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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Seilrolle gemäß Oberbegriff Patentanspruch
1 sowie auf ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Rolle gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 12.
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Beispielsweise
bei Seilzügen
oder Hebeeinrichtungen, z.B. auch bei Prospektzügen für Bühnen usw. ist es vielfach erforderlich,
mehrere Seile gleichzeitig über
eine oder mehrere Seilrollen zu führen, die an ihrem kreiszylinderförmigen Umfang
dann mit jeweils einer Seilnut für
jedes Seil versehen ist. Da die Anzahl der über eine Seilrolle geführten Seile
je nach Anwendungsfall, insbesondere auch abhängig von der Belastung, sehr unterschiedlich
sein kann, ist es bisher erforderlich, Seilrollen mit unterschiedlicher
Anzahl an Seilnuten zur Verfügung
zu stellen, was zumindest erhöhte
Kosten bei der Herstellung und Lagerhaltung bedeutet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Seilrolle aufzuzeigen, die diese Nachteile
vermeidet. Zur Lösung der
Aufgabe ist eine Seilrolle entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Ein Verfahren zum Herstellen einer Seilrolle ist Gegenstand des
Patentanspruchs 12.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Seilrolle
baukastenartig aus wenigstens zwei Basisrollen und einem zwischen
diesen angeordneten Zwischenstück
zusammengesetzt ist, wobei Seilrollen mit unterschiedlicher Anzahl
an Seilnuten durch die Verwendung unterschiedlicher Zwischenstücke mit einer
entsprechenden Anzahl von Seilnuten einfach realisierbar sind. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform sind
die vorzugsweise scheibenförmig
ausgebildeten Basisrollen ebenfalls jeweils mit einer Seilnut versehen. Hierdurch
besteht die Möglichkeit,
dann, wenn nur eine Seilnut erforderlich ist, eine Basisrolle als
Seilrolle zu verwenden, oder aber dann, wenn nur zwei Seilnuten
erforderlich sind, zwei dicht aneinander anschließende Basisrollen
einzusetzen. Erst bei drei oder mehr als drei Seilnuten kommt dann
das rohrförmige
oder hülsenförmige Zwischenstück mit einer
entsprechenden Anzahl von Seilnuten zur Anwendung.
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Bevorzugt
sind nur die Basisräder
mit der jeweiligen Welle verbunden, d.h. auf dieser Welle fixiert
oder gelagert, während
das Zwischenstück
ohne eigene Lagerung die Welle mit Abstand umschließt. Hierdurch
ergibt sich eine eindeutige Zentrierung des Zwischenstücks in Bezug
auf die Basisräder
und damit in Bezug auf die Welle. Es ist hierfür auch ausreichend, das Zwischenstück nur an
einer Oberflächenseite
des rohr- oder hülsenförmigen Profils
zu bearbeiten, beispielsweise an der bezogen auf die Achse dieses
Profils außenliegenden
Seite, an der auch die wenigstens eine Seilnut vorgesehen ist.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im
Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
vereinfachter Darstellung eine Seilrolle gemäß der Erfindung bestehend aus
zwei Basisrollen und einem zwischen diesen angeordneten Zwischenstück;
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2 in
schematischer Darstellung die Fertigung einer Seilrolle;
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3 in
unterschiedlichen Positionen und in sehr vereinfachter Darstellung
Rolleneinheiten mit unterschiedlich großen Seilrollen.
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Die
in der 1 allgemein mit 1 bezeichnete Rolleinheit
dient beispielsweise zum gleichzeitigen Umlenken mehrerer Seile 2 einer
Seilzug- oder Hebeanordnung, beispielsweise zum Umlenken der Seile 2 eines Prospektzuges
einer Bühne.
Die Rolleinheit 1 umfasst bei der dargestellten Ausführungsform
zwei von einander beabstandete und parallel zueinander angeordnete
Platinen 3 mit abgewinkelten Anschlusselementen 3.1, mit
denen sie an einem nicht dargestellten Träger oder tragendem Untergrund
befestigt werden kann. An den Platinen 3 ist eine Welle 4 beidendig
gehalten. Auf der Welle 4 ist mit Hilfe von Kugellagern 5 eine
Seilrolle 6 frei drehbar gelagert.
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Die
Seilrolle 6 besteht bei der dargestellten Ausführungsform
aus insgesamt drei Elementen, und zwar aus zwei jeweils eine Stirnseite
der Seilrolle bildenden scheibenartigen Basisrollen 7 und
aus einem zwischen diesen Basisrollen angeordneten ring- oder hülsenförmigen und
die Welle 4 mit Abstand umschließenden Zwischenstück 8.
Die Basisrollen 7, die mit den Kugellagern 5 auf
der Welle 4 gelagert sind, weisen an ihrer kreiszylinderförmigen Umfangsfläche jeweils
eine einzige, die Achse der Welle 4 konzentrisch umschließende und zum
Umfang hin offene Seilnut 9 für ein Seil 2 auf.
Das Zwischenstück 8 ist
bei der dargestellten Ausführungsform
an seiner äußeren, kreiszylinderförmigen Umfangsfläche mit
zwei zum Umfang hin offene Seilnuten 9 für jeweils
ein Seil ausgebildet, so dass bei der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
die Seilrolle 6 insgesamt vier Seilnuten 9 für vier Seile 2 oder
eine vierfach Seilanordnung bildet. Die Seilnuten 9 sind in
der üblichen
Weise mit einem sich zum Boden der jeweiligen Seilnut 9 hin
trapezartig verengenden Querschnitt ausgebildet.
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Die
Besonderheit der Seilrolle 6 besteht darin, dass die beiden
Basisrollen 7 beispielsweise auf einer Bearbeitungsmaschine
hergestellte Formteile aus einem für Seilrollen geeigneten Material,
nämlich
z.B. aus Stahl sind, und dass das Zwischenstück 8 entsprechend
der 2 durch Ablängen
oder Abtrennen von einem Rohrprofil 10 gebildet ist, welches
aus einem für
Seilrollen geeigneten Material, nämlich z.B. aus Stahl besteht und
an seiner kreiszylinderförmigen
Umfangsfläche
die Seilnuten 9 aufweist.
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Von
dem Rohrprofil 10 wird dem jeweiligen Anwendungsfall oder
Bedarf entsprechend eine Länge
abgetrennt, die dann das Zwischenstück 8 bildet und die
die für
dieses Zwischenstück
benötigte
Anzahl an Seilnuten 9 aufweist.
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Das
Abtrennen der das Zwischenstück 8 bildenden
Länge von
dem Rohrprofil 10 erfolgt beispielsweise jeweils in der
Mitte einer Seilnut 9, so dass die beiden Enden des Zwischenstücks 8 jeweils
einen von einer Ringfläche 11 mit
reduziertem Durchmesser gebildeten Abschnitt aufweisen, der bei
fertig montierter Seilrolle 6 jeweils in einer an einer
Stirnseite jeder Basisrolle 7 gebildeten Ausnehmung 12 passend
aufgenommen ist, so dass das Zwischenstück 8 bei fertig montierter
Seilrolle 6 beidendig jeweils zentriert an einer Basisrolle 7 gehalten
ist. Anstelle hiervon oder zusätzlich
hierzu besteht auch die Möglichkeit,
die Basisrollen 7 an ihren Stirnseiten so auszubilden,
dass sich das Zwischenstück 8 mit
seiner Innenfläche
an der jeweiligen Basisrolle 7 zentriert abstützt, wie
dies in der 1 mit der unterbrochenen Linie 13 angedeutet
ist. Die Verwendung der Ringfläche 11 für die Zentrierung
des Zwischenstücks 8 an
den Basisrollen 7 hat den Vorteil, dass insbesondere auch
die Zentrierung der am Zwischenstück 8 vorgesehenen
Seilnuten 9 in Bezug auf die Achse der Welle 4 gegeben
ist, ohne dass eine weitere Bearbeitung beispielsweise an der Innenfläche des
rohr- oder hülsenförmigen Zwischenstücks 8 notwendig
ist.
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Um
die aus den beiden Basisrollen 7 und dem Zwischenstück 8 bestehende
Seilrolle 6 zusammenzuhalten, sind die Elemente dieser
Seilrolle auf der Welle 4 axial miteinander verspannt angeordnet,
was bei der dargestellten Ausführungsform
mit Hilfe der Platinen 3 erreicht ist, die einerseits über die
Welle 4 und andererseits über mehrere zusätzliche
Spannbolzen miteinander verspannt sind, wie dies mit der unterbrochenen
Linie 14 angedeutet ist.
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Die
beschriebene Ausbildung ermöglicht
es, unter Verwendung der beiden Basisrollen
7 und durch entsprechendes
Ablängen
des Rohrprofils
10 Seilrollen mit einer unterschiedlichen
Anzahl von Seilnuten
9 besonders einfach und preiswert
zu fertigen. Weiterhin ermöglicht
es die erfindungsgemäße Ausbildung,
jede Basisrolle
7 jeweils als Seilrolle mit nur einer einzigen
Seilnut
9 zu verwenden oder aber auch zwei Basisrollen
7 ohne
Zwischenstück
8 als
Seilrolle mit zwei Seilnuten
9, so dass eine hohe Flexibilität bzw. Anpassungsfähigkeit
an die jeweiligen Erfordernisse besteht, wie dies in der
3 in
den verschiedenen Positionen angedeutet ist, und zwar entsprechend
der nachstehenden Tabelle
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Die
Basisrollen 7 sind so ausgebildet, dass der axiale Abstand
x zwischen einer Seilnut 9 an einer Basisrolle 9 und
der benachbarten Seilnut am Zwischenstück 8 gleich dem Abstand
x ist, den die Seilnuten 9 auf dem Zwischenstück 8 bzw.
auf dem Rohrprofil 10 voneinander aufweisen. Um auch bei
Verwendung von zwei Basisrollen 7 zur Bildung einer Seilrolle
mit nur zwei Seilnuten 9 diesen Achsabstand x einzuhalten,
sind die Basisrollen 7 bei der dargestellten Ausführungsform
so ausgebildet, dass der Abstand zwischen der Seilnut 9 und
dem bei der Darstellung der 1 außenliegenden,
d.h. dem Zwischenstück 8 abgewandten
Randbereich 7.1 größer ist
als der Abstand zwischen der Seilnut 9 und dem innenliegenden,
d.h. dem Zwischenstück 8 zugewandten
Randbereich 7.2. Zur Bildung einer Seilrolle mit nur zwei
Seilnuten 9 werden dann die beiden Basisrollen 7 mit
ihren ringförmigen
Randbereichen 7.1 aneinander anliegend montiert.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen
möglich
sind, ohne dass dadurch der der Erfindung tragende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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So
wurde vorstehend davon ausgegangen, dass das Abtrennen der Zwischenstücke 8 von
dem Rohrprofil 10 jeweils durch Trennen oder Schneiden
im Bereich einer Seilnut 9 erfolgt. Selbstverständlich bestehen auch
andere Möglichkeiten,
insbesondere auch dahingehend, dass bei dem Trennen beispielsweise
mit einem spanabtragenden Werkzeug die mit der Ausnehmung 12 an
den Basisrollen 7 zusammenwirkende Ringfläche 11 an
den beiden Enden des jeweiligen Zwischenstücks 8 erzeugt werden.
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Vorstehend
wurde weiterhin davon ausgegangen, dass die beiden scheibenartigen
Basisräder 7 jeweils
mittels der Kugellager 5 auf der Welle 4 drehbar
gelagert sind, während
das Zwischenstück 8 die
Welle 4 mit Abstand umschließt, also keine Lagerung des
Zwischenstückes 8 auf
der Welle 4 vorgesehen ist. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit,
die beiden das Zwischenstück 8 zwischen
sich aufnehmenden Basisräder 7 fest
auf der Welle 4 zu verspannen und die Welle 4 dann
beidendig in der jeweiligen Platine 3 oder einem anderen
Lagerelement drehbar zu lagern.
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- 1
- Rolleneinheit
- 2
- Seil
- 3
- Platine
- 3.1
- Abwinklung
- 4
- Welle
- 5
- Kugellager
- 6
- Seilrolle
(Mehrfachseilrolle)
- 7
- Basisrolle
- 8
- Zwischenstück
- 9
- Seilnut
- 10
- rohr-
oder hülsenartiges
Profil
- 11
- Ringfläche
- 12
- Ausnehmung
- 13
- innere
Abstützung
- 14
- Spannbolzen