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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherheitsschrank für Geldautomaten
sowie für
die Aufbewahrung und Lagerung von Treibladungsmitteln oder explosionsgefährlichen
Stoffen, insbesondere von Nitrocellulose oder Schwarzpulver, und
für die
Lagerung und Aufbewahrung von Wertsachen, Chemikalien oder Arzneimitteln,
mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Aus
der
DE 100 40 436
A1 ist ein Sicherheitsschrank für die Lagerung von Cellulosenitrat
bekannt, welcher ein in Form einer Platte ausgebildetes Druckübertragungsmittel
umfaßt,
wobei diese Platte entlang ihrer rechtwinklig zur Korpusinnenwandung ausgerichteten
Bewegungsachse verschiebbar ist und in druckbeaufschlagter Position
einen gegen den Druck einer Feder schwenkbaren, innerhalb der dünnen Korpuswandung
vorgesehenen Verriegelungsarm aus dessen Verriegelungsposition in
eine Entriegelungsposition schwenkt, wodurch die Türe entriegelt
wird.
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Dieser
bekannte Sicherheitsschrank ist insbesondere deswegen nachteilig,
weil sein Entriegelungsmechanismus innerhalb der meist dünnen Korpuswandung
zahlreiche ineinandergreifende Einzelteile umfaßt und daher zumindest eine
gewisse Störanfälligkeit
aufweist.
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Aufgrund
der zahlreichen ineinandergreifenden Einzelteile erfordert dieser
bekannte Sicherheitsschrank überdies
bei seiner Herstellung eine beträchtliche
Genauigkeit, wodurch sich die Herstellungskosten und der Herstellungsaufwand
dieses bekannten Sicherheitsschrankes unnötig erhöhen.
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Ein
weiterer Nachteil dieses aus der
DE
100 40 436 A1 bekannten Sicherheitsschrankes ist in dessen
ausgeprägter
Möglichkeit
zur Fehlbedienung zu sehen.
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Die
Möglichkeit
einer Fehlbedienung ist im Falle dieses bekannten Sicherheitsschrankes
insbesondere im Hinblick auf den Absperrvorgang gegeben:
So
ist dort ein vermeintlich erfolgreiches Abschließen mittels eines Türschlosses
möglich,
obwohl die Türverriegelung
nur gegen das freie Ende des federnd schwenkbaren Verriegelungsarmes
gedrückt
wird, nicht jedoch – wie
erforderlich – von
dem freien, hakenförmigen
Ende des Verriegelungsarmes verriegelnd hinterfaßt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Sicherheitsschrankes
für Geldautomaten
oder für
die Lagerung von Treibladungsmitteln, insbesondere von Nitrocellulose,
sowie für
die Aufbewahrung und Lagerung von Wertsachen, Chemikalien oder Arzneimitteln,
welcher über eine
ausgezeichnete Betriebssicherheit verfügt, geringe Herstellungskosten
veranlaßt,
dessen Herstellungsaufwand gering ist und welcher die Gefahr einer Fehlbedienung,
insbesondere beim Abschließvorgang,
ausschließt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Sicherheitsschrank
durch die im Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf einen horizontalen Querschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
mit einer eine durch den Explosionsdruck hin- und herschiebbare
Platte umfassenden Druckübertragungseinrichtung;
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2 eine
schematische Draufsicht auf einen horizontalen Querschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
mit einer eine durch den Explosionsdruck auslenkbare Membrane umfassenden
Druckübertragungseinrichtung;
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3 einen
schematischen, ausschnittsweisen Querschnitt eines erfindungsgemäß ausgestalteten
Türschloß-Bereichs,
bei welchem eine Druckübertragungseinrichtung
verschiebend auf ein Verriegelungsmittel einwirkt, welches in Form
eines schlüsselbetätigten Türschloß-Verriegelungskeils
ausgebildet ist;
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4 eine
schematische Draufsicht auf einen horizontalen Querschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank,
welcher im Falle einer sich im Inneren des Sicherheitsschrankes
ereignenden Explosion in der Lage ist, zum Abbau der Verdämmung auseinanderzuklappen;
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5 einen
Schnitt entlang der Linie A-A in 4;
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6 eine
schematische, perspektivische Ansicht eines Türanschlags in Form eines Türscharniers
mit in Richtung des Korpus weisendem Vorsprung, wobei dieser Vorsprung
eine Öffnung
zur Hindurchführung
eines Verriegelungsmittels einer Druckübertragungseinrichtung aufweist,
welche zur Verringerung des Reibungswiderstandes im Bereich ihrer
in Richtung des Korpusinneren gelegenen Seite mit einer drehbaren
Walze ausgestattet ist.
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7 eine
schematische Draufsicht auf einen horizontalen Querschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
mit einem hakenförmig ausgebildeten
Verbindungsbereich zwischen zwei voneinander im Explosionsfalle
trennbaren Korpusteilen;
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8 eine
schematische Draufsicht auf einen horizontalen Querschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
entlang der Linie C-C in 9,
dessen Türanschlagsscharnier
im Korpusinneren liegt und dessen Druckübertragungseinrichtung an der
Türe angebracht
ist, wobei der Türscharnierbolzen
in eine Tür-Entriegelungsposition
verfahrbar ist;
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9 eine
schematische Seitenansicht eines vertikalen Schnittes durch einen
erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
entlang der Linie D-D
in 8 mit zurückfahrbarem
Türscharnierbolzen.
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Der
erfindungsgemäße Sicherheitsschrank kann
insbesondere für
Geldautomaten oder für
die Lagerung von Treibladungsmitteln, explosionsgefährlichen
Stoffen, Wertsachen, Chemikalien oder Arzneimitteln zum Einsatz
kommen.
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Der
erfindungsgemäße Sicherheitsschrank umfaßt in der
Regel einen ein- oder mehrteiligen Korpus (1) sowie eine
verschließbare
und/oder absperrbare Türe
(2).
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Im
Inneren des Korpus (1) sind vorzugsweise ein oder mehrere
mit dem Innenraum des Korpus (1) mechanisch, elektromechanisch,
elektronisch oder elektrisch, drahtlos oder drahtgebunden, in Verbindung
stehende mechanische oder elektromechanische oder elektrische oder
elektronische oder pyrotechnische Druckübertragungseinrichtungen (9)
vorgesehen.
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In
einer ersten, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
kann die Druckübertragungseinrichtung (9)
im Falle eines plötzlichen
Druckanstieges im Inneren beispielsweise den Verriegelungskeil (16)
eines Schlosses der Türe
(2) mittelbar oder unmittelbar von einer Tür-Verriegelungsposition
in eine Tür-Entriegelungsposition
mechanisch, elektromechanisch, elektronisch, elektrisch oder durch
Zündung
einer innerhalb oder außerhalb
des Korpus (1) vorgesehenen Sprengkapsel bringen (siehe 3).
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Alternativ
hierzu kann in einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
die Druckübertragungseinrichtung
(9) im Falle eines plötzlichen Druckanstieges
im Inneren des Korpus (1) beispielsweise die Verbindung
zwischen dem Anschlagbereich (21) des einteilig ausgebildeten
Korpus (1) und dem Türanschlag
(8) mittelbar oder unmittelbar mechanisch, elektromechanisch,
elektronisch, elektrisch oder durch Zündung einer innerhalb oder
außerhalb
des Korpus (1) vorgesehenen Sprengkapsel trennen (siehe 1, 2, 8 und 9).
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Alternativ
hierzu kann in einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
die Druckübertragungseinrichtung
(9) im Falle eines plötzlichen Druckanstieges
im Inneren des Korpus (1) beispielsweise ein Aufklappen
oder Auseinanderklappen des mehrteilig ausgebildeten Korpus (1)
mittelbar oder unmittelbar mechanisch, elektromechanisch, elektronisch,
elektrisch oder durch Zündung
einer innerhalb oder außerhalb
des Korpus (1) vorgesehenen Sprengkapsel bewirken (siehe 4, 5 und 7).
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Die
Druckübertragungseinrichtung
(9) kann beispielsweise einen Kolben oder eine Platte (3)
umfassen, welche vorzugsweise entlang zur Korpusinnenwandung reversibel
verschiebbar ist.
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Dieser
Kolben oder diese Platte (3) können in Richtung des Korpusinnenraums
weisend beispielsweise einen oder mehrere Verriegelungsmittel (10)
tragen.
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In
der Regel sind die Platte (3) oder der entsprechende Kolben
in explosionsdruckbeaufschlagtem Zustand gegen den Druck einer Feder
(4) oder einer Membrane in Richtung der Innenwandung des Korpus
(1) verschiebbar.
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Dadurch
kann das Verriegelungsmittel (10) der Druckübertragungseinrichtung
(9) beispielsweise von einer explosionsdruckfreien, vorragenden
Verriegelungsposition (12) in eine hierzu zurückgesetzte, explosionsdruckbeauschlagte
Entriegelungsposition (13) reversibel verschoben werden.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der erfindungsgemäße Sicherheitsschrank,
das heißt,
dessen Druckübertragungseinrichtung
(9), anstelle einer Platte (3) oder eines entsprechenden
Kolbens eine elastische Membrane (11) (siehe 2).
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Diese
elastische Membrane (11) ist in der Regel entlang zur Korpusinnenwandung
reversibel auslenkbar.
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Die
elastische Membrane (11) trägt in Richtung des Korpusinnenraumes
weisend vorzugsweise ein oder mehrere Verriegelungsmittel (10).
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In
druckbeaufschlagtem Zustand kann die Membrane (11) beispielsweise
in Richtung der Innenwandung des Korpus (1) auslenkbar
sein.
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Durch
diese Auslenkung ist das Verriegelungsmittel (10) von einer
explosionsdruckfreien, vorragenden Verriegelungsposition (12)
vorzugsweise in eine hierzu zurückgesetzte,
explosionsdruckbeaufschlagte Entriegelungsposition (13)
reversibel verschiebbar.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Druckübertragungseinrichtung
(9) beispielsweise einen in dem Inneren des Korpus (1)
befindlichen Drucksensor oder Meßfühler umfassen, welcher mit
einem innerhalb oder außerhalb
des Korpus (1) befindlichen, elektrischen, elektromechanischen,
elektronischen oder pyrotechnischen Entriegelungssystem drahtgebunden
oder drahtlos zusammenwirkt.
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In
der Regel ist dann dieses Entriegelungssystem beispielsweise in
Form eines oder mehrerer Stellmotoren, Elektromagneten, Sprengkapseln
oder eines Federspannsystems ausgebildet.
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Im
Falle eines plötzlichen
Druckanstieges im Inneren des Korpus (1) kann dieses Entriegelungssystem
beispielsweise entweder den Verriegelungskeil (16) eines
Schlosses der Türe
(2) mittelbar oder unmittelbar von einer Tür-Verriegelungsposition
in eine Tür-Entriegelungsposition
mechanisch, elektromechanisch, elektronisch, elektrisch oder durch
Zündung
einer innerhalb oder außerhalb
des Korpus (1) vorgesehenen Sprengkapsel bringen.
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Alternativ
hierzu kann dieses Entriegelungssystem im Falle eines plötzlichen
Druckanstieges im Inneren des Korpus (1) beispielsweise
die Verbindung zwischen dem Anschlagbereich (21) des einteilig
ausgebildeten Korpus (1) und dem Türanschlag (8) mittelbar
oder unmittelbar mechanisch, elektromechanisch, elektronisch, elektrisch
oder durch Zündung
einer innerhalb oder außerhalb
des Korpus (1) vorgesehenen Sprengkapsel trennen.
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Alternativ
hierzu kann dieses Entriegelungssystem im Falle eines plötzlichen
Druckanstieges im Inneren des Korpus (1) beispielsweise
ein Aufklappen oder Auseinanderklappen des mehrteilig ausgebildeten
Korpus (1) mittelbar oder unmittelbar mechanisch, elektromechanisch,
elektronisch, elektrisch oder durch Zündung einer innerhalb oder
außerhalb
des Korpus (1) vorgesehenen Sprengkapsel bewirken.
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Das
Verriegelungsmittel (10) der Druckübertragungseinrichtung (9)
kann beispielsweise in Form einer Platte oder eines oder mehrerer
Stifte oder Dorne ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
wirkt das Verriegelungsmittel (10) in seiner explosionsdruckfreien,
vorragenden Verriegelungsposition (12) verriegelnd und
fixierend auf den Türanschlag
(8) mittelbar über
seinen Vorsprung (19) oder unmittelbar ein (siehe 1, 2, 8 und 9).
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In
seiner explosionsdruckbeaufschlagten, zurückgesetzten Entriegelungsposition
(13) ist das Verriegelungsmittel (10) von dem
Türanschlag
(8) vorzugsweise reversibel mittelbar von seinem Vorsprung
(19) oder unmittelbar lösbar
(siehe 1, 2, 8 und 9).
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Durch
diese Abtrennung kann im Explosionsfalle eine Abtrennung beispielsweise
der Anschlagseite der Türe
(2) und des Türanschlages
(8) von dem Tür-Anschlagsbereich
(21) des Korpus (1) bewirkt werden.
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Wie
insbesondere aus den 8 und 9 hervorgeht,
kann das Verriegelungsmittel (10) beispielsweise in Form
eines oder mehrerer Türscharnierbolzen
ausgebildet sein, welche in nicht-explosionsdruckbeaufschlagter
Position (12) türanschlagseitig
scharnierartig in die Korpuswandung eingreifen und welche im Falle
einer Explosion im Inneren des Korpus (1) mittels einer
Druckübertragungseinrichtung
(9) in ihre Entriegelungsposition (13) verfahrbar sind
und dabei die Türe
(2) anschlagseitig freigeben.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
kann die Platte (3), der Kolben oder die Membrane (11)
der Druckübertragungseinrichtung
(9) von den Seiten her (oben, unten, links und rechts)
beispielsweise von einem Gehäuse
(26) oder einer Führung
zylinderartig beziehungsweise kolbenartig eingefaßt sein.
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In
diesem Falle ist die Platte (3), der Kolben oder die Membrane
(11) beispielsweise lediglich nach vorne in eine Verriegelungsposition
(12) oder nach hinten in eine Entriegelungsposition (13)
bewegbar.
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Das
Gehäuse
(26) zur Einfassung oder Führung der Platte (3),
des Kolbens oder der Membrane (11) der Druckübertragungseinrichtung
(9) kann beispielsweise zylinderförmig, quaderförmig, trapezförmig, pyramidenförmig, linsenförmig, in
der Form eines Oberschenkelknochens, T-förmig,
C-förmig, I-förmig, L-förmig oder
polygonal ausgestaltet sein.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes können die
Platte (3), der Kolben oder die Membrane (11)
der Druckübertragungseinrichtung
(9) grundsätzlich
in beliebiger Form und beispielsweise kolbenförmig, pyramidenförmig, quaderförmig, trapezförmig, linsenförmig, halbkreisförmig, in
der Form eines Oberschenkelknochens, T-förmig, C-förmig, I-förmig, L-förmig oder polygonal ausgestaltet
sein.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes kann
die Wandung des Korpus (1) einen Bestandteil des Gehäuses (26)
oder der Führung
darstellen.
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Anstelle
einer einstückigen
Ausbildung kann im Falle des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes der
Korpus (1) zwei oder mehrere Teile (5, 6)
umfassen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
können diese
einerseits über
eine Einrichtung (7) zum Schwenken oder Herausziehen miteinander
in reversibel schwenkbarer oder herausziehbarer Verbindung stehen
(4, 5 und 7).
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Andererseits
können
diese Korpus-Teile (5, 6) beispielsweise über das
verschiebbare Verriegelungsmittel (10) einer oder mehrere
Druckübertragungseinrichtungen
(9) – nur
im Explosionsfalle lösbar – miteinander
verbunden sein (4, 5 und 7).
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In
diesem Falle ist der Korpus (1) im Explosionsfalle zum
Abbau der Verdämmung
aufschwenkbar oder aufklappbar.
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Alternativ
hierzu ist es möglich,
mehrere Verbindungspunkte von gegenüberliegendenden Korpus-Teilen
(5, 6) über
mehrere Druckübertragungseinrichtungen
(9) – nur
im Explosionsfalle lösbar – miteinander
in Verbindung zu bringen.
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Die
Aufklappachse oder Aufschwenkachse oder Öffnungsebene (14)
des Korpus (1) kann beispielsweise vertikal, horizontal
oder schräg
ausgerichtet sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
eines mehrere Teile (5, 6) umfassenden, erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
kann beispielsweise an dem einen Teil (5) eines mehrteiligen Korpus
(1) eine erste Klaue (28) oder ein erster Haken
angebracht sein, während
an dem anderen Teil (6) des mehrteiligen Korpus (1)
eine zweite Klaue (29) oder ein zweiter Haken angebracht
sein kann (4 und 5).
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Vorzugsweise
können
diese Klauen (28, 29) oder Haken in geschlossenem,
nicht-explosionsdruckbeaufschlagtem Zustand (12) des Korpus
(1) das Verriegelungsmittel (10) der Druckübertragungseinrichtung
(9) beispielsweise formschlüssig umfassen.
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Im
Falle einer Explosion im Inneren des Korpus (1) ist das
Verriegelungsmittel (10) der Druckübertragungseinrichtung (9)
dann vorzugsweise aus dem Eingriffsbereich der Klauen (28, 29)
in seine Entriegelungsposition (13) verfahrbar.
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In
der Regel gibt das Verriegelungsmittel (10) dabei die Klauen
(28, 29) oder Haken frei und ermöglicht dadurch
ein Auseinanderklappen der Teile (5, 6) des mehrteiligen
Korpus (1).
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes kann
die Türe
(2) im Bereich ihrer Schließseite (15) ein oder
mehrere Schlösser
umfassen, wobei das Schloß auf
einen türseitigen
und hin- und herschiebbaren Verriegelungskeil (16) einwirkt
und wobei der Verriegelungskeil (16) in ausgefahrener Position
in den schließseitigen
Bereich der Wandung des Korpus (1) eingreift oder diesen
Bereich korpusinnenseitig hinterfaßt (siehe auch 3).
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Alternativ
hierzu kann der Verriegelungskeil (16) in ausgefahrener
Position in einen außenseitig auf
diesem Bereich irreversibel angebrachten Vorsprung (17)
mit einer oder mehreren Ausnehmungen (18) eingreifen (2).
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Vorzugsweise
umfaßt
der lösbare
Türanschlag
(8) einen in Richtung des Korpus (1) weisenden
Vorsprung (19) eines außerhalb oder innerhalb des
Korpus feststehend oder schwenkbar vorgesehenen Türscharniers
(20) oder einer Türhalterung.
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In
der Regel durchdringt dieser Vorsprung (19) in nicht-explosionsdruck-beaufschlagtem
Zustand des Innenraumes des Korpus (1) die Korpuswandung
im Türanschlagbereich
(21) durch eine oder mehrere Aussparungen (22)
von außen
her in Richtung des Korpusinnenraumes (siehe 1 und 2).
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Vorzugsweise
verfügt
der Vorsprung (19) über
eine oder mehrere Öffnungen
(23) oder Ausnehmungen zum Eingriff oder zur Hindurchführung des Verriegelungsmittels
(10) der Druckübertragungseinrichtung
(9) im Bereich seines freien Endes (siehe 6).
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes können eine
oder mehrere Seiten der Öffnung
(23) oder der Ausnehmung des Vorsprungs (19) des
Türanschlags
(8) zur Verminderung des Reibungswiderstandes beim Herausziehen
des Verriegelungsmittels (10) der Druckübertragungseinrichtung (9)
im Falle einer Explosion im Inneren des Korpus (1) in Form
von einer oder mehreren Rollen oder Walzen (24) oder in
Form einer Schräge,
einer Abrundung oder einer Gleitlagerung ausgebildet sein (siehe 6).
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Ebenfalls
in besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
kann die Wandung des Korpus (1) im Bereich der Anbringung
der Druckübertragungseinrichtung
(9) ein oder mehrere kleine Gas-Entlastungsöffnungen
(25) aufweisen.
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Im
Falle einer Explosion im Innenraum des Korpus (1) kann
dann das von der Platte (3) oder der Membrane (11)
der Druckübertragungseinrichtung (9)
verdrängte
Gasvolumen zumindest teilweise nach außen entweichen und dadurch
den Entriegelungsvorgang erleichternd und beschleunigend unterstützen.
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Vorzugsweise
kann die Gas-Entlastungsöffnung
(25) des Korpus (1) zur Erhöhung der Einbruchssicherheit
korpusinnenseitig eine oder mehrere Vorbauten (27) umfassen.
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Der
erfindungsgemäße Sicherheitsschrank ist
insbesondere für
die diebstahlsichere Lagerung und Aufbewahrung von Treibladungsmitteln,
explosionsgefährlichen
Stoffen oder massenexplosionsgefährlichen
Stoffen geeignet.
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Hierbei
kann es sich beispielsweise um Nitrocellulose, Schwarzpulver, Nitroglycerin,
Trinitrotoluol (TNT) oder Dynamit handeln.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, daß im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ein Sicherheitsschrank für Geldautomaten
sowie für
die Aufbewahrung und Lagerung von Treibladungsmitteln, insbesondere
von Nitrocellulose, und für
die Lagerung und Aufbewahrung von Wertsachen, Chemikalien und Arzneimittel,
bereitgestellt wird, welcher unter anderem aufgrund des Verzichts
auf innerhalb der meist dünnen
Korpuswandung vorgesehene und dort ineinandergreifende, filigrane
Einzelteile über
eine hervorragende Betriebssicherheit verfügt.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes ist
ferner in dessen besonders geringen Herstellungskosten sowie in
dessen Herstellungsaufwand zu sehen, welche aufgrund des Einsatzes
von mit lediglich geringem Passungsaufwand hergestellten Teilen
erzielbar sind.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes ist
schließlich
darin zu sehen, daß im
Falle seines Einsatzes die Gefahr einer Fehlbedienung, insbesondere
beim Abschließvorgang,
mit Sicherheit auszuschließen
ist.
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So
ist bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
nur ein vermeintlich erfolgreiches Abschließen mittels eines Türschlosses
nicht möglich. Denn
bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
besteht nicht mehr die Gefahr, daß die Türverriegelung – unter
Vortäuschung
eines effektiven Abschließvorganges-
nur gegen das freie Ende eines federnd schwenkbaren Verriegelungsarmes
gedrückt wird.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes liegt
in dessen geringer Baugröße, welche
sich gegebenenfalls insbesondere aus der Verwendung von bekanntermaßen über ein lediglich
geringes Raumfordernis verfügenden
elektrischen, elektronischen oder elektromechanischen oder pyrotechnischen
Bauteilen ergibt.
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Von
besonderem Vorteil ist im Falle des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes,
daß er
sogar für
Geldautomaten verwendbar ist:
Geldautomaten weisen in der Regel
eine straßenseitige
Frontfläche
und eine bankseitige Rückwand
auf. In jüngster
Vergangenheit häufen
sich insbesondere im benachbarten Ausland kriminelle Geldautomaten-Entleerungen, bei
denen ein kleines Loch von dem unberechtigten Geldautomaten-Entleerer
in die straßenseitige
Frontfläche
eines Geldautomaten gebohrt wird, durch welches anschließend ein
explosionsfähiges
Gas oder Gasgemisch in das Innere des Geldautomaten geleitet wird.
Erfolgt dann eine Zündung
des Gases, bewirkt diese in der Regel ein frontwärtiges Aufbrechen des Geldautomaten,
wodurch dessen unberechtigte Entleerung von der frontwärtigen Straßenseite
her möglich
ist.
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Kommt
dagegen der erfindungsgemäße Sicherheitsschrank
zum Einsatz, bleibt erstmals die straßenseitige Frontfläche eines
Geldautomaten selbst im Falle der kriminellen Herbeiführung der
soeben beschriebenen Zündung
eines Gases im Innenraum des Geldautomaten unversehrt, da der Explosionsdruck über die
sich in das Bankeninnere öffnende Türe des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes unter
sicherer Umgehung eines straßenseitigen
Aufberstens des Sicherheitsschrankes entweichen kann.