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Die
Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung für Wechselgetriebe von Kraftfahrzeugen.
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In
der
DE 197 41 633
C1 ist eine Schaltvorrichtung für ein Wechselgetriebe offenbart,
die eine axial verschiebbare und radial verdrehbare Schaltwelle
aufweist, an der drehfest ein Schaltfinger befestigt ist. Der Schaltfinger
weist einen Schaltfingerkopf auf, der in Eingriff mit Nuten in Schaltarmen
von Schaltgabeln gebracht werden kann. Dabei lässt sich in dem Wechselgetriebe
durch eine Schaltgabel eine Schiebemuffe längs einer Getriebewelle verschieben,
um ein auf der Getriebewelle sitzendes Losrad drehfest mit der Getriebewelle
zu verbinden und somit einen Gang des Wechselgetriebes einzulegen.
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Um
den Schaltfingerkopf mit einer Schaltgabel des Wechselgetriebes
in Eingriff zu bringen, ist die Schaltwelle je nach Ausführung der
Schaltvorrichtung axial zu verschieben oder radial zu verdrehen.
Beispielsweise wird in der
EP
0 694 715 A2 eine Schaltvorrichtung vorgestellt, bei der
das Auswählen einer
Schaltgabel über
eine Verdrehung der Schaltwelle erfolgt. Ist durch Drehung der Schaltwelle
eine Schaltgabel ausgewählt,
so dass der Schaltfingerkopf in die Nut des Schaltarmes der entsprechenden Schaltgabel
greift, kann durch ein axiales Verschieben der Schaltwelle und somit
auch des Schaltfingerkopfes die Schaltgabel verschoben werden.
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Üblicherweise
lassen sich in einem Wechselgetriebe durch eine Schaltgabel zwei
Gänge einlegen.
Dabei sitzen die Losräder
von diesen Gängen nebeneinander
auf einer gleichen Getriebewelle, wobei durch Verschieben der Schiebemuffe
durch die Schaltgabel in die eine Richtung der eine Gang und durch
Verschieben der Schiebemuffe in die andere Richtung der andere Gang
eingelegt werden kann. In dem in der
EP 0 694 715 A2 offenbarten Wechselgetriebe
lassen sich beispielsweise ein erster und zweiter Gang durch eine
Schaltgabel und ein dritter und vierter Gang durch eine andere Schaltgabel
einlegen.
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Aufgrund
der drehfesten Verbindung des Schaltfingers, der auch in axialer
Richtung fest mit der Schaltwelle verbunden ist, bewegt sich der Schaltfingerkopf
immer in die gleiche Richtung wie die Schaltwelle selbst. Wird so
die Schaltwelle axial in eine erste Richtung verschoben, so bewegt
sich auch der Schaltfinger axial in diese erste Richtung. Entsprechend
bewegt sich der Schaltfingerkopf in eine zweite, der ersten Richtung
entgegengesetzten Richtung, wenn die Schaltwelle axial in diese
zweite Richtung bewegt wird.
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Die
DE 1 221 070 B zeigt
eine Schaltvorrichtung mit einer Schaltwelle und mit einem mit der Schaltwelle
verbundenen Schaltfinger, der in einem mittleren Bereich um eine
Schaltfingerachse wie eine Wippe schwenkbar gelagert ist. Ein an
einem der Schaltwelle abgewandten Ende weist der Schaltfinger einen
Schaltfingerkopf auf, der durch entsprechende Drehung der Schaltwelle
mit einer von mehreren Schaltstangen in Eingriff gebracht werden kann.
Bei dieser Schaltvorrichtung bewegt sich der Schaltfingerkopf in
die jeweils andere Richtung, wenn die Schaltwelle axial verschoben
wird. Auch die
DE
198 163 85 A1 zeigt eine Schaltvorrichtung, bei der durch
einen wippenartigen Hebel eine Schaltrichtungsumkehr zwischen Schaltwelle
und Schaltfingerkopf stattfindet.
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In
Kraftfahrzeugen wird die Schaltwelle durch eine äußere Schaltvorrichtung axial
verschoben und verdreht. Die äußere Schaltvorrichtung
verbindet dabei die Schaltwelle bei einem Handwechselgetriebe mit
einem Handschalthebel, dessen Schaltwege in der Regel durch ein
konventionelles H-Schaltbild vorgegeben werden. Durch Führen des Handschalthebels
durch eine Neutralgasse des H-Schaltbildes lässt sich dabei eine von mehreren Schaltgassen
auswählen,
die quer zur Neutralgasse verlaufen. Durch Bewegen des Handschalthebels
innerhalb einer Schaltgasse wird ein Gang eingelegt bzw. geschaltet. Üblicherweise
sind dabei einer Schaltgasse zwei aufeinanderfolgende Gänge zugeordnet,
wobei in dem H-Schaltbild die geraden Gänge auf der einen Seite der
Neutralgasse und die ungeraden Gänge
auf der anderen Seite der Neutralgasse jeweils nebeneinander angeordnet
sind.
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Durch
die Anordnung der einzelnen Gänge
in dem oben beschriebenen H-Schaltbild werden der Konstruktion und
Auslegung des Wechselgetriebes enge Grenzen gesetzt. Bei einem H-Schaltbild
beispielsweise, bei dem die Gänge
1, 3, 5 bezogen auf die Neutralgasse auf einer Seite liegen, werden
die den Gängen
1, 3, 5 zugeordneten Schaltgabeln im Wechselgetriebe ausgehend von
einer Neutralposition immer in eine gleiche Richtung verschoben.
Dies führt
dazu, dass die Losräder
der Gänge
1, 3, 5, jeweils bezogen auf die dem Gang zugeordnete Schaltgabel
immer auf der gleichen Seite liegen müssen, unabhängig davon, ob eine Schaltvorrichtung gemäß der
EP 0 694 715 A1 oder
Schaltvorrichtung gemäß der
DE 1 221 070 B mit
Schaltrichtungsumkehr zum Einsatz kommt. Dadurch lassen sich die einzelnen
Losräder
bzw. die einzelnen Zahnradpaare, die jeweils aus einem Losrad und
einem mit dem Losrad kämmenden
Festrad bestehen, nicht beliebig anordnen. Es liegt auf der Hand,
dass dies bei der Konstruktion möglichst
kleiner oder kurzer Getriebe nachteilig ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schaltvorrichtung
für ein
Wechselgetriebe bereitzustellen, durch die eine möglichst
flexible Anordnung von Zahnradpaaren im Wechselgetriebe möglich ist.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit einer Schaltvorrichtung
gemäß Anspruch 1
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
können den
Unteransprüchen
entnommen werden.
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Die
erfindungsgemäße Schaltvorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass der Schaltfinger als Wippe ausgebildet ist
und um eine Wippenachse schwenkbar mit der Schaltwelle verbunden
ist, und dass ein Inverter vorgesehen ist, der bei axialer Bewegung
der Schaltwelle die Bewegung des Schaltfingers eingrenzt, sodass
der Schaltfinger eine Drehbewegung in Abhängigkeit der Drehstellung der
Schaltwelle entweder um eine erste Schaltfingerachse oder um eine
zweite Schaltfingerachse vollzieht, wobei die Wippenachse zwischen
der ersten Schaltfingerachse und der zweiten Schaltfingerachse liegt.
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Durch
den Inverter ist somit die Möglichkeit gegeben,
die ansonsten feste Koppelung zwischen der Bewegung des Schaltfingerkopfes
und der Schaltwelle zu lösen
und damit gemäß obiger
Ausführungen
die den einzelnen Gängen
des Wechselgetriebes zugeordneten Zahnradpaare flexibler anordnen
zu können.
Wenn die Schaltwelle beispielsweise nach links verschoben wird,
so kann mittels des Inverters der Schaltfingerkopf eine Bewegung nach
rechts vollziehen. Zumindest weist die Bewegung des Schaltfingerkopfes
dabei eine axiale Komponente nach rechts auf.
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Der
Inverter ist zweckmäßigerweise
so ausgestaltet, dass er nur für
eine oder einzelne Schaltgabeln im Wechselgetriebe die Schaltrichtung
umkehrt. Für
diese Schaltgabeln bewegt sich der Schaltfingerkopf bezogen auf
die Bewegung der Schaltwelle in eine entgegengesetzte Richtung.
Für die übrigen Schaltgabeln
hingegen bewegen sich Schaltfingerkopf und Schaltwelle in jeweils
gleicher Richtung.
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Erfindungsgemäß hängt die
Richtung, in der bei axialer Bewegung der Schaltwelle sich der Schaltfingerkopf
bewegt, von einer Drehstellung der Schaltwelle ab. Dabei wird durch
Drehung der Schaltwelle eine Schaltgabel ausgewählt. Ist die Schaltgabel ausgewählt, steht
Schaltfingerkopf mit dieser Schaltgabel in Eingriff, so dass durch
axiale Bewegung des Schaltfingerkopfes die Schaltgabel in axialer
Richtung bewegt wird.
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Bei
axialer Bewegung der Schaltwelle grenzt der Inverter eine Bewegung
des Schaltfingers ein, so dass der Schaltfinger eine Drehbewegung
in Abhängigkeit
der Drehstellung der Schaltwelle entweder um eine erste Schaltfingerachse
oder um eine zweite Schaltfingerachse vollzieht. Um eine entgegen
gesetzte Bewegungsrichtung für
den Schaltfingerkopf zu realisieren, liegt dabei die Wippenachse
zwischen der ersten Schaltfingerachse und der zweiten Schaltfingerachse.
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Wird
beispielsweise von einem H-Schaltbild ausgegangen, wie es oben bereits
beschrieben wurde, bei dem die Gänge
1, 3, 5 bezogen auf die Neutralgasse auf einer Seite liegen, kann
die Bewegung der Schaltgabel beispielsweise des dritten Ganges durch
den Inverter umgekehrt werden. Während
sich in diesem Fall die Schaltgabeln des ersten und fünften Gangs
in eine erste Richtung bewegen, wenn der Handschalthebel ausgehend
von der Neutralgasse in den jeweiligen Schaltgassen bewegt wird,
um einen Gang einzulegen, bewegt sich die Schaltgabel zum Einlegen
des dritten Ganges in die zweite, der ersten Richtung entgegen gesetzte
Richtung, obwohl der Handschalthebel beim Einlegen des dritten Ganges die
gleiche Bewegung vollzieht wie beim Einlegen des ersten oder fünften Ganges.
Somit kann im Wechselgetriebe das Losrad des Zahnradpaares für den dritten
Gang bezogen auf eine Gangschaltkupplung, durch die dieser Gang
eingelegt werden kann, auf einer Seite angeordnet werden, die von
der Seite verschieden ist, auf der die Gangschaltkupplung für das Losrad
des ersten oder fünften
Ganges angeordnet ist.
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Vorzugsweise
verläuft
die Wippenachse senkrecht zur Drehachse der Schaltwelle. Zudem kann
die Wippenachse von der Drehachse der Schaltwelle beabstandet sein.
Wird die Schaltwelle axial verschoben, so verschiebt sich auch die
Wippenachse und somit der Schaltfinger im Bereich der Wippenachse
im gleichen Sinne wie die Schaltwelle. Jedoch gilt dies nicht für den Schaltfingerkopf,
da sich dessen Bewegung einerseits aus der Axialverschiebung der
Wippenachse und andererseits aus einer Drehung des Schaltfingerkopfes
um die Wippenachse zusammensetzt.
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Die
erste Schaltfingerachse kann zwischen Wippenachse und Schaltfingerkopf
angeordnet sein. Wenn die Schaltwelle mit der Wippenachse in die erste
Richtung axial verschoben wird, dreht sich der Schaltfinger, soweit
der Inverter nur eine Drehbewegung des Schaltfingers um die erste
Schaltfingerachse zulässt,
nur um diese Schaltfingerachse, so dass der Schaltfingerkopf sich
in die zweite Richtung axial bewegt. Wird hingegen der Schaltfinger
durch den Inverter so begrenzt, dass nur eine Drehbewegung um die
zweite Schaltfingerachse möglich
ist, werden Wippenachse und Schaltfingerkopf axial in die gleiche
Richtung verschoben.
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Vorzugsweise
legt der Schaltfingerkopf in axialer Richtung der Schaltwelle betraglich
einen gleichen Weg zurück,
unabhängig
davon, ob sich die Schaltwelle um ein bestimmtes Maß in die
erste oder die zweite Richtung bewegt. Somit kommt es durch den
Inverter, soweit sich die Schaltwelle in einer Stellung befindet,
in der es zu einer Schaltrichtungsumkehrung kommt, nicht zu einer
Verkürzung
oder Verlängerung
der Schaltwege der Schaltgabeln. Durch die Auslegung der Abstände zwischen
der ersten Schaltfingerachse und der Wippenachse einerseits und
zwischen der zweiten Schaltfingerachse und der Wippenachse andererseits
die Geometrie des Schaltfingers so abgestimmt werden, dass bei axialer Verschiebung
der Wippenachse um einen bestimmten Verschiebeweg der Schaltfingerkopf
betraglich jeweils den gleichen axialen Weg zurücklegt.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist
der Inverter ein zylinderförmiges
Gehäuse
auf, das konzentrisch zur Schaltwelle angeordnet ist. Während die
Schaltwelle drehbar und verschiebbar ist, steht das zylinderförmige Gehäuse fest.
Das zylinderförmige
Gehäuse
ist dabei so ausgebildet, dass es in Abhängigkeit der Drehstellung der
Drehachse entweder die erste Schaltfingerachse oder die zweite Schaltfingerachse
festlegt.
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Der
Schaltfinger kann einen Zapfen mit einer Längsachse aufweisen, die zur
Festlegung der ersten Schaltfingerachse dient, wobei wenigstens
ein Zapfenende des Zapfens durch eine erste Öffnung in einer Mantelfläche des
Gehäuses
greift. Zudem kann ein dem Schaltfingerkopf abgewandtes Ende des Schaltfingers
in eine zweite Öffnung
in der Mantelfläche
des Gehäuses
greifen, wobei vorzugsweise der Schaltfingerkopf an diesem abgewandten
Ende einen Abstützkopf
aufweist. Dabei können
Ränder,
die die erste und die zweite Öffnung
begrenzen, in Abhängigkeit
der Drehstellung der Schaltwelle entweder den Zapfen oder das abgewandte
Ende axial fixieren. Ist beispielsweise durch die Ränder der
zweiten Öffnung
den Abstützkopf
axial fixiert, so soll sich der Schaltfinger nur um die zweite Schaltfingerachse drehen
können.
Wird hingegen der Zapfen durch die Ränder der ersten Öffnung axial
fixiert, dreht sich bei einer axialen Verschiebung der Schaltwelle
der Schaltfinger um die erste Schaltfingerachse.
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Anhand
eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Schaltvorrichtung
mit einer Schaltwelle und mit einem Schaltfinger;
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2 in
perspektivischer Ansicht die Schaltvorrichtung der 1 mit
einem Inverter;
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3 im
Querschnitt die Schaltvorrichtung der 2 mit Schaltgabeln;
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4 die
Schaltvorrichtung der 2 in einer anderen perspektivischen
Ansicht;
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5 den
Inverter in einer ersten Draufsicht; und
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6 den
Inverter in einer zweiten Draufsicht.
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1 zeigt
eine Schaltvorrichtung, die in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet
wird und eine Schaltwelle 2 und einen Schaltfinger 3 umfasst.
Weitere Bauteile der Schaltvorrichtung, wie beispielsweise Schaltgabeln,
sind in 1 nicht abgebildet. Die Schaltwelle 2 lässt sich
um eine Drehachse 4 verdrehen und längs der Drehachse 4 axial
verschieben. Der Schaltfinger 3 ist über ein Drehlager 5 verschwenkbar
mit der Schaltwelle 2 verbunden, wobei der Schaltfinger
als Wippe ausgebildet ist. Das Drehlager 5 legt dabei eine
Wippenachse 6 fest, um die der Schaltfinger 3 verschwenkt
werden kann. Die Schwenkachse 6 verläuft dabei senkrecht zur Drehachse 4 der
Schaltwelle 2. Das Drehlager 5 ist in einem gekröpften Bereich 7 der
Schaltwelle 2 angeordnet, so dass die Drehachse 4 und
die Wippenachse 5 voneinander beabstandet sind.
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An
einem Ende weist der wippenförmige Schaltfinger
einen Schaltfingerkopf 8 auf, der in Eingriff mit Nuten
in Schaltarmen der in 1 nicht dargestellten Schaltgabeln
gebracht werden kann. An einem dem Schaltfingerkopf abgewandten
Ende 9 weist der Schaltfingerkopf einen erweiterten Bereich in
Form eines Abstützkopfes 10 auf.
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Wird
die Schaltwelle 2 in eine erste Richtung X1 axial
geschoben, verschiebt sich mit der Schaltwelle 2 auch das
Drehlager 5 und somit die Wippenachse 6 in Richtung
X1. Ein Inverter 11, der in 2 dargestellt
ist und auf den später
näher eingegangen wird,
schränkt
dabei die Bewegung des Schaltfingers 3 in Abhängigkeit
einer Drehstellung der Schaltwelle 2 in unterschiedlicher
Weise ein. Bei einer ersten Drehstellung der Schaltwelle 2 fixiert
der Inverter 11 den Schaltfinger derart, dass bei einer
axialen Verschiebung der Schaltwelle 2 der Schaltfinger 3 eine Drehbewegung
um eine erste Schaltfingerachse 12 vollzieht. In einer
zweiten Drehstellung der Schaltwelle 2 steht durch den
Inverter 11 der Abstützkopf 10 still,
so dass bei axialer Verschiebung der Wippenachse 6 der
Schaltfinger 3 sich um eine zweite Schaltfingerachse 13 dreht.
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In 1 ist
durch gestrichelte Linien eine in Richtung X1 verschobene
Schaltwelle 2 angedeutet. Durch diese Verschiebung bewegt
sich der Schaltfingerkopf 8 auf einer Kreisbahn mit einem
Radius R1 in die axiale Richtung X2, wenn sich der Schaltfingerkopf 3 um
die erste Schaltfingerachse 12 dreht. Die entsprechende
Position des Schaltfingerkopfes 8 lässt sich anhand des durch gestrichelte
Linien gekennzeichneten Schaltfingerkopfes 8a erkennen. Entsprechend
der Drehbewegung um die erste Schaltfingerachse 12 bewegt
sich der Schaltfinger 3 mit dem anderen Ende 9 in
die erste Richtung X1 (siehe Abstützkopf 10a,
dargestellt in gestrichelten Linien). Zur Verdeutlichung ist die
Schaltfingerachse 12 in ihrer Lage als feststehend angenommen
worden. In Einbaulage erfolgt allerdings eine Verschiebung der Schaltfingerachse 12 in
einer in der Papierebene liegenden Richtung senkrecht zur Richtung
X1 bzw. X2. Ursache
dafür ist,
dass die mit der Schaltwelle 2 drehfest verbundene Wippenachse 6 in
Einbaulage ausschließlich
in Richtung X1 bzw. X2 verschiebbar
ist und daher eine Verschiebung der Schaltfingerachse 12 kinematisch
resultieren muss.
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Ist
hingegen durch den Inverter 11 der Abstützkopf 10 axial fixiert,
ergibt sich bei axialer Verschiebung der Schaltwelle 2 eine
Drehung des Schaltfingers 3 um die zweite Schaltfingerachse 13. In
diesem Fall wird der Schaltfingerkopf 8 ebenso wie die
Schaltwelle 2 in die Richtung X1 bewegt
(vgl. Schaltfingerkopf 8b), wobei der Schaltfingerkopf 8 sich
auf einer Kreisbahn bewegt, deren Radius in der 1 mit
R2 gekennzeichnet ist. Zur Verdeutlichung ist
analog zur Beschreibung im vorherigen Absatz die zweite Schaltfingerachse 13 in
ihrer Lage als feststehend angenommen worden. Auch hier resultiert
aus der Kinematik, dass die zweite Schaltfingerachse 13 in
einer Richtung verschiebbar sein muss.
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2 zeigt
die Schaltvorrichtung 1 mit dem Inverter 11 in
einer perspektivischen Ansicht. Der Inverter 11 weist ein
zylinderförmiges
Gehäuse 14 auf, das
konzentrisch zur Drehachse 4 der Schaltwelle 2 angeordnet
ist. Das Gehäuse 14 umfasst
eine erste Stirnwand 15 und eine zweite Stirnwand 16,
die durch eine abgestufte Mantelfläche 17 miteinander verbunden
sind. An einer Seite weist das Gehäuse 14 eine große Aussparung 18 auf,
durch die der Schaltfingerkopf 8 greift und in der, wie
in 23 zu erkennen, Enden von vier
Schaltgabeln 19 bis 22 Platz finden.
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3 zeigt
die Schaltvorrichtung 1 im Querschnitt und die Schaltgabeln 19 bis 22,
wie sie radial zur Drehachse 4 angeordnet sind. In Abhängigkeit der
Drehstellung der Schaltwelle 2 wirkt der Schaltfingerkopf 8 mit
einer dieser Schaltgabel 19, 20, 21, 22 zusammen,
wobei er in eine Nut eines Schaltarms der ausgewählten Schaltgabel greift. Liegt
beispielsweise der Schaltfingerkopf 8 in der Nut der Schaltgabel 21,
so kann durch axiales Verschieben der Schaltwelle 2, was
in der Darstellung der 3 einem Verschieben der Schaltwelle
entweder in die Zeichenebene hinein oder aus der Zeichenebene hinaus
entspricht, die Schaltgabel 21 entsprechend verschoben
werden.
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2 zeigt,
dass der Inverter 11 einen ringförmigen Anschlag 23 umfasst,
durch den die Schaltgabeln axial fixiert werden, die in Abhängigkeit
der Drehstellung der Schaltwelle 2 nicht ausgewählt sind bzw.
nicht mit dem Schaltfingerkopf 8 zusammenwirken.
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4 zeigt
die Schaltvorrichtung 1 in einer weiteren perspektivischen
Ansicht. Im Vergleich zur 2 sind in 4 weitere
Bauteile dargestellt bzw. sichtbar. Durch einen Wählhebel 24 lässt sich
eine Drehung der Schaltwelle um ihre Drehachse 4 einleiten.
Ein Schaltgewicht 25 ist um eine Schwenkachse 26 drehbar
gelagert. Eine Drehung des Schaltgewichts 25 wird durch
einen Schalthebel 27 eingeleitet, wodurch die Schaltwelle 2 über eine
in 4 zum Teil verdeckten Zapfen 28 axial
verschoben wird. An der Stirnseite 16 ist eine Raste 29 vorgesehen,
durch die axiale Endpositionen der Schaltwelle 2 vorgegeben
werden.
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Die 5 und 6 zeigen
verschiedene Ansichten des Inverters 11, wobei insbesondere
Bezug genommen wird auf die Mantelfläche 17. Die Mantelfläche 17 weist
eine erste Öffnung 30 und
in Umfangsrichtung um etwa 90° versetzt
eine zweite Öffnung 31 auf
(vgl. auch 2 und 4). Wie
den 2 und 4 zu entnehmen ist, greift durch
die Öffnung 30 ein
Zapfen 32 mit einer Längsachse,
die mit der ersten Schaltfingerachse 12 zusammenfällt. Der
Zapfen 32 lässt
sich innerhalb der Öffnung 30 bewegen,
wobei in Abhängigkeit
der Drehstellung der Schaltwelle 2 bzw. in Abhängigkeit
der Stellung des Zapfens 32 in Umfangsrichtung Y der Zapfen
sich innerhalb der Öffnung 30 in
axialer Richtung X1, X2 bewegen
lässt.
Befindet sich beispielsweise der Zapfen in Stellung 33a (vgl. 6),
dann ist eine axiale Bewegung des Zapfens 32 ausgeschlossen.
In den Punkten 33b, 33c hingegen kann der Zapfen 32 in axialer
Richtung X1, X2 innerhalb
der Öffnung
verschoben werden. Eine axiale Fixierung des Zapfens 32 ist
wiederum im Punkt 33d gegeben.
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Entsprechend
der verschiedenen Stellungen 33a bis 33d des Zapfens 32 in
Umfangsrichtung Y lassen sich auch für den Abstützkopf 9 in der Öffnung 31 vier
verschiedene Stellungen 34a bis 34d unterscheiden.
Während
die Stellungen 34a, 34d des Abstützkopfes 9 in
der Öffnung 31 eine
Bewegung in die Richtungen X1, X2 zulassen, wird in den Stellungen 34b, 34c der
Abstützkopf 9 axial
fixiert. Da Abstützkopf 9 und
Zapfen 32 drehfest zueinander angeordnet sind und die einzelnen
Stellungen 33a bis 33d einerseits und 34a bis 34d andererseits
miteinander korrespondieren (wenn Zapfen 32 sich beispielsweise
in Stellung 33a befindet, befindet sich Abstützkopf 9 in
Stellung 34a), dreht sich bei axialer Verschiebung der
Schaltwelle 2 der Schaltfinger 3 entweder um die
erste Schaltfingerachse 12 oder die zweite Schaltfingerachse 13.
Befinden sich beispielsweise Zapfen 32 in Stellung 33a und
der Abstützkopf 9 in der
Stellung 34a, dreht sich, da der Zapfen 32 axial fixiert
ist und ein axiales Verschieben des Abstützkopfes 9 möglich ist,
der Schaltfinger 3 um die erste Schaltfingerachse 12.
In den Stellungen 33b bzw. 34b lässt sich
Zapfen 32 axial verschieben, nicht jedoch der Abstützkopf 9,
so dass nun bei axialer Verschiebung der Schaltwelle 2 der
Schaltfinger 3 um die zweite Schaltfingerachse 13 dreht.
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Die
unterschiedlichen Stellungen 33a bis 33d bzw. 34a bis 34d gehen
mit unterschiedlichen Drehstellungen der Schaltwelle 2 einher.
Jeder Drehstellung kann dabei eine Schaltgabel zugeordnet werden,
die mit dem Schaltfingerkopf 8 in Eingriff steht.
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Bei
der vorgestellten Schaltvorrichtung handelt es sich um eine Schaltvorrichtung
für ein 7-Gang-Wechselgetriebe
mit sieben Vorwärtsgängen und
einem Rückwärtsgang R,
wobei in einem H-Schaltbild mit vier parallelen Schaltgassen die
geraden und ungeraden Gänge
jeweils nebeneinander angeordnet sind. Gänge 1 und 2 sind in einer ersten Schaltgasse,
Gänge 3
und 4 in einer zweiten Schaltgasse und Gänge 5 und 6 sind in einer dritten
Schaltgasse angeordnet. Der Gang 7 und der Rückwärtsgang R liegen sich in einer
vierten Schaltgasse gegenüber.
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Wenn
der Schaltfingerkopf 8 mit der Schaltgabel 19 in
Eingriff steht, können
durch axiales Verschieben der Schaltwelle 2 die Gänge 1 und
2 des Wechselgetriebes eingelegt werden. In der entsprechenden Drehstellung
der Schaltwelle 2 befindet sich der Zapfen 32 in
der Stellung 33a und der Abstützkopf 10 in der Stellung 34a.
Beim Einlegen des Ganges 1 oder 2 dreht sich der Schaltfinger um
den axial fixierten Zapfen 32 bzw. um die erste Schaltfingerachse 12 mit
der Folge, dass der Schaltfingerkopf 8 sich in entgegen
gesetzte Richtung bewegt wie die Schaltwelle 2.
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Durch
Schaltgabel 20 sind die Gänge 3 und 4, durch die Schaltgabel 21 die
Gänge 5
und 6 und durch die Schaltgabel 22 der Gang 7 sowie der
Rückwärtsgang
einlegbar. Während
beim Schalten/Einlegen der Gänge
3, 4, 5 und 6 der Schaltfinger 3 aufgrund des axial fixierten
Abstützkopf 10 sich
um die zweite Schaltfingerachse 13 dreht, dreht sich der Schaltfinger 3 beim
Einlegen der Gänge
7 und Rückwärtsgang
um die erste Schaltfingerachse 12. Entsprechend kommt es
zu einer Schaltrichtungsumkehr, wenn die Gänge 1, 2, 7 und R eingelegt
werden.
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- 1
- Schaltvorrichtung
- 2
- Schaltwelle
- 3
- Schaltfinger
- 4
- Dehachse
- 5
- Drehlager
- 6
- Wippenachse
- 7
- Geköpfter Bereich
- 8
- Schaltfingerkopf
- 9
- Ende
- 10
- Abstützkopf
- 11
- Inverter
- 12
- Erste
Schaltfingerachse
- 13
- Zweite
Schaltfingerachse
- 14
- Gehäuse
- 15
- Erste
Stirnwand
- 16
- Zweite
Stirnwand
- 17
- Mantelfläche
- 18
- Aussparung
- 19
- Schaltgabel
- 20
- Schaltgabel
- 21
- Schaltgabel
- 22
- Schaltgabel
- 23
- Anschlag
- 24
- Wählhebel
- 25
- Schaltgewicht
- 26
- Drehachse
- 27
- Schalthebel
- 28
- Zapfen
- 29
- Raste
- 30
- Erste Öffnung
- 31
- Zweite Öffnung
- 32
- Zapfen
- 33
- Stellung
(33a bis 33d)
- 34
- Stellung
(34a bis 34d)