-
Stand der
Technik
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bewickeln von Zähnen eines
Stators oder eines Ankers einer elektrischen Maschine, mit einem
Draht mittels einer Wickelkomponente, die wenigstens aus einer Düse besteht,
wobei der Stator zwischen den Zähnen
Nutzwischenräume
aufweist.
-
In
modernen Motorkonzepten werden die Motoren heute immer häufiger als
Vielpol-Drehstrommotoren ausgelegt, speziell im Kfz-Bereich. Die
generellen Anforderungen an die Motoren bleiben jedoch erhalten.
Es soll möglichst
viel Kupfer in dem Stator untergebracht werden. Diese Anforderung
bedeutet ein möglichst
exaktes Wickeln der Statorzähne
mit einem lagengerechten Wicklungsaufbau. Ein optimaler Füllfaktor
wird erreicht, wenn der Raum zwischen den Wicklungen von Nachbarpolen
möglichst
gut genutzt wird.
-
Um
Vielpolmotoren optimal zu bewickeln, wird im Stand der Technik die
Direktbewicklung mittels einer Nadelwickeltechnik eingesetzt. Dabei
verfährt
eine Nadel mit einer Düse
in einer Hubbewegung an den Anker- bzw. Statorpaketen des Motors vorbei
durch den Nutschlitz zwischen zwei benachbarten Polen, um den Draht
an der gewünschten Stelle
abzulegen. Durch diese Wicklungstechnik kann ein gewünschter
Lagenaufbau realisiert werden. Allerdings muss zwischen zwei benachbarten Polen
ein Freiraum freigehalten werden, dessen Größe mindestens dem Düsendurchmesser
entspricht. Der Düsendurchmesser
der bekannten Wicklungsmaschinen entspricht dabei in etwa dreimal
dem Durchmesser des Wickeldrahtes. Der Raum zwischen zwei benachbarten
Polen kann somit nicht vollständig
zur Drahtbewicklung verwendet werden.
-
Bei
bestimmten Schaltungsarten entstehen ferner sogenannte Ausgleichsleiter.
Diese versperren den Wickelraum zwischen zwei Spulen zusätzlich. Um
die Leiter nicht zu beschädigen,
wird der verfügbare
Wickelraum zusätzlich
eingeschränkt,
wodurch der Nutfüllfaktor
reduziert wird.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Bewickeln eines Zahns eines Stators oder Ankers einer elektrischen
Maschine, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist den Vorteil
auf, dass der Nutschlitz bzw. Nutzwischenraum zwischen zwei benachbarten
Zähnen
bzw. Polen nahezu vollständig mit
Wicklungen gefüllt
werden kann. Erfindungsgemäß wird die
Düse nicht
durch den Nutschlitz geführt, so
dass kein Raum für
die Düse
vorgehalten werden muss. Die Relativbewegung zwischen Zahn und Düse in einer
Axialrichtung des Zahns wird ausgeführt, wobei zumindest beim Vorbeifahren
an den Polen keine Überdeckung
des Zahns und der Düse
in Radialrichtung des Zahns vorliegt. Da der Durchmesser der Düse etwa
dem Dreifachen des Drahtdurchmessers entspricht, kann pro Spule
wenigstens eine zusätzliche
Lage gewickelt werden. Der Kupferfüllfaktor des Motors steigt
folglich an. Somit lassen sich bei gleicher Leistung kürzere Motoren
oder bei gleicher Länge
leistungsstärkere
Motoren herstellen.
-
Die
Unteransprüche
zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst vorzugsweise als einen ersten Schritt das Positionieren
der Wickelkomponente relativ zum Zahn derart, dass die Wickelkomponente
in Axialrichtung des Zahns und seitlich zum Zahn versetzt in einer
ersten Stellung positioniert ist, wobei der Draht am Zahn anliegt.
Die Wickelkomponente befindet sich somit über einem Nutzwischenraum zwischen
zwei benachbarten Zähnen.
In einem nächsten
Schritt wird eine Relativbewegung zwischen der Wickelkomponente
und dem Zahn in radialer Richtung des Zahns ausgeführt, bis
die Wickelkomponente in einer zweiten Stellung ohne radiale Überdeckung
mit dem Zahn angeordnet ist. In einem nächsten Schritt wird eine Relativbewegung
zwischen der Wickelkomponente und dem Zahn in Axialrichtung des
Zahns ausgeführt,
bis die Wickelkomponente in einer dritten Stellung ohne axiale Überdeckung
zwischen der Wickelkomponente und dem Zahn positioniert ist. Der
Draht wird dabei an dem Zahn vorbeigeführt. Im nächsten Schritt wird eine Relativbewegung
zwischen Wickelkomponente und Zahn in Radialrichtung des Zahns ausgeführt, bis die
Wickelkomponente in einer vierten Stellung ohne Überdeckung in Axialrichtung
aber mit Überdeckung in
radialer Richtung positioniert ist. Anschließend wird eine relative Schwenkbewegung
zwischen der Wickelkomponente und dem Zahn um einen Mittelpunkt
des Stators bzw. Ankers in eine erste Richtung ausgeführt, wobei
die Wickelkomponente an einer Zahnseite vorbeigeführt wird.
Diese Schwenkbewegung wird so lange ausgeführt, bis die Wickelkomponente
in Axialrichtung des Zahns und seitlich zum Zahn an der anderen
Zahnseite versetzt positioniert ist. Dabei wird ein Stück des Drahtes
an eine Zahnseite angelegt. Anschließend wird eine Relativbewegung
zwischen der Wickelkomponente und dem Zahn wieder in radialer Richtung
zurück
ausgeführt, bis
die Wickelkomponente in einer sechsten Stellung ohne radiale Überdeckung
mit dem Zahn und seitlich am Zahn positioniert ist. Anschließend erfolgt
wieder eine Relativbewegung zwischen der Wickelkomponente und dem
Zahn in axialer Richtung, um den Draht an einer Zahnseite vorbeizuführen, bis
sich die Wickelkomponente in einer Position ohne axiale Überdeckung
mit dem Zahn befindet. Anschließend erfolgt
wieder eine radiale Relativbewegung zwischen der Wickelkomponente
und dem Zahn, so dass die Wickelkomponente und der Zahn wieder in radialer Überdeckung
sind. Anschließend
erfolgt wieder eine zweite relative Schwenkbewegung zwischen Wickelkomponente
und Zahn in entgegengesetzter Richtung zur ersten Schwenkbewegung,
um die Wickelkomponente wieder in die Ausgangsposition zu bringen.
-
Erfindungsgemäß erfolgt
somit das Wickeln während
der beiden Relativbewegungen in axialer Richtung sowie der beiden
Schwenkbewegungen. Die Relativbewegungen in radialer Richtung des Zahnes
zwischen Wickelkomponente und Zahn dienen dabei zur Positionierung
des Drahtes auf dem Zahn. Ferner weist das erfindungsgemäße Verfahren den
Vorteil auf, dass im Nutzwischenraum eines Motors vorhandene Ausgleichsleiter
kein Hindernis beim Bewickeln der einzelnen Zähne mehr darstellen. Der negative
Einfluss der Ausgleichsleiter auf den Füllfaktor kann deutlich vermindert
werden.
-
Um
insbesondere einen Stator schnell und sicher bewickeln zu können, umfasst
die Wickelkomponente vorzugsweise eine Nadel. Zum Bewickeln eines
Ankers ist eine Nadel nicht unbedingt erforderlich.
-
Vorzugsweise
wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Positionierung der Wickelkomponente relativ zum Zahn in radialer
Richtung des Zahns jeweils um die Breite des Drahtes verändert. Damit
wird gewährleistet,
dass bei jeder Umwicklung des Zahnes der Draht neben der vorherigen
Umwicklung zum Liegen kommt. Somit kann eine exakte Lagenwicklung
erzielt werden. Vorzugsweise beginnt das Bewickeln des Drahtes am
Fußpunkt
des Zahns. Dann bewegt sich der Draht jeweils um eine Drahtbreite
in Richtung zum freien Ende des Zahnes, bis der Draht am freien
Ende angelangt ist. Anschließend
wird der Versatz jeweils um eine Drahtbreite in Richtung des Fußpunkts
des Zahns durchgeführt. Auf
diese Art und Weise können
mehrere Lagen der Bewicklung durchgeführt werden.
-
Bevorzugterweise
werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Radialbewegungen zwischen der Wickelkomponente und dem Zahn durch
die Wickelkomponente ausgeführt.
Dabei muss sichergestellt werden, dass vor der Radialbewegung die
Wickelkomponente seitlich versetzt zum Zahn in Axialrichtung des
Zahns nicht überlappend mit
dem Zahn angeordnet ist. Nur so wird zuverlässig eine präzise Bewicklung
des Zahns vorgenommen.
-
Besonders
bevorzugt wird die Radialbewegung ausgeführt, wenn sich die Wickelkomponente
in der Nähe
des zu bewickelnden Zahns befindet. Der Draht wird in diesem Fall
größtenteils
so geführt, dass
er in der Wickelposition, in der er später auf dem zu bewickelnden
Zahn liegt, geführt
wird. Somit kann eine optimale Bewicklung der Zähne stattfinden, da die einzelnen
Drähte
ideal nebeneinander zum Liegen kommen. Darüber hinaus kann beispielsweise bei
der Statorzahnbewicklung der zur Verfügung stehende Raum zur Führung der
Wickelkomponente voll ausgenutzt werden. Es besteht nur eine sehr
geringe Gefahr, dass die Wickelkomponente mit anderen Teilen oder
Komponenten der Bewicklungsvorrichtung kollidiert.
-
Vorteilhafterweise
wird die axiale Relativbewegung zwischen Wickelkomponente und Zahn durch
eine Bewegung der Wickelkomponente ausgeführt. Damit lässt sich
eine einfache Drahtführung realisieren.
-
Weiter
bevorzugt führt
die Wickelkomponente eine Hubbewegung durch, um die Relativbewegung
zwischen Wickelkomponente und Zahn bereitzustellen. Die Hubbewegung
ist gut in den allgemeinen Prozessablauf einzubinden. Die relative Schwenkbewegung
zwischen der Wickelkomponente und dem Zahn um den Mittelpunkt des
Stators wird dann in horizontaler Ebene des Stators ausgeführt. Somit
lassen sich auch herkömmliche
Vorrichtungen zum Bewickeln von Motoren mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
erweitern und verbessern, so dass nur geringe oder keine Umrüstkosten
entstehen. Dies führt
dazu, dass das Verfahren leicht in bestehende Herstellungsprozesse
einzubinden ist und von daher auf große Akzeptanz stoßen wird.
-
Besonders
bevorzugt wird die relative Radialbewegung zwischen der Wickelkomponente
und dem Zahn erst dann ausgeführt,
wenn ein Freiraum zwischen zwei benachbarten Zähnen ein Mindestmaß unterschritten
hat. Solange bei der Motorenbewicklung der Nutzwischenraum zwischen
zwei Statorzähnen
bzw. Ankerpolen ausreichend Platz bietet, kann der einzelne Zahn
bzw. Pol auf herkömmliche Weise
bewickelt werden. Dabei wird auf die zusätzliche Radialbewegung verzichtet,
so dass die Bewicklung besonders schnell vonstatten geht und somit kostensparend
ist. Erst wenn ein Mindestmaß unterschritten
ist, wenn also die Wickelkomponente bzw. die Düse der Wickelkomponente nicht
mehr durch den vorhandenen Raum zwischen bewickelten oder teilweise
bewickelten Zähnen
bzw. Polen geführt werden
kann, ist die zusätzliche
Radialbewegung notwendig. Dadurch kann die nahezu volle Füllung des
Nutzwischenraums erreicht werden. Auf diese Weise wird ein optimaler
Füllfaktor
erzielt und die Bewicklung des Motors insgesamt jedoch beschleunigt, da
die Radial- bzw. Längsbewegungen
der Wickelkomponente entlang der Tiefe des Zahns nicht bei jeder
Hubbewegung ausgeführt
werden müssen.
-
Besonders
bevorzugt wird das Mindestmaß, das
der Raum zwischen zwei bewickelten Zähnen aufweisen muss, entsprechend
der Düse
zuzüglich einer
gewissen Toleranz festgelegt. Damit kann bei unterschiedlichen Drahtstärken bzw.
bei unterschiedlichen Düsenbreiten
das Mindestmaß stets
auf einfache Weise neu festgelegt werden. Die zuzügliche Toleranz
wird in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit der Bewegung der Wickelkomponente und eventueller
Abweichungen in horizontaler Ebene festgelegt werden.
-
Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Besonders
bevorzugt weist die Vorrichtung eine Wickelkomponente auf, die eine
Nadel und eine Düse
umfasst. Die Wickelkomponente führt
nicht nur eine Hubbewegung durch, sondern ist auch in Radialrichtung
orthogonal zur Hubbewegung bewegbar. Somit kann die Wickelkomponente,
sobald sie sich kurz oberhalb oder unterhalb des zu bewickelnden Zahns
bzw. des Zwischenraums zwischen zwei zu bewickelnden Zähnen befindet,
in Längsrichtung
zu der Tiefe der zu bewickelnden Zähnen bewegen, also in radialer
Richtung in Bezug auf den Stator. Damit wird die Wickelkomponente
bzw. die Düse
der Wickelkomponente nicht durch den Zwischenraum zwischen zwei
Zähnen
geführt.
-
Besonders
bevorzugt weist die Vorrichtung eine Erkennungseinheit auf, die
die Position der Wickelkomponente erkennt und auswertet. Diese Einheit
erfasst darüber
hinaus auch die Position des zu bewickelnden Zahns, so dass die
Wickelkomponente in radialer Richtung bewegt werden kann, bevor
der Nutschlitz bzw. der Zwischenraum zwischen zwei zu bewickelnden
Zähnen
erreicht wird. Dadurch wird eine eventuelle Kollision der Düse mit den
Zähnen bzw.
den in dem Zwischenraum befindlichen Wickeldrähten verhindert. Auch erkennt
die Erkennungseinheit, wenn ein Ausgleichsleiter den Nutzwischenraum
versperrt. In diesem Fall wird ebenfalls eine Radialbewegung der
Wickelkomponente ausgeführt.
-
Zeichnungen
-
Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Detail beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
Draufsicht auf einen Stator und eine Wickelkomponente mit einer
Nadel und einer Düse;
-
2a, 2b und 2c schematische Draufsichten
auf den Stator mit der Wickelkomponente in unterschiedlichen Verfahrenspositionen,
und
-
3a–3e jeweils
einen Längsschnitt durch
den Stator mit einem Statorzahn und der Wickelkomponente aus 1 in
unterschiedlichen Verfahrenspositionen.
-
Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
-
Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
im Detail beschrieben.
-
1 zeigt
einen Stator 1 eines Motors mit neun Zähnen 2 und jeweils
zwischen den Zähnen 2 befindliche
Nutzwischenräume 3.
Zwei Zähne 2 sind schon
mit einem Draht 4 bewickelt.
-
Im
Innenraum des Stators 1 befindet sich der Rotorraum 5,
der zur Aufnahme eines Motorrotors (nicht gezeigt) vorgesehen ist.
Im Rotorraum 5 ist eine Wickelkomponente 6 gezeigt.
Die Wickelkomponente 6 umfasst eine Nadel 7 und
eine Düse 8,
die den Draht 4 führt.
-
Zum
Bewickeln eines Zahns 2 führt die Wickelkomponente 6 eine
Hubbewegung aus, die in und aus der Zeichnung heraus verläuft. Im
jeweils oberen und unteren Umkehrpunkt der Wickelkomponente 6,
also wenn sich die Wickelkomponente oberhalb oder unterhalb des
Stators 1 befindet, wird der Stator 1 um seinen
Mittelpunkt 11 in der horizontalen Ebene geschwenkt. Die
Länge der
Schwenkbewegung ist dabei abhängig
von der Anzahl der Zähne 2. Im
Falle von neun Zähnen 2 wird
eine Schwenkbewegung um 360°/9,
also gleich 40° ausgeführt.
-
Anschließend bewegt
sich die Wickelkomponente 6 zum jeweils anderen Umkehrpunkt.
Nach Erreichen dieses Umkehrpunktes schwenkt der Stator 1 um
wiederum 40° zurück. Somit
wird der Draht 4 um den Zahn 2 des Stators 1 gewickelt.
-
2a zeigt
schematisch den Stator 1 mit der Wickelkomponente 6 aus 1.
Die Wickelkomponente 6 führt eine Hubbewegung durch.
Dabei wird die Düse 8 der
Wickelkomponente 6 durch den Nutzwischenraum 3 zwischen
zwei benachbarten Zähnen 2 geführt. Da
für die
Düse 8 ein
entsprechender Raum im Nutzwischenraum 3 eingehalten werden
muss, kann die Düse 8 nur
solange durch den Nutzwischenraum 3 geführt werden, wie der Wickeldraht
keine der schraffiert dargestellten Flächen 9 überragt.
Die Flächen 9 stellen
also den maximalen zur Verfügung
stehenden Füllraum
für den
Wickeldraht dar, wenn die Düse
im Nutzwischenraum 3 geführt wird.
-
Erfindungsgemäß kann nun
die wickelbare Fläche 9 zwischen
zwei Zähnen
vergrößert werden, da
eine Relativbewegung zwischen Zahn 2 und Wickelkomponente 6 außerhalb
des Nutzwischenraums ausgeführt
wird.
-
In
den 2a bis 2c ist
der Draht 4 schon teilweise um den Zahn 2 gewickelt.
Die Wickelkomponente 6 befindet sich in axialer Richtung
X-X des Zahns bzw. Stators seitlich versetzt zum Zahn 2 in
einer Stellung S1 (vgl. 2b und 3a).
Diese erste Stellung S1 ist die Ausgangsstellung für das erfindungsgemäße Verfahren,
wie in 3a gezeigt. In dieser Ausgangsstellung
ist der Draht 4 am Zahn 2 angelegt. In einem ersten
Schritt wird nun die Wickelkomponente 6 in Richtung des
Pfeils R1 relativ zum Zahn 2 in die in 3b gezeigte
Stellung S2 bewegt. Hierbei wird die Wickelkomponente 6 in
einer Radialrichtung R-R des Zahns 2 bewegt. Dabei bleibt
die Wickelkomponente 6 seitlich versetzt zum Zahn 2 positioniert,
wie aus 2c ersichtlich ist. Anschließend erfolgt
eine erste Hubbewegung in Richtung des Pfeils H1 in Axialrichtung
X-X des Zahnes 2 (3c). Die
erste Hubbewegung H1 wird dabei so lange ausgeführt, bis die Wickelkomponente 6 eine dritte
Stellung S3 eingenommen hat, welche in 3d dargestellt
ist. Während
der ersten Hubbewegung H1 wird dabei der Draht 4 seitlich
des Zahns im Nutzwischenraum 3 geführt, die Wickelkomponente 6 jedoch
ohne radiale Überdeckung
mit dem Zahn 2. Wie aus den 3d und 3e ersichtlich
ist, wird im nächsten
Schritt wieder eine Radialbewegung in Radialrichtung R-R des Zahnes 2 in
Richtung des Pfeils R2 durchgeführt.
Hierbei nimmt die Wickelkomponente 6 eine vierte Stellung
S4 ein, die in 3e dargestellt ist. Die Länge der
Radialbewegung in Richtung R2 entspricht dabei der Länge der
Radialbewegung in Richtung R1, so dass der Draht 4 senkrecht
zur Radialrichtung R-R am Zahn 2 angeordnet ist. In einem
nächsten
Schritt wird erfindungsgemäß eine erste
relative Schwenkbewegung zwischen der Wickelkomponente 6 und
dem Zahn 2 um einen Mittelpunkt 11 des Stators 1 in
Richtung SR1 ausgeführt (vgl. 2b).
Dadurch wird der Draht 4 entlang einer Unterseite des Zahns 2 entlanggeführt. Die Schwenkbewegung
erfolgt dabei so lange, bis die Düse 8 der Wickelkomponente 6 wieder
im nächsten Nutzwischenraum
des Zahns 2 angeordnet ist. In einem nächsten Schritt erfolgt wieder
eine Relativbewegung in Radialrichtung R-R der Wickelkomponente 6 in
Richtung R1, so dass die Wickelkomponente 6 wieder im Motorraum 5 angeordnet
ist. Anschließend
führt die
Wickelkomponente 6 eine zweite Hubbewegung entgegengesetzt
zur ersten Hubbewegung H1 aus, so dass der Draht an der anderen Zahnseite
entlanggeführt
wird. Die Wickelkomponente 6 wird dabei so lange bewegt,
bis sie wieder an einer Position seitlich versetzt und über dem Zahn 2 angeordnet
ist, so dass keine Überdeckung
zwischen Wickelkomponente 6 und Zahn 2 in Radialrichtung oder
in einer Umfangsrichtung des Stators vorhanden ist. Diese Position
entspricht im Wesentlichen der in 3b gezeigten
zweiten Stellung, wobei diese jedoch an der anderen Zahnseite liegt.
Im nächsten
Schritt erfolgt wieder eine Radialbewegung der Wickelkomponente 6 in
Radialrichtung auf den Zahnfuß zu.
Anschließend
folgt in einem nächsten
Schritt wieder eine zweite relative Schwenkbewegung zwischen der
Wickelkomponente 6 und dem Zahn 2, welche durch
Schwenken des Stators 2 in Richtung SR2 durchgeführt wird.
Somit wird die Wickelkomponente 6 entlang der Oberseite
des Zahns geführt,
so dass der Zahn vollständig
umwickelt wurde.
-
Damit
befindet sich die Wickelkomponente 6 wieder in der ersten
Stellung S1.
-
Somit
kann erfindungsgemäß der Nutzwischenraum
zwischen zwei benachbarten Zähnen
bis auf einen verbleibenden Zwischenraum, welcher nur minimal größer als
der Durchmesser des Drahtes 4 sein muss, bewickelt werden.
Im Ausführungsbeispiel
wurde hierbei beschrieben, dass die Linearbewegungen in Radialrichtung
R-R bzw. in Axialrichtung X-X durch die Wickelkomponente 6 ausgeführt werden
und die Schwenkbewegungen SR1 und SR2 durch den Stator 1 ausgeführt werden.
Es sei jedoch angemerkt, dass selbstverständlich die Bewegungen auch
umgekehrt ausgeführt
werden können
oder dass sämtliche
Relativbewegungen zwischen der Wickelkomponente 6 und dem
Stator 1 durch entweder nur die Wickelkomponente 6 oder
entweder nur den Stator 1 oder beide ausgeführt werden
können.
-
Ferner
sei angemerkt, dass das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise nur
gegen Ende des Wickelvorganges um den Zahn durchgeführt wird,
um bei der normalen Bewicklung des Zahnes auf die Radialbewegungen
R1 und R2 verzichten zu können.
Dadurch wird die notwendige Zeit für die Zahnbewicklung optimiert.
-
Es
sei ferner angemerkt, dass selbstverständlich bei der Bewicklung des
Zahnes 2 in Radialrichtung R-R die Position der Wickelkomponente 6 nach
jeder Umwicklung um vorzugsweise einen Durchmesser des Drahtes 4 reduziert
wird, so dass, wenn am Fuß des
Zahnes 2 mit der Bewicklung begonnen wird, die Radialbewegungen
nach jeder Wicklung jeweils um einen Drahtdurchmesser in Radialrichtung
R-R verkürzt
werden.
-
Auf
diese Weise kann erfindungsgemäß der Kupferfüllfaktor
des Motors insgesamt deutlich erhöht werden. Es lassen sich somit
bei gleicher Polzahl bzw. Zahnzahl des Stators 1 kürzere oder
leistungsstärkere
Motoren herstellen.
-
Bei
bestimmten Wickelschemen, z.B. bei zwei getrennten Spulen bzw. Zähnen 2 entstehen Ausgleichsleiter,
die den Nutzwischenraum 3 versperren könnten. Bei der herkömmlichen
Düsenbewegung
kann es dadurch zu Drahtbeschädigungen kommen
oder aber der Nutfüllfaktor
des Motors sinkt erheblich, da der Platz für den Ausgleichsleiter bei der
Programmierung der Bewegung der Wickelkomponente 6 vorsorglich
freigehalten wird. Bei der erfindungsgemäßen Bewegung der Wickelkomponente 6 hat
ein Ausgleichsleiter einen deutlich geringeren Einfluss auf den
Füllfaktor,
da die Wickelkomponente 6 nicht durch den Nutzwischenraum 3 des
Stators 1 geführt
wird.