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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen einer Zugehörigkeit eines Notlichtversorgungsgeräts zu einem elektronischen Vorschaltgerät in einem DALI-Netzwerk mit einer Vielzahl von elektronischen Vorschaltgeräten und Notlichtversorgungsgeräten. Ein DALI-Bus (Abkürzung für „Digital Adressable Lighting Interface”) dient zum Steuern von Beleuchtungen, insbesondere von Vorschaltgeräten. An einem solchen Bus sind also elektronische Vorschaltgeräte und Notlichtversorgungsgeräte angeschlossen, welche jeweils Leuchten ansteuern.
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Ein typisches Notlichtversorgungsgerät ist beispielsweise von der Firma Tridonic.Atco GmbH & Co. KG, 6850 Dornbirn, Österreich bekannt, siehe zugehöriges Datenblatt „Notlichtversorgungsgeräte mit DALI-Schnittstelle EM PRO 220–240 V 50/60 Hz”, Druckschrift 04/05-366-2 vom 19. April 2005. Das Datenblatt war am 13. April 2006 im Internet unter: http://www.tridonicatco.com/kms/media/uploads/em_pro_02_d.pdf recherchierbar. Das Notlichtversorgungsgerät umfasst eine DALI-Schnittstelle und einen Akku zur Spannungsversorgung einer Lampe im Notfall.
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Ein DALI-System mit einem Notlichtgerät ist ferner aus der
WO 03/094579 A2 bekannt.
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Hauptgerät, gewissermaßen der Master in einem DALI-Netz, ist ein DALI-Steuergerät.
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Bei der Inbetriebnahme muss dem DALI-Steuergerät auf irgendeiner Weise mitgeteilt werden, welche Geräte an dem DALI-Bus angeschlossen sind, und welche Geräte als elektronisches Vorschaltgerät und Notlichtversorgungsgerät zur selben Leuchte gehören.
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Die erste Maßnahme erfolgt bereits im Stand der Technik automatisch. Das DALI-Steuergerät gibt Zufallsadressen aus und prüft, ob auf diese Adressen irgendwelche Geräte ansprechen. Auf diese Weise ermittelt es elektronische Vorschaltgeräte und Notlichtversorgungsgeräte. Diesen werden Kurzadressen zugeordnet, mit denen sie im Folgenden dann angesteuert werden.
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Um herauszufinden, welche Leuchte zu einem elektronischen Vorschaltgerät gehört, ist eine menschliche Zwischentätigkeit erforderlich. Das DALI-Steuergerät wählt ein bestimmtes elektronisches Vorschaltgerät aus, welches die zugehörige Leuchte so ansteuert, dass sie blinkt. Ein Mensch kann die zugehörige Leuchte daher leicht erkennen und dem Steuergerät über eine Tastatur o. ä. mitteilen, welche Leuchte von dem entsprechenden elektronischen Vorschaltgerät angesteuert wird.
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Bisher muss dasselbe Verfahren dann zusätzlich für die Notlichtversorgungsgeräte durchgeführt werden. Üblicherweise ist jede Leuchte sowohl an einem elektronischen Vorschaltgerät als auch an einem Notlichtversorgungsgerät angeschlossen. Zwar kann das DALI-Steuergerät zwischen elektronischen Vorschaltgeräten und Notlichtversorgungsgeräten unterscheiden, ihm steht aber bisher noch keine Maßnahme zur Verfügung, mit der die Zugehörigkeit eines Notlichtversorgungsgeräts zu einem elektronischen Vorschaltgerät und dann zu einer gemeinsamen Leuchte automatisch erfasst werden kann. Bisher werden auch die Notlichtversorgungsgeräte gesondert angesprochen, so dass die Leuchte so angesteuert wird, dass sie blinkt, und von Menschenhand werden die entsprechenden Daten in das DALI-Steuergerät eingegeben. Die Bedienperson hat somit doppelte Arbeit, sie muss nämlich den Raum zweimal abgehen, einmal im Hinblick auf die elektronischen Vorschaltgeräte, einem im Hinblick auf die Notlichtversorgungsgeräte.
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Die
WO 2005/032218 A1 beschreibt eine Anordnung aus elektronischem Vorschaltgerät und zugehörigem Notlichtversorgungsgerät, bei der eine Spannungszufuhr zu dem elektronischen Vorschaltgerät über das Notlichtversorgungsgerät erfolgt. Dort ist ein Schalter bereitgestellt, mit dem die Spannungszufuhr unterbrochen werden kann. Zum Zuordnen der Adressen ruft ein Steuergerät das Notlichtversorgungsgerät auf und veranlasst es zum Unterbrechen der Spannungszufuhr. Dann ruft es alle elektronischen Vorschaltgeräte auf. Die Adresse desjenigen, das wegen der unterbrochenen Spannungszufuhr nicht antwortet, wird der Adresse des Notlichtgeräts zugeordnet.
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Aus der
DE 199 09 646 A1 ist es bekannt, eine Fehlermeldung eines elektronischen Vorschaltgeräts zu nutzen, um diesem eine Lampe zuzuordnen. Um die Abgabe der Fehlermeldung zu bewirken, wird manuell die Verbindung zwischen dem elektronischen Vorschaltgerät und der Lampe unterbrochen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, das Erfassen einer Zugehörigkeit eines Notlichtversorgungsgeräts zu einem elektronischen Vorschaltgerät zu erleichtern.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das DALI-Steuergerät ein Notlichtversorgungsgerät derart ansteuert, dass es einen Selbsttest durchführt, bei dem es die Ansteuerung der zugehörigen Leuchte durch Unterbrechung der Ansteuerleitung ausschaltet. In diesem Falle gibt das elektronische Vorschaltgerät eine Fehlermeldung ab dergestalt, dass die Leuchte nicht mehr ansteuerbar ist. Das zugehörige elektronische Vorschaltgerät wird an der Fehlermeldung erkannt, die es betreffend die Ansteuerbarkeit der Leuchte abgibt.
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Es wird nun eine Ausführungsform zur Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der:
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1 die Verschaltung von elektronischem Vorschaltgerät, Notlichtversorgungsgerät und der Leuchte in einem DALI-Netz darstellt, und
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2 die Schritte eines vorliegend nicht beanspruchten Verfahrens darstellt.
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Der in 1 dargestellte Ausschnitt aus einem DALI-Netz zeigt eine Leuchte 10, zu der ein elektronisches Vorschaltgerät 12 und ein Notlichtversorgungsgerät 14 gehören. Über die Leitung 16 (durchgezogene Linie) wird das Notlichtversorgungsgerät 14 mit der Netzspannung versorgt und gibt diese an das elektronische Vorschaltgerät 12 weiter. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Spannungsversorgung des elektronischen Vorschaltgeräts auf jeden Fall über das Notlichtversorgungsgerät 14 erfolgt, so dass das Notlichtversorgungsgerät 14 das elektronische Vorschaltgerät 12 auch von der Spannung abtrennen kann.
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Elektronisches Vorschaltgerät 12 und Notlichtversorgungsgerät 14 sind über den punktiert dargestellten DALI-Bus 18 mit einem DALI-Steuergerät (nicht gezeigt) verbunden. Die Leuchte 10 wird über die gestrichelt dargestellte Ansteuerleitung 20 angesteuert, wobei das elektronische Vorschaltgerät 12 die Ansteuersignale zunächst an das Notlichtversorgungsgerät 14 abgibt, von wo aus sie an die Leuchte 10 übermittelt werden. Das Notlichtversorgungsgerät 14 kann also das elektronische Vorschaltgerät 12 von der Leuchte 10 abtrennen.
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Das elektronische Vorschaltgerät 12 kann also auf zwei Arten und Weisen außer Funktion gesetzt werden. Das Notlichtversorgungsgerät 14 kann die Spannungsversorgung wegschalten. Alternativ kann die Ansteuerung über die Ansteuerleitung 20 unterbrochen werden. Bei dem nachfolgend beschriebenen Verfahren wird gemäß einer vorliegend nicht beanspruchten Alternative die Wegschaltung der Spannung verwendet. Gemäß einer äquivalenten Alternative ist das Verfahren jedoch erfindungsgemäß dann anwendbar, wenn das Notlichtversorgungsgerät 14 das Senden von Signalen über die Leitung 20 unmöglich macht. Im ersten Fall ist das elektronische Vorschaltgerät 12 von einem DALI-Steuergerät gar nicht mehr ansprechbar, weil es ja ausgeschaltet ist. Im zweiten, erfindungsgemäß vorliegenden Fall gibt das elektronische Vorschaltgerät 12 eine Fehlermeldung an das DALI-Steuergerät ab und ist dadurch als zu dem jeweiligen Notlichtversorgungsgerät 14 zugeordnet zu erkennen.
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Das Notlichtversorgungsgerät 14 ist im Grunde ein zweites elektronisches Vorschaltgerät, welches im Notfall, d. h. bei Vorhandensein eines Fehlers jeglicher Art, an die Stelle des elektronischen Vorschaltgeräts tritt. Im gewünschten Zustand wird die Leuchte von dem elektronischen Vorschaltgerät 12 angesteuert, und das Notlichtversorgungsgerät gibt die entsprechenden Signale lediglich weiter. Im Notfall des Ausfalls irgendeiner Komponente des elektronischen Vorschaltgeräts o. ä. tritt das Notlichtversorgungsgerät 14 an die Stelle des elektronischen Vorschaltgeräts 12 und schaltet dieses aus. Dies lässt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu Nutze machen, dessen Schritt in 2 dargestellt sind.
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Das Verfahren beginnt mit einem Start S0.
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Als erstes wird im Schritt S1 von dem DALI-Steuergerät ein DALI-Bus-Abbild erzeugt bzw. erfasst. Ein solches Abbild ist nichts anderes als eine Tabelle, in der Kurzadressen abgelegt sind, unter denen die jeweiligen Geräte ansteuerbar sind, wobei der Tabelle auch entnehmbar ist, ob es sich bei dem Gerät um ein elektronisches Vorschaltgerät oder ein Notlichtversorgungsgerät handelt. Es geht nun darum, im Folgenden die Informationen um eine Information dahingehend zu ergänzen, welches Notlichtversorgungsgerät welchem elektronischen Vorschaltgerät zugeordnet ist.
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Wie oben bereits erwähnt, schaltet das Notlichtversorgungsgerät 14 bei seiner Inbetriebnahme des elektronischen Vorschaltgeräts 12 weg und trennt es insbesondere von der Netzspannung über die Leiter 16. Das DALI-Steuergerät setzt daher im Schritt S2 das Notlichtversorgungsgerät in den Modus „Funktionstest” (Selbsttest). Als Notlichtversorgungsgerät wird ein beliebiges Notlichtversorgungsgerät aus dem Abbild ausgesucht, wobei bei dem Verfahren die Notlichtversorgungsgeräte eines nach dem anderen in den Modusfunktionstest gesetzt werden (siehe rechte Seite von 2, wie unten besprochen). Im Folgenden wird nun ein beliebiges elektronisches Vorschaltgerät ausgesucht. Im Schritt S3 wird nun gefragt, ob das elektronische Vorschaltgerät ansprechbar ist. Unter „ansprechbar” ist zu verstehen, dass ein entsprechendes Steuersignal, welches von dem DALI-Steuergerät ausgeht, eine Antwort in irgendeiner Art und Weise von dem elektronischen Vorschaltgerät erhält. Wenn das elektronische Vorschaltgerät ansprechbar ist, wird zum Schritt S7 übergegangen. Ist das elektronische Vorschaltgerät nicht ansprechbar, so wird im Schritt S4 gefragt, ob schon ein elektronisches Vorschaltgerät gefunden worden ist. In der Regel ist dies nicht der Fall, so dass im Schritt S5 festgestellt wird, dass nunmehr das korrespondierende elektronische Vorschaltgerät gefunden worden ist, d. h. dasjenige Vorschaltgerät, welches mit dem im Modus „Funktionstest” befindlichen Notlichtversorgungsgerät (vgl. Schritt S2) verbunden ist, in der Art und Weise, wie es in 1 gezeigt ist. Ist die Frage im Schritt S4 mit „ja” zu beantworten, so wird im Schritt S6 eine Fehlermeldung abgegeben, dass „mehrere elektronische Versorgungsgeräte an einem Notlichtversorgungsgerät angeschlossen sind”, da bei Setzen eines Notlichtversorgungsgeräts in den Modus „Funktionstest” bei der in 1 gezeigten Verschaltung nur ein einziges elektronisches Vorschaltgerät herkömmlicherweise ausgeschaltet wird.
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Im Schritt S7 wird nun geprüft, ob es sich um das letzte elektronische Vorschaltgerät gehandelt hat. Ist dies nicht der Fall, wird das nächste elektronische Vorschaltgerät ausgesucht und zu Schritt S3 wieder übergegangen, d. h. geprüft, ob das elektronische Vorschaltgerät ansprechbar ist. Handelte es sich bei dem elektronischen Vorschaltgerät um das letzte elektronische Vorschaltgerät, d. h. befindet man sich am Ende der Abfrage der Folge der elektronischen Vorschaltgeräte, so wird im Schritt S8 geprüft, ob ein elektronisches Vorschaltgerät gefunden wurde. Mit anderen Worten wird geprüft, ob der Schritt S5 durchlaufen wurde. Im Falle, dass ein solches gefunden wurde, wird zum Schritt S10 übergegangen. Wurde kein elektronisches Vorschaltgerät gefunden, was dem Notlichtversorgungsgerät entspricht, das sich im Modus „Funktionstest„ befindet, so wird im Schritt S9 die Fehlermeldung abgegeben, dass „kein elektronisches Vorschaltgerät an dem Notlichtversorgungsgerät angeschlossen” ist.
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Im Schritt S10 wird nun geprüft, ob es sich um das letzte Notlichtversorgungsgerät gehandelt hat.
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In der Regel ist das Verfahren noch nicht zu Ende, und die Folge der Schritte S2 bis S9 wird wiederholt für das nachfolgende Notlichtversorgungsgerät, welches ebenfalls im Schritt S2 in den Modus „Funktionstest„ gesetzt wird, woraufhin dann ein zugehöriges, nicht ansprechbares elektronisches Vorschaltgerät ermittelt wird. Handelte es sich im Schritt S10 um das letzte Notlichtversorgungsgerät, d. h. wurden alle Notlichtversorgungsgeräte nacheinander in den Modus „Funktionstest” gesetzt und ein zugehöriges elektronisches Vorschaltgerät ermittelt (oder gegebenenfalls eine Fehlermeldung abgegeben), so ist das Verfahren mit dem Schritt S11 beendet.
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Das beschriebene Verfahren besticht durch seine Einfachheit. Diese Einfachheit wird dadurch ermöglicht, dass als Kriterium für die Zugehörigkeit ein negatives Kriterium ausgewählt worden ist, nämlich dass ein elektronisches Vorschaltgerät 12, welches zu einem Notlichtversorgungsgerät 14 gehört, gerade nicht ansprechbar ist, weil es von dem Notlichtversorgungsgerät 14 bei einem Funktionstest (Selbsttest) abgeschaltet worden ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Zugehörigkeit daran erkannt, dass das elektronische Vorschaltgerät wegen des Selbsttests des Notlichtversorgungsgeräts die Leuchte nicht ansteuern kann und daher eine Fehlermeldung abgibt.