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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Strahlungskorrektur eines CT-Systems
mit zwei winkelversetzt zueinander auf einer rotierbaren Gantry
angeordneten und gleichzeitig betriebenen Fokus/Detektor-Systemen,
wobei zum Scan eines Objektes die zwei winkelversetzt angeordneten
Fokus/Detektor-Systeme das Objekt abtasten, indem sie um eine Systemachse
des CT-Systems rotieren und aus den gemessenen Schwächungen
der Strahlung der Foken eine Vielzahl von Absorptionswerten einzelner Strahlen
bestimmt und die gemessenen Werte einer Streustrahlkorrektur unterzogen
werden, um anschließend
mit Hilfe der ermittelten Absorptionsdaten CT-Aufnahmen oder Volumendaten
des Objektes zu rekonstruieren.
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Ein ähnliches
Verfahren ist zum Beispiel aus der Patentschrift
DE 102 32 429 B3 bekannt.
Bei dieser Patentschrift werden zwei winkelversetzt zueinander angeordnete
Fokus/Detektor-Systeme zumindest zeitweise abwechselnd betrieben,
so dass in dem jeweils nicht angeschalteten Fokus/Detektor-System
die tatsächlich
auftretende Streustrahlung, die aus dem im Betrieb befindlichen
Fokus/Detektor-System
stammt, direkt gemessen werden kann. Um diese Methode durchzuführen ist
es notwendig die Röntgenquellen
zumindest teilweise alternierend zu betreiben, wodurch zumindest
in dem Detektor der Röntgenröhre, die
nicht betrieben wird, zu diesen Zeiten Bildinformationen aus dem
CT-Scan fehlen, so dass Lücken
bei der Datenaquisition entstehen. Insbesondere bei CT-Cardioaufnahmen,
die eine hohe Zeitauflösung
erfordern, ist dies ungünstig und
in der Praxis führt
dieses Verfahren zu mangelhaften Aufnahmeergebnissen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Streustrahlungskorrektur
eines CT-Systems mit zwei winkelversetzt zueinander angeordneten
Fokus/Detektor-Systemen zu finden, welches es ermöglicht auf
die direkte Messung der Streustrahlung zu verzichten und eine Bestimmung
des Streustrahlungsanteils im kontinuierlichen Betrieb der beiden
Fokus/Detektor-Systeme
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Grundsätzlich unterscheidet
man bei der Streustrahlung zwischen der Vorwärtsstreuung und der Querstreuung.
Die Vorwärtsstreuung
hebt sich allerdings mit der Primärstrahlung auf, wirkt nicht
auf ein anderes drehversetzt angeordnetes Fokus/Detektor-System
und bleibt daher in dieser Anmeldung unberücksichtigt. Bei der im nachfolgenden
Text mit Streustrahlung bezeichneten Strahlung handelt es sich im
Sinne der Anmeldung immer um die Querstreuung einer Strahlung, die
bei einem drehversetzt angeordneten Fokus/Detektor-System zu Fehlern
bei der Messung der Schwächung
der direkten Strahlung führt,
da durch sie – wenn
auch das drehversetzt angeordnete Fokus/Detektor-System in Betrieb
ist und Streustrahlung erzeugt, die im drehversetzt angeordneten
Detektor gemessen wird – eine
scheinbare Verminderung der tatsächlichen
Schwächung
vorgetäuscht
wird.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass beim Scannen eines Objektes mit zwei
winkelversetzt zueinander angeordneten Fokus/Detektor-Systemen eine
typische Verteilung der Streustrahlung entsteht, die es erlaubt
weitgehend den Streustrahlungsanteil aus den Messdaten räumlich entgegengesetzt
angeordneter Strahlen beziehungsweise aus gegenüberliegenden Projektionen zu
bestimmen. Hierbei ist entscheidend, dass die Streustrahlung entsprechend der
Erkenntnis der Erfinder nicht gleichmäßig im gescannten Objekt entsteht,
sondern im Wesentlichen an der Oberfläche des Objektes, die dem Streustrahlungsbildenden
Fokus zugewandt ist. Demgemäß erzeugt
die Streustrahlung in einer Projektion ein stark asymmetrisches Profil,
woraus auch die in den rekonstruierten CT-Daten ohne Streustrahlkorrektur
vorliegenden Inhomogenitäten
und Artefakte sich erklären lassen.
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Basierend
auf dieser Kenntnis lässt
sich also sagen, dass bei der Betrachtung von räumlich identisch gelegenen
Strahlen durch ein Objekt zumindest der Intensitätsanteil als Streustrahlungsanteil
angesehen werden kann, der größer ist
als die Strahlungsintensität
in entgegengesetzter Richtung. Erweitert man diese Kenntnis auf
komplette örtlich
gleich orientierte und parallel sortierte Daten, jedoch um 180° beziehungsweise π versetze
Projektionen, so lässt
sich entsprechend auch aus der Differenz der Projektionen schließen, dass
der jeweils positive Intensitätsüberschuss
gegenläufiger
Projektionen jeweils auf die Streustrahlung einer Fokus/Detektor-Kombination zurückzuführen ist,
die winkelversetzt zu der aktuell betrachteten Fokus/Detektor-Kombination
angeordnet ist.
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Mit
diesem Grundgedanken als Basis schlagen die Erfinder sowohl ein
Verfahren zu Streustrahlungskorrektur unter Betrachtung einzelner
gegenläufiger
Strahlen gleicher Fokus/Detektor-Systeme als auch ein anderes Verfahren
zur Streustrahlungskorrektur unter Betrachtung von gegenläufigen,
dass heißt
um π versetzte
Parallelprojektionen, vor.
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Gemäß dem ersten
Grundgedanken der Erfindung wird das an sich bekannte Verfahren
zur Streustrahlungskorrektur eines CT-Systems mit zwei winkelversetzt zueinander
auf einer rotierbaren Gantry angeordneten und gleichzeitig betriebenen
Fokus/Detektor-Systemen, bei dem zum Scan eines Objektes die winkelversetzt
zueinander angeordneten Fokus/Detektor-Systeme das Objekt abtasten,
indem sie um eine Systemachse des CT-Systems rotieren und aus den gemessenen
Schwächungen
der Strahlung der Foken eine Vielzahl von Absorptionswerten einzelner
Strahlen bestimmt und die gemessenen Werte einer Streustrahlkorrektur
unterzogen werden, um anschließend
mit Hilfe der ermittelten Absorptionsdaten CT-Aufnahmen oder CT-Volumendaten des
Objektes zu rekonstruieren, dahingehend verbessert, dass für jeden
direkten Strahl eines Fokus/Detektor-Systems ein entgegengesetzt gerichteter
komplementärer
Strahl des gleichen um 180° versetzten
Fokus/Detektor-Systems gesucht wird und, falls nicht unmittelbar
aus den Detektordaten zu entnehmen, durch Interpolation von Absorptionsdaten räumlich ähnlich gelegener
und orientierter Strahlen dieses Fokus/Detektor-Systems ermittelt
wird, von den geschwächten
Intensitätswerten
jedes direkten Strahls der Intensitätswert des komplementären Strahls
abgezogen wird, und falls der Intensitätswert des direkten Strahls
größer ist
als der Intensitätswert des
komplementären
Strahls diese Differenz der Intensitätswerte als Streustrahlungsanteil
interpretiert und vom Intensitätswert
des direkten Strahls abgezogen und daraus der korrigierte Absorptionswert
des direkten Strahls bestimmt wird, um aus den korrigierten Absorptionswerten
CT-Aufnahmen oder CT-Volumendaten zu rekonstruieren.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung schlagen die Erfinder die Verbesserung
eines bekannten Verfahrens zur Streustrahlungskorrektur eines CT-Systems
mit zwei winkelversetzt zueinander auf einer rotierbaren Gantry
angeordneten und gleichzeitig betriebenen Fokus/Detektor-Systeme vor,
wobei im bekannten Verfahren zum Scan eines Objektes die winkelversetzt
angeordneten Fokus/Detektor-Systemen das Objekt abtasten, indem
sie um eine Systemachse des CT-Systems rotieren und aus den gemessenen
Schwächungen
der Strahlung der Foken eine Vielzahl von Parallelprojektionen aus
Absorptionswerten erstellt werden, die aus den vom Objekt geschwächten und
ungeschwächten
Intensitätswerten
berechnet und die gemessenen Werte einer Streustrahlungskorrektur
unterzogen werden, um mit Hilfe der Parallelprojektionen CT-Aufnahmen
des Objektes zu rekonstruieren. Die Verbesserung dieses Verfahrens
liegt darin, dass für
jede direkte Parallelprojektion eines Fokus/Detektor-Systems, die ausschließlich aus
in gleicher Richtung gemessenen Absorptionsdaten eines Fokus/Detektor- Systems stammt, eine
entgegengesetzt gerichtete, komplementäre Parallelprojektion des gleichen
Fokus/Detektor-Systems gesucht und, falls sie nicht unmittelbar
aus dem Detektordaten zu entnehmen ist, durch Interpolation mit
Absorptionsdaten räumlich ähnlich gelegener
und orientierter Strahlen des gleichen Fokus/Detektor-Systems interpoliert
werden, anschließend
die kanalweise vorliegenden Differenzen mit positivem Vorzeichen
als Streustrahlungsanteil interpretiert und zur Streustrahlungskorrektur
kanalweise von der direkten Parallelprojektion abgezogen werden,
um aus den korrigierten Projektionsdaten CT-Aufnahmen oder CT-Volumendaten
zu rekonstruieren.
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Durch
diese beiden oben geschilderten erfindungsgemäßen Varianten des gleichen
Grundgedankens wird erreicht, dass nun ausschließlich aus den analytischen
Daten eines Scans eines Objektes, vorzugsweise eines Patienten,
ohne Dosisverlust der Streustrahlungsanteil berechnet und vom ermittelten Intensitätswert eines
Strahls abgezogen wird und damit eine wesentliche Verbesserung der
aus diesen korrigierten Messdaten rekonstruierten CT-Aufnahmen beziehungsweise
CT-Volumendaten erreicht wird.
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Es
wird insbesondere betont, dass das beschriebene Verfahren mit den
gemessenen Intensitäten
I und nicht mit den Absorptionsdaten –ln(I/I0) durchgeführt werden
muss.
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Wird
dieses Verfahren für
alle Messdaten aus den verwendeten Fokus/Detektor-Systemen angewendet,
so kann anschließend
die Rekonstruktion ausschließlich
mit Absorptionsdaten gleicher Fokus/Detektor-Systeme durchgeführt werden
oder es besteht die Möglichkeit
zur Rekonstruktion die Absorptionsdaten beider Fokus/Detektor-Systeme
zu mischen. Beispielsweise kann dies vorteilhaft sein, wenn eine
erhöhte
Zeitauflösung
gewünscht
wird, wie es beispielsweise bei Cardio-CT-Aufnahmen der Fall ist.
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Des
weiteren wird auch darauf hingewiesen, dass vor der Durchführung der
Streustrahlkorrektur für
jedes Fokus/Detektor-System eine Kalibrierung in der an sich bekannten
Weise durchgeführt
werden kann und sollte, beispielsweise handelt es sich bei dieser
Kalibrierung um eine Luftkalibrierung, eine Normierung auf einen
Dosismonitorwert, eine Strahlaufhärtungskorrektur, eine Kanalkorrektur
und eine wasserskalierung wie sie allgemein bekannt sind.
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Zur
Vermeidung von Problemen durch Unterschiede zwischen den Messungen
der beiden Fokus/Detektor-Systeme kann es vorteilhaft sein, wenn vor
der Messung zusätzlich
eine gegenseitige Angleichung der Fokus/Detektor-Systeme durch eine
gegenseitige Normierung durchgeführt
wird.
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Vorteilhaft
kann es weiterhin auch sein, wenn in dem Kanalbereich der Projektionen,
in dem sich das Signal der Streustrahlung der direkten und der komplementären Strahlen
auslöscht,
das heißt
im Bereich der zentral gelegenen Kanäle der Projektionen, die Streustrahlungsanteile
extrapoliert werden. Für
die Extrapolation können
beispielsweise zu den Zentralkanälen
randständige
Werte genutzt werden und die Kenntnis von Versuchsmessungen über den Verlauf
der Streustrahlung verwendet werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele
mit Hilfe der Figuren näher
beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen
Merkmale dargestellt sind. Hierbei werden die folgenden Bezugszeichen verwendet: 1:
CT-System; 2: erster Fokus; 3: erstes Detektorsystem; 4:
zweiter Fokus; 5: zweites Detektorsystem; 6: Gantrygehäuse; 7:
Patient; 8: verschiebbare Patientenliege; 9: Systemachse; 10: Steuer-
und Recheneinheit; 11: Strahlenfächer der Röntgenröhre 2; 12:
Strahlenfächer
der Röntgenröhre 4; 13:
Intensitätsverlauf
der Streustrahlung einer direkten Projektion p; 14: Intensitätsverlauf
der Streustrahlung einer komplementären Projektion p'; 15: kanalweise
Dif ferenz zwischen den beiden Projektionen p und p'; Prg1–Prgn: Computerprogramme zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahren;
I: Intensität;
I0: Anfangsintensität; S: direkter Strahl; S': komplementärer Strahl;
FA: Fokus des Fokus/Detektor-Systems FDSA;
FB: Fokus des Fokus/Detektor-Systems FDSB; DA: Detektor des Fokus/Detektor-Systems FDSA;
DB: Detektor des Fokus/Detektor-Systems
FDSB; Δ:
Streustrahlanteil des komplementären
Strahls S'; βA:
Fächerwinkel
des Fokus/Detektor-Systems FDSA; βB: Fächerwinkel
des Fokus/Detektor-Systems FDSB.
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Es
zeigen im Einzelnen:
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1:
schematische 3D-Darstellung eines CT-Systems mit zwei winkelversetzt
angeordneten Fokus/Detektor-Systemen;
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2:
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein CT-System
gemäß 1;
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3:
vereinfachte Darstellung eines direkten Strahls durch einen Patienten
mit gleichzeitigem Streustrahlanteil vom winkelversetzten Fokus;
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4:
Darstellung aus der 3, jedoch um 180° winkelversetzt;
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5:
Intensitätsverlauf
der Streustrahlung in einer direkten und einer hierzu komplementären Parallelprojektion
einschließlich
Verlauf der Differenzbildung.
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Die 1 zeigt
ein beispielhaftes Computertomographiesystem 1 mit zwei
Fokus/Detektor-Systemen mit einem ersten Fokus/Detektor-System FDSA
mit einer ersten Röntgenröhre 2 und
einem gegenüberliegenden
Detektor 3 und einem zweiten Fokus/Detektor-System FDSB,
zu dem die zweite Röntgenröhre 4 und
der gegenüberliegende
Detektor 5 gehören.
Die Fokus/Detektor-Systeme 2, 3 und 4, 5 sind
um 90° winkelversetzt
auf einer hier nicht explizit dargestellten Gantry im Gantrygehäuse 6 angeordnet
und werden beim Scan des Patienten um die Systemachse 9 bewegt,
während
der Patient 7 kontinuierlich oder sequenziell durch den
Scanbereich geschoben wird. Hierzu dient eine längsverschiebbare Patientenliege 8,
die von der Steuer- und Recheneinheit 10 angesteuert wird.
Die Steuer- und Recheneinheit 10 ist auch für die Steuerung
und den Betrieb der Gantry mit den beiden Fokus/Detektor-Systemen 2, 3 und 4, 5 zuständig. Außerdem werden
in dieser Steuer- und
Recheneinheit 10 die Absorptionsdaten, die durch die beiden
Fokus/Detektor-Systeme gewonnen werden, gesammelt und können auch
hiermit durch an sich bekannte Rekonstruktionsverfahren in CT-Bilddaten-
beziehungsweise CT-Volumendatensätze umgerechnet
werden. Hierzu werden die beispielhaft dargestellten Programme Prg1 bis Prgn verwendet,
in denen auch die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte
abgebildet werden.
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Zum
besseren Verständnis
der Problematik der Querstreuung in einem derartigen CT-System mit zwei
Fokus/Detektor-Systemen dient die schematische Darstellung in der 2.
Dargestellt ist ein Patient 7 mit einer grob dargestellten
inneren Struktur, der von den beiden Fokus/Detektor-Systemen FDSA mit
dem Fokus FA und dem Detektor DA und
dem um 80° versetzt
dazu angeordneten Fokus/Detektor-System FDSB mit dem Fokus FB und dem Detektor DB abgetastet
wird. Um eine bessere Orientierung bezüglich der 1 zu
geben, sind die beiden zugeordneten Röntgenröhren 2 und 4 angedeutet
und den Detektoren DA beziehungsweise DB, die hier nur als eine Zeile von Detektorelementen
dargestellt sind, die Bezugszeichen 5 beziehungsweise 3 zugeordnet. Die
Fächerwinkel
der benutzten Strahlenfächer
sind mit βA beziehungsweise βB dargestellt,
wobei von den Foken FA beziehungsweise FB die Strahlkegel 12 und 11 gebildet
werden.
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Die
Umlaufrichtung der beiden Fokus/Detektor-Systeme ist ebenfalls angedeutet.
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Betrachtet
man einen direkten Strahl ausgehend von dem Fokus FA zu
einem Detektorelement des Detektors DA,
so erkennt man, dass falls beide Fokus/Detektor-Systeme in Betrieb
sind, gleichzeitig eine Streustrahlung Δ entsteht, die ebenfalls einen Beitrag
zur gemessenen Intensität
am gleichen Detektorelement liefert, an dem die Intensität I des Strahles
S gemessen wird. Die Erfinder haben hierbei erkannt, dass der Hauptanteil
der Streustrahlung im wesentlichen von der Oberflächenschicht
des gescannten Objektes ausgeht, so dass nicht etwa aus allen Tiefenschichten
des Patienten heraus Streustrahlung parallel zum Strahl S entsteht,
sondern hauptsächlich
auf der dem Detektor DA zugewandten Seite
des Patienten Streustrahlungsanteile entstehen. Aufgrund dieser
geometrischen Verhältnisse
ergibt sich, dass bei der Betrachtung von Parallelprojektionen der
Streustrahlanteil über
die Anzahl der Kanäle
hinweg gesehen einen asymmetrischen Verlauf aufweist, wie er beispielhaft
in der 5 im Verlauf der Kurve 13 beziehungsweise
komplementär hierzu
im Verlauf der Kurve 14 dargestellt ist.
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Betrachtet
man nun einen einzelnen Abtaststrahl S in der 3,
der ausgehend von einem Fokus FA zu einem
Detektorelement des Detektors DA verläuft und überlegt
sich, wo im Wesentlichen die Streustrahlung entstehen muss, die
vom um 90° versetzten
Fokus FB erzeugt wird, so ergibt sich ein hauptsächlicher
Entstehungsort der Streustrahlung wie er in der 3 durch
die gestrichelte Linie des Streustrahlanteils Δ gezeigt ist.
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Die 4 zeigt
hierzu den komplementär verlaufenden
Strahl S', nachdem
die beiden Fokus/Detektor-Systeme sich um 180° gedreht haben. Berechnet man
die Schwächung über diesen
Strahlverlauf, so müsste
der Strahl S' eigentlich
die gleiche Intensität
I aufweisen wie der Strahl S aus der 3. Da jedoch
der Fokus FB in der 4 auf der
anderen Seite angeordnet ist und die Streustrahlung über den gepunkteten
Weg des Strahls von FB nach DA eine wesentlich
geringere Intensi tät
aufweist, lässt
sich allein aus der Differenzbildung der beiden Intensitäten des
Strahles und des komplementär
hierzu angeordneten Strahles S' ein
wesentlicher Anteil der Streustrahlung, der in der 3 gemessen
wird, bestimmen.
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Auf
diese Weise kann grundsätzlich
bei allen Strahlen eine Differenz zwischen dem direkten Strahl S
und einem komplementär
hierzu angeordneten Strahl S',
gemessen mit dem gleichen Detektorsystem jedoch um 180° versetzt,
gebildet werden, wobei immer dann, wenn die Intensität I des
direkten Strahles größer ist
als die Intensität
I' des komplementären Strahles
S' davon ausgegangen
werden kann, dass dieser Anteil ein Streustrahlanteil ist, so dass
dieser Anteil von der Intensität
I des Strahles S abgezogen werden kann.
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Es
ist zwar darauf hinzuweisen, dass durch diese Methode nicht 100%
aller Streustrahlungsanteile aus den Messdaten entfernt werden können, jedoch
wird der größte Anteil
durch diese Rechenmethode eliminiert.
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Die 5 zeigt
einen durch Monte-Carlo-Simulation berechneten Verlauf der Streustrahlung
einer direkten und einer indirekten Parallelprojektion, wobei auf
der Abszisse die Kanäle
und auf der Ordinate die gemessene Intensität I in willkürlichen
Einheiten aufgetragen ist. Dabei ist der Verlauf der Streustrahlung
der direkten Projektion mit dem Bezugszeichen 13 gekennzeichnet
und die Intensitäten der
komplementären
Streustrahlung hierzu sind mit dem Verlauf 14 gekennzeichnet.
Die hier gezeigte negative Intensität soll lediglich darstellen,
dass es sich um Intensitäten
handelt, die gegenläufig
angeordnet sind, wobei bei der eigentlichen Intensitätsmessung
selbstverständlich
nur positive Intensitäten auftreten.
Bildet man die Differenz zwischen beiden Intensitätsverläufen 13 und 14,
erhält
man die Kurve 15, wobei erfindungsgemäß alle positiven Werte der Kurve 15 vom
gesamten Verlauf der Intensitäten
der direkten Projektion abgezogen werden und damit die Streustrahlkorrektur
durchgeführt
wird.
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Der
negative Anteil dieser Kurve 15 bleibt dabei ohne Beachtung.
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Insgesamt
wird mit der Erfindung also ein Verfahren zur Strahlungskorrektur
eines CT-Systems mit zwei winkelversetzt zueinander auf einer rotierbaren
Gantry angeordneten und gleichzeitig betriebenen Fokus/Detektor-Systemen
vorgeschlagen, wobei zum Scan eines Objektes die zwei winkelversetzt
angeordneten Fokus/Detektor-Systeme das Objekt abtasten, indem sie
um eine Systemachse des CT-Systems rotieren und aus den gemessenen
Schwächungen
der Strahlung der Foken eine Vielzahl von Absorptionswerten einzelner
Strahlen bestimmt und die gemessenen Werte einer Streustrahlkorrektur
unterzogen werden, wobei für
die direkten Strahlen S die positiven Differenzen aus den Intensitätswerte
I der direkten Strahlen S und den Intensitätswerten I' der 180° entfernten 'komplementären'-Strahlen S' kanalweise ermittelt werden und diese
positive Differenz Δ =
I – I' als Streustrahlkorrektur
vom Intensitätswert
I des direkten Strahls S abgezogen wird, um damit die Schwächungswerte
zu bestimmen und aus diesen in bekannter Weise CT-Schnittbilder
oder CT-Volumendaten zu rekonstruieren.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
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Insgesamt
wird also durch die Erfindung ein Verfahren zur Strahlungskorrektur
eines CT-Systems vorgeschlagen, bei dem zwei winkelversetzt zueinander
auf einer rotierbaren Gantry angeordnete Fokus/Detektor-Systeme
gleichzeitig betrieben werden, wobei zum Scan eines Objektes die
zwei winkelversetzt angeordneten Fokus/Detektor-Systeme das Objekt
abtasten, indem sie um eine Systemachse des CT-Systems rotieren
und aus den gemessenen Schwächungen
der Strahlung der Foken eine Vielzahl von Absorptionswerten einzelner
Strahlen bestimmt und die gemessenen Werte einer Streustrahlkorrektur
unterzogen werden, wobei für
die direkten Strahlen die positiven Differenzen aus den Intensitätswerten
der direkten Strahlen und den Intensitätswerten der 180° entfernten
komplementären
Strahlen kanalweise ermittelt werden und diese positive Differenz
als Streustrahlkorrektur vom Intensitätswert des direkten Strahls
abgezogen wird, um damit die tatsächlichen Schwächungswerte
zu bestimmen und aus diesen in bekannter Weise CT-Schnittbilder
oder CT-Volumendaten zu rekonstruieren.