ferner günstig
sein, das optische Element azimutal zu markieren, um bei der weiteren Bearbeitung
oder Vermessung oder auch beim Einbau leicht und schnell auf die
Orientierung der optischen Achsen schließen zu können.
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Ein
weiterer Erfindungsaspekt besteht darin, eine Schichtdickenmodulation
nicht oder nicht nur der optisch doppelbrechenden Beschichtung,
sondern einer anderen optisch isotropen Schicht des optischen Elements
vorzusehen. Diese Schichtdickenmodulation ist dabei so ausgelegt,
dass sie eine optische Weglängenmodulation
der doppelbrechenden Beschichtung (zumindest teilweise) kompensiert.
Es kann abhängig
vom Durchtrittswinkel und/oder abhängig von Schichtdickenschwankungen
doppelbrechender Beschichtungen zu unerwünschten Weglängenmodulationen
durchtretender Lichtstrahlen kommen. Diese lassen sich durch die
hier angesprochene kompensierende Weglängenmodulation in einem optisch
isotropen Medium abschwächen
oder aufheben, ohne auf die doppelbrechenden Eigenschaften direkt
Einfluss zu nehmen. Auch für
diesen Erfindungsaspekt behält
sich die Anmelderin die Aufstellung unabhängiger Ansprüche vor;
er kann also auch unabhängig
von dem Vorhandensein einer Zwischenschicht zwischen Teilschichten,
dem Vorhandensein von Teilschichten überhaupt, oder der materialabtragenden
Feinjustage doppelbre chender Beschichtungen wesentlich sein, eignet
sich aber besonders gut für
eine Kombination damit.
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Diese
optisch isotrope Schicht kann auch in dem optischen Element selbst
liegen, also beispielsweise der Linsenkörper sein. Dabei kann insbesondere
die Substratoberfläche
materialabhebend bearbeitet werden, um die entsprechende Schichtdickenmodulation
zu erzielen. Dies betrifft insbesondere diejenige Oberfläche, auf
der danach die doppelbrechende Beschichtung aufgebracht wird. Bevorzugt
ist jedoch eine separate Schicht, insbesondere eine Quarzschicht.
Dabei kann es sich auch um die bereits erwähnte Zwischenschicht zwischen
den Teilschichten handeln.
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Die
optisch isotrope Zwischenschicht oder eine andere eigens aufgebrachte
optisch isotrope Schicht zur Weglängenmodulation kann im Prinzip schon
bei der Abscheidung schichtdickenmoduliert werden. Bevorzugt ist
jedoch, die eigentliche Schichtdickenmodulation durch eine nachträgliche materialabtragende
Bearbeitung herzustellen, etwa durch IBF, vorzugsweise verweilzeitgesteuert.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird zunächst
eine doppelbrechende Beschichtung in der bereits erwähnten Weise
fein justiert und dann die durch den entsprechenden Materialabtrag
oberflächenmodulierte
Oberfläche
mit der optisch isotropen Schicht aufgefüllt. Diese optisch isotrope
Schicht kann dann wiederum materialabtragend moduliert werden, um
die erwähnte
Weglängenmodulation
zu erzielen. Auf dieser Schicht kann dann bei Bedarf auch eine weitere
doppelbrechende Teilschicht abgeschieden werden.
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Wichtige
Anwendungsgebiete für
die Erfindung sind die Mikrolithographie im Allgemeinen, speziell
Projektionsobjektive in diesem Bereich, und besonders bevorzugter
Weise letzte Linsen, also dem Target zugewandte Endlinsen, eines
Projektionsobjektivs.
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Im Übrigen wird
zur Veranschaulichung auf die folgenden Ausführungsbeispiele verwiesen,
deren Einzelmerkmale, wie eingangs bereits festgestellt, auch in
anderen Kombinationen erfindungswesentlich sind und sich sowohl
auf die Vorrichtungs- als auch auf die Verfahrenskategorie der Erfindung beziehen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
schematisch zwei seitliche Aufrissdarstellungen einer Aufdampfanlage
zur Herstellung erfindungsgemäßer optischer
Elemente.
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2 zeigt
eine entsprechend 1 hergestellte Beschichtung
eines optischen Elements.
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3 zeigt
in zwei Diagrammen die Abhängigkeit
der relativen Phasenverzögerung
vom Winkel im Material in Schichten gemäß 2.
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Doppelschichtstruktur
mit einer Quarzzwischenschicht zwischen den beiden Teilschichten.
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5 zeigt
eine Beschichtung mit vier Teilschichten.
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6 zeigt
eine weitere Beschichtung mit vier Teilschichten.
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7 zeigt
noch ein weiteres Beispiel mit vier Teilschichten.
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8 zeigt
eine letzte Linse eines Immersionslithographieobjektivs mit sechs
Teilschichten.
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9 zeigt
eine einzelne doppelbrechende Teilschicht mit einem Dickenprofil.
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10 zeigt
die Teilschicht aus 9 mit einer zusätzlichen
Zwischenschicht.
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11 zeigt
eine weitere Teilschicht und eine weitere Zwischenschicht auf dem
Schichtpaket aus 10.
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12 zeigt
eine planparallele Platte mit beidseitig doppelbrechenden Teilschichten
und einer jeweiligen Zwischenschicht.
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13 zeigt
ein Beispiel mit einem Substrat mit Dickenprofil sowie vier doppelbrechenden
Teilschichten.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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Bei
den im Folgenden im Einzelnen dargestellten Ausführungsbeispielen wird von den
an sich im Stand der Technik bereits bekannten doppelbrechenden
Beschichtungen ausgegangen, die durch schräges Aufdampfen typischer Materialien,
insbesondere LaF3 und Mg2 hergestellt
werden. Weitere Beispiele sind CeF3, PrF3 und NdF3.
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Ferner
wird von Anwendungen in der Projektionslithographie ausgegangen,
bei denen immer wieder Phasenverzögerungen gebraucht werden. Diese
werden oftmals durch dünne
doppelbrechende Kristallplatten realisiert, die jedoch aufwendig
herzustellen sind und als Kristallplatten höherer Ordnung mit einer Dicke
von Größenordnungsmäßig 100 μm eine außerordentlich
große
Winkelempfindlichkeit in ihren optischen Eigenschaften aufweisen.
Eine Platte nullter Ordnung wiederum ist vergleichsweise wenig winkelempfindlich,
kann aber aus mechanischen Gründen
nur in Verbindung mit einem Träger
größere Dimensionen
erreichen.
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Im
Rahmen dieser Erfindung werden nun schräg aufgedampfte doppelbrechende
Schichten auf Substraten für
die genannten Zwecke eingesetzt. Diese Schichten haben aber wegen
der schräg
zur Oberfläche
normal stehenden optischen Achsen, die typischerweise parallel zur
Aufdampfrichtung liegen, den Nachteil eines gewissermaßen nur
einseitig belastbaren Winkelbereichs. Die erzielbaren Phasenverzögerungen
erreichen also unter bestimmten Winkeln den Wert 0 bzw. sehr kleine
Werte, und zwar dann, wenn das Licht im Wesentlichen nach Brechung
im Medium parallel zur optischen Achse einfällt.
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Erfindungsgemäß wird daher
eine erste Teilschicht mit einer bestimmten Aufdampfrichtung und einer
bestimmten Lage der optischen Achse kombiniert mit einer weiteren
Teilschicht mit bei einem ersten Ausführungsbeispiel dazu um 180° verdrehter Aufdampfrichtung.
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1 zeigt
schematisch zwei seitliche Aufrissdarstellungen einer typischen
Aufdampfanlage, wobei das hier als plankonvexe Linse dargestellte Substrat
gegenüber
dem links dargestellten ersten Aufdampfschritt im rechts dargestellten
zweiten Aufdampfschritt so verkippt ist, dass die Aufdampfrichtungen
bezüglich
der Oberflächen normalen
spiegelsymmetrisch zueinander sind. Die Aufdampfanlage weist eine
Vakuumkammer 1 mit einer Elektronenstrahlquelle 2 und
mit einem MgF2- oder auch LaF3-Target 3 auf.
Das dort verdampfende Material gelangt in einer durch die drei "Strahlen" angedeuteten Weise
auf das mit 4 bezeichnete Substrat, eine plankonvexe Linse,
und wächst
dort mit einer im Wesentlichen durch die Aufdampfgeometrie bestimmten Säulenstruktur
auf. Die Aufdampfanlage weist eine Vakuumkammer 1 mit einer
Elektronenstrahlkelle 2 und mit einem MgF2-
oder auch LaF3-Target 3 auf. Das
dort verdampfende Material gelangt in einer durch die drei "Strahlen" angedeuteten Weise
auf das mit 4 bezeichnete Substrat, eine plankonvexe Linse,
und wächst
dort mit einer im Wesentlichen durch die Aufdampfgeometrie bestimmten
Säulenstruktur
auf.
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Analog
könnte
das Substrat bezüglich
der Oberflächennormalen
um 180° verdreht
werden.
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Es
ist grundsätzlich
von Vorteil, die Bauteile, hier die plankonvexe Linse, azimutal
zu markieren, um auf die Orientierung der optischen Achsen eindeutig
Bezug nehmen zu können.
Hierfür
kommen neben einer einfachen Kerbe auch eine Lasergravur, eine Sandstrahlmarkierung,
ein Gitter usw. in Betracht.
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2 zeigt
die Beschichtung einschließlich der
Säulenstruktur
schematisch. Die beiden Schichten 5 und 6 sind
abgesehen von der gespiegelten Säulenrichtung
und optischen Achsenorientierung identisch. Die Linse ist mit 7 beziffert.
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Wenn
man sich schematisch die erzielbare Phasenverzögerung durch die doppelbrechenden
Eigenschaften einer einzelnen Schicht abhängig vom Einfallswinkel relativ
zur Oberflächennormalen
gemäß 3 oben
vorstellt, nämlich
als eine Quadratsinusabhängigkeit
vom Winkel, so wird deutlich, dass sich zwei im Übrigen identische, aber hinsichtlich
der Oberflächennormalen
spiegelsymmetrische Schichten näherungsweise
kompensieren. Dies bedeutet insbesondere, dass die in 3 oben
dargestellte Nullstelle in den beiden Schichten jeweils auf einer
anderen Seite liegt und damit in der summierten Phasenverzögerung eine
insgesamt ausgeglichenere Winkelabhängigkeit erzielt werden kann.
Im Falle einer rechtwinkligen Orientierung der beiden optischen
Achsen der Teilschichten zueinander würde sich rechnerisch sogar
ein idealer Ausgleich ergeben, wie in 3 unten
gezeigt.
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Die
beiden Schichten können
gemeinsam damit eine weniger stark winkelabhängige Phasenverzögerung bieten
und beispielsweise als λ/4-
oder λ/2-Platte
fungieren. Die Erfindung sieht weiterhin eine Zwischenschicht, hier
eine amorphe Quarzzwischenschicht 8 zwischen den beiden
Teilschichten, vor, wie dies in 4 angedeutet
ist, die im Übrigen 2 entspricht.
Damit werden die Wachstumsbedingungen für die obere Teilschicht 6 verbessert,
weil diese ohne Vorprägung
durch die Säulenstruktur
der unteren Teilschicht 5 mit einer davon abweichenden Säulenorientierung
wachsen kann.
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Eine
weitergehende Winkelkompensation kann dadurch erreicht werden, dass
zwei oder mehr verschiedene Materialien miteinander kombiniert werden,
insbesondere solche mit abweichenden Brechungsindices und/oder solche
mit positivem oder negativem Charakter der Doppelbrechung. Damit können vor
allem bei einer Teilschichtenzahl von drei oder mehr, weitergehende
Winkelkompensationen und auch gewünschte optische Effekte erzielt
werden. Ein Beispiel zeigt 5 mit einer
Kombination von vier Teilschichten, die mit den Ziffern 10–13 bezeichnet
sind. Dabei haben die Teilschichten 10 und 13 eine
symmetrische Beziehung entsprechend den Teilschichten 5 und 6 aus 2.
Gleiches gilt für
die Teilschichten 11 und 12. Die Schichtdicken
d1 der Teilschichten 10 und 13 weichen ab von
den Schichtdicken d2 der Teilschichten 11 und 12.
Ferner haben die Teilschichten 10 und 13 einen
positiven Doppelbrechungseffekt mit einem Winkel α zur Oberflächennormalen,
während
die Teilschichten 11 und 12 einen negativen Doppelbrechungseffekt
mit einem Winkel von β zur
Oberflächennormalen
zeigen.
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6 zeigt
ein weiteres Beispiel mit ebenfalls vier Teilschichten, und zwar
beziffert mit 14–17. Hier
sind wiederum die Teilschichten 14 und 15 zueinander
symmetrisch und auch die Teilschichten 16 und 17.
Sie weisen jeweils paarweise identische Dicken d1 bzw. d2 auf. Jedoch
liegen die optischen Achsen hier im Gegensatz zu 5 nicht
in einer Ebene. Vielmehr liegen die optischen Achsen der Teilschichten 16 und 17 in
einer zu der Zeichenebene senkrechten Ebene. Hier treten also zwischen
den Projektionen der optischen Achsen auf die Oberfläche insgesamt
nicht nur Win kel von 180° sondern auch
von 90° auf.
Dabei könnten
sämtliche
Teilschichten 14–17 aus
dem gleichen Material bestehen. Bei diesem Ausführungsbeispiel soll jedoch
für die
Teilschichten 14 und 15 ein positiv doppelbrechendes
Material mit einem Winkel der optischen Achsen zur Oberflächennormalen
von α und
für die Teilschichten 16 und 17 ein
abweichendes positiv doppelbrechendes Material mit einem Winkel
der optischen Achse von β zur
Oberflächennormalen
vorgesehen sein.
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Dieses
Beispiel kann natürlich
auch mit negativ doppelbrechenden Schichten statt mit positiv doppelbrechenden
Schichten ausgeführt
werden.
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Ferner
gilt für
die Beispiele aus den 5 und 6 und die
folgenden Beispiele, dass zwischen den jeweiligen Teilschichten
amorphe Quarzschichten vorgesehen sein können und vorteilhafterweise
sind, aber nicht im Einzelnen zeichnerisch dargestellt sind.
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Eine
weitere beispielhafte Möglichkeit
besteht in der Kombination verschieden hoher Brechungsindizes, wie
in 7 veranschaulicht. Dort sind die unteren Teilschichten 18 und 19 aus
dem vergleichsweise niedrigbrechendem MgF2 und
die oberen Teilschichten 20 und 21 aus dem vergleichsweise
hochbrechendem LaF3 aufgebaut. Die mittleren
Brechungsindizes liegen bei 193 nm Wellenlänge für LaF3 bei
1,71 und für
MgF2 bei etwa 1,43, je nach Packungsdichte
auch darunter.
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Hinsichtlich
der Dicken und Winkel gilt wieder, dass die Teilschichten paarweise
gleich sind, jedoch die Teilschichten aus dem einen Paar und die Teilschichten
aus dem anderen Paar untereinander verschieden. Im Übrigen können natürlich auch
materialalternierende Reihenfolgen gewählt werden, also beispielsweise
die Teilschichten 19 und 20 in 7 miteinander
vertauscht werden.
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Ein
weiteres Anwendungsbeispiel zeigt 8, nämlich die
letzte Linse 25 eines Immersionslithographieobjektivs.
Diese plankonvexe Linse 25 mit unten liegender planer Abschlussfläche ist
auf dieser Abschlussfläche
mit einem hier aus sechs Teilschichten (nicht mehr einzeln beziffert)
aufgebauten doppelbrechendem Schichtpaket beschichtet, an das sich
die Immersionsflüssigkeit 26 und 27 auf
einem Wafer 28 anschließen.
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Das
Schichtpaket besteht aus drei jeweils spiegelsymmetrischen Paaren,
wobei die Ebenen, in denen die optischen Achsen der Paare liegen,
unter 90° und
unter 45° zueinander
stehen. Diese Anwendung ist besonders interessant, weil hier die
Winkelvariation wegen der hohen Apertur besonders groß ist.
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Die
in den vorstehenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen doppelbrechenden Schichtpakete und Teilschichten können mit
im Folgenden näher
dargestellten Möglichkeiten
verfeinert werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich eine
einzelne Teilschicht hinsichtlich ihrer doppelbrechenden optischen
Eigenschaften beispielsweise interferometrisch vermessen lässt. Dabei
kann der Einfluss einer zwischen dieser Teilschicht und dem Substrat
bereits vorhandenen weiteren Teilschicht rechnerisch berücksichtigt
werden, wenn diese bereits zuvor vermessen wurde. Insgesamt lässt sich
jedenfalls ein ortsabhängiges
zweites Bild der doppelbrechenden Eigenschaften gewinnen.
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Beispielsweise
kann ein gemessenes Phasendifferenzprotokoll mit einer geplanten
Phasendifferenz verglichen werden und eine Differenz festgestellt
werden. Diese Differenz kann nun über eine materialabtragende
Korrektur der jeweils freiliegenden Teilschicht korrigiert werden,
in dem diese mit dem an sich bekannten IBF-Verfahren (Ion Beam Figuring)
verweilzeitgesteuert bearbeitet wird. Hierbei handelt es sich um
einen sehr genau arbeitenden und eingeführten Prozess, mit dem sich
ortsabhängig mit
hoher Genauigkeiten in der dritten Dimension Material abtragen lässt, so
dass insgesamt eine gewünschte
Ortsabhängigkeit
der doppelbrechenden Eigenschaften realisiert werden kann. Natürlich kann dabei
ein iterativer Prozess verwendet werden, der also nach einer weiteren
Messung eine erneute Korrektur vorsieht und/oder nach dem Aufbringen
jeder weiteren Teilschicht eine neue Messung und Korrektur vorsieht.
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9 zeigt
beispielhaft ein in dieser Weise erzeugtes Dickenprofil einer doppelbrechenden
einzelnen Teilschicht 30.
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Dann
wird eine in 10 zusätzlich zu 9 dargestellte
amorphe Quarzschicht 31 aufgedampft, und zwar mit einer
Stärke,
die zum Auffüllen
der "Täler" in der dop pelbrechenden
Teilschicht 30 ausreicht. Nun kann mit einem materialabtragenden
Verfahren, etwa wiederum IBF oder bei geringeren Ansprüchen auch
MRF (magnetorheological-finishing) oder Roboterpolieren ortsaufgelöst von der
amorphen Quarzschicht 31 soviel Material abgetragen werden,
dass der optische Durchgang, d.h. die optische Weglänge, über den
gesamten Flächenbereich des
optischen Elements trotz der Oberflächenmodulation der doppelbrechenden
Teilschicht 30 einheitlich oder einem gewünschten
Verlauf entsprechend wird.
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Ist
der (mittlere) Brechungsindex des Materials der doppelbrechenden
Teilschicht 30 größer als der
der Quarzschicht 31, so beschreibt die Oberfläche der
Quarzschicht eine Gegenbewegung, ist der (gemittelte) Brechungsindex
der doppelbrechenden Teilschicht 30 niedriger, so folgt
die Oberfläche
der Quarzschicht 31 qualitativ der ursprünglichen
Kontur der Grenzfläche
zur doppelbrechenden Schicht 30.
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Auf
die Oberfläche
der Quarzschicht 31 kann nun eine neue doppelbrechende
Teilschicht 32 aufgedampft werden, wie 11 zeigt.
Diese Teilschicht kann entsprechend den Erläuterungen zu den Ausführungsbeispielen
bis 8 eine gegenüber
der doppelbrechenden Teilschicht 30 gedrehte oder spiegelsymmetrische
Orientierung der optischen Achse haben, so dass also die Quarzschicht 31 neben
der Funktion als Ausgleichsschicht für die optische Weglänge auch
eine wachstumsfördernde
Zwischenschicht bildet.
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Von
dieser doppelbrechenden Teilschicht 32 ausgehend wird wieder
eine Vermessung und eine materialabtragende Schichtdickenkorrektur
vorgenommen, wie anhand 9 erläutert. Es kann dann ferner
eine weitere ausgleichende Quarzschicht 33 aufgedampft
werden, wie ebenfalls in 11 angedeutet.
In dieser Form können
komplexe Schichtpakete gebildet werden, bei denen also im Unterschied zu
den Ausführungsbeispielen
bis 8 die doppelbrechenden Teilschichten in ihrer
Schichtdicke gezielt korrigiert oder an ein gewünschtes Profil angepasst werden
und die Quarzzwischenschichten zum Ausgleich der dadurch variierenden
optischen Weglängen
eingesetzt werden.
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Bei
solchen Schichtsystemen mit einer Mehrzahl doppelbrechender Teilschichten
können, wie
bereits anhand von Beispielen veranschaulicht, unterschiedliche
Winkel zwischen den Lagen der optischen Achsen (genauer deren Projektionen
auf die Oberfläche)
verwendet werden. Beispielsweise wird auch an Ausführungsformen
mit zwei doppelbrechenden Teilschichten mit zueinander um 90° gedrehten
Projektionen der optischen Achsen und zwei in der beschriebenen
Weise vorgesehenen Ausgleichsquarzschichten gedacht. Zusätzlich kann
dabei eine dritte Teilschicht mit einer dritten Ausgleichsschicht
unter 45° (oder
auch –45°) vorgesehen
sein, so dass es bereits sechs Einzelschichten gibt. Schließlich wären bei
sechs Einzelschichten auch Winkel von jeweils 60° zwischen den Projektionen der
optischen Achsen der drei doppelbrechenden Teilschichten denkbar.
Darüber
hinaus könnte
bei einer Ausführungsform
mit acht Einzelschichten und davon vier doppelbrechenden Teilschichten
und vier Ausgleichslagen eine Kombination von Winkeln von 0°, 90°, –45° und +45° zwischen
den jeweiligen Projektionen der optischen Achsen gegeben sein.
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Im Übrigen umfasst
die Erfindung auch Ausführungsformen,
bei denen statt beispielsweise acht Einzellagen auf einer Seite
des optischen Elements auf beiden Seiten einer Linse, einer planparallelen Platte
oder dgl. Schichten aufgebracht werden. Die Kompensationseffekte
können
sich dann auch zwischen Schichten auf gegenüberliegenden Seiten des optischen
Elements ergeben.
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Ferner
ist es natürlich
auch möglich,
Ausgleichsschichten wegzulassen oder auf dem Substrat bereits mit
Ausgleichsschichten zu beginnen, wenn der Prozess sehr gut beherrscht
wird und die auszugleichenden Weglängendifferenzen vorhersagbar sind.
Zur Veranschaulichung zeigt 12 ein
optisches Element 35, etwa eine planparallele Platte, mit beidseitigen
doppelbrechenden Schichten, zwischen denen sich jeweils eine Ausgleichsschicht
befindet. Oben findet sich also eine erste doppelbrechende Schicht 36 mit
einer Orientierung der Projektionen der optischen Achse von beispielsweise
0°, eine
darauf folgende amorphe Quarzausgleichsschicht 37 und eine
wiederum darauf folgende doppelbrechende Teilschicht 38 mit
im Verhältnis
zur Teilschicht 36 um 90° verdrehter
Projektion der optischen Achse auf die Oberfläche. Hierbei ist die Ausgleichsschicht so
berechnet, dass sie gewissermaßen
im Vorgriff die optischen Weglängenmodulationen
in Folge der Schicht 38 mit berücksichtigt. Analog ist das
Schichtpaket aus den Schichten 40, 41 und 42 auf
der anderen Seite des optischen Elements 35 aufgebaut,
wobei dort die doppelbrechenden Teilschich ten 40 und 42 unter
Winkeln von 45° und –45° bzgl. der
jeweiligen Projektionen der optischen Achse auf die Oberfläche stehen.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Möglichkeit besteht
darin, das Substrat selbst als Ausgleichsschicht für optische
Weglängenmodulationen
auszunutzen, wie 13 schematisch darstellt. Dort
ist auf einem Substrat 43 eine vorausberechnete Oberflächenmodulation
vorgenommen worden, die die optischen Weglängendifferenzen darauf folgender
doppelbrechender Teilschichten 44 bis 47 berücksichtigt. Die
Teilschichten 44 bis 47 entsprechen dabei den Winkeln
0°, 90°, –45° und +45° der jeweiligen
Projektionen der optischen Achsen.
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Diese
Variante kann natürlich
auch kombiniert werden mit amorphen Quarzzwischenschichten zwischen
den doppelbrechenden Teilschichten, um die erwähnten Wachstumsverbesserungen
zu nutzen. Dann sind die Zwischenschichten zwischen den Teilschichten
zumindest teilweise äquidistant
und wird die optische Weglängenmodulation
in anderer Weise vorgenommen, insbesondere durch Oberflächenmodulation
des Substrats. Dabei kann schließlich auch auf der einer Beschichtung
mit (u. a.) doppelbrechenden Teilschichten entgegengesetzten Oberfläche eines
optischen Elements eine Endkorrektur beispielsweise mit IBF vorgenommen
werden, um im Rahmen der Vorausberechnung möglicherweise nicht ganz perfekt
kompensierte Restmodulationen der optischen Weglänge auszugleichen.