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TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf eine Federbein-Radaufhängung und
im Besonderen auf eine Federbein-Radaufhängung mit
einem Federbein, dessen oberes Ende an einer Kraftfahrzeugkarosserie
und dessen unteres Ende an einem radseitigen Teil abgestützt ist,
einem oberen Federsitz, einem am Federbein befestigten unteren Federsitz
und einer zwischen dem oberen Federsitz und dem unteren Federsitz
um das Federbein herum angeordneten Schraubenfeder.
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Eine
Radaufhängung,
bei der im Vergleich zu einer normalen Federbein-Radaufhängung, bei
der die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder die Lenkdrehachse
schneidet, die Schraubenfedermittelachse (Axiallinie) der Schraubenfeder
und die Lenkdrehachse (windschief) verdreht sind, ist beispielsweise
aus der JP 11-48728 A bekannt. Bei einer derartigen Radaufhängung lässt sich
durch die Schaffung der (windschiefen) Verdrehung, wodurch um die
Lenkdrehachse ein Moment in Richtung Vorspur erzeugt wird, beispielsweise
das Ansprechverhalten, die Spurstabilität oder das Richtungsverhalten
eines Kraftfahrzeugs verbessern.
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Bei
der vorgenannten Federbein-Radaufhängung entsteht jedoch auch
in einem Fahrzeugnormalzustand, nämlich in einem Fahrzeugstoppzustand,
in dem der Lenkwinkel eine neutrale Lenkstellung definiert, um die
Lenkdrehachse ein Moment. Eine Abweichung im Moment zwischen der
linken Seite und der rechten Seite kann sich also negativ auf den
Fahr zustand eines Fahrzeugs auswirken. Anders ausgedrückt führt ein
beispielsweiser streuungsbedingter Unterschied in der (windschiefen)
Verdrehung zwischen der rechten Seite und der linken Seite ständig zu
verschiedenen Momenten um die linke Lenkdrehachse bzw. rechte Lenkdrehachse,
so dass eine Richtungsabweichung des Fahrzeugs (eine Richtungsänderung
des Fahrzeugs) eintreten könnte.
Die Spurstabilität
oder das Richtungsverhalten des Kraftfahrzeugs könnte sich somit verschlechtern.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt allgemein die Aufgabe zugrunde, eine neuartige und
nützliche
Federbein-Radaufhängung
zu schaffen, bei der die vorstehend geschilderten Probleme zumindest
teilweise beseitigt sind.
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Der
Erfindung liegt im Besonderen die Aufgabe zugrunde, eine Federbein-Radaufhängung bereitzustellen,
bei der ein primärer
Faktor für
eine Richtungsabweichung eines Kraftfahrzeugs als ein Nachteil einer
Radaufhängung,
bei der die Schraubenfedermittelachse und die Lenkdrehachse(windschief)
verdreht sind, beseitigt ist, gleichzeitig aber der Vorteil der
Radaufhängung,
bei der die Schraubenfedermittelachse und die Lenkdrehachse (windschief)
verdreht sind, erhalten bleibt.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Federbein-Radaufhängung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, 2, 3, 4 oder 5 gelöst.
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Die
Aufgabe wird im Besonderen gelöst durch
eine Federbein-Radaufhängung
mit:
einem Federbein, dessen oberes Ende an einer Kraftfahrzeugkarosserie
und dessen unteres Ende an einem radseitigen Teil abgestützt ist,
einem
oberen Federsitz,
einem am Federbein befestigten unteren Federsitz, und
einer
zwischen dem oberen Federsitz und dem unteren Federsitz um das Federbein
herum angeordneten Schraubenfeder,
wobei in einem Fahrzeugnormalzustand,
in dem der Lenkwinkel eine neutrale Lenkstellung definiert und das
Fahrzeug gestoppt ist,
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder die
Lenkdrehachse schneidet, und
in einer Seitenansicht des Fahrzeugs
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder und die Federbeinachse
einen Winkel größer null
bilden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiter gelöst durch eine Federbein-Radaufhängung mit:
einem
Federbein, dessen oberes Ende an einer Kraftfahrzeugkarosserie und
dessen unteres Ende an einem radseitigen Teil abgestützt ist,
einem über eine
Lagerung an der Kraftfahrzeugkarosserie drehbar abgestützten oberen
Federsitz,
einem am Federbein befestigten unteren Federsitz, und
einer
zwischen dem oberen Federsitz und dem unteren Federsitz um das Federbein
herum angeordneten Schraubenfeder,
wobei in einem Fahrzeugnormalzustand,
in dem der Lenkwinkel eine neutrale Lenkstellung definiert und das
Fahrzeug gestoppt ist,
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder die
Lenkdrehachse schneidet, und
in einer Seitenansicht des Fahrzeugs
die Drehachse der Lagerung gegenüber
der Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes oder die Lenkdrehachse gegenüber der
Lagerungsfläche
des unteren Federsitzes in einem Winkel ungleich einem rechten Winkel
geneigt ist.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst
durch eine Federbein-Radaufhängung mit:
einem
Federbein, dessen oberes Ende an einer Kraftfahrzeugkarosserie und
dessen unteres Ende an einem radseitigen Teil abgestützt ist,
einem über eine
Lagerung an der Kraftfahrzeugkarosserie drehbar abgestützten oberen
Federsitz,
einem am Federbein befestigten unteren Federsitz, und
einer
zwischen dem oberen Federsitz und dem unteren Federsitz um das Federbein
herum angeordneten Schraubenfeder,
wobei in einem Fahrzeugnormalzustand,
in dem der Lenkwinkel eine neutrale Lenkstellung definiert und das
Fahrzeug gestoppt ist,
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder die
Lenkdrehachse schneidet, und
in einer Seitenansicht des Fahrzeugs
die Drehachse der Lagerung gegenüber
der Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes oder die Lenkdrehachse gegenüber der
Lagerungsfläche
des unteren Federsitzes um einen Winkel ungleich einem rechten Winkel
geneigt ist, wobei die Neigungsrichtungen gegensinnig sind.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiter gelöst durch eine Federbein-Radaufhängung mit:
einer
Schraubenfeder,
wobei in einem Fahrzeugnormalzustand, in dem
der Lenkwinkel eine neutrale Lenkstellung definiert und das Fahrzeug
gestoppt ist,
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder die
Lenkdrehachse schneidet, und
beim Ein- und Ausfedern die Reaktionskraftlinie
der Schraubenfeder und die Lenkdrehachse verdreht sind.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst
durch eine Federbein-Radaufhängung mit:
einer
Schraubenfeder,
wobei in einem Fahrzeugnormalzustand, in dem
der Lenkwinkel eine neutrale Lenkstellung definiert und das Fahrzeug
gestoppt ist,
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder die
Lenkdrehachse schneidet, und
beim Lenken die Reaktionskraftlinie
der Schraubenfeder und die Lenkdrehachse verdreht sind.
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Erfindungsgemäß lässt sich
für einen
bestimmten Zustand um die Lenkdrehachse ein Moment erzeugen und
gleichzeitig der primäre
Faktor für
eine Richtungsabweichung des Kraftfahrzeugs beseitigen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
ausführlichen
Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen besser verständlich.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Längsschnitt,
der den grundlegenden Aufbau einer Federbein-Radaufhängung zeigt;
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2 zeigt
eine Rück-
und Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Federbein-Radaufhängung der
Erfindung;
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3 ist
eine Darstellung zur Veranschaulichung des Prinzips der Verschiebung
der Reaktionskraftlinie in der ersten Ausführungsform der Erfindung;
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4 zeigt
Seitenansichten zur Verdeutlichung der Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie
und der Lenkdrehachse beim Einfedern/Ausfedern;
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5 zeigt
eine Rück-
und Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Federbein-Radaufhängung der
Erfindung;
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6 ist
eine Darstellung zur Veranschaulichung des Prinzips der Verschiebung
der Reaktionskraftlinie in der zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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7 zeigt
Seitenansichten zur Verdeutlichung der Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie
und der Lenkdrehachse beim Lenken (Einschlagen des Rades nach rechts/links);
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8 zeigt
eine Rück-
und Seitenansicht einer Abwandlung der zweiten Ausführungsform
der Federbein-Radaufhängung
der Erfindung; und
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9 zeigt
Seitenansichten zur Verdeutlichung der Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie
und der Lenkdrehachse beim Lenken (Einschlagen eines Rades nach
rechts/links) bei der in 8 gezeigten Abwandlung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Anhand
der 1 bis 9 werden im Folgenden verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt.
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Die
Erfindung lässt
sich anwenden auf eine McPherson-Federbein-Radaufhängung, d.
h. auf eine Radaufhängung
mit einem Schwingungsdämpfer
als Bestandteil eines Radaufhängungsgelenks und
einem Querlenker.
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1 zeigt
einen Längsschnitt,
der den grundlegenden Aufbau einer Federbein-Radaufhängung verdeutlicht.
Im Radaufhängungsschacht
des Motorabteils ist ein oberes Lager 10 vorgesehen. Am oberen
Lager 10 ist der obere Teil einer Federbein-Radaufhängungsanordnung 70 abgestützt, die die
erfindungsgemäße Radaufhängung bildet.
Das obere Ende der Kolbenstange 32 eines Schwingungsdämpfers 30 ist
am oberen Lager 10 über
einen Gummieinsatz abgestützt.
Ein (nicht gezeigtes) Rad ist über
einen (nicht gezeigten) Achsschenkel mit dem unteren Ende des Kolbengehäuses 34 des Schwingungsdämpfers 30 verbunden.
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Unterhalb
des oberen Lagers 10 ist über eine Lagerung 12 ein
oberer Federsitz 42a drehbar abgestützt. Am Kolbengehäuse 34 des
Schwingungsdämpfers 30 ist
ein unterer Federsitz 42b befestigt. Zwischen dem oberen
und dem unteren Federsitz ist eine Schraubenfeder 40 um
den Schwingungsdämpfer 30 herum
angeordnet. Die Schraubenfeder 40 kann als eine Zylinder-
oder Normalfeder ausgestaltet sein, bei der der Durchmesser am oberen
Ende gleich dem Durchmesser am unteren Ende ist, als eine Kegelfeder,
bei der der Durchmesser am oberen Ende verschieden ist vom Durchmesser
am unteren Ende, oder als eine Tonnenfeder, bei der der mittlere Teil
der Feder ausgebaucht ist. Der Schwingungsdämpfer 30 erfährt als
Bestandteil der Radaufhängung
eine Last in Aufwärts-
und Abwärtsrichtung
und dämpft
die Federkraft der Schraubenfeder 40 bei einer Aufwärts- und
Abwärtsbewegung
(beim Ein- und Ausfedern) des Rades. Am oberen Lager 10 erfolgt eine
Zerlegung der eingehenden Kraft in der Weise, dass lediglich die
Kraft des Schwingungsdämpfers 30 aufgenommen
wird, während
die Reaktionskraft (die Federkraft) der Schraubenfeder 40 unmittelbar von
der Fahrzeugkarosserie aufgenommen wird.
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Die
Federbein-Radaufhängungsanordnung 70 kann
weitere übliche
Komponenten aufweisen. So ist in dem in 1 gezeigten
Beispiel beispielsweise am Außenumfang
des Schwingungsdämpfers 30 eine
einstückig
ausgebildete Staubschutzmanschette 37 vorgesehen. Weiter
ist an der Kolbenstange 32 des Schwingungsdämpfers 30 ein
Begrenzungsanschlag 38 vorgesehen, der eine Bewegung in
Aufwärts-
und Abwärtsrichtung
des Kolbengehäuses 34 begrenzt.
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Bei
dieser Federbein-Radaufhängung
rücken
der obere und untere Federsitz 42a, 42b beim Ein-
und Ausfedern entlang der Dehn- und Stauchachse, d. h. der Dämpfer- oder
Federbeinachse (im Folgenden: "Federbeinachse"), des Schwingungsdämpfers 30 zusammen
oder auseinander. Des Weiteren wird bei einem Einschlag des Rades um
die Lenkdrehachse (im Folgenden "KP-Achse"), wenn das Lenkrad
gedreht wird, der obere Federsitz 42a um die Drehachse
(Lagerungsachse) der Lagerung 12 gedreht. Der untere Federsitz 42b wird
um die KP-Achse gedreht.
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[Erste Ausführungsform]
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Anhand
der 2 bis 4 wird nun eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Federbein-Radaufhängung vorgestellt.
In den 2 bis 4 sind zur Erleichterung des
Verständnisses der
Erfindung die Bauelemente des Federbeins unter Angabe von Bezugszeichen
schematisch vereinfacht dargestellt.
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2(A) ist eine Rückansicht der ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Federbein-Radaufhängung, in
der die Seite des rechten Rades zu sehen ist. 2(B) ist
eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Federbein-Radaufhängung.
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Bei
der Federbein-Radaufhängung
dieser Ausführungsform
schneidet die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder 40 die
KP-Achse, wie es in 2 gezeigt ist. Die Schraubenfedermittelachse
der Schraubenfeder 40 und die Federbeinachse schließen in der
Seitenansicht des Fahrzeugs einen Winkel θ1 größer null ein.
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Der
Schnittpunkt der Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder 40 und
der KP-Achse liegt in 2(A) und 2(B) jeweils auf derselben Höhe. Außerdem ist
die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder 40 in
der Seitenansicht des Fahrzeugs im Winkel 81 gegenüber der
Federbeinachse geneigt. Gemäß 2(B) fällt
die Federbeinachse in der Seitenansicht des Fahrzeugs zwar mit der KP-Achse
zusammen. Es ist jedoch nicht notwendig, dass die Federbeinachse
in der Seitenansicht des Fahrzeugs mit der KP-Achse zusammenfällt.
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In
der Beschreibung und in den Ansprüchen gilt, sofern nichts Anderes
angegeben ist, die angegebene Beziehung zwischen den Achsen für den Fahrzeugnormalzustand,
d. h. einen Stoppzustand des Fahrzeugs, in dem der Lenkwinkel eine
neutrale Lenkstellung definiert. Da die Schraubenfedermittelachse
und die KP-Achse im Fahrzeugnormalzustand einander schneiden, wird
bei der Federbein-Radaufhängung
dieser Ausführungsform
im Gegensatz zu einer Radaufhängung,
bei der die Schraubenfedermittelachse und die KP-Achse (windschief)
verdreht sind, im Fahrzeugnormalzustand um die KP-Achse kein Moment
hervorgerufen.
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Bei
einer üblichen
Federbein-Radaufhängung,
bei der die Schraubenfedermittelachse parallel zur Federbeinachse
angeordnet ist, bleibt der Zustand, dass die Reaktionskraftlinie
der Schraubenfeder 40 mit der Schraubenfedermittelachse
zusammenfällt,
auch bei einer Dehnung und Stauchung der Schraubenfeder 40 erhalten.
Daher erfährt
bei der üblichen
Federbein-Radaufhängung
die Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie und der KP-Achse beim
Ein-/Ausfedern keine Änderung,
so dass um die KP-Achse kein Moment entsteht.
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Bei
der Federbein-Radaufhängung
gemäß dieser
Ausführungsform
wird, da die Reaktionskraftlinie, wie vorstehend erwähnt, im
Fahrzeugnormalzustand die KP-Achse schneidet, im Fahrzeugnormalzustand
um die KP-Achse kein Moment hervorgerufen. Da die Schraubenfedermittelachse
der Schraubenfeder 40 in der Seitenansicht des Fahrzeugs
gegenüber
der Federbeinachse geneigt ist, ändert
sich die Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie und der KP-Achse
jedoch beim Ein-/Ausfedern so, dass die Reaktionskraftlinie und
die KP-Achse einen
Verdrehungszustand einnehmen.
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Da
im Fahrzeugnormalzustand um die KP-Achse kein Moment erzeugt wird,
ergibt sich daher gemäß dieser
Ausführungsform
kein Unterschied im Moment zwischen der rechten und linken Seite, der
zu einer Richtungsänderung
(Richtungsabweichung) des Fahrzeugs führen könnte. Da aber beim Einfedern/Ausfedern
ein Moment um die KP-Achse entsteht, kann das Fahrverhalten des
Fahrzeugs unter der Wirkung des Moments verbessert werden. Das Prinzip
hierfür
wird nachfolgend erläutert.
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3(B) zeigt die Reaktionskraftlinie für einen
Zustand, in dem sich der obere und untere Federsitze 42a, 42b gegenüber dem
im 3(A) gezeigten Fahrzeugnormalzustand
im Winkel jeweils gleichsinnig ändern.
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Wie
es in 3(B) gezeigt ist, dreht sich
die Reaktionskraftlinie (volle Linie) gegenüber einer Scheinmittellinie
(Strich-Punkt-Linie) in die Richtung der höheren Reaktionskräfte, d.
h. so, dass der Abstand in Richtung der Mittellinie zwischen dem
oberen und unteren Federsitz kleiner wird, wenn sich der obere und
untere Federsitz 42a, 42b im Winkel gleichsinnig ändern. Die
Schraubenfederreaktionskraft neigt sich daher in dieselbe Richtung
wie die Federsitze 42a, 42b gegenüber der
Scheinmittellinie. Die vorliegende Ausführungsform beruht auf dem vorstehend
dargelegten Prinzip.
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In
dieser Ausführungsform
bewegt sich der untere Federsitz 42b, wie in 4(A) (Seitenansicht des rechten Rades,
entsprechend 2(B)) gezeigt ist, beim
Einfedern entlang der Federbeinachse nach oben (der untere Federsitz 42b im
Fahrzeugnormalzustand ist durch eine 2-Punkt-Strich-Linie angegeben),
so dass sich die Scheinmittellinie (Punktlinie) gegenüber der
Schraubenfedermittelachse (Fahrzeugnormalzustand) neigt. Die Beziehung
zwischen dem oberen und unteren Federsitz 42a, 42b verhält sich
demnach so, wie es in 3(B) veranschaulicht ist.
Die Schraubenfederreaktionskraft (volle Linie) dreht sich daher
gegenüber
der Scheinmittellinie (Punktlinie) in die Richtung der höheren Reaktionskräfte. In
dieser Ausführungsform
wird die Schraubenfedermittelachse gegenüber der Federbeinachse, wie
in 4(A) gezeigt ist, demnach in eine
Richtung geneigt, in der die Oberseite des Fahrzeugs zum Fahrzeugheck
hin abfällt,
d. h. im Gegenuhrzeigersinn. Beim Einfedern wird die Reaktionskraftlinie daher
stärker
als die KP-Achse zur Fahrzeugfrontseite hin verlagert. In diesem
Fall wird beim Einfedern ein Moment um die KP-Achse in Richtung
Vorsprung erzeugt.
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Beim
Ausfedern bewegt sich der untere Federsitz 42b, wie in 4(B) gezeigt ist, (die 2-Punkt-Strich-Linie
gibt den Fahrzeugnormalzustand an) entlang der Federbeinachse nach
unten. Die Scheinmittellinie (Punktlinie) neigt sich gegenüber der
Schraubenfedermittelachse (Normalzustand). Da sich die Schraubenfedermittellinie
im Vergleich zum Einfedern in diesem Fall in die entgegengesetzte
Richtung dreht, neigen sich der obere und untere Federsitz 42a, 42b in
eine Richtung entgegengesetzt zu der in 3(B) gezeigten
Neigungsrichtung. Die Reaktionskraftlinie (volle Linie) bildet sich daher
an der Seite aus, an der die Reaktionskraft gegenüber der
Scheinmittellinie (Punkt-Linie) höher ist. In dieser Ausführungsform
ist die Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder 40,
wie in 4(B) gezeigt ist, in einer
Seitenansicht des Fahrzeugs gegenüber der Federbeinachse im Winkel θ1 im Gegenuhrzeigersinn
geneigt. Die Schraubenfederreaktionskraft wird beim Ausfedern stärker als
die KP-Achse zur Fahrzeugheckseite hin verlagert. In diesem Fall
entsteht beim Ausfedern ein Moment um die KP-Achse in Richtung Nachspur.
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Da
erst beim Ein-/Ausfedern um die KP-Achse ein gewünschtes Moment erzeugt werden
kann, kann mit dieser Ausführungsform
somit verhindert werden, dass sich ein Unterschied im Moment zwischen
der rechten und linken Seite ergibt, der bei einer normalen geradlinigen
Bewegung eine Richtungsänderung
(Richtungsabweichung) des Fahrzeugs verursachen könnte. Des
Weiteren ist in dieser Ausführungsform die
Schraubenfedermittelachse der Schraubenfeder 40 in einer
Seitenansicht des Fahrzeugs gegenüber der Federbeinachse (KP-Achse) im
Gegenuhrzeigersinn geneigt, so dass beim Ausfedern ein Moment um
die KP-Achse in Richtung Nachspur und beim Einfedern ein Moment
um die KP-Achse in Richtung Vorspur erzeugt werden. Auf diese Weise
kann in einem Zustand, in dem z. B. beim Lenken eine Wankbewegung
des Fahrzeugs entsteht und die Radaufhängung einen Stoß erfährt, ein
Moment um die KP-Achse als ein Dämpfmoment
vorgesehen werden. Daher lässt
sich eine Dämpfwirkung um
die KP-Achse erhalten, wodurch sich die Spurstabilität bei einer
Hochgeschwindigkeitslenkung im Fahrzustand des Fahrzeugs verbessert.
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In
dem Fall, in dem ein Untersteuervermögen oder eine Untersteuerstabilität bei einer
Niedergeschwindigkeitslenkung wichtiger ist als die Spurstabilität bei einer
Hochgeschwindigkeitslenkung durch das Dämpfmoment, ist die Schraubenfedermittelachse
der Schraubenfeder 40 gegenüber der Federbeinachse (KP-Achse)
in die entgegengesetzte Richtung geneigt, d. h. die Schraubenfedermittelachse
der Schraubenfeder 40 ist gegenüber der Federbeinachse im Winkel θ1 im Uhrzeigersinn
geneigt, so dass die Fahrzeugoberseite in einer Seitenansicht des Fahrzeugs
zur Frontseite des Fahrzeugs geneigt wird, wodurch sich beim Ausfedern
ein Moment um die KP-Achse in Richtung Vorspur und beim Einfedern
ein Moment um die KP-Achse in Richtung Nachspur erzeugen lässt.
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[Zweite Ausführungsform]
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5(A) ist eine Rückansicht der zweiten Ausführungsform
der Federbein-Radaufhängung
der Erfindung mit Blick auf die Seite des rechten Radseites von
der Heckseite des Fahrzeugs aus. 5(A) repräsentiert
die Frontseite des Fahrzeugs. 5(B) ist
eine Seitenansicht der zweiten Ausführungsform der Federbein-Radaufhängung der
Erfindung.
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Bei
der Federbein-Radaufhängung
dieser Ausführungsform
schneidet die Schraubenfedermittelachse die KP-Achse im Fahrzeugnormalzustand, wie
es in 5 gezeigt ist. Da im Fahrzeugnormalzustand ebenso
wie in der ersten Ausführungsform
um die KP-Achse kein Moment entsteht, lässt sich daher ein Unterschied
im Moment zwischen der rechten und linken Seite verhindern, der
bei einer normalen geradlinigen Bewegung zu einer Richtungsänderung (Richtungsabweichung)
des Fahrzeugs führen
könnte.
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Bei
der Federbein-Radaufhängung
dieser Ausführungsform
ist die Drehachse der Lagerung in der Rückansicht des Fahrzeugs gegenüber der
Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes 42a in einem Winkel θ2, der ungleich
einem rechten Winkel ist, und die KP-Achse in der Rückansicht
des Fahrzeugs gegenüber
der Lagerungsfläche
des unteren Federsitzes 42b in einem Winkel θ3, der ungleich
einem rechten Winkel ist, geneigt. Die Neigungsrichtungen sind gegensinnig.
Anders ausgedrückt
ist bei der Federbein-Radaufhängung
dieser Ausführungsform
in der Rückansicht
des Fahrzeugs die Lagerungsfläche
der Schraubenfeder 40 auf der Seite des oberen Federsitzes 42a gegenüber der
Drehachse der Lagerung in einem Winkel θ2 ungleich einem rechten Winkel
und die Lagerungsfläche
des unteren Federsitzes 42b gegenüber der KP-Achse in einem Winkel θ3 ungleich
einem rechten Winkel geneigt. Die Neigungsrichtungen sind gegensinnig.
Obwohl die KP-Achse in
der Seitenansicht des Fahrzeugs in dem in 5 gezeigten
Beispiel mit der Drehachse der Lagerung zusammenfällt, muss
die KP-Achse nicht notwendig mit der Drehachse der Lagerung zusammenfallen.
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Da
bei einer üblichen
Federbein-Radaufhängung
die Drehachse der Lagerung senkrecht zur Lagerungsfläche des
oberen Federsitzes 42a und die KP-Achse senkrecht zur Lagerungsfläche des
unteren Federsitzes 42b eingerichtet sind, bleibt bei der üblichen
Federbein-Radaufhängung
auch beim Lenken der Zustand erhalten, dass die Reaktionskraftlinie
der Schraubenfeder 40 mit der Schraubenfedermittelachse
zusammenfällt.
Daher ändert
sich bei der üblichen
Federbein-Radaufhängung die
Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie und der KP-Achse beim
Lenken nicht, wodurch um die KP-Achse
kein Moment entsteht.
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Da
bei der Federbein-Radaufhängung
dieser Ausführungsform,
wie vorstehend erwähnt,
im Fahrzeugnormalzustand die Reaktionskraftlinie die KP-Achse schneidet,
wird im Fahrzeugnormalzustand um die KP-Achse kein Moment erzeugt.
Da der obere und untere Federsitz 42a, 42b die
vorstehend erwähnten
Lagerungsflächenneigungen
aufweisen, ändert
sich beim Lenken die Beziehung zwischen der Reaktionskraftlinie
und der KP-Achse allerdings so, dass die Reaktionskraftlinie und
die KP-Achse einen Verdrehungszustand einnehmen. Da im Lenkzustand somit
ein Moment um die KP-Achse entsteht, lässt sich gemäß dieser
Ausführungsform
das Fahrverhalten des Fahrzeugs unter der Wirkung des Moments verbessern.
Das Prinzip hierfür
wird nachfolgend erläutert.
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6(B) zeigt die Reaktionskraftlinie für den Zustand,
in dem sich die Winkel θ2
und θ3
des oberen bzw. unteren Federsitzes 42a, 42b in
verschiedene Richtungen ändern,
während 6(A) den Fahrzeugnormalzustand zeigt.
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Wie
es in 6(B) gezeigt ist, wandert die Reaktionskraftlinie
(volle Linie) in dem Fall, in dem sich die Winkel des oberen und
unteren Federsitzes 42a, 42b in verschiedene Richtung ändern, gegenüber einer
Scheinmittellinie (Strich-Punkt-Linie) auf die Seite, auf der die
Reaktionskräfte
höher sind,
d. h. auf die Seite, auf der der Abstand entlang der Mittellinie
zwischen dem oberen und unteren Federsitz kleiner ist. D. h. die
Schraubenfederreaktionskraft rückt
gegenüber
der Scheinmittellinie auf die Seite, auf der sich die Federsitze 42a, 42b nähern. Diese Ausführungsform
beruht auf dem vorstehend erläuterten
Prinzip.
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Wie
es in 7(A) (Seitenansicht des rechten
Rades, entsprechend 5(B)) gezeigt
ist, ändern
sich in dieser Ausführungsform
die Winkel des oberen und unteren Federsitzes 42a, 42b im
Falle eines Einschlags des Rades nach links so, dass sie auf der
Fahrzeugfrontseite zusammenrücken,
woduch die Reaktionskraftlinie (volle Linie) stärker als die KP-Achse in Richtung
Fahrzeugfrontseite verlagert wird. Daher wird ein Moment um die
KP-Achse in Richtung Vorspur erzeugt.
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Bei
einem Einschlag des Rades nach rechts, ändern sich die Winkel des oberen
und unteren Federsitzes 42a, 42b (die 2-Punkt-Strich-Linien
zeigen den Fahrzeugnormalzustand), wie in 7(B) gezeigt,
so, dass der obere und untere Federsitz 42a, 42b auf
der Heckseite des Fahrzeugs zusammenrücken, wodurch die Reaktionskraftlinie
(volle Linie) stärker
als die KP-Achse in Richtung Heckseite des Fahrzeugs verlagert wird.
Daher wird ein Moment um die KP-Achse in Richtung Nachspur erzeugt.
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Da
gemäß dieser
Ausführungsform
nur beim Einschlag des Rades nach links/rechts um die KP-Achse ein
gewünschtes
Momento erzeugt wird, stellt sich bei einer normalen geradlinigen
Bewegung des Fahrzeugs kein Unterschied im Moment zwischen der rechten
und linken Seite ein, der zu einer Richtungsänderung (Richtungsabweichung)
des Fahrzeugs führen
könnte.
Des Weiteren ist bei dieser Ausführungsform
in der Rückansicht
des Fahrzeugs die Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes 42a gegenüber der Drehachse der Lagerung
im Uhrzeigersinn und die Lagerungsfläche des unteren Federsitzes 42b gegenüber der
Drehachse der Lagerung im Gegenuhrzeigersinn geneigt, so dass beim
Einschlag des Rades nach rechts ein Moment um die KP-Achse in Richtung
Nachspur und beim Einschlag des Rades nach links ein Moment in Richtung Vorspur
um die KP-Achse erzeugt wird. Auf diese weise kann vorgesehen werden,
dass beim Lenken ein um die KP-Achse erzeugtes Moment ein Dämpfmoment wird.
Daher lässt
sich ein Dämpfeffekt
um die KP-Achse erzielen, wodurch die Spurstabilität bei einer
Hochgeschwindigkeitslenkung im Fahrzustand des Fahrzeugs verbessert
wird.
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In
dem Fall, in dem ein Untersteuervermögen oder eine Stabilität bei einer
Niedergeschwindigkeitslenkung wichtiger ist als die durch das Dämpfmoment erhaltene
Spurstabilität
bei einer Hochgeschwindigkeitslenkung, ist in der Rückansicht
des Fahrzeugs die Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes 42a gegenüber der Drehachse der Lagerung
im Gegenuhrzeigersinn geneigt und die Lagerungsfläche des
unteren Federsitzes 42b gegenüber der KP-Achse im Uhrzeigersinn
geneigt, so dass beim Einschlag des Rades nach rechts ein Moment
um die KP-Achse in Richtung Vorspur und beim Einschlag des Rades nach
links ein Moment um die KP-Achse in Richtung Nachspur erzeugt werden
kann.
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Die
Erfindung ist nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr
sind innerhalb des Geltungsbereichs der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen dargestellt
ist, Änderungen
und Abwandlungen möglich.
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In
der vorstehend dargestellten zweiten Ausführungsform ist in der Rückansicht
des Fahrzeugs die Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes 42a gegenüber der Drehachse der Lagerung
im Uhrzeigersinn und die Lagerungsfläche des unteren Federsitzes 42b gegenüber der
KP-Achse im Gegenuhrzeigersinn geneigt. In der Rückansicht des Fahrzeugs kann
die Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes 42a gegenüber der Drehachse der Lagerung
im Gegenuhrzeigersinn und die Lagerungsfläche des unteren Federsitzes 42b gegenüber der
KP-Achse im Uhrzeigersinn
geneigt sein.
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8 zeigt
eine Abwandlung, bei der in der Rückansicht des Fahrzeugs die
Lagerungsfläche
des oberen Federsitzes 42a gegenüber der Drehachse der Lagerung
im Uhrzeigersinn und die Lagerungsfläche des unteren Federsitzes 42b gegenüber der KP-Achse
im rechten Winkel (θ3
= 90°) geneigt
ist.
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In
dieser Ausführungsform
rückt,
wie es in 9(A) (Seitenansicht des
rechten Rades, entsprechend 5(B))
gezeigt ist, im Falle des Einschlags des Rades nach links der obere
Federsitz 42a auf der Frontseite des Fahrzeugs näher zum
unteren Federsitz 42b (keine Winkeländerung). Dabei werden gemäß dem anhand 3 erläuterten
Prinzip, da die Schraubenfederreaktionskraft (Strich-Punkt-Linie)
in dem Zustand, in dem die Seite des unteren Federsitzes 42b die
Basis ist, gegenüber
der KP-Achse in Richtung Frontseite des Fahrzeugs geneigt wird,
die Reaktionskraftlinie und die KP-Achse verdreht. Da auch in dieser
Abwandlung beim Einschlag des Rades nach links ein Moment um die
KP-Achse in Richtung
Vorspur erzeugt wird, kann daher derselbe Effekt erhalten werden,
sofern eine ausreichende Hebelarmlänge gegeben ist.
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Ähnlich dazu
rückt,
wie es in 9(B) gezeigt ist, im Falle
eines Einschlags des Rades nach rechts, der obere Federsitz 42a auf
der Heckseite des Fahrzeugs zum unteren Federsitz 42b (keine Winkeländerung).
Dabei werden gemäß dem in 3 erläuterten
Prinzip, da die Schraubenfederreaktionskraft (Strich-Punkt-Linie)
in einem Zustand, in dem die Seite des unteren Federsitzes 42b die
Basis ist, gegenüber
der KP-Achse in Richtung Heckseite des Fahrzeugs geneigt wird, die
Reaktionskraftlinie und die KP-Achse verdreht. Da in dieser Abwandlung beim
Einschlag des Rades nach rechts ein Moment um die KP-Achse in Richtung
Nachspur erzeugt wird, kann derselbe Effekt erhalten werden, sofern
eine ausreichende Hebelarmlänge
gegeben ist.
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Des
Weiteren kann in der Rückansicht
des Fahrzeugs auch nur eine Seite der Lagerungsfläche des
unteren Federsitzes 42b gegenüber der KP-Achse im Gegenuhrzeigersinn
geneigt sein. Darüber
hinaus können
die Lagerungsflächen
des oberen und unteren Federsitzes 42a, 42b zwar
in dieselbe Richtung jedoch verschieden stark geneigt sein, so dass beim
Lenken eine Verdrehungszustand geschaffen werden kann.