DE102005052021A1 - Vorrichtung mit einem Steuergerät und zumindest einer davon räumlich getrennten Sensoreinheit - Google Patents
Vorrichtung mit einem Steuergerät und zumindest einer davon räumlich getrennten Sensoreinheit Download PDFInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung ist mit einem zumindest eine erste Auswerteeinheit (10) aufweisenden Steuergerät (1) und zumindest einer davon räumlich getrennten, über eine Leitung (3) mit dem Steuergerät (1) verbundenen und wenigstens ein Sensorelement (20) und eine Bewertungsschaltung (22) aufweisenden Sensoreinheit (2) gebildet, wobei die Sensoreinheit (2) eingerichtet ist, Sensordaten des Sensorelements (20) zum Steuergerät (1) auf Anforderung durch Synchronisationsimpulse über eine Schnittstelle (21) der Sensoreinheit (2) zu übertragen. Die Schnittstelle (21) steht mit der Bewertungsschaltung (22) derart in Wirkverbindung, dass nur Sensordaten ab einer durch einen Schwellwert vorgegebenen Amplitude übertragen werden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem zumindest eine erste Auswerteeinheit aufweisenden Steuergerät und zumindest einer davon räumlich getrennten, über eine Leitung mit dem Steuergerät verbundenen und wenigstens ein Sensorelement und eine Bewertungsschaltung aufweisenden Sensoreinheit, wobei die Sensoreinheit eingerichtet ist, Sensordaten des Sensorelements zum Steuergerät auf Anforderung durch Synchronisationsimpulse über eine Schnittstelle der Sensoreinheit zu übertragen.
- Eine solche Vorrichtung ist aus der
DE 103 21 678 A1 bekannt. Dort werden zur Anforderung von Datenpaketen von einem zentralen Steuergerät periodisch alle 500 μs Synchronisationsimpulse über eine Datenleitung an ein dezentrales Datenverarbeitungsgerät gesandt, das daraufhin Datenpakete an das zentrale Steuergerät sendet. - Durch diese periodische Datenübertragung werden EMV-Störungen verursacht, die unter Umständen transponderbasierte Systeme wie beispielsweise Passive-Entry/Go-Systeme stören können, und damit unter Umständen inakzeptabel sind. Hinzu kommt, dass eine periodische Datenübertragung relativ viel Energie benötigt, was zu einer Verteuerung des dezentralen Datenverarbeitungsgeräts bzw. der Sensoreinheit führt und durch die hohe Verlustleistung dessen Temperaturbereich einschränkt.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kommt besonders vorteilhaft in Insassenschutzsystemen zum Einsatz, die einerseits ein zentrales Steuergerät aufweisen, von dem die Auslösung der Insassenschutzmittel, wie beispielsweise Airbag oder Gurtstraffer, gesteuert werden, die jedoch außerdem räumlich davon getrennte Sensoreinheiten – auch Satelliten genannt – aufweisen, die beispielsweise im Seitenbereich eines Fahrzeugs angeordnet sind und einen Aufprall auf das Fahrzeug mittels Druck- oder Beschleunigungssensoren oder auch Körperschallsensoren detektieren können. Auch Drehratensensoren können von einem zentralen Steuergerät angeordnet sein. Die mittels entsprechender Druck-, Beschleunigungs-, Körperschall- oder Drehratensensoren ermittelten Daten werden über eine geeignete Schnittstelle der Sensoreinheit an eine die Sensoreinheit mit dem zentralen Steuergerät verbindende Datenleitung ausgegeben.
- In manchen Steuergeräten ist neben einem Haupt-Mikrocontroller ein Safing-Mikrocontroller vorgesehen, wie dies beispielsweise in der US 2004/0245752 A1 beschrieben ist. Die Daten von der Sensoreinheit werden dabei im Haupt-Mikrocontroller zur Crasherkennung und von dem Safing-Mikrocontroller zur Absicherung des Haupt-Mikrocontrollers verwendet. Dabei erfordert die Auswertung der Daten im Safing-Mikrocontroller relativ hohen Rechenaufwand. Es ist daher schwierig, einen kostengünstigen Ersatz für den Safing-Mikrocontroller zu finden.
- Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist es daher, diese Nachteile der periodischen Übertragung von Daten zu vermeiden oder zumindest zu verringern.
- Das Problem wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Gemäß der Vorrichtung nach Anspruch 1 werden also Daten nicht auf jeden Synchronisationsimpuls hin übertragen sondern nur, wenn dessen Amplitude einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Unter Amplitude soll hier nicht nur die absolute Amplitude der Sensordaten sondern auch die Amplitude eines bereits geglätteten, also verarbeiteten Sensorsignals verstanden werden.
- Dieser Schwellwert kann dabei ein Safing-Schwellwert sein, also ein Schwellwert, der anzeigt, dass bereits eine kritische Sensorsignalamplitude vorliegt, die jedoch noch nicht zu einer Auslösung eines Rückhaltemittels führen soll.
- Es werden also lediglich dann Daten von der Sensoreinheit zum Steuergerät übertragen, wenn deren Amplitude bereits in der Sensoreinheit als ausreichend groß erkannt wurde, um eine Weiterverarbeitung im Steuergerät zu rechtfertigen. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise der zu EMV-Störungen führende Datenfluss auf der Leitung zwischen dem Steuergerät und der Sensoreinheit verringert. Außerdem kann die Absicherung des Haupt-Mikrocontrollers durch eine relativ einfache, als zweite Auswerteeinheit fungierende Schaltung erreicht werden, die in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach einer vorgegebenen Anzahl – beispielsweise drei – als gültig erkannter Daten einer Sensoreinheit eine Freigabe des Haupt-Mikrocontrollers bewirkt.
- Falls keine Safing-Funktion erforderlich ist, ist in einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung die vorgegebene Schwelle bereits die Auslöseschwelle. Hierdurch kann der Datenfluss auf der Datenleitung und damit mögliche EMV-Signalstöße weiter verringert werden.
- Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe einer Figur näher erläutert werden. Die Figur zeigt dabei ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Ein Steuergerät
1 , das in einem Kraftfahrzeuginsassensicherheitssystem meist an zentraler Stelle im Kraftfahrzeug angeordnet ist, weist als erste Auswerteeinheit10 einen Haupt-Mikrocontroller und als zweite Auswerteeinheit11 einen Safing-Mikrocontroller auf. Die erste Auswerteeinheit10 dient dazu, Daten von einer Sensoreinheit2 , die auf einer Datenleitung3 übermittelt werden, auszuwerten und abhängig vom Auswerteergebnis über einen Ausgangsanschluss13 ein Rückhaltemittel, wie beispielsweise einen Airbag oder einen Gurtstraffer, anzusteuern. Grundsätzlich ist es möglich, dass das Steuergerät1 eine Vielzahl von Rückhaltemitteln ansteuern kann. Der Ausgangsanschluss13 ist diesbezüglich nur stellvertretend für eine ggf. Vielzahl von möglichen Ausgangsanschlüssen genannt. - Die zweite Auswerteeinheit
11 verarbeitet ebenfalls die auf der Datenleitung3 übermittelten Daten von der Sensoreinheit2 und gibt als Verarbeitungsresultat ein Freigabesignal aus, das eine Ansteuerung des Ausgangsanschlusses13 durch die erste Auswerteeinheit10 ermöglicht. In der Figur ist diese Freigabe durch ein UND-Gatter12 angedeutet, das das Ausgangssignal der ersten Auswerteeinheit10 nur dann an den Ausgangsanschluss13 durchschaltet, wenn das Freigabesignal von der zweiten Auswerteeinheit11 vorliegt. Prinzipiell lässt sich diese Absicherungs- bzw. Safing-Funktion auch durch andere schaltungstechnische Ausbildungen verwirklichen. Beispielsweise könnte durch die zweite Auswerteeinheit11 direkt ein geeigneter Eingang der ersten Auswerteeinheit10 angesteuert werden. - Die Sensoreinheit
2 weist ein Sensorelement20 auf, das beispielsweise ein Druck- oder ein Beschleunigungssensor sein kann, wobei auch andere Sensoren wie Körperschall- oder Drehratensensoren in Frage kommen. Die Sensoreinheit2 ist räumlich getrennt vom zentralen Steuergerät1 und in Kraftfahrzeuginsassensicherheitssystemen beispielsweise an der Seite oder an der Front des Fahrzeugs angeordnet. Das Sensorelement20 detektiert auf diese Weise beispielsweise Beschleunigungen der Seitenbereiche des Fahrzeugs oder Druckanstiege in einem weitgehend abgeschlossenen Seitenteil des Fahrzeugs. Die durch das Sensorelement20 detektierten Daten werden zur Auswertung über eine Schnittstelle21 an die Datenleitung3 ausgegeben und mittels dieser zum zentralen Steuergerät1 übertragen. - In erfindungsgemäßer Weise werden die Daten des Sensorelements
20 auch einer Bewertungsschaltung22 zugeführt, wo sie mit einer vorgegebenen Schwelle verglichen werden. Die Bewertungsschaltung22 steuert die Schnittstelle21 derart an, dass diese die Daten des Sensorelements20 erst dann auf die Datenleitung3 ausgibt, wenn die vorgegebene Schwelle durch die Sensorelementdaten überschritten wird. Wie bereits in der Beschreibungseinleitung ausgeführt wurde, ist es zwar möglich, dass die Daten des Sensorelements direkt mit der vorgegebenen Schwelle verglichen werden; es ist jedoch vorteilhaft, diese zuvor beispielsweise durch Mittelung zu glätten und lediglich die geglätteten Daten mit der vorgegebenen Schwelle zu vergleichen. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise verhindert werden, dass ein nur sehr kurzfristiger Anstieg der Sensorelementdaten zu einer unnötigen Übertragung der Daten zum zentralen Steuergerät führen würde. - Für den Fall, dass im zentralen Steuergerät
1 eine zweite Auswerteeinheit11 vorgesehen ist, ist es vorteilhaft, die vorgegebene Schwelle als Safing-Schwelle auszubilden, d. h. dem vorgegebenen Schwellwert einen Wert zuzuweisen, der geringer ist als ein Wert, bei dem bereits eine Auslösung erfolgen sollte. Die zweite Auswerteeinheit11 im zentralen Steuergerät1 kann bei einem derartig erfindungsgemäßen Vorgehen sehr einfach schaltungstechnisch ausgebildet sein und lediglich eine bestimmte Anzahl – beispielsweise drei – eingehende Daten auf ihre Gültigkeit überprüfen und daraufhin die erste Auswerteeinheit11 freigeben. - Sollte eine zweite Auswerteeinheit
11 nicht vorgesehen sein, kann die vorgegebene Schwelle in der Bewertungsschaltung22 in vorteilhafter Weise bereits als Auslöseschwelle ausgebildet sein und folglich Daten von der Sensoreinheit2 zum zentralen Steuergerät1 nur dann übertragen werden, wenn bereits eine Auslösung erforderlich ist. - Da für die einwandfreie Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Test der Sensoreinheit
2 erforderlich ist, kann zur periodischen Diagnose in größeren Abständen von beispielsweise 200 ms eine Meldung über die ordnungsgemäße Funktion der Sensoreinheit2 an das Steuergerät1 gesendet werden. Es werden also periodisch im Abstand von beispielsweise 500 μs Synchronisationsimpulse im Steuergerät1 zu dem oder den Sensoreinheiten2 ,2' gesendet, jedoch nur im Falle des Überschreitens der vorgegebenen Schwelle Daten von der oder den Sensoreinheiten2 ,2' in durch die Synchronisationsimpulse vorgegebenen Zeitrahmen an das Steuergerät1 zurückgesendet. In größeren Abständen von etwa 200 ms werden Meldungen über die einwandfreie Funktion der Sensoreinheiten2 ,2' an das zentrale Steuergerät1 gesendet. - Wie in der Figur dargestellt, können über die Datenleitung
3 nicht nur eine Sensoreinheit2 sondern weitere lediglich schematisch angedeutete Sensoreinheiten2' mit dem zentralen Steuergerät verbunden sein.
Claims (9)
- Vorrichtung mit einem zumindest eine erste Auswerteeinheit (
10 ) aufweisenden Steuergerät (1 ) und zumindest einer davon räumlich getrennten, über eine Leitung (3 ) mit dem Steuergerät (1 ) verbundenen und wenigstens ein Sensorelement (20 ) und eine Bewertungsschaltung (22 ) aufweisenden Sensoreinheit (2 ), wobei die Sensoreinheit (2 ) eingerichtet ist, Sensordaten des Sensorelements (20 ) zum Steuergerät (1 ) auf Anforderung durch Synchronisationsimpulse über eine Schnittstelle (21 ) der Sensoreinheit (2 ) zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (21 ) mit der Bewertungsschaltung (22 ) derart in Wirkverbindung steht, dass nur Sensordaten ab einer durch einen Schwellwert vorgegebenen Amplitude übertragen werden. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (
20 ) ein Beschleunigungssensor ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (
20 ) ein Drucksensor ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (
20 ) ein Körperschallsensor ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (
20 ) ein Drehratensensor ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert ein Safing-Schwellwert ist.
- Vorrichtung nach einem der einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert eine Auslöseschwellwert ist.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (
1 ) eine zweite Auswerteeinheit (11 ) aufweist, die mit der ersten Auswerteeinheit (10 ) derart in Wirkverbindung steht, dass ein Ausgabewert der ersten Auswerteeinheit (10 ) nur wirksam wird, wenn er durch die zweite Auswerteeinheit (11 ) freigegeben wird. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Auswerteeinheit (
11 ) eine Freigabe von Ausgabewerten der ersten Auswerteeinheit (10 ) erst nach dem Empfang einer vorgegebenen Anzahl von als gültig erkannten Daten einer Sensoreinheit (2 ;2' ) bewirkt.
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