-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung
einer Konzentration wenigstens eines Stoffs im Kammerwasser und/oder
im Gewebe eines Auges sowie Mittel zur Durchführung des Verfahrens.
-
Die
Ermittlung einer Konzentration eines Stoffs oder mehrerer Stoffe
im Kammerwasser und/oder Gewebe des Auges kann für verschiedene, insbesondere
medizinische, Anwendungen von Interesse sein. So stellt beispielsweise
die regelmäßige Blutzuckermessung
für Diabetiker
eine erhebliche Belastung dar, da sie bisher immer mit einer schmerzhaften
Blutentnahme, in der Regel aus einer Fingerkuppe, verbunden ist.
Insbesondere Diabetiker vom Typ I sollten täglich mindestens fünf Blutzuckermessungen
durchführen,
um den Insulinspiegel genau einstellen zu können. Wegen der schmerzhaften Prozedur
der Blutentnahme werden im Mittel nur zwei bis drei Messungen pro
Tag durchgeführt,
was schleichende organische Schäden
oder eine deutlich verringerte Lebenserwartung zur Folge haben kann.
-
Aus
diesem Grund gibt es erhebliche Bemühungen, eine zuverlässige, nicht-invasive
Methode zu finden, den Blutzucker- bzw. Glucosegehalt im Körper zu
messen. Ein vielversprechender Ansatz basiert auf der Messung des
Glucosegehalts im Kammerwasser des Auges, da dieser repräsentativ für den Glucosegehalt
im Blut ist.
-
Neben
Glucose enthält
das Kammerwasser aber noch andere Stoffe, wie z.B. Albumin, Ascorbinsäure und
Salze, die diagnostisch von Interesse sein können.
-
Eine
Möglichkeit
zur Bestimmung der Konzentration von Glucose im Kammerwasser des
Auges besteht darin, das Auge, bzw. das Kammerwasser des Auges,
mit optischer Anregungsstrahlung zu beleuchten und im Kammerwasser
erzeugte Raman-Strahlung zu erfassen. Die Intensität des Glucose-Raman-Spektrums
im Verhältnis
zu der des Wasser- Raman-Spektrums
läßt dann
Rückschlüsse auf die
Konzentration der Glucose im Kammerwasser zu.
-
So
ist in
US 5,243,983 beschrieben,
zur Ermittlung des Glucosegehalts stimulierte Raman-Spektroskopie zu
verwenden. Dazu werden ein Pumpstrahl und ein Meßstrahl überlagert und durch das Auge
gestrahlt. Nach Durchtritt durch das Auge wird die Intensität des Meßstrahls
erfaßt,
die entsprechend der Konzentration der Glucose gegenüber der Intensität vor dem
Auge reduziert ist. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die stimulierte
Raman-Streuung ein nichtlinearer optischer Effekt ist, so daß zur Detektion
große
Intensitäten
notwendig sind, die unter Umständen
das Auge auf Dauer beeinträchtigen
könnten.
-
In
WO 00/02479 A1 ist ebenfalls die Ermittlung einer Konzentration
von Glucose im Kammerwasser des Auges beschrieben. Dazu wird entlang eines
Anregungsstrahlengangs optische Anregungsstrahlung durch einen im
Anregungsstrahlengang angeordneten Strahlteiler auf das Auge gestrahlt.
Dort durch Raman-Streuung an der Glucose im Kammerwasser entstehende
Detektionsstrahlung gelangt über
den Anregungsstrahlengang bis zu dem Strahlteiler, der die Detektionsstrahlung
aus dem Anregungsstrahlengang ausspiegelt. Die Detektionsstrahlung
kann dann detektiert werden. Bei diesem Verfahren kann jedoch Anregungsstrahlung
Eigenfluoreszenz in der Cornea erzeugen, die zu einem störenden Signaluntergrund
bei der Detektion führt,
der zu einem ungünstigen
Signal-Rausch-Verhältnis
führen
kann.
-
Es
ist davon auszugehen, daß beide
Verfahren Laserleistung von mindestens 30 mW und typische Meßzeiten
von mindestens 10 Sekunden erfordern.
-
Es
wäre jedoch
wünschenswert,
die Glucosekonzentration in einer Meßzeit von weniger als 10 Sekunden
mit einem geringen Fehler und einer nur geringen Strahlenbelastung
bestimmen zu können.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Ermittlung einer Konzentration wenigstens eines Stoffs, insbesondere von
Glucose, im Kammerwasser und/oder im Gewebe des Auges anzugeben,
das eine Ermittlung der Konzentration des Stoffs bei nur geringer
Strahlenbelastung mit einem geringen Meßfehler erlaubt, sowie Mittel
zur Durchführung
des Verfahrens bereitzustellen.
-
Die
Aufgabe wird zum einen gelöst
durch ein Implantat zur Implantation in einen Kammerwasser enthaltenden
Implantationsbereich eines Auges oder einen unmittelbar an Kammerwasser
angrenzenden Implantationsbereich des Auges, das bei Bestrahlung
des Auges und des in das Auge implantierten Implantats mit Anregungsstrahlung
die Erzeugung von Raman-Strahlung durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung
mit einem vorgegebenen Stoff im Kammerwasser des Auges wenigstens
in einem Wechselwirkungsbereich in oder an dem Implantat verstärkt.
-
Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst
durch ein Verfahren zur Ermittlung einer Konzentration wenigstens
eines Stoffs im Kammerwasser und/oder im Gewebe eines Auges, bei
dem optische Anregungsstrahlung zur Erzeugung von Raman-Strahlung durch
Wechselwirkung mit dem wenigstens einen Stoff auf ein in das Auge
implantiertes erfindungsgemäßes Implantat
oder auf ein Implantat einer Intraokularlinse gestrahlt und Detektionsstrahlung
unter Bildung von Detektionssignalen detektiert wird, die durch
Raman-Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem wenigstens einen
Stoff in einem Wechselwirkungsbereich in oder an dem Implantat erzeugt wird.
-
Die
Aufgabe wird darüber
hinaus gelöst durch
ein Verfahren zur Ermittlung einer Konzentration wenigstens eines
Stoffs im Kammerwasser und/oder im Gewebe eines Auges, bei dem ein
erfindungsgemäßes Implantat
in das Auge implantiert wird, Anregungsstrahlung zur Erzeugung von
Raman-Strahlung durch Wechselwirkung mit dem wenigstens einen Stoff
auf das Implantat gestrahlt und Detektionsstrahlung unter Bildung
von Detektionssignalen detektiert wird, die durch Raman-Wechselwirkung
der Anregungsstrahlung mit dem wenigstens einen Stoff in einem Wechselwirkungsbereich
in oder an dem Implantat erzeugt wird.
-
Gegenstand
der Erfindung ist daher auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Implantats für die Bestimmung
eines Werts für
die Konzentration des Stoffes im Kammerwasser des Auges mittels
Raman-Streuung.
-
Um
die Intensität
von Raman-Strahlung, die durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung
mit dem vorgegebenen Stoff in dem Kammerwasser des Auges entsteht,
im Verhältnis
zu der Intensität
der Anregungsstrahlung zu erhöhen
und damit die Genauigkeit der Messung zu erhöhen, wird also das Implantat
verwendet, das die Erzeugung der Raman-Strahlung wenigstens in dem
Wechselwirkungsbereich in oder an dem Implantat verstärkt. Der Wechselwirkungsbereich
kann dabei je nach Ausbildung des Implantats ein das Implantat umgebender Bereich
mit Kammerwasser und/oder ein Bereich mit Kammerwasser in dem Implantat
sein. Das bedeutet, daß bei
gleicher Anregungsstrahlung, d.h. gleicher Intensität, gleichem
Spektrum und gleichen Strahleigenschaften wie Querschnitt und Fokussierung,
sowie gleicher Lage des Auges relativ zu der zur Anregung und Messung
der Raman-Strahlung verwendeten Vorrichtung, die Intensität der erzeugten
Raman-Strahlung bei implantiertem, durch die Anregungsstrahlung
getroffenem Implantat höher
ist als ohne das Implanat.
-
Vorzugsweise
ist die Intensität
der Raman-Strahlung mit Implantat um wenigstens einen Faktor 2 größer als
die Intensität
der Raman-Strahlung ohne Implantat.
-
Damit
kann zum einen die Intensität
der Anregungsstrahlung gering gehalten werden, so daß der Einfluß der Anregungsstrahlung
auf andere Abschnitte des Auges, beispielsweise die Hornhaut, die Linse
oder die Netzhaut, sowie eine Erwärmung des Kammerwassers durch
Absorption der Anregungsstrahlung gering gehalten werden können. Darüber hinaus
ergibt sich ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis, da die Intensität der Raman-Strahlung
erhöht werden
kann. Zweckmäßigerweise
wird die Intensität der
Anregungsstrahlung so gewählt,
daß beide
Effekte in einem günstigen
Verhältnis
zueinander auftreten.
-
Das
Implantat kann mit Verfahren, wie sie beispielsweise zur Implantation
von Intraokularlinsen bekannt sind, oder anderen geeigneten Verfahren
an vorgegebene Implantationsbereiche bzw. Orte im Auge implantiert
werden. Vorzugsweise wird der Ort im Auge so gewählt, daß bei der späteren Messung die
Anregungsstrahlungsstrahlung nicht bzw. im wesentlichen nicht in
die Pupille des Auges gestrahlt wird. Beispielsweise kann es in
den Bereich der Vorderkammer des Auges zwischen Iris und Hornhaut implantiert
werden.
-
Das
Verfahren eignet sich zur Messung der Konzentration beliebiger vorgegebener
Stoffe im Kammerwasserwasser des Auges, die Raman-aktiv sind, vorzugsweise
zur Messung der Glucosekonzentration.
-
Das
Implantat kann nach Implantation in das Auge insbesondere Kammerwasser
aufnehmen. Das Implantat umfaßt
daher vorzugsweise eine Hülle
aus einer semipermeablen Membran, die für Kammerwasser und den vorgegebenen
Stoff, nicht aber Bakterien oder Viren permeabel ist. Insbesondere
hat die Membran im wesentlichen, vorzugsweise nur, Poren mit einem
Porendurchmesser kleiner als 100 nm, vorzugsweise kleiner als 50
nm. Mit dieser Ausführungsform
des Implantats wird in vorteilhafter Weise verhindert, daß sich in
dem Implantat Bakterien oder Viren festsetzen können, die den menschlichen
Körper beeinträchtigen
können.
Als Membranmaterial können
beispielsweise die gleichen Materialien verwendet werden wie für Dialysemembranen.
-
Vorzugsweise
ist die äußere, dem
Kammerwasser bzw. dem Auge zugewandten Oberfläche des Implantats hydrophob,
so daß eine
Anlagerung von Proteinen aus dem Kammerwasser an dem Implantat möglichst
vermieden wird. Dies hat den Vorteil, daß Proteine die Funktion des
Implantats nicht beeinträchtigen
können.
Vorzugsweise sind daher die verwendeten Membranen wenigstens auf
ihrer dem Kammerwasser bzw. dem Auge zugewandten Seite hydrophob.
Bei einem porösen
Membranmaterial sind die Porenoberflächen vorzugsweise eher hydrophil,
damit Kammerwasser leichter in die Poren eindringen kann.
-
Die
Verstärkung
der Erzeugung der Raman-Strahlung kann auf unterschiedliche Art
und Weise erfolgen. So weist ein Implantat nach einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wenigstens einen nach Implantation in das Auge dem
Kammerwasser ausgesetzten Oberflächenbereich
aus einem Material auf, das zu oberflächenverstärkter Raman-Streuung durch
den vorgegebenen Stoff führt. Unter
oberflächenverstärkte Raman-Streuung
wird dabei sogenanntes "Surface
Enhanced Raman-Scattering" (SERS)
verstandern, d.h. der Effekt, daß die Raman-Streuung an Stoffen
in einer Flüssigkeit
an den Oberflächen
bestimmter Materialien verstärkt wird.
Eine genauere Beschreibung des Effekts findet sich beispielsweise
in Wokaun, A.: "Surface
enhancement of optical fileds – Mechanisms
and applications" in
Molecular Physics. 1985, Vol. 56, No. 1, Seiten 1-33. Als Materialien,
die zu SERS führen,
können
insbesondere geeignete Metalle oder Metalllegierungen verwendet
werden, die wenigstens 20% Gold oder Silber enthalten. Die Verwendung
von Gold hat den Vorteil, daß dieses
besonders inert ist und daher nicht in signifikantem Umfang vom
Körper abgebaut
wird.
-
Prinzipiell
kann es genügen,
daß das
Implantat an seiner Außenseite
eine Materialoberfläche
aufweist, die oberflächenverstärkte Raman-Streuung hervorruft.
Bei dem Implantat ist es jedoch bevorzugt, daß die semipermeable Membran
einen Kern umschließt,
der oberflächenverstärkte Raman-Streuung bewirkende,
vorzugsweise in oder an ein Matrixmaterial ein- bzw. angelagerte,
Partikel umfaßt.
Dies hat den Vorteil, daß insgesamt
eine größere Oberfläche für die oberflächenverstärkte Raman-Streuung
und damit eine größere Verstärkung erzielt
werden kann als bei einem Implantat, das entsprechende Oberflächen nur
an seiner Außenseite
aufweist. Als Partikel werden vorzugsweise geeignete Nanopartikel,
insbesondere solche aus Metall oder Metalllegierungen mit einem
Gewichtsanteil von mehr als 20% Gold (Au), Kupfer (Cu) oder Silber
(Ag), verwendet werden. Die Größe der Nanopartikel
hängt von
der Wellenlänge
der verwendeten optischen Anregungsstrahlung in im wesentlichen
bekannter Weise ab. Die Abhängigkeit
ist beispielsweise in der Veröffentlichung
von Wokaun beschrieben, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme in
die Beschreibung aufgenommen wird. Die Erhöhung des elektromagnetischen Feldes
kann dann in der Umgebung der Nanopartikel bis zu 106 oder
mehr betragen. Die Nanopartikel können beispielsweise unter Verwendung
geeigneter kolloidaler Teilchen oder durch Aufbringen von sich selbst
organisierendem Material auf ein Substrat erzeugt werden. Um das
Einbringen von Nanopartikeln in den Kern zu erleichtern, sind diese
vorzugsweise wenigstens teilweise auf einem Substrat gehalten, so daß das Substrat
durch sein größeres Volumen
leichter dispergiert werden kann. Es können auch kolloidale Nanopartikel
mit Teilchendurchmessern kleiner als 200 nm verwendet werden.
-
Durch
die sehr geringe Teilchengröße ergibt sich
in vorteilhafter Weise eine besonders große SERS-aktive Gesamtoberfläche und
damit ein besonders ausgeprägter
Verstärkungseffekt,
wobei vorzugsweise die Dichte der Nanopartikel möglichst hoch gewählt wird.
-
Das
Matrixmaterial dient unter anderem dazu, eine Aggregation der Partikel
zu verhindern. Insbesondere können
die Partikel in etwa gleicher Konzentration in dem Kern verteilt
sein. Als Matrixmaterialien können
beliebige Materialien verwendet werden, die einen Transport wenigstens
des vorgegebenen Stoffs, vorzugsweise des Kammerwassers mit dem
vorgegebenen Stoff, von der Oberfläche des Implantats zu den Partikeln
erlaubt. Beispielsweise können
für Kammerwasser
und den vorgegebenen Stoff durchlässige organische oder anorganische
Materialien, beispielsweise auch Gele, verwendet werden. Insbesondere
können
hochmolekulare Polysaccharide, beispielsweise Dextrane, verwendet
werden. Es ist aber auch möglich,
offenporige Materialien zu verwenden, in deren Poren oder an deren
Porenwände die
Partikel ein- bzw. angelagert sind.
-
Alternativ
kann das Matrixmaterial Schichten umfassen, die die Erzeugung von
Raman-Strahlung verstärkenden
Oberflächenbeschichtung
aufweisen.
-
Zur
Verstärkung
der Erzeugung kann das Implantat vorzugsweise die Intensität von auf
dieses aus wenigstens einer Richtung auftreffender Anregungsstrahlung
wenigstens in dem Wechselwirkungsbereich verstärken. Durch die lokale Erhöhung der
Intensität
der Anregungsstrahlung wird lokal eine entsprechend höhere Intensität der durch
die Anregungsstrahlung erzeugten Raman-Strahlung erhalten, die detektiert
werden kann. Durch die nur lokale Erhöhung der Intensität der Anregungsstrahlung
wird eine Erwärmung
des Kammerwassers durch Absorption der Anregungsstrahlung in anderen
Bereichen in vorteilhafter Weise reduziert.
-
Zur
Verstärkung
der Anregungsstrahlung in dem Wechselwirkungsbereich kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
das Implantat einen Resonator für
die Anregungsstrahlung aufweisen, der einen wenigstens einen Teil
des Wechselwirkungsbereichs bildenden Interferenzbereich aufweist,
der bei Implantation des Implantats in das Auge für Kammerwasser
zugänglich
ist und in dem die Anregungsstrahlung durch Interferenz verstärkt wird.
Insbesondere kann der Resonator über
einen Kanal oder eine Öffnung
in dem Implantat mit dem Kammerwasser verbunden. Vorzugsweise sind
zwei Kanäle
und/oder Öffnungen
vorgesehen, um dem Kammerwasser ein Durchströmen des Resonators und damit
einen schnelleren Konzentrationsausgleich für den vorgegebenen Stoff zu
ermöglichen.
In vorteilhafter Weise sind die Oberflächen des Resonators, die der
Anregungsstrahlungs und dem Kammerwasser ausgesetzt sind, hydrophob
oder hydrophobiert, um eine Anlagerung von Proteinen zu erschweren.
Als Resonatoren können
beliebige Anordnungen von für
die Anregungsstrahlung reflektiven Grenzflächen bzw. -schichten oder anderen
reflektiven Flächen
bzw. Schichten dienen, die vorzugsweise eine Vielstrahlinterterenz
der Anregungsstrahlung bewirken. Insbesondere können Kugel- oder Planresonatoren
vorgesehen sein. Je höher
die Reflektivität
der Grenzschichten bzw. Schichten und je geringer deren Absorption,
desto höher
ist die Verstärkung.
Als Schichten können
beispielsweise geeignete dielektrische, metallische oder hybride
dielektrisch/metallische Schichten verwendet werden. Die Verwendung
von Resonatoren hat den Vorteil, daß die Vielstrahlinterterenz
im Gegensatz zu der oberflächenverstärkten Raman-Streuung
kein Nahfeldeffekt ist und der Verstärkungseffekt nicht so anfällig für Ablagerungen
ist.
-
Um
eine einfache Implantation des Implantats in das Auge zu ermöglichen,
ist bei dem Implantat vorzugsweise die kleinste Hauptachse eines kleinsten,
das Implantat umschließenden
Ellipsoids kürzer
als 4 mm, vorzugsweise kürzer
als 2 mm. Vorzugsweise hat das Implantat die Form eines Ellipsoids
mit einer ersten und einer zweiten gleichlangen Hauptachse, wobei
diese länger
sind als die dritte Hauptachse. Dies hat den Vorteil, daß das Implantat bei
Einsetzen in den Bereich zwischen Hornhaut und Iris aus Richtung
der Hornhaut gesehen eine etwa kreisförmige Form hat, die der Form,
nicht notwendigerweise aber dem Durchmesser, des Strahls oder Strahlenbündels der
Anregungsstrahlung entspricht oder kleiner ist.
-
Prinzipiell
ist es denkbar, das Implantat zur Fixierung im Auge in einem Implantationsbereich zwischen
Hornhaut und Iris einzuklemmen, wozu dieses geeignet dimensioniert
sein muß.
Es ist jedoch bevorzugt, daß das
Implantat eine Halteeinrichtung aufweist, mittels derer das Implantat
in einem vorgegebenen Bereich des Auges verankerbar ist. Dies hat den
Vorteil, daß das
Implantat auch bei Änderungen der
Form des Auges oder einer ungewöhnlichen Lage
des Kopfes und damit des Auges relativ zu dem Auge in der vorgegebene
Lage verankert bleibt. Insbesondere kann das Implantat an relativ
stabilen Gewebebereichen des Auges befestigt werden. So ist eine
Befestigung an der Innenseite der Cornea, an der natürlichen
Augenlinse oder an der Iris möglich. Auch
eine Befestigung an einer künstlichen
Augenlinse ist denkbar. Die Halteeinrichtungen sind je nach Befestigungsort
entsprechend ausgebildet.
-
Prinzipiell
braucht das Implantat nur die Funktion zu erfüllen, die Erzeugung der Raman-Strahlung zu verstärken. Es
kann jedoch auch wenigstens eine weitere Funktion erfüllen oder
mit einem anderen Implantat integriert sein. Insbesondere kann das
Implantat als Intraokularllinse ausgebildet sein. Gegenstand der
Erfindung ist daher auch eine Intraokularlinse mit einem mit dieser
verbundenen oder in dieser gebildeten erfindungsgemäßen Implantat.
Diese Ausführungsformen
haben den Vorteil, daß zum
einen das Einsetzen des Implantats zusammen mit der Implantation
der Intraokularlinse erfolgen kann. Darüber hinaus wird das Implantat über die ohnehin
in dem Auge verankerte Intraokularlinse auch in einer fest vorgegebenen
Lage gehalten, so daß weitere
Haltevorrichtungen nicht notwendig sind.
-
Um
möglichst
nur einen kleinen Bereich des Auges der Anregungsstrahlung auszusetzen,
sollte das Implantat möglichst
gut relativ zu dem Strahlengang der Anregungsstrahlung ausgerichtet
sein. Hierzu kann beispielsweise ein Pilotstrahl mit einer Wellenlänge im sichtbaren
Bereich verwendet werden, mittels dessen die zu untersuchende Person
ihr zu untersuchendes Auge ausrichten kann. Eine Ausrichtung des
Auges genügt
aber nur dann zu Ausrichtung auf das Implantat, wenn das Implantat
in einer genau vorgegebenen Lage zum Auge implantiert ist. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
weist das Implantat daher vorzugsweise wenigstens eine Markierung
auf, die bei Bestrahlung mit Beleuchtungsstrahlung einer vorgegebenen
Wellenlänge
Strahlung zurückwirft,
deren Wellenlänge
außerhalb
des Raman-Spektrums des vorgegebenen Stoffs im Kammerwasser liegt.
Dies hat den Vorteil, daß die Lage
des Implantats durch Verwendung der Beleuchtungsstrahlung, insbesondere
in Form eines Pilotstrahls, einfach ermittelt werden kann, wenn
die Lage des Pilotstrahls relativ zu dem Anregungsstrahlengang bekannt
ist. Als Beleuchtungsstrahlung bzw. Pilotstrahl kann die zur Erzeugung
der Raman-Strahlung
Anregungsstrahlung bzw. die entsprechende Strahlungsquelle verwendet
werden. Es kann aber auch eine separate Strahlungsquelle für die Beleuchtungsstrahlung
verwendet werden, insbesondere wenn die Beleuchtungsstrahlung eine
andere Wellenlänge
aufweisen soll als die Anregungsstrahlung. Die Markierungen können vorzugsweise
reflektierend, fluoreszierend oder lumineszierend sein. Bei fluoreszierenden
Markierungen liegt die Wellenlänge der
Fluoreszenz vorzugsweise außerhalb
des Raman-Spektrums des vorgegebenen Stoffs, was den Vorteil hat,
daß die
Detektion der Raman-Strahlung nicht gestört wird. Die Markierung kann
als fluoreszierende Stoffe insbesondere Quantum-Dots aufweisen.
-
Mittels
der Markierung ist es möglich,
die Meßvorrichtung
bzw. den Anregungs- und den Meß-Strahlengang der
Meßvorrichtung
auf das Implantat im Auge auszurichten und diese bzw. diesen gegebenenfalls
bei einer Augenbewegung nachzuführen.
Diese Art der Ausrichtung ist jedoch apparativ sehr aufwendig.
-
Das
Implantat wird vorzugsweise für
die Bestimmung eines Werts für
die Konzentration des Stoffes im Kammerwasser des Auges mittels
Raman-Streuung verwendet.
-
Gegenstand
der Erfindung ist daher auch eine Vorrichtung zur Untersuchung und/oder
Behandlung eines Auges, die eine Ortungsstrahlungsquelle zur Abgabe
eines Ortungsstrahls auf das Auge, und eine Ortungsstrahldetektionseinrichtung
zur Detektion von Ortungsstrahldetektionsstrahlung, die durch Beleuchtung
von einem vorgegebenen Bereich des Auges und/oder einem in das Auge
implantierten Implantats mit dem Ortungsstrahl ensteht, und zur Abgabe
von Ortungsstrahldetektionssignalen aufweist.
-
Unter
einer Untersuchung des Auges wird dabei insbesondere auch eine Ermittlung
einer Konzentration wenigstens eines Stoffs im Kammerwasser und/oder
im Gewebe eines Auges durch Bestrahlung des Auges mit Anregungsstrahlung
und Erfassung von Raman-Strahlung, die durch Wechselwirkung der
Anregungsstrahlung mit dem Stoff entsteht, verstanden.
-
Die
Strahlungsquelle und/oder die Detektionseinrichtung kann dabei allein
zur Ortung bzw. Lokalisierung des Bereichs des Auges oder des Implantats
darin, insbesondere eines erfindungsgemäßen Implantats, vorzugsweise
mit einer Markierung, dienen. Sie kann bzw. können aber auch noch andere Funktionen
haben. Beispielsweise kann die Strahlungsquelle auch noch zur Untersuchung
und/oder Behandlung des Auges verwendet werden. Ebenso kann die
Detektionseinrichtung zusätzlich
zur Untersuchung des Auges dienen. Die Verwendung eines Implantats
mit einer Markierung hat den Vorteil, daß die Markierung einfacher
detektiert werden kann.
-
Die
Strahlungsquelle kann insbesondere optische Strahlung mit Wellenlängen abgeben,
die nicht im Bereich der bei einer Untersuchung zu detektierenden
Strahlung liegt. Dient die Vorrichtung zur Ermittlung der Konzentration
wenigstens eines Stoffs im Kammerwasser des Auges mittels Raman-Streuung
an dem Stoff, liegt die Wellenlänge
der Beleuchtungsstrahlung vorzugsweise außerhalb der Raman-Spektren
der im Kammerwasser nachzuweisenden Substanzen. Als Strahlungsquellen
können grundsätzlich beliebige
Strahlungsquellen eingesetzt werden. Beispielsweise kann eine Laserdiode
verwendet werden, deren Strahl durch eine geeignete Optik auf das
Auge fokussiert wird.
-
Die
Ortungsstrahldetektionseinrichtung kann im einfachsten Fall, beispielsweise
bei Lokalisierung eines Implantats mit einer vorgegebenen Markierung,
nur ein Photodetektionselement umfassen. Muß jedoch ein ausgedehnteres
Muster erkannt werden, beispielsweise die Lage der Pupille, kann
die Detektionseinrichtung ein Feld von Photodetektionselementen
aufweisen, auf die das Auge oder ein Bereich des Auges abgebildet
wird.
-
Diese
Vorrichtung hat den Vorteil, daß anhand
der Ortungsstrahldetektionssignale festgestellt werden kann, ob
der Bereich des Auges oder das Implantat von dem Ortungsstrahl erfaßt wird
und sich daher in einer gewünschten
Lage relativ zu der Vorrichtung. befindet.
-
Um
bereits eine Grobausrichtung zwischen Auge und Vorrichtung zu ermöglichen,
weist die Vorrichtung vorzugsweise eine Augenmuschel auf, die, vorzugsweise
individuell für
eine zu untersuchende oder behandelnde Person, so angepaßt ist,
daß sich die
gesamte Vorrichtung bereits näherungsweise
in der gewünschten
Lage relativ zu dem Auge befindet. Die genaue Ausrichtung kann dann
unter Verwendung der Ortungsstrahldetektionssignale vorgenommen
werden.
-
Soll
der Benutzer die Lage des Auges relativ zu der Vorrichtung durch
manuelle Bewegung der Vorrichtung oder durch Bewegung des Auges
verändern
können,
umfaßt
die Vorrichtung vorzugsweise weiter eine mit der Ortungsstrahldetektionseinrichtung
verbundene Signaleinrichtung, die die Ortungsstrahldetektionssignale
auswertet und ein akustisch und/oder optisch und/oder taktil oder
haptisch wahrnehmbares Signals abgibt, wenn der vorgegebenen Bereich
des Auges und/oder das Implanat eine vorgegebene Lage relativ zu
der Vorrichtung einnimmt. Insbesondere kann die Signaleinrichtung
so ausgebildet sein, daß der
Mensch, dessen Auge untersucht und/oder behandelt wird, die Signale
wahrnehmen kann. Je nach Art der Signale kann die Signaleinrichtung
Lautsprecher, Strahlungsquellen für sichtbares Licht oder wenigstens
ein mittels eine Antriebs bewegbares Teil aufweisen, wobei der Lautsprecher, die
Strahlungsquelle oder der Antrieb durch die Signaleinrichtung in
Ansprechen auf die Ortungsstrahldetektionssignale der Ortungsstrahldetektionseinrichtung
angesteuert werden. Dabei kann das Signal abgegeben werden, wenn
der gewünschte
Bereich des Auges bzw. das Implantat von der Ortungsstrahldetektionseinrichtung
erfaßt
wird und ein entsprechendes Ortungsstrahldetektionssignal an die
Signaleinrichtung abgegeben wird. Es ist jedoch auch möglich, beispielsweise
einen Ton oder ein Lichtsignal solange abzugeben, bis der gewünschte Bereich des
Auges bzw. das Implantat von der Ortungsstrahldetektionseinrichtung
erfaßt
wird. Auch die Abgabe des Ton- oder Lichtsignals und das Ende der
Abgabe ist als wahrnehmbares Signal aufzufassen. Diese Weiterbildung
der Vorrichtung hat den Vorteil, daß mit sehr einfachen Mitteln
die Lage zwischen Auge bzw. Implantat und Vorrichtung einfach korrigiert
werden kann.
-
Je
nach Verwendung der Vorrichtung ist es auch möglich, daß die zu untersuchende oder
zu behandelnde Person die Lage der Vorrichtung oder des Auges nicht
steuern kann. Dies kann beispielsweise bei Überwachung des Blutzuckerspiegels
durch Detektion von Raman-Strahlung an Glucose im Kammerwasser des
Auges auf einer Intensivstation auftreten. Insbesondere in solchen
Fällen
ist eine Weiterbildung der Vorrichtung bevorzugt, die eine Beleuchtungseinrichtung
zur Abgabe von optischer Beleuchtungsstrahlung auf das Auge und
eine Meßstrahlungserfassungseinrichtung
zur Erfassung von dem Auge ausgehender Meßstrahlung und eine mit der
Detektionseinrichtung und der Beleuchtungseinrichtung und/oder der
Meßstrahlungserfassungseinrichtung
verbundene Steuereinrichtung aufweist, die die Beleuchtungseinrichtung
und/oder die Meßstrahlungserfassungeinrichtung
so ansteuert, daß die
Beleuchtungseinrichtung nur Beleuchtungsstrahlung auf das Auge strahlt
bzw. die Meßstrahlerfassungseinrichtung
nur Meßstrahlung
erfaßt,
solange sie Ortungsstrahldetektionssignale empfängt, die wiedergeben, daß der vorgegebene
Bereich des Auges und/oder das Implanat die vorgegebene Lage zu
der Vorrichtung einnimmt. Die Meßstrahlungserfassungseinrichtung
kann zur Erfassung der Meßstrahlung
insbesondere eine Meßstrahlungsdetektionseinrichtung,
die die Meßstrahlung
mit Bildung von Meßsignalen
detektiert und eine Auswerteeinrichtung umfassen, die die Meßsignale
empfängt
und auswertet. Insbesondere kann die Beleuchtungsstrahlung Anregungsstrahlung
für Raman-Streuung
an dem vorgegbenen Stoff in dem Kammerwasser des Auges und die Meßstrahlung
Detektionsstrahlung bzw. Raman-Strahlung sein, die durch Wechselwirkung
der Anregungsstrahlung mit dem Stoff im Kammerwasser des. Auges
entsteht. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß eine
genaue Ausrichtung des Auges zur Detektion nicht notwendig ist.
Eine Erfassung von Meßstrahlung
ist nur möglich,
während
das Auge in einer geeigneten Lage relativ zu der Vorrichtung ist. Vorzugsweise
sind also die Beleuchtungseinrichtung zur Abgabe von optischer Strahlung
zur Erzeugung von Raman-Strahlung
durch den vorgegebenen Stoff und die Meßstrahlungserfassungseinrichtung
zur Erfassung von durch Wechselwirkung der Beleuchtungsstrahlung
mit dem vorgegebenen Stoff erzeugter Raman-Strahlung ausgebildet.
Insbesondere kann die Meßstrahlungserfassungseinrichtung
akkumulativ Raman-Spektren aufnehmen, bis ein ausreichendes Signal/-Rausch-Verhältnis für die Messung des
Raman-Spektrums vorliegt. Dies hat für den Benutzer den Vorteil,
daß dieser
ohne weitere Kenntnisse und ohne Beobachtung der Augenbewegung sicher
eine hinreichend gute Messung durchführen kann.
-
Vorzugsweise
ist die Vorrichtung dahingehend weitergebildet, daß die Meßstrahlungserfassungseinrichtung
zur Erfassung eines Spektrums von optischer Meßstrahlung, insbesondere Raman-Strahlung,
ausgebildet ist, und Meßsignale
für das
Spektrum über
wenigstens zwei Meßphasen,
in denen die Steuereinrichtung die Beleuchtungseinrichtung und/oder
die Meßstrahlungserfassungseinrichtung
in Betrieb hält,
auswertet und zur Ermittlung des Spektrums verwendet.
-
Entsprechend
ist eine zur Behandlung dienende Vorrichtung bevorzugt, die eine
Beleuchtungseinrichtung zur Abgabe von optischer Beleuchtungsstrahlung
auf das Auge und eine mit der Ortungsstrahldetektionseinrichtung
und der Beleuchtungseinrichtung verbundene Steuereinrichtung zur
Ansteuerung der Beleuchtungseinrichtung aufweist, wobei die Steuereinrichtung
die Beleuchtungseinrichtung zur Abgabe von Beleuchtungsstrahlung
auf das Auge ansteuert, solange sie Ortungsstrahldetektionssignale
empfängt,
die wiedergeben, daß der
vorgegebene Bereich des Auges und/oder das Implanat die vorgegebene
Lage zu der Vorrichtung einnimmt. Auch hier liegt der Vorteil darin,
daß eine
Behandlung nur dann vorgenommen wird, wenn sich das Auge in einer
geeigneten Position befindet. Bei der Vorrichtung kann es sich insbesondere
um eine Vorrichtung zur laserchirurgischen Behandlung des Auges
handeln, bei der Beleuchtungsstrahlung in Form von Laserstrahlung
zur Behandlung des Auges verwendet wird.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung kann diese über
eine Verfolgungseinrichtung verfügen,
die die Bewegung des Auges und/oder eines Implantats darin detektiert
und den Beleuchtungs- und/oder Meßstrahlengang so nachführt, daß immer
der gewünschte
Bereich des Auges untersucht wird. Die Verfolgungseinrichtung kann
dazu inbesondere auch eine Ortungsstrahlquelle aufweisen.
-
Das
Implantat eignet sich insbesondere zur Verwendung mit dem folgenden
Verfahren und der folgenden Vorrichtungen zur Ermittlung einer Konzentration
wenigstens eines Stoffs im Kammerwasser und/oder im Gewebe eines
Auges mittels Raman-Streuung an dem Stoff, wobei die Anregungsstrahlung
auf das Implantat gelenkt und/oder die Detektionsstrahlung aus dem
Bereich um das Implantat bzw. in dem Implantat detektiert wird.
-
Bei
dem Verfahren zur Ermittlung einer Konzentration wenigstens eines
Stoffs im Kammerwasser und/oder im Gewebe eines Auges wird optische Anregungsstrahlung
zur Erzeugung von Raman-Strahlung durch Wechselwirkung mit dem wenigstens
einen Stoff entlang eines Anregungsstrahlengangs auf ein in das
Auge implantiertes erfindungsgemäßes Implantat
und in einem Kammerwasser und/oder in einem Gewebe enthaltenden
Bereich des Auges fokussiert, und entlang eines Detektionsstrahlengangs
einfallende Detektionsstrahlung unter Bildung von Detektionssignalen
detektiert, die durch Raman-Wechselwirkung der Anregungsstrahlung
mit dem wenigstens einen Stoff erzeugt wird, wobei sich Anregungs-
und Detektionsstrahlengang wenigstens im Bereich einer Cornea des
Auges nicht wesentlich überlappen.
In Abhängigkeit
von den Detektionssignalen wird die Konzentration des wenigstens
einen Stoffs ermittelt.
-
Die
Vorrichtung zur Ermittlung einer Konzentration wenigstens eines
Stoffs im Kammerwasser und/oder im Gewebe eines Auges, umfaßt eine
Beleuchtungseinrichtung zur Abgabe von optischer Anregungsstrahlung
zur Erzeugung von Raman-Strahlung durch Wechselwirkung mit dem wenigstens
einem Stoff auf das Auge entlang eines Anregungsstrahlengangs, eine
im Anregungsstrahlengang angeordnete Anregungsoptik zur Fokussierung
der Anregungsstrahlung auf ein in das Auge implantiertes erfindungsgemäßes Implantat
in einem Kammerwasser und/oder in einem Gewebe enthaltenden Bereich des
Auges, eine Detektionseinrichtung zur Detektion von entlang eines
Detektionsstrahlengangs einfallender Detektionsstrahlung, die durch
Raman-Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem wenigstens einen
Stoff erzeugt ist, und zur Abgabe entsprechender Detektionssignale,
und eine Auswerteeinrichtung zur Ermittlung der Konzentration des
wenigstens einen Stoffs in Abhängigkeit
von den Detektionssignalen der Detektionseinrichtung, wobei sich
der Anregungs- und
der Detektionsstrahlengang wenigstens in einem Bereich mit einer
Dicke von wenigstens 0,5 mm, vorzugsweise wenigstens 1 mm, vor dem
Fokus der Anregungsstrahlung nicht überlappen.
-
Zur
Ermittlung der Konzentration des Stoffs im Kammerwasser und/oder
Gewebe des Auges wird der Raman-Effekt verwendet, d.h. die Anregungsstrahlung
wird von dem Stoff unter einer durch die Eigenschaften der Moleküle des Stoffs
bestimmten Frequenz- bzw. Wellenlängenverschiebung gestreut. Grundsätzlich kann
es sich dabei um beliebige Typen des Raman-Effekts handeln, insbesondere
die spontane oberflächenverstärkte Raman-Streuung,
bei der durch die Streuung Stokes- und Anti-Stokes-Strahlung erzeugt
wird, deren Wellenlänge
gegenüber
der Anregungsstrahlung entsprechend beispielsweise Schwingungseigenschaften
des Moleküls
verändert ist.
Die Anregungsstrahlung ist dabei zweckmäßig in Abhängigkeit von dem zu untersuchenden
Stoff gewählt,
so daß der
Raman-Effekt auftreten kann.
-
Da
die gestreute Raman-Strahlung typischerweise eine nur geringe Intensität hat und
damit die detektierte Raman-Strahlung ein ungünstiges Signal-Rausch-Verhältnis aufweist,
wird zum einen die Anregungsstrahlung in dem zur Untersuchung ausgewählten Bereich
des Auges, d.h. insbesondere in oder auf das Implantat, fokussiert,
um dort eine hohe Intensität
zu erhalten. Darüber
hinaus ist vorgesehen, daß sich
der Anregungsstrahlengang und der Detektionsstrahlengang wenigstens
im Bereich der Cornea des Auges nicht überschneiden, d.h. der Anregungsstrahlengang
und der Detektionsstrahlengang in dem Bereich räumlich voneinander getrennt sind,
so daß durch
Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit der Cornea entstehende
Strahlung möglichst
nicht in den Detektionsstrahlengang eingekoppelt wird. Bei der Vorrichtung
ist es hierzu vorgesehen, daß sich
der Anregungsstrahlengang und der Detektionsstrahlengang in einem
vorgegebenen Bereich vor dem Fokus der Anregungsstrahlung nicht überschneiden,
d.h. in diesem Bereich räumlich
voneinander getrennt sind. Dieser Bereich hat wenigstens eine Dicke
von 0,5 mm, vorzugsweise wenigstens 1 mm. Unter der Angabe, daß der Bereich
vor dem Fokus liegt, wird insbesondere auch verstanden, daß dieser
an den Fokusbereich angrenzt bzw. eine den Bereich in Richtung des
Fokus begrenzende Fläche
von diesem maximal 30 mm, vorzugsweise maximal 10 mm, entfernt ist.
-
Die
Detektionsstrahlung kann dann auf an sich bekannte Weise durch die
Detektionseinrichtung unter Bildung der Detektionssignale detektiert
werden. Die Detektionssignale werden dann der Auswerteeinrichtung
zugeführt,
die daraus die Konzentration des Stoffs ermittelt, wobei vorzugsweise
die Intensität
der Anregungsstrahlung entweder absolut oder durch eine entsprechende
Kalibrierung als bekannt vorausgesetzt wird.
-
Durch
diese Ausbildung der Strahlengänge kann
das Signal-Rausch-Verhältnis
deutlich erhöht werden,
so daß bei
einer nur sehr kurzen Meßzeit
die Konzentration des Stoffs, jedenfalls bei für beispielsweise Glucose typischen
Konzentrationen im Kammerwasser, in einer kurzen Zeit, vorzugsweise
in weniger als 10 Sekunden, vorzugsweise mit einer Genauigkeit besser
als 10% gemessen werden kann. Dies kann insbesondere durch die Verwendung
des Implantats erreicht werden, das die Raman-Intensität bei gegebener
Anregungsstrahlung verstärkt.
-
Grundsätzlich kann
bei dem Verfahren beliebige optische Anregungsstrahlung verwendet
werden, bei der Raman-Streuung durch Wechselwirkung mit dem Stoff
auftritt. Es ist jedoch bevorzugt, daß als optische Anregungsstrahlung
Strahlung mit einer Wellenlänge
im Wellenlängenbereich
zwischen 320 nm und 700 nm, vorzugsweise zwischen 370 nm und 420
nm, verwendet wird. Bei der Vorrichtung ist es dazu bevorzugt, daß die Beleuchtungseinrichtung
als optische Anregungsstrahlung Strahlung mit einer Wellenlänge im Wellenlängenbereich
zwischen 320 nm und 700 nm, vorzugsweise zwischen 370 nm und 420
nm, abgibt. Diese Wahl der Wellenlänge der Anregungsstrahlung
bzw. der Beleuchtungseinrichtung hat den Vorteil, daß mit abnehmender
Wellenlänge die
Raman-Intensität zunimmt,
so daß durch
diese Wahl die Meßzeit
weiter gesenkt werden kann.
-
Als
Anregungsstrahlung wird vorzugsweise optische Strahlung mit einer
geringen spektralen Bandbreite von vorzugsweise weniger als 5 nm
verwendet, um eine Beeinträchtigung
der Detektion der Raman-Strahlung durch Fluoreszenzstrahlung, die durch
die Anregungsstrahlung erzeugt wird, oder elastisch gestreute Anregungsstrahlung
zu vermeiden.
-
Als
Beleuchtungseinrichtung kann grundsätzlich jede beliebige Beleuchtungseinrichtung
dienen, die Anregungsstrahlung im gewünschten Wellenlängenbereich
abgibt. Vorzugsweise umfaßt
die Beleuchtungseinrichtung jedoch wenigstens eine Leuchtdiode,
einen Laser, eine Laserdiode oder eine Superluminiszenzdiode. Die
Verwendung eines Lasers, einer Laserdiode oder einer Superluminiszenzdiode
hat den Vorteil, daß auf
diese Weise optische Anregungsstrahlung hoher Intensität erzeugt
werden kann, die darüber
hinaus einfach zu fokussieren ist, so daß die Detektionsstrahlung ebenfalls
eine relativ hohe Intensität
aufweisen kann.
-
Grundsätzlich genügt es, daß die Beleuchtungseinrichtung
Anregungsstrahlung in nur einem schmalen Wellenlängenbereich abgibt. Es ist
jedoch bevorzugt, daß die
Beleuchtungseinrichtung in Bezug auf die mittlere Wellenlänge der
Anregungsstrahlung durchstimmbar ist. Dies hat den Vorteil, daß mit der
Beleuchtungseinrichtung beispielsweise die Anregungswellenlänge auf
den zu untersuchenden Stoff abgestimmt werden kann, so daß eine im
Verhältnis
zur Anregungsstrahlung möglichst
starke Detektionsstrahlung erzeugt wird.
-
Vorzugsweise
wird bei dem Verfahren der Bereich des Auges, in dem die Anregungsstrahlung fokussiert
wird, nach Art einer Dunkelfeldbeleuchtung beleuchtet. Bei der Vorrichtung
sind hierzu vorzugsweise der Anregungs- und Detektionsstrahlengang
so ausgebildet, daß der
Fokusbereich der Anregungsstrahlung nach Art einer Dunkelfeldbeleuchtung
beleuchtet wird. Dies bedeutet, daß vorzugsweise der Detektionsstrahlengang
gegenüber
dem Anregungsstrahlengang zumindest im Bereich vor dem Fokus geneigt
verläuft
und aus dem Anregungsstrahlengang keine Anregungsstrahlung unmittelbar
in den Detektionsstrahlengang eingekoppelt werden kann, d.h. sich
entlang des Detektionsstrahlengangs ausbreitet. Dies hat den Vorteil,
daß die
Detektionseinrichtung allein auf die Detektion der Raman-Strahlung
ausgelegt werden kann und somit eine höher Empfindlichkeit aufweisen
kann.
-
Da
bei dem Verfahren und der Vorrichtung keine Bildgebung des untersuchten
Bereichs notwendig ist, brauchen neben der Anordnung des Detektionsstrahlengangs
relativ zu dem Anregungsstrahlengang keine besonderen Anforderungen
an den Detektionsstrahlengang gestellt werden. Vorzugsweise ist
im Detektionsstrahlengang jedoch eine Detektionsoptik zur Fokussierung
der Detektionsstrahlung vorgesehen.
-
Grundsätzlich können die
Detektionsoptik und die Anregungsoptik von einander getrennt sein, d.h.
verschiedene optische Bauelemente aufweisen. Bei der Vorrichtung
bildet jedoch vorzugsweise eine fokussierende Optik die Anregungsoptik
und wenigstens einen Teil einer Detektionsoptik zur Fokussierung
der Detektionsstrahlung. Dies hat den Vorteil, daß die Vorrichtung
nur wenige verschiedene Bauteile aufzuweisen braucht und darüber hinaus
auch eine Ausrichtung von Anregungs- und Detektionsstrahlengang
aufeinander wesentlich einfacher durchgeführt werden kann.
-
Prinzipiell
ist es möglich,
daß sich
Anregungsstrahlengang und Detektionsstrahlengang in der fokussierenden
Optik überschneiden.
Vorzugsweise überschneiden
sich jedoch Anregungsstrahlengang und Detektionsstrahlengang auch
in der fokussierenden Optik nicht. D.h., daß auch dort der Anregungs-
und der Detektionsstrahlengang räumlich voneinander
getrennt sind. Diese Ausbildung bietet den Vorteil, daß durch
Fluoreszenz oder Streuung in der fokussierenden Optik aus der Anregungsstrahlung
entstehende Strahlung nicht in den Detektionsstrahlengang eingekoppelt
wird und die Detektion der Raman-Strahlung stört. Auch diese Maßnahme erhöht damit
das Signal-Rausch-Verhältnis.
-
Grundsätzlich können Anregungs-
und Detektionsstrahlengang bis auf die zuvor genannten Einschränkungen
beliebig verlaufen. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
umschließt
bei dem Verfahren jedoch im Bereich des Auges der Detektionsstrahlengang
den Anregungsstrahlengang wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig. Bei
der Vorrichtung umschließt
der Detektionsstrahlengang in wenigstens einem Abschnitt im Bereich
des Auges wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, den Anregungsstrahlengang.
Hierbei bedeutet die Angabe im Bereich des Auges eine Schicht um
die Augenoberfläche
mit einer Dicke des Abstands zwischen Cornea und Anregungsoptik
oder von wenigstens 1 mm. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß die Anregungsstrahlung
einfach beispielsweise mittels eines Spiegels in den von dem Detektionsstrahlengang umschlossenen
Bereich eingespiegelt werden kann, wobei der Spiegel entlang des
Anregungsstrahlengangs von dem Fokus ausgehende Strahlung auf dem
Weg zur Detektionseinrichtung blockiert. Vorzugsweise verlaufen
Detektions- und Anregungsstrahlengang wenigstens im Bereich zwischen
der Anregungsoptik und dem Fokus in dieser Form. Sehr günstig, da
einfach zu erhalten, ist der Querschnitt des Detektionsstrahlengangs
in dem Abschnitt ringförmig
und der Anregungsstrahlengang verläuft dort im Inneren des Detektionsstrahlengangs.
Besonders bevorzugt ist der ringförmige Querschnitt als Kreisring
geformt.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
umschließt
bei dem Verfahren im Bereich des Auges der Anregungsstrahlengang
den Detektionsstrahlengang wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig. Bei
der Vorrichtung umschließt
der Anregungsstrahlengang in wenigstens einem Abschnitt im Bereich
des Auges wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, den
Detektionsstrahlengang. Hierbei bedeutet die Angabe im Bereich des Auges
wie in dem vorhergehenden Absatz eine Schicht um die Augenoberfläche mit
einer Dicke des Abstands zwischen Cornea und Anregungsoptik oder von
wenigstens 1 mm. Vorzugsweise verlaufen Detektions- und Anregungsstrahlengang
wenigstens im Bereich zwischen der Anregungsoptik und dem Fokus
in dieser Form. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß die Anregungsstrahlung
weniger leicht zum zentralen und für Schädigung durch Strahlung besonders
sensiblen Netzhautbereich gelangt. Vorzugsweise ist der Querschnitt
des Anregungsstrahlengangs ringförmig
und der Detektionsstrahlengang verläuft dort im Inneren des Anregungsstrahlengangs.
Bei der Vorrichtung ist die Beleuchtungseinrichtung vorzugsweise
zur Abgabe eines Anregungsstrahls bzw. Anregungsstrahlenbündels mit
ringförmigem
Querschnitt ausgebildet und der Detektionsstrahlengang verläuft wenigstens
in dem Bereich zwischen der Anregungsoptik und dem Fokus im Inneren
des Anregungsstrahlengangs. Die Beleuchtungseinrichtung kann zur
Bildung des Anregungsstrahlenbündels
beispielsweise eine Strahlungsquelle aufweisen, deren Strahlungsaustrittsfläche ringförmig gestaltet
ist. Vorzugsweise umfaßt
die Beleuchtungseinrichtung jedoch eine Quelle für optische Anregungsstrahlung
und eine Koppeleinrichtung, die die Anregungsstrahlung mit einem
ringförmigen
Querschnitt in die Anregungsoptik einkoppelt. Bei der Koppeleinrichtung
kann es sich insbesondere um einen faseroptischen Koppler handeln.
Darüber
hinaus kann entweder die Detektionsstrahlung aus dem Inneren des
von dem Anregungsstrahlengang umschlossenen Volumens ausgespiegelt
oder die Anregungsstrahlung durch einen ringförmigen Spiegel, durch den der
Detektionsstrahlengang tritt, eingekoppelt werden. Insbesondere
die Verwendung von Spiegeln erlaubt einen besonders einfachen Aufbau der
Vorrichtung.
-
Grundsätzlich kann
die optische Anregungsstrahlung mit konstanter Intensität abgegeben
werden. Vorzugsweise wird bei dem Verfahren jedoch die Anregungsstrahlung
gepulst abgegeben. Die Beleuchtungseinrichtung der Vorrichtung ist
dementsprechend vorzugsweise zur Abgabe von gepulster Anregungsstrahlung
ausgebildet. Diese Ausführungsform
erlaubt in vorteilhafter Weise eine bessere Abführung von durch die Anregungsstrahlung
erzeugter Wärme
im Kammerwasser bzw. im Gewebe des Auges, so daß eine Beeinträchtigung
des Auges noch sicherer vermieden werden kann.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens wird die Anregungsstrahlung mit einem vorgegebenen
zeitlichen Verlauf gepulst oder moduliert abgegeben und die Detektionssignale
werden in Abhängigkeit
von dem zeitlichen Verlauf gebildet und/oder verarbeitet. Bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dazu die Beleuchtungseinrichtung zur mit einem vorgegebenen
zeitlichen Verlauf gepulsten oder modulierten Abgabe von Anregungsstrahlung ausgebildet
und die Detektionseinrichtung und/oder die Auswerteeinrichtung sind
dazu ausgebildet, in Abhängigkeit
von dem zeitlichen Verlauf die Detektionssignale zu bilden und/oder
zu verarbeiten. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß der
Signal-Rausch-Abstand
weiter erhöht
werden kann, so daß die
Ermittlung der Konzentration mit größerer Genauigkeit erfolgen
kann. Insbesondere kann ein an sich bekanntes Lock-in-Meßverfahren
verwendet werden, mit dem unmoduliertes Umgebungslicht unterdrückt werden
kann. Der zeitliche Verlauf kann dabei beispielsweise durch eine
entsprechende Einrichtung in der Beleuchtungseinrichtung oder der
Auswerteeinrichtung vorgegeben sein. In diesem Fall ist die Detektionseinrichtung
und/oder die Auswerteeinrichtung mit der Beleuchtungseinrichtung
verbunden, um den zeitlichen Verlauf wiedergebende Signale zu empfangen.
Es ist jedoch auch möglich,
daß die
Auswerteeinrichtung und/oder die Detektionseinrichtung entsprechende
Signale an die Beleuchtungseinrichtung abgibt.
-
Wie
bereits erwähnt,
genügt
es grundsätzlich,
daß von
dem Bereich des Auges, in dem der Fokus der Anregungsstrahlung liegt,
ausgehende Detektionsstrahlung zu der Detektionseinrichtung gelangt.
Um möglichst
weitgehend zu verhindern, daß weitere
Störstrahlung
aus anderen Bereichen des Auges oder auch der Umgebung in den Detektionsstrahlengang
eingekoppelt werden kann, wird bei dem Verfahren die Detektionsstrahlung
aus dem Bereich, in dem die Anregungsstrahlung fokussiert wird, in
eine feine Lochblende fokussiert und dann detektiert. Bei der Vorrichtung
ist im Detektionsstrahlengang vor der Detektionseinrichtung eine
feine Lochblende angeordnet und wenigstens ein Abschnitt einer Detektionsoptik
bildet den Fokus der Anregungsoptik auf die Lochblende ab. Damit
kann insbesondere eine konfokale Detektion der Raman-Strahlung erzielt
werden, was den Vorteil hat, daß im
wesentlichen nur Strahlung aus dem Fokusbereich der Anregungsstrahlung
auf die Blende fokussiert wird, durch diese hindurch tritt und dann
fokussiert wird. Andere Strahlung dagegen fällt neben dem Loch der Lochblende
auf die Blende selbst und gelangt nicht zur Detektionseinrichtung,
so daß wiederum
das Signal-Rausch-Verhältnis erhöht wird.
-
Die
in den Fokusbereich des Auges gelangende Anregungsstrahlung erfährt nicht
nur Raman-Streuung
sondern auch eine elastische Streuung, bei der die Wellenlänge nicht
verändert
wird. Es ist daher bei dem Verfahren bevorzugt, daß die Detektionsstrahlung
zur wenigstens teilweisen Unterdrückung von elastisch gestreuter
Anregungsstrahlung gefiltert wird. Bei der Vorrichtung ist im Detektionsstrahlengang
ein Kerb- bzw. Nochfilter angeordnet, der elastisch gestreute Anregungsstrahlung
im Detektionsstrahlengang wenigstens teilweise unterdrückt, die
durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem wenigstens einen
Stoff erzeugte Raman-Strahlung jedoch durchläßt. Hierdurch kann die Raman-Strahlung
in vorteilhafter Weise genauer detektiert werden. Insbesondere kann
bei Verwendung eines Spektrometers in der Detektionseinrichtung
eine klare und quantitativ sehr gute Trennung der Raman-Bänder von
dem Band der elastisch gestreuten Anregungsstrahlung erfolgen. Bei
der gestreuten Anregungsstrahlung kann es sich insbesondere um Rayleigh-Strahlung
handeln.
-
Weiter
ist es bei dem Verfahren bevorzugt, daß die Detektionsstrahlung zur
Unterdrückung
von Fluoreszenzstrahlung gefiltert wird, die durch die Anregungsstrahlung
erzeugt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
verfügt
dazu vorzugsweise über
einen Bandpaßfilter,
der für
die erzeugte Raman-Strahlung durchlässig ist. Vorzugsweise ist
das durchgelassene Band so schmal, daß nur die Raman-Strahlung und gegebenenfalls
Strahlung mit Wellenlängen
im Bereich zwischen den Wellenlängen
der Raman-Strahlung durchgelassen werden, andere Wellenlängenbereiche
jedoch wenigstens teilweise unterdrückt werden. Auch hierdurch
kann vermieden werden, daß Störstrahlung
auf einen Detektor in der Detektionseinrichtung fällt, die
als Untergrund eine genaue Erfassung der Intensität der erfolgten
Raman-Strahlung behindert.
-
Zusätzlich oder
alternativ kann die Detektionsstrahlung einer polarisationsabhängigen Filterung
unterworfen werden, so daß nur
Detektionsstrahlung eines vorgegebenen Polarisationszustands detektiert
wird. Bei der Vorrichtung ist dazu im Detektionsstrahlengang und/oder
in der Detektionseinrichtung ein Polarisationsfilter angeordnet,
der Strahlung eines vorgegebenen Polarisationszustands durchläßt. Als
Polarisationsfilter können
Linear- oder Zirkular-Polarisatoren eingesetzt werden. Sofern sich
die Raman-Strahlung und die Fluoreszenz- bzw. Rayleigh-Strahlung
hinsichtlich der Polarisation unterscheiden, kann dann mit dem Polarisationsfilter
ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis
erreicht werden.
-
Insbesondere
kann in vorteilhafter Weise zirkular polarisierte Anregungsstrahlung
verwendet werden, und die damit erzeugte Raman-Strahlung polarisationsabhängig detektiert
werden. Bei der Vorrichtung ist dazu die Beleuchtungseinrichtung
zur Abgabe zirkular polarisierter Anregungsstrahlung ausgebildet
und/oder es ist im Anregungsstrahlengang ein Zirkularpolarisator
vorgesehen. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, daß es mit
zirkular polarisierter Anregungsstrahlung grundsätzlich auch möglich ist, chirale,
das heißt,
optisch aktive, Moleküle,
zu denen auch Glucose und Lactat zählen, durch Untersuchung mittels
Raman-Strahlung zu identifizieren. Dieser Effekt wird auch als Raman-optical-activity (ROA)
bezeichnet (vgl. L. Barren, L. Hecht, H. Bell, Science Progress,
1998, 81(1), 17-34). Untersuchungen, die auf diesem Effekt beruhen,
bieten sich insbesondere für
die Untersuchung von Gewebe im Auge an.
-
Aus
der Intensität
des dem wenigstens einen Stoff entsprechenden Raman-Spektrums im
Verhältnis
zu der des Wasser-Raman-Spektrums oder im Verhältnis zu der Intensität der Anregungsstrahlung oder
bei bekannter Intensität
der Anregungsstrahlung durch Kalibrierung kann mit bekannten Verfahren
die Konzentration des Stoffs ermittelt werden.
-
Das
Verfahren kann auf verschiedene Typen von Raman-Streuung ausgelegt
sein, insbesondere spontan emittierte Raman-Streuung und auch nicht lineare
Raman-Streuung (z.B. CARS). Bei der Vorrichtung sind dazu die Beleuchtungseinrichtung
zur Anregung der entsprechenden Raman-Strahlung bei dem untersuchten
Stoff und die Detektionseinrichtung zur Detektion der angeregten
Raman-Strahlung sowie gegebenenfalls vorhandene Filter zur Transmission
der Raman-Strahlung ausgebildet.
-
Grundsätzlich ist
es möglich,
eine beliebige Detektionseinrichtung zu verwenden, mittels derer die
Raman-Strahlung getrennt von anderen Strahlungsanteilen detektierbar
ist. Hierzu könnte
beispielsweise ein einfacher Photodetektor mit einem sich zeitlich
in seinem Durchlaßbereich ändernden, schmalbandigen
Filter verwendet werden, dessen Signale zeitabhängig und damit wellenlängenabhängig erfaßt werden.
Vorzugsweise wird jedoch eine spektralauflösende Detektionseinrichtung
mit einem dispergierenden Element und einem diesem im Strahlengang
nachgeordneten, räumlich
auflösenden
Detektor verwendet. Unter einem dispergierenden Element wird dabei
ein optisches Funktionselement verstanden, das optische Strahlung spektral
in sich räumlich
unterschiedlich ausbreitende Spektralkomponenten zerlegt. Beispielsweise
kann es ein Dispersionsprisma und/oder ein Beugungsgitter und/oder ein
Etalon oder einen Keil umfassen. Der dann vorzugsweise räumlich auflösende Detektor
kann zum Beispiel ein CCD-Feld oder ein CMOS-Feld umfassen, mittels
dessen die durch das dispergierende Element räumlich voneinander getrennten
Spektralkomponenten der Detektionsstrahlung getrennt detektiert
werden können.
Insbesondere können
Prismen- oder Gitterspektrometer zum Einsatz kommen.
-
Um
eine gute Ausrichtung zwischen Anregungsstrahlengang, Auge und Detektionsstrahlengang
reproduzierbar zu ermöglichen,
besitzt die Vorrichtung vorzugsweise eine Positionierhilfe zur Positionierung
des Auges relativ zu der Vorrichtung. Insbesondere kann als Positionierhilfe
eine Einrichtung mit einer Anlagefläche für den Kopf oder Teile desselben
dienen, die so geformt ist, daß der
Kopf relativ zu der Vorrichtung eine feste Lage einnimmt, in der
das Auge im Anregungs- und Detektionsstrahlengang liegt. Zur genaueren
Ausrichtung zwischen Beleuchtungsstrahlengang und Auge verfügt die Vorrichtung vorzugsweise über eine
Fixierlichtquelle, die so angeordnet ist, daß bei Betrachtung des von der
Fixierlichtquelle abgegebenen Fixierlichts mit dem Auge der Augapfel
eine für
die Durchführung
des Verfahrens günstige
Lage einnimmt.
-
Besonders
bevorzugt ist bei der Vorrichtung eine zumindest für Strahlung
im Wellenlängenbereich
der Raman-Strahlung intransparente Augenmuschel so um Anregungs- und Detektionsstrahlengang
herum angeordnet, daß bei
Ansetzen der Augenmuschel im Bereich des Auges der Einfall von Umgebungsstrahlung
auf das Auge und/oder in den Detektionsstrahlengang vermieden wird.
Insbesondere können
der Bereich zwischen dem Auge und Kopf und einer Öffnung in
einem Gehäuse
der Vorrichtung, durch die die Anregungsstrahlung aus- und die Detektionsstrahlung
eintritt, optisch voneinander getrennt werden. Dies hat den Vorzug,
daß mögliche Störstrahlung
unterdrückt
werden kann. Darüber
hinaus kann die Augenmuschel, die zur Erzielung einer guten Anpassung
an den Kopf vorzugsweise flexibel ist, als Positionierhilfe dienen.
-
Die
Vorrichtung kann in allen ihren Ausführungsformen insbesondere auch
die Merkmale der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Untersuchung eines Auges aufweisen, d.h. eine Ortungsstrahlungsquelle
zur Abgabe eines Ortungsstrahls auf das Auge und eine Ortungsstrahlungsdetektioneinrichtung
zur Detektion von Ortungsstrahldetektionsstrahlung, die durch Beleuchtung
von einem vorgegebenen Bereich des Auges und/oder einem in das Auge
implantierten Implantats mit dem Ortungsstrahl ensteht, und Abgabe
von Ortungsstrahldetektionssignalen und optional die weiteren Merkmale
der bevorzugten Ausführungsformen der
Verwendung der Ortung.
-
Die
Vorrichtung kann in ein ophtalmologisches Gerät eingebaut sein, insbesondere
dann, wenn sie zur Messung der Konzentration von Substanzen im Kammerwasser
oder Gewebe des Auges anders als Glucose dienen soll. Vorzugsweise
ist sie jedoch als Tischgerät,
besonders bevorzugt als Handgerät,
ausgebildet, so daß ein
Diabetiker einfach und nichtinvasiv den Glucosegehalt im Kammerwasser
des Auges oder beispielsweise den diesem Glucosegehalt entsprechenden
Blutzuckerwert ermitteln kann. Bei einer Ausführung als Handgerät verfügt dieses
vorzugsweise über
ein Fach für
einen Akku oder eine Batterie zur Versorgung der Beleuchtungs-,
Detektions- und Auswerteeinrichtung.
-
Die
Erfindung kann nicht nur für
Glucose als zu detektierendem Stoff verwendet werden. Vielmehr ist
es bevorzugt, daß die
Detektionsstrahlung im Bereich der Raman-Strahlung von wenigstens
einem der Stoffe ausgewählt
aus der Gruppe Lactat, Glucose, Proteine, Aminosäuren, Harnstoff, Ascorbinsäure, Medikamente
und/oder diagnostische Marker im Kammerwasser bzw. Augengewebe detektiert
wird. Bei der Vorrichtung ist dazu die Detektionseinrichtung so
ausgebildet, daß Detektionsstrahlung
im Bereich der Raman-Strahlung
von wenigstens einem der Stoffe ausgewählt aus der Gruppe Lactat,
Glucose, Proteine, Aminosäuren,
Harnstoff, Ascorbinsäure,
Medikamente und/oder diagnostische Marker im Kammerwasser bzw. Augengewebe
detektierbar ist. Hierzu können
auch ggf. im Strahlengang angeordnete Filter entsprechend gewählt werden.
-
Das
nichtinvasive Untersuchungsverfahren kann auch kontinuierlich oder
in kurzen Zeitabständen
angewendet werden. Insbesondere eignet es sich zur Verwendung in
einem Verfahren zur Regelung einer Abgabe eines Zufuhrstoffes in
den Körper, bei
dem mit dem Untersuchungsverfahren die Konzentration wenigstens
eines Stoffs im Kammerwasser des Auges und/oder des Augengewebes
ermittelt wird, und die Abgabe des Zufuhrstoffes in Abhängigkeit
von der ermittelten Konzentration geregelt wird. Hierzu kann die
Vorrichtung eine entsprechende Ausgabeschnittstelle für Konzentrationssignale
aufweisen, die die Konzentration des gemessenen Stoffs wiedergeben.
-
Weiter
sind bevorzugt ein Verfahren zur Ermittlung einer Konzentration
wenigstens eines Stoffs im Kammerwasser und/oder im Gewebe des Auges mittels
Raman-Streuung von optischer Anregungsstrahlung durch den Stoff,
bei dem als optische Anregungsstrahlung Strahlung mit einer Wellenlänge im Wellenlängenbereich
zwischen 320 nm und 700 nm, vorzugsweise zwischen 370 nm und 420
nm, verwendet wird, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
die eine Beleuchtungseinrichtung zur Abgabe von optische Anregungsstrahlung
mit einer Wellenlänge
im Wellenlängenbereich
zwischen 320 nm und 700 nm, vorzugsweise zwischen 370 nm und 420
nm, abgibt. Diese Wahl der Wellenlänge der Anregungsstrahlung bzw.
der Beleuchtungseinrichtung hat für ansonsten beliebige Verfahren
zur Messung der Konzentration eines Stoffs im Auge mittels Raman-Strahlung
den Vorteil, daß mit
abnehmender Wellenlänge
die Raman-Intensität
zunimmt, so daß durch
diese Wahl das Signal-Rausch-Verhältnis erhöht werden
kann.
-
Die
Erfindung wird im folgenden noch näher beispielhaft anhand der
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Bestimmung einer
Konzentration eines vorgegebenen Stoffs im Kammerwasser des Auges
mittels Raman-Streuung an dem Stoff vor einem nur teilweise gezeigten
Auge mit einem in das Auge implantierten Implantat,
-
2 eine
Schnittdarstellung eines Implantats nach einer ersten bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung,
-
3 eine
schematische Draufsicht auf ein Substrat zur Herstellung von Gold-Nano-Partikeln
in Form eines strukturierten Wafers,
-
4 eine
schematische seitliche Schnittansicht durch das Substrat in 3,
-
5 eine
schematische Darstellung eines Ausschnitts aus einem Implanatat
mit Teilen des Substrats in 3,
-
6 eine
schematische seitliche Schnittansicht durch ein weiteres Substrat
zur Herstellung von Gold-Nanopartikeln,
-
7 eine
schematische Darstellung eines Implantats nach einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung mit einem Anregungsstrahlenbündel,
-
8 eine
Intraokularlinse mit einem Implantat nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
-
9 eine
weitere Vorrichtung zur Bestimmung einer Konzentration eines vorgegebenen Stoffs
im Kammerwasser des Auges mittels Raman-Streuung an dem Stoff vor
einem nur teilweise gezeigten Auge mit einem in das Auge implantierten Implantat,
-
10 einen
Querschnitt durch den Strahlengang in einer fokussierenden Optik
der Vorrichtung in 9,
-
11 eine
schematische Darstellung noch einer weiteren Vorrichtung zur Bestimmung
einer Konzentration eines vorgegebenen Stoffs im Kammerwasser des
Auges mittels Raman-Streuung
an dem Stoff vor einem nur teilweise gezeigten Auge mit einem in
das Auge implantierten Implantat, und
-
12 eine
schematische Darstellung noch einer weiteren Vorrichtung zur Bestimmung
einer Konzentration eines vorgegebenen Stoffs im Kammerwasser des
Auges mittels Raman-Streuung
an dem Stoff vor einem nur teilweise gezeigten Auge mit einem in
das Auge implantierten Implantat.
-
1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Konzentration
eines Stoffs im Kammerwasser 1 in der Vorderkammer und/oder
im Gewebe eines Auges 2, in das zu diesem Zweck ein Implantat 60 nach
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung implantiert ist. Die Vorrichtung, die im Folgenden
auch als Meßvorrichtung
bezeichnet wird, besitzt in einem Gehäuse 43 eine Beleuchtungseinrichtung 44 zur
Abgabe von optischer Anregungsstrahlung auf das Auge 2 entlang
eines Anregungsstrahlengangs 45 zur Erzeugung von Raman-Strahlung
durch Wechselwirkung mit dem Stoff, eine im Anregungsstrahlengang 45 nach
einem Strahlteiler 61 angeordnete, als Anregungsoptik dienende
fokussierende Optik 46 zur Fokussierung der Anregungsstrahlung,
eine Detektionseinrichtung 47 zur Detektion von entlang
eines Detektionsstrahlengangs 48 einfallender Detektionsstrahlung,
die durch Raman-Wechselwirkung
der Anregungsstrahlung mit dem Stoff erzeugt ist, und zur Abgabe
entsprechender Detektionssignale, und eine Auswerteeinrichtung 49 zur
Ermittlung der Konzentration des Stoffs in Abhängigkeit von den Detektionssignalen
der Detektionseinrichtung 47. Darüber hinaus ist eine Ortungseinrichtung 62 vorgesehen,
die es der Person, deren Auge untersucht wird, erlaubt, durch Bewegung
des Auges das Implantat 60 im Bereich des Fokus 50 der Anregungsstrahlung
zu halten.
-
Die
Beleuchtungseinrichtung 44 verfügt zum einen über eine
Strahlungsquelle 63 zur Abgabe optischer Anregungsstrahlung
mit einer Wellenlänge
im Wellenlängenbereich
zwischen 320 nm und 700 nm, vorzugsweise nur zwischen 370 nm und
420 nm, deren spektrale Breite weniger als 5 nm beträgt, so daß die Anregungsstrahlung
in einem Wellenlängenbereich
von 5 nm Breite liegt. Als Strahlungsquelle dient in diesem Beispiel
eine entsprechende Laserdiode, die optische Strahlung im Bereich
von 405 nm abgibt. Zum anderen ist ein Polarisationsfilter 64 vorgesehen,
mittels dessen die von der Strahlungsquelle 63 abgegebene
Anregungsstrahlung polarisiert wird.
-
Die
fokussierende Optik 46 in Form eines Objektivs ist teilweise
in einer Öffnung 19 in
dem Gehäuse 43 angeordnet
und fokussiert die kollimierte bzw. parallele Anregungsstrahlung
im Fokus 50 in die Kammer das Auges 2.
-
Die
durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung dem Stoff in dem Kammerwasser 1 in
dem Implantat oder nahe dem Implantat 60 entstehende Raman-Strahlung
tritt als Detektionsstrahlung wenigstens teilweise in den Detektionsstrahlengang 48 ein.
In diesem sind nacheinander eine Detektionsoptik 52, die
die fokussierende Optik 46, den Strahlteiler 61 und
eine Konfokaloptik 13 umfaßt, sowie ein Notch-Filter 14,
ein Fluoreszenzfilter 15 und ein Polarisationsfilter 16 angeordnet.
-
Die
Detektionsstrahlung tritt in die Detektionsoptik 52 bzw.
die fokussierende Optik 46 ein, die zunächst die Detektionsstrahlung
kollimiert, die danach nach Passieren des Strahlteilers 61 in
die Konfokaloptik 13 eintritt.
-
Die
im Detektionsstrahlengang 48 vor der Detektionseinrichtung 47 angeordnete
Konfokaloptik 13 umfaßt
zwei gleiche Sammellinsen 20 und 20' im Abstand der doppelten Brennweite
der Sammellinsen. In der Mitte zwischen diesen Sammellinsen 20 und 20' ist eine feine
Lochblende bzw. pinhole-Blende 21 angeordnet. Die fokussierende
Optik 46 und die Sammellinse 20 bilden den Fokus 50 der
Anregungsstrahlung auf die Öffnung
der Lochblende 21 ab, so daß im wesentlichen nur aus dem
Fokus 50 der fokussierenden Optik 6 und damit
der Anregungsoptik kommende Strahlung die Lochblende 21 im
wesentlichen ungeschwächt
passieren und zur Detektionseinrichtung 47 gelangen kann.
-
Der
der im Detektionsstrahlengang der Detektionsoptik 52 folgende
Notch-Filter 14, auch als Kerbfilter bezeichnet, dient
zur Unterdrückung
von elastisch, d.h. ohne Wellenlängenänderung,
beispielsweise durch Rayleigh-Streuung, gestreuter Anregungsstrahlung,
die durch die Streuung in den Detektionsstrahlengang gelangt. Er
weist daher eine sehr geringe Transmission im Bereich der Wellenlänge der
Anregungsstrahlung, aber eine hohe Transmission anderer Strahlung,
insbesondere im Bereich der durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit
dem Stoff erzeugten Raman-Strahlung, auf.
-
Der
im Detektionsstrahlengang nachfolgende Fluoreszenzfilter 15 ist
ein Bandpass-Filter, der nur den gewünschten Spektralbereich der
durch den Stoff erzeugten Raman-Strahlung durchläßt. Beispielsweise kann er
eine Bandbreite von 200 nm aufweisen, wobei eine Kante des Bandes
bei der Wellenlänge
bzw. mittleren Wellenlänge
der Anregungsstrahlung liegt. Im Beispiel wird ein scharfkantiger
Interferenzfilter als Fluoreszenzfilter verwendet, der gleichzeitig auch
zur verbesserten Unterdrückung elastisch
in den Detektionsstrahlengang gestreuter Anteile der Anregungsstrahlung
dient.
-
Zwischen
dem Fluoreszenzfilter 15 und der Detektionseinrichtung 47 befindet
sich der optionale Polarisationsfilter 16 im Beispiel ein
Zirkular-Polarisator, der im wesentlichen nur Strahlung bzw. Strahlungskomponenten
mit einem vorgegebenen Polarisationszustand durchläßt. Unterscheiden
sich für
einen Stoff Raman-Strahlung, Fluoreszenzstrahlung und/oder elastisch
gestreute Anregungsstrahlung hinsichtlich ihrer Polarisation, so
kann mit dem Polarisationsfilter ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis erzielt
werden.
-
Die
Detektionsstrahlung tritt dann in die Detektionseinrichtung 47 ein,
die die Detektionsstrahlung spektral aufgelöst detektiert, also als Spektrometer
aufgefaßt
werden kann. Sie umfaßt
dazu eine erste Linse 22 ein dispergierendes, insbesondere winkeldispergierendes,
Funktionselement 23 zur spektralen Zerlegung der Detektionsstrahlung,
im Beispiel ein dispersiv wirkendes Prisma, und eine zweite Linse 22' zur Fokussierung
der Detektionsstrahlung auf eine wenigstens eindimensionale Anordnung
von Photodetektionselementen, im Beispiel eine CCD-Zeilenkamera 24.
-
Das
dispersiv wirkende Prisma 23 lenkt unterschiedliche spektrale
Komponenten der Detektionsstrahlung unter verschiedenen Winkeln
ab, so daß unterschiedliche
spektrale Komponenten auf ihnen zugeordnete unterschiedliche Photodetektionselemente
der CCD-Zeilenkamera 24 fallen.
Die von den Photodetektionselementen gebildeten Detektionssignale
geben aufgrund der bekannten Lage der Photodetektionselemente das
Spektrum der Detektionsstrahlung wieder. Das dispergierende Funktionselement
und die Anordnung von Photodetektionselementen sind so gewählt, daß die für den vorgegebenen
Stoff bei der Anregungswellenlänge
der Anregungsstrahlung bekannte Raman-Linien bzw. -Bänder spektral
aufgelöst
und voneinander sowie von elastisch gestreuter Detektionsstrahlung
getrennt werden können.
-
Die
Detektionseinrichtung 47, genauer die CCD-Zeilenkamera 24,
ist mit der Auswerteeinrichtung 49 verbunden, die die Detektionssignale
der Detektionseinrichtung 47 empfängt.
-
Die
Auswerteeinrichtung 49 dient zur Ermittlung der Konzentration
des Stoffs aus den Detektionssignalen der Detektionseinrichtung 47 und
verfügt
hierzu neben einer Schnittstelle für die Verbindung zu der Detektionseinrichtung 47 über einen
Prozessor und einen Speicher, in dem Daten und ein von dem Prozessor
auszuführendes
Auswerteprogramm für
die Auswertung der Detektionssignale gespeichert sind. Die Auswerteeinrichtung 49 verfügt weiter über eine Ausgabeeinrichtung,
im Beispiel eine Anzeige, in anderen Beispielen eine Einrichtung
zur Sprachausgabe oder Funkübermittlung, über die
ein aus den Detektionssignalen ermittelter Konzentrationswert für den Stoff
an einen Benutzer ausgegeben werden kann.
-
In
diesem Beispiel dient die Auswerteeinrichtung 49 gleichzeitig
als Steuereinrichtung für
die Beleuchtungseinrichtung 44. Sie steuert die Beleuchtungseinrichtung
derart an, daß diese
die Anregungsstrahlung mit einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf moduliert
abgibt. Die Auswerteeinrichtung 49 ist durch entsprechende
Wahl des Programms dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von dem zeitlichen
Verlauf die Detektionssignale zu verarbeiten. Insbesondere werden
die Meßdaten
mit einem Lock-In-Verfahren erfaßt, das dem Fachmann aus der
elektronischen Meßtechnik
bekannt ist und zu einer Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
bei der Messung führt.
-
In
dem Speicher der Auswerteeinrichtung 49 sind Referenzdaten
gespeichert, die das zu erwartende, für den vorgegebenen Stoff bei
der gewählten Wellenlänge der
Anregungsstrahlung spezifische Raman-Spektrum wiedergeben. Die Intensität der Anregungsstrahlung
im Fokusbereich und die Ausdehnung des Fokus 50 sowie die
Verluste der Anregungsstrahlung und der Detektionsstrahlung durch die
optischen Elemente der Vorrichtung sind, beispielsweise aus Kalibriermessungen,
bekannt und entsprechende Daten sind in dem Speicher der Auswerteeinrichtung 49 gespeichert.
-
Das
Programm für
die Auswerteeinrichtung 49 umfaßt Instruktionen zur Ausführung der
folgenden Operationen. Die Auswerteeinrichtung ermittelt auf der
Basis der Detektionssignale und der Daten über die spektrale Lage der
Raman-Strahlung die Intensität
der erzeugten Raman-Strahlung. Diese ist proportional zu der Konzentration
des Stoffs im Fokus 50. Mittels eines, beispielsweise ebenfalls
durch Kalibriermessungen ermittelten, Proportionalitätsfaktors
errechnet der Prozessor aus der ermittelten Intensität die Konzentration
des Stoffes und gibt den Wert über
die Ausgabeeinrichtung aus.
-
Die
Ortungseinrichtung 62 verfügt über eine Ortungs- bzw. Pilotstrahlquelle 65 zur
Abgabe eines Ortungsstrahls 66 optischer Strahlung, einen Strahlteiler 67 zur
Einkopplung des Ortungsstrahls in den Anregungsstrahlengang 45,
einen weiteren Strahlteiler 68 zur Ablenkung des von dem
Implantat 60 reflektierten Ortungsstrahls 66' auf eine Ortungsstrahldetektionseinrichtung 69 zur
Detektion des reflektierten Ortungsstrahls 66 zur Abgabe
von Ortungsdetektionssignalen an eine Signaleinrichtung 70,
die die Ortungsstrahldetektionssignale auswertet und ein akustisch
wahrnehmbares Signal abgibt. Die Signaleinrichtung 70 wird
dabei teilweise durch die Auswerteeinrichtung 49 und einen
mit der Auswerteinrichtung 49 verbundenen, in dem Gehäuse 43 angeordneten
Lautsprecher 71 gebildet. Der entsprechende Teil der Auswerteeinrichtung
wertet die Ortungsstrahldetektionssignale der Ortungsstrahldetektionseinrichtung 69 aus
und gibt das akustisch wahrnehmbare Signal durch Ansteuerung des
Lautsprechers 71 ab, wenn sie erkennt, daß der Ortungsstrahl 66 an
dem Implantat 60 auf die Ortungsstrahldetektionseinrichtung 69 reflektiert
wird.
-
Die
Beleuchtungseinrichtung 44, die Ortungseinrichtung 62 und
die Auswerteeinrichtung 49 werden über einen Akku 25 in
einem Batteriefach in dem Gehäuse 43 mit
Energie versorgt. Die Vorrichtung ist daher sehr kompakt und als
Handgerät
ausgebildet.
-
Um
die Öffnung 19 des
Gehäuses 43,
durch die die fokussierende Optik 46 ragt, herum ist eine
intransparente, flexible Augenmuschel 26 angeordnet, die,
wenn sie an die Hautoberfläche 30 rund
um den Bereich des Auges 2, andrückt wird, den Bereich zwischen
Auge und Vorrichtung optisch von der Umgebung trennt. Die Augenmuschel 26 dient
gleichzeitig als Positionierhilfe, um das Auge 2, und die
Vorrichtung aufeinander auszurichten.
-
Zur
Ermittlung der Konzentration des Stoffs im Kammerwasser wird die
von der Beleuchtungseinrichtung 44 erzeugte optische Anregungsstrahlung zur
Erzeugung von Raman-Strahlung
durch Wechselwirkung mit dem Stoff entlang des Anregungsstrahlengangs 45 in
die Kammerwasser 1 enthaltene Kammer des Auges 2 auf
das Implantat 60 fokussiert. Die Wellenlänge der
Anregungsstrahlung ist dabei spezifisch für den Stoff so gewählt, daß durch
die Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem Stoff gut detektierbare
Raman-Strahlung erzeugt wird.
-
Insbesondere
in dem Bereich des Fokus 50 und damit des Implantats 60 bzw.
dem Wecheslwirkungsbereich um das bzw. in dem Implantat 60 erfolgt
eine Raman-Streuung der Anregungsstrahlung durch Wechselwirkung
mit dem Stoff in dem Kammerwasser 1, wobei die Erzeugung
der Raman-Strahlung durch das Implantat 60 verstärkt wird. Die
erzeugte Raman-Strahlung
bildet die Detektionsstrahlung, die entlang des Detektionsstrahlengangs 48 verläuft.
-
Die
aus dem Fokus 50 gestreute, in den Detektionsstrahlengang
eingekoppelte Detektionsstrahlung wird auf die feine Lochblende
fokussiert und danach wieder kollimiert, so daß im wesentlichen nur Anteile
aus dem Fokus 50 zu der Detektionseinrichtung 47 gelangen
können.
-
Die
Detektionsstrahlung gelangt dann nach der Filterung durch den Notch-Filter 14,
den Fluoreszenzfilter 15 und gegebenenfalls den Polarisationsfilter 16 in
die Detektionseinrichtung 47, in der sie zunächst spektral
zerlegt und dann spektral aufgelöst unter
Bildung von Detektionssignalen erfaßt wird. Durch Verwendung des
Polarisationsfilters 16 wird daher nur Detektionsstrahlung
eines durch diesen Filter vorgegebenen Polarisationszustands detektiert.
-
In
Abhängigkeit
von den Detektionssignalen ermittelt dann die Auswerteeinrichtung 9 wie
zuvor beschrieben die Konzentration des Stoffs und gibt diese aus.
-
Die
Anregungsstrahlung wird dabei mit einem vorgegebenen zeitlichen
Verlauf moduliert abgegeben und die Detektionssignale werden in
Abhängigkeit
von dem zeitlichen Verlauf verarbeitet, so daß Rauscheffekte besser unterdrückt werden.
-
Das
Verfahren kann durch entsprechende Wahl der Wellenlänge der
Anregungsstrahlung und der Filter für verschiedene Stoffe im Kammerwasser oder
im Gewebe des Auges verwendet werden. Beispielsweise kann es sich
bei dem Stoff um einen Stoff ausgewählt aus der Gruppe Lactat,
Glucose, Proteine, Aminosäuren,
Harnstoff, Ascorbinsäure,
Medikamente und/oder diagnostische Marker im Kammerwasser bzw. Augengewebe
handeln. Insbesondere kann bei der Detektion von Glucose auf der
Basis einer bekannten Abhängigkeit
zwischen dem Glucosegehalt des Kammerwassers und dem Glucosegehalt des
Bluts statt der Glucosekonzentration im Kammerwasser der dieser
entsprechende Blutzuckerwert ausgegeben werden.
-
Das
Implanat 60 ist genauer in 2 gezeigt.
Das zur Implantation in einen Kammerwasser 1 enthaltenden
Implantationsbereich des Auges 2 oder einen unmittelbar
an Kammerwasser 1 angrenzenden Implantationsbereich des
Auges 2 vorgesehene Implantat 60 ist im Beispiel
in einem Implantationsbereich zwischen der Cornea 11 und
der Iris 72 mittels im folgenden noch näher dargestellten Halteeinrichtung 82 gehalten.
Es ist so ausgebildet, daß es bei
Bestrahlung mit Anregungsstrahlung die Erzeugung von Raman-Strahlung
durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit einem vorgegebenen Stoff
im Kammerwasser des Auges wenigstens in einem Wechselwirkungsbereich
des Auges verstärkt. In
diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Verstärkung
durch oberflächenverstärkte Raman-Streuung (SERS).
-
Das
Implantat 60 umfaßt
dazu einen Kern 73 mit eingelagerten Nanoteilchen 74,
der von einer semipermeablen Membran 75 umhüllt ist.
Es hat die Form eines Ellipsoids, dessen kürzeste Hautpachse eine Länge von
etwa 0,5 mm aufweist. Vorzugsweise sind die anderen Halbachsen nur
wenig, beispielsweise höchstens
etwa 50% bis 100% länger.
Das Implantat ist dann im Auge von einer anderen Person aus der
Distanz kaum wahrnehmbar.
-
Das
Material der Membran ist so gewählt, daß die Membran
für den
vorgegebenen Stoff im Kammerwasser 1, dessen Konzentration
bestimmt werden soll, permeabel ist, d.h. diesen im wesentlichen
ungehindert durchläßt, Proteine
mit einem großen
Knäueldurchmesser,
sowie Viren und Bakterien jedoch nicht oder nur in sehr geringem
Umfang in den Kern 73 dringen läßt. Um eine ausreichend schnelle Diffusion
von Molekülen
des vorgegebenen Stoffs zu ermöglich,
werden die Porendurchmesser vorzugsweise im Bereich von etwa 20
nm bis 100 nm gewählt.
Verfahren zur Herstellung solcher Membranen sind bekannt. Insbesondere
kann die Membran aus einem für
Dialysemembranen verwendeten Membranmaterial bestehen.
-
Der
Kern 73 besteht aus einem Matrixmaterial, das für den vorgegebenen
nachzuweisenden Stoff ebenfalls permeabel ist. Der Kern besteht
in diesem Ausführungsbeispiel
aus Dextran, einem wasser- und insbesondere glucosedurchlässigen polymeren
Material. Dadurch weisen die in die Matrix eingelagerten Nanoteilchen 74 wenigstens
einen nach Implantation in das Auge dem Kammerwasser ausgesetzten
Oberflächenbereich
auf, an dem SERS auftreten kann.
-
Die
Nanopartikel sind im vorliegenden Beispiel aus Gold, d.h. aus einem
Material, das zu oberflächenverstärkter Raman-Streuung
(SERS) durch den vorgegebenen Stoff, im Beispiel Glucose, führt. Wenigstens
einige der Nanopartikel sind jeweils auf einem Substratabschnitt
gehalten. Die Nanopartikel auf den Substratabschnitten können mit
folgendem Verfahren hergestellt werden.
-
Als
Substratmaterial wird im Beispiel Quartz gewählt, in anderen Ausführungsbeispielen
kann jedoch auch Poly(methyl)methacrylat oder Glas verwendet werden.
Zunächst
wird aus einer Quartzplatte mit mikro- bzw. nanotechnischen Verfahren
ein Substrat 76 hergestellt, die beispielsweise in D.-Y- Khang,
H.H. Lee: "Wafer-Scale
Sub-Mircron Lithography",
Appl. Phys. Lett. 75, 2599 (1999) beschrieben sind. Die Quarzplatte
wird so geätzt,
daß, wie
in einer Draufsicht in 3 und in einer Schnittansicht in 4 (allerdings
schon mit Nanopartikeln) gezeigt ist, das resultierende Substrat
die Form einer Platte mit auf der Ebene der Platte angeordneten
von dieser abstehenden Strukturen, im Beispiel Säulen 77, annimmt.
Die Strukturen weisen vorzugsweise eine Höhe von ca. 100 nm gegenüber den
Vertiefungen zwischen den Strukturen auf.
-
In
einem folgenden Schritt wird das Substrat schräg von oben, wie in 4 gezeigt,
mit Gold aus verschiedenen Richtung bedampft, wobei sich u.a. durch
Selbstorganisation Inseln auf dem Substrat um die abstehenden Strukturen 77 herum
ausbilden. Die Bedampfung erfolgt dabei solange bis die Inseln Nanopartikel
der gewünschten
Dicken, beispielsweise von ca. 50 nm, bilden.
-
In
einem folgenden, optionalen Schritt wird dann eine nur wenige Nanometer,
beispielsweise etwa 2 nm, dicke Schicht aus einem hydrophoben Material,
im Beispiel Glas bzw. SiO2- oder Si3N4-Glas aufgedampft.
-
Im
einem folgenden Schritt wird die nicht bedampfte Rückseite
des Substrats bis auf etwa 50 nm weggeätzt oder weggesputtert.
-
Das
so gebildete Substrat wird dann in kleine Teilstücke zerlegt, die in möglichst
hoher Packungsdichte, wie in 5 für einen
Ausschnitt veranschaulicht, in das Matrixmaterial eingelagert werden,
wobei der Kern 73 der vorgegebenen Form entsteht.
-
Dieser
wird mit der semipermeablen Membran 75 aus einem Material,
wie es für
Dialysemembranen verwendet wird, umgeben.
-
An
der Membran 75 werden nun noch, beispielsweise durch Kleben,
Halte- bzw. Verankerungseinrichtungen, im Beispiel federnde Arme 78,
angebracht. Die Verankerungseinrichtungen, können auch mikrotechnisch hergestellte
Drähte
(beispielsweise mit einem Durchmesser von etwa 100 μm) mit kleinen
Widerhaken sein.
-
Das
Implantat weist noch wenigstens eine Markierung bzw. wenigstens
ein Markierungspartikel, hier in Form von Quantum-Dots 83,
auf, die bei Bestrahlung mit der Ortungsstrahlung Strahlung zurückwirft,
deren Wellenlänge
außerhalb
des Raman-Spektrums des vorgegebenen Stoffs im Kammerwasser liegt
und von der Ortungsstrahldetektionseinrichtung detektierbar ist.
Auf diese Weise kann die Lage des Implantats besonders einfach mit
der oben genannten Vorrichtung überwacht
werden.
-
Das
so hergestellte Implantat kann dann in das Auge implantiert werden.
Bei einer Messung des Glucosegehalts im Kammerwasser des Auges und damit
des Bluts mit der oben beschriebenen Vorrichtung richtet die zu
untersuchende Person nun ihr Auge so aus, daß die Markierung des Implantats
von dem Ortungsstrahl erfaßt
wird und nach Detektion des Ortungsstrahls der Signalton erschallt.
Die Messung wird dann durchgeführt,
wobei durch die oberflächenverstärkte Raman-Streuung
an der Oberfläche
der Nanopartikel die Bildung der Raman-Strahlung durch Wechselwirkung
der Anregungsstrahlung mit dem vorgegebenen Stoff, d.h. hier der
Glucose, im Vergleich zu einer Messung ohne Implantat verstärkt wird.
Der Wechselwirkungsbereich ist hier also der Bereich nahe den Nanopartikeln.
Dieser kann etwa eine Dicke von wenigen Nanometern von der Oberfläche des
Nanoteilchens aufweisen. Durch die Verstärkung kann das Signal-/Rausch-Verhältnis erhöht werden.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
für ein
Implantat werden statt der Säulen
als hervorstehenden Strukturen Pyramidenstrukturen gebildet (vgl. 6).
Die anderen Merkmale des Implantats und das Herstellungsverfahren
bleiben gegenüber dem
ersten Ausführungsbeispiel
unverändert.
-
In
anderen Ausführungsbeispielen
kann ein offenporig poröses
Gel, beispielsweis ein anorganisches Hydrogel wie z. B. SiO2-Hydrogel entsprechender Porosität oder ein
organisches Gel, oder ein offenporig poröser Festkörper verwendet werden. Die
Oberflächen
des Matrixmaterials und insbesondere auch bei einem offenporigen
Material die Porenoberflächen
werden mittels bekannter Verfahren mit Streptavidin funktionalisiert.
Darüber
hinaus werden als Nanopartikel mit SERS-Effekt kolloidale Gold-Nanopartikel
verwendet, deren Oberfläche
mit Biotin funktionalisiert wird. Beim Einbringen der in einer Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser oder Pufferlösung, dispergierten Nanopartikel
in die Matrix bilden sich Streptavidin-Biotin-Bindungen, mittels
derer die Nanoteilchen an der Matrix fixiert werden. Die Dichte der
Nanoteilchen wird hierbei möglichst
hoch gewählt.
-
Einem
Implantat nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verstärkt die Intensität von auf
dieses aus wenigstens einer Richtung auftreffender Anregungsstrahlung
wenigstens in einem Wechselwirkungsbereich, der Kammerwasser mit
dem vorgegebenen Stoff enthält.
-
Das
in 7 schematisch gezeigte Implantat 60' umfaßt einen
Kugelresonator für
die Anregungsstrahlung, der einen wenigstens einen Teil des Wechselwirkungsbereichs
bildenden Interferenzbereich aufweist, der bei Implantation des
Implantats in das Auge für
Kammerwasser zugänglich
ist und in dem die Anregungsstrahlung durch Interferenz verstärkt wird.
Der Kugelresonator weist eine Glashohlkugel 79 mit zwei
sich in etwa gegenüberliegenden Öffnungen 80 auf,
die zusammen mit dem Innenraum der Glashohlkugel einen Kanal durch
das Implantat bildet, durch den Kammerwasser schnell transportiert
werden kann.
-
Die
Glashohlkugel 79 ist auf der Innen- und/oder Außenseite
durch eine reflektierende, im Beispiel metallische, Schicht 81 so
verspiegelt, daß die
in das Implantat fokussierte Anregungsstrahlung in dieser durch
Interferenz in ihrer Intensität
verstärkt wird.
Die Dimension der Glashohlkugel ist dazu in Abhängigkeit von der Anregungswellenlänge geeignet
gewählt.
Der Wechselwirkungsbereich für
die Raman-Streuung, in der diese verstärkt wird, ist hier also der
Resonatorinnenraum 82
-
So
dimensionierte Glashohlkugeln können beispielsweise
durch Auswahl aus einer großen
Anzahl von Glashohlkugeln mit unterschiedlichen Innendurchmessern
erhalten werden.
-
Bei
einem dritten Ausführungsbeispiel
ist das Implantat 60 mit einer Intraokularlinse 84 integriert, d.h.
im Beispiel in die Intraokularlinse eingelassen, was schematisch
in 8 gezeigt ist. Der Implantationsbereich ist hier
durch den Implantationsbereich für
die Intraokularlinse und die Lage des Implantats in dieser gegeben.
Bei der Herstellung der Intraokularlinse kann das Implantat in diese
eingelassen werden, was insbesondere bei Introkularlinsen aus Kunststoffen
einfach möglich
ist.
-
Es
ist jedoch auch denkbar, Nanopartikel, die einen SERS-Effekt zeigen,
unmittelbar in die Intraokularlinse zu integrieren.
-
Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
Vorrichtung bzw. des Verfahrens unterscheidet sich von der Vorrichtung
bzw. dem Verfahren des ersten Ausführurgsbeispiels darin, daß die Ortungssignale
bei der Auswertung verwendet werden, eine Abgabe von Signalen über den
Lautsprecher 71 jedoch unterbleiben kann (aber nicht muß). Dazu
ist die Auswerteeinrichtung gegenüber der Auswerteeinrichtung 9 des
ersten Ausführungsbeispiels
modifiziert, die anderen Teile der Vorrichtung sind jedoch unverändert, so
daß für diese
die Ausführungen
zu dem ersten Ausführungsbeispiel
entsprechend gelten.
-
Die
Ortungsstrahldetektionseinrichtung in der Auswerteeinrichtung ist
nun mit Steuereinrichtung in der Auswerteeinrichtung, die mit der
Ortungsstrahldetektionseinrichtung verbunden ist, ist weiter mit
der Detektionseinrichtung, inbesondere der Kamera 24, und
der Beleuchtungseinrichtung verbunden. Die Steuereinrichtung steuert
die Beleuchtungseinrichtung und/oder die Detektionseinrichtung so an,
daß die
Beleuchtungseinrichtung nur Beleuchtungsstrahlung auf das Auge strahlt
bzw. die Detektionseinrichtung nur Detektionsstrahlung erfaßt, solange
sie Ortungsstrahldetektionssignale empfängt, die wiedergeben, daß der vorgegebene
Bereich des Auges und/oder das Implanat die vorgegebene Lage zu der
Vorrichtung einnimmt.
-
Im
folgenden sind weitere bevorzugte Ausführungsformen von Vorrichtungen
zur Ermittlung einer Konzentration eines Stoffs im Kammerwasser 1 in
der Vorderkammer und/oder im Gewebe des Auges 2 beschrieben,
die die gleiche Ortungseinrichtung wie die Vorrichtung des ersten
Ausführungsbeispiels
oder der in den beiden vorhergehenden Absätzen beschriebenen Variante
des ersten Ausführungsbeispiels
aufweisen, obwohl das nicht unbedingt notwendig ist. Da die Ortungseinrichtungen
und die entsprechend notwendigen Änderungen der Steuer- und Auswerteeinrichtungen
sich nicht von denen der genannten Ausführungsbeispiele unterscheiden,
ist die Ortungseinrichtung nur in den entsprechenden Figuren gezeigt,
die Beschreibung der Funktion und das Zusammenwirken mit der Auswerteeinrichtung
erfolgt wie im ersten Ausführungsbeispiel.
Dabei werden die gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel
verwendet und die Erläuterungen zu
der Ortungseinrichtung gelten entsprechend auch hier. Auch für andere
Teile der Vorrichtungen, die auch in der Vorrichtung des ersten
Ausführungsbeispiels
auftreten und sich in ihrer Funktion nicht von denen der Vorrichtung
des ersten Ausführungsbeispiels
unterscheiden, werden die gleichen Bezugszeichen verwendet.
-
In 9 umfaßt eine
weitere bevorzugte Vorrichtung zur Ermittlung einer Konzentration
eines Stoffs im Kammerwasser 1 in der Vorderkammer und/oder
im Gewebe des Auges 2, in einem Gehäuse 3 eine Beleuchtungseinrichtung 4 zur
Abgabe von optischer Anregungsstrahlung auf das Auge 2,
entlang eines durch senkrechte Schraffur veranschaulichten Anregungsstrahlengangs 5 zur
Erzeugung von Raman-Strahlung durch Wechselwirkung mit dem Stoff,
eine im Anregungsstrahlengang 5 angeordnete, als Anregungsoptik
dienende fokussierende Optik 6 zur Fokussierung der Anregungsstrahlung, eine
Detektionseinrichtung 7 zur Detektion von entlang eines
Detektionsstrahlengangs 8 einfallender Detektionsstrahlung,
die durch Raman-Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem Stoff
erzeugt ist, und zur Abgabe entsprechender Detektionssignale, und
eine Auswerteeinrichtung 9 zur Ermittlung der Konzentration
des Stoffs in Abhängigkeit
von den Detektionssignalen der Detektionseinrichtung 7,
wobei der Anregungs- und der Detektionsstrahlengang 5 bzw. 8 wenigstens
in einem Bereich mit einer Dicke von wenigstens 0,5 mm, vorzugsweise
wenigstens 1 mm, vor dem Fokus 10 der Anregungsstrahlung,
d.h. insbesondere im Bereich der Cornea 11 des Auges, sich
nicht überlappen
bzw. räumlich
voneinander getrennt sind.
-
Im
in den Figuren durch waagerechte Schraffur markierten Detektionsstrahlengang 8 sind
nacheinander eine Detektionsoptik 12, die die fokussierende
Optik 6 und eine Konfokaloptik 13 umfaßt, sowie ein
Notch-Filter 14, ein Fluoreszenzfilter 15 und
ein Polarisationsfilter 16 angeordnet.
-
Die
Beleuchtungseinrichtung 4 verfügt über eine Strahlungsquelle zur
Abgabe optischer Anregungsstrahlung mit einer Wellenlänge im Wellenlängenbereich
zwischen 320 nm und 700 nm, vorzugsweise nur zwischen 370 nm und
420 nm, deren spektrale Breite weniger als 5 nm beträgt, so daß die Anregungsstrahlung
in einem Wellenlängenbereich
von 5 nm Breite liegt. Als Strahlungsquelle dient in diesem Beispiel
eine entsprechende Laserdiode, die optische Strahlung im Bereich
von 405 nm abgibt.
-
Die
abgegebene Anregungsstrahlung wird über einen Lichtleiter 17 und
ein ringförmiges
Einkoppelelement 18 der Beleuchtungseinrichtung kollimiert in
die fokussierende Optik 6 eingekoppelt, so daß der Querschnitt
des eintretenden Beleuchtungsstrahlenbündels kreisringförmig ist.
Die Beleuchtungseinrichtung 4 ist daher zur Abgabe eines
Anregungsstrahlenbündels
mit ringförmigem
Querschnitt ausgebildet. Genauer weist der Anregungsstrahlengang
einen zylinderförmigen
und einen kegelförmigen
Abschnitt auf. Der kegelförmige
Abschnitt wird vorzugsweise durch wenigstens eine ringförmige Linse und/oder
wenigstens einen ringförmigen
Spiegel im Frontbereich der fokussierenden Optik 6 erzeugt.
-
Die
fokussierende Optik 6 in Form eines Objektivs ist teilweise
in einer Öffnung 19 in
dem Gehäuse 3 angeordnet
und fokussiert die kollimierte bzw. parallele Anregungsstrahlung
im Fokus 10 in die Kammer des Auges 2.
-
Die
durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem Stoff in dem
Kammerwasser 1 im Wechselwirkungsbereich an und/oder in
dem Implanat 60 entstehende Raman-Strahlung tritt als Detektionsstrahlung
wenigstens teilweise in die Detektionsoptik 12 ein, die
die fokussierende Optik 6 umfaßt. Die fokussierende Optik 6 kollimiert
zunächst die
Detektionsstrahlung, die dann in die Konfokaloptik 13 eintritt.
-
Die
im Detektionsstrahlengang 8 vor der Detektionseinrichtung 7 angeordnete
Konfokaloptik 13 umfaßt
zwei gleiche Sammellinsen 20 und 20' im Abstand der doppelten Brennweite
der Sammellinsen. In der Mitte zwischen diesen Sammellinsen 20 und 20' ist eine feine
Lochblende bzw. pinhole-Blende 21 angeordnet. Daher bilden
die fokussierende Optik 6 und die Sammellinse 20 den
Fokus 10 der Anregungsstrahlung auf die Öffnung der
Lochblende 21 ab, so daß im wesentlichen nur aus dem
Fokus 10 der fokussierenden Optik 6 und damit
der Anregungsoptik kommende Strahlung die Lochblende 21 im
wesentlichen ungeschwächt
passieren und zur Detektionseinrichtung 7 gelangen kann.
-
Der
kreisrunde Eintrittsquerschnitt bzw. Feldblende der Konfokaloptik 13 ist
etwas kleiner als oder so groß wie
die Öffnung
des Querschnitts des Anregungsstrahlengangs an dessen Eintritt in
die fokussierende Optik und koaxial mit dieser gewählt, so
daß nur
vom Auge 2, kommende Strahlen der Detektionsstrahlung in
die Konfokaloptik 13 eintreten können, die sich innerhalb des
Detektionsstrahlengangs, aber nicht entlang des Anregungsstrahlengangs 5 ausgebreitet
haben. Im Ergebnis verläuft
der Detektionsstrahlengang 8 in dem Bereich zwischen dem
Fokus 10 und dem Austritt aus der fokussierenden Optik 6 bzw.
der Anregungsoptik im Inneren des Anregungsstrahlengangs konzentrisch
mit diesem. Mit anderen Worten ist der Detektionsstrahlengang wenigstens teilweise,
im Beispiel vollständig,
in dem Bereich des Auges vor dem Fokus 10 und in der fokussierenden Optik 6 von
dem Anregungsstrahlengang umschlossen. Dies ist 10 illustriert,
die einen Querschnitt durch die Strahlengängen orthogonal zu der optischen
Achse der fokussierenden Optik 6 im Bereich derselben zeigt.
-
Damit überschneiden
sich der Anregungsstrahlengang 5 und der Detektionsstrahlengang 8 in einem
Bereich zwischen dem Eintritt der Anregungsstrahlung in die fokussierende
Optik 6 und einer Scheibe bzw. einer Schale um den Fokus 10 in
einem Abstand von 0,5 mm von dem Fokus 10 nicht. Der Bereich
hat eine Dicke von mehr als 20 mm. Durch Verwendung der fokussierenden
Optik 6 als Anregungsoptik und gleichzeitig als Teil der
Detektionsoptik 12 wird damit der Aufbau eines konfokalen
Systems wesentlich erleichtert. Durch die räumliche Trennung von Anregungs-
und Detektionsstrahlengang in der fokussierenden Optik 6 kann
weiterhin keine durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit
der fokussierenden Optik 6 entstehende Fluoreszenzstrahlung
oder elastisch gestreute Strahlung in den Detektionsstrahlengang
eingekoppelt werden, d.h. sich entlang des Detektionsstrahlengangs
ausbreiten, was zu einem erhöhten
Signal-Rausch-Verhältnis
führt.
-
Der
Anregungs- und Detektionsstrahlengang sind daher so ausgebildet,
daß der
Fokusbereich der Anregungsstrahlung nach Art einer Dunkelfeldbeleuchtung
beleuchtet wird, d.h. daß Anregungsstrahlung
nicht direkt, sondern nur nach Streuung in den Detektionsstrahlengang
gelangen und damit die Messung der Konzentration des Stoffs beeinträchtigen
kann.
-
Der
der im Detektionsstrahlengang der Detektionsoptik 12 folgende
Notch-Filter 14, auch als Kerbfilter bezeichnet, dient
zur Unterdrückung
von elastisch, d.h. ohne Wellenlängenänderung,
beispielsweise durch Rayleigh-Streuung, gestreuter Anregungsstrahlung,
die durch die Streuung in den Detektionsstrahlengang gelangt. Er
weist daher eine sehr geringe Transmission im Bereich der Wellenlänge der
Anregungsstrahlung, aber eine hohe Transmission anderer Strahlung,
insbesondere im Bereich der durch Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit
dem Stoff erzeugten Raman-Strahlung, auf.
-
Der
im Detektionsstrahlengang nachfolgende Fluoreszenzfilter 15 ist
ein Bandpass-Filter, der nur den gewünschten Spektralbereich der
durch den Stoff erzeugten Raman-Strahlung durchläßt. Beispielsweise kann er
eine Bandbreite von 200 nm aufweisen, wobei eine Kante des Bandes
bei der Wellenlänge
bzw. mittleren Wellenlänge
der Anregungsstrahlung liegt. Im Beispiel wird ein scharfkantiger
Interferenzfilter als Fluoreszenzfilter verwendet, der gleichzeitig
auch zur verbesserten Unterdrückung elastisch
in den Detektionsstrahlengang gestreuter Anteile der Anregungsstrahlung
dient.
-
Zwischen
dem Fluoreszenzfilter 15 und der Detektionseinrichtung 7 befindet
sich der optionale Polarisationsfilter 16, im Beispiel
ein Zirkular-Polarisator, der im wesentlichen nur Strahlung bzw.
Strahlungskomponenten mit einem vorgegebenen Polarisationszustand
durchläßt. Unterscheiden
sich für
einen Stoff Raman-Strahlung, Fluoreszenzstrahlung und/oder elastisch gestreute
Anregungsstrahlung hinsichtlich ihrer Polarisation, so kann mit
dem Polarisationsfilter ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis erzielt
werden.
-
Die
Detektionsstrahlung tritt dann in die Detektionseinrichtung 7 ein,
die die Detektionsstrahlung spektral aufgelöst detektiert, also als Spektrometer aufgefaßt werden
kann. Sie umfaßt
dazu eine erste Linse 22, ein dispergierendes Funktionselement 23 zur
spektralen Zerlegung der Detektionsstrahlung, im Beispiel ein dispersiv
wirkendes Prisma, und eine zweite Linse 22' zur Fokussierung der Detektionsstrahlung
auf eine wenigstens eindimensionale Anordnung von Photodetektionselementen,
im Beispiel eine CCD-Zeilenkamera 24.
-
Das
dispersiv wirkende Prisma 23 lenkt unterschiedliche spektrale
Komponenten der Detektionsstrahlung unter verschiedenen Winkeln
ab, so daß unterschiedliche
spektrale Komponenten auf ihnen zugeordnete unterschiedliche Photodetektionselemente
der CCD-Zeilenkamera 24 fallen.
Die von den Photodetektionselementen gebildeten Detektionssignale
geben aufgrund der bekannten Lage der Photodetektionselemente das
Spektrum der Detektionsstrahlung wieder. Das dispergierende Funktionselement
und die Anordnung von Photodetektionselementen sind so gewählt, daß die für den vorgegebenen
Stoff bei der Anregungswellenlänge
der Anregungsstrahlung bekannte Raman-Linien bzw. -Bänder spektral
aufgelöst
und voneinander sowie von elastisch gestreuter Detektionsstrahlung
getrennt werden können.
-
Die
Detektionseinrichtung 7, genauer die CCD-Zeilenkamera 24,
ist mit der Auswerteeinrichtung 9 verbunden, die die Detektionssignale
der Detektionseinrichtung 7 empfängt.
-
Die
Auswerteeinrichtung 9 dient zur Ermittlung der Konzentration
des Stoffs aus den Detektionssignalen der Detektionseinrichtung 7 und
verfügt hierzu
neben einer Schnittstelle für
die Verbindung zu der Detektionseinrichtung 7 über einen
Prozessor und einen Speicher, in dem Daten und ein von dem Prozessor
auszuführendes
Auswerteprogramm für die
Auswertung der Detektionssignale gespeichert sind. Die Auswerteeinrichtung 9 verfügt weiter über eine
Ausgabeeinrichtung, im Beispiel eine Anzeige, in anderen Beispielen
eine Einrichtung zur Sprachausgabe, über die ein aus den Detektionssignalen
ermittelter Konzentrationswert für
den Stoff an einen Benutzer ausgegeben werden kann.
-
In
diesem Beispiel dient die Auswerteeinrichtung 9 gleichzeitig
als Steuereinrichtung für
die Beleuchtungseinrichtung 4. Sie steuert die Beleuchtungseinrichtung
derart an, daß diese
die Anregungsstrahlung mit einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf moduliert
abgibt. Die Auswerteeinrichtung 9 ist durch entsprechende
Wahl des Programms dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von dem zeitlichen
Verlauf die Detektionssignale zu verarbeiten. Insbesondere werden
die Meßdaten
mit einem Lock-In-Verfahren erfaßt, das dem Fachmann aus der
elektronischen Meßtechnik
bekannt ist und zu einer Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
bei der Messung führt.
-
In
dem Speicher der Auswerteeinrichtung 9 sind Referenzdaten
gespeichert, die das zu erwartende, für den vorgegebenen Stoff bei
der gewählten Wellenlänge der
Anregungsstrahlung spezifische Raman-Spektrum wiedergeben. Die Intensität der Anregungsstrahlung
im Fokusbereich und die Ausdehnung des Fokus 10 sowie die
Verluste der Anregungsstrahlung und der Detektionsstrahlung durch die
optischen Elemente der Vorrichtung sind, beispielsweise aus Kalibriermessungen,
bekannt und entsprechende Daten sind in dem Speicher der Auswerteeinrichtung 9 gespeichert.
-
Das
Programm für
die Auswerteeinrichtung umfaßt
Instruktionen zur Ausführung
der folgenden Operationen. Die Auswerteeinrichtung ermittelt auf der
Basis der Detektionssignale und der Daten über die spektrale Lage der
Raman-Strahlung die Intensität
der erzeugten Raman-Strahlung.
Diese ist proportional zu der Konzentration des Stoffs im Fokus 10. Mittels
eines, beispielsweise ebenfalls durch Kalibriermessungen ermittelten,
Proportionalitätsfaktors errechnet
der Prozessor aus der ermittelten Intensität die Konzentration des Stoffes
und gibt den Wert über die
Ausgabeeinrichtung aus.
-
Die
Beleuchtungseinrichtung 4 und die Auswerteeinrichtung 9 werden über einen
Akku 25 in einem Batteriefach in dem Gehäuse 3 mit
Energie versorgt. Die Vorrichtung ist daher sehr kompakt und als Handgerät ausgebildet.
-
Um
die Öffnung 19 des
Gehäuses 3,
durch die die fokussierende Optik 6 ragt, herum ist eine
intransparente, flexible Augenmuschel 26 angeordnet, die,
wenn sie an die Hautoberfläche 30 rund
um den Bereich des Auges 2, angedrückt wird, den Bereich zwischen
Auge und Vorrichtung optisch von der Umgebung trennt. Die Augenmuschel 26 dient
gleichzeitig als Positionierhilfe, um das Auge 2, und die
Vorrichtung aufeinander auszurichten.
-
Zur
Ermittlung der Konzentration des Stoffs im Kammerwasser wird die
von der Beleuchtungseinrichtung 4 erzeugte optische Anregungsstrahlung
zur Erzeugung von Raman-Strahlung
durch Wechselwirkung mit dem Stoff entlang des Anregungsstrahlengangs 5 in
die Kammerwasser 1 enthaltene Kammer des Auges 2,
fokussiert. Die Wellenlänge
der Anregungsstrahlung ist dabei spezifisch für den Stoff so gewählt, daß durch
die Wechselwirkung der Anregungsstrahlung mit dem Stoff gut detektierbare
Raman-Strahlung erzeugt wird.
-
Insbesondere
in dem Bereich des Fokus 10 erfolgt eine Raman-Streuung
der Anregungsstrahlung daher durch Wechselwirkung mit dem Stoff
in dem Kammerwasser 1 im Wechselwirkungsbereich an und/oder
in dem Implantat 60. Die erzeugte Raman-Strahlung bildet
die Detektionsstrahlung, die entlang des Detektionsstrahlengangs 8 verläuft. Anregungsstrahlengang 5 und
Detektionsstrahlengang 8 überlappen sich dabei im Bereich
des Auges vor dem Fokus 10 nicht, d.h. sind räumlich voneinander getrennt,
so daß insbesondere
durch Fluoreszenz der Anregungsstrahlung an der Cornea 11 entstehende
Strahlung sich im wesentlichen nicht entlang des Detektionsstrahlengangs
ausbreitet.
-
Die
aus dem Fokus 10 gestreute, in den Detektionsstrahlengang
eingekoppelte Detektionsstrahlung wird auf die feine Lochblende
fokussiert und danach wieder kollimiert, so daß im wesentlichen nur Anteile
aus dem Fokus 10 zu der Detektionseinrichtung 7 gelangen
können.
-
Die
Detektionsstrahlung gelangt dann nach der Filterung durch den Notch-Filter 14,
den Fluoreszenzfilter 15 und gegebenenfalls den Polarisationsfilter 16 in
die Detektionseinrichtung 7, in der sie zunächst spektral
zerlegt und dann spektral aufgelöst unter
Bildung von Detektionssignalen erfaßt wird. Durch Verwendung des
Polarisationsfilters 16 wird daher nur Detektionsstrahlung
eines durch diesen Filter vorgegebenen Polarisationszustands detektiert.
-
In
Abhängigkeit
von den Detektionssignalen ermittelt dann die Auswerteeinrichtung 9 wie
zuvor beschrieben die Konzentration des Stoffs und gibt diese aus.
-
Die
Anregungsstrahlung wird dabei mit einem vorgegebenen zeitlichen
Verlauf moduliert abgegeben und die Detektionssignale werden in
Abhängigkeit
von dem zeitlichen Verlauf verarbeitet, so daß Rauscheffekte besser unterdrückt werden.
-
Das
Verfahren kann durch entsprechende Wahl der Wellenlänge der
Anregungsstrahlung und der Filter für verschiedene Stoffe im Kammerwasser oder
im Gewebe des Auges verwendet werden. Beispielsweise kann es sich
bei dem Stoff um einen Stoff ausgewählt aus der Gruppe Lactat,
Glucose, Proteine, Aminosäuren,
Harnstoff, Ascorbinsäure,
Medikamente und/oder diagnostische Marker im Kammerwasser bzw. Augengewebe
handeln. Insbesondere kann bei der Detektion von Glucose auf der
Basis einer bekannten Abhängigkeit
zwischen dem Glucosegehalt des Kammerwassers und dem Glucosegehalt des
Bluts statt der Glucosekonzentration im Kammerwasser der dieser
entsprechende Blutzuckerwert ausgegeben werden.
-
Bei
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung fehlt der Polarisationsfilter, so daß Detektionsstrahlung
beliebigen Polarisationszustands detektiert werden kann. Damit erhöht sich
die detektierbare Intensität
der in die Detektionseinrichtung eintretenden Raman-Strahlung, was
ein höheres
Signal-Rausch-Verhältnis
und damit eine größere Meßgenauigkeit
zur Folge hat, insbesondere wenn Polarisationeffekte nicht zur Detektion
nutzbar sind.
-
Mit
dieser Vorrichtung und dem Verfahren kann die Konzentration von
Glucose im Kammerwasser, insbesondere bei Verwendung des Implantats 60 mit
einer Genauigkeit von besser als 10% in weniger als 10 s ermittelt
werden.
-
Eine
in 11 veranschaulichte Vorrichtung nach einer dritten
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unterscheidet sich von der Vorrichtung des ersten
Ausführungsbeispiels
in der Einkopplung der Anregungsstrahlung in die fokussierende Optik 6.
Für unveränderte Teile
werden die gleichen Bezugszeichen verwendet wie im ersten Ausführungsbeispiel und
die Erläuterungen
gelten entsprechend. Darüber hinaus
sind die Konfokaloptik 13, die folgenden Filter und die
Detektionseinrichtung in 3 der Einfachheit halber nur
durch einen Kasten K veranschaulicht.
-
Die
Beleuchtungseinrichtung 4' verfügt über eine
Quelle 27 für
kollimierte, d.h. parallele Anregungsstrahlung, die im Beispiel
in einem Winkel von 90° zu
dem Detektionsstrahlengang 8 abgegeben wird. Das entsprechende
Anregungsstrahlenbündel hat
zunächst
einen kreisförmigen
Querschnitt, dessen Durchmesser dem der fokussierenden Optik entspricht.
-
In
dem Anregungsstrahlengang 5' ist
eine kreisförmige
Blende 28 angeordnet, deren Mittelpunkt auf dem Mittelstrahl
des Anregungsstrahlenbündels
liegt und deren Durchmesser dem Durchmesser des Querschnitts des
Detektionsstrahlengangs 8 entspricht. Der Anregungsstrahlengang nach
der Blende 28 hat daher einen kreisringförmigen Querschnitt.
-
Zur
Einkopplung ist im Anregungsstrahlengang 5' ein um 45° geneigter kreisringförmiger Spiegel 29 angeordnet,
dessen Innendurchmesser so gewählt
ist, daß der
Detektionsstrahlengang durch die Öffnung in dem Spiegel ungehindert
hindurchtreten kann. Der Außendurchmesser
ist so gewählt,
daß der Anregungsstrahlengang
mit ringförmigem
Querschnitt vollständig
in die fokussierende Optik 6 eingekoppelt wird.
-
Insgesamt
ergibt sich damit auch in diesem Ausführungsbeispiel ein Detektionsstrahlengang 8, der
in dem Bereich von der fokussierenden Optik 6 bis zum Fokus 10 im
Auge von dem Anregungsstrahlengang wenigstens teilweise, hier vollständig, umschlossen
ist und sich nicht mit diesem überlappt.
-
Das
Gehäuse 3' ist gegenüber dem
Gehäuse 3 entsprechend
der Anordnung der Beleuchtungseinrichtung geändert.
-
Eine
schematisch in 12 gezeigte Vorrichtung nach
einer vierten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unterscheidet sich von der des dritten Ausführungsbeispiels
darin, daß Beleuchtungseinrichtung
und die Filter zusammen mit der Detektionseinrichtung gegeneinander
vertauscht sind. In 12 sind der Detektionsstrahlengang durch
eine senkrechte und der Anregungsstrahlengang durch eine waagerechte
Schraffur gekennzeichnet.
-
Dadurch
ergibt sich ein Detektionsstrahlengang der in wenigstens einem Abschnitt
vom Austritt aus der fokussierenden Optik 6 bis zu dem
Fokus 10 den Anregungsstrahlengang wenigstens teilweise umschließt. Insbesondere
weist er einen ringförmigen
Querschnitt auf, in dessen Öffnung
der Anregungsstrahlengang 5'' innerhalb des
Detektionsstrahlengangs 8'' verläuft.
-
Bei
anderen Ausführungsbeispielen
kann als Strahlungsquelle der Beleuchtungseinrichtung eine in Bezug
auf die mittlere Wellenlänge
der Anregungsstrahlung durchstimmbare Strahlungsquelle, beispielsweise
ein durchstimmbarer Laser verwendet werden. Als Strahlungsquelle
kann auch eine Superlumineszenzdiode oder eine Leuchtdiode verwendet werden,
denen im Strahlengang ein vorzugsweise geeigneter schmalbandiger
Spektralfilter nachgeordnet ist. Vorzugsweise weist dieser eine
spektrale Breite von weniger als 5 nm auf. Insbesondere kann eine
Leuchtdiode, die optische Strahlung mit einer Peak-Wellenlänge λ = 380 nm
abgibt, in Verbindung mit einem Bandpaß-Filter mit einer spektralen
Breite von 5 nm verwendet werden.
-
Die
Beleuchtungseinrichtungen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind vorzugsweise
so ausgebildet und eingestellt, daß die mittlere Strahlungsleistung,
die in das Auge gestrahlt wird, kleiner als 10 mW, vorzugsweise
kleiner als 2 mW ist.
-
Weiterhin
kann als dispergierendes Element statt des Prismas beispielsweise
auch ein Gitter verwendet werden.
-
Die
geschilderten Verfahren können
vorzugsweise zur Regelung einer Abgabe eines Zufuhrstoffes in den
Körper
verwendet werden. Dazu wird mit einem der Verfahren die Konzentration
des Stoffs im Kammerwasser des Auges und/oder des Augengewebes ermittelt,
und die Abgabe des Zufuhrstoffes in Abhängigkeit von der ermittelten
Konzentration geregelt. Beispielweise könnte so auf Intensivstationen der
Blutzucker eines Patienten nichtinvasiv erfaßt und in Abhängigkeit
von dem ermittelten Blutzuckerwert als Zufuhrstoff automatisch Insulin
dem Körper des
Patienten zugeführt
werden. Es ist jedoch auch möglich,
die Konzentration anderer Stoffe zu ermitteln und als Zufuhrstoffe
andere Medikamente zu verwenden.