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Anwendungsgebiet
und Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Induktionskocheinrichtung mit einstellbarer
Heizleistung.
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Bei
Induktionskocheinrichtung wird eine Induktionsheizspule mit einer
Wechselspannung bzw. einem Wechselstrom beaufschlagt, wodurch in
einem magnetisch mit der Induktionsheizspule gekoppelten, zu erhitzenden
Kochgeschirr Wirbelströme
induziert werden. Die Wirbelströme
bewirken eine Erhitzung des Kochgeschirrs.
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Zur
Veränderung
der Heizleistung sind unterschiedliche Schaltungsanordnungen und
Ansteuerverfahren bekannt. Eine Möglichkeit bildet ein so genannter
Resonanzschwingkreis-Wechselrichter
in Vollbrückenschaltung,
bei dem zwischen zwei so genannte Halbbrücken die Induktionsheizspule
und ein Kondensator eingeschleift sind. Die Halbbrücken sind
jeweils zwischen eine Versorgungsgleichspannung und ein Bezugspotential
eingeschleift. Die Induktionsheizspule und der Kondensator bilden
einen Schwingkreis.
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Die
Halbbrücken
werden aus jeweils zwei Schaltmitteln, beispielsweise Transistoren,
gebildet. Die Transistoren einer Halbbrücke werden dabei derart angesteuert,
dass zu einem Zeitpunkt nur einer der beiden Transistoren leitend
ist, da sonst ein Kurzschluss der Versorgungsgleichspannung auftreten würde.
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Zur
Erzeugung der Wechselspannung an der Induktionsheizspule wird beispielsweise
der mit der Versorgungsgleichspannung verbundene Transistor der
ersten Halbbrücke
und der mit der Bezugsspannung verbundene Transistor der zweiten
Halbbrücke durchgeschaltet
und anschließend
der mit der Bezugsspannung verbundene Transistor der ersten Halbbrücke und
der mit der Versorgungsgleichspannung verbundene Transistor der
zweiten Halbbrücke durchgeschaltet.
Dieser Vorgang wiederholt sich periodisch.
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Die
Leistungseinstellung erfolgt herkömmlicherweise durch eine Frequenzänderung
der Transistor-Ansteuersignale, wobei eine maximale Leistung abgegeben
wird, wenn die Ansteuerfrequenz bzw. Arbeitsfrequenz im Bereich
einer Resonanzfrequenz des Schwingkreises aus Induktionsheizspule und
Kondensator liegt. Mit zunehmender Abweichung der Arbeitsfrequenz
von der Resonanzfrequenz nimmt die abgegebene Leistung ab.
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Eine
derartige Verwendung von Wechselrichtern mit einem Schwingkreis,
dessen induktiver Teil eine Induktionsheizspule ist, ist beispielsweise aus
der
DE 28 36 610 A1 bekannt.
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Aufgabe und
Lösung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Induktionskocheinrichtung
mit einstellbarer Heizleistung zur Verfügung zu stellen, bei der eine einfache,
zuverlässige
und kostengünstige
Realisierung der Leistungseinstellung möglich ist und die eine geringe
Störabstrahlung
aufweist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch eine Induktionskocheinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im folgenden
näher erläutert. Der
Wortlaut der Ansprüche
wird durch ausdrückliche
Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Induktionskocheinrichtung ein erstes ansteuerbares Schaltmittel
und ein zweites ansteuerbares Schaltmittel, wobei das erste Schaltmittel
und das zweite Schaltmittel in Serie zwischen eine Versorgungsgleichspannung und
eine Bezugsspannung eingeschleift sind. Des erste und das zweite
Schaltmittel bilden hierbei eine erste Halbbrücke eines Wechselrichters in
Vollbrückenschaltung.
Eine zweite Halbbrücke
des Wechselrichters bilden ein drittes ansteuerbares Schaltmittel
und ein viertes ansteuerbares Schaltmittel, wobei das dritte Schaltmittel
und das vierte Schaltmittel ebenfalls in Serie zwischen die Versorgungsgleichspannung
und die Bezugsspannung eingeschleift sind. Mindestens ein Kondensator
und mindestens eine Induktionsheizspule zur induktiven Beheizung eines
Kochgeschirrs sind in Serie oder parallel zwischen einen Verbindungsknoten
des ersten Schaltmittels und des zweiten Schaltmittels und einen
Verbindungsknoten des dritten Schaltmittels und des vierten Schaltmittels
eingeschleift, wobei die Induktionsheizspule und der Kondensator
einen Schwingkreis bilden. Eine Steuereinrichtung ist derart eingerichtet,
dass sie ein erstes rechteckförmiges
Ansteuersignal für
das erste Schaltmittel, ein zweites rechteckförmiges Ansteuersignal für das zweite
Schaltmittel, ein drittes rechteckförmiges Ansteuersignal für das dritte
Schaltmittel und ein viertes rechteckförmiges Ansteuersignal für das vierte
Schaltmittel erzeugt.
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Das
erste Ansteuersignal und das zweite Ansteuersignal bilden hierbei
ein erstes Ansteuersignalpaar und werden derart erzeugt, dass entweder
das erste Schaltmittel oder das zweite Schaltmittel leitend ist.
Das dritte Ansteuersignal und das vierte Ansteuersignal bilden ein
zweites Ansteuersignalpaar und werden derart erzeugt, dass entweder
das dritte Schaltmittel oder das vierte Schaltmittel leitend ist. Das
erste und das zweite Schaltmittel sowie das dritte und das vierte
Schaltmittel arbeiten folglich jeweils im Gegentaktbetrieb. Die
Heizleistungseinstellung erfolgt durch Einstellung einer Phasenverschiebung zwischen
dem ersten Ansteuersignalpaar und dem zweiten Ansteuersignalpaar.
Eine maximale Heizleistung wird dann erzeugt, wenn die Phasenverschiebung
zwischen den Ansteuersignalpaaren in etwa null ist. In diesem Fall
ist abwechselnd der erste und der vierte Transistor oder der zweite
und der dritte Transistor leitend. Mit zunehmender Phasenverschiebung
nimmt die abgegebene Heizleistung ab, da nun in bestimmten Zeitintervallen
gleichzeitig der erste und der dritte Transistor oder der zweite
und der vierte Transistor leitend sind. Während dieser Zeitintervalle
wird der Schwingkreis kurzgeschlossen, so dass keine Leistung in
den Schwingkreis bzw. die Induktionsheizspule eingespeist wird.
Aufgrund der Leistungseinstellung über die Einstellung der Phasenverschiebung
kann auf eine aufwendige Frequenzsteuerung verzichtet werden, da
lediglich die Phase nicht jedoch die Frequenz verändert wird.
Dies vereinfacht die Ansteuerschaltung.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung weisen das erste bis vierte Ansteuersignal
eine gleiche Arbeitsfrequenz und ein gleiches Tastverhältnis, insbesondere
von ca. 50 %, auf. Vorteilhaft liegt die Arbeitsfrequenz geringfügig über der
Resonanzfrequenz des Schwingkreises. Die Resonanzfrequenz des Schwingkreises
liegt vorteilhaft in einem Bereich zwischen 20kHz und 60kHz, vorzugsweise
zwischen 22,5kHz und 35kHz.
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Vorteilhaft
sind mindestens ein fünftes
ansteuerbares Schaltmittel und mindestens ein sechstes ansteuerbares
Schaltmittel, die in Serie zwischen die Versorgungsgleichspannung
und die Bezugsspannung eingeschleift sind, mindestens ein weiterer Kondensator
und mindestens eine weitere Induktionsheizspule zur induktiven Beheizung
eines Kochgeschirrs vorgesehen. Diese ist in Serie mit dem weiteren
Kondensator oder parallel zu dem weiteren Kondensator zwischen den
Verbindungsknoten des ersten Schaltmittels und des zweiten Schaltmittels oder
den Verbindungsknoten des dritten Schaltmittels und des vierten
Schaltmittels und einen Verbindungsknoten des fünften Schaltmittels und des sechsten
Schaltmittels eingeschleift. Die weitere Induktionsheizspule und
der weitere Kondensator bilden einen weiteren Schwingkreis. Die
Steuereinrichtung ist zur Erzeugung eines fünften rechteckförmigen Ansteuersignals
für das
fünfte
Schaltmittel und eines sechsten rechteckförmigen Ansteuersignals für das sechste
Schaltmittel ausgebildet, wobei das fünfte Ansteuersignal und das
sechste Ansteuersignal ein drittes Ansteuersignalpaar bilden und
derart erzeugt werden, dass entweder das fünfte Schaltmittel oder das
sechste Schaltmittel leitend ist und eine Phasenverschiebung zwischen
dem ersten Ansteuersignalpaar oder dem zweiten Ansteuersignalpaar und
dem dritten Ansteuersignalpaar in Abhängigkeit von einer einstellbaren
Heizleistung der weiteren Induktionsheizspule eingestellt wird.
In anderen Worten bilden das erste Schaltmittel und das zweite Schaltmittel
eine erste Halbbrücke
eines Resonanzschwingkreis-Wechselrichters
und das dritte Schaltmittel und das vierte Schaltmittel eine zweite
Halbbrücke
des Resonanzschwingkreis-Wechselrichters. Zu der ersten Halbbrücke und
der zweiten Halbbrücke
ist wenigstens eine weitere Halbbrücke in Form des fünften und
des sechsten Schaltmittels parallel geschaltet. Zwischen die erste
Halbbrücke
oder die zweite Halbbrücke
und die weitere Halbbrücke
sind die weitere Induktionsheizspule und der weiterer Kondensator
seriell oder parallel eingeschleift. Dies ermöglicht eine gemeinsame Nutzung
einer Halbbrücke
bzw. eines Schaltmittelpaares, d.h. bei einer Ansteuerung von beispielsweise
zwei Induktionsheizspulen sind anstatt acht Schaltmitteln lediglich
sechs Schaltmittel notwendig. Die Leistungen der einzelnen Induktionsheizspulen
können
trotzdem unabhängig voneinander
eingestellt werden. Bevorzugt liegt die Arbeitsfrequenz geringfügig über einer
Resonanzfrequenz desjenigen Schwingkreises mit der größten Resonanzfrequenz.
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In
einer Weiterbildung sind Vorrichtungen zur Ermittlung der Resonanzfrequenz
des oder der Schwingkreise vorgesehen. Auf diese Weise kann beispielsweise
ein Nachführen
der Arbeitsfrequenz stattfinden, wenn unterschiedliche Kochgeschirre eine
Veränderung
der Arbeitsfrequenz verursachen.
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In
einer Weiterbildung sind die Schaltmittel Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren.
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Diese
und weitere Merkmale gehen außer aus
den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für
sich alleine oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für
sich schutzfähige
Ausführungen
darstellen können,
für die
hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in
einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränkt die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
werden im folgenden näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein Kochfeld,
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2 eine
gemäß Linie
II-II in 1 geschnittene Seitenansicht
durch das Kochfeld,
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3 eine
Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit
zwei Halbbrücken,
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4 eine
Darstellung von Ansteuersignalen der Schaltungsanordnung von 3 und
eines daraus resultierenden Spannungs- und Stromverlaufs an einer
Induktionsheizspule bei voller Leistung,
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5 eine
Darstellung der Ansteuersignale der Schaltungsanordnung von 3 und
des daraus resultierenden Spannungs- und Stromverlaufs an der Induktionsheizspule
bei reduzierter Leistung,
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6 eine
Darstellung einer zweiten erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mit
drei Halbbrücken,
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7 eine
Darstellung von Ansteuersignalen der Schaltungsanordnung von 6 und
des daraus resultierenden Spannungs- und Stromverlaufs an Induktionsheizspulen
bei voller Leistung und
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8 eine
Darstellung der Ansteuersignale der Schaltungsanordnung von 6 und
des daraus resultierenden Spannungs- und Stromverlaufs an den Induktionsheizspulen
bei reduzierter Leistung.
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Detaillierte
Beschreibung der Zeichnungen
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Das
in 1 dargestellte Kochfeld 10 weist vier
Kochstellen 12, 14, 16 und 18 auf,
die als Induktionskochstellen ausgebildet sind, denen eine oder mehrere
erfindungsgemäße, nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschriebene Induktionskocheinrichtungen
zuordenbar sind. Eine derartige Induktionskochstelle weist, wie
in 2 schematisch dargestellt, eine Auflagefläche 20 auf,
auf der zur Veranschaulichung ein Kochgeschirr 22 über der beispielhaft
herangezogenen Kochstelle 18 angeordnet ist.
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Im
Bereich der Kochstelle 18 sind in einer Halterung 24 Induktionsheizspulen 26 angeordnet, die
mittels elektrischer Verbindungsleitungen 28 mit einer
Steuereinrichtung 30 verbunden sind. Zur Steuereinrichtung 30 führt außerdem wenigstens
eine elektrische Zuleitung 32 und Steuerleitungen 34,
die mit nicht dargestellten Leistungswahlschaltern verbunden sind.
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Die
Steuereinrichtung 30 dient zur Ansteuerung einer in 3 gezeigten
Schaltungsanordnung 36 beziehungsweise einer in 6 gezeigten
Schaltungsanordnung 36'.
Die Schaltungsanordnung 36 weist zwei Halbbrücken 38 und 40 auf,
die parallel zwischen eine Versorgungsgleichspannung bzw. eine Gleichspannungsquelle 42 und
eine Bezugsspannung in Form eines Masse- oder Erdpunkts 44 eingeschleift
sind. Die erste Halbbrücke 38 weist
ein erstes Schaltmittel T11 und ein zweites Schaltmittel T12 auf,
die in Reihe bzw. Serie geschaltet sind. Die zweite Halbbrücke 40 weist
ein drittes Schaltmittel T13 und ein viertes Schaltmittel T14 auf,
die ebenfalls in Reihe geschaltet sind. Die Schaltmittel sind als
Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren
(IGBT) ausgebildet, können
jedoch auch andere, für
den Verwendungszweck geeignete Schaltmittel bzw. Transistoren sein.
Die verwendeten Transistoren T11 bis T14 sind derart in Reihe geschaltet,
dass der Emitter des ersten Transistors T11 beziehungsweise des
dritten Transistors T13 jeweils mit dem Kollektor des zweiten Transistors
T12 beziehungsweise des vierten Transistors T14 elektrisch verbunden
ist.
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Der
Verbindungsbereich 46 zwischen T11 und T12 und der Verbindungsbereich 48 zwischen T13
und T14 sind untereinander mittels einer Brücke 50 elektrisch
verbunden. Die Brücke 50 weist
einen RLC-Schwingkreis 52 mit
einem induktiven Anteil 54, einem kapazitiven Anteil 56 und
einem Wirkwiderstand 58 auf. Der induktive Anteil 54 und
der Wirkwiderstand 58 bilden hierbei eine der in 1 gezeigten
Induktionsheizspulen 26 ab, wobei bei einer idealen Induktionsheizspule 26 der
ohmsche Anteil in Form des Wirkwiderstands 58 entfällt. Parallel
zu den Transistoren T11, T12, T13 und T14 ist jeweils eine zugehörige Diode 60, 62, 64 bzw. 66 geschaltet,
die als Freilaufdiode dient.
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Die
von der Gleichspannungsquelle 42 zur Verfügung gestellte
Gleichspannung wird durch Ansteuerung der Transistoren T11, T12,
T13 und T14 mit von der Steuereinrichtung 30 erzeugten,
in 4 und 5 gezeigten Ansteuersignalen
O11 bis O14 in eine Wechselspannung URLC am
RLC-Schwingkreis 52 umgewandelt.
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Die
Signalverläufe
in 4 zeigen den Volllastbetrieb der Induktionskocheinrichtung,
d.h. einen Betriebszustand mit maximaler Leistungsabgabe der Induktionsheizspule 26 bzw. 54,
bei dem zum Zeitpunkt t0 die Transistoren
T11 und T14 gleichzeitig für eine
Dauer t1 – t0 aktiviert
werden, so dass ein Strom von der Gleichspannungsquelle dem Pfeil 68 folgend durch
den RLC-Schwingkreis 52 fließt. Zum Zeitpunkt t1 werden die Transistoren T11 und T14 gleichzeitig
deaktiviert und zumindest annähernd
gleichzeitig die Transistoren T12 und T13 für eine Dauer t2 – t1 aktiviert. Der Strom fließt nun dem
Pfeil 70 folgend durch den RLC-Schwingkreis 52.
Zum Zeitpunkt t2 werden die Transistoren
T12 und T13 gleichzeitig deaktiviert und die Transistoren T11 und
T14 zumindest annähernd
gleichzeitig aktiviert. Die Aktivierungs- und Deaktivierungsvorgänge werden
dann im beschriebenen Wechsel periodisch wiederholt.
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Wie
aus 4 ersichtlich, sind die Ansteuersignale O11 bis
O14 periodische Rechteckspannungen mit gleicher Frequenz, beispielsweise
30kHz, und einem Tastverhältnis
von ca. 50%, d.h. t1 – t0 =
t2 – t1, wobei das erste Ansteuersignal O11 und
das zweite Ansteuersignal O12 ein erstes, der ersten Halbbrücke 38 zugeordnetes
Ansteuersignalpaar und das dritte Ansteuersignal O13 und das vierte
Ansteuersignal O14 ein zweites, der zweiten Halbbrücke 40 zugeordnetes
Ansteuersignalpaar bilden. Ein jeweiliges Ansteuersignalpaar stellt
sicher, dass zu einem Zeitpunkt nur ein Transistor der Halbbrücken 38 bzw. 40 leitend
ist, d.h. die Transistoren einer Halbbrücke 38 bzw. 40 arbeiten
im so genannten Gegentaktbetrieb.
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Die
Frequenz der am RLC-Schwingkreis anliegenden Wechselspannung URLC ergibt sich aus dem Kehrwert der Periodendauer
der Ansteuersignale UO11 bis O14, d.h. beträgt 1/(t2 – t0). Diese Frequenz entspricht dabei der Arbeitsfrequenz
und liegt geringfügig über der
Resonanzfrequenz des RLC-Schwingkreises 52, wodurch dieser
rein induktiv arbeitet. Die Resonanzfrequenz des RLC-Schwingkreises 52 kann
dazu mittels entsprechender Vorrichtungen bestimmt oder als bekannt vorausgesetzt
werden. Sie kann auch vom verwendeten Kochgeschirrs abhängen und
dynamisch ermittelt werden, wobei die Arbeitsfrequenz der Ansteuersignale
O11 bis O14 entsprechend nachgeführt
werden kann.
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Durch
das induktive Verhalten des RLC-Schwingkreises entsteht ein in 4 gezeigter, durch
den RLC-Schwingkreis 52 fließender, im wesentlichen sinusförmiger Strom
IRLC, der der Spannung URLC um Δt nacheilt,
wobei Δt
nicht maßstäblich dargestellt
ist und beim Betrieb des Schwingkreises mit Resonanzfrequenz praktisch
gegen null geht.
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Um
die abgebbare Leistung der Induktionsheizspule zu beeinflussen,
wird bezugnehmend auf 5 eine Phasenverschiebung Δt1 zwischen dem ersten Ansteuersignalpaar
O11 und O12 und dem zweiten Ansteuersignalpaar O13 und O14 in Abhängigkeit
von der gewünschten
Heizleistung eingestellt. Das erste Ansteuersignalpaar O11 und O12
bleibt im Vergleich zu dem in 4 gezeigten
Ansteuersignalpaar O11 und O12 unverändert. Das zweite Ansteuersignalpaar
O13 und O14 wird jedoch gegenüber dem
ersten Ansteuersignalpaar O11 und O12 um den Betrag Δt1 phasenverschoben. Dies bewirkt, dass nur im
Zeitintervall zwischen t0 + Δt1 bis t1 die Transistoren
T11 und T14 gleichzeitig leitend sind und nur im Zeitintervall zwischen
t1 + Δt1 bis t2 die Transistoren T12
und T13 gleichzeitig leitend sind, d.h. der RLC-Schwingkreis mit
der Versorgungsgleichspannung mit wechselndem Vorzeichen beaufschlagt wird.
Der genannte Vorgang wiederholt sich periodisch.
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Aufgrund
der Phasenverschiebung Δt1 ergeben sich in Zeitintervallen t0 bis t0 + Δt1 und t1 bis t1 + Δt1 Schaltzustände, bei denen die Transistoren
T11 und T13 bzw. T12 und T14 gleichzeitig leitend sind. Dadurch
wird der RLC-Schwingkreis 52 auf Versorgungsspannungsniveau
bzw. Bezugsspannungsniveau kurzgeschlossen, d.h. es findet kein
Energieeintrag durch die Versorgungsgleichspannung in die Induktionsheizspule 26 bzw. 54 statt.
Die von der Induktionsheizspule 26 bzw. 54 abgebbare
Leistung nimmt mit zunehmender Phasenverschiebung Δt1 ab. Wenn die Phasenverschiebung Δt1 gleich t1 ist,
wird keine Leistung mehr abgegeben.
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Erfindungsgemäß können anstelle
von zwei Halbbrücken 38, 40 gemäß 3 auch
drei Halbbrücken 72, 74, 76 gemäß 6 parallel
zwischen eine Gleichspannungsquelle 78 und einen Massepunkt 81 eingeschleift
sein. Die Halbbrücken 72, 74, 76 können gemäß 6 den
gleichen Aufbau aufweisen wie die Halbbrücken 38, 40 gemäß 3.
Zwischen den in Reihe geschalteten Transistoren T21 und T22 der
ersten Halbbrücke 72 und
den in Reihe geschalteten Transistoren T23 und T24 der zweiten Halbbrücke 74 ist
eine erste Brücke 80 mit
einem ersten RLC- Schwingkreis 82 eingeschleift.
Dessen induktiver Anteil 83 und ein Wirkwiderstand 85 bilden
hierbei eine erste, der in 1 gezeigten
Induktionsheizspulen 26 ab. Zwischen den in Reihe geschalteten Transistoren
T23 und T24 der zweiten Halbbrücke 74 und
den in Reihe geschalteten Transistoren T25 und T26 der dritten Halbbrücke 76 ist
eine zweite Brücke 84 mit
einem zweiten RLC-Schwingkreis 86 eingeschleift. Dessen
induktiver Anteil 87 und ein Wirkwiderstand 89 bilden
hierbei eine zweite, der in 1 gezeigten
Induktionsheizspulen 26 ab. Parallel zu den Transistoren
T21, T22, T23, T24, T25 und T26 ist jeweils eine zugehörige Freilaufdiode 88, 90, 92, 94, 96 bzw. 98 geschaltet.
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Die
von der Gleichspannungsquelle 78 zur Verfügung gestellte
Gleichspannung wird durch Ansteuerung der Transistoren T21, T22,
T23, T24, T25 und T26 mit von der Steuereinrichtung 30 erzeugten, in 7 und 8 gezeigten
Ansteuersignalen O21 bis O26 in Wechselspannungen URLC1 am RLC-Schwingkreis 82 bzw.
URLC2 am RLC-Schwingkreis 86 umgewandelt.
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Die
Signalverläufe
in 7 zeigen den Volllastbetrieb der Induktionskocheinrichtung,
d.h. einen Betriebszustand mit maximaler Leistungsabgabe der beiden
Induktionsheizspulen 83 und 87, bei dem zum Zeitpunkt
t0 die Transistoren T22, T23 und T26 gleichzeitig
für eine
Dauer t1 – t0 aktiviert
werden, so dass ein Strom von der Gleichspannungsquelle dem Pfeil 102 folgend
durch die RLC-Schwingkreise 82 bzw. 86 fließt.
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Zum
Zeitpunkt t1 werden die Transistoren T22,
T23 und T26 gleichzeitig deaktiviert und zumindest annähernd gleichzeitig
die Transistoren T21, T24 und T25 für eine Dauer t2 – t1 aktiviert, wobei t2 – t1 = t1 – t0 gilt. Es fließt nun ein Strom dem Pfeil 100 folgend
durch die RLC-Schwingkreise 82 bzw. 86. Zum Zeitpunkt
t2 werden die Transistoren T21, T24 und
T25 wieder gleichzeitig deaktiviert und die Transistoren T22, T23
und T26 zumindest annähernd gleichzeitig
wieder aktiviert. Die Aktivierungs- und Deaktivierungsvorgänge werden
dann im beschriebenen Wechsel periodisch wiederholt.
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Ein
Strom IRLC1 durch den RLC-Schwingkreis 82 und
ein Strom IRLC2 durch den RLC-Schwingkreis 86 sind
aufgrund des Resonanzbetriebs in Phase mit den entsprechenden Spannungen
URLC1 bzw. URLC2. Ein
Umschalten der Polungen an den RLC-Schwingkreisen 82 und 86 erfolgt
daher im wesentlichen im stromlosen Zustand, wodurch die durch das
Umpolen bzw. Umschalten hervorgerufenen Störungen minimiert werden.
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Um
die abgebbare Leistung der Induktionsheizspulen 83 und 87 zu
beeinflussen, wird, wie in 8 gezeigt,
eine Phasenverschiebung Δt2 zwischen einem Ansteuersignalpaar O23 und
O24 der zweiten Halbbrücke 74 und
einem Ansteuersignalpaar O21 und O22 der ersten Halbbrücke 72 in
Abhängigkeit
von der gewünschten
Heizleistung der Induktionsheizspule 83 und eine Phasenverschiebung Δt3 zwischen dem Ansteuersignalpaar O23 und
O24 der Halbbrücke 74 und
einem Ansteuersignalpaar O25 und O26 der Halbbrücke 76 in Abhängigkeit
von der gewünschten
Heizleistung der Induktionsheizspule 87 eingestellt. Das
Ansteuersignalpaar O23 und O24 der mittleren Halbbrücke 74 bildet
hierbei die Referenz und bleibt gegenüber der in 7 gezeigten
Betriebsart unverändert.
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Die
Phasenverschiebung Δt2 bewirkt, dass nur im Zeitintervall zwischen
t0 + Δt2 bis t1 die Transistoren
T22 und T23 gleichzeitig leitend sind und nur im Zeitintervall zwischen
t1 + Δt2 bis t2 die Transistoren T21
und T24 leitend sind, d.h. der erste RLC-Schwingkreis 82 mit
der Versorgungsgleichspannung mit wechselndem Vorzeichen beaufschlagt
wird. Der genannte Vorgang wiederholt sich periodisch. Aufgrund
der Phasenverschiebung Δt2 ergeben sich in Zeitintervallen t0 bis t0 + Δt2 und t1 bis t1 + Δt2 Schaltzustände, bei denen die Transistoren
T21 und T23 bzw. T22 und T24 gleichzeitig leitend sind. Dadurch
wird der erste RLC-Schwingkreis 82 auf Versorgungsspannungsniveau
bzw. Bezugsspannungsniveau kurzgeschlossen, d.h. es findet kein
Energieeintrag durch die Versorgungsgleichspannung in die Induktionsheizspule 83 statt.
Die von der Induktionsheizspule 83 abgebbare Leistung nimmt
mit zunehmender Phasenverschiebung Δt2 ab.
Die gezeigte Phasenverschiebung Δt2 entspricht etwa einer Leistungsabgabe von
50% der Maximalleistung der ersten Induktionsheizspule 83.
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Die
Phasenverschiebung Δt3 bewirkt, dass nur im Zeitintervall zwischen
t0 + Δt3 bis t1 die Transistoren
T23 und T26 gleichzeitig leitend sind und nur im Zeitintervall zwischen
t1 + Δt3 bis t2 die Transistoren T24
und T25 gleichzeitig leitend sind, d.h. der zweite RLC-Schwingkreis 86 mit
der Versorgungsgleichspannung mit wechselndem Vorzeichen beaufschlagt
wird. Der genannte Vorgang wiederholt sich periodisch. Aufgrund
der Phasenverschiebung Δt3 ergeben sich in Zeitintervallen t0 bis t0 + Δt3 und t1 bis t1 + Δt3 Schaltzustände, bei denen die Transistoren
T23 und T25 bzw. T24 und T26 gleichzeitig leitend sind. Dadurch
wird der RLC-Schwingkreis 86 auf
Versorgungsspannungsniveau bzw. Bezugsspannungsniveau kurzgeschlossen,
d.h. es findet kein Energieeintrag durch die Versorgungsgleichspannung
in die Induktionsheizspule 87 statt. Die von der Induktionsheizspule 87 abgebbare
Leistung nimmt mit zunehmender Phasenverschiebung Δt3 ab. Die gezeigte Phasenverschiebung Δt3 entspricht etwa einer Leistungsabgabe von
20% der Maximalleistung der ersten Induktionsheizspule 89.
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Der
Strom IRLC1 durch den RLC-Schwingkreis 82 und
der Strom IRLC2 durch den RLC-Schwingkreis 86 sind
aufgrund des Resonanzbetriebs in Phase mit den entsprechenden Spannungen
URLC1 bzw. URLC2. Ein
Umschalten der Polungen an den RLC-Schwingkreisen 82 und 86 erfolgt
daher im wesentlichen im stromlosen Zustand, wodurch die durch das
Umpolen bzw. Umschalten hervorgerufenen Störungen minimiert werden.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Resonanzfrequenz des ersten RLC-Schwingkreises 82 und
des zweiten RLC-Schwingkreises 86 im wesentlichen identisch.
Wenn dies nicht der Fall ist, richtet sich die Arbeitsfrequenz der
Signale, d.h. der Wert 1/(t2 – t0), nach der Resonanzfrequenz des Schwingkreises
mit der größten Resonanzfrequenz.
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Optional
können
nicht gezeigte Vorrichtungen zur Ermittlung der jeweiligen Resonanzfrequenzen
vorgesehen sein, beispielsweise in Form eines Signalprozessors,
der zur Ermittlung der Resonanzfrequenzen die Phasenverschiebungen
zwischen zugehörigen
Spannungen und Strömen
auswertet.
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Zusammenfassend
weist die in den Ausführungsbeispielen
beschriebene Induktionskocheinrichtung mit einstellbarer Heizleistung
einen Resonanzschwingkreis-Wechselrichter in Vollbrückenschaltung
und eine zugehörige
Steuereinrichtung auf, wobei ein induktiver Teil des Resonanzschwingkreis-Wechselrichters
als Induktionsheizspule eines Induktionskochfeldes ausgebildet ist.
Die Steuereinrichtung ist derart ausgebildet, dass eine Phasenverschiebung
zwischen einem ersten, einer ersten Halbbrücke des Resonanzschwingkreis-Wechselrichters zugeordneten
Ansteuersignalpaar und einem zweiten, einer zweiten Halbbrücke des
Resonanzschwingkreis-Wechselrichters zugeordneten Ansteuersignalpaar
in Abhängigkeit
von der eingestellten Heizleistung eingestellt wird.