DE10016450A1 - Verfahren zur Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und Farbbildern - Google Patents
Verfahren zur Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und FarbbildernInfo
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Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur automatischen Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und Farbbildern. Die Bildpunkte der Bildvorlagen sind als Bildpunktvektoren r¶x¶ in einem Farbsystem mit mehreren Farbkomponenten gegeben. Aus den Bildpunktvektoren wird die Kovarianzmatrix DOLLAR I1 ermittelt und die Eigenwerte lambda¶i¶ und Eigenvektoren ê¶i¶ der Kovianzmatrix DOLLAR I2 werden bestimmt. Die Bildvorlagen werden aufgrund der Eigenwerte lambda¶i¶ und der Eigenvektoren ê¶i¶ klassifiziert, wobei Merkmalsfuktionen aus den Größenverhältnissen der Eigenwerte lambda¶i¶ und aus dem Eigenvektor ê¶0¶ des größten Eigenwertes lambda¶0¶ gebildet werden. Die Klassifizierung erfolgt aufgrund einer Merkmalfunktion oder der Kombination von zwei Merkmalfunktionen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktions
technik und betrifft ein Verfahren zur automatischen Klassifizierung von Bildvorla
gen nach Graubildern und Farbbildern.
In der Reproduktionstechnik werden Druckvorlagen für Druckseiten erzeugt, die
alle zu druckenden Elemente wie Texte, Grafiken und Bilder enthalten. Im Fall der
elektronischen Herstellung der Druckvorlagen liegen diese Elemente in Form von
digitalen Daten vor. Für ein Bild werden die Daten z. B. erzeugt, indem das Bild in
einem Scanner punkt- und zeilenweise abgetastet wird, jeder Bildpunkt in Farb
komponenten zerlegt wird und die Farbwerte dieser Komponenten digitalisiert
werden. Üblicherweise werden Bilder in einem Scanner in die Farbkomponenten
Rot, Grün und Blau (R, G, B) zerlegt. Für den Vierfarbdruck werden diese Kompo
nenten dann weiter in die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (C, M,
Y, K) transformiert. Wenn der Ausgabeprozeß für die Reproduktion noch offen ist,
werden die RGB-Farbkomponenten für die weitere Verarbeitung häufig in das ge
räteunabhängige LAB-Farbsystem transformiert. Für Graubilder erzeugt der Scan
ner entweder gleich nur eine Komponente mit Grauwerten oder die zunächst ab
getasteten RGB-Komponenten werden später in ein Graubild umgerechnet.
Der Scanner kann ein Flachbettgerät sein, in dem die abzutastenden Bildvorlagen
auf einem Scannertablett montiert werden. Die Bildvorlagen können transparent
sein (Diapositive oder Farbnegative) oder reflektierend (Aufsichtsbilder). Das
Scannertablett wird beleuchtet, und das durchscheinende bzw. reflektierte Licht
einer Scanlinie wird durch Farbfilter in die Farbkomponenten zerlegt. Das Licht der
Farbkomponenten wird dann z. B. mittels einer CCD-Zeile weiter in diskrete Bild
punkte zerlegt und in elektrische Signale umgewandelt, die anschließend digitali
siert werden. Alternativ kann auch ein Trommelscanner verwendet werden, in dem
die Bildvorlagen auf eine transparente Scannertrommel montiert werden. Die
Scannertrommel wird je nach Art der Bildvorlagen (transparent oder reflektierend)
punktförmig von innen oder außen beleuchtet, und das durchscheinende bzw. re
flektierte Licht der Farbkomponenten wird in einem Abtastkopf auf Lichtsensoren
fokussiert und in elektrische Signale umgewandelt. Dabei rotiert die Scannertrom
mel, während die Beleuchtungseinrichtung und der Abtastkopf entlang der Achse
der Scannertrommel bewegt werden, so daß die Oberfläche der Scannertrommel
punkt- und zeilenweise abgetastet wird.
Um das Abtasten der Bildvorlagen rationeller durchzuführen, werden mehrere
Bildvorlagen auf das Scannertablett bzw. die Scannertrommel montiert, die der
Scanner dann automatisch nacheinander abtasten, digitalisieren und speichern
soll. Dazu müssen in einem Arbeitsvorbereitungsprozeß die Positionen der Bilder
auf dem Scannertablett bzw. auf der Scannertrommel, ihre Abmessungen und ihre
Winkellage erfaßt und eingegeben werden. Außerdem muß während der Arbeits
vorbereitung für jede Bildvorlage angegeben werden, ob es sich um ein Graubild
oder ein Farbbild handelt, damit abhängig davon die Weiterverarbeitung und Um
setzung der RGB-Signale in die CMYK-Farbkomponenten bzw. LAB-
Farbkomponenten passend zum Bildtyp eingestellt wird.
Die Eingabe dieser Arbeitsvorbereitungsdaten für jede einzelne Bildvorlage ist ar
beits- und zeitaufwendig. Deshalb wird versucht, so viele für die Abtastung und
Weiterverarbeitung der Bildvorlagen benötigte Parameter wie möglich durch auto
matische Klassifizierungsverfahren zu ermitteln. Dazu wird oft eine Übersichtsab
tastung der Bildvorlagen in grober Auflösung durchgeführt (Prescan). Die Scan
daten der Übersichtsabtastung werden auf einem Monitor dargestellt und zur Er
mittlung der benötigten Parameter analysiert.
Nach dem Stand der Technik kann eine einfache Unterscheidung zwischen Grau
bildern und Farbbildern vorgenommen werden, indem die RGB-Komponenten
daraufhin untersucht werden, ob für die meisten Bildpunkte die R-, G- und B-Werte
annähernd gleich groß sind oder ob sie sehr unterschiedlich sind. Im ersten Fall
sind die Farben des Bildes in der Nähe der Raumdiagonalen des RGB-Farbraums,
die etwa der Grauachse entspricht, d. h. es handelt sich um ein Graubild. Im zwei
ten Fall sind die Farben des Bildes überall im RGB-Farbraum verteilt, d. h. es han
delt sich um ein Farbbild. Eine solche Untersuchung nach dem Stand der Technik
kann auch mit den Bildpunktkomponenten im LAB-Farbsystem durchgeführt wer
den. In diesem von der CIE (Commission Internationale D'Éclairage) standardi
sierten System werden die Farben mit einer Luminanzkomponente (L) und zwei
Farbkomponenten (A,B) dargestellt. Die Luminanzachse bildet die Grauachse des
LAB-Farbsystems, und die A- und B-Achsen beschreiben eine Farbebene. Wenn
die A- und B-Werte der meisten Bildpunkte klein sind und die L-Werte über einen
größeren Bereich variieren, dann liegen die Farben des Bildes in der Nähe der
Grauachse und es handelt sich um ein Graubild. Wenn die A- und B-Werte über
einen größeren Bereich variieren, dann sind die Farben des Bildes im LAB-
Farbsystem weit gestreut und es handelt sich um ein Farbbild.
Die oben beschriebenen Klassifizierungsverfahren sind nicht immer sicher genug,
insbesondere dann nicht, wenn die Graubilder einen Farbstich haben, was bei al
ten vergilbten Fotografien vorkommen kann. In dem Fall streuen die Farben des
Bildes nicht um die Grauachse sondern um eine von der Grauachse abweichende
Gerade im RGB-Farbraum bzw. im LAB-Farbsystem.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die zuvor beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und ein besseres und sicheres Verfahren zur automati
schen Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und Farbbildern anzuge
ben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 5 näher beschrieben. Es
zeigen
Fig. 1 eine optimale Gerade im LAB-Farbsystem,
Fig. 2 die Lage von Bildpunkten eines Graubildes in einer L,A-Ebene und einer
L,B-Ebene,
Fig. 3 die Lage von Bildpunkten eines Farbbildes in einer L,A-Ebene und einer
L,B-Ebene,
Fig. 4 die Positionen von Merkmalen von Graubildern und Farbbildern in einer
Merkmalebene, und
Fig. 5 die Verarbeitungsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Farbe jedes Bildpunkts des Bildes repräsentiert im LAB-Farbsystem einen
Punkt mit bestimmten Werten für L, A, und B. Alle Bildpunkte zusammen bilden im
LAB-Farbsystem eine Punktwolke, aus deren Form, Ausdehnung und Orientierung
Rückschlüsse auf den Typ des Bildes gezogen werden können. Das erfindungs
gemäße Verfahren geht von diesem Ansatz aus und ermittelt eine Gerade g(t)
durch das LAB-Farbsystem, mit der die Punktwolke der Bildfarben optimal approxi
miert wird. Die Gerade g(t) wird durch die vektorielle Parameter-Gleichung
g(t) = r0 + tâ (1)
beschrieben (Fig. 1). Darin ist r0 ein Vektor, durch dessen Endpunkt die Gerade
g(t) verläuft, und â ist ein Einheitsvektor, der die Richtung der Geraden bestimmt.
Der Parameter t gibt an, an welchem Punkt auf der Geraden g(t) man sich befindet.
Für t = 0 befindet man sich z. B. an der Spitze des Vektors r0. In der Gleichung (1)
sind die Größen g(t), r0 und â vektorielle Größen, d. h. sie haben jeweils die drei
Komponenten (L,A,B). Der Farbwert eines beliebigen Bildpunktes am Ort x im Bild
wird durch den Vektor rx im LAB-Farbsystem beschrieben. Jeder Bildpunkt im Bild,
d. h. jeder Punkt der Punktwolke, wird durch einen anderen solchen Vektor rx re
präsentiert.
Der minimale Abstand dmin zwischen dem Vektor rx und der Geraden g(t) ist für
einen bestimmten Parameter tx erreicht.
dmin = min|{rx - (r0 + t × â)}| für t = tx (2)
Für tx ergibt sich dann:
tx = (rx - r0)T â (3)
Die Vektoren r0 und â, die den Verlauf der Geraden g(t) beschreiben, werden nun
so bestimmt, daß der Mittelwert der quadrierten Minimalabstände dmin zwischen
den Vektoren rx der Punkte in der Punktwolke und der Geraden g(t) ein Minimum
wird. Dann ist eine optimale Approximation der Punktwolke durch die Gerade g(t)
erreicht. Die Lösung dieser Minimierungsaufgabe, auf deren Ableitung hier nicht
eingegangen wird, ergibt zunächst, daß der Vektor r0 auf den Schwerpunkt M der
Punktwolke weist.
Dabei wird der Schwerpunkt M ermittelt, indem über die Vektoren rx der Punktwol
ke komponentenweise gemittelt wird. Der Schwerpunkt M repräsentiert also mittle
re LAB-Werte für die Punktwolke. Aus der Lösung der Minimierungsaufgabe ergibt
sich weiterhin, daß der Vektor â der Eigenvektor ê0 zum größten Eigenwert λ0 der
Kovarianzmatrix der Bildpunktvektoren rx ist.
Die Kovarianzmatrix wird aus der komponentenweisen Mittelung über die Ele
mente der Matrizen rxrx T und aus der Schwerpunktmatrix MMT berechnet. Nach
bekannten Rechenverfahren, z. B. dem Jacobi-Verfahren [William H. Press et al.:
Numerical Recipes; Cambridge University Press; 1992; S. 463-469], werden aus
der Kovarianzmatrix die drei Eigenwerte λ0, λ1, λ2 und die zugehörigen Eigenvek
toren ê0, ê1, ê2 ermittelt, die immer größer als Null sind. Die Eigenvektoren ê0, ê1,
ê2 sind Einheitsvektoren, d. h. auf die Länge 1 normiert und paarweise orthogonal.
Der Eigenvektor ê0 beschreibt die Richtung der Hauptachse der Punktwolke, d. h.
die Richtung, in die sie sich vorwiegend ausdehnt, die Eigenvektoren ê1, ê2 be
schreiben dazu senkrechte Nebenachsen der Punktwolke. Wenn der Eigenwert λ0
wesentlich größer als die Eigenwerte λ1, λ2 ist, dehnt sich die Punktwolke langge
streckt um die Hauptachse herum aus. Eine solche langgestreckte Punktwolke ist
typisch für ein Graubild. Ist der Eigenwert λ0 im Vergleich zu den Eigenwerten λ1,
λ2 nicht deutlich größer, dann ist die Punktwolke gleichmäßiger in mehrere Rich
tungen ausgedehnt, und es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein
Farbbild.
Fig. 2a und Fig. 2b zeigen für das Beispiel eines Graubildes die Projektionen der
Punktwolke auf die L,A-Ebene (Fig. 2a) bzw. auf die L,B-Ebene (Fig. 2b). Man er
kennt, daß die Punktwolke eine langgestreckte Form hat. Für dieses Beispielbild
wurden die folgenden Eigenwerte berechnet:
λ0 = 3.960; λ1 = 1,89; λ2 = 1,04 (6)
Die Projektion des mit dem Eigenwert λ0 skalierten Eigenvektors ê0 ist ausgehend
vom Schwerpunkt M eingezeichnet. Die anderen beiden mit ihren zugehörigen Ei
genwerten λ1 und λ2 skalierten Eigenvektoren ê1 und ê2 werden so klein, daß sie
in der Zeichnung nicht mehr zu sehen sind.
Fig. 3a und Fig. 3b zeigen für das Beispiel eines Farbbildes die Projektionen der
Punktwolke auf die L,A-Ebene (Fig. 3a) bzw. auf die L,B-Ebene (Fig. 3b). Man er
kennt, daß die Punktwolke in mehrere Richtungen ausgedehnt ist und keine lang
gestreckte Form hat. Für dieses Beispielbild wurden die folgenden Eigenwerte be
rechnet:
λ0 = 2.510; λ1 = 324; λ2 = 16,1 (7)
Aus dem Vergleich mit den Eigenwerten des Graubildes (Gleichung 6) ergibt sich,
daß die beiden kleineren Eigenwerte λ1 und λ2 im Vergleich zum größten Eigen
wert λ0 für das Farbbild deutlich größer sind als beim Graubild. Darin drückt sich
die weniger langgestreckte Form der Punktwolke aus. In Fig. 3a und 3b sind die
Projektionen aller mit ihren zugehörigen Eigenwerten skalierten Eigenvektoren
ausgehend vom Schwerpunkt M eingezeichnet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die beschriebenen unterschied
lichen Größenverhältnisse der Eigenwerte der Kovarianzmatrix bei Graubildern ei
nerseits und bei Farbbildern andererseits zur Bildung eines Klassifizierungskriteri
ums genutzt. Ein Beispiel für eine daraus abgeleitete Merkmalfunktion F0 ist:
F0 = (λ1 + λ2)/(λ0 + λ1 + λ2) (8)
Für die Beispielbilder von Fig. 2 und Fig. 3 ergeben sich für diese Funktion die fol
genden sehr unterschiedlichen Werte:
Graubild (Fig. 2): F0 = 0,00074
Farbbild (Fig. 3): F0 = 0,119 (9)
Farbbild (Fig. 3): F0 = 0,119 (9)
Zur Klassifizierung wird dann noch ein Schwellwert T0 derart gewählt, daß die typi
schen Wertebereiche von F0 für Graubilder bzw. Farbbilder möglichst gut vonein
ander getrennt werden. Die typischen Wertebereiche werden aus einer größeren
Zahl von repräsentativen Graubildern und Farbbildern vorher ermittelt. Wenn der
für ein Bild ermittelte Funktionswert F0 kleiner als der Schwellwert T0 ist, wird das
Bild als Graubild klassifiziert, andernfalls wird es als Farbbild klassifiziert. Eine
weitere Abwandlung ist die Bildung einer Merkmalfunktion F1 als monotone Funk
tion des Ausdrucks F0, beispielsweise mit dem Logarithmus von F0:
F1 = -ln {(λ1 + λ2)/(λ0 + λ1 + λ2)} (10)
Weitere Abwandlungen und Funktionen, mit denen aus den erfindungsgemäß ge
nutzten Eigenwerten λ0, λ1, λ2 der Kovarianzmatrix eine Merkmalfunktion zur Klas
sifizierung gebildet wird, sind denkbar.
Die Klassifizierung nach Graubildern und Farbbildern aufgrund der Eigenwerte und
Eigenvektoren kann noch sicherer gemacht werden, wenn eine zweite Merkmal
funktion zusätzlich genutzt wird. Bei Graubildern ist zu erwarten, daß der Eigen
vektor ê0 etwa in die Richtung der L-Achse des LAB-Farbraums zeigt. Bei Farbbil
dern, die vorwiegend eine Farbe in allen möglichen Helligkeitsabstufungen ent
halten, kann es vorkommen, daß die Punktwolke ebenfalls eine langgestreckte
Form hat. In einem solchen Fall zeigt der Eigenvektor ê0, aber in eine andere
Richtung, die nicht mit der L-Achse näherungsweise übereinstimmt. Daraus kann
ein weiteres Kriterium abgeleitet werden, um Farbbilder von Graubildern zu unter
scheiden. Als Kriterium dient die L-Komponente ê0 L des auf die Länge 1 genorm
ten Eigenvektors ê0. Hat diese Komponente einen großen Wert, so ist das ein
Hinweis darauf, daß es sich um ein Graubild handelt. Hat sie einen kleinen Wert,
so ist es wahrscheinlich, daß es sich um ein Farbbild handelt. Aus diesem Kriteri
um kann wiederum eine beliebige Merkmalfunktion abgeleitet werden, die die
Größe der L-Komponente ê0 L beinhaltet. Eine bevorzugte Merkmalfunktion ist die
folgende Funktion F2:
F2 = -ln (1 - (ê0 L)2) (11)
Die Merkmalfunktionen beider Klassifizierungskriterien bilden eine Merkmalebene,
in der Graubilder einerseits und Farbbilder andererseits getrennt werden können.
Fig. 4 zeigt die Merkmalebene, die durch die Merkmalfunktionen F1 und F2 aufge
spannt wird. Für verschiedene Graubilder und Farbbilder sind die Orte in der
Merkmalebene eingezeichnet, die sich aus den jeweiligen Werten der Merkmal
funktionen F1 und F2 für diese Bilder ergeben. Ferner ist eine Trennungsgerade T
eingezeichnet, mit der die Graubilder von den Farbbildern getrennt werden und so
anhand der beiden Merkmale F1 und F2 klassifiziert werden. Zur Festlegung einer
optimierten Trennungsgeraden T wird vorher eine große Zahl von repräsentativen
Graubildern und Farbbildern untersucht, um die typischen Wertebereiche für die
Funktionen F1 und F2 zu ermitteln. Das Verfahren kann noch weiter dahingehend
verallgemeinert werden, daß eine Trennungskurve verwendet wird, die in der
F1,F2-Merkmalebene die Gebiete von Graubildern und Farbbildern trennt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde mit Bezug auf das LAB-Farbsystem be
schrieben. Es ist aber nicht darauf beschränkt sondern kann in anderen Farbsy
stemen angewendet und sinngemäß angepaßt werden, beispielsweise in einem
RGB-System, in einem CMYK-System oder in einem HSL-System (Hue, Saturati
on, Lightness). Bei der Berechnung der Kovarianzmatrix aus den Bildpunktvekto
ren rx brauchen nicht alle Bildpunkte eines zu klassifizierenden Bildes herangezo
gen zu werden. Es genügt eine repräsentative Auswahl der Bildpunkte, die bei
spielsweise aus einer Unterabtastung des Bildes gewonnen wird. Das hat den zu
sätzlichen Vorteil, daß die zur Klassifizierung benötigte Verarbeitungszeit reduziert
wird.
Fig. 5 zeigt noch einmal die Verarbeitungsschritte bei der Klassifizierung von Bild
vorlagen nach Graubildern und Farbbildern mittels des erfindungsgemäßen Ver
fahrens. Im Schritt 51 wird aus den Bildpunktvektoren rx der Schwerpunkt M durch
komponentenweise Mittelung berechnet. Im Schritt 52 wird aus den Bildpunktvek
toren rx die Kovarianzmatrix berechnet. Aus der Kovarianzmatrix werden dann
im Schritt 53 die Eigenwerte λ0, λ1, λ2 und die Eigenvektoren ê0, ê1, ê2 berechnet.
Anschließend wird im Schritt 54 aus den Größenverhältnissen der Eigenwerte λ0,
λ1, λ2 eine Merkmalfunktion F1 bestimmt. Im optionalen Schritt 55 wird eine zweite
Merkmalfunktion F2 aus der Richtung des Eigenvektors ê0 bestimmt. Schließlich
wird im Schritt 56 die Klassifizierung aufgrund des Wertes der Merkmalfunktion F1
und optional zusätzlich aufgrund des Wertes der Merkmalfunktion F2 vorgenom
men.
Claims (7)
1. Verfahren zur Klassifizierung von Bildvorlagen, deren Bildpunkte als Bildpunkt
vektoren rx in einem Farbsystem mit mehreren Farbkomponenten gegeben
sind, nach Graubildern und Farbbildern, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Kovarianzmatrix aus den Bildpunktvektoren rx ermittelt wird,
- - die Eigenwerte λi und die Eigenvektoren êi der Kovarianzmatrix bestimmt werden, und
- - die Bildvorlagen aufgrund der Eigenwerte λi und der Eigenvektoren êi klassifi ziert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Größen
verhältnissen der Eigenwerte λi eine Merkmalfunktion F1 gebildet wird und daß
die Bildvorlagen aufgrund der Größe der Merkmalfunktion F1 nach Graubildern
und Farbbildern klassifiziert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Eigen
vektor ê0 des größten Eigenwertes λ0 eine Merkmalfunktion F2 gebildet wird und
daß die Bildvorlagen aufgrund der Größe der Merkmalfunktion F2 nach Graubil
dern und Farbbildern klassifiziert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klassifizierung aufgrund der Kombination der Merkmalfunktionen F1 und F2
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klassifizierung auf der Basis einer repräsentativen Teilmenge der Bildpunkt
vektoren rx durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klassifizierung im LAB-Farbsystem durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klassifizierung im RGB-Farbsystem durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10016450A DE10016450A1 (de) | 2000-04-01 | 2000-04-01 | Verfahren zur Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und Farbbildern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10016450A DE10016450A1 (de) | 2000-04-01 | 2000-04-01 | Verfahren zur Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und Farbbildern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10016450A1 true DE10016450A1 (de) | 2001-10-04 |
Family
ID=7637391
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10016450A Ceased DE10016450A1 (de) | 2000-04-01 | 2000-04-01 | Verfahren zur Klassifizierung von Bildvorlagen nach Graubildern und Farbbildern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10016450A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005052021A1 (de) * | 2005-10-31 | 2007-05-10 | Siemens Ag | Vorrichtung mit einem Steuergerät und zumindest einer davon räumlich getrennten Sensoreinheit |
Citations (2)
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EP0411918A2 (de) * | 1989-08-02 | 1991-02-06 | Canon Kabushiki Kaisha | FarbbildverarbeitungsgerÀ¤t |
DE4310727C2 (de) * | 1992-04-06 | 1996-07-11 | Hell Ag Linotype | Verfahren und Einrichtung zur Analyse von Bildvorlagen |
-
2000
- 2000-04-01 DE DE10016450A patent/DE10016450A1/de not_active Ceased
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Detection of Color (Presence/Absence) in Electronic Image of a Document. In: IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 39, No. 01, Jan. 1996, S.A11,A12 * |
ERNST,Hartmut: Einführung in die digitale Bildverarbeitung: Grundlagen und industrieller Einsatz mit zahlreichen Beispielen, Franzis-Druck GmbH, München, 1991, Abschnitt 11.4.5, ISBN 3-7723-5682-6, S.250-252 * |
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DE102005052021A1 (de) * | 2005-10-31 | 2007-05-10 | Siemens Ag | Vorrichtung mit einem Steuergerät und zumindest einer davon räumlich getrennten Sensoreinheit |
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