DE102005040696B3 - Seitenairbag für ein Insassenrückhaltesystem in einem Kraftfahrzeug - Google Patents

Abstract

Es wird aus mehreren Kammern bestehender Seitenairbag (1) vorgeschlagen, der seitlich in der Rückenlehne (4) eines Kraftfahrzeuges befestigt ist und der sich beim Befüllen mittels einer Treibgasquelle (5) bei einem Crash oder einer Fehlzündung über einen untenliegenden Drehpunkt (2) und entsprechenden Treibgasfüllöffnungen (3) fächerförmig entfaltet. Dadurch kann zuverlässig erreicht werden, dass der Arm (6) des Fahrers nicht nach vorne, sondern zur Seite, zum Oberkörper hin angedrängt wird.

Description

• Die Erfindung betrifft einen Seitenairbag wie sie beispielsweise in den Druckschriften DE 196 46 698 A1 , DE 197 14 267 A1 , DE 197 30 148 A1 , DE 197 42 151 A1 , DE 197 42 584 A1 , DE 197 46 387 A1 , DE 197 51 898 A1 , DE 198 14 054 A1 , DE 100 20 920 A1 , DE 102 46 769 A1 , DE 103 03 901 A1 , ... beschrieben sind.
• Ihnen allen ist gemein, dass sie seitlich in die Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes eingebaut sind und dass sich der Gassack beim Befüllen mit Treibgas schlagartig nach vorne entfaltet.
• Weiterhin ist aus der EP 0818366 A1 ein in der Rückenlehne eines Kraftfahrzeuges eingebauter Seitenairbag bekannt. Der Seitenairbag besteht aus einem durchgehenden Innenraum, der an 2 Stellen durch Taschen ausgeformt ist. Die Entfaltungsrichtung des Airbags beim Befüllen mit Treibgas erfolgt geradlinig von der Sitzlehne schlagartig nach vorne.
• Es kommt immer wieder vor, dass Airbags in Kraftfahrzeugen durch das unbeabsichtigte Aktivieren des Gasgenerators aufgeblasen werden, ohne dass sich ein Unfall ereignet hat. Derartige Fehlzündungen haben oftmals fatale Folgen, wenn beispielsweise der Arm des Fahrers durch den sich schlagartig nach vorne öffnenden Seitenairbag beeinflusst und nach vorne geschleudert wird. Durch die plötzliche und unerwartete stoßartige Bewegung des Armes kann der Fahrer das Lenkrad verreißen und möglicherweise einen Unfall verursachen, oder die Hand des Fahrers kann am Armaturenbrett oder der Windschutzscheibe aufprallen, wodurch Verletzungen entstehen können.
• Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Seitenairbag anzugeben, durch den im Falle eines Crash oder einer Fehlzündung zuverlässig verhindert wird, dass beim Befüllen des Gassackes mittels einer Treibgasquelle der Arm des Fahrers nach vorne geschleudert wird, sondern dass der Arm des Fahrers durch den Gassack von der Armauflage weg zum Oberkörper hin abgedrängt wird.
• Diese Aufgabe wird durch den durch Anspruch 1 gekennzeichneten Seitenairbag gelöst.
• Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, einen aus mehreren zusammenhängenden Kammern bestehenden Gassack zu fertigen, der sich beim Befüllen mit Treibgas über entsprechende Treibgaseinfüllöffnungen und einem untenliegenden Drehpunkt fächerförmig entfaltet, wodurch der Arm des Fahrers von der Armauflage weg zum Oberkörper hin abgedrängt wird.
• Bei einem Crash mit Seitenaufprall, wo der Seitenairbag gezielt aktiviert wird, bietet die fächerförmige Entfaltung der einzelnen Kammern des Gassackes der Vorteil, dass in kürzester Zeit, der Oberarm und das Schultergelenk des Fahrers geschützt wird, weil für das Befüllen der ersten Kammer, beispielsweise bei einem aus drei Kammern bestehenden Gassack, einschließlich Zündung und Aufsprengen der Abdeckung höchstens die halbe Zeit der Gesamtbefüllzeit benötigt wird.
• In einem besonderen Ausführungsbeispiel können die Treibgaseinfüllöffnungen zwischen den einzelnen Kammern als Reißnähte ausgebildet sein. Dadurch bleibt der aufgebaute Innendruck in den bereits befüllten Kammern nahezu erhalten.
• Das erfindungsgemäße Prinzip wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
• 1 zeigt einen beispielsweise aus drei Kammern bestehenden Seitenairbag 1, der seitlich in der Rückenlehne 4 des Fahrzeugsitzes befestigt und mit Treibgas aus dem Gasgenerator 5 über die Treibgaseinfüllöffnungen 3 befüllt ist.
• Wie durch den Pfeil verdeutlicht, hat sich der Gassack 1 über den Drehpunkt 2 fächerförmig entfaltet.
• 2 zeigt den Fahrer während der Fahrt. Der Arm 6 des Fahrers liegt auf der Armauflage 7 an der Tür 8.
• 3 zeigt den mit Treibgas befüllten Gassack 1 und den Arm des Fahrers, der von der Armauflage 7 weg zum Oberkörper hin abgedrängt wurde.

Claims (1)

1. Seitenairbag (1) für ein Insassenrückhaltesystem in einem Kraftfahrzeug dadurch gekennzeichnet, dass der seitlich in der Rückenlehne (4) des Fahrzeugsitzes befestigte Gassack (1) aus mindestens zwei zusammenhängenden keilförmigen Kammern besteht und beim Befüllen mit Treibgas vom Gasgenerator (5) über die Treibgaseinfüllöffnungen (3) und dem untenliegenden Drehpunkt (2) fächerförmig von oben nach unten bogenförmig entfaltet wird.