-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Erreichbarkeit
einer mobilen Station.
-
Viele
mobile Geräte
verfügen
mittlerweile über
einen drahtlosen Netzwerkzugang, mit dem sie auf verschiedenste
Dienste zugreifen können.
Vielfach bestehen sogar Zugriffsmöglichkeiten auf mehrere Netzwerke.
Moderne Mobiltelefone verfügen beispielsweise
neben dem Zugriff auf ein GSM (Global System for mobile Communications)-
oder UMTS (Universal Mobile Telecommunications System)-Netzwerk
auch über
Funktionalitäten,
um WLAN (Wireless Local Area Network) nach IEEE 802.11 nutzen zu
können.
-
Bei
diesen mobilen Stationen ist es vermehrt das Bestreben, je nach
Erreichbarkeit der mobilen Station in den jeweiligen Netzwerken
verschiedene Verbindungen über
verschiedene Netzwerke zu ermöglichen.
So wäre
es beispielsweise bei einem Mobiltelefon wünschenswert, bei Erreichbarkeit
eines WLANs das Mobiletelefon als IP-Telefon zu nutzen und die Sprachpakete
wesentlich günstiger über das WLAN
zu versenden. Ist ein WLAN nicht verfügbar, so könnten die Telefongespräche über das
GSM- oder UMTS-Netz geführt
werden. Wird der Versorgungsbereich eines WLANs verlassen oder wird
dieser betreten, könnte
es wünschenswert
sein, bestehende Gespräche
auf das jeweils bevorzugte und noch verfügbare Netzwerk umzuleiten.
Idealerweise wirkt sich dieser Wechsel auf ein bestehendes Telefongespräch nicht
aus.
-
Eine
der wichtigsten Voraussetzungen zur Verbindung mehrerer Netzwerke
ist die Transparenz der Anwendung für den Nutzer. Transparenz kann insbesondere
dadurch erreicht werden, dass die mobile Station über jedes
der verfügbaren
Netzwerke mit derselben Kennung angesprochen werden kann. Als eine
mögliche
Lösung
entwickelt 3GPP (3rd Generation Partnership
Project) das NeDS (Network Domain Selection). In Verbindung mit
HSS (Home Subscriber Server) bietet NeDS die Funktionalität, ankommende
Anfragen für
einen Verbindungsaufbau über
das Netzwerk zu leiten, an dem die mobile Station derzeit angemeldet
ist. Bei der Auswahl des geeigneten Netzwerks werden Nutzerpräferenzen
für ein
bevorzugtes Netzwerk berücksichtigt.
-
Dabei
kann es vorkommen, dass eine mobile Station zwar bei einem Netzwerk
angemeldet ist, sich mittlerweile jedoch außerhalb des Versorgungsbereichs
oder in einer Versorgungslücke
des Netzwerks befindet. Dies kann allerdings erst dann festgestellt werden,
wenn der Nutzer die zyklisch notwendigen Neuregistrierungen nicht
vornimmt. Ist dieses Netzwerk als durch den Nutzer bevorzugtes Netzwerk klassifiziert,
so werden eingehende Anfragen für
einen Verbindungsaufbau über
dieses Netzwerk geleitet. Da die mobile Station jedoch über dieses
Netzwerk nicht erreichbar ist, gehen die Anfragen verloren. Eine
Verbindung kann nicht aufgebaut werden.
-
Das
Problem der Erreichbarkeit von mobilen Stationen über ein
Netzwerk liegt bei sämtlichen drahtlosen
Netzwerken vor und wird auf verschiedenste Art und Weise gelöst. Sollen
jedoch mehrere Netzwerke verknüpft
und Verbindungen über
mehrere Netzwerke hinweg aufgebaut werden, schlagen die aus der
Praxis bekannten Verfahren jedoch fehl. Darüber hinaus ist kein Verfahren
bekannt, mit dem eine bestehende Verbindung schnell von einem Netzwerk
auf ein anderes Netzwerk umgeleitet werden kann.
-
Die
US 2002/0147008 A1 offenbart
ein Verfahren, mit dem ein GSM- und weitere drahtlose Netzwerke
(beispielsweise WLAN) verbunden werden können. Das drahtlose Netzwerk
wird als GSM-Zelle aufgefasst und als solche behandelt. Während des
Betriebs detektiert die mobile Station kontinuierlich eventuell
vorhandene GSM-Signale oder
Signale von dem weiteren drahtlosen Netzwerk. Wird ein neues Netzwerk
detektiert, so kann durch die mobile Station ein Netzwechsel initiiert
werden.
-
Die
EP 1 551 144 A1 zeigt
ein System, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen
von Multimedia-Kommunikationsdiensten. Ein Mobilitätsserver
empfängt
Bewertungsberichte, die von einer mobilen Station erzeugt werden.
Die Bewertungsberichte enthalten Indikatoren für den aktuellen Zustand der
Bedingungen für
die Kommunikation mit einem Nutzendgerät. Zusätzlich oder alternativ enthalten die
Bewertungsberichte Indikatoren für
den aktuellen Ort des Nutzerendgeräts. Die Bedingungen können beispielsweise
Quality-of-Service (QoS) oder die Bandbreite, die von den auf dem
Nutzerendgerät
laufenden Multimediaanwendungen gefordert wird, umfassen. Die Bewertungsberichte
werden zum Steuern einer Multimediasession genutzt.
-
Die
WO 2005/062652 A1 beschreibt
ein System und ein Verfahren, das einem Nutzerendgerät den gleichzeitigen
Zugriff auf mehrere verschiedenartige Funknetzwerke ermöglicht.
Die aus den einzelnen Funknetzwerken empfangenen Daten werden zunächst in
netzwerkunabhängige
Daten übersetzt und
danach einer Auswahleinrichtung zugeführt. Diese wählt basierend
auf Statusinformationen, Nutzerpräferenzen und QoS-Informationen
ein günstiges Netzwerk
aus und initiiert einen Verbindungsaufbau.
-
Problematisch
bei den Verfahren und Systemen ist jedoch, dass keine verlässlichen
Informationen über
die tatsächliche
Erreichbarkeit der mobilen Station vorhanden sind. Dies ist insbesondere
bei einer netzseitigen Verbindungsanfrage problematisch, da diese
verloren gehen kann, wenn die mobile Station über ein ausgewähltes Netzwerk
nicht mehr erreichbar ist.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art derart auszugestalten, dass auf möglichst
einfache Art und Weise Aussagen über
die tatsächliche
Erreichbarkeit einer mobilen Station über eines der Netzwerke getroffen
werden können.
-
Erfindungsgemäß wird die
voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
Danach ist ein Verfahren zur Bestimmung der Erreichbarkeit einer
mobilen Station angegeben, wobei die mobile Station eine Zugriffsmöglichkeit
auf mindestens zwei verschiedene Netzwerke aufweist, über die
Verbindungen mit der mobilen Station aufgebaut werden können, wobei
von der mobilen Station selbst und von Netzknoten netzseitig reaktiv und/oder
proaktiv Informationen über
die tatsächliche Erreichbarkeit
der mobilen Station über
die Netzwerke gesammelt und/oder erfragt werden, wobei die gesammelten
und/oder erfragten Informationen netzseitig zur Beurteilung der
tatsächlichen
Erreichbarkeit der mobilen Station herangezogen werden und wobei
zur Gewinnung der Informationen Daten aus Zeitstempeln von Datenpaketen
verschiedenster Dienste genutzt werden.
-
Nach
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird die voranstehende
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 2 gelöst. Danach
ist ein Verfahren zur Bestimmung der Erreichbarkeit einer mobilen
Station angegeben, wobei die mobile Station eine Zugriffsmöglichkeit
auf mindestens zwei verschiedene Netz werke aufweist, über die
Verbindungen mit der mobilen Station aufgebaut werden können, wobei
von der mobilen Station selbst und von Netzknoten netzseitig reaktiv
und/oder proaktiv Informationen über
die tatsächliche
Erreichbarkeit der mobilen Station über die Netzwerke gesammelt und/oder
erfragt werden, wobei die gesammelten und/oder erfragten Informationen
netzseitig zur Beurteilung der tatsächlichen Erreichbarkeit der
mobilen Station herangezogen werden, wobei die Informationen in
einem Zeitraster gesammelt werden und wobei das Zeitraster in Abhängigkeit
der jeweiligen Betriebssituation angepasst wird
-
In
erfindungsgemäßer Weise
ist zunächst
erkannt worden, dass insbesondere zur Realisierung eines sicheren
Verbindungsaufbaus und zur reibungslosen Weiterleitung einer bestehenden
Verbindung zu einem anderen Netzwerk Mechanismen für eine schnelle Überprüfung der
Erreichbarkeit einer mobilen Station vorhanden sein müssen. Nur
mit diesen Informationen kann zuverlässig das entsprechend geeignete
Netzwerk gewählt
und eine Verbindung zu der mobilen Station sicher aufgebaut bzw. umgeleitet
werden. Darüber
hinaus kann es auch ohne einen durchgeführten Verbindungsaufbau notwendig
sein, Kenntnisse über
die Erreichbarkeit von mobilen Stationen zu besitzen, um beispielsweise
die Verfügbarkeit
der Netzwerke für
mobile Stationen zur Qualitätssicherung
zu erhalten. In allen Fällen
liegt ein Schlüssel
zu einem erfolgreichen Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, die Informationen
möglichst
aktuell zu halten. Erfindungsgemäß werden
deshalb reaktiv und/oder proaktiv Informationen über die Erreichbarkeit einer
mobilen Station netzseitig erfragt und/oder gesammelt. Dazu werden aus
den verschiedensten Bereichen der Netzwerke bereits verfügbare Informationen
gesammelt und ausgewertet, um eine Beurteilung der der tatsächlichen
Erreichbarkeit der mobilen Station zu erhalten.
-
Erfindungsgemäß ist ferner
erkannt worden, dass die Informationen besonders einfach gewonnen werden
können,
wenn die Zeitstempel von Datenpaketen verschiedenster Dienste ausgewertet
werden. Daraus lässt
sich ein relativ aktuelles Bild über
die tatsächliche
Erreichbarkeit der mobilen Station über ein Netzwerk erstellen.
-
Erfindungsgemäß kann alternativ
das Erhalten möglichst
aktueller Informationen dadurch gewährleistet werden, dass die
Informationen fortwährend
gesammelt werden. Dazu wird das Sammeln in einem Zeitraster durchgeführt und
das Zeitraster auf die jeweilige Betriebssituation angepasst. Erwartet ein
Nutzer für
längere
Zeit keine eingehenden Verbindungsanfragen, so kann das Zeitraster
relativ groß gewählt werden.
Gibt der Nutzer hingegen an, dass er schnell erreichbar sein möchte, so
sollte das Zeitraster entsprechend kürzer gewählt werden.
-
In
vorteilhafter Weise können
die Informationen über
die Erreichbarkeit der mobilen Station bei einem Verbindungsaufbau
oder bei einem Wechsel des Netzwerks bei einer bestehenden Verbindung herangezogen
werden. Dabei lassen sich zusätzlich entsprechende
Nutzerpräferenzen
zu bevorzugten Netzwerken berücksichtigen.
-
In
vorteilhafter Weise lässt
sich das erfindungsgemäße Verfahren
im Zusammenhang mit den verschiedensten mobilen Stationen, Netzwerken und/oder
Protokollen für
einen Verbindungsaufbau nutzen. Dabei können sämtliche aus der Praxis bekannten
Verfahren und Technologien eingesetzt werden. Lediglich beispielhaft
jedoch nicht auf diese einschränkend
kann die mobile Station ein Mobiltelefon, ein Laptop, ein PDA (Personal
Digital Assistant) oder eine Spielekonsole umfassen. Das Netzwerk
kann als drahtgebundenes Netzwerk beispielsweise durch Ethernet,
ISDN (Integrated Services Digital Network) oder PSTN (Public Switched
Telephone Network) ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich können die
Netzwerke drahtlose Netzwerke beispielsweise WLAN (Wireless Local
Area Network) nach IEEE 802.11, WiMAX (Worldwide Interoperability
for Microwave Access) nach IEEE 802.16 oder 2G/3G(2nd/3rd Generation)-Netzwerke
wie beispielsweise GPRS (General Packet Radio Services) oder UMTS
(Universal Mobil Telecommunications System) umfassen. Als Protokoll
für den
Verbindungsaufbau kann beispielsweise SIP (Session Initiation Protocol)
oder das Skype-Signalisierungsprotokoll verwendet werden. Auch bei
den Netzwerken und Protokollen sind lediglich beispielhafte Ausgestaltungen
ausgezeigt, die Ausführung
ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
-
Hinsichtlich
einer umfassenden Beschaffung von Informationen über die tatsächliche
Erreichbarkeit der mobilen Station werden Informationen von Netzknoten
und/oder der mobilen Station selbst bezogen. Unter Netzknoten können sämtliche
für das Betreiben
des Netzwerkes eingesetzten Einheiten wie beispielsweise ein Access
Point, ein HSS (Home Subscriber Server), ein WAG (Wireless Access
Gateway), ein SIP-Server, ein Radius-Server oder auch in Multihop-Netzwerken
andere mobile Stationen zusammengefasst werden. Dabei können sämtliche
zur Verfügung
stehenden Datenquellen ausgewertet werden. Lediglich beispielhaft
jedoch nicht auf diese beschränkend
sei auf Protokolle über
aufgebaute Verbindungen, direkte Anfragen oder Steuerungssignalisierungen
verwiesen. Mit diesen Informationen lässt sich zuverlässig abschätzen, wie
sicher die mobile Station über
das entsprechende Netzwerk noch erreichbar ist.
-
Am
einfachsten können
die Informationen über
die tatsächliche
Erreichbarkeit der mobilen Station durch eine zentrale Netzwerkeinheit
gesammelt werden. Darüber
hinaus wäre
das Sammeln der Informationen durch eine verteilte Netzwerkeinheit denkbar.
Die Netzwerkeinheit – als
zentrale oder verteilte Einheit implementiert – verfügt vorzugsweise über einen
Zugang zu allen drahtlosen Netzwerken, die zum Verbindungsaufbau
zu der mobilen Station genutzt werden können oder sollen. Dabei könnte bei einer
Ausgestaltung als zentrale Einheit die Netzwerkeinheit vorteilhafterweise
einem zentralen Netzknoten zugeordnet sein. In bevorzugter Weise
ist die Netzwerkeinheit dann dem SIP-Proxy-Server bzw. einem anderen
Session-Proxy/-Server
zugeordnet bzw. in diese integriert.
-
Im
Wesentlichen kann bei dem Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
zwischen zwei Arten des Erfragens bzw. Sammelns von Informationen
unterschieden werden: einem reaktiven Sammeln und einem proaktiven
Sammeln. Bei einem reaktiven Sammeln von Informationen werden gezielt
Anfragen von der Netzwerkeinheit aus gestartet und vorzugsweise
bestimmte Daten angefordert. Dabei können sowohl Daten von der mobilen
Station als auch von einem beliebigen Netzknoten angefordert werden. Bei
dem proaktiven Sammeln von Informationen werden Nachrichten durch
die mobile Station und/oder einen Netzknoten an die Netzwerkeinheit übermittelt. Dazu
bedarf es keinen zusätzlichen
Anstoß oder
ein zusätzliches
Auslösen
durch eine andere Einheit.
-
Die
einfachste Art des reaktiven Sammelns von Informationen ist ein
direktes Anfragen bei der mobilen Station selbst. Dabei wird eine
direkte Kommunikation zwischen der zentralen Einheit und der mobilen
Station durchgeführt,
um auf diese Weise Informationen über die Erreichbarkeit der
mobilen Station zu erlangen. Besonders einfach kann eine derartige
Anfrage durch Aussenden eines ICMP(Internet Control Message Protocol)-Paket
an die mobile Station erreicht werden. Durch diese häufig unter
der Bezeichnung Ping bekannten Anfragen wird überprüft, ob die mobile Station innerhalb
einer bestimmten Reaktionszeit auf die Anfrage antwortet. Die Reaktionszeit
kann dabei von der jeweiligen Infrastruktur und weiteren Faktoren
abhängen.
-
Bei
einem reaktiven Sammeln von Informationen von einem Netzknoten werden
auf indirekte Art und Weise Informationen über die mobile Station gesammelt.
Bei derartigen Anfragen kann der Vorteil ausgenutzt werden, dass
die Netzwerkeinheit und die Netzknoten im Allgemeinen über Kabel
gebundene Kommunikationskanäle
miteinander verbunden sind. Diese sind im Allgemeinen schneller
und zuverlässiger
als drahtlose Netzwerke. Bei derartigen Anfragen kann beispielsweise
der Zeitpunkt der letzten Assoziierung der mobilen Station mit einer
Basisstation oder die letzte Kommunikationsaktivität der mobilen
Station erfragt werden. Darüber
hinaus können beispielsweise
Einträge
in einem Accounting-Server genutzt werden, der die Nutzungsdauern
der mobilen Station protokolliert und abrechnet. Ist die mobile Station
bei dem Accounting-Server als aktiv vermerkt, so kann davon ausgegangen
werden, dass die mobile Station erreichbar ist. Darüber hinaus
sind oft weitere Netzknoten in dem Netzwerk vorhanden, die Informationen über den
Status der mobilen Station besitzen. So kann beispielsweise der
Status einer IPsec-Tunnelverbindung mit der mobilen Station genutzt
werden. Auf diese Weise ist bereits relativ genau der aktuelle Status
der mobilen Station bestimmbar oder zumindest einschätzbar.
-
Bei
einem proaktiven Sammeln von Informationen können durch die mobile Station
Nachrichten über
den Status der Verbindung übertragen
werden. Entsprechende Nachrichten können periodisch ausgesandt
werden. Zur Vermeidung unnötiger
Datenmengen wird aber sinnvoller Weise lediglich dann eine Nachricht
versendet, wenn sich der Status einer Netzwerkverbindung ändert. Ist
ein Netzwerk nicht mehr erreichbar oder nur noch mit sehr großen Einschränkungen
nutzbar, so kann die mobile Station über ein anderes noch verfügbares Netzwerk
eine Nachricht an die zentrale Einheit übermitteln. Gleichzeitig können diese
Nachrichten auch dazu genutzt werden, um einen Wechsel von einer
Netzwerkzelle in eine andere bekannt zu geben.
-
Ein
proaktives Sammeln von Informationen kann auch von Netzknoten durchgeführt werden. Hierbei
werden Nachrichten über
die Erreichbarkeit der mobilen Station von den Netzknoten – insbesondere
Infrastrukturknoten – an
die Netzwerkeinheit übermittelt.
So können
beispielsweise durch ein Access Point Änderungen über den Assoziierungsstatus
der mobilen Station an die Netzwerkeinheit gesandt werden. Ist ein
Accounting- oder Logging-Server, wie beispielsweise ein Radius-Server
in einem der Netzwerke vorhanden, so kann dieser Server ebenfalls
mögliche
Statusänderungen
mitteilen. Auch bei anderen Netzknoten können Informationen über die
Aktivität
der mobilen Station vorliegen, die der Netzwerkeinheit zum Bewerten
der Erreichbarkeit der mobilen Station zur Verfügung gestellt werden können.
-
Für sämtliche
Nachrichten und/oder Anfragen lassen sich die verschiedensten Übertragungsprotokolle
verwenden. ICMP (Internet Control Message Protocol) oder SNMP (Simpel
Netzwork Management Protocol) kann beispielsweise angewendet werden.
Darüber
hinaus sind sämtliche
entsprechend geeigneten aus der Praxis bekannten Protokolle einsetzbar.
Die Protokolle können
in ihrer durch den jeweiligen Standard festgelegten Form verwendet
oder um weitere benötigte
Funktionalitäten
ergänzt
werden. Darüber
hinaus wäre
der Einsatz eines neuen besonders auf die entsprechenden Bedürfnisse
zugeschnittenen Protokolls denkbar.
-
In
einer möglichen
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Informationen fortwährend
gesammelt. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, den Status der Verfügbarkeit
einer Netzwerkverbindung fortwährend
beurteilen zu können. Bei
ankommenden Anfragen für
einen Verbindungsaufbau sind die Informationen unmittelbar verfügbar und
müssen
nicht gesondert erfragt werden.
-
Besonders
bei einer bestehenden Verbindung und einem dann notwendigen Wechsel
des Netzwerks ist es unerlässlich,
jeder Zeit detaillierte Informationen über die Verfügbarkeit
der einzelnen Netzwerke zu besitzen. Kann ein Datenpaket über ein
Netzwerk nicht mehr zugestellt werden, da dieses Netzwerk nicht
erreichbar ist, kann bei Kenntnis des Status der Erreichbarkeit
der weiteren Netzwerke relativ schnell auf ein anderes Netzwerk
gewechselt werden. Dabei wäre
es sogar möglich,
den Wechsel zu einem anderen Netzwerk derart reibungslos zu gestalten,
dass der Nutzer den Wechsel nicht wahrnimmt oder zumindest nicht
als störend
empfindet.
-
In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung werden die Informationen
erst unmittelbar bei einem Verbindungsaufbau gesammelt. Dabei kommen
dann im Wesentlichen reaktive Sammelverfahren zum Einsatz.
-
Je
nach Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich
die zuvor aufgezeigten Schritte beliebig kombinieren. So könnte gleichzeitig
ein reaktives und ein proaktives Sammeln verwendet werden. Je nach
Anforderung und Bedarf kann entsprechend zwischen den Arten des Sammelns
gewechselt werden. So lässt
sich beispielsweise durch proaktives Sammeln ein grobes Bild über die
Verfügbarkeit
einer mobilen Station erstellen, das bei Bedarf – beispielsweise bei einer
Anfrage für
einen Verbindungsaufbau zu der mobilen Station – durch reaktive Anfragen präzisiert
wird. Dadurch können
verschiedene sicher nicht erreichbare Netzwerke bereits ausgeschlossen
werden, wodurch der zeitliche Aufwand für die Wahl eines geeigneten Netzwerks
weiter reduziert wird. Bei bestehenden Verbindungen könnte zusätzlich mit
einem reaktiven Sammeln erreicht werden, dass schnell zwischen den
Netzwerken gewechselt werden kann. Damit lassen sich ein fortwährendes
Sammeln von Informationen und ein Sammeln von Informationen unmittelbar bei
einem Verbindungsaufbau in vorteilhafter Weise auf einfache Art
kombinieren.
-
Bei
einem fortwährenden
Sammeln von Informationen ist es zudem möglich, dass mehrere Informationsflüsse von
verschiedenen Netzknoten und/oder von der mobilen Station gleichzeitig
in ihrem eigenen Zeitrastern ablaufen. Die Netzwerkeinheit hat dann
die Aufgabe, die verschiedenen Informationsflüsse zusammenzuführen und
auszuwerten, um die Verfügbarkeit
der mobilen in den verschiedenen Netzwerken möglichst genau zu bestimmen.
-
Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit
der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In
der Zeichnung zeigen
-
1 in
einer schematischen Darstellung eine Implementierung eines erfindungsgemäßen Verfahren
mit verschiedenen reaktiven Anfragen
-
2 in
einer schematischen Darstellung eine Implementierung eines erfindungsgemäßen Verfahren
mit verschiedenen proaktiven Anfragen
-
1 zeigt
schematisch eine mögliche
Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Eine mobile
Station 1 ist über
drahtlose Verbindungen 2 mit einem GSM-Netzwerk 3 und
einem WLAN 4 verbunden. Für die Anbindung an das WLAN 4 ist die
mobile Station 1 mit einem Access Point 5 assoziiert.
Dem WLAN 4 ist ein AAA (Authentication, Authorization,
Accounting)-Server 6, beispielsweise einem Radius-Server,
zugeordnet. Beide Netzwerke 3 und 4 sind über drahtgebundene
Kommunikationskanäle 7 mit
einem weiteren Netzwerk 8 verbunden, das beispielsweise
eine Verbindung zum Internet, dem Telefonnetz oder anderen Netzwerken
herstellt. In dem weiteren Netzwerk 8 ist ein Session-Server/Proxy 9,
beispielsweise ein SIP-Proxy-Server, vorgesehen. Der Session-Server/Proxy 9 steuert nicht
nur den Aufbau und die Verwaltung einer Session bzw. Verbindung,
sondern fungiert auch als Netzwerkeinheit und sammelt die für die Wahl
des entsprechenden Netzwerks 3 oder 4 notwendigen
Informationen. Die Netzwerkeinheit ist hier also als zentrale Einheit
implementiert.
-
1 stellt
in dem schematisch abgebildeten System verschiedene reaktive Verfahren
dar. Zum einen ist eine direkte Anfrage 10 bei der mobilen Station 1 möglich. Auf
eine Ping-Anfrage 10 über
das WLAN 4 muss die mobile Station 1 innerhalb
einer vorgegebenen Zeit reagieren. Erhält die zentrale Einheit eine
Antwort, so ist die mobile Station über das WLAN 4 erreichbar
und Anfragen für
einen Verbindungsaufbau können
zu diesem Zeitpunkt über
das WLAN an die mobile Station weitergeleitet werden. Daneben sind
Anfragen bei den Netzknoten 5 oder 6 möglich. Die
entsprechenden Signalflüsse
sind mit 11 und 12 eingezeichnet. Anfrage 11 richtet
sich dabei an den Access Point 5 des WLANs 4,
Anfrage 12 ist an den AAA-Server 6 adressiert.
-
2 zeigt
schematisch dieselbe Netzwerkinfrastruktur wie 1.
In dieser Fig. sind jedoch verschiedene proaktive Verfahren dargestellt.
Dabei kann die mobile Station 1 ihren Status oder Statusänderungen
mit einer entsprechenden Nachricht 13 der Netzwerkeinheit
mitteilen. Auch 2 zeigt Nachrichten 14 und 15 von
Netzknoten. Beide Nachrichten dienen dazu, Statusänderungen
der mobilen Station mitzuteilen. Die Nachricht 14 wird
dabei durch den Access Point 5, die Nachricht 15 durch
den AAA-Server 6 gesendet.
-
Abschließend sei
ganz besonders hervorgehoben, dass das zuvor rein willkürlich gewählte Ausführungsbeispiel
lediglich zur Erörterung
der erfindungsgemäßen Lehre
dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.