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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transportgefährt gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche 1, 2 und 3 der vorliegenden Anmeldung.
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Derartige Transportgefährte sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Beispielsweise lassen sich damit Güter, Personen und dergleichen transportieren. Einen bestimmten Anwendungsbereich stellen Transportgefährte in Form von Kinderwagen, Fahrradanhängern und dergleichen dar.
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Insbesondere hat es in letzter Zeit diverse Versuche gegeben, Kinderwagen und Fahrradanhänger zu multifunktionalen Einheiten zusammenzufassen.
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So ist beispielsweise in der
EP 1 288 116 A2 eine Möglichkeit beschrieben, einen herkömmlichen Kinderwagen an ein Transportmittel in Form eines Fahrrades anzuhängen. Dazu stellt die bekannte Lösung eine besonders ausgebildete Deichsel bereit, die mit ihrem einen Ende am Fahrrad, und mit ihrem anderen Ende an einem an sich bekannten Kinderwagen befestigt wird. Diese bekannte Lösung weist jedoch einige Nachteile auf. Kinderwagen an sich sind in der Regel so konstruiert, dass sich das Kind in Bezug auf die schiebende Person in deren größtmöglichen Nähe befindet, so dass sich der Sitz- oder Liegebereich im Vergleich zu den Rädern und Achsen des Kinderwagens in einer erhöhten Position befindet. Das ist jedoch im Hängerbetrieb sehr nachteilig, da der Kinderwagen dann eine mangelnde Kurvenstabilität aufweist und die Gefahr eines Wegkippens in Kurven besteht. Im Hängerbetrieb ist es daher wünschenswert, den Schwerpunkt des Kinderwagens möglichst bodennah zu legen.
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In der
DE 196 38 097 A1 ist eine Umbaueinrichtung beschrieben, um einen dreirädrigen Kinderwagen in einen zweirädrigen Fahrradanhänger umzuwandeln. Die Umbaueinrichtung besteht aus diversen Bauelementen, die je nach Bedarf am Kinderwagen befestigt oder von diesem gelöst werden müssen. Dies ist jedoch aufwendig und damit wenig komfortabel. Außerdem muss die Umbaueinrichtung mitgeführt beziehungsweise bei Nichtgebrauch gelagert werden. Das ist vor allem unpraktisch und lässt insbesondere eine spontane Umrüstung nicht zu, sofern man die Umbaueinrichtung nicht mitführt.
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Die
DE 20 2004 014 273 U1 betrifft ein Transportgefährt in Form eines Multifunktions-Kinderanhängers, der durch eine entsprechende Umrüstung sowohl die Funktion eines Kinderwagens als auch die Funktion eines Fahrradanhängers erfüllt. Der Anhänger wird über eine Deichsel an einem Transportmittel in Form eines Fahrrades befestigt. Er besteht aus einem Rahmengestell, an dem seitlich zwei Räder und in einem Bereich zwischen den Rädern ein Sitz montiert ist. Von Nachteil bei dieser Lösung ist jedoch, dass es sehr aufwendig ist, dieses Transportgefährt von einem Hängerbetrieb (Anhänger) in einen Schiebebetrieb (Kinderwagen) umzubauen. So muss hierfür zunächst ein zusätzliches Vorderrad an- beziehungsweise abgebaut werden. Weiterhin muss die Deichsel an- beziehungsweise abgebaut, sowie im Schiebebetrieb ein Schiebegriff montiert werden. Diesbezüglich besteht dann das Problem, wo und wie die abgebauten Elemente zu verstauen sind. Schließlich befindet sich das Kind bei der Benutzung des Transportgefährts im Kinderwagenbetrieb im Vergleich zur schiebenden Person in einer niedrigen Position, so dass eine Nähe zum Kind nicht gegeben ist.
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Aus der
DE 299 00 033 U1 ist eine Transportgefährt bekannt, das von einem Zweiradanhänger in einen Einkaufswagen umgewandelt werden kann. Eine Lastbeförderungseinrichtung ist über an einem Rahmen schwenkbar angelenkte Träger zur Schwerpunktabsenkung für den Hängerbetrieb von einer oberen Position in eine untere Position absenkbar, wobei am Rahmen eine Anhängevorrichtung zur lösbaren Befestigung an einem Zweirad vorgesehen ist. Die Träger sind an ihren Enden über eine Schubstange miteinander verbunden. Beim Absenken oder Anheben der Lastbeförderungseinrichtung ist die gesamte Last vom Anwender über die Schubstange abzufangen. Um ein ungewolltes und unkontrolliertes Absinken zu verhindern, ist ein Stossdämpfer vorgesehen. Außerdem bedarf es zur Ankopplung an ein Zweirad einer zusätzlichen Deichsel, die entweder separat mitgeführt oder am Zweirad vormontiert sein muss. Darüber hinaus behindert die Schubstange den Zugang zur Lastbeförderungseinrichtung, wenn diese abgesenkt ist.
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Die
DE 196 30 483 A1 offenbart einen Wagen, der entweder von Hand gezogen bzw. geschoben oder mit entsprechend konstruierter Deichsel an ein Fahrrad angehängt werden kann. Die Deichsel ist separat mitzuführen oder am Zweirad vorzumontieren. Beim Wechsel von Schiebebetrieb in Hängerbetrieb oder umgekehrt ist jeweils ein Fahrtrichtungswechsel vorzunehmen. Darüber hinaus erlaubt es der Wagen nicht, den Schwerpunkt der Last zwischen den Betriebseinstellungen zu senken.
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In der
DE 299 19 159 U1 ist ein Koffer offenbart, der zu verschiedenen Transportgefährten umfunktioniert werden kann. Dabei sind je nach beabsichtigter Nutzungsart sind Umbauten durch Montage verschiedenartiger Bauteile (Deichsel, Räder, Adapter, etc.) vorzunehmen, wobei die Bauteile jeweils separat mitgeführt werden müssen. Eine Absenkung des Schwerpunkts der zu transportierenden Gegenstände oder Personen je nach beabsichtigter Nutzungsart ergibt sich wenn überhaupt nur mittelbar über aufwendige Umbaumaßnahmen.
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Ausgehend vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Transportgefährt der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die zuvor geschilderten Nachteile vermieden werden können. Insbesondere soll das Transportgefährt konstruktiv einfach herstellbar und gleichzeitig bequem und komfortabel handhabbar sein.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das Transportgefährt mit sämtlichen Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1, das Transportgefährt mit sämtlichen Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 2 sowie das Transportgefährt mit sämtlichen Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 3. Weitere Vorteile, Details und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass nunmehr ein spezieller Verstellmechanismus vorgesehen ist, der das Transportgefährt zwischen verschiedenen Betreibseinstellungen umstellen kann. Das kann in der konkretisierten Ausgestaltung auf verschiedene Weise erfolgen, wie im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert wird.
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Die Bedienung des Verstellmechanismus kann durch wenige Handgriffe durch eine Person erfolgen. Zusätzlicher Aufwand, zusätzliches Werkzeug und dergleichen für das Anbringen und Entfernen von zusätzlichen Rädern und anderen Bauelementen ist nicht erforderlich. Der erfindungsgemäße Verstellmechanismus ist derart ausgestaltet, dass zur Umstellung in verschiedene Betreibseinstellungen keinerlei Bauelemente angebaut beziehungsweise abgebaut werden müssen.
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Die vorliegende Erfindung ist auf ein Transportgefährt gerichtet. Das Transportgefährt verfügt zunächst über ein fahrbares Gestell, bei dem es sich beispielsweise um eine Rahmenkonstruktion oder dergleichen handeln kann. Weiterhin ist eine Transportiervorrichtung vorgesehen, die vom Gestallt gehalten ist. Bei der Transportiervorrichtung handelt es sich generell um eine Vorrichtung, auf beziehungsweise in der das zu transportierende Gut gelagert ist. Dabei ist die Erfindung nicht auf bestimmte Arten und Formen des Transports beschränkt. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Transportiervorrichtung zum Transport von Personen und/oder Gegenständen ausgebildet ist. In einem solchen Fall kann die Transportiervorrichtung beispielsweise als Ablage und/oder Aufnahmewanne und/oder Sitz und/oder Aufnahme für einen Sitz, oder dergleichen ausgebildet sein. Wenn es sich bei dem Sitz um einen Kindersitz handelt, kann dieser beispielsweise für ein, oder aber auch für zwei Kinder ausgelegt sein.
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In vorteilhafter Ausgestaltung kann das Transportgefährt als kombinierter Fahrradanhänger und Kinderwagen ausgebildet sein beziehungsweise verwendet werden, wobei natürlich auch andere Verwendungsmöglichkeiten denkbar sind. Im weiteren Verlauf wird die vorliegende Erfindung zur Verdeutlichung der technischen Zusammenhänge des Öfteren anhand eines zu einem Anhänger umfunktionierbaren Kinderwagens beschrieben, ohne dass die Erfindung jedoch auf dieses eine konkrete Beispiel beschränkt wäre.
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Es wird ein Transportgefährt bereitgestellt, mit einem fahrbaren Gestell und einer vom Gestell gehaltenen Transportiervorrichtung. Dieses Transportgefährt ist dadurch gekennzeichnet, dass es einen Verstellmechanismus zum Umstellen des Transportgefährts zwischen mindestens zwei Betriebseinstellungen aufweist, wobei eine Betriebseinstellung einen Schiebebetrieb und eine Betriebseinstellung einen Hängerbetrieb darstellt.
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Es ist nunmehr ein Verstellmechanismus vorgesehen, bei dem es sich generell um eine konstruktive Ausgestaltung handelt, mittels derer das Transportgefährt in verschiedene Betreibseinstellungen gebracht, das heißt umgestellt werden kann. Beispiele für die konstruktive Ausgestaltung des Verstellmechanismus werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert. Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn eine Möglichkeit zur Einstellung in zwei Betriebseinstellungen, nämlich eine solche für einen Schiebebetrieb und eine solche für einen Hängerbetrieb besteht. Je nach Ausgestaltung des Transportgefährts sind auch noch andere Betriebseinstellungen denkbar, bei denen es sich dann in erster Linie um Zwischeneinstellungen handelt. „Schiebebetrieb” bedeutet dabei, dass das Transportgefährt von einem Transportmittel, einer Person oder dergleichen vor sich her geschoben wird. „Hängerbetrieb” bedeutet, dass das Transportgefährt als Anhänger fungiert und – insbesondere von einem Transportmittel – gezogen wird. Bei dem Transportmittel kann es sich beispielsweise um ein Fahrrad handeln, wobei die Erfindung natürlich nicht auf ein bestimmtes Transportmittel beschränkt ist.
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Bei dem Transportgefährt handelt es sich in erster Linie um eine Vorrichtung, um Personen und/oder Materialien zu transportieren.
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Dabei kommt ein besonderer Mechanismus, der Verstellmechanismus, zum Einsatz, der es sowohl zulässt, das Transportgefährt zu schieben als auch an ein anderes Transportmittel, wie beispielsweise ein Fahrrad, anzuhängen und zugleich eine stabile Fahrposition herzustellen.
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Erfindungsgemäß weist der Verstellmechanismus wenigstens eine schwenkbeweglich am Gestell angeordnete Schiebestange auf, wobei die Schiebestange zwischen den mindestens zwei Betriebseinstellungen umstellbar ist, wobei der Verstellmechanismus wenigstens eine schwenkbeweglich am Gestell angeordnete Schiebestange aufweist, und die Schiebestange relativ zum Transportgefährt in Fahrtrichtung des Schiebebetriebes nach vorn umklappbar ist und im Hängerbetrieb unter Beibehaltung der Fahrtrichtung eine Deichsel bildet. Bei der Schiebestange handelt es sich bereits um den Verstellmechanismus. Die Schiebestange kann dann – in Fahrtrichtung des Transportgefährts gesehen – vor und zurück geklappt werden. Ferner kann sie in geeigneter Weise ausgestaltet sein, wie beispielsweise im Zusammenhang mit einem geeigneten Kupplungselement weiter unten beschrieben ist, um von einem Schiebebetrieb in einen Hängerbetrieb umgestellt zu werden.
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Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die Schiebestange mit weiteren Elementen des Verstellmechanismus verbunden sein. Der Verstellmechanismus weist ein Verschiebegestänge auf, die Schiebestange ist über das Verschiebegestänge mit der Transportiervorrichtung verbunden, und die Transportiervorrichtung ist über die Bedienung der Schiebestange in ihrer horizontalen und/oder vertikalen Position veränderbar. Das Verschiebegestänge wird weiter unten noch näher erläutert. Die Schiebestange bildet in erster Linie auch die Funktion eines Bedienelements für den Verstellmechanismus.
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Um den Verstellmechanismus zu bedienen, wird die Schiebestange nach vorne (in Fahrtrichtung) in eine horizontale Stellung umgeklappt.
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Vorteilhaft kann/können eine oder mehrere Arretiervorrichtung(en) vorgesehen sein, beispielsweise in Form von Arretierhaken oder dergleichen, vorgesehen sein. Die wenigstens eine Arretiervorrichtung hat die Aufgabe, die Schiebestange im Schiebebetrieb in der Transportiervorrichtung und/oder im Hängerbetrieb am Gestell, beispielsweise an dessen Untergestell, zu fixieren, beispielsweise einzurasten oder dergleichen.
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Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn eine Schiebestange vorhanden ist, es können beispielsweise aber auch zwei Schiebestangen vorhanden sein. Ebenso ist es möglich, die Schiebestange in anderer Weise auszubilden. Vorteilhaft kann die Schiebestange als Schiebebügel ausgebildet sein. Ein solcher Schiebebügel weist zwei Schenkel auf, wobei die beiden Schenkel des Schiebebügels schwenkbeweglich am Gestell angeordnet sind. Ferner verfügt der Schiebebügel über eine so genannte Basis, mittels derer die beiden freien Enden der Schenkel verbunden sind. Ein derartiger Schiebebügel weist vorzugsweise eine U-förmige, oder aber zumindest eine annäherungsweise U-förmige, Konfiguration auf.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Verstellmechanismus zum Umstellen des Transportgefährts zwischen mindestens zwei Betriebseinstellungen bei gleichzeitiger Veränderung der Position der Transportiervorrichtung in den jeweiligen Betriebseinstellungen ausgebildet ist. Dadurch wird bei der Umstellung zwischen den Betriebseinstellungen, insbesondere zwischen einem Schiebebetrieb und einem Hängerbetrieb, auch eine Verlagerung des Schwerpunkts realisierbar, was insbesondere bei der Verwendung des Transportgefährts als kombinierter Kinderwagen-Fahrradanhänger von Vorteil ist. Auf diese Weise kann beispielsweise realisiert werden, dass eine „tiefe” Position im Hängerbetrieb und eine „hohe” Position im Schiebebereich eingestellt wird beziehungsweise einstellbar ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Verstellmechanismus zur horizontalen und/oder vertikalen Veränderung der Position der Transportiervorrichtung ausgebildet ist. Dabei können die geschilderten Arten der Positionsänderungen jeweils einzeln, oder aber in Kombination realisiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kann vorgesehen sein, dass der Verstellmechanismus zum Umstellen der Transportiervorrichtung zumindest zwischen einer Schiebeposition und einer dazu räumlich versetzten Hängerposition ausgebildet ist.
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Vorteilhaft kann das Transportgefährt einen Hinterachsenbereich mit zwei seitlich angeordneten Hinterrädern aufweisen. Beispielsweise kann eine durchgängige Hinterachse vorgesehen sein, die am Gestell des Transportgefährts befestigt ist und an deren Enden die Hinterräder angeordnet sind. Ebenso können voneinander unabhängige Hinterachssegmente vorgesehen sein, die jeweils am Gestellt befestigt sind und ein Hinterrad tragen. Der Verstellmechanismus kann dann zum Umstellen der Transportiervorrichtung zumindest zwischen einer Schiebeposition und einer dazu räumlich versetzten Hängerposition ausgebildet sein, wobei die Transportiervorrichtung im Hängerbetrieb vorteilhafterweise über den Hinterachsenbereich hinaus verschoben ist.
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Im Schiebebetrieb ist das Transportgefährt dann wie ein normaler Transportwagen (beispielsweise ein Kinderwagen) zu handhaben, das heißt, man schiebt den „Wagen” vor sich her. Die Transportiervorrichtung, beispielsweise ein Sitz, eine Ablage oder dergleichen, befindet sich in einer erhöhten Position. Wenn zum Beispiel ein Kind transportiert wird, ist die erhöhte Sitzposition des Kindes vorteilhaft für den Bediener, da er sich näher am Kind befindet und das Transportgefährt, beispielsweise in seiner Funktion als Kinderwagen, durch den erhöhten Schwerpunkt leichter lenkbar ist. Es können je nach Ausgestaltung des Sitzes vorteilhaft ein oder zwei Kinder in dem Sitz befördert werden.
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Durch den Verstellmechanismus ist es zusätzlich möglich, die Position der Transportiervorrichtung (des Sitzes/der Ablage) zu verändern. Somit ist es möglich, den Schwerpunkt des Transportgefährts nach unten und nach hinten über den Hinterachsbereich zu verlagern. Hierdurch ergeben sich günstigere Fahreigenschaften im Anhängerbetrieb.
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Nachfolgend werden einige Beispiele beschrieben, wie der Verstellmechanismus vorteilhaft ausgestaltet sein kann.
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Vorteilhaft kann der Verstellmechanismus zum Umstellen zwischen den mindestens zwei Betriebseinstellungen ein Verschiebegestänge aufweisen, wobei das Verschiebegestänge mit der Transportiervorrichtung verbunden ist. Eine vertikale und/oder horizontale Verschiebung der Transportiervorrichtung erfolgt dann über das Verschiebegestänge. Das Verschiebegestänge kann dazu verschiedene Verschiebestangen aufweisen, die zumindest teilweise schwenkbeweglich am Gestell des Transportgefährts und an der Transportiervorrichtung befestigt sind.
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Dabei ist vorteilhaft vorgesehen, dass das Verschiebegestänge auf wenigstens einer Seite des Gestells angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Verschiebegestänge jedoch auf beiden Seiten des Gestells angeordnet, was die Stabilität und Bedienbarkeit des Transportgefährts weiter verbessert.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Verschiebegestänge mit wenigstens einer Schiebestange, beziehungsweise je nach Ausgestaltung mit dem Schiebebügel, verbunden ist. Die Schiebestange stellt dann eine Art Betätigungselement für das Verschiebegestänge dar. Um den Mechanismus zu bedienen, wird die Schiebestange (der Schiebebügel) nach vorne (in Fahrtrichtung) in eine horizontale Stellung umgeklappt und vorteilhaft am Transportgefährt arretiert. Durch diese „Klappbewegung” wird das Verschiebegestänge bedient, welches die Veränderung der Schwerpunktslage und der Position der Transportiervorrichtung bewirkt.
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Vorteilhaft kann das Verschiebegestänge in Form eines so genannten Schubkurbel-Mechanismus ausgebildet sein. Der Schubkurbel-Mechanismus an sich ist bereits bekannt. Es handelt sich generell um eine Art Kurbel-(Gelenk-)Getriebe zum Wandeln von Bewegungen und Energien. Der Schubkurbel-Mechanismus stellt generell ein Gelenkviereck dar und besteht grundsätzlich aus 4 Gliedern und 4 Gelenken.
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In vorteilhafter Ausgestaltung weist wenigstens eine Schiebestange eine Kupplungseinrichtung zur Befestigung an einem Transportmittel auf. Dadurch kann die Schiebestange zu einer Deichsel umfunktioniert werden, die an dem Transportmittel, beispielsweise einem Fahrrad, montiert werden kann. Die Erfindung ist nicht auf bestimmte Ausgestaltungen der Kupplungseinrichtung beschränkt. Beispielsweise kann die Kupplungseinrichtung einen Bajonettgriff und ein dazu korrespondierendes Gegenstück aufweisen.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer Kupplungseinrichtung im Zusammenhang mit einer Schiebestange in Form eines Schiebebügels. Durch das Öffnen einer integrierten Kupplung im Schiebebügel wird dieser aufgeklappt, parallel zur Fahrtrichtung, und anschließend an das Transportmittel (Fahrrad) angekuppelt. Unterstützt wird diese Klappbewegung dadurch, wenn die Basis des Bügels schwenkbar, etwa über ein geeignetes Scharnierelement, an einem der Schenkel befestigt ist.
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In weiterer Ausgestaltung kann das Transportgefährt einen Vorderachsenbereich mit wenigstens einem, insbesondere drehbar gelagerten, Vorderrad aufweisen. Vorteilhaft sind zwei Vorderräder vorgesehen. Durch die drehbare Lagerung kann eine Lenkung des wenigstens einen Vorderrads erreicht werden, was die Handhabung im Schiebebetrieb vereinfacht. Die Ausgestaltung des Vorderachsbereichs kann ähnlich wie die Ausgestaltung des Hinterachsbereichs sein, so dass auf die entsprechenden Ausführungen weiter oben Bezug genommen und verwiesen wird. Vorteilhaft sind die Vorderräder vom Durchmesser her kleiner als die Hinterräder ausgebildet. Wenn das Transportgefährt in der vorstehenden Weise an ein Transportmittel angekuppelt wird, geschieht dies vorteilhaft in Höhe der Radnabe des Transportgefährts, so dass die kleineren Vorderräder des Transportgefährts den Boden im Hängerbetrieb nicht mehr berühren. Der Anhänger fährt nun auf den zwei Hinterrädern und wird vom Zugfahrzeug, beispielsweise einem Fahrrad, geschleppt.
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Ein stabiler Rahmen sowie ein zusätzlicher Überrollbügel können für die Fahrsicherheit im Anhängerbetrieb sorgen.
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Es können weitere Vorrichtungen am Transportgefährt vorgesehen sein, beispielsweise Haken, Ösen, Ablageflächen und dergleichen, um zusätzlich Materialien zu befördern.
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Die Bedienung des Transportgefährts ist durch eine Person möglich. Während der Bedienung des Verstellmechanismus ist es möglich, das Kind/Material in dem Transportgefährt zu belassen.
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Die Vorteile des Transportgefährts gemäß der vorliegenden Erfindung stellen sich zusammenfassend auch wie folgt dar:
Es handelt sich bei dem beschriebenen Verstellmechanismus um eine Apparatur, die es zulässt, sowohl als vollwertiger Kinder-/Transportwagen als auch als vollwertiger Anhänger benutzt zu werden.
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Während des Schiebens ist im „Kinderwagenbetrieb” die Position des Sitzes erhöht. Dadurch ergibt sich die „Nähe” des Bedieners zum Kind, was gewünscht ist und die Bedienung im Schiebemodus durch den erhöhten Schwerpunkt erleichtert.
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In dem Anhängerbetrieb ist der Schwerpunkt durch den Mechanismus nach unten abgesenkt und vorteilhaft gleichzeitig nach hinten über die Hinterrad-Achse verlagert.
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Die „Nähe” zum Kind ist nicht mehr ausschlaggebend, es zählen in erster Linie die Fahreigenschaften, die dadurch erheblich verbessert werden: stabile Straßenlage und erhöhte Kippfestigkeit.
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Wird der Wagen als Kinderwagen genutzt, so ist die Blickrichtung des beförderten Kindes sowohl im Anhängerbetrieb als auch im Kinderwagenbetrieb vorteilhaft die Fahrtrichtung.
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Die Bedienung des Mechanismus erfolgt durch wenige Handgriffe durch eine Person. Zusätzliches Werkzeug beziehungsweise das Entfernen von Rädern und Anbauteilen oder ähnliches ist insbesondere bei Verwendung von geeigneten Kupplungselementen, etwa von Steckkupplungen, nicht mehr nötig. Es müssen zur Umstellung von Hängerbetrieb auf Schiebebetrieb und umgekehrt keinerlei Teile an- beziehungsweise weggebaut wenden.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 in perspektivischer Darstellung ein Transportgefährt in Form eines Kinderwagens in einer ersten Betriebseinstellung zur Durchführung eines Schiebebetriebs;
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2 eine Seitenansicht des in 1 dargestellten Transportgefährts;
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3 in schematischer Ansicht die Funktionsweise eines Verstellmechanismus mit Verschiebegestänge;
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4 in perspektivischer Darstellung den Verlauf, wie ein Transportgefährt gemäß 1 in eine andere Betriebseinstellung umgestellt wird;
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5 in perspektivischer Darstellung den Verlauf, wie ein Transportgefährt gemäß 1 in eine andere Betriebseinstellung umgestellt wird;
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6 in perspektivischer Darstellung ein Transportgefährt gemäß 1, das in eine zweite Betriebseinstellung zur Durchführung eines Hängerbetriebs gebracht wurde;
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7 eine Seitenansicht des in 6 dargestellten Transportgefährts; und
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8 in perspektivischer Darstellung ein in der Betriebseinstellung „Hängerbetrieb” befindliches Transportgefährt, das an ein Fahrrad angehängt ist.
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In den 1 bis 8 ist ein Transportgefährt 10 dargestellt, bei dem es sich im Beispiel um einen Kinderwagen handeln soll. Das Transportgefährt 10 soll multifunktional einsetzbar sein. Das heißt, er soll sowohl als reiner Kinderwagen im „Schiebebetrieb” als auch als Anhänger, etwa als Fahrradanhänger, im „Hängerbetrieb” einsetzbar sein.
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In den 1 und 2 ist das Transportgefährt 10 in einer ersten Betriebseinstellung, nämlich der für einen Schiebebetrieb, als Kinderwagen dargestellt. Das Transportgefährt 10 verfügt zunächst über ein Gestell 11, bei dem es sich im vorliegenden Beispiel um eine Rahmenkonstruktion handelt. Es ist ein Hinterachsbereich 12 mit zwei Hinterrädern 13, 14 vorgesehen, wobei zwei Hinterachssegmente vorgesehen sind, die jeweils ein Hinterrad tragen und die an dem Gestell 11 befestigt sind. Ebenso ist ein entsprechender Vorderachsbereich 15 mit zwei Vorderrädern 16, 17 vorgesehen. Die Vorderräder 16, 17 sind von ihrem Durchmesser her kleiner als die Hinterräder 13, 14, was insbesondere Vorteile für die Benutzung im Hängerbetrieb hat (6 bis 8).
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Am Gestell 11 ist eine Transportiervorrichtung 18 gehalten, bei der es sich im dargestellten Beispiel um die Aufnahme für einen Kindersitz handelt.
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Um das Transportgefährt 10 im Schiebebetrieb schieben zu können, ist eine Schiebestange 19 vorgesehen, die im gezeigten Beispiel als Schiebebügel ausgebildet ist. Die Schiebestange 19 weist eine U-förmige Kontur auf und ist mit seinen beiden Schenkeln 20, 21 schwenkbeweglich am Gestell 11 angeordnet. Die beiden Schenkel 20, 21 sind über eine so genannte Basis 22 miteinander verbunden. Dabei ist die Basis 22 mit dem Schenkel 20 über eine Kupplungseinrichtung 23, beispielsweise eine Steckkupplung, lösbar verbunden, während die Basis 22 über ein Scharnierelement 24 schwenkbeweglich mit dem Schenkel 21 verbunden ist. Die Kupplungseinrichtung 23 weist vorteilhaft einen Bajonettgriff sowie ein dazu korrespondierendes Gegenstück auf.
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Die Schiebestange 19 kann nach vorne, das heißt in Fahrtrichtung, geklappt werden, wie dies im Verlauf in den 4 und 5 und im Endstadium in den 6 und 7 dargestellt ist. Um die Schiebestange 19 in dieser Position zu halten, sind geeignete Arretiervorrichtungen 25 vorgesehen. Bei den Arretiervorrichtungen 25 handelt es sich beispielsweise um Arretierhaken oder dergleichen. Wenn der Kinderwagen 10 im Schiebebetrieb verwendet wird, kann die Schiebestange 19 über die Arretiervorrichtungen 25 vorteilhaft auch an der Transportiervorrichtung 18, beispielsweise einem Kindersitz, fixiert, etwa eingerastet werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Transportgefährt 10 ist es möglich, dieses sowohl im Schiebebetrieb als reinen Kinderwagen als auch im Hängerbetrieb als Anhänger einzusetzen. Dabei kommt ein besonderer Mechanismus in Form eines Verstellmechanismus zum Einsatz, der es sowohl zulässt, das Transportgefährt 10 zu schieben als auch an ein anderes Transportmittel, wie beispielsweise ein Fahrrad anzuhängen, wobei zugleich eine stabile Fahrposition herstellt wird, nämlich tief im Anhängerbetrieb (6 und 7) und hoch im Schiebebetrieb (1 und 2).
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Hierbei sind folgende Besonderheiten zu beachten:
Im Schiebebetrieb ist die Transportvorrichtung 10 wie ein normaler Kinderwagen zu handhaben, das heißt man schiebt den „Wagen” vor sich her,. Die Transportiervorrichtung 18 (hier die Aufnahme für den Kindersitz) befindet sich in einer erhöhten Position (1 und 2). Eine Lenkung der Vorderräder 16, 17 ist vorteilhaft vorgesehen.
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Durch einen neuartigen Mechanismus (den Verstellmechanismus) ist es möglich die Position der Transportiervorrichtung 18 zu verändern. Somit ist es möglich, den Schwerpunkt des Gefährts 10 nach unten und nach hinten über den Hinterachsbereich 12 zu verlagern (6 und 7). Hierdurch ergeben sich günstigere Fahreigenschaften im Anhängerbetrieb.
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Der Verstellmechanismus besteht im dargestellten Beispiel zunächst aus der am Gestell 11 schwenkbeweglich gelagerten Schiebestange 19. Weiterhin ist ein Verschiebegestänge 26 vorgesehen, das in größerem Detail in 2 dargestellt ist, und dessen Funktionsweise in 3 gezeigt ist.
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Das Verschiebegestänge 26 ist in Form eines so genannten Schubkurbel-Mechanismus ausgestaltet und besteht aus einer Reihe von Elementen, die anhand der 2 und 3 erläutert werden. Zunächst verfügt das Verschiebegestänge 26 über zwei Verschiebestangen 27 und 28, die schwenkbeweglich am Gestell 11 sowie an der Transportiervorrichtung 18 angeordnet sind. Somit entsteht ein Gelenkviereck mit vier Gelenken und vier Gliedern, wobei letztere durch die Verschiebestangen 27, 28, das Gestell 11 und die Transportiervorrichtung 18 gebildet werden.
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Die Betätigung des Verschiebegestänges 26 erfolgt über die Schiebestange 19, die dazu über eine Verschiebestange 30, ein schenkbeweglich am Gestell 11 angeordnetes Verbindungselement 31 sowie eine weitere Verschiebestange 29 mit den übrigen Elementen des Verschiebegestänges 26 verbunden ist.
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Um den Verstellmechanismus zu bedienen, wird die Schiebestange 19 nach vorne (in Fahrtrichtung) in eine horizontale Stellung umgeklappt, was durch einen entsprechenden Pfeil in 3 dargestellt ist. Durch diese „Klappbewegung” wird der Schubkurbel-Mechanismus bedient, welcher die Veränderung der Schwerpunktslage und der Sitzposition bewirkt. Dies ist von der Funktionsweise her in 3 dargestellt. Der perspektivische Verlauf dieser Umstellung der Betriebseinstellung ist in den 4 und 5 verdeutlicht.
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Wenn die Schiebestange 19 für den Hängerbetrieb umgeklappt wurde, was in den 6 und 7 dargestellt ist, kann die Schiebestange 19 mittels der Arretiervorrichtungen 25 arretiert werden. Anschließend dient die Schiebestange 19 als anhängbare Deichsel.
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Dies ist in größerem Detail in 8 dargestellt, wo ein in der Betriebseinstellung „Hängerbetrieb” gebrachtes Transportgefährt 10, wie es in den 6 und 7 dargestellt und beschrieben ist, an ein Fahrrad 32 angehängt wurde.
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Durch das Öffnen der integrierten Kupplung 23 in der Schiebestangel 19 – beispielsweise durch das Trennen von Bajonettgriff und Gegenstück – wird dieser, beziehungsweise die Basis 22 des Schiebebügels, unter Zuhilfenahme des Scharnierelements 24 aufgeklappt, parallel zur Fahrtrichtung, und anschließend an das Beförderungsgerät/Fahrrad 32 angekuppelt.
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Dies geschieht vorteilhaft in Höhe der Radnabe 33 des Fahrrads 32, so dass die Vorderräder 16, 17 des Transportgefährts 10 den Boden nicht mehr berühren. Das Transportgefährt 10 fährt nun auf den beiden Hinterrädern 13, 14 und wird vom Fahrrad 32 geschleppt.
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Es handelt sich bei dem beschriebenen Verstellmechanismus um eine Apparatur, die es zulässt, sowohl als vollwertiger Kinder-/Transportwagen als auch vollwertiger Anhänger benutzt zu werden. Während des Schiebens ist im „Kinderwagenbetrieb” die Position des Sitzes erhöht. Dadurch ergibt sich die „Nähe” des Bedieners zum Kind, was gewünscht ist und die Bedienung im Schiebemodus durch den erhöhten Schwerpunkt erleichtert. In dem Anhängerbetrieb ist der Schwerpunkt durch den Mechanismus nach unten abgesenkt, gleichzeitig nach hinten über die Hinterrad-Achse verlagert. Die „Nähe” zum Kind ist nicht mehr ausschlaggebend, es zählen die Fahreigenschaften, die dadurch erheblich verbessert werden: stabile Straßenlage und erhöhte Kippfestigkeit.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Transportgefährt (Kinderwagen-Fahrradanhänger)
- 11
- Gestell
- 12
- Hinterachsenbereich
- 13
- Hinterrad
- 14
- Hinterrad
- 15
- Vorderachsenbereich
- 16
- Vorderrad
- 17
- Vorderrad
- 18
- Transportiervorrichtung (Aufnahme für Sitz)
- 19
- Schiebestange (Schiebebügel)
- 20
- Schenkel des Schiebebügels
- 21
- Schenkel des Schiebebügels
- 22
- Basis des Schiebebügels
- 23
- Kupplungseinrichtung
- 24
- Scharnierelement
- 25
- Arretiervorrichtung für Schiebestange
- 26
- Verschiebegestänge (Schubkurbel-Mechanismus)
- 27
- Verschiebestange
- 28
- Verschiebestange
- 29
- Verschiebestange
- 30
- Verschiebestange
- 31
- Verbindungselement
- 32
- Fahrrad
- 33
- Radnabe