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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von
Oberflächen.
Die Beschichtung erfolgt durch eine chemoselektive Reaktion zwischen
ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppen und Mercaptanen. Durch entsprechende Wahl
der Reaktanten können
die Oberflächen
beliebig funktionalisiert und z.B. unter Verwendung von Masken und/oder
Lasern strukturiert werden. Das Verfahren zeichnet sich durch kurze
Reaktionszeiten sowie einfache Substanzauftragungs- und Waschprozesse
aus. Die Selektivität
und Milde des Verfahrens ermöglicht
vielfältige
Nutzungen der erfindungsgemäßen Strukturierungstechnik.
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Strukturierte
bzw. mikrostrukturierte Oberflächen
sind Oberflächen,
die mit Reaktanten unterschiedlich belegte oder funktionalisierte
Bereiche aufweisen. Insbesondere mikrostrukturierte Oberflächen finden
breite Anwendung wie beispielsweise beim Hochdurchsatz-Screening.
Ursprünglich
wurden mit Proteinen strukturierte Oberflächen entwickelt, um biologische
Moleküle
in miniaturisierte biologisch-elektronische Geräte zu integrieren. Sie finden
auch Anwendung in der Entwicklung von Biosensoren, welche beispielsweise
zur Ermittlung von Selektivität
und Sensitivität
von Antikörpern
herangezogen werden können.
Weiterhin werden sie zur Vermittlung von strukturiertem Zellwachstum
genutzt, womit beispielsweise Zell-Mikroarrays hergestellt werden
können.
Mit ihrer Hilfe sollen künstliche
Gewebe sowie Organ-Transplantate erzeugt werden.
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Weitere
Anwendungsgebiete für
mikrostrukturierte Oberflächen
finden sich in der Computer-Chip-Industrie, der Elektro- und Halbleitertechnik,
der Displaytechnologie und der Herstellung mikrofluidischer Systeme.
Insbesondere bei der Herstellung von LEDs (light emitting diodes),
LCDs (liquid crystal displays) und OLEDs (organic light-emitting
diodes) spielen strukturierte Oberflächen eine wichtige Rolle. In
OLEDs, die durch Photolitographie mittels Photosäure hergestellt werden, finden
beispielsweise Spirobifluoren-co-fluoren Polymere Verwendung (Müller et
al., 2003).
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Strukturierte
Oberflächen
können
durch Photolackverfahren, Photochemische Techniken und mit Hilfe von
SAMs hergestellt werden. Die Muster können durch UV-Lampen in Kombination
mit Masken oder Fokussierung erstellt werden. Weiterhin können Oberflächen durch
lithografische Techniken strukturiert werden, welche ohne Belichtung
auskommen. Man unterscheidet zwischen Lithografie, bei der starre
anorganische Materialien beispielsweise durch Laser-Abtragung oder
-induzierte Abscheidung behandelt werden, und Softlithografie, bei
welcher die Strukturen in selbstorganisierten Schichten durch Stempel
oder Gussformen aus Elastomer auf Substrate übertragen und flexible organische
Moleküle
und Materialien verwendet werden. Im Allgemeinen, von der Halbleiterindustrie
bis zur biologischen Oberflächenstrukturierung,
wird Photolithographie aber weitaus häufiger standardmäßig angewendet.
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Konventionelle
Photolackverfahren, die in der Elektronikindustrie zur Herstellung
von Mikroschaltkreisen verwendet werden, wurden zur Erzeugung von
Protein-Strukturen adaptiert.
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Photochemische
Substanz-Mikrostrukturierungstechniken nutzen chemisch labile funktionelle
Gruppen, welche durch UV-Belichtung aktiviert werden können, um
Zielmoleküle
zu binden. Umgekehrt kann kurzwellige UV-Strahlung zum Deaktivieren von chemischen
Spezies verwendet werden, wie z.B. bei der Umsetzung von Thiolen
zu Sulfonaten.
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Die
am meisten verwendeten Methoden für die photochemische Immobilisierung
nutzen Arylazid-, Nitrobenzyl-(Schutzgruppen) und Diazirin-Gruppen (1). Auch Benzophenone werden
verwendet, und kürzlich
wurde über
die Adaption vom Photobleichen von Fluorophoren berichtet.
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Alle
diese Techniken haben die Gemeinsamkeit, dass es sich um eine C-H-Insertion einer hochreaktiven
Spezies in die zu immobilisierende Substanz handelt. Aufgrund der
hohen Reaktivität
können
unerwünschte
Nebenreaktionen nicht vermieden werden. So kann beispielsweise der
Funktionserhalt bei der Immobilisierung, insbesondere die Aktivität von Proteinen,
durch diese Techniken nicht gewährleistet
werden. Weitere Probleme der photolithographischen Mikrostrukturierung
liegen in der Immobilisierung von vielen verschiedenen Substanzen
und dem unspezifischen Binden, insbesondere von Proteinen, auf nicht-aktivierten Regionen
der Oberfläche.
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Selbstassemblierte
Monoschichten (self-assembled monolayers (SAMs)) werden häufig in
Kombination mit photochemischen Methoden verwendet. Die Herstellung
ausgerichteter SAMs mit verschiedenen Fuktionalitäten auf
Goldoberflächen
ist bekannt. Dazu wurden Regionen unbelichtet belassen und eine
photolabile Schutzgruppe sowie ein photolabiler Linker verwendet.
Mrksich et al. nutzten SAMs zusammen mit photolabilen Schutzgruppen,
um chemoselektiv durch eine Diels-Alder-Reaktion Liganden zu immobilisieren.
Dies ist neben der Verwendung von Ligandenpaaren mit hoher Affinität wie Biotin-Streptavidin
das einzige Beispiel für eine
chemoselektive Mikrostrukturierung, die aber viele chemische Schritte
benötigt.
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Für die Herstellung
von Mikroarrays stehen nur wenige Alternativen an chemoselektiven
Reaktionen zur Auswahl, bei denen die eingesetzten funktionellen
Gruppen nicht möglicherweise
auch für
die biologische Aktivität
wichtig sind. Eine hohe Chemoselektivität wird beispielsweise bei der
Cul+ vermittelten Cycloaddition eines Acetylens
mit einem Azid erreicht. Da aber Kupfer insbesondere mit Sulfiden
Komplexe bildet, kann ein Verlust der Aktivität bzw. Funktion von Proteinen
durch diese Komplexbildung nicht ausgeschlossen werden.
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Zur
Mikrostrukturierung von Oberflächen
ist derzeit im Stand der Technik keine milde, direkte kovalente
Kupplungsmethode beschrieben, bei der nicht unselektiv in eine C-H-Bindung
des Substrats insertiert wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb ein Verfahren bereitzustellen,
welches eine Möglichkeit
zur chemoselektiven Beschichtung von Oberflächen unter milden Bedingungen
bereitstellt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Reaktion zwischen einer ungesättigten Kohlenwasserstoffgruppe
und einem Mercaptan gelöst,
wobei einer der beiden Reaktanten auf der Oberfläche immobilisiert ist.
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Zur
Durchführung
der Reaktion wird
- (a) einer der beiden Reaktanten,
ausgewählt
aus einem Mercaptan und einer ungesättigten Kohlenwasserstoffgruppe,
auf der Oberfläche
immobilisiert,
- (b) der zweite, an den ersten Reaktanten zu bindende, Reaktant
zugegeben und
- (c) die Reaktion induziert.
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Grundsätzlich können erfindungsgemäß beliebige
Mercaptane oder ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppen eingesetzt werden. Diese können mit
allen dem Fachmann bekannten Verfahren zur Einführung einer Mercaptangruppe
oder einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe, bevorzugt einer Doppelbindung, in Moleküle hergestellt
werden. Das Einführen
der gewünschten
Gruppe kann vor der Immobilisierung des ersten Reaktanten auf der
Oberfläche
aber auch nach dessen Immobilisierung auf der Oberfläche erfolgen.
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Vorteilhafterweise
können
erfindungsgemäß als ein
Reaktant beliebige Moleküle
eingesetzt werden, solange sie eine ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe,
insbesondere eine -C=C- Doppelbindung und besonders bevorzugt eine
nicht konjugierte -C=C- Doppelbindung aufweisen.
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Die
Formulierung „ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe" umfasst bevorzugt
C2 bis C100, insbesondere C3 bis C20-Kohlenwasserstoffe, die wenigstens
einfach ungesättigt
sind. Die Kohlenwasserstoffegruppe kann geradkettig oder verzweigt,
substituiert oder unsubstituiert sein. Bevorzugt handelt es sich
um eine terminate ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe.
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Bei
dem Molekül,
welches eine ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe aufweist, kann es sich grundsätzlich um
einen ungesättigten
Kohlenwasserstoff oder einen substituierten ungesättigten
Kohlenwasserstoff handeln, aber auch um ein Molekül, bei welchem
die ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe selbst einen Substituenten darstellt.
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Die
ungesättigten
Kohlenwasserstoffe können
mit funktionellen Gruppen wie beispielsweise OH, COOH, COOR, NO2, RSO2, wobei R
ein geradkettiger oder verzweigter, substituierter oder unsubstituierter
Kohlenwasserstoff mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen ist, oder mit
funktionellen Molekülen
substituiert sein.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung „Mercaptan" umfasst alle dem
Fachmann bekannten Verbindungen bzw. Moleküle, die wenigstens eine -SH-Gruppe
aufweisen.
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Beispiele
für bevorzugte
Moleküle,
die mit einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe substituiert sein können oder eine Mercaptangruppe
enthalten können,
umfassen Naturstoffe wie beispielsweise Zucker und Kohlenhydrate,
Aminosäuren,
Peptide, Phosphopeptide, Proteine, Enzyme, Antikörper, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Nukleinsäuren.
Weitere bevorzugte Beispiele umfassen Farbstoffe, radioaktiv markierte Moleküle, Isotopen
markierte Moleküle,
Monomere für
Polymerisationsreaktionen oder Polymere, lumineszierende Moleküle, insbesondere
fluoreszierende Moleküle,
elektrolumineszierende Moleküle
bzw. Polymere, Nanopartikel, Vesikel und anorganische Katalysatoren.
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Diese
Moleküle
werden, um als Reaktant im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden
zu können,
mit einer oder mehreren ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppen oder Mercaptangruppen versehen. Falls diese
Gruppierungen bereits im Molekül
enthalten sind, können
diese vorhanden Gruppierung zur Durchführung der Reaktion genutzt
werden. Es ist auch möglich,
noch weitere zusätzliche
Kohlenwasserstoff- oder mercaptangruppen in die Moleküle einzubringen.
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Die
eine ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe oder eine Mercaptangruppe aufweisenden Moleküle umfassen
besonders bevorzugt elektrolumineszierende, z.B. rot, grün und/oder
blau elektrolumineszierende Moleküle bzw. Polymere. Besonders
bevorzugte Beispiele für
elektrolumineszierende Moleküle
umfassen Poly(1,4-phenylenvinylene)
(PPV) und davon abgeleitete Derivate, insbesondere PPV-Copolymere
und CN-PPVs, Poly(3-alkylthiophene) und davon abgeleitete Derivate,
Poly(para-phenylene) (PPP) und davon abgeleitete Derivate, insbesondere
Leiter-Poly(para-phenylene) (LPPP), und Gemische solcher Verbindungen,
welche für
die Erfindung mit einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe oder einer Mercaptangruppe derivatisiert werden.
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Besonders
bevorzugte Beispiele für
Nanopartikel umfassen Quantum Dots, insbesondere Halbleitermaterialien
wie beispielsweise CdS, CdSe, CdTe, ZnS, TiO2 oder ähnliche Übergangsmetallchalkogenide,
und Metallpartikel, insbesondere aus Au, Ag, Pt, Pd und Cu. Die
Nanopartikel können
z.B. oberflächenfunktionalisiert
vorliegen und/oder sie können
in organisch ummantelter Form vorliegen. Eine organische Ummantelung wird
bevorzugt aus verzweigten Kohlenwasserstoffen gebildet, die substituiert
oder unsubstituiert sein können
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Die
Immobilisierung des ersten Reaktanten an eine Oberfläche kann über beliebige
Wechselwirkungen erfolgen, die zu einer Bindung zwischen der Oberfläche und
dem zu immobilisierenden Reaktanten führen. Diese Wechselwirkungen
können
z.B. kovalent, ionisch, Wasserstoffbrücken oder van-der Waals-Kräfte sein. Die
Bindung an die Oberfläche
erfolgt in einer Ausführungsform
nicht über
die Mercaptangruppe bzw. über
die ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe, so dass diese für die Reaktion mit dem zweiten
Reaktanten zur Verfügung
steht. Bevorzugt weist der an die Oberfläche zu bindende erste Reaktant
eine funktionelle Gruppe auf, welche die Bindung an die Oberfläche ermöglicht.
Besonders bevorzugt sind Hydroxyl-, Thiol- oder Amino-Gruppen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Immobilisierung des ersten Reaktanten durch Selbstassemblierung
unter Ausbildung einer selbstassemblierten Monoschicht.
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Die
Immobilisierung des ersten Reaktanten auf der Oberfläche kann
gleichmäßig über die
gesamte Oberfläche
erfolgen, die Immobilisierung kann aber auch nur an festgelegten
Abschnitten auf der Oberfläche erfolgen,
so dass die Oberfläche
bereits durch die Immobilisierung des ersten Reaktanten eine Strukturierung erfahren
kann. Überschüssiger und/oder
loser erster Reaktant wird nach seiner Immobilisierung von der Oberfläche entfernt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden mit einer Mercaptangruppe oder einer ungesättigten Kohlenwasserstoffgruppe
derivatisierte Dendrimere und/oder Silane als erster Reaktant verwendet
und auf der Oberfläche
immobilisiert. Die Dendrimere, beispielsweise PAMAM-Dendrimere, bzw.
die Silane verfügen über wenigstens
eine funktionelle Gruppe, die zu einem Mercaptan oder einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe umgesetzt werden kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist ein eine Mercaptangruppe (Thiol) enthaltendes Molekül als erster
Reaktant auf der Oberfläche
immobilisiert. Insbesondere die Thiol-Gruppe des Mercaptans kann
sowohl vor dessen Immobilisierung auf der Oberfläche bereits im Molekül vorhanden
sein, vorzugsweise in geschützter
Form, oder sie kann erst nach der Immobilisierung auf der Oberfläche durch
chemische Umsetzung einer anderen funktionellen Gruppe erzeugt werden.
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Eine
beispielhafte Funktionalisierung von Glasträgern mit Mercaptanen ist in
Schema 2 gezeigt. Die Funktionalisierung immobilisierter Dendrimere
oder Silane erfolgt analog, wobei die Dendrimere bzw. Silane nach
ihrer Immobilisierung auf der Trägeroberfläche vorzugsweise
als selbstassemblierte Monoschichten vorliegen.
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Die
Formulierung „Oberfläche" umfasst alle Flächen auf
welchen einer der beiden Reaktanten, vorzugsweise das Mercaptan
immobilisiert werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
verhindern die verwendeten Oberflächen zumindest teilweise die
Reflexion oder Weiterleitung von Licht im Oberflächenträger. Auf diese Weise kann eine
hohe Randschärfe
bei der Erzeugung von Strukturen erreicht werden.
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Die
Oberfläche
besteht bevorzugt aus Si, SiOx mit 0< x < 5,
wobei SiO2 besonders bevorzugt ist, Polysiloxanen,
Ge, Ge-Oxiden, wobei GeO2 besonders bevorzugt
ist, Metallen, wie beispielsweise Au, Ag, Cu, Pd, Pt und besonders
bevorzugt Al, Metalloxiden, wobei Al-Oxide, wie beispielsweise Al2O3, ZrO2,
und In-Sn-Oxide (ITO), wie beispielsweise In2O3/SnO2, besonders
bevorzugt sind, GaAs, InP, beliebigen Gemischen von Metallen und
Oxiden und/oder Halbleitermaterialien, insbesondere Gemischen von
Ge, Al und/oder deren Oxiden, Legierungen von Ge und/oder Al und
andere Halbleitermaterialien.
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Die
Oberfläche
ist vorzugsweise 0,1–10
mm stark. Besonders bevorzugt ist eine Stärke von 5 ± 1 mm, stärker bevorzugt von 2 ± 1 mm
und nochmals stärker
bevorzugt von 0,5 ± 0,4
mm.
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Die
Oberfläche
verfügt
bevorzugt über
funktionelle Gruppen, wie beispielsweise Amino-, Hydroxyl- oder
Thiolgruppen, durch welche die Immobilisierung des ersten Reaktanten
auf der Trägeroberfläche möglich ist.
Liegt eine SiOx-Oberfläche
vor, sind Hydroxylgruppen bevorzugt.
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Die
Oberfläche
ist bevorzugt eine Trägeroberfläche, wobei
bevorzugt Polymere, Glas, Quartz- und Siliciumwafer, sowie kombinierte
Si/SiOX Elemente mit 0 < x < 5
als Träger
auf welchem die Oberfläche
aufgebracht ist, Verwendung finden. Des Weiteren können alle
Materialien, welche wie oben beschrieben die Oberfläche bilden,
auch den Träger
selbst bilden. Die Träger
und damit auch die Oberflächen
können
planar oder nicht-planar, z.B. konkav oder konvex, sein. Die Verwendung
von Silicium-, Siliciumoxid- und
kombinierten Silicium/Siliciumoxidträgern ist besonders bevorzugt.
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Die
Reaktion zwischen Mercaptan und ungesättigtem Kohlenwasserstoff ist
bevorzugt photoinduziert oder Radikal-induziert.
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Durch
die Induktion zerfällt
das eingesetzte Mercaptan vor der Additionsreaktion mit der ungesättigten Kohlenwasserstoffgruppe
in ein Wasserstoff- und
ein Schwefel-lokalisiertes Radikal. Das Schwefelradikal addiert
dann selektiv an eine Doppelbindung, bevorzugt an eine terminate
Doppelbindung. Die Additionsreaktion läuft bevorzugt unter Bildung
eines anti-Markownikow-Produkts ab.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist chemoselektiv, d.h. die an der Reaktion beteiligten funktionellen Gruppen
gehen weitgehend keine anderen Reaktionen mit anderen funktionellen
Gruppen ein. Solche „anderen
funktionellen Gruppen" können in
den Reaktanten selbst und in weiteren in der Reaktionslösung vorhandenen,
aber nicht direkt an der Reaktion teilnehmenden, Substanzen, vorliegen.
Die Reaktion ist insbesondere kompatibel zu funktionellen Gruppen
wie Carbonsäuren,
Estern, Amiden, Nitrilen, Hydroxy, O- und N-Carbonyl, Alkyl, Aryl
(Thio)Ethern, Aminen, deren Gegenwart die Reaktion nicht stört. Auch
Halogene können
als funktionelle Gruppen im Reaktionsgemisch vorliegen. Durch die
chemoselektive Reaktion kann das Reaktionsprodukt unter weitgehendem
Ausschluss von Nebenprodukten exakt vorhergesagt und erhalten werden.
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Die
chemoselektive Reaktion ermöglicht
somit die zielgerichtete Planung und Herstellung von beschichteten
Oberflächen.
Die Vielzahl zum erfindungsgemäßen Verfahren
kompatibler funktioneller Gruppen ermöglicht den weitgehenden Verzicht
auf den Einsatz von Schutzgruppenchemie während der Reaktion. Darüber hinaus
zeigen die erfindungsgemäß funktionalisierten
Reaktanten keine unspezifische Komplexbildung und/oder unspezifische
Bindung an die Oberfläche.
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Neben
der Chemoselektivität
zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
durch Regioselektivität aus,
d.h. die Reaktanten reagieren an einer definierten, durch die Funktionalisierung
mit -SH oder einer Doppelbindung festgelegten Stelle im Molekül. Die Immobilisierung
an die Oberfläche
erfolgt dann ausschließlich über die
so funktionalisierte Reaktionsstelle. Die Funktionalisierung mit
-SH oder einer Doppelbindung kann in jedem beliebigen Abschnitt
auf der Oberfläche
eines Moleküls
erfolgen, der einer solchen Funktionalisierung zugänglich ist.
Beispielsweise können
so, falls die Proteinstruktur bekannt ist, gezielt die Domänen eines
Proteins ausgesucht und anschließend funktionalisiert werden, über die
eine Bindung an die Oberfläche
erfolgen soll.
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Chemoselektivität und Regioselektivität des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglichen
eine gerichtete Immobilisierung einer Vielzahl komplexer Substrate
an Oberflächen,
wobei deren Funktionalität
und/oder Aktivität
erhalten bleibt. Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren, ist es möglich,
die Reaktionsstellen in den zu addierenden Molekül so zu wählen, dass sich die zwischen
den Reaktanten bildende kovalente Bindung die native Funktionalität oder Aktivität der Reaktanten
nicht oder nur unwesentlich beeinflusst. Bei der Immobilisierung
von Proteinen ist es beispielsweise vorteilhaft, die Reaktions-
bzw. Additionsstellen so zu wählen,
dass sie aktive Zentren der Proteine nicht beeinflussen. In einer
anderen Ausführungsform
ist es möglich,
die Reaktionstelle so zu wählen,
dass sie gerade im aktiven Zentrum eines Proteins liegt, um so die
katalytische Aktivität
des Proteins zu hemmen oder vollständig auszuschalten. Auf diese
Weise können
Aktivitätsstudien
durchgeführt
werden. In einer weiteren Ausführungsform
kann das gleiche Protein in unterschiedlichen experimentellen Ansätzen über verschiedene
Domänen
bzw. Abschnitte auf einer Oberfläche immobilisiert
werden. Durch Vergleich der unterschiedlichen Immobilisierungsansätze können Hinweise
auf die katalytische Struktur oder das Substratbindungsverhalten
des Proteins gewonnen werden. Selbstverständlich können beispielsweise aber auch
Chromophore oder lumineszierende Moleküle selektiv so immobilisiert werden,
dass das Chromophor- bzw. Lumineszenzsystem nicht beeinträchtigt wird.
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Aufgrund
der hohen Chemoselektivität
und Regioselektivität
zeichnet sich das erfindungsgemäße Immobilisierungsverfahren
ferner durch seine hohe Reproduzierbarkeit aus. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zudem
zu einer gleichmäßigen und
dichten Belegung der Oberflächen
mit aktiven bzw. funktionalen Molekülen.
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Die
Reaktion kann unter Verwendung von Radikalstartern wie beispielsweise
N,N-Azobisisobutyronitril (AIBN) oder Ammoniumpersulfat (APS) Radikal-induziert
werden. Bei Radikal-Induktion kann die Strukturierung der zu beschichtenden
Oberfläche
z.B. durch Verwendung von Masken, die abstandslos auf die Oberfläche aufgebracht
werden, erhalten werden. Abstandslos bedeutet dabei, dass zwischen
Oberfläche
und Maske, kein Raum zur Verfügung
steht, in den Radikalstarter eindringen bzw. eindiffundieren können, um
dort die Additionsreaktion zwischen den beiden Reaktanten zu induzieren.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Reaktion zwischen Mercaptan und ungesättigtem Kohlenwasserstoff eine
photochemische Reaktion, die vorzugsweise photoinduziert ist. Die
Photoinduktion wird durch Bestrahlung der Reaktanten erreicht. Zur
Bestrahlung kann Licht mit Wellenlängen aus dem sichtbaren Bereich
und/oder dem infrarot Bereich verwendet werden, jedoch wird die
photochemische Reaktion vorzugsweise durch UV-Licht induziert. Dabei
wird bevorzugt Licht des UV-Wellenlängenbereichs
von 200–400
nm verwendet. Besonders bevorzugt wird die Photoinduktion in einem
Wellenlängenbereich
von 350 bis 400 nm und noch stärker
bevorzugt bei 365 ± 5
nm durchgeführt.
Als Lichtquelle kann dabei jede geeignete Lampe, die über ein
geeignetes Spektrum verfügt,
verwendet werden. Die Verwendung von Quecksilberdampflampen stellt
für die
Induktion durch UV-Licht eine bevorzugte Ausführungsform dar.
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Die
Dauer der Photoinduktion bzw. Belichtung liegt in einem Bereich
von 1 Sekunde bis 30 Minuten, bevorzugt in einem Bereich von 1 Sekunde
bis 20 Minuten und ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von
1 Sekunde bis 10 Minuten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die photochemische Reaktion durch Verwendung eines Lasers induziert,
wobei die Verwendung eines Lasermikroskops besonders bevorzugt ist.
Durch die Verwendung von Laserlicht ist es erfindungsgemäß auch möglich die
einer bestimmten Energie entsprechende Wellenlänge durch Einfach- oder Mehrfach-Photonen-Anregung
zu erzeugen. Einfach-Photonen-Anregung ist besonders bevorzugt.
Zwei-Photonen- und Drei-Photonen-Anregung stellen bevorzugte Ausführungsformen
der Mehrfach-Photonen-Anregung dar. Zwei-Photonen-Anregung kann
durch die hohe, lokalisiert gebündelte
Energie Laser-Pulse erfolgen. Das bedeutet, dass während der
Dauer eines Pulses Moleküle
gleichzeitig zwei oder drei (bei Drei-Photonen-Anregung) Photonen
einer längeren
Wellenlänge
aufnehmen, wodurch ein Elektron in den ersten Singulett-Anregungszustand
angehoben wird. Diese hohe Energie ist lokalisiert, d.h. nicht nur
in der X- und Y- Ebene sondern auch in der Z-Ebene definiert. Dadurch
kann die zwei-Photonen-Anregung zur Erstellung dreidimensionaler
Abbildungen verwendet werden. Die Fokussierung des hochenergetischen
Peaks erreicht man durch die Verwendung von optischen Mikroskop-Objektiven
bzw. Objektiven mit hoher numerischer Apertur.
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Die
Anwendung von Lasermikroskopen, welche über einen computergesteuerten,
in der X-Y-Ebene beweglichen Objektträgertisch verfügen, kann
eine Auflösung
der funktionalisierten Oberflächen
im nm-Bereich ermöglichen
und stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Die Auflösung konventioneller optischer
Mikroskope ist durch Beugungseffekte auf rund die Hälfte ihrer
Strahlungswellenlänge
begrenzt. Durch die Fokussierung des Laserstrahls mit Hilfe von
Objektiven zur Erzeugung eines beugungsbegrenzten Punktes ist die
Breite der Strukturen nicht mehr durch den Durchmesser des Laserstrahls begrenzt.
Die optische Auflösung
eines solchen Mikroskops kann 100 nm betragen, so dass man die Strukturen
scannen kann und nicht mehr auf die Auflösung des in der Photolithographie
verwendeten Fluoreszenz-Scanners angewiesen ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die photochemische Reaktion unter Verwendung von optischer
Raster-Nahfeldmikroskopie (SNOM; scanning near-field optical microscope)
induziert bzw. SNOM zur Strukturierung verwendet. SNOM ermöglicht die
Auflösung
von Strukturen von bis zu 10 nm. SNOM basiert auf der Ausnutzung
extrem kurzreichweitiger Wechselwirkungen zwischen einer Sonde und
einer Oberfläche,
wobei das mit dem Abstand exponentiell abklingende optische Nahfeld
herangezogen wird. Das Prinzip der SNOM besteht darin, eine submikroskopische
Strahlenquelle in Form einer Nahfeldsonde im Abstand von nur wenigen
Nanometern, und somit innerhalb der Reichweite des Nahfelds, rasterförmig über eine Oberfläche zu bewegen.
Dabei ist die Auflösung
im Wesentlichen nur durch die Geometrie der Sonde (d.h. in der Regel
durch den Aperturdurchmesser) und nicht durch die Strahlungswellenlänge bestimmt.
Die Verwendung von Sonden mit definierter Sondengeometrie bei hoher
Strahlungsemission ist bevorzugt.
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Das
Verfahren ist rasternd, d.h. Strukturen werden durch punkt- und
zeilenweises Zusammensetzen vieler Einzelbestrahlungsvorgänge gewonnen.
Anstelle von SNOM können
auch Rastertunnel (STM)- und Rasterkraftfeldmikroskopie (AFM) eingesetzt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung findet die photochemische Reaktion zur
Addition des zweiten Reaktanten nur in solchen Bereichen der Oberfläche statt,
die bestrahlt werden. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Beschichtung
strukturiert, bevorzugt mikro- oder nanostrukturiert, erfolgt. Strukturierung
im erfindungsgemäßen Sinn
umfasst dabei jegliche äußere Form
der Oberflächenbeschichtung, die
nicht auf einem zufälligen
Beschichtungsergebnis basiert. Nano- bzw. Mikostrukturierung beschreibt
Strukturen im Nanometer- bzw. Mikrometerbereich, bevorzugt zwischen
10 nm und 1000 μm,
stärker
bevorzugt zwischen 10 nm und 100 μm
und am stärksten
bevorzugt zwischen 10 nm und 1 μm.
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Sowohl
die Strukturierung durch Verwendung von Masken, als auch die Strukturierung
durch Verwendung von Laser kann Strukturen im Nanometerbereich erzeugen.
Die oben beschriebene Nanostrukturierung durch Laser, insbesondere
durch SNOM, ist besonders bevorzugt. Durch Nanostrukturierung mittels
Laser werden bevorzugt Strukturen Im Bereich von 10–500 nm,
stärker
bevorzugt von 10–100
nm und am stärksten bevorzugt
von 10–100
nm erhalten.
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In
einer Ausführungsform
ermöglicht
die Verwendung eines Lasers die selektive Bestrahlung der Oberfläche. Selektive
Bestrahlung beschreibt die Bestrahlung vorbestimmer, eng definierter
Bereiche auf der Oberfläche.
Nur in den vom Laser bestrahlten Bereichen findet dabei die erfindungsgemäße Reaktion
statt bzw. erfolgt eine Strukturierung der Oberfläche. Der
selektive Bereich kann für
jeden Bestrahlunsvorgang beliebig gewählt werden. Durch Entfernen
von überschüssigem zweiten
Reaktanten nach einer ersten Bestrahlung in einem ersten selektiven
Bereich und Aufbringen eines weiteren unterschiedlichen Reaktanten
und einer zweiten Bestrahlung in einem anderen, zweiten selektiven
Bereich, ist es möglich
eine Oberfläche
gezielt in definierten Bereichen unterschiedlich zu beschichten
bzw. zu strukturieren. Der Vorgang kann beliebig häufig wiederholt
werden (multiple Strukturierung).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ermöglicht
die multiple Strukturierung den Aufbau bzw. die Gestaltung dreidimensionaler
Strukturen, wie zum Beispiel Kammern, Röhren oder Kanäle auf der
Oberfläche. Aber
auch verschiedene Targets oder Testsubstanzen für Screening-Verfahren oder
elektrolumineszierende Polymere, die unterschiedliche Farben emittieren,
können
beispielsweise auf diese Weise auf einer Oberfläche immobilisiert werden.
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Die
Randunschärfe
bei der selektiven Bestrahlung mit Laser, insbesondere bei Verwendung
des SNOM-Verfahrens, beträgt
höchstens ± 1 μm, stärker bevorzugt
höchstens ± 500 nm,
noch stärker
bevorzugt höchstens ± 100 nm
und am stärksten
bevorzugt ± 10
nm.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird zur Festlegung der Bereiche, die einer Bestrahlung zugänglich sind,
wird eine Maske verwendet. Die Erfindung umfasst weiterhin alle
Techniken, die in entsprechenden photolitographischen Verfahren
eingesetzt werden.
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Die
Form der Maske entspricht dem Bereich an welchem keine photochemische
Reaktion stattfindet, d.h. kein Reaktant addiert wird. An Stellen,
welche in der Maske ausgespart sind, d.h. die einer Bestrahlung oder
Radikalinitiatoren zugänglich
sind, findet eine Reaktion statt. An solchen Stellen wird erfindungsgemäß Reaktant
addiert. Die Masken können
aus Formelementen wie Linien, Kreisen, Punkten, Feldern und dergleichen
bestehen. Die Abmessungen der Formelemente liegen bevorzugt im Nano- bis Mikrometerbereich,
bevorzugt zwischen 350 nm bis 100 μm, stärker bevorzugt zwischen 350
nm bis 10 μm
und am stärksten
bevorzugt zwischen 350 nm bis 1 μm.
Die Abmessungen der Formelemente werden durch die Wellenlänge des
zur Bestrahlung eingesetzten Lichtes in ihrer Minimalgröße begrenzt.
Bei der erfindungsgemäß bevorzugten
Verwendung von Licht einer Wellenlänge λ = 365 ± 5 nm betragen die minimalen
Abmessungen der verwendeten Formelemente somit 365 ± 5 nm.
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Die
Masken werden bevorzugt so auf der Trägeroberfläche fixiert, dass kein Abstand
zwischen Maske und Trägeroberfläche vorhanden
ist. Die Abweichung bei der Addition des zweiten Reaktanten bezüglich der Maskenstruktur
beträgt
bevorzugt höchstens ± 2 μm und stärker bevorzugt
höchstens ± 0,5 μm. Bevorzugt
wird ein Maskenmaterial verwendet, welches eingestrahltes Licht
nicht reflektiert und/oder weiterleitet. Auf diese Weise wird zu
einer höheren
Randschärfe
bei der Erzeugung von Strukturen beigetragen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden nacheinander unterschiedlich strukturierte Masken
verwendet. Dies ermöglicht
entsprechend eine multiple Strukturierung, wie sie weiter oben für die Verwendung
von Lasern ausführlich
beschrieben ist.
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Die
Oberfläche
der Bereiche, die durch das erfindungsgemäße Verfahren beschichtet werden,
können durch
durch das erfindungsgemäße Verfahren
auch funktionalisiert werden. Im Gegensatz hierzu ist jedoch eine
inerte Beschichtung ebenfalls möglich.
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Eine
inerte Beschichtung kann weiteren Reaktionen oder Umsetzungen unabhängig von
den Reaktionsbedingungen in keiner Weise zugänglich sein oder eine inerte
Beschichtung kannnur unter den in der Reaktionslösung vorliegenden Bedingungen
einer weiteren Reaktion bzw. Beschichtung nicht zugänglich sein.
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Eine
funktionalisierte Beschichtung weist beliebig zu wählende,
von der Art der Funktionalisierung abhängige Charakteristika auf.
Die Funktionalisierung kann beispielsweise verwendet werden, um
chemische Reaktionen Abschnitts-lokalisiert auf der beschichteten
Oberfläche
auszuführen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Reaktanten, die zu einer inerten Beschichten
führen,
mit Reaktanten, die zu einer Funktionalisierung führen, vor
der Induktion der Reaktion vermischt. Durch Einstellung unterschiedlicher
Mischungsverhältnisse
ist es dadurch möglich,
die Funktionalisierung in verschiedenen Bereichen der Oberfläche graduell,
d.h. je nach Anteil des zu einer inerten Beschichtung führenden
Reaktanten, abzustufen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Funktionalisierung der Oberflächen durch Mikrofluidik. Mikrofluidsysteme
weisen eine Vielzahl von Mikrofluidstrukturen auf. In diese Mikrofluidstrukturen
(z.B. Kammern, Kanäle
etc.) werden Reaktanten bzw. die auf eine Oberfläche aufzubringenden funktionellen
Moleküle
in Nanolitervolumina eingebracht. Da Mikrofluidik und Photolitographie
zueinander kompatibel sind, ist es möglich, anschließend das
erfindungsgemäße Verfahren
im Mikrofluidsystem durchzuführen,
so das erfindungsgemäß strukturierte
bzw. funktionalisierte Mikrofluidoberflächen erhalten werden können. Die
Ausführungsform
zeichnet sich durch den Einsatz geringer Reaktantenvolumina aus.
Durch Verwendung eines solchen Mikrofluidsystems ist es darüber hinaus
möglich,
einen Reaktanten nach erfolgter Immobiliserung leicht zu entfernen
und im Rahmen einer multiplen Immobilisierung nacheinander weitere
unterschiedliche Reaktanten in das System einzubringen. So ist es
möglich
auf einfache Weise unterschiedlich funktionalisierte Oberflächen bzw.
Mikrofluidstrukturen auf engstem Raum bereitzustellen.
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Eine
Funktionalisierung erfolgt bevorzugt durch Verwendung von mit einer
Mercaptangruppe oder einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe derivatisierten funktionellen Molekülen als
zweiten Reaktanten. Funktionelle Moleküle umfassen bevorzugt biologische
Moleküle
wie Proteine, Peptidfragmente, Antikörper Enzyme, Nukleinsäuren, Zucker
und Lipide, Farbstoffe, radioaktiv markierte Moleküle, Isotopen
markierte Moleküle,
Monomere für
Polymerisationsreaktionen, Polymere, lumineszierende Moleküle, insbesondere
fluoreszierende Moleküle,
elektrolumineszierende Moleküle
bzw. Polymere, Nanopartikel, Vesikel und anorganische Katalysatoren.
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Funktionalisierung
umfasst ferner, dass die Oberfläche
nach dem erfindungsgemäßen Strukturierungsverfahren
einer weiteren beliebigen chemischen Umsetzung unterzogen werden
kann. Dabei können
sowohl weitere Moleküle
addiert als auch Gruppen, z.B. Schutzgruppen, von der Oberfläche abgespalten
werden. Ebenso ist die Umwandlung einer immobilisierten funktionellen
Gruppe in eine andere funktionelle Gruppe, beispielsweise durch
Oxidation oder Reduktion möglich,
wobei gegebenenfalls vor der Umsetzung eine Schutzgruppe abgespalten
werden kann.
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Funktionalisierung
im erfindungsgemäßen Sinn
umfasst des weiteren das Verändern
und/oder Hinzufügen
von Eigenschaften der Oberfläche
wie elektrische Leitfähigkeit,
dielektrische Anisotropie, Doppelbrechung, Rotationsviskosität, Elastizitätskonstanten,
Lichtempfindlichkeit, Temperatursensivität, Oxidations- bzw. Reduktionseigenschaften,
saure und basische Eigenschaften, hydophobe und hydrophile Eigenschaften etc.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die oben beschriebenen funktionellen
Moleküle
erst nach dem erfindungsgemäßen Strukturierungsverfahren
zugegeben und über
Wechselwirkungen mit dem immobilisierten zweiten Reaktanten an die
Oberfläche
gebunden.
-
In
einer hierzu besonders bevorzugten weiteren Ausführungsform wird als zweiter
Reaktant eine ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe oder ein Mercaptan eingesetzt wird, welche
bzw. welches mit einem ersten Bindepartner eines hochaffinen Bindepaares
funktionalisiert ist. Der erste Bindepartner des hochaffinen Bindepaares
wird so erfindungsgemäß auf einer
strukturierten Oberfläche
immobilisiert. Anschließend
wird ein weiterer Reaktant oder eine Reaktionslösung umfassend den zweiten
Bindepartner des hochaffinen Bindepaares zugegeben, der dann mit
dem ersten immobilisierten Bindepartner in Wechselwirkung tritt.
Die Wechselwirkungen zwischen den Bindepartnern können kovalent,
hydophob, ionisch, Wasserstoffbrücken
oder Van der Waals-Kräfte
sein. Beispiele für
bevorzugte hochaffine Bindepaare umfassen Biotin bzw. biothinylierte
Substrate/(Strept-)Avidin, Ni(Nitrilessigsäure)n/His-Tags,
Antikörper/Epitop,
Rezeptor/Ligand, Dien/Dienophil und komplementäre Nukleinsäuren. Erfindungsgemäß ist die
Verwendung von Biotin bzw. biothinylierten Substraten/(Strept-)Avidin
besonders bevorzugt, wobei bevorzugt Biotin oder ein biothinyliertes
Substrat durch das erfindungsgemäße Verfahren
direkt auf einer Oberfläche
immobilisiert ist.
-
Die
Ausbildung von Komplexen zwischen hochaffinen Bindepartnern, wobei
ein Partner erfindungsgemäß an einer
Oberfläche
immobilisiert ist, kann ebenfalls zu einer Funktionalisierung einer
strukturierten Oberfläche
verwendet werden. Der zweite nicht direkt an die Oberfläche immobilisierte
Bindepartner kann in jeder beliebigen Weise funktionalisiert sein.
Bevorzugte Funktionalisierungen umfassen alle Funktionen wie sie
weiter oben für
eine direkte Funktionalisierung der Oberfläche bereits diskutiert wurden.
Bevorzugt werden Komplexe zur Herstellung Bindepartner vermittelter
Nanostrukturierungen, wie z.B. leitender Mikrostrukturen, verwendet.
Beispiele für
derartige Nanostrukturierungen umfassen Metallpartikel, bevorzugt
Au, Ag, Pt, Pd und Cu, wobei die Metalle auf ihrer Oberfläche derivatisiert
sein können,
insbesondere mit einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffgruppe oder einem Thiol und Quantum-Dots, insbesondere
Halbleitermaterialien wie beispielsweise CdS, CdSe, CdTe, ZnS, TiO2 oder ähnliche Übergangsmetallchalkogenide.
Die Ausbildung Biotin-Streptavidin vermittelter Goldstrukturierungen
ist besonders bevorzugt. Ferner eignet sich diese Ausführungsform bevorzugt
zur Immobilisierung von Rezeptoren oder Antikörpern insbesondere zum Screening
nach biologischen Interaktionspartnern.
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Insbesondere
die eben beschriebene Ausführungsform,
welche ein hochaffines Bindepaar verwendet, eignet sich zur Herstellung
einer universellen strukturierten Bindeoberfläche oder eines molekularen
Clips, die nach ihrer Herstellung nicht auf eine bestimmte Funktionalisierung
festgelegt sind, sondern erst später
durch entsprechende Wahl eines funktionalisierten zweiten Bindepartners
des hochaffinen Bindepaares funktionalisiert werden können.
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Zur
bevorzugten Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird wie bereits erläutert
ein Thiol-funktionalisierter, Trägeroberflächen-gebundener
erster Reaktant verwendet. Der zu addierende zweite Reaktant wird
gleichmäßig auf
die Trägeroberfläche aufgebracht.
Bevorzugt wird der zu addierende zweite Reaktant durch Zentrifugation
gleichmäßig auf
die Trägeroberfläche aufgebracht.
Nach Belichtung und Entfernen Reaktanten durch Waschen kann ein
weiterer Reaktant auf die Oberfläche
aufgebracht und immobilisiert werden. Das Verfahren kann beliebig
oft wiederholt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird dem zu verteilenden zweiten Reaktanten vor der Zentrifugation
ein Detergenz zugegeben. Die Oberflächenspannung der Lösung wird
so herabgesetzt und die gleichmäßige Verteilung
auf der Trägeroberfläche erleichtert.
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Die
Belichtung zur Induktion der photochemischen Reaktion wird wie beschrieben
bevorzugt durchgeführt
nachdem der zweite Reaktant auf der Trägeroberfläche angetrocknet ist.
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Nicht
umgesetzter zweiter Reaktant wird nach der Reaktion von der Oberfläche entfernt.
Alle Arbeitsschritte werden bevorzugt unter Schutzgasatmosphäre (z.B.
Stickstoff, Argon, etc.) und in einer Lichtumgebung, welche nicht
zur Induktion der photochemischen Reaktion beitragen kann (z.B.
Gelblicht, Rotlicht etc.) durchgeführt. Nach der Belichtung wird
der zweite Reaktant vorzugsweise durch einfaches Spülen entfernt. Das
zu verwendete Lösungsmittel
unterliegt keinen Beschränkungen
solange es nicht mit den immobilisierten Reaktanten reagiert. Bevorzugt
ist die Verwendung von DMF und Wasser.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird der zu addierende zweite Reaktant nach der Reaktion
durch einen zum Waschschritt zusätzlichen
Zentrifugationsschritt von der Oberfläche entfernt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann sowohl in polaren als auch in unpolaren Lösungsmitteln, in protischen
als auch in aprotischen Lösungsmitteln
sowie in Lösungsmittelgemischen
durchgeführt
werden. Beispielhafte Lösungsmittel,
die nicht beschränkend
auf die Erfindung wirken, sind Wasser, Alkohle, Dimethylformamid
(DMF), Hexan, Chloroform sowie Toluol. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch in der Gasphase durchgeführt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird bevorzugt in hochsiedenden Lösungsmitteln, bevorzugt DMF, oder
in Gemischen hochsiedender Lösungsmittel
durchgeführt.
Der Siedepunkt eines Lösungsmittels
ist dabei bevorzugt ≥ 100°C, stärker bevorzugt ≥ 120°C und am
stärksten
bevorzugt ≥ 150°C. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird ein DMF/Toluol-Gemisch im Verhältnis DMF:Toluol von 10:1 bis
2:1 und bevorzugt im Verhältnis
3:1 eingesetzt..
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird dem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
ein Mittel zugegeben, welches die photochemische Energieübertragung
unterstützt
bzw. katalytisch wirkt oder/und während der Reaktion stabilisierend
auf radikalische Zwischenstufen wirkt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in einem Temperaturbereich von –20° bis 150°C ausgeführt werden, vorzugsweise jedoch
bei Raumtemperatur (20°C
+/– 5°C).
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Zusammenfassend
zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
in der praktischen Durchführung somit
durch kurze Reaktionszeiten sowie einfache Substanzauftragungs-
und Waschprozesse aus. Die Selektivität und Milde des Verfahrens
ermöglicht
die vielfältigen
Nutzungen der erfindungsgemäßen Strukturierungstechnik.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren
automatisiert durchgeführt.
Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem automatisierbaren
Mikrofluidsystem in Kombination mit Laser- oder Laser-Spiegel-Technologie
eingesetzt.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine beschichtete
Oberfläche
bzw. ein Träger
der über
eine solche Oberfläche
verfügt,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlich
ist. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlichen
Oberflächen
bzw. Microarrays zeichnen sich durch eine hohe Dichte der immobilisierten
Moleküle,
eine hohe native Aktivität
bzw. Funktionalität
der immobilisierten Moleküle
und die Stabilität
der Beschichtung aus. Die strukturierten bzw. funktionalisierten
Oberflächen
zeigen während
der Reaktionen in welchen sie verwendet werden keine Desorption
immobilisierter Moleküle.
Die strukturierten Oberflächen
oder Träger
können
planar oder nicht-planar sein.
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Die
Beschichtung einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen
Oberfläche
kann Naturstoffe wie beispielsweise Zucker und Kohlenhydrate, Aminosäure, Peptide,
Phosphopeptide, Proteine, Enzyme, Antikörper, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Nukleinsäuren,
darüber
hinaus Farbstoffe, radioaktiv markierte Moleküle, Isotopen markierte Moleküle, Polymere,
Monomere für
Polymerisationsreaktionen,, lumineszierende Moleküle, insbesondere
fluoreszierende Moleküle,
Flüssigkristalle,
elektrolumineszierende Moleküle und/oder
Polymere, Nanopartikel, Vesikel und/oder anorganische Katalysatoren
umfassen.
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Derart
beschichtete Oberflächen
können
für eine
Vielzahl von Anwendungen, beispielsweise in der Biosensorik und
im Wirkstroffscreening, z.B. zur Identifizierung oder/und Charakterisierung
pharmakologischer Wirkstoffe, eingesetzt werden. Weiterhin können beschichteten
Oberflächen
zu Analyse von Biomolekülen, ausgewählt aus
Proteinen, Antikörpern,
Antibiotika, Nukleinsäuren,
Kohlenhydraten, Lipiden, Hormonen, Steroiden etc., dienen. Die beschichteten
Oberflächen
können
ferner zur Nachahmen der äußeren Hülle einer
Zelle verwendet werden, um beispielsweise biologische Vorgänge an Zellen
zu untersuchen. Eine Verwendung in der Chirurgie oder Transplantationsmedizin
beispielsweise zum Ersatz bzw. zur Überbrückung defekter Nerven ist denkbar.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung Herstellung
von Biochips insbesondere für
das Hochdurchsatz-Screening nach neuen pharmazeutischen Wirkstoffen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung mikrofluidischer Systeme, z.B. durch strukturierte
Immobilisierung von Polymeren. Das Verfahren kann verwendet werden,
um dreidimensionale Strukturen aufzubauen, wie sie in Mikrofluidensystemen
z.B. in Form von Kanälen
bzw. Reaktionskammern benötigt
werden. Neben dem Aufbau solcher Strukturen können diese erfindungsgemäß zusätzlich beschichtet
bzw. funktionalisiert werden. Solche Systeme eignen sich insbesondere
zur Analyse und Synthese mehrstufiger katalytischer Reaktionen.
Ein weiterer Aspekt ist die Herstellung von Mikroperlen, die immobilisierte
Enzyme oder heterogene Katalysatoren tragen. Solche Mikroperlen
sind im Rahmen der Mikrofluidik besonders bevorzugt, da sie ein
hohes Oberflächen-Volumenverhältnis aufweisen, welches
für eine
effiziente heterogene Reaktion erforderlich ist.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Oberflächen,
welche mit lumineszierenden Molekülen, insbesondere fluoreszierenden
Molekülen,
elektrolumineszierenden Polymeren und/oder elektrolumineszierenden
anorganischen Molekülen
beschichtet sind. Insbesondere die Beschichtung mit elektrolumineszierenden
konjugierten Molekülen bzw.
Polymeren ist besonders vorteilhaft, da eine Feinabstimmung ihrer
Eigenschaften (Farbe, Quantenausbeute) durch Änderung der Struktur leicht
möglich
ist. Die vorliegende Erfindung umfasst eine erfindungsgemäß strukturierte
Oberfläche,
die mit rot, grün
und/oder blau elektrolumineszierenden Molekülen und/oder Polymeren beschichtet
ist. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Beispiele für
elektrolumineszierende Moleküle
umfassen Poly(1,4-phenylenvinylene) (PPV) und davon abgeleitete
Derivate, insbesondere PPV-Copolymere und CN-PPVs, Poly(3-alkylthiophene)
und davon abgeleitete Derivate, Poly(para-phenylene) (PPP) und davon abgeleitete
Derivate, insbesondere Leiter-Poly (para-phenylene) (LPPP), und
Gemische solcher Verbindungen. So beschichtete Oberflächen eignen
sich insbesondere zum Aufbau von LEDs.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Oberflächenstrukturen,
welche Flüssigkristalle
enthalten. Besonders bevorzugt ist dabei die Herstellung von TN-Zellen
(twisted nematic, TN), in welchen sich Flüssigkristalle orientieren.
Ein weiterer besonders bevorzugter Aspekt ist dabei eine Ausführungsform,
bei der jedes Bildelement (Pixel) einzeln über einen Transistor angesteuert
wird. Als Flüssigkristalle
werden bevorzugt mehrfach fluorierte Kohlenwasserstoffe eingesetzt.
Erfindungsgemäß so erhältliche
Oberflächenstrukturen
eignen sich insbesondere zum Aufbau von LCDs und AM-LCDs (active
matrix LCDs).
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von LEDs, LCDs, AM-LCDs und OLEDs. Die so hergestellten
LEDs, LCDs, AM-LCDs und OLEDs zeichnen sich gegenüber Displays
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind insbesondere durch
eine hohe Auflösung
aus.
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Des
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere zur Herstellung großflächiger LED-Anzeigen, da nach
dem Stand der Technik zu deren Herstellung sowohl anorganische Halbleitermaterialien
als auch organische Fluoreszenzfarbstoffe durch teure Verfahren
wie Sublimation oder Aufdampfen aufwendig aufgebracht werden müssen.
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Des
Weiteren weisen insbesondere OLEDs, welche durch Photolitographie
mit Photosäure
hergestellt wurden, aufgrund nicht vollständig entfernter Photosäure nur
eine beschränkte
Haltbarkeit auf. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird dieser Nachteil
des Stands der Technik ausgeräumt,
so dass sich erfindungsgemäß erhältliche
OLEDs durch eine hohe Haltbarkeit bzw. thermische Stabilität auszeichnen.
Erfindungsgemäß erhältliche
OLEDs eignen sich deshalb besonders zur Herstellung von True-Colour-Matrix-Displays.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Oberflächen,
welche mit Nanopartikeln, insbesondere Ag, Au, Pd, Pt, Cu, Quantum Dots,
Vesikeln und/oder anorganische Katalysatoren beschichtet sind. Solche
Nanopartikel können
ausschließlich
aus einem Element oder einer einzelnen Verbindung bestehen, oder
sie können
durch organische Moleküle,
vorzugsweise Kohlenwasserstoffe, ummantelt sein.
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Mit
stromleitenden Nanopartikeln strukturierte Oberflächen können zur
Bildung von leitenden Mikrostrukturen verwendet werden. Ein weiterer
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von leitenden Mikrostrukturen. Erfindungsgemäß hergestellte leitende
Mikrostrukturen können
in der Halbleiter- und Chiptechnologie eingesetzt werden.
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Mit
anorganischen Katalysatoren beschichtete Oberflächen können ebenso wie Vesikel beschichtete Oberflächen, die
beispielsweise eine Substanz in einer kontrollierten Weise freisetzen
können,
insbesondere im Rahmen von miniaturisierten Systemen, wie Mikrofluidsystemen,
verwendet werden. Solche miniaturisierten Systeme sind beispielsweise
in der Lage alle für
einen bestimmten Syntheseweg notwendigen Reaktionen in kleinem Massstab
auf engen Raum, beispielsweise ein Chip, durchzuführen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Oberflächen
welche mit Polymeren und/oder Monomeren für eine anschließende Polymerisationsreaktion
beschichtet sind. Erfindungsgemäß können so
Oberflächen-immobilisierte
dreidimensionale Strukturen (Kammern, Röhren, Kanäle etc.) aufgebaut werden,
wie sie beispielsweise in der Mikrofluidik und der Displaytechnologie
Anwendung finden. Solche dreidimensionale Strukturen können sowohl
Fluide aufnehmen, als auch bei entsprechender Funktionalisierung
ihrer Oberflächen
Reaktionen in aufgenommenen Fluiden katalysieren.
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Chemischen
Verschiebungen sind in ppm angegeben und beziehen sich auf Tetramethylsilan,
CHCl3, H2O oder
MeOH als internen Standard. Die Kopplungskonstanten J sind in Hertz
(Hz) angegeben und die Signalmultiplizitäten werden wie folgt abgekürzt: s =
Singulett, d = Dublett, dd = Dublett von Dubletts, t = Triplett, m
= Multiplett, br = breites Signal, Z = Zucker, AS = Aminosäure. Die
Zucker-Protonen bzw. Kohlenstoffe wurden mit 1–6 bezeichnet, beginnend am
anomeren Zentrum.
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Die
FAB-Massenspektren wurden auf einem Finnigan MAT MS 70 Spektrometer
gemessen. Als Matrix diente bei den FAB-Messungen standardmäßig 3-Nitrobenzylalkohol
(3-NBA).
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Als
Trägergas
für GC-MS-Untersuchungen
wurde Helium und als Standardgradient folgender benutzt: 1 min 100°C, dann innerhalb
von 5 min auf 280°C,
die 5 min gehalten wurden.
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Die
spezifischen Drehwerte [α]D 20 beziehen sich
auf die Na-D-Linie.
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Zur
analytischen Dünnschichtchromatographie
wurden Kieselgelplatten verwendet (Kieselgel 60 F254). Zur Detektion
wurde UV-Licht der Wellenlängen
254 nm bzw. 366 nm und zur Anfärbung
folgende Reagenzien verwendet:
Reagenz A: 5 g Kaliumpermanganat
auf 100 g Wasser;
Reagenz B: 2.5 g Molybdatophosphorsäure, 1 g
Cer(IV)-sulfat, 6 ml konz. Schwefelsäure und 94 ml Wasser;
Reagenz
C: 10% konz. Schwefelsäure
in Ethanol.
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Die
entsprechenden Laufmittel und Rf-Werte sind
bei den jeweiligen Verbindungen angegeben. Die säulenchromatographischen Trennungen
erfolgten an Flash-Kieselgel mit einem Überdruck von 0.3–0.8 bar.
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Die
präparative
Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) wurde mit einem System der Firma Agilent (1100 Series) durchgeführt. Als
Säulen
fanden eine CC125/21 Nucleosil 120-5 C4 Säule bzw. CC125/21 Nucleodur
120-5 C18 Gravity der Firma Macherey&Nagel bei Flussraten von 25 ml/min
Verwendung. Die analytische HPLC wurde mit einem HP 1100-Modell
der Firma Hewlett-Packard mit CC125/4 Nucleosil 120-5 C4 Säule bzw.
CC125/4 Nucleodur 120-5 C18 Gravity der Firma Macherey & Nagel mit Flussraten
von 1 ml/min durchgeführt.
Die Detektion erfolgte jeweils bei den Wellenlängen 210 nm und 280 nm. Als
Laufmittel wurden Wasser + 0.1 Vol.-% TFA (A) und Acetonitril + 0.1 Vol.-%
TFA (B) verwendet.
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Als
Standardgradienten wurden folgende benutzt:
Analytische HPLC:
1 min 10% B, dann innerhalb von 10 min auf 90 % B;
Präparative
HPLC: 3 min 10% B, dann innerhalb von 15 min auf 100 % B.
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Alle
weiteren genutzten Gradienten sind individuell angegeben.
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Die
Silicium-Wafer (SSP, Dicke: 125 mm, Größe: 2.5 × 7.5 cm2)
wurden mit einer beschichteten Oberseite (1μm PECVD-SiO2)
hergestellt. Die verschieden funktionalisierten Dendrimer-modifizierten
Glas- und Siliciumträger
wurden von der Firma Chimera Biotec GmbH, Dortmund, bezogen.
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Für die Photolithografie
wurde zum Auftragen der Substanzen ein Spin-Coater der Firma Laurell zusammen mit
einem Chuck-Adapter aus Mylar-Folie
(zur Sicherstellung des benötigten
Vakuums) benutzt und die Belichtung wurde mit der Anlage MA6 (Firma
Süss, Wellenlänge: 365
nm, Leistung: 20 mW/cm2, Programm: Softkontakt)
mit der Maske PKI im Institut für
Hochfrequenztechnik durchgeführt.
Die Belichtung ohne photolithografische Anlage wurde mit Hilfe einer
Quecksilberdampflampe („Pen
Ray"-Lampe von der
Firma UVP, Kalifornien, USA, Wellenlängenmaximum 365 nm, Leistung
5.5 W, Länge
2 1/8 inches) ausgeführt.
Die photochemische Immobilisierung am Laser-Rastermikroskop der
Firma Biorad, Typ MRC-1024, wurde mit einem Kr-Ar-Laser durchgeführt.
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Die
Fluoreszenzsignale wurden mit dem Microarray-Fluorescence-Reader
4000B der Firma Axon ausgelesen und mit dem Programm Axon Gene Pix
Pro 4.0 ausgewertet. Streptavidin-Cy5 wurde von der Firma Chimera
Biotec zur Verfügung
gestellt und stammt von der Firma Zyomed. Alexa-Fluor-647-markiertes Concanavalin
A wurde von der Firma Molecular Probes, anti-Phosphotyrosin-Biotin von der Firma
BIOTREND Chemikalien bezogen.
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Für biologische
Tests und Nachweise verwendete Puffer:
TETBS: 20 mM TRIS-Cl,
150 mM NaCl, 5 mM EDTA, 0.05% Tween-20, pH 7.5, bei Bedarf + DTT;
MESTBS:
20 mM TRIS-Cl, 150 mM NaCl, 4.5% Milchpulver (Oxoid), 5 mM EDTA,
0.2% NaN3, 1 mg/ml DNA MB Grade (Roche);
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Der
Nachweis der immobilisierten Substanzen wurde von der Firma Chimera
Biotec GmbH, Dortmund, durchgeführt.
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Soweit
nicht anders beschrieben wurden die Reaktionen bei RT durchgeführt.
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Die
prozentualen und die anteiligen Lösungsmittelzusammensetzungen
sind soweit nicht anders angegeben in v/v angegeben.
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Beispiel 1: Immobilisierung
von Haptenen mittels Licht-induzierter Addition von Mercaptanen
an terminale Doppelbindungen
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Die
Immobilisierungsreaktion wurde mit Hilfe des Biotinallylamids 143
mit Streptavidin-Cy5 als Nachweis evaluiert. Die benötigten Thiol-funktionalisierten
Glasträger
wurden wie in Schema 2 gezeigt synthetisiert. Dendrimer-überzogene
Carbonsäure-funktionlisierte
Objektträger
der Firma Chimera Biotec wurden mit DCC und Cystamindihydrochlorid
umgesetzt und anschließend
wurde Disulfid 150 mit DTT zum Thiol reduziert.
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Die
Anwesenheit der Thiole auf der Oberfläche wurde mit dem Thiol Quantification
Kit (Molecular Probes) überprüft.
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Im
ersten Immobilisierungsexperiment wurden Biotinallylamid 143 (Schema
1) und Biotinpropylamid 38 in den Lösungsmitteln abs. DMF, abs.
DMF/Toluol (3:1) in einer Konzentration von 0.1 mM auf die Oberfläche 151
mit einer Eppendorfpipette gespottet. Nach dem Spotten wurden die
Glasträger
3 h belichtet und mit DMF und Wasser intensiv gewaschen. Der Nachweis
wurde durch Inkubation mit einer 100 nM Lösung von Streptavidin-Cy5 von
ausgeführt
(2).
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2 zeigt
das Ergebnis der Dendrimer-überzogenen
Thiol-funktionalisierten
Glasträger.
Das Experiment zeigt eindeutig, dass die Anbindung über die
Doppelbindung verläuft,
da die Negativkontrolle 38 nicht detektiert werden konnte. Bezüglich der
Lösungsmittel
lief die Reaktion in DMF/Toluol (3:1) am besten ab.
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Die
Stabilität
der Bindung zur Oberfläche
wurde in einem Regenerierungsexperiment nachgewiesen. Biotinallylamid
143 wurde in den Konzentrationen von 0.1 mM und 0.01 mM auf einem
Thiol-funktionalisierten Glasträger
immobilisiert. Nach dem Nachweis mit einer 100 nM Lösung von
Streptavidin-Cy5 (3A) wurde der Glasträger mehrmals
stringent mit 0.1%iger Natriumdodecylsulfat-Lösung bei 80°C gewaschen (3B und 3C). Anschließend wurde wieder mit Streptavidin-Cy5
inkubiert (3D).
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Die
erneute Inkubation mit Streptavidin-Cy5 lieferte den Nachweis, dass
das Biotin fortwährend
auf der Oberfläche
anwesend war. Die Fluoreszenzsignale zeigten eine Intensität, die in
dem Bereich der ursprünglichen
lag. Die Anbindung des Biotins an die Oberfläche beruht somit auf einer
stabilen, kovalenten Bindung.
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Zum
Nachweis der Abhängigkeit
der Reaktion von der Belichtung wurden Biotinallylamid 143 und Biotinpropylamid
38 in einem Konzentrationsgradienten mit einem Handspotter auf zwei
Thiol-funktionalisierte Glasträger gespottet.
Einer der Glasträger
wurde 3 h bei 365 nm belichtet, der andere wurde nach dem Spotten unter
Laborlicht 3 h im Dunkeln verwahrt. Nach intensivem Waschen mit
DMF und Wasser wurde die Anbindung wiederum mit einer 100 nM Lösung von
Streptavidin-Cy5
nachgewiesen (4).
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In 4A ist der Glasträger dargestellt, der 3 h belichtet
worden ist. Die Signalintensitäten
entsprechen dem Konzentrationsgradienten und die Nachweisgrenze
für das
Biotinallylamid 143 liegt bei 1 μM.
Es ist ein klarer Intensitätsunterschied
beim Nachweis des Biotinallylamids zur Negativkontrolle 38 zu sehen.
Die Spuren der Negativkontrolle, die nachgewiesen wurden, sind in
der Eintrocknung der Substanz und ungenügendem Waschen begründet. Der
in 4B dargestellte Glasträger war
unter Laborlicht gespottet und dann im Dunkeln verwahrt worden.
Im Vergleich zu dem belichteten Träger wurden wesentlich geringere
Signale detektiert. Dies wird in dem in 4C dargestellten
Histogramm verdeutlicht.
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In
einem weiteren Versuchsansatz wurde Mannosallylamid 155 synthetisiert
(Schema 3). Immobilisierung zusammen mit Mannose 44, intensives
Waschen mit DMF und Wasser und Nachweis mit Concanavalin A ergaben
Fluoreszenzsignale entsprechend dem gespotteten Konzentrationsgradienten
(5).
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Als
weiteres Beispiel für
die Selektivität
und Effizienz dieser Immobilisierungsreaktion wurde das Phosphopeptid
158 immobilisiert und mit anti-pTyr-Antikörper nachgewiesen. Es wurde
in Lösung
hergestellt (Schema 4).
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Spotten
im Konzentrationsgradienten, dreistündige Belichtung, Waschen mit
DMF und Wasser und Nachweis mit dem Konjugat aus biotinyliertem
anti-pTyr-Antikörper-und
Streptavidin-Cy5 (50 nM, 6) ergaben hohe Fluoreszenzsignalintensitäten. Dies
zeigt, dass das Phosphotyrosin weder durch die Schwefelradikale
noch durch die Einstrahlung des UV-Lichts beschädigt worden war.
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Wie
die Resultate der Immobilisierung des Mannoseallylamids 155 zeigen
auch die Ergebnisse für
das Phosphopeptid 158 eine gute Bindungseffektivität und Selektivität.
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Anschließend wurde
gezeigt, dass die Licht-induzierte Reaktion nach einem bestimmten
Zeitraum eine Sättigung
erreicht. Phosphopeptid 158 wurde hierzu in einer Konzentration
von 1 mM auf Thiol-funktionalisierte Glasstücke gespottet, welche dann
belichtet wurden. Nach jeweils 45 Minuten wurde ein Glasstück unter
der UV-Lampe hervorgenommen und mit DMF und Wasser gewaschen. Als
Negativkontrolle (nk) diente ein bespottetes Glasstück, welches
315 Minuten im Dunkeln aufbewahrt worden war. Im Anschluß erfolgte
der Nachweis wiederum mit dem anti-pTyr-Antikörper Konjugat (50 nM) (7).
Dabei wurde festgestellt, dass sich die Signalintensität bereits
nach 135 Minuten nicht weiter erhöhte, d.h. eine Sättigung
eingetreten war. Dies zeigte ebenso, dass die Anbindung des Phosphopeptids
von der Lichteinstrahlung abhängig
war. Die Signalintensität
der Negativkontrolle lag im Bereich derjenigen nach 45 Minuten Belichtungszeit,
was bedeutet, dass 45 Minuten für
eine sichtbare Immobilisierung mittels der verwendeten UV-Lampe
nicht ausreichen.
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Beispiel 2: Anwendung
der Licht-induzierten Addition von Mercaptanen an Biotinallylamid
143 zur Strukturierung von Oberflächen durch Photolithographie
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Zur
Photolithographie wurden Siliciumträger verwendet, die eine Reflexion
oder Weiterleitung des Lichts im Träger verhindern. Dazu wurden
Siliciumplatten mit einer ca. 1 μm
dicken SiO2-Schicht hergestellt und in die
Form von Objektträgern
geschnitten. Anschließend
wurden diese Siliciumträger
mit Dendrimeren beschichtet. Die Thiol-Funktionalisierung erfolgte
wie bereits für
die Glasträger
beschrieben (Schema 2).
-
Die
Träger
wurden durch Spin-Coating mit der Biotinallylamid 143-Lösung benetzt.
Dies wurde mit einer 1 mM und 10 mM Biotinallylamid-Lösung und Belichtungszeiten
von 10 und 30 min realisiert. Anschließend wurde mittels Zentrifugation
gewaschen und mit Streptavidin-Cy5 (100 nM) inkubiert (8).
-
Der
Nachweis der Immobilisierung von Biotinallylamid 143 (10 mM) durch
zehnminütige
Belichtungszeit ergab eine Signalintensität der belichteten Stellen (8A), die derjenigen beim Nachweis der
Immobilisierung von Biotinallylamid (1 mM) durch dreißigminütige Belichtungszeit
entsprach (8D). Die geringste Intensität der belichteten
Stellen wurde bei der Reaktion der 1 mM Lösung von Verbindung 143 nach
10 min erhalten ( 8C), die höchste bei
derjenigen der 10 mM Lösung
nach 30 min (8B, unterschiedliche
Kontrasteinstellungen bei der Darstellung). Das Signal/Hintergrund-Verhältnis konnte
bei der dreißigminütigen Belichtung
der 10 mM Biotinallylamid-Lösung
auf 9:1 verbessert werden.
-
Vergrößert man
den oberen Abschnitt des in 8A gezeigten
Experimentes wird deutlich, dass die Auflösung der Licht-induzierten
Oberflächenstrukturierung
der Auflösung
von 5 μm
entspricht, was der höchsten
Auflösung
des Fluoreszenz-Scanners entspricht (9). Dies
ist daran zu erkennen, dass die 3 μm breite Linie in der Mitte
einmal etwas nach unten verschoben wird, was durch den Wechsel zwischen
Pixel-Reihen des Scanners bei einer Abweichung der Linie von der
horizontalen Ebene bedingt ist. Moleküle werden daher nur an den
Stellen immobilisiert, an denen sie belichtet werden, mit einer
möglichen
Abweichung von ± 2 μm.
-
Da
die Auflösung
der Licht-induzierten Oberflächenstrukturierung
in diesen Experimenten lediglich die Auflösung des Fluoreszenz-Scanners
beschränkt
war, ist es ferner möglich,
Strukturen im sub-Mikrometer-Bereich herzustellen und mittels hochauflösenden Techniken
wie beispielsweise der Mikroskopie nachzuweisen.
-
Beispiel 3: Anwendung
der Licht-induzierten Addition von Mercaptanen an Phosphopeptid
158 und Pentensäure-funktionalisiertes
Streptavidin 161 zur Strukturierung von Oberflächen durch Photolithographie
-
Zum
einen wurde das Phosphopeptid 158 und zum anderen Pentensäure-funktionalisiertes
Streptavidin 161 zur Strukturierung von Oberflächen verwendet (10D). Es wurde für dieses Experiment eine 0.5 mM
Lösung
des Peptids in absolutem DMF/Toluol (3:1) benutzt und nach dem dreißigminütigen Belichten
mit DMF, Methanol und TETBS-Puffer abzentrifugiert. Das Pentensäure-funktionalisierte
Streptavidin 161 wurde in einer 200 μM Lösung in Wasser eingesetzt.
Da Wasser eine hohe Oberflächenspannung
hat, war das gleichmäßige Verteilen
durch Zentrifugation problematisch. Das Wasser bildete einen großen Tropfen
in der Mitte, der während
der Zentrifugation trocknete. In zukünftigen Experimenten sollte
deshalb etwas Detergenz hinzugegeben werden. Nach dreißigminütigen Belichten
wurde mit TETBS-Puffer und Wasser abzentrifugiert. Das Auslesen
wurde bei der Immobilisierung des Phosphopeptids mit dem Konjugat
aus biotinyliertem anti-pTyr-Antikörper- und Streptavidin-Cy5 (50 nM) und bei
der des Streptavidins mit Biotin-Cy5 (10 nM) vollzogen. Die Ergebnisse
sind in 10A und C dargestellt.
-
Beide
Haptene konnten an den belichteten Stellen nachgewiesen werden.
Streptavidin wird somit nicht durch die UV-Strahlung zerstört und die
Immobilisierung ist Licht-abhängig.
Die Tatsache, dass für
ein gutes Immobilisierungsergebnis nur eine 200 μM Lösung des Streptavidins notwendig
war, ist durch die vier Bindungsstellen des Streptavidins für das Biotin
zu erklären,
weil die mögliche
vierfache Bindung des Biotin-Cy5 einen Signalintensitäts-verstärkenden
Effekt hat.
-
Dass
das Streptavidin tatsächlich über die
Doppelbindung an die Oberfläche
bindet wurde mittels unfunktionalisiertem Streptavidin 162 gezeigt,
welches der gleichen Immobilisierungsprozedur wie das Streptavidin
161 unterzogen wurde. In 10B ist das
Resultat gezeigt. Zwar ist eine Strukturierung mittels Streptavidin
zu erkennen, aber das Signal/Hintergrund-Verhältnis ist mit ~6:1 wesentlich
geringer als das durch die Immobilisierung von Streptavidin 161
erzielte (~50:1). Somit findet zwar eine geringe Nebenreaktion statt,
aber die Anbindung verläuft
hauptsächlich
durch die Addition der Thiole auf der Oberfläche an die terminalen Doppelbindungen,
welche am Streptavidin lokalisiert sind.
-
Es
konnte anhand verschiedener Verbindungen, die durch unterschiedliche
biologische Wechselwirkungen nachgewiesen wurden, die Oberflächenstrukturierung
mittels Photolithographie realisiert werden.
-
Beispiel 4: Anwendung
der Laser-induzierten Addition von Mercaptanen an Biotinallylamid
143 und Strukturierung von Oberflächen durch Photolithographie
-
Dazu
wurde ein konfokales Lasermikroskop verwendet. Energie Wellenlänge 365
nm wurde durch Zwei-Photonen-Anregung erzeugt. Die Multi-Photonen-Anregung ist kein
linearer Prozess und daher erreicht man bei einer eingestrahlten
Wellenlänge
von 728 nm nur theoretisch den halbierten Wert von 364 nm. Unter Berücksichtigung
dieses Hintergrunds wurde in eine Hybridisierungskammer auf einem
Thiol-funktionalisierten Glasträger
eine Lösung
von Biotinallylamid 143 in DMF/Toluol (3:1) (1 mM) gegeben. Innerhalb
dieser Hybridisierungskammer wurde jeweils eine Fläche von
338.4 μm2 (512 × 512
Pixel) gescannt, wobei der Scan pro Fläche 10, 30 und 100mal wiederholt
wurde. Zwischen diesen drei Scans wurde der Objektträger geringfügig mit
der Hand verschoben, so dass die gescannten Felder in einer Reihe
lagen (11A und B). 30 Scanwiederholungen
entsprechen einer Belichtungszeit von 1 × 10–4 Sekunden
pro Pixel. Die Laserintensität
wurde bei 100% gewählt.
Nach dem Scannen wurde der Glasträger sofort stringent mit DMF
und Wasser gespült.
Anschließende
Inkubation mit Streptavidin-Cy5 (100 nM) ergab die in 11A und vergrößert in 11B gezeigten quadratischen
Signale. Die Fluoreszenzsignalintensitäten entsprechen der jeweiligen Scanwiederholung,
also der Belichtungszeit. Das bedeutet, dass eine geringere Scanwiederholung
und dementsprechend eine niedrigere Belichtungszeit ein Signal mit
geringerer Intensität
lieferten.
-
Durch
die Immobilisierung von Biotinallylamid 143 (100 nM) in DMF/Toluol
(3:1) mit einer Laserintensität
von 100% und 100facher Scanwiederholung wurde ein Muster auf der
Oberfläche
immobilisiert. Dazu wurden drei Felder im rechten Winkel gescannt.
Anschließendes
Waschen wie zuvor und Inkubation mit Streptavidin-Cy5 (100 nM) ergab
das in 11C dargestellte Muster. Das
hergestellte Muster ist deutlich zu erkennen.
-
Somit
konnte durch Zwei-Photonen-Anregung die Oberflächenstrukturierung mittels
Laser erfolgreich durchgeführt
werden.
-
Beispiel 5: Biotin-6-amidocapronsäureallylamid
(143)
-
Eine
Lösung
von 50 mg (0.14 mmol) Biotin-6-amidocapronsäure in 3 ml abs. DMF wurde
hergestellt, indem die durch Zugabe erhaltene Suspension mit einem
Heißluftfön erhitzt
wurde und, nachdem sich alles gelöst hatte, wieder auf rt abgekühlt wurde.
Dann wurden 30 mg (0.15 mmol) EDC und 24 mg (0.15 mmol) HOBt zugegeben
und 1 h gerührt.
Danach wurden 23 μl
(0.3 mmol) Allylamin hinzugefügt
und 18 h gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde i. Vak. entfernt, der Rest wurde in wenig MeOH aufgenommen
und mit viel Et2O das Produkt ausgefällt. Dieser
Vorgang wurde einmal wiederholt.
-
Gräulicher
Feststoff.
Ausbeute: 49 mg (0.12 mmol), 86%.
Schmp.: 134°C.
[α]
D 20 = +31.0° (c = 0.6,
DMSO).
1H-NMR (400 MHz, DMSO-D
6): δ =
7.92–7.81
(br, 1H, Amid-NH), 7.74–7.67
(br, 1H, Amid-NH), 6.38 (s, 1H, Biotin-NH), 6.32 (s, 1H, Biotin-NH),
5.82–5.68
(m, 1H, C
H=CH
2),
5.16–4.96
(m, 2H, CH=C
H 2),
4.28–4.23
(m, 1H, C
H-CH
2-S), 4.10–4.05 (m,
1H, C
H-CH-S), 3.81–3.75 (m,
1H, C
Ha-CH=CH
2),
3.65–3.60
(m, 1H, C
Hb-CH=CH
2),
3.08–3.01
(m, 1H, S-CH), 3.01–2.92
(m, 2H, Amid-NH-C
H 2),
2.77 (dd,
2J = 5.1 Hz,
3J
= 12.6 Hz, 1H, S-CHa), 2.53 (d,
3J = 12.6
Hz, 1H, S-CHb), 2.14 (t,
3J = 7.3 Hz, 1H,
HCH), 2.06–1.96 (m, 3H, HC
H, CH
2), 1.49–1.15 (m,
12H, 6 CH
2).
C
19H
32N
4O
3S
(396.22).
FAB-HR: | ber.:
397.2273 [M + H]+ |
| gef.:
397.2261 [M + H]+ |
-
Beispiel 6: Ethoxy-[(N-allyloxycarbonyl)-aminoethyl]-ether
(156)
-
Es
wurden 1.94 ml (19.4 mmol) 2.2-Aminoethoxyethanol und 1.08 g (27.0
mmol) NaOH in 20 ml Dioxan und 10 ml Wasser gelöst. Unter Eiskühlung und
Rühren
wurde innerhalb von 40 min 2.48 ml (23.3 mmol) Allylchloroformat
in 20 ml Dioxan hinzugetropft, wobei eine weiße Suspension entstand. Die
Mischung wurde anschließend
21 h bei rt gerührt
und dann wurde das Lösungsmittelgemisch
i. Vak. entfernt. Der Rückstand wurde
mit 100 ml Chloroform und 100 ml Wasser überschichtet und mit 1 M HCl-Lösung auf
pH 5 gebracht und die Phasen nach Extraktion getrennt. Die wässrige Phase
wurde drei weitere Male mit Chloroform extrahiert. Danach wurde
per DC (DCM/MeOH/NH3 = 10:8:0.5) die wässrige Phase
auf Produkt kontrolliert und weitere zwei Male extrahiert, bis kein
Produkt mehr in der wässrigen
Phase enthalten war. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
i. Vak. entfernt.
-
Farblose
Flüssigkeit.
Ausbeute:
4.05 g, (ca. 19.4 mmol), quantitativ.
Rf =
0.52 (DCM/MeOH/NH3 = 10:8:0.5).
1H-NMR(400 MHz, CDCl3): δ = 5.95–5.84 (m,
1H, CH=CH2),
5.28 (dd, 2J = 1.6 Hz, 3J
= 17.2 Hz, 1H, CH=CHa), 5.18
(dd, 2J = 1.4 Hz, 3J
= 10.4 Hz, 1H, CH=CHa), 4.54
(d, 3J = 5.7, 2H, CH 2-CH=CH2), 3.71 (t, 3J =
4.5 Hz, 2H, CH 2-OH), 3.57–3.53 (m,
4H, CH 2-O-CH 2),
3.36 (t, 3J = 5.2 Hz, 2H, CH 2-NH).
13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 156.7,
(C=O), 133.1 (CH=CH2), 117.9 (CH=CH2), 72.5, 70.3 (CH2-O-CH2), 65.8, 61.9, 41.1 (3 CH2).
C8H15NO4 (189.10).
-
Beispiel 7:[O'-(2,3,4,6-Tetra-O''-acetyl-α-D-mannopyranosyl)ethoxy]-[2-(
N-allyloxycarbonyl)-aminoethyl]ether (157)
-
Es
wurden 500 mg (1.21 mmol) Acetobromomannose unter Argon in einem
ausgeheizten Schlenkkolben zusammen mit 117 mg Drierite und 213
mg (1.13 mmol) N-Alloc-aminoethyl-2-ethoxyethanol 156 in abs. Toluol/Nitromethan
= 1:1 gelöst.
Dann wurden 260 mg (1.03 mmol) Hg(CN)
2 hinzu
gegeben und die Mischung für
16.5 h gerührt.
Die Mischung wurde durch Celite filtriert und i. Vak. eingeengt.
Die säulenchromatographische
Aufreinigung mit dem Laufmittel Cy/EA = 1:1 lieferte einen leicht
gelblichen Sirup.
Ausbeute: 242 mg (0.47 mmol), 39%.
R
f = 0.23 (Cy/EA = 1:1).
1H-NMR
(400 MHz, CDCl
3): δ = 5.98–5.86 (m, 1H, C
H=CH
2), 5.32–5.15 (m,
5H, CH=C
H 2,
Z-H2, Z-H3, Z-H4), 4.89 (d,
3J = 1.6 Hz,
1H, Z-H1), 4.52 (d,
3J = 5.3 Hz, 2H, C
H 2-CH=CH
2), 4.26–4.21
(dd,
2J = 5.5 Hz,
3J
= 12.5 Hz, 1H, Z-O-CHa),
4.13–4.07
(m, 2H, Z-O-CHb, Z-H5), 3.78 (m, 1H, Z-H6a), 3.72–3.65 (m,
3H, Z-H6b, CH
2), 3.55 (t,
3J
= 5.6 Hz, 2H, CH
2), 3.37 (m, 2H, CH
2), 2.15, 2.09, 2.03, 1.99 (4s, je 3H, 4
(C=O)C
H 3).
13C-NMR (100 MHz, CDCl
3): δ = 170.9,
170.3, 170.1, 170.0 (4 C=O), 133.2 (
CH=CH
2), 117.7 (CH=
CH
2), 97.8 (Z-C1), 70.5, 70.2, 69.9, 69.2,
68.7, 67.3, 66.5, 65.7, 62.8 (5 Z-C, 4 CH
2),
41.1 (N-CH
2), 21.2, 21.1, 21.0, 20.9 (4
(C=O)-
CH
3).
C
22H
33NO
13 (519.20).
ESI-MS: | ber.:
542.2 [M + Na]+ |
| gef.:
542.4 [M + Na]+ |
-
Beispiel 8:[(O'-α-D-mannopyranosyl)ethoxy]-[2-(N-allyloxycarbonyl)-aminoethyl]ether
(155)
-
Zu
einer Lösung
von 226 mg (0.44 mmol) 157 in 2 ml abs. MeOH wurde unter Argon 1
M NaOMe in MeOH solange hinzugetropft, bis pH 10 erreicht war (insgesamt
0.7 ml). Der Umsatz der Reaktion wurde mittels DC (Laufmittel MeOH/EA
= 1:9) kontrolliert. Nach 1.5 h wurde Na+-Amberlite
Ionenaustauscher hinzugefügt,
bis pH 8 erreicht war. Die Mischung wurde filtriert und das Lösungsmittel
anschließend
i. Vak. entfernt. Zur Entfernung restlicher Salze wurde in Ethanol
suspendiert, filtriert und wieder eingeengt. Ausbeute: 142 mg (0.41
mmol), 93%.
-
Leicht
gelblicher Sirup.
R
f = 0.34 (MeOH/EA
= 1:9), lang gezogener Fleck.
[[α]
D 20 = +46.9° (c
= 1, MeOH).
1H-NMR (400 MHz, CD
3OD): δ =
5.98–5.86
(m, 1H, C
H=CH
2),
5.32–5.26
(dd,
2J = 1.4 Hz,
3J
= 17.2 Hz, 1H, CH=C
Ha), 5.17
(d,
3J = 10.6 Hz, 1H, CH=C
Hb), 4.78 (s, 1H, Z-H1), 4.52 (d,
3J = 5.3 Hz, 2H, C
H 2-CH=CH
2), 3.85–3.80
(m, 3H, Z-H, Z-O-CH
2), 3.73–3.68 (m,
2H, 2 Z-H), 3.65–3.52
(m, 7H, 3 Z-H, 2 CH
2), 3.28 (m, 2H, CH
2).
13C-NMR
(100 MHz, CD
3OD): δ = 163.0 (C=O), 133.3 (
CH=CH
2),
116.3 (CH=
CH
2),
100.5 (Z-C1), 73.4, 71.4, 70.9, 70.0, 69.8, 67.5, 66.6, 65.2, 61.8
(5 Z-C, 4 CH
2) 40.5 (N-CH
2).
C
14H
25NO
9 (351.15).
FAB-HR: | ber.:
374.1422 [M + Na]+ |
| gef.:
374.1429 [M + Na]+ |
| ber.:
352.1602 [M + H]+ |
| gef.:
352.1608 [M + H]+ |
-
Beispiel 9: N-Fluorenmethyloxycarbonyl-asparaginsäure(O-tert-butyl)
allylamid (160)
-
Unter
Argon wurden 100 mg (0.24 mmol, 1 Äq) Fmoc-Asp(OtBu)-OH in einem
Schlenkkolben in 2 ml abs. DCM/DMF = 1:1 gelöst, 37 mg (0.24 mmol, 1 Äq) HOBt,
45.2 μl
DIC (0.29 mmol, 1.2 Äq)
sowie 84.9 μl (0.49
mmol, 2 Äq)
DIPEA wurden hinzu gegeben und alles 10 min gerührt. Dann wurden 18.3 μl (0.24 mmol, 1 Äq) Allylamin
hinzugefügt
und 24 h gerührt.
Anschließend
wurde das Lösungsmittelgemisch
i. Vak. Entfernt und das Produkt säulenchromatographisch (Laufmittel
2% MeOH in DCM) aufgereinigt.
-
Farbloser
Feststoff.
Ausbeute: 109 mg (0.24 mmol), 100%.
Rf = 0.39 (2% MeOH in DCM).
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3): δ = 8.00 (s, 1H, NH), 7.75 (d, 3J = 7.4 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.57 (d, 3J = 7.6 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.39 (t, 3J = 7.4 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.33–7.27 (m,
2H, 2 Fmoc-ar-H), 5.85–5.74
(m, 1H, CH=CH2),
5.16 (d, 3J = 17.2 Hz, 1H, CH=CHa), 5.11 (dd, 2J
= 1.4 Hz, 3J = 10.4 Hz, 1H, CH=CHb), 4.72 (m, 1H, Asp-α-H), 4.43 (d, 3J
= 6.6, 2H, Fmoc-CH2), 4.21 (t, 3J
= 6.9 Hz, 1H, Fmoc-CH), 3.88–3.81
(m, 2H, CH 2-CH=CH2), 2.59 (dd, 2J
= 6.6 Hz, 3J = 17.4 Hz, 2H, Asp-CH2), 1.44 (s, 9H, tBu).
13C-NMR
(100 MHz, CDCl3): δ = 171.5, 170.5 (2 C=O), 162.8
(Fmoc-C=O), 143.9, 141.6 (4 Fmoc-ar-C), 133.9 (CH=CH2), 128.0,
127.3, 125.2, 120.3 (8 Fmoc-ar-C), 116.6 (CH=CH2), 82.1 (C-(CH3)3), 67.4 (Fmoc-CH2),
47.4, 42.2 (Asp-α-C, CH2-CH=CH2), 36.7, 31.7 (Asp-CH2,
Fmoc-CH), 28.3 (C-(CH3)3).
C26H30N2O5 (450.22).
-
Zur
Fmoc-Entschützung
wurde die Substanz zu 5 ml DCM/Diethylamin = 4:1 gegeben und 4 h
gerührt. Danach
wurden 10 ml Toluol zugegeben, die Mischung i. Vak. eingeengt und
im HV getrocknet.
-
Beispiel 10: N-Fluorenmethyloxycarbonyl-glycyl-[asparaginsäure(O-tert-butyl)]allylamid
(zu 158)
-
Zu
einer Lösung
von 107 mg (0.36 mmol, 1.1 Äq)
Fmoc-Gly-OH in 2 ml DMF/DCM = 1:1 wurden nacheinander 55 mg (0.36
mmol, 1.1 Äq)
HOBt, 127 μl
(0.73 mmol, 2.2 Äq)
DIPEA und 277 mg (0.36 mmol, 1.1 Äq) HBTU hinzu gegeben. Nach
10 min Rühren
wurde die Mischung zu 0.33 mmol (1 Äq) Asp(OtBu)-allylamid gelöst in 1
ml DMF/DCM = 1:1 gegeben. Nach 20 h Rühren wurde die Mischung i.
Vak. konzentriert und das Produkt säulenchromatographisch (Laufmittel
2% MeOH in DCM) aufgereinigt.
-
Farbloser
Feststoff.
Ausbeute: 145 mg (0.29 mmol), 87%.
Rf = 0.31 (2% MeOH in DCM).
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3): δ = 8.01 (s, 1H, NH), 7.75 (d, 3J = 7.3 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.58 (d, 3J = 7.4 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.40 (m, 2H,
2 Fmoc-ar-H), 7.31
(m, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 5.82–5.71
(m, 1H, CH=CH2),
5.14 (dd, 2J = 1.4 Hz, 3J
= 17.2 Hz, 1H, CH=CHa), 5.05
(dd, 2J = 1.4 Hz, 3J
= 10.4 Hz, 1H, CH=CHb), 4.77
(m, 1H, Asp-α-H),
4.44 (m, 2H, Fmoc-CH2), 4.22 (t, 3J = 7.2 Hz, 1H, Fmoc-CH), 3.88 (d, 3J = 4.7 Hz, 2H, Gly-CH2),
3.83 (t, 3J = 5.5 Hz, 2H, CH 2-CH=CH2), 2.57 (dd, 2J
= 6.7 Hz, 3J = 17.2 Hz, 2H, Asp-CH2), 1.40 (s, 9H, tBu).
13C-NMR
(100 MHz, CDCl3): δ = 171.6, 170.1, 169.1 (3 CH2-C=O), 162.8 (NH-C=O), 143.9, 141.5 (4 Fmoc-ar-C),
133.9 (CH=CH2),
127.9, 127.3, 125.2, 120.2 (8 Fmoc-ar-C), 116.4 (CH=CH2), 82.2 (C-(CH3)3), 67.7 (Fmoc-CH2),
49.5 (Gly-α-C),
47.3, 42.2 (Asp-α-C, CH2-CH=CH2), 36.8, 31.7 (Asp-CH2, Fmoc-CH),
28.2 (C-(CH3)3).
C28H33N3O6 (507.24).
-
Die
Fmoc-Gruppe wurde wie unter Beispiel 9 beschrieben abgespalten.
-
Beispiel 11:N-Fluorenmethyloxycarbonyl-[tyrosyl-O-(N',N''-Phosporsäurebisdimethylamido)]-glycyl-[asparaginsäure(O-tert-butyl)]allylamid
(zu 158)
-
Zu
einer Lösung
von 0.29 mmol (1 Äq)
Gly-Asp(OtBu)-allylamid in 3 ml abs. DMF wurden nacheinander 169
mg (0.32 mmol, 1.1 Äq)
Fmoc-pTyr[(NMe2)2]-OH,
48 mg (0.32 mmol, 1.1 Äq)
HOBt, 110 μl
(0.63 mmol, 2.2 Äq)
DIPEA und 164 mg (0.32 mmol, 1.1 Äq) PyBOP hinzugefügt. Nach
12 h Rühren
wurde die Mischung i. Vak. konzentriert und das Produkt säulenchromatographisch
(Laufmittelgradient 3% MeOH in DCM, dann 6% MeOH in DCM) aufgereinigt.
-
Farbloser
Feststoff.
Ausbeute: 205 mg (0.25 mmol), 86%.
Rf = 0.45 (4% MeOH in DCM).
1H-NMR
(400 MHz, CDCl3): δ = 7.73 (d, 3J
= 7.2 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.53 (d, 3J
= 7.4 Hz, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.36 (m, 2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.28 (m,
2H, 2 Fmoc-ar-H), 7.15–7.01
(m, 4H, 4 Tyr-ar-H), 5.83–5.73
(m, 1H, CH=CH2),
5.14 (m, 1H, CH=CHa), 5.04
(m, 1H, CH=CHb); 4.75 (m, 1H,
Asp-α-H),
4.44–4.38
(m, 3H, Fmoc-CH2, pTyr-α-H), 4.17 (t,3J
= 7.1 Hz, 1H, Fmoc-CH), 3.94–3.72
(m, 4H, Gly-CH2, CH 2-CH=CH2), 3.10–2.94 (m,
2H, pTyr-CH2), 2.71–2.62 (m, 14H, P[N(CH3)2]2,
Asp-CH2), 1.40 (s, 9H, tBu).
31P-NMR (162 MHz, CDCl3): δ = 17.2 (P[N(CH3)2]2).
C41H53N6O9P (804.36).
-
Die
Fmoc-Gruppe wurde wie unter Beispiel 9 beschrieben abgespalten.
-
Beispiel 12: N-tert-Butyloxycarbonyl-leucyl-[tyrosyl-O-(N',N''-Phosporsäurebisdimethylamido)]-glycyl-[asparaginsäure(O-tert-butyl)]allylamid
(zu 158)
-
Zu
einer Lösung
von 79 mg (0.32 mmol, 1.3 Äq)
Boc-Leu-OH in 2 ml DMF/DCM = 1:1 wurden nacheinander 48 mg (0.32
mmol, 1.3 Äq)
HOBt, 110 μl
(0.63 mmol, 2.6 Äq)
DIPEA und 120 mg (0.32 mmol, 1.3 Äq) HBTU hinzu gegeben. Nach
10 min Rühren
wurde die Mischung zu 0.25 mmol (1 Äq) pTyr[(NMe
2)
2]-Gly-Asp(OtBu)-allylamid gelöst in 1
ml DMF/DCM = 1:1 gegeben. Nach 12.5 h Rühren wurde die Mischung i.
Vak. konzentriert und der Rest danach wieder in 20 ml DCM aufgenommen.
Die Lösung
wurde mit 20 ml ges. NaHCO
3-Lösung und
anschließend
mit 20 ml 1 M HCl-Lösung
extrahiert, die Phasen getrennt, die organische Phase über MgSO
4 getrocknet und i. Vak. eingeengt.
C
37H
62N
7O
10P (795.43).
ESI-MS: | ber.:
818.4 [M + Na]+ |
| gef.:
818.5 [M + Na]+, 662.7 [M – 2 tBu
+ Na]+ |
-
Beispiel 13: Leucyl-phosphotyrosyl-glycyl-asparaginsäureallylamid
(158)
-
Das
Rohprodukt wurde 3 h in 2 ml TFA/DCM/TES = 95:2.5:2.5 gerührt und
dann wurden 2 ml Wasser hinzugefügt.
Nach 13 h wurde dreimal mit je 20 ml Toluol koevaporiert, der Rest
in 20 ml Wasser aufgenommen und mit 20 ml DCM extrahiert. Die wässrige Phase
wurde i. Vak. konzentriert, das Rohprodukt in wenig MeOH gelöst und durch
Zugabe von viel Et2O wieder ausgefällt. Abfiltrieren
und im HV trocknen lieferte einen weißen Feststoff.
Rohausbeute:
90 mg.
-
Die
Substanz wurde durch präparative
HPLC (C18, Gradient: 3 min 5% B, dann innerhalb von 12 min auf 60
% B und nach weiteren 3 min auf 100%, die 2 min gehalten werden)
aufgereinigt.
Ausbeute: | Fraktion
1: 30 mg (0.05 mmol), 20% (sauberes Produkt); |
| Fraktion
2: 29 mg (gering verunreinigtes Produkt). |
HPLC
(C18): | tr = 4.94 min (Standardgradient). |
[α]
D 20 = +8.65° (c = 1,
H
2O).
Schmp.: 171 °C.
1H-NMR
(400 MHz, CD
3OD): δ = 7.20 (d,
3J
= 8.4 Hz, 2H, Tyr-ar-H meta zum O), 7.13 (d,
3J
= 8.6 Hz, 2H, Tyr-ar-H ortho zum O), 5.86–5.76 (m, 1H, C
H-CH
2), 5.18 (m,
1H, CH=C
Ha), 5.07 (m, 1H, CH=C
Hb), 4.76 (t,
3J =
6.8 Hz, 1H, Asp-α-H),
4.47 (dd,
2J = 6.5 Hz,
3J
= 9.0 Hz, 1H, pTyr-α-H),
3.99 (d,
3J = 16.8 Hz, 1H, Gly-CHa), 3.86
(t,
3J = 6.8 Hz, 1H, Leu-α-CH), 3.79
(d,
3J = 5.3 Hz, 2H, C
H 2-CH=CH
2), 3.66 (d,
3J =
16.8 Hz, 1H, Gly-CHb), 3.15 (dd,
2J = 6.3
Hz,
3J = 14.1 Hz, 1H, pTyr-CHa), 3.01 (dd,
2J = 9.0 Hz,
3J =
13.9 Hz, 1H, pTyr-CHb), 2.88 (dd,
zJ = 6.3
Hz,
3J = 16.8 Hz, 1H, Asp-CHa), 2.77 (dd,
2J = 7.2 Hz,
3J =
16.8 Hz, 1H, Asp-CHb), 1.66 (m, 3H, C
H 2-C
H-(CH
3)
2), 0.97 (t,
3J = 5.6 Hz, 6H, CH-(C
H 3)
2).
13C-NMR (100 MHz, CD
3OD): δ = 172.9,
172.5, 171.5, 170.2, 170.1 (5 C=O), 151.9 (pTyr-ar-C am O), 133.9 (
CH=CH
2),
132.8 (pTyr-ar-C an CH
2), 130.1 (2 pTyr-ar-C
meta zum O), 120.3 (2 pTyr-ar-C ortho zum O), 115.1 (CH=
CH
2), 56.0, 51.7
(pTyr-α-C,
Leu-α-C),
50.1 (Gly-α-C),
42.5, 41.7 (Asp-α-C,
CH
2-CH=CH
2), 40.4 (Leu-CH
2), 36.0,
35.8 (Asp-CH
2, pTyr-CH
2),
24.1 (
C-(CH
3)
2), 22.1, 20.6 (C-(
CH
3)
2).
31P-NMR (162 MHz, CD
3OD): δ = –3.9.
C
24H
36N
5O
10P (585.22).
FAB-HR: | ber.:
586.2273 [M + H]+ |
| gef.:
586.2253 [M + H]+ |
-
Beispiel 14: Allgemeine
Arbeitsvorschrift zur Thiol-Funktionalisierung von Oberflächen
-
Fünf Carbonsäure-funktionalisierte
Glas- oder Siliciumträger
wurden auf einem Teflonhalter in ein hohes, schlankes Schlenk-Gefäß mit Rührmagneten
gegeben, wobei auf Sauberkeit des Gefäßes sowie der Oberflächen geachtet
wurde. Wegen ihrer geringen Dicke mussten die Siliciumwafer zusätzlich mit
Deckgläsern
an ihrer unfunktionalisierbaren Seite im Teflonhalter festgesteckt
werden. Das Schlenk-Gefäß wurde
10 min am HV angeschlossen und anschließend mit Argon gespült. Dann
wurden 58 ml abs. DMF hinzugegeben, die Mischung in einem Eisbad
auf 0°C
gekühlt
und danach mit 40 mg (2.5 mM, 0.5 mM pro Träger) DCC versetzt und bei mittlerer
Geschwindigkeit gerührt.
Nach 15 min wurden 41 mg (3.0 mM Lösung, 0.6 mM pro Träger) Cystamindihydrochlorid,
die in 1 ml abs. DMF und einem Tropfen H2O
zusammen mit 59.5 μl
(6.0 mM Lösung,
1.2 mM pro Träger)
DIPEA gelöst
worden waren, hinzu gegeben. Das Gefäß, in dem diese Lösung angesetzt
worden war, wurde mit 1 ml abs. DMF gespült und dieses dann zu den Trägern gegeben.
Die Träger wurden
mindestens 14 h in der Reaktionslösung gerührt, wobei die Mischung sich
auf rt erwärmte.
Die Reaktionslösung
wurde mittels einer Spritze mit dicker, langer Kanüle entfernt,
die Träger
mit DMF im Gefäß gespült, das
DMF wieder entfernt und anschließend wurden die Träger 30 min
in 80 ml DMF/H2O = 3:1 (v/v) wie beschrieben
gerührt.
Sowohl bei der Reaktion als auch bei dem Waschvorgang müssen alle
Träger
mit Flüssigkeit
bedeckt sein. Die Flüssigkeit
wurde wieder entfernt, die Träger
nacheinander mit DMF und H2O gespült und im
Schlenk-Gefäß am HV
getrocknet.
-
Nach
mindestens 5 h Trocknung wurden unter Argon 60 ml abs. DMF, 230
mg (25 mM Lösung,
5 mM pro Träger)
DTT und 104 μl
(12.5 mM Lösung,
2.5 mM pro Träger)
TEA zu den Trägern
gegeben. Die Lösung wurde
durch drei Zyklen Vakuum/Argon nochmals entgast und mindestens 16
h unter Argon gerührt.
Die Reaktionslösung
wurde entfernt, die Träger
mit abs. DMF im Gefäß gespült, das
DMF wieder entfernt und anschließend wurden die Träger 15 min
in 60 ml abs. DMF gerührt.
Das DMF wurde entfernt, die Träger
mit abs. DCM gespült
und 60 ml abs. DCM hinzugefügt.
Alle Waschvorgänge
wurden unter Argon durchgeführt.
Nach 15 min Rühren
wurde das DCM entfernt, die Träger
mit abs. DCM nochmals gespült,
im HV getrocknet und unter Argon aufbewahrt.
-
Beispiel 15: Allgemeine
Arbeitsvorschrift zum Hand-Bespotten Thiol-funktionalisierter Glasträger
-
In
ein weites Becherglas mit Teflonhaltern (zwei pro Glasträger) wurde
DMF gegeben, bis die Teflonhalter bis zur Hälfte in DMF standen. Dann wurde
das Becherglas mit einem größeren abgedeckt
und durch eine kleine Öffnung
Argon durch das DMF geblubbert. Für die Bespottung mit dem Handspotter
wurden in eine 384 well Mikrotiterplatte pro Spot 40 μl der entsprechenden
Lösung
vorgelegt, die Nadeln des Handspotters dort eingetaucht und dann
die Tröpfchen
auf dem Glasträger
abgesetzt. Bei der Bespottung durch Eppendorfpipetten wurden in
einem gewünschten
Muster 0.5 μl
Tröpfchen
abgesetzt. Das Durchblubbern mit Argon wurde beendet und das zweite,
größere Becherglas
entfernt. Direkt nach der Bespottung wurden die Glasträger auf
jeweils zwei Teflonhalter in das Becherglas gelegt. Die UV-Lampe
wurde ca. 10 cm über
dem Becherglas mit den Glasträgern
angebracht. Nach dem Belichten wurden die Glasträger mit DMF gespült, dann
30 min in DMF/H2O = 2:1 in einer slide-Box
geschüttelt,
wieder mit DMF und H2O gespült und im
HV getrocknet.
-
Beispiel 16:Allgemeine
Arbeitsvorschrift zur Photoimmobilisierung durch eine Maske oder
ein Lasermikroskop auf Glasträgern
-
Auf
einen Thiol-modifizierten Glasträger
wurden drei 25 μl
(1.0 × 1.0
cm, AB-0576) Rahmen
der Firma ABGene, Surrey, UK, aufgebracht. Es wurde die entsprechenden
Lösung
im Dunkeln in die Rahmen gefüllt und
anschließend
wurde der Glasträger
entweder in die Maske hineingelegt und von oben durch die geschlossene
Maske mit der ca. 10 cm entfernten UV-Lampe oder auf einem Lasermikroskop
durch ein Objektiv von unten belichtet. Danach wurde der Glasträger sofort
intensiv mit DMF und H2O gespült und am
HV getrocknet.
-
Einstellungen
der Laser-Belichtung:
Slow scan,
40er Objektiv extra long
working distance,
Scanwiederholung: 100,
Größe der belichteten
Quadrate: 512 × 512
pixel = 338.4 μm2 (0.661 μm
= 1 Pixel),
Laserpower: 100% bei 728 nm ca. 150–200 mW
(zwei Photonen-Anregung ergab theor. 364 nm).
-
Beispiel 17: Allgemeine
Arbeitsvorschrift zu Photolithografie-Experimenten auf Siliciumwafern
-
Auf
Thiol-funktionalisierte Siliciumwafer wurden 400 μl der entsprechenden
Lösung
aufgegeben. Die Lösung
wurde durch Zentifugation gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt.
Das Programm zur Zentrifugation lautete:
-
Nach
der Auftragung wurde der Siliciumwafer 10 min unter Stickstoffstrom
im Spin-Coater zum Trocknen gelassen. Dann wurde mit variabler Dauer
belichtet. Nach der Belichtung wurde mit dem gleichen Zentrifugationsprogramm
gewaschen:
-
Für jeden
Waschschritt wurde das Zentrifugationsprogramm einmal durchlaufen.
Anschließend
wurden die Wafer weiter gewaschen:
Biotin: | – je einmal
mit DMF, H2O und MeOH gespült, |
| – in der
slide-Box jeweils einmal 30 sec mit |
| DMF/H2O = 1:1 und MeOH geschüttelt, |
| – mit MeOH
abgespült; |
Phosphopeptid: | – je einmal
mit DMF, TETBS und MeOH gespült, |
| – in der
slide-Box jeweils einmal 30 sec mit DMF, |
| TETBS
sowie MeOH |
| geschüttelt, |
| – mit MeOH
abgespült; |
Streptavidin: | – je einmal
mit TETBS und H2O gespült, |
| – in der
slide-Box jeweils einmal 30 sec mit TETBS |
| und
H2O geschüttelt, |
| – wieder
je einmal mit TETBS und H2O abgespült. |
-
Nach
dem Waschprozess wurden die Wafer an der Luft zum Trocknen stehengelassen.
-
Kurze Beschreibung der
Schemata und Figuren:
-
Schema
1: Synthese der zur Testreaktion benötigten Verbindung 143.
-
Schema
2: Funktionalisierung von Glasträgern
mit Thiolen.
-
Schema
3: Synthese des Mannoseallylamids 155.
-
Schema
4: Synthese des Phosphopeptids 158 in Lösung. a: DCM/Diethylamin (4:1);
b: Fmoc-Gly-OH, HOBt, DIPEA, HBTU, DMF/DCM (1:1), RT, 20 h; c: Fmoc-pTyr[(NMe2)2]-OH, HOBt, DIPEA,
PyBOP, DMF, RT, 12 h; d: Boc-Leu-OH, HOBt, DIPEA, HBTU, DMF/DCM
(1:1), RT, 12.5 h; e: 1. TFA/DCM/TES (95:2.5:2.5), RT, 3 h, 2. H2O, RT, 13 h.
-
1:
Reaktionen zur photochemischen Immobilisierung nach Blawas et al.1998.
-
2:
Nachweis der Immobilisierung von Biotinallylamid 143 und Biotinpropylamid
38 auf Thiol-funktionalisierten Oberflächen mit STV-Cy5; Effekte verschiedener
Lösungsmittel
auf einem Dendrimer- Glasträger;
-
3:
Experiment zur Regenerierung der Oberfläche; A: Nachweis von Biotin
143 durch Bindung von Streptavidin-Cy5; B und C: Stringentes Waschen
mit 0.1% SDS-Lösung;
D: Erneutes Binden von Streptavidin-Cy5.
-
4:
Nachweis der Anbindung von in einem Konzentrationsgradienten immobilisierten
Biotin 143 mit STV-Cy5; A: 3 h bei 365 nm belichteter Glasträger; B:
3 h im Dunkeln verwahrter Glasträger;
C:
Histogramm der Signalintensitäten
mit /rel = Fluoreszenzsignalintensität (relative
Einheiten),
b. = belichtet und n.b. = nicht belichtet.
-
5:
Nachweis der immobilisierten Mannose 155 mit Concanavalin A (2 μM).
-
6:
Nachweis des Phosphopeptids 158 mit dem biotinylierten anti-pTyr-Antikörper-Streptavidin-Cy5
Konjugat und Histogrammdarstellung der Signalintensitäten.
-
7:
Histogramm der Signalintensitäten
der zeitabhängigen
Immobilisierung von Phosphopeptid 158.
-
8:
Nachweis von immobilisiertem Biotinallylamid 143 mit Streptavidin-Cy5;
Biotin 143 wurde in Konzentrationen von 1 und 10 mM eingesetzt und
die Belichtungszeit wurde mit 10 und 30 min variiert. A: 10 mM Biotin
143, 10 min Belichtungszeit; B: 10 mM Biotin 143, 30 min Belichtungszeit;
C: 1 mM Biotin 143, 10 min Belichtungszeit; D: 1 mM Biotin 143,
30 min Belichtungszeit.
-
9:
Vergrößerung des
oberen Abschnitts von 8A.
-
10:
A: Nachweis von immobilisiertem Streptavidin 161 mit Biotin-Cy5; B: Nachweis
von immobilisiertem Streptavidin 162 mit Biotin-Cy5 als Negativkontrolle
zu A; C: Nachweis von immobilisiertem Phosphopeptid 158 mit dem
Fluoreszenzmarkierten Antikörper-Konjugat;
D: Pentensäure
funktionalisiertes Streptavidin 161 (schematisch).
-
11:
A: Nachweis von mittels Laserstrahl immobilisiertem Biotinallylamid
143 mit Streptavidin-Cy5; B: Vergrößerung von A; C: Scan dreier
Felder im rechten Winkel, nachgewiesen mit Streptavidin-Cy5.
-
Literatur:
-
- B.T. Houseman, M. Mrksich, Chem. Biol. 2002, 9, 443–454.
- A.S. Blawas, W.M. Reichert, Biomaterials 1998, 19, 595–609.
- R. Benters, C.M. Niemeyer, D. Wöhrle, ChemBioChem 2001, 2,
686–694.
- C.D. Müller
et al., Nature 2003, 421,829–833.
- R.F. Ismagilov, Angew. Chem. 2003, 115, 4262–4264.
- S.P.A. Fodor, R.J. Leighton, M.C. Pirrung, L. Stryer, A.T. Lu,
D. Solas, Science 1991, 251, 767–776.
- W.S. Dillmore, M.N. Yousaf, M. Mrksich, Langmuir 2004, 20, 7223–7231.
-
-
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