DE102005029094A1 - Verfahren zur Herstellung von Pyridazin - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung von Pyridazin aus Maleindialdehyd und Hydrazin, wobei man ein Maleindialdehyddiacetal säurekatalysiert zu Maleindialdehyd hydrolisiert, entstehenden Alkohol abtrennt und die Maleindialdehydlösung nachfolgend mit Hydrazin umsetzt. DOLLAR A Pyradizin mit einer Reinheit von >= 99,3 Gew.-%, einem Gehalt an Chlorid von < 2 Gew.-ppm und einem Gehalt an Hydrazin von < 10 Gew.-ppm, herstellbar mit einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pyridazin aus Maleindialdehyd und Hydrazin.
  • Pyridazin (MW = 80,09, Sdp.: 208 °C/760 mm) findet Verwendung als chemisches Zwischenprodukt, z.B. als Baustein für Wirkstoffe.
  • Eine sehr einfache, lange bekannte Synthese von Pyridazin ist die Umsetzung von Maleindialdehyd mit Hydrazin. Siehe: a) A. Wohl, E. Bernreuther, Liebigs Ann. 1930, 481. Band, Seiten 1–29 (Seiten 4, 12–13), b) N. A. Preobrazhenskii, I. A. Rubtsov, T. F. Dankova, V. P. Pavlov, Zhurnal Obshchei Khimii 1945, 15, 952.
  • Figure 00010001
  • In der Regel wird vor der Reaktion mit Hydrazin in einem ersten Schritt Maleindialdehyd aus einem seiner Acetale freigesetzt; Beispiele für solche Vorläufer sind Maleindialdehyd-tetramethylacetal und 2,5-Dimethoxy-2,5-dihydrofuran (DMDHF). Vergl.: D. L. Hufford, D. S. Tarbell, T. R. Koszalka, J. Am. Chem. Soc. 1952, 74, Seiten 3014–3018.
  • Die beschriebenen Ausbeuten solcher Synthesen bewegen sich bei typischerweise moderaten 30–50 %.
  • Einzig eine Vorschrift aus dem Jahr 1956 berichtet von 79 % Ausbeute nach Destillation (R. L. Letsinger, R. Lasco, J. Org. Chem. 1956, 21, 764–766); hier wird DMDHF mit verdünnter, wässriger Schwefelsäure erst bei Raumtemperatur und später bei erhöhter Temperatur hydrolysiert, dann wird bei –5°C mit etwa 1,6 Äquivalenten Hydrazin-Hydrat umgesetzt. Nach dem Sättigen der Reaktionsmischung mit Kaliumcarbonat wird mit Benzol extrahiert und durch Destillation gereinigt.
  • Die gute Ausbeute dieses Verfahrens konnte in Nacharbeitungen nicht reproduziert werden; die Ausbeute an Pyridazin lag in einem nachgestellten Versuch in der Reaktionsmischung bereits nur bei 46 %. Nach der Aufarbeitung (Verwendung von iso-Butanol statt Benzol zur Extraktion) und Destillation wurden nur 31 % Ausbeute an Pyridazin erhalten, welches laut GC nur 92 Gew.-% an Wertprodukt sowie weiterhin 0,7 Gew.-% Hydrazin als Verunreinigung enthielt. Gegen Ende der Destillation ging der Sumpf zudem eine exotherme Zersetzungsreaktion ein. Für die schlechte Ausbeute gibt es mehrere Gründe, wie erfindungsgemäß erkannt wurde:
    Die Hydrolyse des DMDHF in verdünnter Säure wird nur bei sehr hoher Verdünnung oder bei hoher Temperatur vollständig. Bei hoher Temperatur zersetzt sich der Maleindialdehyd allerdings relativ schnell und dadurch verschlechtert sich die Ausbeute an Pyridazin. Daher ist diese Form der Hydrolyse zur Herstellung von Maleindialdehyd ungeeignet.
  • Weiterhin fallen bei der Dosierung von Hydrazin zu Maleindialdehyd größere Mengen von polymerem Feststoff an, der die Ausbeute verschlechtert. Je langsamer die Dosierung bei je höherer Temperatur stattfindet, desto mehr Feststoff bildet sich. Wegen der Exothermie der Reaktion ist in größerem Maßstab eine langsame Dosierung unumgänglich, um eine ausreichende Wärmeabfuhr zu ermöglichen.
  • Zusätzliche Nachteile der beschriebenen Reaktionsführung sind der Einsatz eines Überschusses Hydrazin-Hydrat, die Sättigung der Reaktionsmischung mit großen Mengen festem Kaliumcarbonat und die Extraktion mit krebserregendem Benzol. Aus den genannten Gründen kommen die beschriebenen Verfahren damit für die Produktion größerer Mengen Pyridazin nicht in Frage.
  • Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Pyridazin aufzufinden. Das Verfahren sollte unter Überwindung eines oder mehrerer Nachteile des Stands der Technik die Produktion von Pyridazin in Tonnenmengen und hoher Ausbeute, Selektivität und Qualität (Reinheit) ermöglichen.
  • Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von Pyridazin aus Maleindialdehyd und Hydrazin gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein Maleindialdehyddiacetal säurekatalysiert zu Maleindialdehyd hydrolysiert, entstehenden Alkohol abtrennt und die Maleindialdehydlösung nachfolgend mit Hydrazin umsetzt.
  • Weiterhin wurde Pyridazin mit einer Reinheit von ≥ 99,3 Gew.-%, einem Gehalt an Chlorid von < 2 Gew.-ppm und einem Gehalt an Hydrazin von < 10 Gew.-ppm, herstellbar mit einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, gefunden.
  • Als Maleindialdehyddiacetal können z.B. Maleindialdehydtetramethylacetal (entstehender Alkohol = Methanol), Maleindialdehydtetraethylacetal (entstehender Alkohol = Ethanol) und 2,5-Diethoxy-2,5-dihydrofuran (entstehender Alkohol = Ethanol) eingesetzt werden.
  • Bevorzugt handelt es sich bei dem Maleindialdehyddiacetal um 2,5-Dimethoxy-2,5-dihydrofuran (DMDHF) (entstehender Alkohol = Methanol).
  • Die säurekatalysierte Hydrolyse kann mit wässrigen Brönsted-Säuren, z.B. para-Toluolsulfonsäure, Salzsäure, Trifluoressigsäure, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Perchlorsäure, Bromwasserstoffsäure oder Camphersulfonsäure erfolgen.
  • Bevorzugt wird die säurekatalysierte Hydrolyse mit wässriger Schwefelsäure durchgeführt.
  • Es wurde gefunden, dass die Herstellung des Maleindialdehyds aus dem Diacetal mit den bisher bekannten Verfahren -abweichend von der Beschreibung in der Literaturnur bei sehr großer Verdünnung mit einem zufriedenstellenden Umsatz gelingt.
  • Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass höhere Raum/Zeitausbeuten bei der Hydrolyse des Diacetals möglich sind, indem die Gleichgewichtsreaktion durch Entfernen des Reaktionsalkohols (z.B. Methanol) auf die Seite des gewünschten Maleindialdehyds verschoben wird.
  • Die Abtrennung des bei der Hydrolyse entstehenden Alkohols erfolgt bevorzugt durch Destillation.
  • Durch Abdestillieren des Alkohols könnnen so sehr hohe Diacetal-Konzentrationen (z.B. DMDHF-Konzentrationen) in der wässrigen Säure, z.B. verdünnter wässriger Schwefelsäure, realisiert werden, die mit bis zu 70 Gew.-% etwa fünfmal höher sind, als die in den Pyridazin-Verfahren bisher beschriebenen Konzentrationen.
  • Bevorzugt im Sinne einer optimalen Pyridazin-Ausbeute (> 80 % im Rohaustrag) ist eine Konzentration im Bereich von 25 bis 50 Gew.-% Maleindialdehyddiacetal in der wässrigen Brönsted-Säure, z.B. etwa 35 Gew.-%.
  • Die molare Säuremenge, z.B. Schwefelsäuremenge, bezogen auf Maleindialdehyddiacetal, liegt bevorzugt im Bereich von 0,001 bis 1,5 mol.%, insbesondere im Bereich von 0,01 bis 1,2 mol.%.
  • Höhere Säuremengen beeinträchtigen die Stabilität der Maleindialdehydlösung. Zu niedrige Säuremengen verlängern die Reaktionszeit. Z.B. sind 0,015 bis 0,05 mol.%, wie etwa 0,02 mol.%, ein guter Kompromiss zwischen Stabilität des Pyridazins und Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Da die Maleindialdehydlösung ab etwa 85 °C eine exotherme, sich selbst beschleunigende Zersetzungsreaktion eingeht, findet die Destillation bevorzugt bei einer Sumpftemperatur deutlich unter 85 °C bei vermindertem Druck statt.
  • Die Abtrennung des Alkohols, insbesondere Methanol, erfolgt bevorzugt bei einem Absolutdruck < 1 bar, besonders < 0,3 bar, ganz besonders bei einem Absolutdruck im Bereich von 50 bis 200 mbar, z.B. bei 150 mbar, und bei einer Sumpftemperatur < 70 °C, besonders < 55 °C, z.B. im Bereich von 20 bis 40 °C.
  • Bei einer Sumpftemperatur von < 55 °C ist die entstehende Maleindialdehydlösung mehrere Tage stabil.
  • Eine weitere Verfahrensverbesserung betrifft die Unterdrückung von dunkel gefärbten, polymeren Nebenkomponenten, die die Ausbeute verschlechtern und die Aufarbeitung erschweren.
  • Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass diese Nebenprodukte immer dann auftreten, wenn Maleindialdehyd mit einem Unterschuss Hydrazin reagiert. Daher wird in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens für die Umsetzung mit Hydrazin die Maleindialdehydlösung zum Hydrazin dosiert; im Vergleich zum Stand der Technik wird die Dosierreihenfolge also umgekehrt. Feststoffe entstehen bei diesem Vorgehen nicht mehr.
  • Das Hydrazin wird im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt als wässrige Lösung (z.B. als 40 oder 80 Gew.-%ige wässrige Hydrazin-Hydrat-Lösung) oder als Hydrazin-Hydrat (H2N-NH2·H2O)) eingesetzt.
  • Weiterhin kann im Verfahren der im Stand der Technik beschriebene Überschuss von Hydrazin auf ein Mol-Äquivalent Hydrazin zurückgenommen werden, so dass die Entsorgung des ursprünglich großen Überschusses entfällt.
  • Maleindialdehyddiacetal und Hydrazin werden bevorzugt in einem Molverhältnis im Bereich Maleindialdehyddiacetal : Hydrazin = 1 : 1 bis 1 : 2, besonders 1 : 1 bis 1 : 1,2, ganz besonders 1 : 1 bis 1 : 1,1, insbesondere 1 : 1 bis 1 : 1,05, eingesetzt.
  • Die Dosierung des Maleindialdehyds zum Hydrazin kann bei dem beschriebenen Vorgehen bei normalen Temperaturen, d.h. einer Temperatur im Bereich von 20 bis 30 °C, stattfinden; eine Umsetzung bei tiefen Temperaturen, wie im Stand der Technik beschrieben, ist nicht mehr nötig.
  • Besonders bevorzugt wird die Umsetzung der Maleindialdehydlösung mit Hydrazin bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 45 °C, insbesondere 20 bis 35 °C, durchführt. Bei einer Umsetzungstemperatur über 45°C, beginnt die Pyridazin-Ausbeute deutlich schlechter zu werden.
  • Eine weitere Verbesserung betrifft die Aufarbeitung des Verfahrensprodukts, die erheblich vereinfacht wurde.
  • Statt der beschriebenen Sättigung mit großen Mengen festem Kaliumcarbonat und Extraktion mit krebserregendem Benzol wird die erhaltene Reaktionsmischung bevorzugt direkt destilliert.
  • Hierbei ist der Zusatz von Sumpfverdünnern vorteilhaft, um gegen Ende der Destillation exotherme Zersetzungsreaktionen zu vermeiden.
  • Bevorzugte Sumpfverdünner sind polymere Glykolether, insbesondere Polyethylenglycole wie Polyethylenglycol 400, z.B. Lutrol E400 (BASF-Marke) oder Carbowax 400 (Aldrich).
  • Der Sumpfverdünner kann vor der Destillation oder aber bevorzugt bereits vor der Zugabe des Maleindialdehyds zum Hydrazin zugesetzt werden.
  • Er wird z.B. in Mengen im Bereich von 50 bis 200 Gew.-%, besonders von 90 bis 110 Gew.-%, jeweils berechnet auf eingesetztes Hydrazin-Hydrat (H2N-NH2·H2O), eingesetzt.
  • Bei einer bevorzugten fraktionierenden Destillation wird zuerst das Wasser und dann das Pyridazin abdestilliert.
  • Die Destillation des Pyridazins erfolgt bevorzugt bei einem Absolutdruck im Bereich von 1 bis 160 mbar, besonders 1 bis 50 mbar, ganz besonders 1 bis 25 mbar, z.B. 15 bis 20 mbar.
  • Bei der Destillation des Pyridazins liegt die Sumpftemperatur bevorzugt im Bereich von 50 bis 220 °C, besonders im Bereich von 70 bis 200 °C, weiter besonders im Bereich von 80 bis 170 °C.
  • In einer besonderen Verfahrensausgestaltung wird, um Hydrazin im Wertprodukt ganz oder weitestgehend zu vermeiden, vor der Destillation eine Substanz zugesetzt, die Reste von gegebenenfalls nicht umgesetzten Hydrazin entfernt, z.B. durch chemische Reaktion mit dem Hydrazin.
  • Hier kommen vorteilhaft vor allem Verbindungen zum Einsatz, die Kondensationsreaktionen mit Hydrazin eingehen, insbesondere Glyoxylsäure, Glyoxal und Glucose.
  • Als hier besonders vorteilhafte Substanz wurde Glyoxylsäure, z.B. als wässrige Lösung, z.B. als 50 Gew.-%ige wässrige Lösung, gefunden.
  • Insbesondere werden dem Verfahrensrohprodukt vor der Destillation im Bereich von 1,3 bis 4, insbesondere 1,5 bis 2,5, Moläquivalente Glyoxylsäure, z.B. etwa zwei Moläquivalente, jeweils bezogen auf nicht umgesetztes Hydrazin, zugesetzt.
  • Der Zusatz beeinflusst die Ausbeute an Pyridazin nicht oder nur kaum, reduziert aber den Gehalt an unerwünschtem Hydrazin im Produkt.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Pyridazin in einer Ausbeute von ≥ 70 %, insbesondere ≥ 75 %, und z.B. bis zu 80 %, jeweils bezogen auf eingesetztes Maleindialdehyddiacetal (z.B. DMDHF), erhalten.
  • Die Reinheit des erhaltenen Pyridazins beträgt besonders > 98 Gew.-%, insbesondere > 99 Gew.-%, ganz besonders > 99,3 Gew.-%, weiter besonders ≥ 99,4 Gew.-%, weiter besonders ≥ 99,5 Gew.-%, und bis zu 99,9 Gew.-%.
  • (GC-Bestimmung: Gerät Hewlett Packard Series II; Säulenfluss 1 ml He/Min.; Split 1:100; Temperatur Einspritzblock 250°C; Temperatur Detektor (FID) 280°C; Säule 30 m CP SIL 13; FD 1,2 μm; ID 0,32 mm; Heizrate 0 Min. 50°C–8°C/Min. – 280°C; Einspritzvolumen 0,2 μl; Einpunkt-Eichung mit Diethylenglykoldiethylether (DEGDEE) als interner Standard; Einwaage 150 mg Probe + 1 ml Methanol + 300 mg DEGDEE; Retentionszeiten Methanol 1,9 Min., Pyridazin 10,7 Min., DEGDEE 13,2 Min.).
  • Das verfahrensgemäß erhaltene Pyridazin weist insbesondere einen Gehalt an Chlorid von < 100 ppm, besonders von < 10 ppm, weiter besonders von < 5 ppm, weiter besonders von < 2 ppm, weiter besonders von ≤ 1,8 ppm, weiter besonders von ≤ 1,5 ppm, ganz besonders im Bereich von 0 bis 1 ppm, auf. (coulometrische Bestimmung in einem, Euroglas Coulometer ECS 1200' aus Gesamthalogenwert berechnet als Chlor). Diese Qualität wird üblicherweise mit Verfahren, die auf der Reduktion von Dichlorpyridazinen (hergestellt z. B. aus Maleinsäurederivaten, Hydrazin und Chlorierungsmitteln) nicht bzw. teilweise nur mit erheblichem Aufwand erreicht.
  • Das verfahrensgemäß erhaltene Pyridazin weist insbesondere einen Gehalt an Hydrazin von < 1000 ppm, besonders < 100 ppm, weiter besonders < 50 ppm, weiter besonders < 10 ppm, ganz besonders ≤ 8, z.B. im Bereich von 0 bis 7 ppm, auf. (Colorimetrische Bestimmung: Gerät Perkin Elmer Lambda 25; Wellenlänge 455 nm; Schichtdicke 50 mm; Messzeit 15 Min., Extrapolation auf t = 0 Min.; Probe wird zuvor mit schwefelsaurer, wässrig/isopropanolischer 4-Dimethylaminobenzaldehydlösung zur Reaktion gebracht).
  • Die o.g. hohe Pyridazin-Qualität wird insbesondere durch das Verfahren gemäß der Ansprüche 15 oder 16 erzielt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich damit insbesondere auch für Anwendungen und Verwendungen vorteilhaft, in denen Pyridazin benötigt wird, das einen sehr niedrigen Hydrazingehalt und/oder eine sehr hohe Reinheit aufweist, z.B. als Baustein in der Synthese von Wirkstoffen.
  • Alle ppm-Angaben beziehen sich auf das Gewicht.
  • Beispiele
  • Zu Wasser (3000 g) wurde Schwefelsäure (0,23 g) und dann DMDHF (1500 g) gegeben. Bei 150 mbar und einer Reaktorinnentemperatur von 5–55°C wurde ein Wasser/Methanol-Gemisch (1100 g) abdestilliert. Die erhaltene Maleindialdehydlösung wurde bei < 40°C Reaktorinnentemperatur zu Hydrazin-Hydrat (80 %ig; 719 g) und Pluriol® E400 (719 g) dosiert. Anschließend wurde Glyoxylsäure (50 %ig; 440 g) bei 85°C zur Reaktionsmischung dosiert (Kohlendioxidabgas) und dann bei 70 mbar und 50–55°C Reaktorinnentemperatur das Wasser (3200 g) abdestilliert. Der verbliebene Sumpf (1700 g) wurde bei 15 mbar und 90–170°C Reaktorinnentemperatur destilliert. Es wurde Pyridazin (650 g, 70 %) mit einer Reinheit von > 99 Gew.-% (GC-Methode siehe oben) (Hydrazingehalt: < 10 ppm; Chloridgehalt: 1 ppm) erhalten.
  • Verschiedene Pyridazinproben von Chemikalienhändlern wurde bezüglich ihrer Qualität mit dem nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Produkt verglichen:
    Figure 00070001
    • a: GC Gew.-% (GC-Methode siehe oben); Mittelwert aus je 2 Einwaagen mit je 2 Bestimmungen
    • b: colorimetrisch (Methode siehe oben)
    • c: coulometrisch (Methode siehe oben)
  • Vergleichsbeispiel (analog R. L. Letsinger, R. Lasco, J. Org. Chem. 1956, 21, Seiten 764–766)
  • Zu 0,1 N Schwefelsäure (800 ml) wurde DMDHF (116,6 g) gegeben und eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurde für 15 Min. unter Rückfluss erhitzt, anschließend auf –2°C abgekühlt und Hydrazin-Hydrat (80 %ig, 87,6 g) zudosiert; die Temperatur stieg dabei auf 15°C. Die braune Suspension wurde über Nacht stehen gelassen und dann 1,5 h unter Rückfluss erhitzt. Bei der Analyse der Reaktionsmischung per standardisiertem GC wurde eine Ausbeute an Pyridazin von 46 festgestellt. Die Reaktionsmischung wurde dann mit Kaliumcarbonat gesättigt und viermal mit 0,5 Liter iso-Butanol (im Gegensatz zu Benzol in der Originalvorschrift) extrahiert. In der wässrigen Phase wurde jetzt kein Pyridazin mehr detektiert. Nach dem Abdestillieren des iso-Butanols wurde das Rohprodukt destilliert (Kopftemperatur: 57–59°C/4 mbar). Es wurde Pyridazin (24 g) mit einem Gehalt von 92,2 Gew.-% erhalten, was einer Ausbeute von 31 % entspricht. Dieses Pyridazin enthielt 0,7 Gew.-Hydrazin. Der bei der Destillation verbliebene Sumpf fing bei etwa 120°C an, sich selbstbeschleunigend zu erhitzen.

Claims (24)

  1. Verfahren zur Herstellung von Pyridazin aus Maleindialdehyd und Hydrazin, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Maleindialdehyddiacetal säurekatalysiert zu Maleindialdehyd hydrolysiert, entstehenden Alkohol abtrennt und die Maleindialdehydlösung nachfolgend mit Hydrazin umsetzt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Maleindialdehyddiacetal um 2,5-Dimethoxy-2,5-dihydrofuran (DMDHF) und bei dem Alkohol um Methanol handelt.
  3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die säurekatalysierte Hydrolyse mit wässriger Schwefelsäure durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des bei der Hydrolyse entstehenden Alkohols durch Destillation erfolgt.
  5. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des Alkohols bei einem Absolutdruck < 1 bar und bei einer Sumpftemperatur < 70 °C erfolgt.
  6. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des Alkohols bei einer Sumpftemperatur < 55 °C erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Umsetzung mit Hydrazin die Maleindialdehydlösung zum Hydrazin dosiert wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung der Maleindialdehydlösung mit Hydrazin bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 45 °C durchführt.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man Maleindialdehyddiacetal und Hydrazin in einem Molverhältnis im Bereich Maleindialdehyddiacetal : Hydrazin = 1 : 1 bis 1 : 2 einsetzt.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Umsetzung mit Hydrazin das Pyridazin aus der Reaktionsmischung abdestilliert wird.
  11. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Destillation des Pyridazins aus der Reaktionsmischung in Gegenwart eines zugesetzten Sumpfverdünners durchführt.
  12. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Sumpfverdünner um einen polymeren Glycolether handelt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation des Pyridazins bei einem Absolutdruck im Bereich von 1 bis 50 mbar erfolgt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation des Pyridazins bei einer Sumpftemperatur im Bereich von 50 bis 200 °C erfolgt.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man vor der Destillation eine Substanz zusetzt, die Reste von gegebenenfalls nicht umgesetztem Hydrazin entfernt.
  16. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der zugesetzten Substanz um Glucose, Glyoxal oder Glyoxylsäure handelt.
  17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Pyridazin in einer Reinheit von > 99 Gew.-%.
  18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Pyridazin mit einem Gehalt an Chlorid von < 10 Gew.-ppm.
  19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Pyridazin mit einem Gehalt an Hydrazin von < 100 Gew.-ppm.
  20. Pyridazin mit einer Reinheit von ≥ 99,3 Gew.-%, einem Gehalt an Chlorid von < 2 Gew.-ppm und einem Gehalt an Hydrazin von < 10 Gew.-ppm, herstellbar mit einem Verfahren nach den Ansprüchen 15 oder 16.
  21. Pyridazin nach dem vorhergehenden Anspruch mit einer Reinheit von ≥ 99,4 Gew.-%.
  22. Pyridazin nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche mit einem Gehalt an Chlorid von ≤ 1,8 Gew.-ppm.
  23. Pyridazin nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche mit einem Gehalt an Hydrazin von ≤ 8 Gew.-ppm.
  24. Verwendung von Pyridazin nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Wirkstoffen.
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