DE102005050006A1 - Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen in Getrieben - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen, bei welchem Temperaturen im Getriebe in regelmäßigen Abständen gemessen und diese Temperaturen in Klassifizierungs-Tabellen eingetragen werden und anschließend diese Werte entsprechend dem Alterungsverhalten des Schmiermittels in Abhängigkeit der Temperatur verglichen werden und bei Überschreiten von zulässigen Werten ein akustisches oder visuelles Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen in Getrieben nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
  • Die DE 103 21 529 A1 offenbart ein Verfahren zur Ermittlung von Serviceintervallen in Getrieben, bei welchem von dem Verbrennungsmotor des Fahrzeugs und von weiteren Komponenten des Fahrzeugs über die CAN-Schnittstelle gelieferte Kennwerte im Steuergerät des Getriebes gespeichert werden, um diese auszuwerten. Die Werte für das Eingangsdrehmoment und die Eingangsdrehzahl werden gespeichert und ausgewertet, wobei bei der Auswertung Wirkungsgrad-Kennfelder des Getriebes sowie die Verlustfaktoren der Nebenabtriebe berücksichtigt werden. Die Auswertung erfolgt in Form eines normierten Diagramms, welches Rückschlüsse auf die Einsatzdauer sowie Einsatzhärte des Fahrzeugs ermöglicht. Hierbei wird die Anzahl von Lastspielen gezählt und aufsummiert. Dies führt jedoch zu ungenauen Aussagen über den Zustand des Schmiermittels.
    •
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen in Getrieben zu schaffen, bei welchem das Service-Intervall exakt bestimmt werden kann. Die Aufgabe wird mit einem, auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen Verfahren gelöst.
    •
  • Erfindungsgemäß werden die Zustandsgrößen während des Betriebs über Sensoren ermittelt und in einer Speichereinrichtung abgelegt. Hierbei wird die Öltemperatur des Getriebes gemessen und in der Speichereinrichtung die Temperaturen in bestimmten Klassen abgelegt, wodurch eine Temperatur-Klassifizierung stattfindet.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird in regelmäßigen Abständen die Temperatur im Getriebe gemessen und in eine Klassifizierungs-Tabelle eingetragen. Diese Werte werden entsprechend dem Alterungsverhalten des Schmiermittels in Abhängigkeit von der Temperatur ausgewertet und für die Indikation eines notwendigen Schmiermittelwechsels herangezogen.
  • Um die erhöhte thermische Belastung des Schmiermittels im örtlichen Bereich der im Getriebe vorhandenen Lamellenkupplungen mitzuberücksichtigen, wird in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zusätzlich die Reibleistung in regelmäßigen Abständen ermittelt und in eine Klassifizierungs-Tabelle eingetragen. Die Reibleistung wird vorzugsweise durch den Drehzahlunterschied der die Lamellenkupplung antreibenden Welle zur Lamellenkupplung abtreibenden Welle und dem zu übertragenden Drehmoment, welches aufgrund einer Lasterkennung ermittelt werden kann, bestimmt. Es besteht auch die Möglichkeit, die Betätigungszeiten der Lamellenkupplungen bzw. Bremsen und/oder die Schließzeiten zusätzlich zu berücksichtigen. Die dadurch ermittelten Werte, welche in Klassen eingetragen werden, werden entsprechend dem Alterungsverhalten des Schmiermittels in Abhängigkeit von der Temperatur ausgewertet und somit zusätzlich für die Indikation eines notwendigen Schmiermittelwechsels berücksichtigt.
  • In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung wird zusätzlich als weiteres Kriterium in regelmäßigen Abständen die Leistung, welche vom Getriebe übertragen wird, ermittelt und in eine Klassifizierungs-Tabelle eingetragen. Die empirisch bestimmten Abhängigkeiten zwischen dem hydraulischen Druck in den Hydrostaten eines hydrostatisch-mechanischen Leistungsverzweigungsgetriebes und die daraus resultierende Belastung der Verzahnungen des Getriebes und die aus diesen bestimmten Alterungsfaktoren des Schmiermittels werden ebenfalls als Indikation für einen notwendigen Schmiermittelwechsel berücksichtigt.
  • Bei Verwendung von Klauenkupplungen wird aus der Anzahl der Schließvorgänge der Kupplungen und/oder ihrer Schließzeiten durch eine Klassifizierung derselben der Zustand des Schmiermittels ermittelt. Hierbei werden die ermittelten Werte in Klassifizierungs-Tabellen abgelegt, wobei die abgelegten, klassifizierten Werte mit noch zulässigen, abgelegten Werten oder Schmiermitteln verglichen werden und bei Überschreiten ein Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben wird.
  • In einer weiteren Ausgestaltungsfarm der Erfindung wird die Verschmutzung des Schmiermittelfilters, welcher zum Reinigen des Schmiermittels im Getriebe vorhanden ist, ebenfalls zur Bestimmung des Schmiermittelwechsels herangezogen. Hierbei wird ermittelt, ob die Filterumgehung sich im geschlossenen oder offenen Zustand befindet bzw. bei welcher Temperatur und welchem Volumenstrom die Filterumgehung vom geschlossenen Zustand in den offenen Zustand übergeht. Dies kann vorzugsweise mittels eines Kontaktschalters detektiert werden. Die errmittelten Meßwerte werden kumulativ ausgewertet und daraus Rückschlüsse über den Verschmutzungsgrad des Filters und hieraus über die Verwendbarkeit des Schmiermittels gezogen. Der Vergleich dieser Daten mit zuvor empirisch ermittelten Daten ermöglicht die Indikation eines notwendigen Schmiermittelwechsels zusätzllich.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren der Temperatur-Klassifizierung, der Filterbelegung, der Ermittlung der Reibleistung sowie der Ermittlung der übertragenen Last gesamthaft betrachtet und mit zuvor empirisch ermittelten Werten verglichen und, je nach Zusammensetzung der einzelnen Werte, ein Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben. Das Signal zum Schmiermittelwechsel kann optisch oder akustisch erfolgen, es besteht jedoch auch die Möglichkeit, eine Fortschrittsanzeige über den aktuellen Zustand des Schmiermittels auszugeben.

Claims (6)

  1. Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen in Getrieben, wobei während des Betriebs Zustandsgrößen, wie Temperatur und Drehzahlen, ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten Zustandsgrößen in einer Speichereinrichtung abgelegt werden und ein elektronischer Rechner die abgelegten Zustandsgrößen mit zulässigen Zustandsgrößen vergleicht und bei Überschreiten der zulässigen Zustandsgrößen durch die abgelegten Zustandsgrößen ein visuelles oder akustisches Signal ausgibt.
  2. Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Meßeinrichtung bei einem Filter zur Filterung des Schmiermittels ermittelt, ob eine bei einem definierten Druck öffnende Filterumgehung geöffnet oder geschlossen ist und hierbei gleichzeitig die Temperatur und der Volumenstrom des Schmiermittels ermittelt, wobei eine Recheneinheit die ermittelten Werte kumulativ auswertet und in Abhängigkeit dieser Werte ein visuelles oder akustisches Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben wird.
  3. Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in zuvor definierten Abständen die Schmiermitteltemperatur des Getriebes ermittelt und diese Temperatur in Klassifizierungs-Tabellen abgelegt wird, wobei die abgelegten, klassifizierten Werte mit noch zulässig abgelegten Werten des Schmiermittels verglichen werden und bei Überschreiten ein Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegen wird.
  4. Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Drehzahlunterschied von zu schaltenden Kupplungen des Getriebes und dem Drehmoment eine Reib leistung ermittelt wird, welche in Klassifizierungs-Tabellen abgelegt wird, wobei die abgelegten, klassifizierten Werte mit noch zulässigen, abgelegten Werten des Schmiermittels verglichen werden und bei Überschreiten ein Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben wird.
  5. Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem hydrostatisch-mechanischen Leistungsverzweigungsgetriebe der Druck im Hydrostaten ermittelt und in Klassifizierungs-Tabellen abgelegt wird, wobei die abgelegten, klassifizierten Werte mit noch zulässigen, abgelegten Werten des Schmiermittels verglichen werden und bei Überschreiten ein Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben wird.
  6. Verfahren zur Ermittlung von Service-Intervallen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten Werte aus der Temperatur der Reibleistung, dem übertragenen Drehmoment und der Filterumgehung jeweils mit zuvor empirisch ermittelten Werten verglichen werden, und, je nach Zusammensetzung der einzelnen Werte, ein Signal zum Schmiermittelwechsel ausgegeben wird.
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