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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Stabilisator mit einer magnetorheologischen
Kopplungseinrichtung.
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Aus
dem Stand der Technik ist allgemein bekannt, das Roll- bzw. Wankverhalten
von Kraftfahrzeugen über
Drehstab-Stabilisatoren zu beeinflussen, die die Radaufhängungen
einer Fahrzeugachse miteinander koppeln.
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Im
einfachsten Fall kommen hierbei Drehstäbe zum Einsatz, die beispielsweise
bei einem gegensinnigen Ein- und Ausfedern der Fahrzeugräder durch
ihre elastische Verformung ein der Wankneigung entgegengerichtetes
Stabilisatormoment erzeugen.
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Weiterhin
ist bekannt, das Stabilisatormoment durch zusätzliche Einrichtungen situationsabhängig zu
beeinflussen.
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Dabei
kann zwischen aktiven und semiaktiven Systemen unterschieden werden.
In der Regel wird hierzu ein Stabilisator in zwei Abschnitte aufgetrennt.
Die beiden Abschnitte sind dann an ihren getrennten Enden über eine
Kopplungseinrichtung miteinander verbunden.
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Bei
aktiven Systemen ist die Kopplungseinrichtung ein Aktuator, über den
bei Bedarf ein der Wankneigung entgegengerichtetes Drehmoment zwischen
die Stabilisatorabschnitte eingebracht werden kann. Beim Durchfahren
einer Kurve kann durch eine über
den Aktuator veranlasste Aktivierung des Stabilisators die Schrägstellung
des Fahrzeugaufbaus (Wanken) vermindert werden. Der Drehmomenteintrag
kann sowohl über
einen elektrischen als auch über
einen hydraulischen Aktuator erfolgen. Bei Geradeausfahrt wird der
Stabilisator hingegen deaktiviert. Herkömmliche Stabilisatorkonzepte
sehen in dieser Situation eine Wirkverbindung der getrennten Stabilisatorenden über den
Aktuator vor. Jedoch erfolgt in diesem Fall kein zusätzlicher
Drehmomenteintrag. Beispiele hierfür finden sich unter anderem
in der
DE 196 29 582
A1 , der
DE
198 36 674 A1 , der
DE 102 10 306 A1 und der
DE 102 33 499 A1 .
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Semiaktive
Systeme sehen keinen zusätzlichen
Drehmomenteintrag vor. In der Regel ist bei diesen die Kopplungseinrichtung
in der Art einer Kupplung ausgebildet, die die Enden der Stabilisatorabschnitte
verbindet, so dass zwischen einer gekoppelten Stellung und einer
ungekoppelten Stellung hin und her geschaltet werden kann. In der
ungekoppelten Stellung ist der Stabilisator unwirksam. Dieses Konzept
eignet sich für
den Offroad-Einsatz, bei dem das Zulassen einer verstärkten Verschränkung wünschenswert
ist. Beispiele hierfür
sind unter anderem aus der
EP
1 403 104 A2 und der
DE 101 57 085 A1 bekannt. Zudem sind semiaktive
Systeme bekannt, bei denen die mechanischen Übertragungseigenschaften des
Stabilisators beeinflusst werden.
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In
der Regel werden die Aktuatoren bzw. Kupplungen hydraulisch oder
pneumatisch betätigt, so
dass diese Systeme aufgrund der benötigten Druckerzeuger und Leitungssysteme
verhältnismäßig aufwendig
sind.
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Neben
der Möglichkeit
der Eingliederung einer Kopplungseinrichtung zwischen zwei Stabilisatorabschnitten
kann das Stabilisatormoment auch durch an den Enden des Stabilisators
angreifende Feder/Dämpfereinheiten
mit veränderbarer
Kennung beeinflusst werden. Solche werden beispielsweise in der
DE 101 34 715 A1 beschrieben.
Unter anderem wird in der
DE
101 34 715 A1 vorgeschlagen, als Arbeitsmedium eine rheologische
Flüssigkeit
zu verwenden, deren Viskosität
durch ein magnetisches Feld einstellbar ist. Entsprechende Dämpfer sind überdies
aus der
DE 10
2004 035 528 A1 bekannt. Allerdings ist in dieses Konzept
unter Berücksichtigung
der beengten Raumverhältnisse
im Bereich der Anbindungen des Stabilisators an den jeweiligen Radaufhängungen
insbesondere bei kompakten Fahrzeugen kaum praktikabel.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Stabilisator zu schaffen, der zumindest eine semiaktive Beeinflussung
des Wankverhaltens eines Kraftfahrzeugs ermöglicht, gegenüber den
vorstehend erläuterten
Lösungen
weniger aufwendig ist und sich auch unter beengten Raumverhältnissen
einbauen lässt.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Stabilisator mit einer magnetorheologischen
Kopplungseinrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Stabilisator
umfasst insbesondere einen Drehstab-Stabilisator mit zwei getrennten
Stababschnitten, und eine Kopplungseinrichtung mit einem magnetorheologischen
Arbeitsmedium und einer extern ansteuerbaren elektromagnetischen
Quelle, die die beiden getrennten Stababschnitte verbindet. Hierbei
ist zumindest eine Betriebsstellung vorgesehen, in der die Stababschnitte über das
magnetorheologische Arbeitsmedium gekoppelt sind.
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Durch
Anlegen eines magnetischen Felds lässt sich die Viskosität des magnetorheologischen Arbeitsmediums
situationsabhängig
verändern.
Dies kann dazu genutzt werden, die Stabilisatorrate, d. h. die Wankdämpfung des
Fahrzeugszu beeinflussen. So ist es beispielsweise möglich, zwischen
einer gekoppelten Stellung mit hoher Steifigkeit und einer ungekoppelten
Stellung zu differenzieren. Überdies sind
zwischen diesen Extremstellungen Zwischenstellungen realisierbar,
wodurch die Stabilisatorrate sehr fein auf die jeweilige Situation
abgestimmt werden kann.
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Gegenüber hydraulischen
Systemen ergibt sich ein erheblich geringerer baulicher Aufwand,
da externe Leitungen, Ventile und Druckerzeuger vollständig entfallen
können. Über dies
wird hierdurch eine merkliche Gewichtseinsparung erzielt.
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Die
erfindungsgemäße Lösung lässt sich
im Prinzip überall
dort einsetzen, wo bisher bereits Kopplungseinrichtungen in einen
geteilten Drehstab-Stabilisator eingebaut sind. Aufgrund ihres einfachen
Aufbaus gegenüber
herkömmlichen
Kopplungseinrichtungen ergeben sich durch die erfindungsgemäße Anordnung
zusätzliche
Raumvorteile wegen der kompakten Bauweise der Kopplungseinrichtung.
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Weitere,
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben.
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So
wird die elektromagnetische Quelle vorzugsweise durch eine Steuereinrichtung
angesteuert, die in Abhängigkeit
von Fahrzustandsparametern und/oder einer manuellen Betätigung die
magnetische Feldstärke
der elektromagnetischen Quelle einstellt. Hierdurch kann das Wankverhalten
des Fahrzeugs je nach Situation, beispielsweise mit der primären Zielsetzung
einer Horizontierung des Fahrzeugaufbaus und der Realisierung eines
bestimmten Über-
oder Untersteuerverhaltens oder aber mit der primären Zielsetzung,
eine verstärkte
Verschränkung im
Offroad-Einsatz zuzulassen, fahrerunabhängig beeinflusst werden. Es
ist jedoch auch möglich,
für den
Fahrer eine Einflussmöglichkeit
vorzusehen, die beispielsweise ein Umschalten zwischen den beiden vorgenannten
Zielsetzungen erlaubt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der Kopplungseinrichtung
eine mechanische Mitnehmereinrichtung vorgesehen, die bei Erreichen
eines vorgegebenen Verdrehwinkels zwischen den getrennten Stababschnitten
greift. Hierdurch kann bei großen Verdrehwinkeln
zwischen den Stababschnitten die Zwischenschaltung des magnetorheologischen
Arbeitsmediums überbrückt werden. Das
Stabilisatormoment wird bei einem Greifen der Mitnehmereinrichtung
allein durch die Torsionssteifigkeit der Stabilisatorabschnitte
bestimmt.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Kopplungseinrichtung
ein mit einem Stababschnitt fest verbundenes Außenteil und ein mit dem anderen
Stababschnitt fest verbundenes Innenteil auf. Dabei ist das Innenteil
drehbar in dem Außenteil
gelagert. Die Drehmomentübertragung
zwischen dem Außenteil
und dem Innenteil erfolgt über
das magnetorheologische Arbeitsmedium, dessen Viskosität das Feder-
und Dämpfungsverhalten
des Stabilisators mitbestimmt.
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Hierzu
sind in der Kopplungseinrichtung mit magnetorheologischem Arbeitsmedium
befüllte
Arbeitskammern geeignet angeordnet.
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So
können
beispielsweise zwischen dem Außenteil
und dem Innenteil eine oder mehrere Arbeitskammern vorgesehen sein,
deren Raumvolumina sich in Abhängigkeit
des Verdrehwinkels zwischen dem Außenteil und dem Innenteil verändern, und
die im Magnatwirkungsfeld der elektromagnetischen Quelle liegen.
Das Strömungsverhalten
des Arbeitsmediums wird bei einem stärkeren Magnetfeld zäher, so
dass einer Relativdrehung zwischen dem Außenteil und dem Innenteil ein
größerer Widerstand
entgegengesetzt wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind zwischen dem Außenteil
und dem Innenteil mindestens zwei mit magnetorheologischem Arbeitsmedium
befüllte
Arbeitskammern vorgesehen, deren Raumvolumina sich in Abhängigkeit
des Verdrehwinkels zwischen dem Außenteil und dem Innenteil verändern. Diese
komplementären
Arbeitskammern sind über einen Überströmkanal verbunden.
Bei einem stärkeren
Magnetfeld wird so dem Überströmen von
Arbeitsmedium ein größerer Widerstand
entgegengesetzt, wodurch sich die dynamische Systemsteifigkeit erhöht.
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Vorzugsweise
liegt hierzu der Überströmkanal im
Magnetwirkungsfeld der elektromagnetischen Quelle, so dass bei einem
stärkeren
Magnetfeld das Durchströmvolumen
sinkt oder eine vollständige
Absperrung eintritt.
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Prinzipiell
kann das Magnetwirkungsfeld auch so gelegt werden, dass die Viskosität des Arbeitsmediums
in den Arbeitkammern selbst merklich verändert wird.
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Die
elektromagnetische Quelle wie auch der Überströmkanal können sowohl am Außenteil
als auch am Innenteil vorgesehen sein.
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Prinzipiell
ist es möglich,
das vorstehend erläuterte
Prinzip der Beeinflussung des Stabilisatormoments über ein
magnetorheologisches Arbeitsmedium mit einem aktiven System zur
Wankstabilisierung zu vereinigen, wodurch sich der Aufwand auf Seiten
des aktiven Systems vermindern lässt
und überdies
eine größere Kennlinienvielfalt
realisiert werden kann. Bevorzugt ist jedoch im Hinblick auf eine
einfache und kostengünstige
Bauweise die Kopplungseinrichtung bezüglich des magnetorheologischen
Arbeitsmediums nach außen
autark.
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Als
magnetorheologische Medien kommen insbesondere Flüssigkeiten
auf der Basis von Kohlenwasserstoffen oder Silikonölen in frage.
Vorzugsweise sind in dem magnetorheologischen Arbeitsmedium zudem
weiche magnetische Partikel enthalten.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit erfindungsgemäßen Stabilisatoren
an der Vorder- und Hinterachse,
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2 eine
Schnittansicht einer magnetorheologischen Kopplungseinrichtung eines
Stabilisators nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und in
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3 eine
Schnittansicht einer magnetorheologischen Kopplungseinrichtung eines
Stabilisators nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug, an dessen Vorderachse 1 und Hinterachse 2 beispielhaft
jeweils ein Stabilisator 3 bzw. 4 vorgesehen ist.
Die Stabilisatoren 3 und 4 sind als Drehstab-Stabilisatoren ausgebildet
und dementsprechend drehbar am Fahrzeugaufbau oder einer aufbaufesten
Komponente gelagert. Jeder Stabilisator 3 bzw. 4 ist
mit seinen Enden jeweils über
einen Hebelarm an einem radführenden Element,
hier beispielhaft einem Radträger 5 bzw. 6 abgestützt. Bei
einem wechselseitigen Ein- und Ausfedern der Räder einer Achse werden die
Stabilisatoren 3 bzw. 4 tordiert und erzeugen
ein der Wankneigung bzw. dem Ein- und Ausfedern entgegenwirkendes
Moment zur Stabilisierung des Fahrzeugs.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
in die Stabilisatoren 3 und 4 jeweils eine magnetorheologische
Kopplungseinrichtung 7 bzw. 8 eingegliedert, über die
sich das Stabilisatormoment beeinflussen lässt. Hierzu sind die Stabilisatoren 3 und 4 in jeweils
zwei Stababschnitte 3a und 3b bzw. 4a und 4b getrennt,
die über
eine magnetorheologische Kopplungseinrichtung 7 bzw. 8 wieder
miteinander verbunden sind.
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Die
Kopplungseinrichtung 7 bzw. 8 enthält ein magnetorheologisches
Arbeitsmedium, das über eine
extern ansteuerbare elektromagnetische Quelle mit einem in seiner
Stärke
veränderbaren
Magnetfeld beaufschlagbar ist. Dabei ist eine Betriebsstellung vorgesehen,
in der die beiden getrennten Stababschnitte 3a und 3b bzw. 4a und 4b über das
magnetorheologische Arbeitsmedium gekoppelt sind. Über die
Feder- und Dämpfungseigenschaften
lassen sich vielfältige
Konzepte zur Beeinflussung des Wankverhaltens realisieren.
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Die
Kopplung der Stababschnitte 3a und 3b bzw. 4a und 4b kann
beispielsweise so erfolgen, dass im stromlosen Zustand eine wenn
auch geringe Stabilisatorwirkung aufrechterhalten bleibt. Denkbar ist
jedoch auch, die Stabilisatorabschnitte in ihrer Wirkung vollständig zu
entkoppeln. Dies ermöglicht eine
für den
Offroad-Betrieb günstige
maximale Verschränkung
der Fahrzeugräder,
d. h. ein maximales wechselseitiges Ein- und Ausfedern ohne ein
stabilisierendes Gegenmoment.
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Im
Onroad-Betrieb kann zumindest an einem der Stabilisatoren 3 und 4 in
Abhängigkeit
von Betriebsparametern des Kraftfahrzeugs die Systemsteifigkeit
erhöht
werden, um einer Wankbewegung des Fahrzeugs z.B. bei Durchfahren
einer Kurve entgegenzuwirken. Bei Geradeausfahrt auf guter Strecke kann
hingegen die Stabilisatorwirkung zurückgenommen werden, um den Fahrkomfort
zu verbessern. Auf einer Schlechtwegstrecke kann bei Geradeaus-
oder Kurvenfahrt die Wankdämpfung
gezielt geregelt werden.
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Zur
Verwirklichung entsprechender Steuer- und Regelungskonzepte ist
eine Steuereinrichtung 9 vorgesehen, die in Abhängigkeit
von Fahrzustandsparametern und/oder bei manueller Betätigung die
magnetische Feldstärke
der elektromagnetischen Quelle einstellt. Als Fahrzustandsparameter werden
bevorzugt die Fahrgeschwindigkeit und/oder die Querbeschleunigung
und/oder eine Niveausensorik verwendet. Weitere Betriebsparameter
des Fahrzeugs wie beispielsweise Informationen über den Einfederzustands der
einzelnen Fahrzeugräder können ebenfalls
berücksichtigt
werden. In dem Ausführungsbeispiel
ist dies durch Wegsensoren 10 beispielhaft angedeutet.
Zuden können
nicht näher
dargestellte Aufbau- und
Radbeschleunigungssensoren zur Ermittlung der notwendigen Wankdämpfung vorhanden
sein.
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Weiterhin
können
eine gewünschte
Betriebsart oder beispielsweise auch verschiedene Abstimmprogramme über einen
Wählschalter 11 von
Fahrer manuell eingestellt werden.
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2 zeigt
ein erstes Beispiel für
eine magnetorheologische Kopplungseinrichtung 7. Diese
umfasst ein Außenteil 12,
das mit einem ersten Stababschnitt 3a bzw. 4a drehfest
verbunden ist. In dem Außenteil 12 ist
ein Innenteil 13 drehbar gelagert. Dieses Innenteil 13 ist
drehfest mit dem zweiten Stababschnitt 3b bzw. 4b verbunden.
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Die
Drehmomentübertragung
zwischen dem Außenteil 12 und
dem Innenteil 13 erfolgt über das magnetorheologische
Arbeitsmedium. Zu diesem Zweck sind bei dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
mehrere Arbeitskammern zwischen dem Außenteil 12 und dem
Innenteil 13 vorgesehen. Das Außenteil 12 weist hierzu
zwei kreissegmentförmige
Hohlräume 14 und 15 auf,
die jeweils durch einen radialen Flügel 16 bzw. 17 des
Innenteils 13 in zwei getrennte und gegeneinander abgedichtete
Arbeitskammern 18 und 19 bzw. 20 und 21 unterteilt werden.
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Bei
einer Relativdrehung zwischen dem Außenteil 12 und dem
Innenteil 13 aus der in 2 dargestellten
Mittelstellung der Kopplungseinrichtung 7 wird Arbeitsmedium
aus jeweils einer Arbeitskammer verdrängt.
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In 2 ist
hierzu ein Überströmkanal 22 bzw. 23 zwischen
zwei Arbeitskammern 18 und 19 bzw. 20 und 21 eines
Hohlraums 14 bzw. 15 vorgesehen.
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Das Überströmverhalten
und damit der Widerstand, den die Kopplungseinrichtung 7 einem
Verdrehen der Stabilisatorabschnitte entgegensetzt, hängt von
der Viskosität
des Arbeitsmediums ab. Diese wird durch die Steuereinrichtung 9 über elektromagnetische
Quellen 24 bzw. 25 eingestellt. Bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind diese elektromagnetische Quellen 24 bzw. 25 Elektromagnete,
deren Wicklungen um die Überströmkanäle 22 bzw. 23 herum
angeordnet sind. Werden diese mit Strom beaufschlagt, so entsteht
ein Magnetfeld, das auf das im jeweiligen Überströmkanal 22 bzw. 23 befindliche
magnetorheologische Arbeitsmedium einwirkt. Durch eine Verstärkung des
Magnetfelds wird bei einer Relativbewegung der Strömungswiderstand
des betreffenden Überströmkanals 22 bzw. 23 erhöht bzw.
der Kanal ganz abgesperrt. In diesem Fall nimmt das einer Wankbewegung
entgegengesetzte Stabilisatormoment zu.
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Bei
einer Stromlosschaltung der elektromagnetischen Quellen 24 bzw. 25 ist
das Stabilisatormoment entsprechend gering.
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Um
ein zu starkes Verschränken
der Fahrzeugräder
zu begrenzen, kann in der Kopplungseinrichtung eine mechanische
Mitnehmereinrichtung vorgesehen sein, die bei Erreichen eines vorgegebenen
Verdrehwinkels zwischen den getrennten Stababschnitten greift. In
dem Ausführungsbeispiel
nach 2 wird dies durch die Gestaltung der Hohlräume 14 und 15 realisiert,
gegen die die Flügel 16 bzw. 17 in
ihrer Extremstellung anlaufen. In einem solchen Fall ist die Drehmomentübertragung über das
magnetorheologische Arbeitsmedium zeitweilig aufgehoben. Hierdurch
wird eine Fail-safe-Funktion bereitgestellt.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Kopplungseinrichtung 7',
die in ähnlicher
Weise wie das Ausführungsbeispiel
nach 2 ausgebildet ist. Entsprechende Bauteile sind
daher durch mit einem Hochkomma versehene Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Im
Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel
befinden sich hier die Überströmkanäle 22' und 23' nicht an dem
Innenteil 13'.
Vielmehr sind diese als Nuten an der Innenwand der Hohlräume 14' bzw. 15' des Außenteils 12' vorgesehen.
Die elektromagnetischen Quellen 24' bzw. 25' befinden sich ebenfalls an dem
Außenteil 12'. Verändert sich
das Raumvolumen 18' und 19' bzw. 20' und 21' in Abhängigkeit
des Verdrehwinkels, so strömt
das Arbeitsmedium durch die Nuten 22' bzw. 23' um die Flügel 17' bzw. 18' des Innenteils 13'. Das Überströmverhalten wird
auch hier durch die situationsabhängige Ansteuerung der elektromagnetischen
Quellen 24' bzw. 25' beeinflusst.
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In
beiden Ausführungsbeispielen
ist die Kopplungseinrichtung bezüglich
des magnetorheologischen Arbeitsmediums nach außen autark. Im Unterschied
zu hydraulischen oder pneumatischen Systemen werden somit keine
externen Druckerzeuger, Ventile und Leitungen benötigt. Dies
ermöglicht
eine besonders kompakte Bauweise der Kopplungseinrichtung innerhalb
eines Drehstab-Stabilisators.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Sie ist
jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungsformen.
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- 1
- Vorderachse
- 2
- Hinterachse
- 3
- Stabilisator
- 3a,
3b
- Stabilisatorabschnitt
- 4
- Stabilisator
- 4a,
4b
- Stabilisatorabschnitt
- 5
- Radträger
- 6
- Radträger
- 7
- magnetorheologische
Kopplungseinrichtung
- 8
- magnetorheologische
Kopplungseinrichtung
- 9
- Steuereinrichtung
- 10
- Sensor
- 11
- Wählschalter
- 12
- Außenteil
- 13
- Innenteil
- 14
- Hohlraum
- 15
- Hohlraum
- 16
- Flügel
- 17
- Flügel
- 18
- Arbeitskammer
- 19
- komplementäre Arbeitskammer
- 20
- Arbeitskammer
- 21
- komplementäre Arbeitskammer
- 22
- Überströmkanal
- 23
- Überströmkanal
- 24
- elektromagnetische
Quelle
- 25
- elektromagnetische
Quelle