-
Die
Erfindung betrifft eine Wasserleitung, deren Form formstabil veränderbar
ist und die beispielsweise zwischen einer Mischbatterie und einer
Auslaufdüse
als Auslauf einsetzbar ist.
-
Aus
der
DE 102 34 740
A1 ist eine Mischbatterie für eine Küchenspüle bekannt, deren Handbrause über einen
flexiblen Schlauch mit der Mischbatterie verbunden ist. Bei einer
flexiblen Nutzung der Handbrause muss diese jedoch in der Hand gehalten und
ausgerichtet werden.
-
Die
DE 1 745 597 U schlägt für den Anschlussbereich
eines Schlauchs vor, in einen Brauseschlauch federelastische Stützelemente
einzusetzen, die die Biegefestigkeit des Schlauchs in diesem Bereich
erhöhen,
um ein Abknicken zu verhindern.
-
Der
Auslauf für
eine Mischbatterie bei der
DE 296
07 675 U1 ist aus einer Vielzahl von Gliederelementen zusammengesetzt,
an deren Auslaufende ein Perlator angeordnet ist. In den hohlen
Gliederelementen ist ein Schlauch zur Wasserführung geführt. Die Gliederelemente haben
zur Wasserführungsachse
geneigte Stirnflächen
und sind im zusammengesetzten Zustand gegeneinander verdrehbar.
Durch das Verdrehen ergibt sich ein einstellbarer Neigungswinkel
bzw. eine einstellbare Neigungsrichtung der Gliederelemente, so
dass durch geschickte Verstellung der Gliederelemente zueinander
die Auslaufrichtung und Neigung des Wassers einstellbar ist. Das
Zusammenfügen
der Gliederelemente ist aufwendig und eine Flexibilität besteht
nur im Rahmen der möglichen
Stellungen der Gliederelemente zueinander.
-
Die
DE 87 00 361 U offenbart
eine Wasserleitung, die in alle Richtungen biegbar ist. In einem Schlauch
verläuft
ein Metallprofil, das bei einer Ausführung helixförmig gebogen ist.
Beim Biegen des Schlauchs wird Profil verformt und gibt dabei dem Schlauch
eine dauerhafte Form je nach gewünschtem
Verlauf.
-
Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine formbare Wasserleitung im
Sanitär-
oder Bewässerungsbereich
und Sanitär-
bzw. Bewässerungseinrichtungen
mit einer solchen Wasserleitung vorzusehen, die eine freie Formgebung
der Wasserleitung ohne dauerhafte Schädigung durch das Formen ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1, 19 bzw. 20 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Gemäß Anspruch
1 oder 11 ist eine formbare Wasserleitung vorgesehen, die an jedem
Längenabschnitt
oder segmentweise frei in alle Richtungen verbiegbar oder neig-
bzw. schwenkbar ist, so dass innerhalb des möglichen Biegeradiuses bzw. Schwenkbereichs
eine beliebige Form bzw. ein beliebiger Verlauf der Wasserleitung
einstellbar ist. Dabei weist die Wasserleitung zumindest zwei formgebende,
schraubenlinienförmige
Mantelelemente auf, die ineinander gedreht sind, so dass diese in
Wasserleitungsrichtung zueinander parallel in Schraubenlinienform
verlaufen. Das Biegen bzw. Verformen der Wasserleitung ist begrenzt
elastisch, so dass das elastische Rückformen der Wasserleitung
nach dem Ausüben
eines Biegemoments sehr begrenzt ist. Dagegen wird selbst bei häufigem oder
ständigem
Biegen der Wasserleitung nur ein Verschleiß auftreten und ein Brechen
des Materials durch Ermüdungserscheinungen
ist stark reduziert.
-
Besonders
vorteilhaft stehen dabei die Mantelelemente unter einer Vorspannung,
die die Länge eines
jeden Mantelelements für
sich gegenüber
der Einbindung in die Wasserleitung verkürzen würde. Im ineinander montierten
Zustand stehen diese unter Zugspannung und werden aufeinander gepresst,
so dass eine Bewegung der Mantelelemente gegeneinander durch Haftreibung
gehemmt ist. Dadurch wird besonders vorteilhaft das Formbeibehalten
nach Verbiegen der Wasserleitung erzielt.
-
Bei
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mantelelemente
aus formstabilem, belastbarem Kunststoff ausgebildet, so dass die
Mantelelemente kostengünstig
erzeugt werden können. Es
können
auch alternativ Mantelelemente verschiedener Materialien eingesetzt
werden, wie beispielsweise aus Kunststoff, aus Metall oder einem
kunststoffummantelten Metalldraht.
-
Vorteilhaft
sind die Mantelelemente aus optischen Gründen oberflächenvergütet, beispielsweise mit Titannitrit,
Chrom, einer Farbbeschichtung, einer nanopartikelenthaltenden Farbbeschichtung
(Lotuseffekt, hohe Abriebfestigkeit) oder dergleichen.
-
Ist
die Wasserleitung durch einen flexiblen Überzug ummantelt, wird eine
zusätzliche
Stabilisierung gewährleistet.
-
Anhand
von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele
erläutert.
Es zeigen:
-
1A und 1B Grundelemente
einer flexibel formbaren Wasserleitung,
-
2 Ausrichtmöglichkeiten
der Wasserleitung von 1B,
-
3A bis 3C verschiedene
Anordnungen/Grundformen von Mantelelementen,
-
4A bis 4C verschiedene
Anwendungen einer formbaren Wasserleitung bei einer Mischbatterie,
-
5 und 6 Anwendungen
eines formbaren Wasserschlauchs am vorderen Ende eines Gartenschlauchs,
-
7A und 7B verschiedene
Dekorationselemente für
einen formbaren Wasserschlauch.
-
8 eine
weitere Grundform von Mantelelementen, und
-
9A und 9B eine
Wasserleitung im Querschnitt mit schematischer Darstellung der Verschiebung
der Mantelelemente.
-
Die 1A und 1B zeigen
Beispiele für die
Grundform eines formbaren Wasserschlauchs 1. Der Hauptabschnitt
des formbaren Schlauchstücks 1 ist
aus einer Innenwendel 4 und einer um die Innenwendel 4 gewickelten
Außenwendel 5 gebildet.
Der Übersicht
halber ist die Außenwendel 5 nur
teilweise dargestellt, so dass auf der rechten Zeichnungsseite die
Innenwendel 4 und zwischen deren Öffnungsspalt ein innerhalb
der Wendeln verlaufender Schlauch 6 sichtbar ist. Zumindest
eine der Wendeln 4, 5 bildet eine auf Zug wirkende
Schraubenfeder, die durch das Ineinanderwickeln der Wendeln 4, 5 auf Vorspannung
gehalten sind. Daher wirkt eine Presskraft auf die Anlageflächen zwischen
der Innen- und der Außenwendel
und ein Verschieben der Wendeln 4, 5 gegeneinander
ist durch Haftreibung gehemmt. Der Schlauch 1 behält beim
Verbiegen die jeweils durch Biegen erreichte Form stabil bei.
-
Die
Wendeln 4, 5 enden an beiden Seiten an einem Anschlussstück und sind
unter Manschetten 7 mit den Anschlussstücken verbunden. Die Anschlussstücke weisen
eingangsseitig einen Einschraubstutzen 2 und ausgangsseitig
einen Anschlussstutzen 3 auf. Die Stutzen 2, 3 haben
Anschlussgewinde bzw. Kupplungen und Verbindungsstecker in Normmaß und verschiedener
Ausführung, so
dass mit dem flexiblen Schlauchstück 1 eine Verbindung
z.B. zwischen zwei Standardsanitärelementen
erfolgt.
-
Bei
der Ausführung
in 1B ist auf den Anschlussstutzen 3 eine
Sprühdüse 23 aufgeschraubt, ebenso
wie bei der Ausführung
in 2. Zusätzlich ist
in 2 das flexible Schlauchstück 1 mit seinem Einschraubstutzen 2 in
ein entsprechendes Anschlussstück
eines Wandelements 8 eingeschraubt. 2 zeigt
beispielhaft das formstabile Einnehmen der gewünschten Biegung in verschiedenen
Stellungen, soweit dies der maximal mögliche Biegeradius R erlaubt.
-
Die 3A bis 3C zeigen
verschiedene Ausführungsbeispiele
für die
ineinander gedrehten Innenwendel 4 und Außenwendel 5,
wobei 3C dem in 1A dargestellten
Beispiel entspricht. Der Schlauch 6 verläuft im Innern
der Wendeln 4, 5 und ist elastisch ausgebildet,
so dass er beim Biegen der Wendeln 4, 5 nicht
abknickt. Wie dargestellt, hat die Innenwendel 4 einen
runden Querschnitt. Dieser kann aber auch elliptisch oder vieleckig
mit zwei abgerundeten Abschnitten ausgebildet sein, wobei die abgerundeten
bzw. konvexen Abschnitte mit den konkaven Abschnitten der Außenwendel 5 gepaart sind.
Die Grundform der Außenwendel 5 ist
hier schematisch dargestellt und kann dreieckförmig, T-förmig oder dergleichen sein,
wobei wie erwähnt zwei
konkave Flächen
mit den konvexen Flächen
der Innenwendel 4 zusammenwirken. Als Knickschutz wird
der maximale Biegeradius dadurch beschränkt, dass beim Biegen die vom
Biegeradius her innenliegenden Außenwendel 5 maximal
soweit zusammengeschoben werden kann, bis die Außenkanten benachbarter Abschnitte
der Außenwendel
aneinanderliegen. Der mit 'A' bezeichnete Pfeil
deutet an, welcher Verschiebebereich zwischen den zwei Kanten der
Außenwendel
zur Verfügung
steht, bis diese aneinanderstoßen
und ein weiteres formstabiles Verbiegen behindern.
-
Bei
der Ausführung
in 3B hat die Außenwendel 5a einen
runden oder elliptischen Querschnitt und die Innenwendel 4A einen
T- oder dreieckförmigen
Abschnitt (siehe oben). Bei der Ausführung in 3A wirkt
die Wendel 10 als Tragwendel, zwischen der die Wendel 11 als
Zwischenwendel angeordnet ist. Vom Prinzip her bildet der konvexe
Teil der Tragwendel 10, der an der Zwischenwendel 11 anliegt,
einen Gelenkkopfabschnitt 13 und der konkave Teil der Zwischenwendel 11 einen
hierzu gepaarten Abschnitt einer Gelenkpfanne 12. Auch
hier stoßen als
Knickschutz beim Biegen die Außenkanten
der Zwischenwendel 11 aneinander und verhindern ein weiteres
Verbiegen des flexiblen Schlauchstücks 1.
-
Die 4A bis 4C zeigen
Ausführungsformen,
bei denen das flexible Schlauchstück 1 bei einer Mischbatterie 20a, 20b oder 20c zum
Einsatz kommt. In 4A und 4C sind
die Mischbatterien 20a und 20c an einer Spüle 21 befestigt,
während die
Mischbatterie 20b der 4B an
der Wand montiert ist. In 4A ist
austrittsseitig ein Perlator 22 vorgesehen, in 4B eine
Düse 23 und
in 4C an einem ersten flexiblen Schlauchstück ebenfalls eine
Düse und
an einem zweiten flexiblen Schlauchstück ein Duschkopf 24.
-
Weitere
Einsatzbereiche des flexiblen Schlauchstücks 1 sind beispielsweise
eine Verbindung zwischen der Eingangsseite einer Mischbatterie und
einem Hauswasseranschluss oder der Einsatz als Schlauch einer Brause,
der von der Mischbatterie der Dusche ausgeht oder als Decken- oder Wandauslass
einer Dusche. Weiterhin ist das Schlauchstück als Verbindung zwischen
einem Gebäudeanschluss
und einem wasserführenden
Haushalts- oder Großgerät oder einer
Spüle einsetzbar.
-
Die 5 und 6 zeigen
die Anwendung im Gartenbereich, wobei in 5 ein Gartenschlauch 31 mit
einer Zapfstelle 30 verbunden ist. Am vorderen Ende des
Gartenschlauchs 31 ist das flexible Schlauchstück 1 angeschlossen,
das mit einem Erdanker 32 im Boden verankert ist. In 6 ist
das flexible Schlauchstück 1 ebenfalls
mit einem Erdanker 32 verbunden, wobei das flexible Schlauchstück 1 zum
Rasensprengen in verschiedene Richtungen bzgl. des Ankers verbogen
werden kann. Der Erdanker 32 ist beispielsweise ein Keil 33,
der mit dem Anschlussstück
des Schlauchstücks 1 verbunden
ist. Oder der Erdanker ist ein U-förmiger Bügel 34, der über das
Schlauchstück 1 gezogen
und in der Erde befestigt wird. Der flexible Schlauch 1 ist
auch als justierbarer Schlauch bei einem Brunnen, einer Fontäne oder
dergleichen einsetzbar. Neben der Bodenverankerung kann auch eine
Tragstütze,
ein Stativ oder dergleichen vorgesehen sein, um den Schlauch im Überflurbereich
zu halten.
-
Die 7A und 7B zeigen
Zierelemente 40a, b, c, d und 42a, b, c, d, wobei
bei den Zierelementen von 7A Anschlussgewinde
vorgesehen sind als Innengewinde oder Außengewinde oder einer Kombination
davon. Die Zierelemente 40 sind entweder am Einschraubstutzen 2 oder
Anschlussstutzen 3, also am Anfang oder Ende des Schlauchstücks 1 vorgesehen,
oder die Zierelemente werden als dekorative Unterbrechungen zwischen
Abschnitten des Schlauchstücks 1 verwendet,
wobei mehrere flexible Schlauchstücke 1 durch jeweils
ein Zierelement 40 unterbrochen sind. Die Zierelemente
der 7B werden vor Endmontage des Schlauchstücks 1 über das
flexible Schlauchstück
gezogen und dienen so als Dekorationselement.
-
8 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer ineinandergewickelten inneren Wendel 51 und äußeren Wendel 52.
Dargestellt ist ein Längsquerschnitt
durch eine Wasserleitung, wobei vom Wasserleitungsabschnitt nur
die oberen Wendelquerschnitte ohne den darin geführten Schlauch 6 zu
sehen sind und sich der Längsquerschnitt
der Wasserleitung im ungebogenen Zustand in z-Richtung erstreckt.
Die Querschnitte durch die Wendeln 51, 52 verlaufen
dabei senkrecht (z/y-Ebene) zu deren Längsachse, die eine Schraubenlinienform
beschreibt. Die keilförmigen
Abschnitte der äußeren Wendel 52,
die sich verjüngend
zwischen die Windungen der inneren Wendel 51 erstrecken,
haben ein konkaves Profil, das im Anlagebereich mit dem konvexen
Anlageabschnitt der inneren Wendel 51 gepaart ist. Vorteilhaft
ist der Krümmungsradius
des konkaven Abschnitts der äußeren Wendel
zumindest in den äußeren Bereichen
größer als
der Radius des Querschnitts der inneren Wendel 51, so dass
die äußere Wendel
beim Biegen weiter zwischen die Windungen der inneren Wendel 51 einfahren
kann.
-
Wenn
die in 8 dargestellte Wasserleitung an der rechten Seite
nach unten (hier in y-Richtung)
gebogen würde,
wird im oberen, dargestellten Abschnitt die äußere Wendel 52 tiefer
zwischen die innere Wendel 51 eingeschoben (der Abstand
zwischen den Windungen der inneren Wendel 51 vergrößert sich).
Dagegen wird im nicht dargestellten unteren Abschnitt die äußere Wendel 52 aus
der inneren Wendel 51 herausgeschoben und der Abstand zwischen
den Windungen der inneren Wendel 51 verringert sich. Diese
Verschiebung der Schraubenlinien-Achsen der inneren und äußeren Wendel 51, 52 ist
in 9A und 9B veranschaulicht,
wobei die Verschiebung in y-Richtung durch das oben beschriebene
Biegen in y-Richtung erfolgt. 9A und B
zeigen schematisch den Querschnitt durch die Wasserleitung (x/y-Ebene)
mit dem Schlauch 6 und anstelle von Wendelabschnitten sind
die Windungen der Wendeln zur Veranschaulichung als Scheiben dargestellt. 9A stellt
den ungebogenen Zustand entsprechend 8 dar und 9B zeigt
den gebogenen Zustand, wobei die rechte Zeichnungsseite dem oberen
Abschnitt entsprechend 8 nach dem Biegen entspricht.
Auf der linken Zeichnungsebene ist die äußere Wendel 52 aus
der inneren Wendel 51 herausgeschoben.