DE102005036365A1 - Brennkraftmaschine mit Sekundärlufteinblassystem - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine,
aufweisend:
- einen Ansaugtrakt, welcher einen Luftansaugfilter, einen Ansaugluftverdichter und eine Drosselstelle aufweist, wobei die durch den Luftansaugfilter gereinigte Luft durch den Ansaugluftverdichter verdichtet und über die Drosselstelle der Brennkraftmaschine zugeleitet wird,
- ein Leitungssystem für Sekundärluft, welches eine Entnahmeleitung für Sekundärluft aus dem Ansaugtrakt aufweist, wobei die Sekundärluft über einen Sekundärluftverdichter in ein Abgassystem der Brennkraftmaschine geleitet wird,
- ein Leitungssystem, welches die Drosselstelle umgeht und worüber bei entsprechendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle eine Turbine bei vorgegebenen Betriebszuständen angetrieben wird, welche mit dem Sekundärluftverdichter korrespondierend verbunden ist, wobei bei unzureichendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle ein Übertrag des Ansaugluftverdichters zum Antrieb des Sekundärluftverdichters oder der Turbine genutzt wird.
- einen Ansaugtrakt, welcher einen Luftansaugfilter, einen Ansaugluftverdichter und eine Drosselstelle aufweist, wobei die durch den Luftansaugfilter gereinigte Luft durch den Ansaugluftverdichter verdichtet und über die Drosselstelle der Brennkraftmaschine zugeleitet wird,
- ein Leitungssystem für Sekundärluft, welches eine Entnahmeleitung für Sekundärluft aus dem Ansaugtrakt aufweist, wobei die Sekundärluft über einen Sekundärluftverdichter in ein Abgassystem der Brennkraftmaschine geleitet wird,
- ein Leitungssystem, welches die Drosselstelle umgeht und worüber bei entsprechendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle eine Turbine bei vorgegebenen Betriebszuständen angetrieben wird, welche mit dem Sekundärluftverdichter korrespondierend verbunden ist, wobei bei unzureichendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle ein Übertrag des Ansaugluftverdichters zum Antrieb des Sekundärluftverdichters oder der Turbine genutzt wird.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine, welche ein Leitungssystem für Sekundärluft zur Einleitung in den Auspufftrakt aufweist nach der Gattung des Patentanspruchs 1. Außerdem betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine mit einem Leitungssystem für Sekundärluft zur Einleitung in den Auspufftrakt sowie einem Ansaugluftverdichter, nach der Gattung des Patentanspruchs 10.
- Sekundärlufteinblassysteme werden zur Reduzierung von HC und CO während des Kaltstarts von Brennkraftmaschinen eingesetzt. Mit diesem System wird Frischluft auf die Abgasseite geblasen und damit eine Nachoxydation von NC und CO erzielt. Gleichzeitig erhöht sich die Abgastemperatur, der Katalysator erreicht früher seine wirksame Betriebstemperatur.
- Ein solches Sekundärlufteinblassystem ist zum Beispiel aus der WO37/38212 bekannt. Der grundsätzliche Aufbau lässt sich der
2 entnehmen. Die Sekundärluft wird durch eine Leitung13 dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine auf der Reinseite vor einer Drosselklappe33 entnommen und durch einen Verdichter26 über eine Leitung14 in den Auspuffbereich31 gepumpt. Zur Steuerung des Systems können verschiedene Ventile verwendet werden. Der Antrieb des Verdichters26 kann entsprechend3 durch eine Turbine35 erfolgen, die sich den Unterdruck der sich im Saugrohr durch die Drosselklappe33 einstellt, zu Nutze macht. Der zum Antrieb der Turbine notwendige Druckunterschied im Saugrohr vor und nach der Drosselklappe entsteht allerdings nur in Betriebszuständen bei geschlossener oder nahezu geschlossener Drosselklappe. Bei Volllast bzw. weit geöffneter Drosselklappe ist der Druckunterschied vor und nach der Drosselklappe nicht mehr ausreichend, um die Turbine, welche mit dem Verdichter gekoppelt ist, anzutreiben. Der in diesen Betriebszuständen fehlende Druckunterschied im Bereich des Saugrohrs macht sich weiterhin negativ bei der Entlüftung des Kurbelgehäuses der Brennkraftmaschine bemerkbar. Beim Betrieb von Verbrennungsmotoren kommt es als Folge von Kolbenringspalten zu Leckströmungen vom Brennraum in das Kurbelgehäuse, den so genannten Blow-By-Verlusten. Dadurch steigt der Druck im Kurbelgehäuse mit dem Motoröl und den Ölgasen an. Um einen zu hohen Druck im Kurbelgehäuse zu vermeiden, müssen die Blow-By-Gase aus dem Kurbelgehäuse geführt werden. Bei modernen Brennkraftmaschinen wird ein geschlossenes Entlüftungssystem verwendet. Hier werden die Blow-By-Gase dem Ansaugtrakt zugeführt und gelangen somit wieder in den Verbrennungsraum. Dieser Vorgang wird in derDE 100 26 492 beschrieben. Standardmäßig wird die Entlüftung in einem geschlossenen System durch den im Saugrohr befindlichen Unterdruck erreicht. Diese Absaugung der schädlichen Blow-By-Gase liegt aufgrund des fehlenden Unterdrucks im Saugrohr bei Volllast oder weit geöffneter Drosselklappe weitgehend brach, so dass die Entsorgung der Blow-By-Gase nur über den im Kurbelgehäuse entstehenden Überdruck in diesem Bereich erfolgt. - Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Brennkraftmaschine und ein Verfahren zum Betrieb dieser Brennkraftmaschine zu schaffen, welches einen Betrieb des Sekundärlufteinblassystems auch während Betriebsbedingungen ohne ausreichenden Unterdruck im Saugrohr gewährleistet. Eine weitere Aufgabe besteht darin, hierdurch einen nutzbaren Unterdruck zu erzeugen. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 10 gelöst.
- Offenbarung der Erfindung
- Die für das erfindungsgemäße Verfahren notwendige Brennkraftmaschine weist einen Ansaugtrakt, welcher einen Luftansaugfilter, einen Ansaugluftverdichter und eine Drosselstelle aufweist, sowie ein Abgassystem und ein Leitungssystem für Sekundärluft, welches eine Entnahmeleitung für Sekundärluft aus dem Ansaugtrakt aufweist, auf. Zusätzlich dazu sind, ein Leitungssystem welches die Drosselstelle umgeht, sowie eine darin angeordnete Turbine vorgesehen, wobei die Turbine korrespondierend mit dem Sekundärluftverdichter verbunden ist. Die durch den Luftansaugfilter gereinigte Luft wird durch den Ansaugluftverdichter verdichtet, und über die Drosselstelle der Brennkraftmaschine zugeführt. Durch die Verdichtung der Ansaugluft nach dem Luftansaugfilter ergibt sich eine höhere Leistung, sowie ein höheres Drehmoment der Brennkraftmaschine. Durch die Entnahmeleitung für Sekundärluft wird ein Teil der gereinigten Luft entweder direkt aus dem Luftfilter oder nach dem Luftfilter aus dem Ansaugtrakt abgenommen und über den Sekundärluftverdichter in das Abgassystem der Brennkraftmaschine geleitet. Dabei wird die Sekundärluft bevorzugt zwischen Brennkraftmaschine und Katalysator in den Abgasstrang eingeleitet, wobei sie entweder zentral hinter dem Abgaskrümmer oder jeweils einzeln in die einzelnen Abgaskrümmer eingeleitet wird. Im Leerlauf und bei geringen Drehzahlen der Brennkraftmaschine, bei denen die Drosselstelle nahezu vollständig verschlossen ist, kann durch die vor und nach der Drosselstelle vorliegende hohe Druckdifferenz die in dem Umgehungsleitungssystem angeordnete Turbine angetrieben werden, welche durch die korrespondierende Verbindung mit dem Verdichter daraufhin diesen antreibt um die in das Abgassystem einzuleitende Sekundärluft zu fördern. Mittels beispielsweise eines in der Umgehungsleitung vorhandenen Ventils, kann das Antreiben der Turbine entsprechend vorgegebener Betriebszustände gesteuert werden. Erfindungsgemäß wird nun bei einem unzureichenden Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle wie er zum Beispiel bei weit oder vollständig geöffneter Drosselstelle auftritt, ein Überdruck des Ansaugluftverdichters über einen Überdruckabzweig in eine entsprechende Leitung zum Antrieb des Sekundärluftverdichters oder bevorzugt der Turbine genutzt. Bei weit oder vollständig geöffneter Drosselstelle, was in etwa den Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine darstellt, besteht so gut wie keine Druckdifferenz vor und nach der Drosselstelle, so dass die Turbine in der Umgehungsleitung nicht antreibbar ist. Da jedoch der Ansaugluftverdichter über ein vorgegebenes Maß hinausgehend verdichtete Luft zur Verfügung stellen kann, kann dieser Druck zum Antrieb des Sekundärluftverdichters oder der Turbine genutzt werden. Bevorzugt wird hierbei die Sekundärluftturbine angetrieben, welche durch die mechanische Kopplung mit dem Sekundärluftverdichter diesen gleichfalls antreibt. Dadurch entsteht in der Zufuhrleitung in den Sekundärluftverdichter ein Unterdruck, welcher nun entsprechend genutzt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, über den Überdruck des Verdichters den Sekundärluftverdichter anzutreiben und den Unterdruck vor der Sekundärluftturbine abzunehmen. So lässt sich in vorteilhafter Weise ohne nennenswerten Energieeinsatz das Sekundärluftsystem auch bei unzureichendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle betreiben, wodurch weiterhin ein nutzbarer Unterdruck erzeugt werden kann. Die Drosselstelle kann hierbei beispielsweise eine Drosselklappe oder auch ein Drehschieber oder sonstigem Stand der Technik bekannte Drosselmöglichkeit sein.
- Der derart erzeugte Unterdruck kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens in einem Unterdruckspeicher gespeichert werden. Dazu wird der Unterdruck aus der entsprechenden Leitung entnommen, wobei über ein Rückschlagventil ein Zurückschlagen und damit ein Leeren des Unterdruckspeichers verhindert werden kann.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der in dem Unterdruckspeicher gespeicherte Unterdruck zum Betrieb wenigstens eines Unterdruckstellers verwendet werden. Diese Unterdrucksteller kann beispielsweise ein Schaltelement im Bereich der Ansaugung einer Brennkraftmaschine oder auch im Bereich der Zentralverriegelung oder der Scheinwerferverstellung genutzt werden.
- Es ist vorteilhaft, in Fällen in denen der Unterdruck unabhängig von der Betriebsstellung der Brennkraftmaschine genutzt werden soll, also unter anderem auch bei ausreichendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle den Unterdruckspeicher mittels einer Unterdruckpumpe unter Unterdruck zu halten. Dadurch ist gewährleistet, dass in jeder Betriebssituation der Brennkraftmaschine ein ausreichender Unterdruck in dem Unterdruckspeicher zur Nutzung für verschiedene Stellelemente zu Verfügung steht.
- Alternativ lässt sich der entstehende Unterdruck auch zur Kurbelgehäusegasentlüftung verwenden. Gerade hier ist es wichtig, dass in den Betriebszuständen der Brennkraftmaschine, in denen kein ausreichender Unterdruck im Ansaugtrakt vorhanden ist, für eine zuverlässige Entlüftung der Kurbelgehäusegase zu sorgen. Dabei werden die Kurbelgehäusegase mittels des Unterdruckes aus dem Kurbelgehäuse gesaugt und anschließend der Ansaugluft wieder zugesetzt. Bevorzugt wird dabei der Unterdruck vor dem Verdichter des Sekundärlufteinblassystems abgenommen, wobei von hier eine Leitung zum Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Die aus dem Kurbelgehäuse abgesaugten Kurbelgehäusegase werden nun über diese Leitung vor dem Verdichter eingespeist, und über den Verdichter in das Ansaugsystem nach der Drosselstelle eingespeist. Von dort gelangen die Gase in die Zylinder der Brennkraftmaschine und werden dort verbrannt.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, wird der Ansaugluftverdichter mittels einer Turbine im Abgasstrom angetrieben. Dies entspricht einem klassischen Abgasturbolader wie er in vielen Brennkraftmaschinen eingesetzt wird. Ein Teil des Überdrucks in bestimmten Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine wird dabei durch einen Überdruckabzweig entnommen.
- Gemäß einer hierzu alternativen Ausgestaltung wird der Ansaugluftverdichter mittels einer mechanischen Kopplung mit der Brennkraftmaschine angetrieben. Dieses entspricht einem klassischen Kompressor, welcher ebenfalls Standard in vielen Brennkraftmaschinen ist. Auch hier weist der Ansaugluftverdichter einen Abzweig zum Auslass des Überdrucks in bestimmten Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine.
- Eine weitere alternative Möglichkeit zum Antreiben des Ansaugluftverdichters besteht darin, diesen mittels elektrischer Energie, sprich durch einen Elektromotor, anzutreiben. Hier ergibt sich weiterhin der Vorteil, dass der Ansaugluftverdichter unabhängig von der Drehzahl der Brennkraftmaschine angetrieben werden kann und somit das Drehmoment der Brennkraftmaschine über einen sehr breiten Bereich anheben kann. Zum Abfangen des Überdrucks weist auch dieser Ansaugluftverdichter einen Überdruckabzweig auf, wobei der Überdruck dann zum Antrieb des Sekundärluftsystems verwendet werden kann.
- Eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine zur Durchführung des Verfahrens weist einen Motorblock mit einem Zylinderkopf und einem Kurbelgehäuse auf. Ferner sind an der Brennkraftmaschine ein Ansaugsystem für die Verbrennungsluft mit einem Ansaugluftfilter, einem Ansaugluftverdichter mit einem Überdruckventil und eine Drosselstelle vorgesehen. Die Drosselstelle kann hierbei beispielsweise eine Drosselklappe oder ein Drehschieber oder sonstige Stand der Technik bekannte Drosselmöglichkeiten für eine Durchgangsleitung darstellen. Weiterhin weist die Brennkraftmaschine eine Abgasanlage mit einem Leitungssystem für Sekundärluft auf, wobei das Leitungssystem eine Entnahmeleitung für Sekundärluft aus dem Ansaugtrakt hin zu einem Sekundärluftverdichter für die Sekundärluft und von diesem ausgehend wenigstens eine Zufuhrleitung für die Sekundärluft in den Auspuff aufweist. Ein weiteres Leitungssystem mit einer innerhalb des Leitungssystems angeordneten Turbine umgeht die Drosselstelle, wobei die Turbine mit dem Sekundärluftverdichter mechanisch gekoppelt ist. Die Kopplung kann beispielsweise über eine durchgehende Welle zwischen Turbine und Sekundärluftverdichter oder auch durch eine direkte Verbindung der beiden mechanischen Teile erfolgen. Das Überdruckventil ist über eine weitere Leitung mit dem Eingang der Sekundärluftturbine gekoppelt, derart dass bei einem Antrieb der Turbine durch den Überdruck des Ansaugverdichters ein Unterdruck vor dem Sekundärluftverdichter erzeugt wird. Sollte also die Drosselstelle nahezu oder vollständig geöffnet sein, so besteht nahezu keine Druckdifferenz vor und hinter der Drosselstelle, aber der Ansaugluftverdichter wird in diesen Momenten in einem Bereich betrieben, in dem überschüssiger Überdruck über den Überdruckabzweig abgegeben wird. Dieser Überdruck wird dazu benutzt, die Sekundärluftturbine anzutreiben, wobei diese dann über die Kopplung den Sekundärluftverdichter antreibt, so dass vor dem Verdichter ein Unterdruck erzeugt wird.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Brennkraftmaschine zusätzlich eine Entnahmeleitung zwischen dem Kurbelgehäuse und der Leitung, welche zum Sekundärluftverdichter führt auf. Dadurch wird in dem Fall, dass die Sekundärluftturbine durch den überschüssigen Druck des Ansaugluftverdichters angetrieben wird, der Unterdruck vor dem Verdichter genutzt, die Kurbelgehäusegase aus dem Kurbelgehäuse herauszusaugen. Dabei können die Kurbelgehäusegase direkt in die Entnahmeleitung vor den Verdichter geleitet werden oder aber auch vorher durch jedwede Art von Kurbelgehäusegasfilter von den mitströmenden Aerosoltröpfchen befreit werden. Dieses ist gerade in dem Bereich der nahezu vollständig oder vollständig geöffneten Drosselstelle notwendig, da in diesem Lastbereich kein ausreichender Unterdruck vor der Drosselstelle zur Verfügung steht, um die Kurbelgehäusegase abzusaugen.
- Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Die einzige Figur zeigt eine Prinzipskizze eines Sekundärluftsystems mit Sekundärluftlader.
- Ausführungsform(en) der Erfindung
- Die Figur zeigt eine Prinzipdarstellung eines Sekundärluftsystems
10 mit einem Sekundärluftlader. Es wird eine schematisch dargestellte Brennkraftmaschine11 dargestellt, an welcher reinluftseitig ein Ansaugrohr12 vorgesehen ist, über das die durch einen Luftfilter13 gereinigte Ansaugluft der Brennkraftmaschine11 zugeführt wird. Im Anschluss an den Luftfilter13 ist ein Verdichter14 eines Abgasturboladers angeordnet, welcher über eine mechanische Kopplung15 mit einer Turbine16 , welche im Abgasstrang17 der Brennkraftmaschine11 angeordnet ist, verbunden ist. Die durch den Ansaugluftverdichter14 verdichtete Ansaugluft wird im Ansaugrohr zu einer Drosselklappe18 geleitet, welche den Volumenstrom zu einem Ansaugkrümmer19 regelt, welcher in die Brennkraftmaschine11 mündet. Ausgangsseitig der Brennkraftmaschine11 verbindet ein Abgaskrümmer20 die Brennkraftmaschine11 mit dem Abgasstrang17 . Aus dem Ansaugrohr12 zweigt vor der Drosselklappe18 eine Umgehungsleitung21 ab, welche eine Sekundärluftturbine22 enthält. Die Umgehungsleitung wird nach der Drosselklappe18 wieder in das Ansaugrohr12 zurückgeführt. Die Sekundärluftturbine22 ist mechanisch mit einem Sekundärluftverdichter24 gekoppelt. Der Sekundärluftverdichter24 leitet Sekundärluft über eine Sekundärluftleitung25 vom Ansaugrohr12 zu einzelnen Abgaskrümmerkanälen26 –29 . Bei einem ausreichenden Unterdruck durch die Druckdifferenz vor und nach der Drosselklappe18 wird durch den Unterdruck in der Umgehungsleitung21 die Sekundärluftturbine22 angetrieben, wobei diese durch die mechanische Kopplung daraufhin den Sekundärluftverdichter24 antreibt. Dieser verdichtet dann aus dem Ansaugrohr12 entnommene Ansaugluft und leitet sie in die einzelnen Abgaskrümmerkanäle26 –29 . Alternativ besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Turbine mittels Flüssigkeiten wie zum Beispiel Wasser oder Öl anzutreiben. Hierzu wird in geeigneter Weise der Wasserkreislauf bzw. der Ölkreislauf der Brennkraftmaschine genutzt. - Direkt hinter dem Verdichter
14 oder mit dem Verdichter14 verbunden, ist ein Überdruckabzweig30 vorgesehen, welcher in eine Überdruckleitung31 überführt wird, welche in die Sekundärluftleitung21 vor der Sekundärluftturbine22 mündet. Vor der Sekundärluftturbine22 kann selbstverständlich ein Sicherheitsventil23 oder ein Abschaltventil integriert sein. Das Sicherheitsventil23 kann auch elektrisch angesteuert werden um bei bestimmten Betriebsbedingungen des Motors die Zuführung zu sperren. Hierdurch kann dann in bestimmten Betriebsbedingungen bei geöffneter Drosselklappe18 Überdruck, welcher vom Verdichter14 produziert wird, über die Überdruckabzweigung30 in die Überdruckleitung31 abgelassen werden, wodurch daraufhin die Sekundärluftturbine22 angetrieben wird. Durch die mechanische Kopplung der Sekundärluftturbine22 mit dem Sekundärluftverdichter24 mit wird dieser ebenfalls in Rotation versetzt, wodurch ein Unterdruck vor dem Sekundärluftverdichter24 entsteht. Vor dem Sekundärluftverdichter24 ist eine Abzweigung zu einer Unterdruckleitung32 angeordnet, welche in das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine11 geführt ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird der entstehende Unterdruck zur Kurbelgehäusegasentlüftung verwendet, es ist jedoch ebenfalls möglich, diesen in einem Unterdruckspeicher aufzufangen um damit verschiedene Aktuatoren anzutreiben oder auch anstelle einer Abzweigung zum Kurbelgehäuse eine Abzweigung zur Tankentlüftung vorzusehen, um die hier unverbrannten Kohlenwasserstoffe aus dem Tank abzusaugen und der Verbrennung zuzuführen. Die in diesem Ausführungsbeispiel aus dem Kurbelgehäuse abgesaugten Kurbelgehäusegase werden durch den angetriebenen Sekundärluftverdichter24 in das Ansaugrohr12 geleitet und dann über den Ansaugkrümmer19 in die Brennkraftmaschine11 weitergeleitet. Dort werden die Kurbelgehäusegase dann im normalen Verbrennungsprozess der Brennkraftmaschine verbrannt. Um eine zum Antrieb der Sekundärluftturbine22 durch den Überdruck des Verdichters14 ausreichend große Druckdifferenz zu erhalten ist in der Umgehungsleitung21 nach der Sekundärluftturbine ein Drei-Wege Ventil34 angeordnet. Bei Bedarf wird dieses derart geschaltet, dass die Umgehungsleitung21 zum Ansaugrohr12 nach der Drosselklappe18 geschlossen wird und dafür eine Verbindung35 zur Umgebung geöffnet wird. Durch die Druckdifferenz zwischen Überdruck des Verdichters14 und dem Umgebungsdruck wird daraufhin die Sekundärluftturbine22 angetrieben. Auch hinter dem Sekundärluftverdichter24 ist ein Drei-Wege-Ventil36 angeordnet. Im Betrieb durch den Überdruck des Verdichters14 wird dieses derart geschaltet, dass die Sekundärluftleitung25 zu den Abgaskrümmerkanälen26 –29 geschlossen wird und die über die Unterdruckleitung32 aus einem Kurbelgehäuse33 gesaugten Kurbelgehäusegase werden in das Ansaugrohr12 hinter die Drosselklappe18 geleitet.
Claims (11)
- Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine, aufweisend: – einen Ansaugtrakt, welcher einen Luftansaugfilter, einen Ansaugluftverdichter und eine Drosselstelle aufweist, wobei die durch den Luftansaugfilter gereinigte Luft durch den Ansaugluftverdichter verdichtet und über die Drosselstelle der Brennkraftmaschine zugeleitet wird, – ein Leitungssystem für Sekundärluft, welches eine Entnahmeleitung für Sekundärluft aus dem Ansaugtrakt aufweist, wobei die Sekundärluft über einen Sekundärluftverdichter in ein Abgassystem der Brennkraftmaschine geleitet wird, – ein Leitungssystem welches die Drosselstelle umgeht und worüber bei entsprechendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle eine Turbine bei vorgegebenen Betriebszuständen angetrieben wird, welche mit dem Sekundärluftverdichter korrespondierend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei unzureichendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle ein Überdruck des Ansaugluftverdichters zum Antrieb der Turbine oder des Sekundärluftverdichters genutzt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils vor der Turbine oder dem Sekundärluftverdichter ein nutzbarer Unterdruck erzeugt wird und der Unterdruck in einem Unterdruckspeicher gespeichert wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils vor der Turbine oder dem Sekundärluftverdichter ein nutzbarer Unterdruck erzeugt wird und der Unterdruck aus dem Unterdruckspeicher zum Betrieb wenigstens eines Unterdruckstellers verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruckspeicher bei ausreichendem Druckunterschied vor und nach der Drosselstelle mittels einer Unterdruckpumpe unter Unterdruck gehalten wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck zur Kurbelgehäusegasentlüftung verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelgehäusegase mittels des Unterdrucks aus dem Kurbelgehäuse gesaugt werden und anschließend der Ansaugluft zugesetzt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansaugluftverdichter mittels einer Turbine im Abgasstrom angetrieben wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansaugluftverdichter mittels einer mechanischen Kopplung mit der Brennkraftmaschine angetrieben wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansaugluftverdichter mittels elektrischer Energie angetrieben wird.
- Brennkraftmaschine, welche – einen Motorblock mit einem Zylinderkopf und einem Kurbelgehäuse, – ein Ansaugsystem für die Verbrennungsluft mit einem Ansaugluftfilter, einem Ansaugluftverdichter mit einem Überdruckabzweig und einer Drosselstelle, – eine Abgasanlage aufweist, mit einem Leitungssystem für Sekundärluft, welches – eine Entnahmeleitung für Sekundärluft aus dem Ansaugtrakt hin zu – einem Sekundärluftverdichter für die Sekundärluft und von diesem ausgehend – wenigstens eine Zuführleitung für die Sekundärluft in den Auspuff aufweist, – sowie ein Leitungssystem mit einer darin angeordneten Turbine aufweist, welches die Drosselstelle umgeht, wobei die Turbine mit dem Sekundärluftverdichter mechanisch gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Überdruckabzweig über eine weitere Leitung mit dem Eingang der Sekundärluftturbine gekoppelt ist, derart dass bei einem Antrieb der Turbine durch den Überdruck des Ansaugluftverdichters ein Unterdruck vor dem Sekundärluftverdichter erzeugt wird.
- Brennkraftmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entnahmeleitung zwischen dem Kurbelgehäuse und der Leitung, welche zum Sekundärluftverdichter führt, angeordnet ist.
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