DE102005047871A1 - Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, mit einem an einem Bremsträger befestigten Bremssattel (1), in dem mindestens eine Zuspanneinrichtung angeordnet ist, mit der bei einer Bremsung ein aus einer Trägerplatte (4) und einem Reibbelag (5) bestehender Bremsbelag (2) gegen eine Bremsscheibe (6) drückbar ist, ist so ausgebildet, dass der Bremsbelag (2) an einer im Bremssattel (1) oder im Bremsträger radial gesicherten, separaten Druckplatte (3) befestigt ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Um eine sichere Funktion der Bremse zu gewährleisten, ist es erforderlich, die Bremsbeläge im Bremssattel oder dem Bremsträger zuverlässig zu führen und zu fixieren. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Bremsbeläge einer Vielzahl von Beanspruchungen ausgesetzt sind.
- Neben einer hohen thermischen Beanspruchung, resultierend aus der beim Bremsen entstehenden Reibungshitze, ist der Bremsbelag auch einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt.
- Hierbei ergeben sich für die beiden Betriebsstellungen, nämlich der Funktionsstellung, bei der der Bremsbelag reibend an der Bremsscheibe anliegt, und der Nichtfunktionsstellung, bei der der Bremsbelag außer Eingriff ist, unterschiedliche Belastungsarten.
- In Funktionsstellung wird der Bremsbelag hohen Druck- und Querkräften ausgesetzt, wobei über den Reibbelag die an der Reibfläche erzeugten Querkräfte in die Trägerplatte und von dort in den Bremssattel bzw. Bremsträger eingeleitet werden.
- Darüber hinaus ist es für eine wirksame Bremsung erforderlich, dass die erzeugte Zuspannkraft in eine gleichmäßig auf der Reibfläche des Reibbelages verteilte Druckkraft umgewandelt wird. Um dies zu gewährleisten, muss die erzeugte Zuspannkraft mittels der biegesteifen Trägerplatte in eine Flächenlast umgewandelt werden. Dies erfordert eine entsprechende Dickendimensionierung der Trägerplatte.
- Insbesondere im Fahrbetrieb kann der Bremsbelag in Nichtgebrauchsstellung einer sehr hohen Rüttelbeanspruchung ausgesetzt sein. Um den Bremsbelag zu fixieren ist es bekannt, sogenannte Belaghaltefedern einzusetzen, mit denen der Bremsbelag gegen eine Führung bzw. Halterung zu drücken.
- Allerdings kann die Federkraft nicht beliebig groß gewählt werden, da ansonsten die Verschiebbarkeit des Bremsbelages beeinträchtigt wird. Es kommt daher vor, dass bei hohen Rüttelbeanspruchungen die Bremsbeläge „springen" und dadurch Klappergeräusche erzeugt werden.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass mit konstruktiv einfachen Mitteln die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit verbessert wird.
- Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Durch diese konstruktive Ausbildung ergeben sich eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik.
- So kann zunächst einmal vollständig auf den Einsatz von Belaghaltefedern und dazu gehörend Belaghaltebügel verzichtet werden. Dabei ist der Bremsbelag radial starr gesichert, so dass die beschriebenen, durch ein betriebsbedingtes Rütteln hervorgerufenen Klappergeräusche gar nicht erst entstehen können.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Druckplatte im Bremssattel bzw. im Bremsträger formschlüssig zu führen. Ebenfalls formschlüssig liegt der Bremsbelag, das heißt die Trägerplatte an der Druckplatte an, wodurch diese hinsichtlich der Belastung quasi eine Baueinheit bilden, durch die sich eine erhebliche Versteifung ergibt.
- Die Übertragung der beim Bremsen auf den Bremsbelag einwirkenden Querkräfte erfolgt durch den Formschluss zwischen der Druckplatte und der Trägerplatte wirkungsvoll in den Bremssattel bzw. den Bremsträger.
- Naturgemäß ergibt sich hieraus eine Verminderung der Belastung funktionsrelevanter Teile, die eine Verbesserung der Betriebssicherheit der Bremse insgesamt mit sich bringt.
- Hierzu trägt auch bei, dass die Zuspannkräfte des Bremssattels optimal in den Bremsbelag verteilt werden.
- Durch die genannte Versteifung mittels der Druckplatte kann die Dicke der Trägerplatte erheblich reduziert werden, wodurch sich eine durchaus nennenswerte Kosteneinsparung ergibt. Dies vor allem deshalb, weil der Bremsbelag mit Trägerplatte als Verschleißteil ausgewechselt wird, während die Druckplatte als sozusagen festes Bestandteil verbleibt.
- Für eine einfache Montage bzw. Demontage des Bremsbelages ist eine einfache Verbindung mit der Druckplatte denkbar.
- Hierzu kann die Trägerplatte mit entsprechenden Befestigungsmitteln, wie Schrauben, Haken oder dergleichen an der Druckplatte befestigt sein.
- Da die auftretenden Querkräfte durch den erwähnten Formschluss zwischen der Trägerplatte und der Druckplatte aufgenommen werden, andererseits in axialer Richtung in nicht betätigtem Zustand der Bremse nur geringe Massenkräfte wirksam sind, können die Verbindungselemente, wie die genannten Schrauben oder Klammern relativ schwach dimensioniert sein.
- Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 einen Teilausschnitt einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer geschnittenen Seitenansicht -
2 den Teilausschnitt in einer geschnittenen Draufsicht -
3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, ebenfalls als Teilausschnitt in einer geschnittenen Seitenansicht -
4 das Ausführungsbeispiel nach3 in einer Draufsicht -
5 einen Teilausschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung in einer Seitenansicht - In den
1 und2 ist ein Teil einer Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, gezeigt, mit einem an einem nicht dargestellten Bremsträger befestigten Bremssattel1 , in dem mindestens eine, gleichfalls nicht gezeigte Zuspanneinrichtung angeordnet ist, mit der bei einer Bremsung ein Bremsbelag2 gegen eine Bremsscheibe6 druckbar ist. - Dieser Bremsbelag
2 besteht aus einer Trägerplatte4 sowie einem drauf befestigten Reibbelag5 . - Erfindungsgemäß ist der Bremsbelag
2 an einer im Bremssattel1 oder dem Bremsträger radial gesicherten, separaten Druckplatte3 befestigt. Hierzu ist diese im vorliegenden Ausführungsbeispiel an zwei parallel und abständig zueinander angeordneten Stellspindeln18 des Bremssattels1 angeschlossen. - Auf ihrer dem Bremsbelag
2 zugewandten Seite weist die Druckplatte3 Ausnehmungen8 auf, in denen Vorsprünge7 der Trägerplatte4 so einliegen, dass in radialer und tangentialer Richtung ein Formschluss besteht, durch den beim Bremsen auftretende Querkräfte von der Druckplatte3 aufgenommen werden. - Der Bremsbelag
2 ist lösbar mit der Druckplatte3 verbunden, wozu die Trägerplatte4 , gemäß der1 , an ihrem unteren Ende über einen Hakenanschluss9 an die Druckplatte3 angeschlossen ist, während gegenüber liegend an der Trägerplatte4 eine angeformte Klammern10 die Druckplatte3 im Randbereich übergreift und mittels einer Schraube11 an der Druckplatte3 befestigt ist. Selbstverständlich kann ei ne Vielzahl von Klammern10 und zugeordneter Schrauben11 vorgesehen sein, die dann verteilt über den Randbereich der Druckplatte3 angeordnet sind. - Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Befestigung des Bremsbelages an der Druckplatte
3 ist in den3 und4 gezeigt. Dabei weist die Trägerplatte4 im oberen Befestigungsbereich mit der Druckplatte3 für jeden Anschluss zwei parallel und mit Abstand zueinander angeordnete Haken13 auf, zwischen denen eine Nase12 der Druckplatte3 platziert ist, durch die eine Schraube oder ein Bolzen14 geführt ist, der andererseits von den Haken13 so hintergriffen ist, dass die Trägerplatte4 , das heißt der Bremsbelag2 , fest mit der Druckplatte3 verbunden ist. - Eine weitere Art der Befestigung des Bremsbelages
2 an der Druckplatte3 ist in der5 gezeigt. Hier weist die Trägerplatte4 Laschen15 auf, die an Laschen16 der Druckplatte3 anliegen und durch eine Schraube17 miteinander verbunden sind. - In jedem Fall ist der Bremsbelag
2 lösbar mit der Druckplatte3 verbunden, so dass die Druckplatte3 als integraler Bestandteil des Bremssattels1 bzw. des Bremsträgers anzusehen ist, während der Bremsbelag2 als Verschleißteil problemlos austauschbar ist. -
- 1
- Bremssattel
- 2
- Bremsbelag
- 3
- Druckplatte
- 4
- Trägerplatte
- 5
- Reibbelag
- 6
- Bremsscheibe
- 7
- Vorsprung
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Hakenanschluss
- 10
- Klammer
- 11
- Schraube
- 12
- Nase
- 13
- Haken
- 14
- Bolzen
- 15
- Lasche
- 16
- Lasche
- 17
- Schraube
- 18
- Stellspindel
Claims (10)
- Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, mit einem an einem Bremsträger befestigten Bremssattel (
1 ), in dem mindestens eine Zuspanneinrichtung angeordnet ist, mit der bei einer Bremsung ein aus einer Trägerplatte (4 ) und einem Reibbelag (5 ) bestehender Bremsbelag (2 ) gegen eine Bremsscheibe (6 ) druckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (2 ) an einer im Bremssattel (1 ) oder im Bremsträger radial gesicherten, separaten Druckplatte (3 ) befestigt ist. - Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatte (
3 ) form- und/oder kraftschlüssig im Bremssattel (1 ) oder im Bremsträger gelagert ist. - Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (
2 ) in radialer und tangentialer Richtung formschlüssig an der Druckplatte (3 ) gehalten ist. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatte (
3 ) Ausnehmungen (8 ) oder Vorsprünge aufweist, in denen Vorsprünge (7 ) oder Ausnehmungen der Trägerplatte (4 ) formschlüssig einliegen. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (
2 ) lösbar mit der Druckplatte (3 ) verbunden ist. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (
2 ) einerseits mittels eines Hakenanschlusses (9 ) in die Druckplatte (3 ) eingehängt ist und andererseits mit der Druckplatte (3 ) verschraubt ist. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Hakenanschluss (
9 ) gegenüber liegenden Seite die Trägerplatte (4 ) mindestens eine Klammer (10 ) aufweist, die in die Druckplatte (3 ) im Randbereich eingreift. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammer (
10 ) mittels einer Schraube (11 ) an der Druckplatte (3 ) gehalten ist. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (
4 ) im Verbindungsbereich mit der Druckplatte (3 ) zwei parallel und mit Abstand zueinander angeordnete Haken (13 ) aufweist, zwischen denen eine Nase (12 ) der Druckplatte (3 ) angeordnet ist, durch die ein Bolzen (14 ) oder eine Schraube geführt ist, der oder die von den Haken (13 ) hintergriffen ist. - Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (
4 ) im Verbindungsbereich mit der Druckplatte (3 ) mindestens eine Lasche (15 ) aufweist, die an einer zugeordneten Lasche (16 ) der Druckplatte (3 ) anliegt und die gemeinsam durch eine Schraube (17 ) miteinander verbunden sind.
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