Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, Verbindungen
mit verbesserten Eigenschaften für
die Vermeidung von Ba-/Sr-Kesselstein zur Verfügung zu stellen.
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Vermeidung von Ba-/Sr-Kesselstein den Schritt
enthaltend zuführen
eines Polymers zu einer Flüssigkeit,
die geeignet ist, Ba-/Sr-Kesselstein
auszuscheiden, in einer Flüssigkeitsumgebung,
wobei das Polymer erhältlich
ist aus der Copolymerisation von zumindest
- (a)
monoethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden
mit 4 bis 6 C-Atomen
mit
- (b) Olefinen der Formel
CH2= C(R1)R2, wobei
R1H oder CH3 und
R2H, CH3, C2H5 oder Phenyl ist
und
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständige Ringöffnung,
der Anhydridgruppen.
Es
wurde nämlich
gefunden, dass das oben beschriebene Polymer bei der Vermeidung
von Ba-/Sr-Kesselstein verbesserte Eigenschaften gegenüber dem
Stand der Technik aufweist.
Das
Polymer kann hergestellt werden durch Zusatz weiterer Monomere.
So können
Vernetzer eingesetzt werden, die mindestens zwei monoethylenisch
ungesättigte
Doppelbindungen im Molekül
aufweisen. Der Anteil solcher Vernetzer kann im Bereich von 0,001
bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Gewichte der Monomere (a)
und (b), betragen.
Das
Molverhältnis
von Monomer (a) zu Monomer (b) liegt vorzugsweise im Bereich von
20:1 bis 1:5. Weiterhin bevorzugt liegt das Verhältnis im Bereich von 10:1 bis
1:3. Ganz besonders bevorzugt beträgt das Verhältnis 3:2.
Verfahren
zur Herstellung von Polymeren für
das erfindungsgemäße Verfahren
sind bekannt. Diese finden üblicherweise
in inerten organischen Lösungsmitteln
statt, in denen die entstandenen Polymere löslich sind und darin nach Abschluss
der Polymerisation häufig
in Mengen von über
10 Gew.-% vorliegen können. Die
Reaktionen finden dabei üblicherweise
in Gegenwart von Radikale bildenden Polymerisationsinitiatoren statt.
Weiterhin können
Kettenüberträger eingesetzt
werden.
Weiterhin
können
Schutzkolloide eingesetzt werden. Diese können beispielsweise im Bereich
von 0,05 bis 4 Gew.-%, bezogen auf die bei der Polymerisation eingesetzten
Monomeren, vorhanden sein. Setzt man als Schutzkolloide Polymerisate
von C1- bis C12-Alkylvinylether
ein, so besitzen diese vorzugsweise K-Werte von 10 bis 200 (gemessen
nach H. Fikentscher in Cyclohexanon bei einer Polymerisationskonzentration
von 1 Gew.-% und 25°C).
In
der Literatur sind zahlreiche andere Verfahren zur Herstellung des
Polymers für
das erfindungsgemäße Verfahren
bekannt. Dieses wird jedoch nicht als solches eingesetzt, sondern
es erfolgt zumindest eine teilweise Ringöffnung von Anhydridgruppen.
Vorzugsweise findet die Ringöffnung
vollständig
statt. Dies kann in einfacher Weise durch Umsetzung mit einer Säure (und
Ausbildung von Carbonsäurefunktionen)
oder einer Base unter Salzbildung erfolgen. Hierbei ist die Polymersalzbildung
bevorzugt.
Als
Säuren
können
beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Alkansulfonsäuren
eingesetzt werden.
Das
Polymer in Form seines Salzes ist besonders deshalb vorteilhaft,
weil ein solches Polymersalz in wässriger Lösung auch bei Verdünnungen
mit beispielsweise Meerwasser keine Ausfällungen hervorruft.
Vorzugsweise
erfolgt die Ringöffnung
in einer wässrigen,
eine Base enthaltenden Lösung,
die dann als solche oder gegebenenfalls nach Verdünnung im
erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden.
Geeignete
Basen sind Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak oder Amine, wie Ethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin oder auch Morpholin.
Demzufolge
ist ein erfindungsgemäßes Verfahren
bevorzugt, indem das Polymer, insbesondere in Form seines Salzes,
als wässrige
Lösung
zugeführt
wird.
Als
Monomer (a) kommen monoethylenisch ungesättigte Dicarbonsäuren mit
4 bis 6 C-Atomen
in Betracht. Beispielsweise sind dies Maleinsäureanhydrid, Itakonsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid,
Methylenmaleinsäureanhydrid
sowie Mischungen der genannten Verbindungen.
Vorzugsweise
setzt man Maleinsäureanhydrid
(MSA) als Monomer der Gruppe (a) ein.
Monomeren
der Gruppe (b) sind Olefine der Formel H2C
= C(R1)R2, in denen
R1 = H, CH3 und
R2 = H, CH3, C2H5 oder Phenyl ist.
Bevorzugte
Verbindungen dieser Art sind Ethylen, Propylen, Isobutylen, Buten-1,
Styrol und 2-Phenylpropen.
Aus
dieser Gruppe von Monomeren wird vorzugsweise isobuten als Monomer
(b) eingesetzt.
Wie
oben ausgeführt,
können
neben den Monomeren (a) und (b) weitere Monomere bei der Copolymerisation
beteiligt sein. Hier sind insbesondere Vernetzer zu nennen, die
mindestens zwei nicht konjugierte monoethylenisch ungesättigte Verbindungen
im Molekül
aufweisen.
Geeignete
Vernetzer dieser Art sind beispielsweise Diacrylate oder Dimethylacrylate
von mindestens zweiwertigen gesättigten
Alkoholen, z.B. Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat,
1,2-Propylenglykoldiacrylat, 1,2-Propylenglykoldimethacrylat, Butandiol-1,4-diacrylat,
Butandiol-1,4-dimethacrylat, Hexandioldiacrylat, Hexandioldimethacrylat,
Neopentylglykoldiacrylat, Neopentylgiykoldimethacrylat, 3-Methylpentandioldiacrylat
und 3-Methylpentadioldimethacrylat. Auch die Acrylsäure- und
Methacrylsäureester
von Alkoholen mit mehr als zwei OH-Gruppen können als Vernetzen eingesetzt
werden. Dies sind z.B. Trimethylolpropantriacrylat oder Trimethylolpropantrimethacrylat.
Eine
weitere Masse von Vernetzern sind Diacrylate oder Dimethacrylate
von Polyethylenglykolen oder Polypropylenglykolen mit Molekulargewichten
von jeweils 200 bis 9000. Polyethylenglykole bzw. Polypropylenglykole,
die für
die Herstellung der Diacry late oder Dimethacrylate verwendet werden
können,
haben vorzugsweise ein Molekulargewicht von jeweils 400 bis 2000.
Außer
den Homopolymerisaten des Ethylenoxids bzw. Propylenoxids können auch
Blockcopolymerisate auf Ethylenoxid und Propylenoxid oder Copolymerisate
aus Ethylenoxid und Propylenoxid eingesetzt werden, bei denen Diethylenoxid-
und Propylenoxid-Einheiten statistisch verteilt enthalten sind.
Auch die Oligomeren des Ethylenoxids bzw. Propylenoxids sind für die Herstellung der
Vernetzer geeignet, z.B. Diethylenglykoldiacrylat, Diethylenglykoldimethacrylat,
Triethylenglykoldiacrylat, Triethylenglykoldimethacrylat, Tetraethylenglykoldiacrylat
und/oder Tetraethylenglykoldimethacrylat.
Als
Vernetzer eignen sich außerdem
Vinylester von ethylenisch ungesättigten
C3- bis C6-Carbonsäuren, z.B.
Vinylacrylat, Vinylmethacrylat oder Vinylitaconat. Als Vernetzer
geeignet sind außerdem
Vinylester mit mindestens zwei Carboxylgruppen enthaltenden gesättigten
Carbonsäuren
sowie Di- und Polyvinylether von mindestens zweiwertigen Alkoholen,
wie z.B. Adipinsäuredivinylester,
Butandioldivinylether und Trimethylolpropantrivinylether. Weitere
Vernetzer sind Allylester ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren, wie
z.B. Allylacrylat und Allylmethacrylat, Allylether von mehrwertigen
Alkoholen, z.B. Pentarose.
Außerdem eignen
sich als Vernetzer Methylenbisacrylamid, Methylenbismethacrylamid,
Divinylethylenharnstoff, Divinylpropylenharnstoff, Divinylbenzol,
Divinyldioxan, Tetraallylsilan und Tetravinylsilan.
Die
Vernetzer können
entweder allein oder in Form von Gemischen bei der Copolymerisation
eingesetzt werden. Falls man Vernetzer mitverwendet, werden sie
vorzugsweise in einer Menge von 0,2 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf
die Monomermischung aus (a) und (b) eingesetzt.
Die
Copolymerisate sind in organischen Lösemitteln löslich und liegen darin nach
Abschluss der Polymerisation typischerweise in einer Menge von mindestens
10 Gew.-% vor.
Als
organische Lösemittel
werden Typischerweise inerte organische Lösemittel, wie sie im Stand
der Technik für
die Herstellung der ober genannten Verbindungen bekannt sind, eingesetzt.
Vorzugsweise
verwendet man aromatische Lösemittel
wie Benzol, Toluol, o-Xylol, m-Xylol,
p-Xylol, Ethylbenzol, Cumol sowie Mischungen der genannten aromatischen
Lösemittel
in einem geeigneten Verhältnis.
Für die
Praxis haben insbesondere die in der Technik üblichen Gemische von Aromaten
Bedeutung, zum Beispiel Mischungen der Xylole.
Die
Copolymerisation der Monomeren (a) und (b) sowie gegebenenfalls
weitere Monomere erfolgt typischerweise in Gegenwart von Radikale
bildenden Polymerisationsinitiatoren. Für die Herstellung geeignete Initiatoren
sind beispielsweise aus EP-B 0 106 991 bekannt. Sie werden typischerweise
in Mengen von 0,01 bis 20, vorzugsweise 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf die bei der Polymerisation eingesetzten Monomeren, eingesetzt.
Die Copolymerisation kann auch durch Einwirkung von ultravioletter
Strahlung, gegebenenfalls in Gegenwart von UV-Initiatoren durchgeführt werden.
Solche Initiatoren sind beispielsweise Verbindungen, wie Benzoin
und Benzoinether, α-Methylbenzoin oder α-Phenylbenzoin.
Auch so genannte Triplett-Sensibilisatoren, wie Benzyldiketale,
können
verwendet werden. Als UV-Strahlungsquellen dienen beispielsweise
neben energiereichen UV-Lampen, wie Kohlebogenlampen, Quecksilberdampflampen
oder Xenonlampen auch UV-arme Lichtquellen, wie Leuchtstoffröhren mit
hohem Blauanteil.
Sollen
die Copolymerisate einen niedrigen K-Wert aufweisen, wird die Copolymerisation
zwackmäßigerweise
in Gegenwart von Reglern durchgeführte. Geeignete Regler sind
beispielsweise Mercaptoverbindungen, wie Mercaptoethanol, Mercaptopropanol,
Mercaptobutanol, Mercaptoessigsäure,
Mercaptopropionsäure, Butylmercaptan
und Dodecylmercaptan. Als Regler eignen sich außerdem Allylverbindungen, wie
Allylalkohol, Aldehyde, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd,
n-Butyraldehyd und isobutyraldehyd, Ameisensäure, Ammoniumformiat, Propionsäure und
Butenole. Falls die Copolymerisation in Gegenwart von Reglern durchgeführt wird,
benötigt
man davon in der Regel 0,05 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die bei der
Polymerisation eingesetzten Monomeren.
Geeignete
Schutzkolloide sind Polyalkylvinylether mit 1 bis 12 C-Atomen im
Alkylrest. Die K-Werte der Polyalkylvinylether betragen typischerweise
10 bis 200, vorzugsweise 20 bis 100 (gemessen in 1%iger Lösung in
Cyclohexanon bei 25°C).
Geeignete
Polyalkylvinylether sind beispielsweise Polymethylvinylether, Polyethylvinylether,
Polypropylvinylether, Polyisopropylvinylether, Polybutylvinylether,
Polyisobutylvinylether und Polyhydroxybutylvinylether sowie Mischungen
der genannten Polyalkylvinylether. Vorzugsweise verwendet man als
Schutzkolioid Polyethylvinylether. Die zugesetzte Menge an Schutzkolloid
beträgt üblicherweise
0,05 bis 4, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die bei der
Polymerisation jeweils eingesetzen Monomeren.
Die
Polymerisation erfolgt üblicherweise
bei Temperaturen von 30°C
bis 200°C,
vorzugsweise 50°C bis
160°C. niedrigere
Polymerisationstemperaturen werden zur Herstellung schwach vernetzter
und hochmolekularer Copolymerisate angewendet, während man hohe Polymerisationstemperaturen
zur Herstellung von Polymerisaten mit niedrigen K-Werten wählt. Die
Molekulargewichte hängen
außerdem
noch von der Menge der jeweils eingesetzten Polymerisationsinitiatoren
ab. Die Copolymerisation kann bei Normaldruck, bei vermindertem
Druck sowie – insbesondere
bei der Copolymerisation von Ethylen, Propylen und Isobuten – unter erhöhtem Druck
durchgeführt
werden, z.B. bei Drücken
von 1 bis 200 bar.
Um
schwach vernetzte und besonders hochmolekulare Copolymerisate herzustellen,
werden das organische Lösemittel,
das gegebenenfalls vorhandene Schutzkolloid und die Monomeren im
Reaktor vorgelegt und im Stickstoffstrom bei der gewünschten
Polymerisationstemperatur durch langsames kontinuierliches und portionsweises
Zugeben des Initiators polymerisiert. Der Initiator wird dabei in
der Weise dosiert, dass die gebildete Reaktionswärme kontrolliert abgeführt werden
kann. Das Polymer kann als Suspension in Form von feinkörnigen Teilchen
anfallen und durch Trocknen als Pulver isoliert werden oder in Lösung bleiben
(Fällungs- oder
Lösungspolymerisation).
Um
mittel- und niedrigmolekulare Copolymerisate herzustellen, wird
das Lösungsmittel,
das gegebenenfalls vorhandene Schutzkolloid und das ethylenisch
ungesättigte
Dicarbonsäureanhydrid
im Reaktor vorgelegt, im Stickstoffstrom auf die gewünschte Polymerisationstemperatur
erhitzt und dann das Olefin über
einen längeren
Zeitraum, bevorzugt innerhalb von 2 bis 3 Stunden, kontinuierlich
oder portionsweise zudosiert. nach Ende der Copolymerisation kann
das Polymer von dem organischen Lösemittel getrennt werden.
Vorzugsweise überführt man
das Copolymer direkt aus der erhaltenen Polymersuspension in eine wässrige Salzlösung. Hierbei
wird der Copolymerisatsuspension zunächst Wasser zugesetzt und dann
durch Einleiten von Wasserdampf das Lösemittel gegebenenfalls als
azeotropes Gemisch mit Wasser abdestilliert.
Nachdem
man das inerte organische Lösemittel
abdestilliert hat, werden die Anhydridgruppen zumindest teilweise
geöffnet,
z.B. durch Zugabe von Basen, beispielsweise von Natronlauge, Kalilauge,
Ammoniak oder Aminen, wie Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin
oder auch Morpholin, in das Polymersalz überführt oder durch Zugabe von Säure in die
Säure-Form überführt.
Die
Polymerisation wird üblicherweise
in Rührkesseln
durchgeführt,
die mit einem Anker-, Blatt-, Impeller- oder Mehrstufenimpulsgegenstromrührer ausgestattet
sind. Be sonders geeignet sind Apparaturen, die im Anschluss an die
Polymerisation die direkte Isolierung des Festprodukts gestatten,
wie z.B. Schaufeltrockner. Die erhaltenen Polymerisat-Suspensionen
können
direkt in Verdampfern, wie beispielsweise Bandtrocknern, Schaufeltrocknern,
Sprühtrocknern
oder Wirbelbetttrocknern getrocknet werden. Man kann aber auch durch
Filtrieren oder Zentrifugieren die Hauptmenge des inerten Lösungsmittels
abtrennen und gegebenenfalls durch Nachwaschen mit frischem Lösungsmittel
Reste von Initiatoren, Monomeren und Schutzkolloiden – sofern
vorhanden – entfernen
und die Copolymerisate erst danach trocknen. Auch in einem solchen
Fall erfolgt anschließend
die zumindest teilweise Öffnung
der Anhydridgruppen.
Bevorzugt
sind Polymersalze für
das erfindungsgemäße Verfahren
mit K-Werten von 5 bis 40 (gemessen nach H. Fikentscher in 1 gew.-%iger
wässriger
Lösung
der Copolymerisate bei pH 8 und 25°C).
Die
vorzugsweise wasserlöslichen
Copolymerisate haben typischerweise K-Werte von 8 bis 300, vorzugsweise
10 bis 250. Die K-Werte der Copolymerisate können nach H. Fikentscher, Cellulose-Chemie,
Sand 13, 48–64
und 71–74
(1932) in wässriger
Lösung
bei einem pH-Wert von 8, einer Temperatur von 25°C und einer Polymerkonzentration
des Natriumsalzes der Copolymerisate von 1 Gew.-% bestimmt werden.
Das
Polymer für
das erfindungsgemäße Verfahren
weist vorzugsweise vor Öffnung
der Anhydridfunktionen eine mittlere Molmasse Mw auf,
die im Bereich von 200 bis 10000 liegt. Vorzugsweise liegt Mw im Bereich von 1000 bis 7000, weiterhin
bevorzugt im Bereich von 2000 bis 6000, insbesondere bevorzugt im
Bereich von 3000 bis 5000.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient der Vermeidung von Ba-/Sr-Kesselstein (Inhibierung der Ausfällung von
Ba-/Sr-Kesselstein). Ba-/Sr-Kesselstein wird von zumindest einem
der Salze BaSO4, SrSO4, BaCO3 und SrCO3 verursacht.
Weiterhin können
weitere schwerlösliche
Salze der Erdalkalimetalle und gegebenenfalls Oxide anderer Metalle
in der Flüssigkeit
vorhanden sein. Solche Salze sind z.B. Calciumcarbonat, Calciumsulfat,
Calciumsilikate, Magnesiumsilikate, Magnesiumhydroxid und Magnesiumcarbonat
sowie beispielsweise Eisen(III)-oxid.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt bereits dann eine Vermeidung
bzw. Inhibierung von Ba-/Sr-Kesselstein vor, wenn die Ausbildung
einer Ausfällung
von zumindest einem der Salze BaSO4, SrSO2, BaCO3, SrCO3 zumindest teilweise vermieden oder verzögert wird.
Das
im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Polymer kann die Bildung von Kristallen der oben genannten
Salze in einer Flüssigkeit,
insbesondere in wasserführenden
Systemen, verringern oder verhindern. Zusätzlich oder alternativ dazu
können
diese auch die Bildung von Niederschlägen solcher Salze beeinflussen. Auf
diese Weise wird die Flüssigkeitsumgebung,
beispielsweise ein Kessel, eine Rohrleitung, ein Druckbehälter, aber
auch eine Gesteinsformation oder Produktions- und/oder Injektionsbohrlöcher für die Erdöl- oder
Erdgasförderung
und Lagertanks oder Apparate in der Ölproduktion, von Ausfällungen
frei gehalten. Außerdem kann
dadurch die Korrosionsneigung, insbesondere die Gefahr von Lochfraßkorrosion,
entscheidend verringert werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
kann die Lebensdauer von Geräten
oder Anlagen erhöht werden.
Die Stillstandzeiten und Kosten zur Reinigung von Anlagenteilen
oder Geräten
können
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erheblich reduziert werden.
Daher
ist das Verfahren besonders geeignet, wenn es sich bei der Flüssigkeit
um eine solche handelt, die Wasser und/oder Erdöl und/oder Erdgas enthält. Insbesondere
stellt die Flüssigkeit
Wasser dar.
Weiterhin
bevorzugt dient die Flüssigkeitsumgebung,
wie beispielsweise ein Kessel, eine Rohrleitung, ein Druckbehälter, eine
Gesteinsformation oder ein Produktions- und/oder Injektionsbohrloch für die Erdöl- oder
Erdgasförderung,
zum Aufbewahren, Erhitzen oder Abkühlen, Transpore, Fördern der
Flüssigkeit
oder als Lagerstätte
der Flüssigkeit.
Die
in der betreffenden Flüssigkeitsumgebung
vorhandene Flüssigkeit
enthält
das Polymer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren üblicherweise
in unterstöchiometrischer
Menge. Hierbei sind Konzentrationen von bis etwa 1000 ppm üblich. Überraschenderweise
wurde gefunden, dass besonders gute Resultate erzielt werden konnten,
wenn das Polymersalz derart zugeführt wird, dass es eine Konzentration
in der Flüssigkeit von
höchstens
250 ppm, mehr bevorzugt höchstens
100 ppm, weiterhin mehr bevorzugt höchstens 50 ppm, weiterhin mehr
bevorzugt höchstens
25 ppm, insbesondere höchstens
10 ppm, bezogen auf das Gewicht des Polymers und der Flüssigkeit,
aufweist. Eine Mindestkonzentration liegt hier bei typischerweise
0,01 ppm, vorzugsweise 0,1 ppm, mehr bevorzugt 0,5 ppm, insbesondere
1 ppm, bezogen auf das Gewicht des Polymers und der Flüssigkeit.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise bei Flüssigkeitstemperaturen
unter 150°C durchgeführt. Vorzugsweise
liegt die Temperaturen mindestens bei Raumtemperatur, mehr bevorzugt über 50°C. Typische
Hydrothermalbedingungen ergeben eine Temperatur von etwa 80°C.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
eines Polymers erhältlich
aus der Copolymerisation von zumindest
- (a)
motoethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden
mit 4 bis 6 C-Atomen
mit
- (b) Olefinen in der Formel CH2= (R1)R2, wobei
R1 H oder CH3 und
R2 H, CH3, C2H5 oder Phenyl ist
und
zumindest teilweise, vorzugsweise sämtliche,
Anhydridgruppen in ringgeöffneter
Form vorliegen als Scale-Inhibitor, insbesondere zur Vermeidung
von Ba-/Sr-Kesselstein.
Bevorzugte
Anwendungen der erfindungsgemäß zu verwendenden
Scale-Inhibitoren sind bei der oben beschriebenen Öl- und Gasgewinnung
sowie dem Transport gegeben.
Zur
Bestimmung der Konzentration des Polymers in der Flüssigkeitsumgebung
kann durch geeignete Probenahme und anschließender Konzentrationsbestimmung
der Probe erfolgen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Ölförderung
kann die optimale Konzentration auch dadurch bestimmt werden, dass
zunächst die
zusammensetzung von Formations- und/oder Injektionswasser ermittelt
wird und so die optimale Anwendungskonzentration durch dem Fachmann
nahe liegende Methoden ermittelt wird. Das Einhalten der so ermittelten
Konzentration kann indirekt dadurch überprüft werden, dass eine konstante
Förderrate
vorliegt. Bei Abweichung der Förderrate
kann dies indiziell auf eine Ba-/Sr-Kesselsteinbildung zurückführbar sein.
Das
Polymer kann beispielsweise am unteren Ende eines Bohrloches dosiert
werden. Hierzu kann eine Sonde verwendet werden.
Bevorzugt
wird das Polymer zusammen mit dem Injektionswasser in die Gesteinsformation
verprasst.
Weiterhin
bevorzugt wird das Polymer durch die Produktionsbohrung in eine
Gesteinsformation verprasst (Squeeze-Treatment).