DE102005054226A1 - Bildgebende medizinische Modalität - Google Patents

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Abstract

Eine bildgebende medizinische Modalität (2) mit einem datenseitig mit einer SPECT-Bildverarbeitungseinheit (22) verbundenen SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) zur Single-Photon-Emissions-Tomographie, deren SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) mindestens einen um einen Untersuchungsbereich (14) herum bewegbaren SPECT-Detektorkopf (4) aufweist, soll so beschaffen sein, dass die von ihr generierten Bilder eine zuverlässige Erkennung und präzise Lokalisierung von Stoffwechselanomalien, insbesondere von malignem Gewebe mit Tumorbefall, ermöglichen, wobei etwaige Belastungen eines Patienten (15) während der Untersuchung möglichst gering gehalten werden sollen. Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) benachbart zu oder innerhalb einer datenseitig mit einer MRI-Bildverarbeitungseinheit (76) verbundenen MRI-Untersuchungsröhre (28) zur Magnetresonanztomographie angeordnet ist, wobei der SPECT-Bildverarbeitungseinheit (22) und der MRI-Bildverarbeitungseinheit (76) eine gemeinsame Displayeinheit (24) zur Anzeige von ein der jeweiligen Bildverarbeitungseinheit (22, 76) generierten SPECT-Bildern (80) und/oder MRI-Bildern (82) zugeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine bildgebende medizinische Modalität mit einer datenseitig mit einer SPECT-Bildverarbeitungseinheit verbundenen SPECT-Aufnahmevorrichtung zur Single-Photon-Emissions-Computertomographie, wobei die SPECT-Aufnahmevorrichtung mindestens einen um einen Untersuchungsbereich herum bewegbaren SPECT-Detektorkopf aufweist.
  • Zu den häufigsten Erkrankungen in der Welt mit Todesfolge zählen die Gefäßerkrankungen, wie beispielsweise der Schlaganfall, das Aneurysma oder das abdominelle Aortenaneurysma. Bei diesen Erkrankungen, aber auch insbesondere bei Tumorerkrankungen oder dergleichen, sind eine schnelle und sichere Diagnose und eine sofort eingeleitete Therapie von besonderer Bedeutung für den Genesungsprozess.
  • Die Diagnose derartiger Erkrankungen wird durch bildgebende Verfahren unterstützt. Ein bildgebendes Verfahren mit hoher diagnostischer Aussagekraft ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Die Methode beruht auf der Darstellung der Verteilung einer radioaktiv markierten Substanz, eines so genannten Radiopharmakons oder Tracers, im Organismus. Dabei wird dem Patienten ein durch Beimengung eines Radionuklids mit einer vergleichsweise kurzen Halbwertszeit zu einer Trägersubstanz erhaltener Tracer, z.B. 18F-FDG (Flourdeoxyglucose), injiziert, welcher sich in bestimmten Organen und Zellgeweben anreichert und unter Emission von Positronen zerfällt. Bevorzugt erfolgt die Anreicherung in aktiven Krebszellen.
  • Ein beim radioaktiven Zerfall freigesetztes Positron tritt nach relativ kurzer Distanz von typischerweise einem Millimeter in Wechselwirkung mit einem Elektron, wobei beide Teilchen vernichtet und zwei Gammaquanten mit einer Energie von jeweils 511 keV in diametral entgegengesetzter Richtung abge strahlt werden. Diese Annihilationsquanten lassen sich in einem das Untersuchungsobjekt bzw. den Patienten umgebenden Detektorring, der eine Vielzahl benachbart angeordneter und einzeln auslesbarer Gammadetektoren umfasst, räumlich und zeitlich aufgelöst nachweisen. Durch eine Koinzidenzkollimierung in einer den Detektoren nachgeschalteten elektronischen Auswerteeinheit lässt sich der Ort der den Zählereignissen jeweils zugrunde liegenden Elektron-Position-Annihilation auf der gedachten Linie zwischen den signalgebenden Detektorelementen, der so genannten Line of Response, ermitteln. Die Emission der Gammastrahlung erfolgt isotrop, d. h. statistisch gesehen sind alle Richtungen gleich wahrscheinlich. Aus einer statistisch signifikanten Vielzahl von Zählereignissen kann daher die räumliche Häufigkeitsverteilung der radioaktiven Zerfallsprozesse und somit die Verteilung des Tracers im Körper abgeleitet werden. Aus einem derartigen 3D-Volumendatensatz lassen sich weiterhin beliebige zweidimensionale PET-Schnittbilder errechnen.
  • Ein wesentlicher Nachteil der PET-Methode liegt in der kurzen Halbwertszeit der dabei verwendeten Positronenemitter. Sie beträgt beispielsweise zwei Minuten bei 15O, was eine Erzeugung in unmittelbarer Nähe zum Untersuchungsort notwendig macht. Die dazu erforderliche Infrastruktur, die üblicherweise ein benachbart zum Tomographen errichtetes Zyklotron oder einen Reaktor oder dergleichen beinhaltet, macht die PET aufwendig und teuer. Daher hat sich in den vergangenen Jahren eine verwandte Technik, die Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT), durchgesetzt. Wie bei der PET wird auch bei der SPECT die zur Bilderzeugung verwendete Strahlung nicht von einer externen Strahlenquelle abgegeben sondern von Radiopharmaka, die dem Patienten vor der Untersuchung injiziert werden, und die sich daraufhin je nach den chemischen und biologischen Eigenschaften der Trägersubstanz in bestimmten Organen anreichern. Im Unterschied zur PET, bei der die bildgebende Gammastrahlung gewissermaßen nur als „Nebenprodukt" bei der Annihilation der primären β+-Teilchen entsteht, kommen bei der SPECT Radionuklide (Isotope) zum Einsatz, die unmittelbar unter Emission einzelner, nicht korrelierter Gammaquanten zerfallen. Dies hat mehrere Vorteile: Zum einen sind die typischerweise bei der SPECT eingesetzten Radionuklide langlebiger als ihre PET-Pendants und müssen daher nicht in unmittelbarer Nähe des Untersuchungsorts hergestellt werden. Zum anderen ist keine Koinzidenzmessung erforderlich. Anstatt eines geschlossenen Detektorrings mit einer Vielzahl von in Koinzidenz geschalteten Detektorelementen sind üblicherweise ein oder zwei SPECT-Detektorköpfe vorgesehen, die während der Untersuchung auf einer Kreisbahn um den Patienten herumrotieren und dabei die von ihm abgegebene Gammastrahlung erfassen.
  • Als Gammadetektoren kommen – ähnlich wie bei der PET – zumeist Szintillationsdetektoren zum Einsatz, die jedoch jeweils mit einem zusätzlichen Kollimator („Richtungsblende") versehen sind. Nur fast senkrecht zur Detektoroberfläche einfallende Quanten können den Kollimator passieren; dadurch wird die Projektionsrichtung des Bildes festgelegt. Die auf der Verwendung einer Gammakamera mit Szintillationskristallen beruhende Aufnahmetechnik nennt man auch Szintigraphie, eine Aufnahme selbst ist ein Szintigramm. Bei der Rotation des Detektorkopfes um den Patienten werden bei den heute üblichen SPECT-Anlagen 60 bis 128 Aufnahmen der Radionuklidverteilung aus verschiedenen Blick- oder Projektionsrichtungen erzeugt und in einem mit der SPECT-Aufnahmevorrichtung datenseitig verbundenen Bildverarbeitungsrechner in Transversalbilder umgewandelt. Die bei der SPECT verwendeten Bildrekonstruktionsverfahren ähneln den bei der Computertomographie eingesetzten Verfahren.
  • Bei der SPECT handelt es sich wie bei der PET um eine funktionelle Bildgebung, die vor allem biochemische und physiologische Vorgänge im Organismus abzubilden vermag. Sie erlaubt neben einer guten Analyse des Stoffwechsels insbesondere das Auffinden von Tumoren und Metastasen sowie eine Beurteilung der Perfusion des Herzmuskels. Die Empfindlichkeit der SPECT-Detektoren ist wegen der Kollimatoren eher gering. Die SPECT besitzt daher nur eine relativ schlechte Ortsauflösung (ca. 5 mm), die aus prinzipiellen Gründen ohne zusätzliche Strahlenbelastung nicht mehr gesteigert werden kann. Die SPECT liefert keine guten anatomischen Bilder, so dass die räumliche Lokalisierung und Zuordnung der erkannten Krankheitsherde Schwierigkeiten bereitet.
  • Bessere anatomische Bilder sind beispielsweise im Rahmen der Computertomographie (CT) verfügbar, bei der aus einer Vielzahl von aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenbildern, die jeweils Projektionsbilder sind, durch rechnergestützte Auswertung Schnittbilder und 3D-Volumenbilder des untersuchten Objekts erzeugt werden. Die dazu erforderlichen Röntgenstrahler und Röntgendetektoren sind ähnlich wie bei einem PET-Detektorring üblicherweise in einem ringförmigen Gebilde, einer so genannten Gantry, angeordnet, wobei bei CT-Geräten neueren Typs nur noch die Röntgenstrahler in der Gantry rotieren und die Röntgendetektoren über 360° verteilt jeweils raumfest in der Gantry angeordnet sind.
  • Aus diagnostischer Sicht ist es vielfach wünschenswert, die bei einer CT-Untersuchung gewonnenen Bilder mit den korrespondierenden Bildern einer SPECT-Untersuchung zu überlagern. Um eine ortsgetreue Simultandarstellung bzw. eine korrekte (lagerichtige) Überlagerung der CT-Bilder mit den SPECT-Bildern realisieren zu können, muss eine Abbildungsvorschrift zwischen den den Bildern jeweils zugrunde liegenden Koordinatensystemen gefunden werden. Diese Abbildung kann im Allgemeinen Verschiebungen, Drehungen und Streckungen, meist sogar in kombinierter Form, enthalten. Dieses Abgleichungsverfahren für die Bilddatensätze, das auch als Registrierung bezeichnet wird, besitzt in der Regel nur eine eingeschränkte Genauigkeit und bedarf trotz weit reichender (rechnergestützter) Automatisierung häufig einer zeitaufwendigen Benutzer-Interaktion. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Patient nach der SPECT-Untersuchung zur Durchführung der nachfolgenden CT in einen anderen Raum verlegt werden muss, wobei sich unter Umständen seine Lage bzw. seine Körperhaltung verändert, und wobei sich seine inneren Organe relativ zueinander verschieben können.
  • Um derartige Schwierigkeiten einer rein softwarebasierten Registrierung zu umgehen, sind kombinierte SPECT/CT-Systeme entwickelt worden, bei denen ein Patient auf einer Patientenliege durch unmittelbar hintereinander angeordnete SPECT- und CT-Aufnahmevorrichtungen gefahren wird. Man spricht daher in diesem Zusammenhang auch von einer hardwarebasierten Registrierung der Bilddaten oder von einer so genannten „Hard-Fusion". Diese Kombination liefert qualitativ hochwertige Fusionsbilder mit detaillierten anatomischen Informationen und mit einer guten Darstellung von Stoffwechselvorgängen. Ein wesentlicher Nachteil liegt jedoch in der doppelten Strahlenbelastung des Patienten, zum einen durch die bei der SPECT injizierten Radionuklide und zum anderen durch die Röntgenstrahlung des Computertomographen.
  • Ein bildgebendes Verfahren zur medizinischen Strukturaufklärung, das insbesondere für seine gute Darstellung von Weichteilen bekannt ist, ist die magnetische Resonanztomographie (MRI = Magnetic Resonance Imaging). Bei diesem Verfahren werden die magnetischen Momente (Kernspins) der Atomkerne des untersuchten Gewebes in einem äußeren Magnetfeld mit einer Feldstärke von bis zu 7 T ausgerichtet und durch eingestrahlte Radiowellen zu einer Kreiselbewegung (Präzession) angeregt, wobei in Folge von Relaxationsvorgängen in einer zugeordneten Empfangsspule eine Wechselspannung induziert wird, die die Grundlage für die Bildberechnung darstellt. Üblicherweise sind die magnetfelderzeugenden Elemente sowie die Sende- und Empfangsspulen in einer eine zylindrische Durchtrittsöffnung aufweisenden MRI-Untersuchungsröhre angeordnet, durch die der auf einer beweglichen Patientenliege fixierte Patient im Rahmen einer Ganzkörperuntersuchung hindurchgeschoben oder gefahren wird. Die MRI-Untersuchungsröhre wird auch als Gantry bezeichnet.
  • Die softwarebasierte Registrierung und Fusion von SPECT- und MRI-Aufnahmen ist beispielsweise aus den Druckschriften von Outi Sipilä, „Methodological Aspects for Improving Clinical Value of SPECT and MRI", Dissertation, Helsinki University of Technology, ISBN 951-22-4958-8 oder von Karin Kneöaurek et al., „Medical image registration", Europhysics News (2000), Vol. 31, No. 4 bekannt. Sie ist jedoch mit den oben bereits erläuterten prinzipiellen Mängeln behaftet.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bildgebende medizinische Modalität der eingangs genannten Art anzugeben, deren Bilder eine zuverlässige Erkennung und präzise Lokalisierung von Stoffwechselanomalien, insbesondere von malignem Gewebe mit Tumorbefall, ermöglichen, wobei etwaige Belastungen eines Patienten während der Untersuchung möglichst gering gehalten werden sollen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem die SPECT-Aufnahmevorrichtung benachbart zu oder innerhalb einer datenseitig mit einer MRI-Bildverarbeitungseinheit verbundenen MRI-Untersuchungsröhre zur Magnetresonanztomographie angeordnet ist, wobei der SPECT-Bildverarbeitungseinheit und der MRI-Bildverarbeitungseinheit eine gemeinsame Displayeinheit zur Anzeige von in der jeweiligen Bildverarbeitungseinheit generierten SPECT-Bildern und/oder MRI-Bildern zugeordnet ist.
  • Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass für eine präzise räumliche Lokalisierung von im Rahmen der SPECT-Bildgebung besonders gut sichtbaren Tumoren, Karzinomen, Metastasen etc. die SPECT-Bilder durch komplementäre morphologische Informationen eines weiteren bildgebenden Verfahrens ergänzt werden sollten. Dabei sollte eine erhöhte Strahlenbelastung für den Patienten, wie sie etwa bei kombinierten SPECT/CT-Geräten aufgrund der zusätzlichen Röntgenstrahlung auftritt, vermieden werden. Dies gilt insbesondere für Patienten, die schon eine Chemotherapie und/oder eine Strahlentherapie erhalten haben, da der Körper und das Immunsystem in diesem Fall ohnehin bereits stark belastet sind. Eine deutliche Reduktion der Strahlung ist daher vorteilhaft.
  • Stattdessen können die die SPECT-Bilddaten ergänzenden strukturellen bzw. morphologischen Informationen auch von einer Vorrichtung zur Magnetresonanztomographie (MRI) geliefert werden. Da das MRI-Verfahren besonders sensitiv für die mikroskopische Diffusion von Wassermolekülen in dem zu untersuchenden Gewebe ist, ist in der Regel eine ausgezeichnete Darstellung und Differenzierung zwischen unterschiedlichen Weichteilen, z. B. zwischen Lipidschichten und faserigem Gewebe, ermöglicht.
  • Um den üblicherweise mit einer softwarebasierten Registrierung und Fusion von verschiedenartigen Bildern verbundenen Schwierigkeiten von vornherein aus dem Weg zu gehen und um die Notwendigkeit eines Patiententransports zwischen räumlich getrennten Modalitäten zu vermeiden, sollten weiterhin die SPECT-Einheit und die MRI-Einheit in einer kombinierten SPECT/MRI-Modalität, auch als duale Modalität bezeichnet, integriert sein. In einer ersten Variante können die SPECT-Detektoren dabei – eine hinreichende Unempfindlichkeit und/oder Abschirmung gegenüber den MRI-Magnetfeldern vorausgesetzt – innerhalb der MRI-Gantry angeordnet sein, wodurch eine gleichzeitige Aufnahme und hardwarebasierte Registrierung und Fusion von SPECT- und MRI-Bildern ermöglicht ist. In einer zweiten Variante ist die SPECT-Aufnahmevorrichtung mit den Gammadetektoren benachbart zur MRI-Gantry angeordnet. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass für eine Registrierung und Fusion der SPECT- und der MRI-Bilder mit einer für diagnostische Zwecke hinreichenden Genauigkeit die Bildaufnahme gar nicht echt gleichzeitig erfolgen muss. Vielmehr reicht es vollkommen aus, die SPECT- und die MRI-Bilder zeitnah, d. h. mit einer kurzen zeitlichen Unterbrechung nacheinander aufzunehmen, sofern dabei ein einheitliches Koordinatensystem zugrunde gelegt ist. Daher ist es nicht unbedingt notwendig, die SPECT-Detektoren innerhalb der MRI-Untersuchungsröhre anzuordnen, was bei Szintillationsdetektoren herkömmlicher Bau art zu Wechselwirkungen mit den MRI-Magnetfeldern und daher unter Umständen zu Bildartefakten führen könnte. Vielmehr sind die SPECT-Aufnahmevorrichtung und die MRI-Untersuchungsröhre derart benachbart zueinander angeordnet, dass der vorzugsweise auf einer beweglichen Patientenliege fixierte Patient in einem Durchgang und ohne größere zeitliche Unterbrechung sowie ohne Umverlagerung zuerst durch die eine Untersuchungsvorrichtung und dann durch die andere gefahren werden kann. Auch bei dieser zweiten Variante ist der Abgleich der SPECT-Bilder und der korrespondierenden MRI-Bilder gegenüber einer softwarebasierten Registrierung wesentlich vereinfacht.
  • Die von der SPECT-Aufnahmevorrichtung und der MRI-Untersuchungsröhre akquirierten Detektorsignale werden in einer dem jeweiligen Detektortyp datenseitig nachgeschalteten Bildverarbeitungseinheit getrennt voneinander aufbereitet und in SPECT-Bilder bzw. MRI-Bilder umgesetzt. Die Bildverarbeitungseinheiten können auch als getrennte Softwaremodule eines gemeinsamen Bildverarbeitungsrechners realisiert sein. Schließlich können die SPECT-Bilder und die MRI-Bilder in einer der SPECT-Bildverarbeitungseinheit und der MRI-Bildverarbeitungseinheit nachgeschalteten gemeinsamen Displayeinheit angezeigt werden, und zwar vorzugsweise jeweils einzeln, nebeneinander oder untereinander oder gegebenenfalls auch in überlagerter oder fusionierter Form. Damit kann der behandelnde Arzt alle wichtigen medizinischen Informationen mit einem Blick erfassen.
  • Vorteilhafterweise sind die SPECT-Aufnahmevorrichtung und die MRI-Untersuchungsröhre hintereinander entlang einer gemeinsamen Längsachse angeordnet. Das heißt, die Patientenliege muss innerhalb des gleichen raumfesten Koordinatensystems, das beiden Aufnahmevorrichtungen gleichermaßen zugrunde liegt, nur in einer einzigen Richtung, nämlich entlang der Längsachse, verschoben werden. Dazu ist die Patientenliege vorteilhafterweise mit einer Antriebsvorrichtung ausgestattet, die einen automatischen Vorschub ermöglicht. Die kombinierte SPECT/MRI-Modalität kann derart ausgelegt und gestaltet sein, dass die Patientenliege zur Bildaufnahme zuerst die SPECT-Aufnahmevorrichtung und anschließend die MRI-Untersuchungsröhre durchläuft. Aber auch die umgekehrte Reihenfolge kann vorteilhaft sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die Patientenliege sowohl von der SPECT-Seite als auch von der MRI-Seite her in den Untersuchungsbereich der Modalität einfahren lässt. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass verschiedenartige nukleare Tracer unterschiedliche Halbwertszeiten und unterschiedliche Transport- bzw. Diffusionszeiten im Organismus besitzen, wodurch (beginnend mit der Injektion des Tracers) unterschiedliche Zeitfenster für die SPECT-Untersuchung vorgegeben sind, ist eine derartige Wahlfreiheit bei der Untersuchungsführung ausgesprochen vorteilhaft.
  • Vorteilhafterweise weist die SPECT-Aufnahmevorrichtung mehrere, insbesondere zwei SPECT-Detektorköpfe auf, die derart beweglich gelagert sind, dass sie während einer SPECT-Untersuchung synchron und mit einer festen Winkelbeziehung zueinander um den Untersuchungsbereich herum bewegbar sind, vorzugsweise auf einer Kreisbahn um die Längsachse, die mit der Achse der MRI-Untersuchungsröhre zusammenfällt. Die Winkelbeziehung zwischen den SPECT-Detektorköpfen mit den als Flachdetektoren ausgeführten Gammadetektoren ist dabei zweckmäßigerweise stufenlos oder schrittweise (mit definierten Rastpositionen) verstellbar. Eine derart variable Detektorgeometrie, bei der die Detektoren in verschiedenen Stellungen zueinander entlang eines Umfangs um das Untersuchungsvolumen herum positioniert werden können, ist besonders flexibel an die Bedürfnisse verschiedenartiger diagnostischer Verfahren anpassbar. Beispielsweise kann bei einer kardiologischen SPECT-Untersuchung eine Winkelbeziehung von 76° oder 90° vorteilhaft sein, während bei einer Ganzkörperuntersuchung sich die beiden Detektorköpfe in der Regel diametral gegenüber liegen (180°-Detektorgeometrie).
  • Vorteilhafterweise ist der/sind die SPECT-Detektorköpfe an einem einen Hohlraum zur Patientendurchführung aufweisenden Traggestell oder Rahmen (Gantry) befestigt. Im Falle mehrerer Detektorköpfe ist zweckmäßigerweise ein geeigneter Verstellmechanismus in die Gantry integriert, mittels dessen sich die Winkelbeziehung zwischen den Detektorköpfen in der oben beschriebenen Art verstellen lässt. Die Detektorköpfe können aber auch beispielsweise an einem rotierbar gelagerten C-Bogen, d. h. mit fester Winkelbeziehung zueinander, oder jeweils an den Armen eines Industrieroboters oder dergleichen befestigt sein. Besonders bevorzugt sind die SPECT-Detektorköpfe an einer im Wesentlichen ringförmigen Gantry gelagert, die in Längsrichtung gesehen zwischen der MRI-Untersuchungsröhre und den Detektorköpfen angeordnet ist. Bei dieser Ausführung kann das der Halterung und dem Rotations- oder Schwenkantrieb der SPECT-Detektorköpfe dienende Traggestell zugleich auch eine Abschwächung der von den felderzeugenden Spulen der MRI-Untersuchungsröhre verursachten magnetischen Streufelder bewirken.
  • Vorteilhafterweise sind die SPECT-Aufnahmevorrichtung bzw. deren Traggestell und die MRI-Untersuchungsröhre durch einen Zwischenraum beabstandet und/oder mechanisch entkoppelt. Auf diese Weise wird eine direkte Übertragung von Schwingungen und Vibrationen, die beim Betrieb der MRI-Anlage durch die zeitlich variierenden Gradientenfelder hervorgerufen werden, auf die SPECT-Anlagekomponenten, insbesondere auf die Gammadetektoren, unterbunden. Zusätzlich können die SPECT-Detektoren schwingungsgedämpft aufgehängt oder gehaltert sein und/oder von akustischem Dämmmaterial umgeben bzw. mit Dämmmaterial aufgefüllt sein.
  • Die magnetische Feldstärke fällt außerhalb der MRI-Untersuchungsröhre in der Regel schnell ab, insbesondere wenn die MRI-Untersuchungsröhre mit aktiven oder passiven Mitteln zur Raumabschirmung versehen ist. Zu den aktiven Abschirmmitteln zählen beispielsweise äußere Schirmspulen, die den weiter innen angeordneten felderzeugenden Spulen entgegenwirken. Dennoch könnten die verbleibenden Streufelder unter Umständen zu einer unvorteilhaften Beeinflussung von SPECT-Anlagenkomponenten, insbesondere der Quantendetektoren, und damit zu Ar tefakten in den SPECT-Bildern führen. Besonders empfindlich auf äußere Magnetfelder reagieren z. B. die bei Quantendetektoren herkömmlicher Bauart eingesetzten Photomultiplier. Daher empfehlen sich weiterführende Maßnahmen zur Feldabschirmung:
    Vorteilhafterweise ist die SPECT-Aufnahmevorrichtung zumindest auf der der MRI-Untersuchungsröhre zugewandten Seite und vorzugsweise auch radial nach außen hin durch mindestens ein magnetisches Abschirmelement von den MRI-Magnetfeldern abgeschirmt. Bei dem Abschirmelement kann es sich in zweckmäßiger Ausgestaltung um ein ferromagnetisches Gehäuse und/oder um eine ferromagnetische Folie handeln, welche die SPECT-Detektoren und/oder die MRI-Gantry zumindest teilweise umgeben bzw. umhüllen. Insbesondere kann ein derartiges Abdeckelement in der Art einer Ringblende gestaltet sein, welche zwischen der SPECT-Aufnahmevorrichtung und der MRI-Untersuchungsröhre angeordnet ist und gegebenenfalls in radialer Richtung nach außen hin übersteht. Die Abschirmung kann auch in das Traggestell bzw. die Halterung für die SPECT-Detektoren integriert sein.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist im Zwischenraum oder im Übergangsbereich zwischen der SPECT-Aufnahmevorrichtung und der MRI-Untersuchungsröhre mindestens ein Kompensationsmagnet zur Erzeugung eines dem statischen MRI-Magnetfeld entgegengerichteten Kompensationsmagnetfeldes angeordnet. Vorteilhafterweise sind mehrere gleichmäßig über den Umfang der Patientendurchführung verteilte Kompensationsmagnete vorgesehen. Die als Permanentmagnete oder als an- und ausschaltbare Elektromagnete ausgeführten Kompensationsmagnete sind dabei vorzugsweise derart dimensioniert und ausgestaltet, dass die Rückwirkung des Kompensationsmagnetfeldes auf das homogene MRI-Magnetfeld und die damit einhergehende Feldverzerrung im Zentrum der MRI-Untersuchungsröhre nicht ins Gewicht fällt.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung weisen die SPECT-Detektorköpfe und/oder die in sie integrierten Gammadetektoren an ihrer Außenseite eine magnetisch abschirmende Schutzfolie und/oder eine magnetisch abschirmende Beschichtung auf. Darüber hinaus ist vorteilhafterweise auch zwischen den einzelnen funktionellen Komponenten des jeweiligen SPECT-Detektorelementes, z. B. zwischen den Szintillationskristallen, den Photomultipliern, den Lichtleitern, den Kollimatorzellen, etc., eine magnetisch abschirmende Schutzfolie und/oder eine magnetisch abschirmende Schutzschicht vorgesehen (innere Abschirmung). Neben einer konventionellen Metallbeschichtung ist eine Beschichtung/Einlagerung mit/von Nanopartikeln, insbesondere elektrisch leitenden Nanopartikeln, z. B. auf der Basis von Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Silikonnitrat oder Kohlenstoff, besonders zweckmäßig. Derartige Nanobeschichtungen zur Abschirmung von äußeren magnetischen Feldern und zur Verhinderung von elektromagnetischen Interferenzen sind dem Fachmann beispielsweise aus den Druckschriften US 6,506,972 B1 , US 6,673,999 B1 , US 6,713,671 B1 oder auch US 5,827,997 bekannt. Aus der US 5,540,959 ist auch ein möglicher Fertigungsprozess zum Aufbringen derartiger Nanopartikel auf ein Untergrundmaterial bekannt. Neben den SPECT-Detektorelementen können auch die anderen Funktionseinheiten und Zubehörteile der SPECT-Anlage, z. B. elektronische Bauteile und dergleichen, sowie die Signalleitungen mit einer Dünnfilmschicht aus leitenden Nanopartikeln versehen sein.
  • In einer ganz besonders vorteilhaften Weiterbildung sind die SPECT-Detektorelemente als Halbleiter-Detektorelemente ausgeführt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Gammakamera vom so genannten „Anger"-Typ, bei der die Energie der einfallenden Gammaquanten zuerst in einem Szintillationskristall in (sichtbares) Szintillationslicht umgewandelt wird, das anschließend in einem Photomultiplier verstärkt und gemessen wird, wandelt das Halbleitermaterial eines Halbleiterdetektors unter dem Einfluss eines angelegten elektrischen Feldes die auftreffende Gammastrahlung direkt in elektrische Signale um. Geeignete Detektormaterialien sind beispielsweise Germa nium, Hgl2, CdTe (Cadmium Telluride), CTZ (Cadmium-Zink-Telluride), PBS oder auch Mischungen dieser Stoffe. Entsprechende Detektortechnologien sind z. B. in den Druckschriften US 4,292,645 , US 5,132,542 oder EP 0 871 902 B1 beschrieben. Alternativ können auch Szintillationsdetektoren mit so genannten Avalanche-Photodioden (Lawinen-Photodioden) zum Einsatz kommen. Eine Avalanche-Photodiode kann als Halbleiteräquivalent zu einem herkömmlichen Photomultiplier angesehen werden. Den genannten Halbleiterdetektoren ist gemeinsam, dass sie gegenüber externen Magnetfeldern vergleichsweise unempfindlich sind, so dass sie auch gut im MRI-Streufeld arbeiten können. Damit kann das bereits erwähnte Kompensationsmagnetfeld möglicherweise entfallen oder mit geringerer Feldstärke ausgelegt werden. Die zur magnetischen Abschirmung dienenden Gehäusekomponenten oder Blenden können gegebenenfalls auch entfallen oder einfacher und kostengünstiger ausgelegt und realisiert werden.
  • Vorzugsweise weisen auch bei einem Halbleiterdetektor die einzelnen Detektorelemente eine äußere und/oder eine oder mehrere innere Abschirmungen in der Art einer Metallbeschichtung oder einer dünnen Filmbeschichtung oder einer Einlagerung aus Nanopartikeln oder aus strukturierten Nanowerkstoffen auf. Auf diese Weise lässt sich die Empfindlichkeit des jeweiligen Gammadetektors gegenüber magnetischen Störfeldern sogar soweit herabsetzen, dass die SPECT-Detektoren auch innerhalb der MRI-Gantry, d. h. radial zwischen den felderzeugenden Magneten und der Patientendurchführung, angeordnet werden können. Bei dieser „One-Gantry"-Ausführung lassen sich artefaktfreie SPECT- und MRI-Bilder mit guter Energie- und Ortsauflösung mit vertretbarem technischen Aufwand echt simultan, d. h. ohne jegliche Verzögerung oder Unterbrechung zwischen den Aufnahmen, aufnehmen.
  • Vorzugsweise sind die SPECT-Bildverarbeitungseinheit und die MRI-Bildverarbeitungseinheit datenseitig mit einer Bildfusionseinheit verbunden, so dass ein SPECT-Bild mit einem korrespondierenden MRI-Bild in (annähernd) Echtzeit überlagert bzw. fusioniert werden kann. Bei der Bildfusionseinheit kann es sich um einen eigenständigen Bildfusionsrechner oder auch um ein entsprechendes Softwaremodul handeln, das auf einem Standard-Rechner ablauffähig ist. Die überlagerten Bilder sind für diagnostische Zwecke besonders aussagekräftig, da sie strukturelle Merkmale des untersuchten Organismus, wie etwa das Skelett oder die Organe oder andere Weichteile, mit funktionellen Informationen, z.B. über Bereiche mit krankhaft erhöhter Zellaktivität, kombinieren. Die MRI-Bilddaten bilden dabei gewissermaßen eine präzise „Landkarte", in die die zusätzlichen SPECT-Bilddaten lagerichtig eingebettet sind.
  • Die Überlagerung oder Fusion der Bilder kann auf verschiedene Weisen erfolgen: Vergleichsweise einfach realisierbar ist eine Fusion eines 2D-SPECT-Bildes mit einem korrespondierenden 2D-MRI-Bild. Vorzugsweise ist die Bildfusionseinheit jedoch derart ausgelegt, dass eine Fusion der kompletten dreidimensionalen Volumendatensätze erfolgen kann, wobei anschließend aus dem 3D-Fusionsbild wieder beliebige zweidimensionale Schnittbilder generiert werden und auf der Displayeinheit zur Anzeige gebracht werden können.
  • Vor der eigentlichen Verschmelzung oder Überlagerung der SPECT-Bilder mit den korrespondierenden MRI-Bildern erfolgt zweckmäßigerweise ein Abgleich der jeweils zugrunde liegenden Koordinatensysteme. Die Bildfusionseinheit weist dazu vorteilhafterweise geeignete Mittel für eine markerbasierte und/oder eine bildbasierte Registrierung der Bilddatensätze auf. Bei der markerbasierten Registrierung werden die zu überlagernden Bilder anhand gemeinsamer Bildelemente, so genannter Marker, durch Translation und/oder Rotation und/oder Projektion bzw. Skalierung zueinander ausgerichtet. Die Marker können anatomischen Ursprungs oder auch künstlich angebracht worden sein. Die Identifizierung und Zuordnung der Marker erfolgt vorzugsweise automatisch mit Hilfe geeigneter Algorithmen oder auch interaktiv im Dialog mit dem Benutzer. Bei der bildbasierten Registrierung erfolgt der Bildabgleich anhand globaler morphologischer Informationen, wobei als Maß für die Bildübereinstimmung geeignete 2D- oder 3D-Korrelationsfunktionen auswertbar sind. Es können auch so genannte Momenten-basierte oder Kanten-basierte Methoden zum Einsatz kommen. Da die SPECT-Einheit und die MRI-Einheit in eine duale Modalität integriert sind, ist durch die gemeinsam genutzte Patientenlagerung ein einheitliches Koordinatensystem vorgegeben. Damit können die Registrierung der Bilddatensätze und die Bildfusion mit besonders hoher Präzision und Geschwindigkeit erfolgen (hardwarebasierte Fusion).
  • Um mögliche Patientenbewegungen während der Untersuchung und insbesondere in der kurzen Übergangszeit, in der der Patient von der SPECT-Detektoreinheit zur MRI-Detektoreinheit (oder umgekehrt) geschoben wird, zu erkennen und bei der Bildfusion zu berücksichtigen, ist die Bildfusionseinheit vorzugsweise dateneingangsseitig mit mindestens einem am Patienten fixierbaren Bewegungssensor verbunden. Der Bewegungssensor kann weiterhin mit der SPECT-Bildverarbeitungseinheit und/oder der MRI-Bildverarbeitungseinheit verbunden sein, so dass bereits vor der Fusion eine entsprechende Korrektur oder Aufbereitung der zu fusionierenden Einzelbilder erfolgen kann. Die Registrierung und Fusion der Einzelbilder berücksichtigt damit dynamische Effekte.
  • Der Bewegungssensor kann ein elektrisches, kapazitives, magnetisches, akustisches oder optisches Wirkprinzip haben und für eine drahtlose Signalübertragung vorteilhafterweise in der so genannten RFID-Transponder-Technologie ausgeführt sein (RFID = Radio Frequency Identification). Beispielsweise kann der Bewegungssensor in Form eines RFID-Mikrochips in ein mit einer Klebefläche versehenes Pflaster integriert sein, das dem Patienten während der Untersuchung aufgeklebt und anschließend entsorgt wird. Weiterhin kann zur Erfassung des Patientenvorschubs ein Bewegungssensor am Patiententisch oder an der Patientenliege angebracht sein. Dieser Bewegungssensor ist ebenfalls datenseitig mit der Bildfusionseinheit und/oder mit der jeweiligen Bildverarbeitungseinheit (SPECT/MRI) verbunden, so dass die Vorschubbewegung bei der Bildrekonstruk tion und insbesondere bei der fusionierten Bildrekonstruktion berücksichtigt werden kann. In zusätzlicher oder alternativer Ausgestaltung kann auch eine auf einer statistischen Auswertung der Bildsignale beruhende rein mathematische Bewegungserkennung und -korrektur im Bildrechner vorgesehen sein.
  • Zusätzlich zu den Bewegungssensoren kann vorteilhafterweise eine Anzahl von datenseitig mit der jeweiligen Bildverarbeitungseinheit (SPECT/MRI) und/oder mit der Bildfusionseinheit verbundenen physiologischen Sensoren vorgesehen sein. Derartige Sensoren können insbesondere zur Aufnahme von Organbewegungen, wie etwa der Bewegung des Herzens, des Brustkorbs und der Blutgefäße ausgelegt sein. Beispielsweise kann so die Atmung oder die Gefäßpulsation gemessen oder ein EKG aufgenommen und bei der Bildrekonstruktion bzw. bei der Bildfusion berücksichtigt werden. Die zur Korrektur bzw. Eliminierung derartiger Bewegungsartefakte zweckmäßigen Methoden und Algorithmen sind dem Fachmann bekannt. Das software- oder hardwaremäßig implementierte Korrekturverfahren wird auch als Gating bezeichnet. Zur Beseitigung der Atmungsartefakte kann beispielsweise ein Brustband genutzt werden, das über entsprechende Sensoren die Atemamplitude und die Atemfrequenz ermittelt. Alternativ kann die Amplitude und die Frequenz aus der Hüllkurve des EKG-Signals berechnet und einer in die Bildverarbeitungseinheit integrierten Korrektureinheit zugeführt werden. Zusätzlich kann das Pulsen der Gefäße durch Auswertung des EKG-Signals oder der Blutdruckkurve ermittelt werden.
  • Weiterhin kann mit einem oder mehreren innerhalb SPECT-Gantry und/oder der MRI-Gantry und/oder an der Patientenliege montierten Magnetfeldsensoren die Stärke und Ausdehnung der magnetischen Felder – inklusive der Kompensationsmagnetfelder – erfasst werden und bei der jeweiligen Bildrekonstruktion (SPECT und/oder MRI) berücksichtigt werden. Insbesondere kann es vorgesehen sein, die durch den Einfluss der Kompensationsmagnetfelder hervorgerufenen Feldinhomogenitäten innerhalb der MRI-Untersuchungsröhre bei der MRI-Bildrekonstruktion bzw. der Artefaktkorrektur zu berücksichtigen.
  • Vorteilhafterweise sind das SPECT-Subsystem und das MRI-Subsystem sowie gemeinsam genutzte Komponenten der Modalität zwecks Datenaustausch an einen gemeinsamen System-Datenbus angeschlossen. Die gemeinsamen Komponenten umfassen neben der bereits erwähnten Bildfusionseinheit und der Displayeinheit einen Datenspeicher, insbesondere zur Speicherung der aufgenommenen Bilddaten, eine Eingabeeinheit und eine DICOM-Schnittstelle, über welche ein Datenaustausch mit externen Modalitäten oder mit an das Intranet eines Krankenhauses angeschlossenen Workstations erfolgen kann. Durch diese Mehrfachnutzung einiger Komponenten können Raum und Kosten eingespart werden. Eine gemeinsame Benutzerschnittstelle, die an eine koordinierte und aufeinander abgestimmte Betriebsweise des SPECT-Systems und des MRI-Systems angepasst ist, erleichtert zudem die Bedienung der Anlage.
  • Zur Vermeidung von Artefakten, die durch eine evtl. Überlagerung der einzelnen Detektorsignale (SPECT/MRI) hervorgerufen werden könnten, wird weiterhin vorgeschlagen, die Bildsensoren zeitlich versetzt und getaktet aufzulesen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Patient ohne Unterbrechung vom SPECT-Scanner in den MRI-Scanner vorgeschoben wird.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die von der kombinierten SPECT/MRI-Modalität erzeugten SPECT-Bilder und MRI-Bilder in kurzer Zeit und mit hoher Registrierungsgenauigkeit fusioniert werden können. Dabei werden die Vorteile der auf eine Darstellung von Stoffwechselvorgängen und Vitalprozessen ausgerichteten (funktionellen) SPECT-Bildgebung mit den Vorteilen der strukturellen MRI-Bildgebung, welche insbesondere eine differenzierte Weichteildarstellung ermöglicht, vereint. Besonders vorteilhaft für den klinischen Arbeitsablauf ist die gemeinsame Benutzerschnittstelle. Gegenüber der softwarebasierten Fusion der Bilder von getrennten Einzelmodalitäten ist bei der dua len Modalität eine wesentlich schnellere und sichere Planung, Führung und Kontrolle der Untersuchung und Behandlung möglich. Da die MRI-Bildgebung ohne ionisierende Röntgenstrahlung auskommt, wird die Strahlenbelastung für den Patienten gegenüber der SPECT/CT-Methode oder auch der PET/CT-Methode deutlich reduziert.
  • Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 einen schematischen Überblick über eine bildgebende medizinische Untersuchungsvorrichtung (Modalität) mit einem integrierten SPECT/MRI-Scanner,
  • 2 einen Schnitt durch einen mit Szintillationsdetektoren versehenen SPECT-Detektorkopf,
  • 3 ein SPECT-Bild und ein korrespondierendes MRI-Bild sowie ein durch Fusion der Einzelbilder erzeugtes Fusionsbild,
  • 4 eine teilgeschnittene Ansicht einer kombinierten SPECT/MRI-Modalität ähnlich wie in 1, jedoch mit einer alternativen Anordnung der einzelnen Teilsysteme,
  • 5 schematisch einen SPECT-Detektorblock,
  • 6 eine alternative Ausführungsform der kombinierten SPECT/MRI-Modalität mit einer einzigen Gantry, und
  • 7 eine Prinzipskizze, die das getaktete, zeitversetzte Auslesen von Detektorsignalen veranschaulicht.
  • Die in 1 in einem schematischen Überblick dargestellte medizinische Untersuchungsvorrichtung 2, im Folgenden auch kurz als Modalität bezeichnet, umfasst eine auf dem Prinzip der Single-Photon-Emissions-Computertomographie beruhende SPECT-Einheit. Die SPECT-Einheit umfasst im Ausführungsbeispiel eine SPECT-Aufnahmevorrichtung 3 mit zwei Detektorköpfen 4, die an einem in der Art einer ringförmigen Gantry gestalteten Traggestell 5 angebracht sind. Jeder Detektorkopf 4 umfasst einen als Flachdetektor ausgeführten Gammadetektor 6, der im Ausführungsbeispiel gemäß 2 ein Szintillationsdetektor ist. Ein derartiger Szintillationsdetektor weist eine Vielzahl von arrayförmig (schachbrettartig) angeordneten Szintillationskristallen 7, z. B. auf Natrium-Jodid-Basis, sowie mit diesen über integrierte Lichtleiter 8 verbundene Photomultiplier 9 auf. Alternativ kann der Gammadetektor 6 ein Halbleiterdetektor mit arrayförmig angeordneten Halbleiterelementen sein. Auf die strahlungssensitive Detektoroberfläche 10 ist ein Kollimator 11 zur Richtungskollimierung der auftreffenden Gammaquanten 12 aufgesetzt. Auf der der Detektoroberfläche 10 abgewandten Rückseite befindet sich eine an die Photomultiplier 9 bzw. an die Halbleiterelemente angeschlossene Auslese- und/oder Verstärkungselektronik 13.
  • Die Detektorköpfe 4 werden während einer SPECT-Untersuchung synchron und mit einer festen Winkelbeziehung zueinander auf einer Kreisbahn oder einem Kreisbogen um den Untersuchungsbereich 14 gefahren oder geschwenkt. Dazu ist ein in 1 nicht näher dargestellter Rotations- oder Schwenkantrieb in die SPECT-Gantry 5 integriert. Bei der in 1 gezeigten Konfiguration liegen die strahlungsempfindlichen Detektorflächen 10 der Detektorköpfe 4 einander diametral gegenüber (180°-Geometrie). Über einen in die SPECT-Gantry 5 eingebauten Verstellmechanismus lassen sich aber auch noch andere Anordnungen der Detektorköpfe 4 entlang eines Kreisumfangs, d. h. andere Winkelbeziehungen einstellen, z. B. 90° oder 76° bei kardiologischen Untersuchungen. Während ihrer Bewegung um den Untersuchungsbereich 14 registrieren die SPECT-Detektoren 6 – räumlich, zeitlich und energetisch aufgelöst – die von einer Strahlungsquelle emittierten, vergleichsweise energiereichen Gammaquanten 12. Die Strahlungsquelle ist in diesem Falle ein Mensch, nämlich der zu untersuchende Patient 15, dem unmittelbar vor der Untersuchung ein schwach radioaktiver Tracer injiziert wird, der sich in bestimmten Organen, insbesondere in Tumoren, anreichert und der sich daher inhomogen im Körper verteilt. Die am häufigsten bei der SPECT eingesetzten Tracer sind beispielsweise Tc99m-MDP (insbesondere bei der Knochen-Szintigraphie), Tl-201 oder Tc99m-MIBI (Myocard-Perfusion) oder auch Jod-131 (Schilddrüsentumore). Tc steht dabei für Technetium. Die applizierte Substanzmenge ist äußerst gering und liegt im subphysiologischen Bereich. Daher kommt es zu keiner Beeinflussung des zu untersuchenden Stoffwechselvorgangs und zu keinerlei toxischen Reaktionen.
  • Die zur Herstellung des Tracers erforderlichen Radionuklide werden in einem Reaktor oder Zyklotron gewonnen. Da die Halbwertszeit der bei der SPECT-Methode verwendeten Radionuklide größer ist als bei der PET, muss der Reaktor oder das Zyklotron nicht unbedingt in der Nähe der medizinischen Untersuchungsvorrichtung 2 stationiert sein. Von besonderer Relevanz ist in der Praxis die Herstellung der Radionuklide im so genannten Radionuklidgenerator. Dabei entsteht durch den Zerfall einer langlebigen radioaktiven Muttersubstanz die gewünschte kurzlebige Tochtersubstanz. Das chemisch unterschiedliche Verhalten von Muttersubstanz und Tochtersubstanz erlaubt die einfache Abtrennung der Tochtersubstanz. Ein bekanntes Beispiel ist das in der Natur nicht vorkommende 99m-Technetium, das wegen seiner günstigen Strahlungseigenschaften in der nuklearmedizinischen Bildgebung universell eingesetzt wird. 99m-Technetium entsteht aus dem Zerfall von 99-Molybdän. Der dem Patienten zu injizierende Tracer wird anschließend durch den Einbau des kurzlebigen radioaktiven Nuklids in eine Trägersubstanz mit dem gewünschten metabolischen Verhalten gewonnen. Diese radiochemischen Herstellungsschritte erfolgen unter üblichen pharmazeutischen Bedingungen. Eine große Hilfe sind dabei so genannte Markierungskits, bei denen es nur erforderlich ist, die leichtlöslichen Reaktionspartner mit dem Radionuklid zu vermischen, woraus die injektionsfertige Tracersubstanz entsteht.
  • Beim Zerfall des Radionuklids im Körper des Patienten 15 werden Gammaquanten 12 freigesetzt. Im Gegensatz zu der stark ionisierenden Alpha- oder Betastrahlung ist die Gammastrahlung schwach ionisierend und hat im Bezug auf organische Stoffe oder Gewebe eine gute Durchdringfähigkeit, so dass die meisten der Gammaquanten 12 den Körper des Patienten 15 verlassen und dann – je nach momentaner Stellung der Detektorköpfe 4 – in den um den Patienten 15 rotierenden Gammadetektoren 6 erfasst werden.
  • Die derart aufbereiteten SPECT-Detektorsignale werden über einen SPECT-Preprocessor 21 und eine SPECT-Bildverarbeitungseinheit 22 einem System-Datenbus 20 zur weiteren Verteilung zugeführt. Der SPECT-Preprocessor kann auch in die SPECT-Bildverarbeitungseinheit 22 integriert sein. In der SPECT-Bildverarbeitungseinheit 22 erfolgt die eigentliche visuelle Umsetzung der SPECT-Signale in SPECT-Bilder, in denen die räumliche Verteilung des Tracers im Organismus des Patienten durch eine Farbskala oder durch Graustufen kodiert dargestellt ist. Dabei werden auf Basis der so genannten gefilterten Rückprojektion vorzugsweise komplette 3D-Volumendatensätze ermittelt, aus denen sich 2D-Schnittbilder mit beliebiger Schnittebene berechnen lassen. Der behandelnde Arzt kann die SPECT-Bilder – gegebenenfalls nach einer im Folgenden noch zu beschreibenden Artefaktkorrektur – auf einem Anzeigemonitor einer Displayeinheit 24 betrachten.
  • Aufgrund der metabolischen Wirksamkeit des Tracers liefert die SPECT-Bildgebung wertvolle medizinische Informationen über im Organismus ablaufende Stoffwechselvorgänge (funktionelle Bildgebung). Allerdings ist die anatomische Zuordnung der in den SPECT-Bildern gefundenen „Hot Spots", die beispielsweise einen Indikator für Tumoren oder Metastasen darstellen, aufgrund der vergleichsweise geringen Auflösung der SPECT-Methode und ihrer mangelhaften Sensitivität für anatomische Strukturen, insbesondere bei der Verwendung moderner tumorspezifischer Tracer, ausgesprochen schwierig. Aus diesem Grund ist in die bildgebende Modalität 2 eine weitere bildge bende Vorrichtung integriert, die in der Lage ist, zu den SPECT-Bildern komplementäre Bildinformationen zu liefern, welche insbesondere auch die umliegenden Weichteile abdecken.
  • Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung zur Magnetresonanztomographie (MRI).
  • Der gelegentlich auch als Kernspintomograph bezeichnete Magnetresonanztomograph umfasst eine einen zylindrischen oder tunnelförmigen Hohlraum 26 zur Patientendurchführung aufweisende MRI-Untersuchungsröhre 28 (Gantry), in der konzentrisch um den Hohlraum 26 herum supraleitende Feldspulen 30 angeordnet sind. Die Feldspulen 30 erzeugen ein zeitkonstantes, im Wesentlichen homogenes Magnetfeld zur Polarisierung der Atomkerne im Körper des zu untersuchenden Patienten 15, der auf einer Patientenliege 32 liegend durch den Hohlraum 26 gefahren wird. Der zeitlich konstante Betriebsstrom für die Feldspulen 30 wird von einer hier nicht gezeigten Stromquelle geliefert. Eine zusätzliche Homogenisierung des statischen Magnetfeldes im Messvolumen wird durch die jeweils in einer Magnetbohrung befindlichen so genannten Shims erreicht, meistens Eisenbleche in bestimmter Anordnung, oder auch durch spezielle elektrische (Ausgleichs-)Feldspulen. Das statische, homogene Magnetfeld im Hohlraum 26 der MRI-Gantry 28 – zumindest der für die SPECT-Detektoren 6 störende Anteil – ist parallel zu deren Achse ausgerichtet; der Verlauf der magnetischen Feldlinien ist durch den Richtungspfeil 36 angedeutet. Die zur Erreichung des supraleitenden Zustandes der Feldspulen 30 erforderlichen tiefen Temperaturen werden mit Hilfe einer hier nicht im Einzelnen dargestellten, sondern lediglich durch den Kompressor 38 symbolisierten Kühlvorrichtung erzeugt, die ein Kühlmittel, vorzugsweise flüssiges Helium, durch entsprechende Rohrleitungen innerhalb der MRI-Untersuchungsröhre 28 pumpt. Die MRI-Untersuchungsröhre 28 ist als Vakuumbehälter (Kryotank) konzipiert und mit einem äußeren Kälteschild 40 versehen, wodurch eine gute thermische Isolierung realisiert ist.
  • Die konzentrisch in den Hohlraum 26 der Gantry 28 eingesetzten zylinderförmigen Gradientenspulen 42 besitzen jeweils drei Teilwicklungen, die ein dem jeweils eingeprägten Strom proportionales, räumlich jeweils zueinander senkrechtes Gradientenfeld erzeugen, wobei die zum Grundfeld 36 parallel gerichtete Komponente linear mit der axialen Ortskoordinate zu- oder abnimmt. Die Gradientenspule 42 wird jeweils von einer einen Gradientenpulsformgenerator 44 und eine Anzahl von Gradientenstromverstärkern 46 umfassenden Gradientenstromversorgung 48 mit einem zeitlich gepulsten Gradientenstrom beaufschlagt, wodurch eine Ortskodierung des MRI-Signals (selektive Anregung, Phasenkodierung, Frequenzkodierung) bewirkt wird. Die Leitungen von der Gradientenspule 42 zur Gradientenstromversorgung 48 werden über Sperrfilter 53 geführt. Die Schaltvorgänge werden von einer Pulssequenzsteuerung 50 koordiniert, die ihrerseits auf das Zeitsignal eines als Zentraluhr wirkenden quarzstabilisierten HF-Generators 52 zurückgreift.
  • Innerhalb der Gradientenspule 42 befindet sich eine gleichermaßen als Sende- und Empfangsspule wirksame Hochfrequenzspule 54 (HF-Resonator). Sie hat die Aufgabe, die von einem Leistungssender abgegebenen HF-Pulse in ein magnetisches Wechselfeld („Radiowellen") zur Anregung der Atomkerne umzusetzen und anschließend das von dem präzedierenden Kernmoment ausgehende Wechselfeld („Antwort") in eine dem Empfangszweig zugeführte Spannung zu wandeln. Je nach dem zu untersuchenden Körperbereich werden alternativ oder zusätzlich so genannte Lokalspulen 56 zum Signalempfang eingesetzt. Die HF-Spule 54 ist über eine Sende- und Empfangsweiche 58 an den Senderzweig 60 bzw. den Empfängerzweig 62 einer HF-Einheit 64 angekoppelt. Senderseitig umfasst die HF-Einheit 64 einen über einen Digital-Analog-Konverter 65 von der Pulssequenzsteuerung 50 angesteuerten HF-Modulator 66 mit einem nachgeschalteten HF-Leistungsverstärker 68, welcher HF-Pulse mit definierter Phase und Amplitude zur Anregung von Kernresonanzen bereitstellt. Die Pulssequenzsteuerung 50 erzeugt außerdem den Wandeltakt der empfangsseitigen Analog-Digital-Konverter 70, die das empfangene Kernresonanzsignal (MR-Signal) nach ausreichender Verstärkung (Vorverstärker 72) und Demodulation in den Niederfrequenzbereich (Demodulator 74) in rechnerverwertbare Form umsetzen. Die derart aufbereiteten MR-Signale werden anschließend dem System-Datenbus 20 zur weiteren Verteilung zugeführt.
  • In der MRI-Bildverarbeitungseinheit 76, die als eigenständige Hardwarekomponente oder auch als Softwaremodul eines programmierbaren Bildrechners realisiert sein kann, erfolgt die eigentliche visuelle Umsetzung der MRI-Signale in zwei- oder dreidimensionale MRI-Bilder. Meist kommen dabei von der Fourier-Transformation abgeleitete Algorithmen zum Einsatz. Dieser Vorgang wird auch als Bildrekonstruktion bezeichnet. Bevorzugt werden komplette 3D-Volumendatensätze rekonstruiert, aus denen sich zweidimensionale Schnittbilder mit beliebiger Schnittebene errechnen lassen.
  • Die MRI-Bilder sind in der Displayeinheit 24 alleine oder gemeinsam mit den korrespondierenden SPECT-Bildern als 2D-Schnittbilder oder als perspektivische 3D-Ansichten darstellbar. Besonders aussagekräftige Bilder entstehen bei der Überlagerung der SPECT- mit den MRI-Einzelbildern. Zu diesem Zweck ist eine Bildfusionseinheit 78 an den System-Datenbus 20 angeschlossen, die einen Abgleich der jeweiligen Bilddaten (Registrierung) und darauf aufbauend die eigentliche Fusion vornimmt. Dabei werden bevorzugt komplette 3D-Volumendatensätze fusioniert. Alternativ kann auch vorgesehen sein, zunächst eine Mehrzahl von SPECT-Schnittbildern mit den entsprechenden MRI-Schnittbildern zu fusionieren, um erst anschließend aus den 2D-Fusionsbildern einen 3D-Volumendatensatz, d. h. ein kombiniertes, dreidimensionales SPECT/MRI-Bild zu konstruieren. Die Fusionsbilder können ebenfalls auf der gemeinsamen Displayeinheit 24 angezeigt werden.
  • 3 zeigt beispielhaft das Ergebnis einer derartigen Bildfusion: In der Mitte ist ein SPECT-Bild 80 dargestellt. Die gestrichelten Pfeile kennzeichnen in der SPECT-Darstellung gut sichtbare primäre Tumoren sowie sekundäre Tumoren und Metastasen. Im linken Teil der Figur ist ein zum SPECT-Bild 80 korrespondierendes MRI-Bild 82 mit hoher Auflösung und mit differenzierter Weichteil-Wiedergabe dargestellt, in dem aber die Tumore kaum sichtbar bzw. nur teilweise sichtbar sind. Das rechts dargestellte Fusionsbild 84 kombiniert die Vorzüge der beiden Einzelbilder und erlaubt dem behandelnden Arzt eine präzise anatomische Zuordnung der erkrankten Bereiche.
  • Vor der Anzeige der Einzelbilder und/oder der Fusionsbilder auf dem Anzeigemonitor der Displayeinheit 24 erfolgt zweckmäßigerweise einer Korrektur von Bildartefakten, insbesondere von bewegungsbedingten Bildartefakten, hervorgerufen z.B. durch die Atmung, den Herzschlag oder die Gefäßpulsation des Patienten 15 oder auch durch die durch den Richtungspfeil 86 angedeutete Vorwärtsbewegung der Patientenliege 32. Zu diesem Zweck ist, wie in 1 ersichtlich, eine Bildkorrektureinheit 88 an den System-Datenbus 20 angeschlossen. Die Artefaktkorrektur kann bereits auf der Ebene der SPECT- oder MRI-Einzelbilder, insbesondere bei der jeweiligen 3D-Rekonstruktion, erfolgen. Bei der Aufbereitung der Bilder kommen Korrekturalgorithmen zum Einsatz, die dem Fachmann geläufig sind, so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden muss. Außerdem kann eine Korrektur der Strahlungsabsorption beim Durchgang der Gammastrahlung durch den Patientenkörper erfolgen.
  • Weiterhin werden bewegungsbedingte Artefakte, insbesondere solche, die von Organbewegungen herrühren, bei der Bildfusion berücksichtigt und eliminiert. Die Korrektureinheit 88 greift dabei dateneingangsseitig auf die Sensorsignale einer Anzahl von Positions- oder Bewegungssensoren 90 und von hier nicht dargestellten physiologischen Sensoren zurück, die über einen Bewegungs- und Gatingprozessor 92 und/oder eine physiologische Signalverarbeitungseinheit (nicht dargestellt) für die weitere Verwertung aufbereitet und in den System-Datenbus 20 eingespeist werden. Die physiologischen Sensoren umfassen Sensoren für Puls, Respiration und Blutdruck sowie EKG-Elek troden. Der oder die Positions- oder Bewegungssensoren 90 sind beispielsweise an der Patientenliege 32 oder direkt am Patienten 15 angebracht. Die Sensoren sind zumindest teilweise als RFID-Transponder ausgeführt, die über einen zugeordneten RFID-Reader oder einen Signalempfänger 94 drahtlos ausgelesen und gegebenenfalls angesteuert werden können. Vor dem Start der Untersuchung muss der Bewegungssensor 92 in Bezug auf die räumlichen Koordinaten der Untersuchungsvorrichtung kalibriert werden. Dazu ist eine an den System-Datenbus 20 angeschlossene Kalibrierungseinheit 96 vorgesehen.
  • An den System-Datenbus 20 der Untersuchungs- und Behandlungseinrichtung 2 ist zur Kommunikation nach außen eine DICOM-Schnittstelle 98 angeschlossen, die mit einem Krankenhausinformationssystem (KIS) oder mit weiteren bildgebenden Modalitäten oder auch mit dem Internet in Verbindung steht. DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) ist ein offener Standard zum Austausch von medizinischen Informationen, insbesondere von Bilddaten und Patientendaten. Derartige Daten können vor ihrer weiteren Verarbeitung oder Übermittlung über die DICOM-Schnittstelle 98 in einem an dem System-Datenbus 20 angeschlossenen Bild- und Datenspeicher 100 gespeichert bzw. zwischengespeichert werden.
  • Der Anlagenrechner 102 ist für die Verwaltung der Messdaten, Bilddaten und Steuerprogramme zuständig und koordiniert im Bedarfsfall den Betrieb der anderen Systemkomponenten. Eine über den System-Datenbus 20 mit dem Anlagenrechner 102 kommunizierende zentrale Ein- und Ausgabeeinheit 104, die insbesondere eine Tastatur, eine Computermaus, oder eine Bedienkonsole beinhaltet, erlaubt dem Benutzer mittels entsprechender, vorzugsweise menügeführter oder dialoggestützter Eingabeoperationen die Steuerung der gesamten medizinischen Untersuchungs- und Behandlungseinrichtung 2, inklusive SPECT-System und MRI-System. Dabei sind alle wesentlichen Betriebsoperationen, Untersuchungsprotokolle und häufig genutzten Arbeitsabläufe (Workflows) bereits vordefiniert. Nach der Auswahl eines Workflows aus einer vorgegebenen Auswahlliste und gegebenenfalls nach manueller Justierung einzelner Parameter laufen die zugehörigen Einzelvorgänge aufeinander abgestimmt bzw. miteinander synchronisiert und weitestgehend ohne Benutzerinteraktion automatisch ab. Der Benutzer kann dabei durch entsprechende Eingaben auf der Ein- und Ausgabeeinheit 104 die Bilddarstellung auf dem Anzeigemonitor der Displayeinheit 24 beeinflussen und zweckmäßige Ansichten oder Schnitte auswählen.
  • Ein typischer Workflow für eine Untersuchung beinhaltet folgende Schritte:
    • 1. Injektion des SPECT-Tracers
    • 2. Injektion von MRI-Kontrastmittel
    • 3. Magnetresonanz-Untersuchung (MRI)
    • 4. SPECT-Untersuchung
  • Auf die Injektion oder Verabreichung von MRI-Kontrastmittel (Schritt 2) kann unter Umständen verzichtet werden. Die zeitliche Reihenfolge der Schritte 3. und 4. kann auch vertauscht sein. Es kann also auch zuerst eine Ganzkörper-Untersuchung mittels SPECT erfolgen und dann der MRI-Scan durchgeführt werden. Während der Untersuchung wird der Patient 15 auf der Patientenliege 32 vollautomatisch durch die jeweiligen Untersuchungsbereiche (SPECT/MRI) der kombinierten Modalität 2 hindurchgefahren. Die Patientenliege 32 ist dazu mit einer in 1 nicht näher sichtbaren Antriebsvorrichtung ausgestattet. Im Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist die Patientenliege 32 derart ausgelegt und gelagert, dass der Patient 15 während des Scan-Vorganges zuerst durch den Untersuchungsbereich der SPECT-Aufnahmevorrichtung 3 und anschließend durch die MRI-Untersuchungsröhre 28 gefahren wird; die Vorschubrichtung der Patientenliege 32 ist durch den Richtungspfeil 86 veranschaulicht. Es kann aber auch eine alternative Anordnung wie in 4 vorgesehen sein, bei der die zeitliche Reihenfolge des Patientendurchtritts durch die Detektorregionen (SPECT/MRI) vertauscht ist. Idealerweise ist die duale Modalität 2 von beiden Enden zugänglich, so dass der Patient 15 sowohl von der SPECT-Seite als auch von der MRI-Seite her in die Anlage eingefahren werden kann.
  • Es kann auch sinnvoll sein, vor der SPECT/MRI-Untersuchung in einer externen CT-Modalität hoch auflösende CT-Bilder zu erstellen und diese dann softwarebasiert mit den SPECT- oder MRI-Bildern oder den kombinierten SPECT/MRI-Bildern zu fusionieren. Dazu können die CT-Bilder über die DICOM-Schnittstelle 98 der Funktionseinheit 100 zugeführt werden. Weiterhin ist es möglich, individuelle Untersuchungen nur mit SPECT oder nur mit MRI vorzunehmen. Das nicht benötigte Teilsystem der kombinierten Modalität 2 ist dann zweckmäßigerweise deaktiviert.
  • Zur Abschirmung der magnetischen Streufelder zum Außenbereich der MRI-Untersuchungsröhre 28 hin ist, wie in 1 ersichtlich, eine supraleitende äußere Schirmspule 108 konzentrisch um die Feldspule 30 herum im Kryotank angeordnet. Der Windungssinn der Schirmspule 108 ist demjenigen der Feldspule 30 entgegengerichtet, so dass das mit der dritten Potenz des Abstandes abfallende Dipolfeld der inneren Feldspule 30 weitgehend unterdrückt wird und nur ein mit der fünften Potenz abfallendes Quadropolfeld übrigbleibt. Darüber hinaus sind noch spezielle Maßnahmen zur Abschirmung der SPECT-Anlagenkomponenten, insbesondere der SPECT-Detektoren 6, von den Restfeldern vorgesehen. Zum einen ist im Zwischenraum oder im Übergangsbereich zwischen der SPECT-Aufnahmevorrichtung 3 und der MRI-Gantry 28 ein in der Art einer Ringblende gestaltetes ferromagnetisches Abschirmelement 110 angeordnet. Weitere Abschirmelemente 112 sind in der Art eines Gehäuses um die SPECT-Aufnahmevorrichtung 3 und/oder die MRI-Untersuchungsröhre 28 platziert. Neben dieser passiven Abschirmung ist noch eine zusätzliche aktive Abschirmung bzw. Kompensation der magnetischen Streufelder durch am Rand der Patientendurchführung im Übergangsbereich zwischen der SPECT-Gantry 5 und der MRI-Untersuchungsröhre 28 angeordnete Kompensationsmagneten 114 vorgesehen. Das so erzeugte Kompensationsmagnetfeld 116 wirkt der axial gerichteten Hauptkomponente des sta tischen MRI-Magnetfeldes 36 entgegen und kompensiert dieses im Bereich der SPECT-Detektoren 6 zumindest teilweise.
  • Die Gammadetektoren 6 der SPECT-Aufnahmevorrichtung 3, von denen in 5 einer exemplarisch dargestellt ist, sind durch eine hier nur schematisch angedeutete magnetisch abschirmende Beschichtung 120 an der Außenseite, vorzugsweise eine Metallbeschichtung oder eine Nanobeschichtung, besonders unempfindlich gegenüber den verbleibenden magnetischen Streufeldern 122. Im Ausführungsbeispiel gemäß 5 umfasst ein Detektorblock ähnlich wie in 2 ein Array aus Szintillationskristallen 7 (z. B. aus Wismutgermanat), die über integrierte Lichtleiter optisch mit hier nur schematisch angedeuteten Photomultipliern 9 sowie mit einer hier nicht dargestellten Auswerteelektronik verbunden sind. Auch diese einzelnen Funktionseinheiten (Kristallelemente, Photomultiplier, Lichtleiter, elektronische Bauelemente, Drähte, etc.) des Detektorblocks sind vorteilhafterweise mit einer magnetisch abschirmenden Beschichtung versehen. In einer alternativen, hier nicht gezeigten Variante ist das jeweilige Detektorelement als Halbleiter-Detektorelement ausgeführt, wobei auch in diesem Fall eine äußere und/oder eine innere magnetische Abschirmung, z. B. durch eine Metallbeschichtung oder eine Nanobeschichtung bzw. eine Einlagerung von Nanopartikeln, vorgesehen ist.
  • Da Halbleiterdetektoren im Vergleich zu Szintillationsdetektoren besonders unempfindlich gegenüber magnetischen Störfeldern sind, ist es bei dieser Variante auch möglich, den rotierenden Detektorkopf 4 innerhalb der MRI-Untersuchungsröhre 28, d. h. konzentrisch zwischen den felderzeugenden Spulen 30 und der zylindrischen Patientendurchführung 26 anzuordnen. Dies ist schematisch in 6 anhand eines Querschnitts (linker Teil von 6) und eines Längsschnitts (rechter Teil) durch die MRI-Untersuchungsröhre 28 dargestellt. Die einzelnen Halbleiterelemente 124 des Detektorkopfes 4 sind bei dieser „One-Gantry"-Ausführung zweckmäßigerweise derart zueinander angeordnet, dass der Detektorkopf 4 eine ringabschnitts förmige Gestalt mit einer (im Querschnitt betrachtet) kreisförmig gebogenen bzw. gekrümmten Detektoroberfläche 10 besitzt. Der Detektorkopf 4 ist in Längsrichtung gesehen am Rand der MRI-Gantry 28 angeordnet, um die Rückwirkung auf das MRI-Magnetfeld im Zentrum der MRI-Gantry 28 gering zu halten.
  • Um eine unerwünschte wechselseitige Beeinflussung der PET-Detektorsignale und der MRI-Detektorsignale auszuschließen, werden die signalgebenden Detektoren 6, 54 zeitversetzt (getaktet) ausgelesen. Dies ist schematisch in 7 illustriert. Der Reihe nach repräsentieren die dargestellten Graphen, in denen die Abszisse jeweils die Zeit t darstellt, von oben nach unten:
    • 1. den zeitlichen Verlauf der vom HF-Resonator 54 der MRI-Untersuchungsröhre 28 ausgesandten Hochfrequenzpulse,
    • 2. das als Antwort empfangene MR-Signal, das die Grundlage für die Bildrekonstruktion darstellt,
    • 3. die Ausleseintervalle oder Zeitfenster für die SPECT-Quantendetektoren 6, jeweils dargestellt durch eine rechteckförmige Signalzacke über dem Niveau der Basislinie,
    • 4. die Ausleseintervalle für die physiologischen Sensoren, wie z. B. EKG oder Respirationssensoren, und
    • 5. die Ausleseintervalle für die Positionssensoren 90.
  • Das modulierte HF-Signal wird gepulst vom HF-Resonator 54 innerhalb der MRI-Gantry 28 emittiert, so dass auch das als Antwort empfangene MR-Signal aus zeitlich voneinander getrennten Signalpaketen oder Pulsen besteht. Jeweils kurz nach (oder vor) einem MR-Puls werden die Gammadetektoren 6 der SPECT-Aufnahmevorrichtung 3 ausgelesen, so dass sich die Ausleseintervalle für das MR-Signal nicht mit denen für die SPECT-Detektoren 6 überlappen. Die Frequenz der Taktung ist einstellbar bzw. konfigurierbar. Die SPECT-Quantendetektoren 6 werden im Wesentlichen zeitgleich mit den physiologischen Sensoren ausgelesen, da eine derartige Korrelation für die Artefaktkorrektur und das Gating vorteilhaft ist.

Claims (22)

  1. Bildgebende medizinische Modalität (2) mit einer datenseitig mit einer SPECT-Bildverarbeitungseinheit (22) verbundenen SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) zur Single-Photon-Emissions-Computertomographie, wobei die SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) mindestens einen um einen Untersuchungsbereich (14) herum bewegbaren SPECT-Detektorkopf (4) aufweist, wobei die SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) benachbart zu oder innerhalb einer datenseitig mit einer MRI-Bildverarbeitungseinheit (22) verbundenen MRI-Untersuchungsröhre (28) zur Magnetresonanztomographie angeordnet ist, und wobei der SPECT-Bildverarbeitungseinheit (22) und der MRI-Bildverarbeitungseinheit (76) eine gemeinsame Displayeinheit (24) zur Anzeige von in der jeweiligen Bildverarbeitungseinheit (22, 76) generierten SPECT-Bildern (80) und/oder MRI-Bildern (82) zugeordnet ist.
  2. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 1, bei der die SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) und die MRI-Untersuchungsröhre (28) hintereinander entlang einer gemeinsamen Längsachse angeordnet sind.
  3. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 2 mit einer in Längsrichtung beweglichen, durch den Untersuchungsbereich der SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) und durch die MRI-Untersuchungsröhre (28) hindurch fahrbaren Patientenliege (32), die sich sowohl von der SPECT-Seite als auch von der MRI-Seite her in die Modalität (2) einfahren lässt.
  4. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, deren SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) mehrere, insbesondere zwei SPECT-Detektorköpfe (4) aufweist, die derart beweglich gelagert sind, dass sie während einer SPECT-Untersuchung synchron und mit einer festen Winkelbeziehung zueinander um den Untersuchungsbereich (14) herum bewegbar sind.
  5. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 4, bei der die Winkelbeziehung zwischen den SPECT-Detektorköpfen (4) verstellbar ist.
  6. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der der oder alle SPECT-Detektorköpfe (4) an einem einen Hohlraum zur Patientendurchführung aufweisenden Traggestell (5) oder Rahmen befestigt sind.
  7. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 6, bei der das Traggestell (5) oder der Rahmen in Längsrichtung gesehen zwischen der MRI-Untersuchungsröhre (28) und dem oder den SPECT-Detektorköpfen (4) angeordnet ist.
  8. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 6 oder 7, bei der das Traggestell (5) oder der Rahmen und die MRI-Untersuchungsröhre (28) durch einen Zwischenraum voneinander beabstandet und/oder mechanisch entkoppelt sind.
  9. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der der oder alle SPECT-Detektorköpfe (4) zumindest auf der der MRI-Untersuchungsröhre (28) zugewandten Seite durch mindestens ein magnetisches Abschirmelement (110, 112) von den MRI-Magnetfeldern abgeschirmt sind.
  10. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 9, bei der als magnetisches Abschirmelement (110, 112) ein ferromagnetisches Gehäuse und/oder eine ferromagnetische Folie vorgesehen ist.
  11. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der im Zwischenraum oder im Übergangsbereich zwischen der SPECT-Aufnahmevorrichtung (3) und der MRI-Untersuchungsröhre (28) eine Anzahl von Kompensationsmagneten (114) zur Erzeugung eines dem statischen MRI-Magnetfeld (36) entgegengerichteten Kompensationsmagnetfeldes (116) angeordnet ist.
  12. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die SPECT-Detektorköpfe (4) und/oder die in die SPECT-Detektorköpfe (4) integrierten Gammadetektoren (6) an ihrer Außenseite eine magnetisch abschirmende Schutzfolie und/oder eine magnetisch abschirmende Beschichtung (120) aufweisen.
  13. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der zwischen einzelnen funktionellen Komponenten des jeweiligen SPECT-Detektorkopfes (4) eine magnetisch abschirmende Schutzfolie und/oder eine magnetisch abschirmende Schutzschicht vorgesehen ist.
  14. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 12 oder 13, bei der die SPECT-Detektorköpfe (4) und/oder deren funktionelle Komponenten mit einer Dünnfilmschicht aus Nanopartikeln beschichtet sind.
  15. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei der der jeweilige SPECT-Detektorkopf (4) einen Halbleiterdetektor umfasst.
  16. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei der die SPECT-Bildverarbeitungseinheit (22) und die MRI-Bildverarbeitungseinheit (76) datenseitig mit einer Bildfusionseinheit (78) für eine fusionierte Darstellung eines SPECT-Bildes (80) und eines korrespondierenden MRI-Bildes (82) verbunden sind.
  17. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 16, deren Bildfusionseinheit (78) für eine Fusionierung eines dreidimensionalen SPECT-Volumendatensatzes mit einem korrespondierenden dreidimensionalen MRI-Volumendatensatz ausgelegt ist.
  18. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 16 oder 17, deren Bildfusionseinheit (78) Mittel für eine bildbasierte und/oder eine markerbasierte Registrierung eines SPECT-Bildes (80) mit einem korrespondierenden MRI-Bild (82) aufweist.
  19. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 16 bis 18, deren Bildfusionseinheit (78) dateneingangsseitig mit einem Patienten- und/oder Organbewegungen erfassenden Bewegungssensor (90) verbunden ist.
  20. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 16 bis 19, deren Bildfusionseinheit (78) dateneingangsseitig mit einer Anzahl von physiologischen Sensoren verbunden ist.
  21. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 20, bei dem jeweils dem SPECT-Subsystem und dem MRI-Subsystem zugeordnete Komponenten sowie gemeinsam genutzte Komponenten an einen gemeinsamen System-Datenbus (20) angeschlossen sind.
  22. Bildgebende medizinische Modalität (2) nach Anspruch 21, bei denen die gemeinsam benutzten Komponenten eine DICOM-Schnittstelle (98) und/oder einen Bild- und Datenspeicher (100) und/oder eine Ein- und Ausgabeeinheit (104) umfassen.
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