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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Lithotripsie-Einrichtung
und auf eine mit diesem Verfahren betriebene Lithotripsie-Einrichtung.
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Bei
der Lithotripsie handelt es sich um eine therapeutische Methode,
bei der ein im Körper
eines Patienten befindliches Konkrement ohne operativen Eingriff
mit Hilfe einer fokussierten Stoßwelle zerstört wird.
Hierzu wird an den Patienten mechanisch eine Stoßwellenquelle angekoppelt,
indem diese mit einem so genannten fluidgefüllten Koppelbalg auf die Körperoberfläche aufgesetzt
wird. Um die Stoßwelle möglichst
verlustarm in den Patienten einzukoppeln, ist es notwendig, dass
sich der Koppelbalg frei von Hohlräumen an die Körperoberfläche anschmiegt.
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Um
eine solche verlustarme akustische Kopplung sicherzustellen, ist
es bekannt, die Kraft, mit der die Stoßwellenquelle auf die Körperoberfläche des
Patienten aufgesetzt oder angekoppelt wird, mit Hilfe des im Koppelbalg
herrschenden Fluiddruckes zu regeln. Je nach Anatomie des Patienten
und der zur Behandlung notwendigen Eindringtiefe der Stoßwellen
kann es aber vorkommen, dass Ankoppelkräfte wirken, die durch eine
Druckregelung, wie sie beispielsweise aus der
DE 197 48 071 A1 bekannt
ist, nicht mehr ausgeglichen werden können. Darüber hinaus wirkt auch in den
Fällen,
in denen der Fluiddruck auf einen vorgegebenen Sollwert geregelt ist,
nicht immer dieselbe Kraft zwischen Stoßwellenquelle und Körperoberfläche, da
diese von der Auflagefläche
und der Auflagegeometrie abhängig
ist.
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Die
auf die Stoßwellenquelle
beim Ankoppeln ausgeübte
Kraft bewirkt nun eine Verformung der die Stoßwellenquelle tragen den Teile,
die zur Folge hat, dass der Fokus der Stoßwelle aus seiner Sollposition
auswandern kann. Diese Sollposition fällt in der Regel mit dem Bildzentrum
einer zur Ortung des Konkrements verwendeten Röntgeneinrichtung zusammen.
Diese Situation ist in 4 näher dargestellt.
Gemäß dieser
Figur ist eine Stoßwellenquelle 2 über eine
Tragkonstruktion 3, im Beispiel ein Tragarm 4,
der schwenkbar auf einem C-Bogen 6 angeordnet ist, an einer
nur schematisch angedeuteten Konsole 8 gelagert. Die Stoßwellenquelle 2 weist
einen Koppelbalg 10 auf, mit dem sie auf die Körperoberfläche eines
Patienten 12 aufgesetzt und akustisch angekoppelt wird.
Im Idealfall, d.h. bei kleinen auf die Stoßwellenquelle 2 wirkenden
Kräften
F fällt der
Fokus S der Stoßwelle
mit seiner Solllage C, im Beispiel das Isozentrum des C-Bogens 6,
zusammen. Diese Solllage C ist zugleich auch das Bildzentrum einer
in der Figur nicht dargestellten und zur Ortung des Konkrements
verwendeten Röntgeneinrichtung.
In der Figur ist nun gestrichelt eine Situation eingezeichnet, die
sich ergibt, wenn auf die Stoßwellenquelle 2 in
Richtung ihrer Mittenachse 14 durch das Ankoppeln an den
Patienten 12 eine Kraft F ausgeübt wird. In diesem Fall stellt
sich in der Regel eine elastische, reversible Verformung der aus
Tragarm 4 und C-Bogen 6 bestehenden Tragmechanik
ein, die bewirkt, dass der Fokus S der Stoßwelle aus seiner Solllage
C in eine Ist-Lage C' auswandert.
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Eine
solche Auswanderung des Fokus S führt, falls sie nicht erkannt
und berücksichtigt
wird, zu einem verschlechterten Therapieerfolg und zu einer unnötigen Belastung
des Patienten.
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Um
dies zu vermeiden, ist es im Stand der Technik bekannt, die entstehenden
Verformungen dadurch auszugleichen, dass der Fokus S der Stoßwelle in
Abwesenheit von auf die Stoßwellenquelle 2 wirkenden
Kräften
sich außerhalb
der Solllage C befindet. Wird dann die Stoßwellenquelle 2 an
die Körperoberfläche des
Patienten 12 angekoppelt, bewirkt dann im Idealfall die
damit einhergehende Verformung, dass der Fokus S mit Solllage C übereinstimmt.
Diese Situation ist in 5 gestrichelt
dargestellt. Da jedoch die Kraft, mit der die Stoßwellenquelle 2 an
den Patienten 12 angekoppelt wird, von Anwendung zu Anwendung
verschieden ist, ist auch durch diese Maßnahme nicht immer sichergestellt, dass
der Fokus S mit der Solllage C übereinstimmt.
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Die
anhand einer an einem C-Bogen angeordneten Stoßwellenquelle erläuterten
Probleme treten in gleicher Weise auch bei Lithotripsie-Einrichtungen
mit anderen Tragkonstruktionen auf. Eine solche andere Lithotripsieeinrichtung
ist exemplarisch in 6 dargestellt.
Dort ist der die Stoßwellenquelle 2 an
seinem freien Ende aufnehmende Tragarm 4 schwenkbar um
eine horizontale Achse 4a am freien Ende eines Auslegers 15 angeordnet,
der schwenkbar um eine vertikale Achse 4b in einer in der
Figur nicht dargestellten Konsole gelagert ist. Durch die Einwirkung
der Ankoppelkraft F entstehen in erster Linie Verformungen im Tragarm 4,
die an seinem freien Ende aufgrund der Hebelwirkung der Ankoppelkraft
F maximal sind. Die Ankoppelkraft F führt zu einer Auslenkung des
freien Endes des Tragarmes 4 und damit ebenfalls zu einem
Auswandern des Fokus S aus seiner Solllage C in die Ist-Lage C', wie es gestrichelt
in der Figur angedeutet ist. Da die Ankoppelkraft F nicht zwangsläufig parallel
zur Mittenachse 14 der Stoßwellenquelle wirkt, können zusätzlich zu
einer Durchbiegung in der von der dem Tragarm 4 und der
Mittenachse 14 aufgespannten Ebene auch Torsionen auftreten.
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Neben
der anhand 4 bis 6 erläuterten reversiblen Verschiebung
der Lage des Fokus S können
außerdem
bei gewollt oder ungewollt wirkenden großen Kräften auch irreversible Verformungen
auftreten, die zur dauerhaften Auswanderung des Fokus S aus der
Solllage C führen
und ein erhebliches Risiko für
den Patienten darstellen.
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Dabei
nehmen die vorstehend erläuterten Probleme
zwangsläufig
mit der Anzahl der mechanischen Freiheitsgrade, mit der die Stoßwellenquelle positioniert
werden kann, zu.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben
einer Lithotripsie-Einrichtung anzugeben, mit dem die vorstehend genannten
Probleme vermieden werden können.
Außerdem
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine mit diesem Verfahren
betreibbare Lithotripsie-Einrichtung anzugeben.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird die genannte Aufgabe gemäß der Erfindung gelöst mit einem Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Bei dem Verfahren zum
Betreiben einer Lithotripsie-Einrichtung wird an einen zu behandelnden
Patienten eine Stoßwellenquelle
angekoppelt, die eine in einem Fokus fokussierte Stoßwelle erzeugt
und es wird eine beim Ankoppeln verursachte Verformung einer die
Stoßwellenquelle
tragenden Tragkonstruktion erfasst und ausgewertet.
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Durch
diese Maßnahme
wird dem Anwender ermöglicht,
während
der Behandlung zu beurteilen, ob ein Auswandern des Fokus stattgefunden
hat, das eine Unterbrechung oder einen Abbruch der weiteren Behandlung
und eine Neupositionierung des Fokus erforderlich macht.
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Die
Verformung der Tragkonstruktion kann dabei durch Messung einer Weg-
oder Winkeländerung
zwischen einem Bezugsort bzw. einer Bezugsachse, die mechanisch
an die Tragkonstruktion oder die Stoßwellenquelle gekoppelt ist,
und einem ortsfesten Bezugsort bzw. einer ortsfesten Bezugsachse außerhalb
der Tragkonstruktion oder durch Messung einer Weg- oder Winkeländerung
zwischen zwei an der Tragkonstruktion befindlichen Bezugsorten bzw. Bezugsachsen
erfasst werden.
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Je
nach Gerätetyp
kann es dabei ausreichend sein, die Verformung durch Messung einer Weg-
oder Winkeländerung
in einer Achse bzw. Ebene zu erfassen. Bei komplexen Krafteinleitungen kann
es jedoch zweckmäßig sein,
die Weg- oder Winkeländerungen
in mehreren Achsen bzw. Ebenen zu erfassen.
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Insbesondere
wird die erfasste Verformung zum Ermitteln einer Ist-Lage des Fokus
und zum korrekten Positionieren der Stoßwellenquelle herangezogen.
Ist nämlich
die Verformung der Tragkonstruktion der Stoßwellenquelle, d.h. der sie
tragenden Lagerteile bekannt, kann aus dieser anhand anlagenspezifischer
Größen, beispielsweise
experimentell verifizierter Look-up-Tabellen die Ist-Lage, d.h.
die tatsächliche
Lage des Fokus ermittelt werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung befindet
sich der mechanisch an die Tragkonstruktion gekoppelte Bezugsort
an der Stoßwellenquelle.
Durch diese Maßnahme
kann die erfasste Verformung besonders einfach und genau zur Bestimmung
der Ist-Lage des Fokus der Stoßwellenquelle
ausgewertet werden, da sich an diesem Ort alle Teilverformungen
der Tragkonstruktion summieren.
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Wenn
die Ist-Lage des Fokus in einem Röntgenbild des Patienten angezeigt
wird, ist ein korrektes Positionieren des Fokus der Stoßwelle vereinfacht.
Hierzu kann insbesondere die Röntgeneinrichtung
entweder durch mechanische Positionierung oder durch elektronische
Bildkorrektur so eingestellt werden, dass die Bildmitte des Röntgenbildes
wieder mit dem Fokus der Stoßwellenquelle übereinstimmt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die
gemessene Verformung mit einem oberen Grenzwert verglichen und ein Überschreiten
dieses oberen Grenzwertes angezeigt. Durch diese Maßnahme wird
eine unbeabsichtigte dauerhafte Schädigung der Lithotripsie-Einrichtung aufgrund
einer von einer zu hohen Kraft verursachten irreversiblen Verformung
vermieden.
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Wenn
außerdem
ein Überschreiten
des oberen Grenzwertes eine die Verformung verringernde automatische
Ausgleichsbewegung auslöst,
ist sichergestellt, dass auch im Falle einer Unachtsamkeit des Anwenders
eine irreversible Beschädigung
vermieden wird.
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Hinsichtlich
der Lithotripsie-Einrichtung wird die Erfindung gelöst mit den
Merkmalen des Patentanspruches 9. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Lithotripsie-Einrichtung sind in den diesem Patentanspruch zugeordneten
Unteransprüchen
angegeben. Die Vorteile der auf die Lithotripsie-Einrichtung bezogenen
Patentansprüche
ergeben sich sinngemäß aus den
Vorteilen der diesen jeweils zugeordneten Verfahrensansprüche.
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Zur
weitere Erläuterung
der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel
der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
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1 eine
Lithotripsie-Einrichtung gemäß der Erfindung
in einer schematischen Prinzipdarstellung,
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2 ein
schematisches Röntgenbild,
in dem die Ist-Lage des Fokus der Stoßwelle angezeigt ist,
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3 einen
Tragarm einer Lithotripsie-Einrichtung, in dem gemäß der Erfindung
ein Messaufnehmer angeordnet ist,
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4 bis 6 jeweils
schematisch die sich beim Ankoppeln einer Stoßwellenquelle an einen zu behandelnden
Patienten ergebenden Verformungen jeweils anhand jeweils schematisch
dargestellter Lithotripsie-Einrichtungen.
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Gemäß 1 ist,
wie auch bereits anhand der 4 und 5 erläutert, die
Stoßwellenquelle 2 in
einer Tragkonstruktion 3 getragen, die einen Tragarm 4 umfasst,
der an einem C-Bogen 6 schwenkbar um die Solllage C des
Fokus der Stoßwellenquelle 2,
im Beispiel das Isozentrum des C-Bogens 6, gelagert ist.
Die Solllage C des Fokus der Stoßwellenquelle 2 liegt
in der Bildmitte einer bildgebenden Röntgeneinrichtung 18,
im Beispiel eine C-Bogen-Röntgenanlage,
bei der ein Röntgenempfänger 20 und
eine Röntgenröhre 22 an
einem Röntgen-C- Bogen 16 angeordnet
sind, dessen Isozentrum mit der Solllage C des Fokus zusammenfällt. Röntgenempfänger 20 und
Röntgenröhre 22 können gemeinsam
um diese Solllage C geschwenkt werden.
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Der
zu behandelnde Patient 12 ist auf einem Patientenlagertisch 24 gelagert
und die Stoßwellenquelle 2 ist
mit ihrem Koppelbalg 10 an die Körperoberfläche des Patienten 12 angekoppelt.
In der Figur ist außerdem
ein zu zerstörendes
Konkrement K angedeutet, das im Idealfall im Isozentrum des Röntgen-C-Bogens 16 positioniert
ist.
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Eine
zentrale Steuer- und Auswerteeinrichtung 26 dient zur Steuerung
der Röntgeneinrichtung 18 sowie
der Stoßwellenquelle 2,
wie dies in der Figur durch Doppelpfeile symbolisch veranschaulicht ist.
An die Steuer- und Auswerteeinrichtung 26 sind Bedien-
und Anzeigegeräte
angeschlossen, die in der Figur ebenfalls symbolisch durch eine
Tastatur 28 bzw. einen Monitor 30 veranschaulicht
sind. Das im Isozentrum des Röntgen-C-Bogens 16 positionierte Konkrement
K erscheint bei einem im Monitor 30 wiedergegebenen Röntgenbild
B des Patienten 12 in der Bildmitte.
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An
der Tragkonstruktion 3, im Beispiel am Tragarm 4,
ist zumindest ein Messaufnehmer 31 angeordnet, mit dem
deren bzw. dessen Verformung erfasst wird, die durch eine beim Ankoppeln
der Stoßwellenquelle 2 an
den Patienten 12 auf die Tragkonstruktion ausgeübte Ankoppelkraft
entsteht. Durch eine geeignete Auswahl und Anordnung mehrerer Messaufnehmer 31 können grundsätzlich auch mehrachsige
Verformungen sowie Torsionen erfasst werden. Grundsätzlich ist
es auch möglich,
eine lokale Verteilung der Verformungen auf dem Tragarm 4 zu
erfassen.
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Die
Messsignale M der Messaufnehmer 31 werden an die Steuer- und Auswerteeinrichtung 26 weitergeleitet
und dort zum Ermitteln der Ist-Lage des Fokus der Stoßwellenquelle 2 ausgewertet.
Dies kann beispielsweise durch eine Auswertesoftware er folgen, die
beispielsweise experimentell verifizierte Look-up-Tabellen enthält, in der die Abweichungen des
Fokus von der Solllage C in Abhängigkeit
von der Position der Stoßwellenquelle 2 und
der und von den Messaufnehmern 31 gemessenen Messsignale
M gespeichert sind.
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Die
auf diese Weise ermittelte Ist-Lage wird durch ein geeignetes Symbol 34,
im Beispiel ein Fadenkreuz im von der Röntgeneinrichtung 18 erzeugten
Röntgenbild
B wiedergegeben.
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In
der Steuer- und Auswerteeinrichtung 26 werden die Messsignale
M außerdem
dahingehend überprüft, ob ein
oberer Grenzwert für
die Verformung unter- bzw. überschritten
ist. Ein solches Unter- oder Überschreiten
wird durch Anzeigeelemente 36 bzw. 38 angezeigt,
die auch in die Bildoberfläche
des Monitors 30 integriert werden können.
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Die
Steuer- und Auswerteeinrichtung 26 ist außerdem an
einen in der Figur nicht dargestellten Antrieb für den Patientenlagertisch 24 angeschlossen
und löst
ein automatisches Wegfahren – veranschaulicht
durch einen Pfeil 40 – des
Patientenlagertisches 24 aus, wenn die von den Messaufnehmern 31 gemessene
Verformung den oberen Grenzwert überschreitet.
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Die
Steuer- und Auswerteeinrichtung 26 enthält außerdem eine Speichereinrichtung 42 zum Speichern
der während
der Behandlung jeweils gemessenen Verformung und weiterer zugehöriger patienten-
und behandlungsspezifischer Daten D.
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Gemäß 3 ist
das Konkrement K in der Bildmitte des von der Röntgeneinrichtung erzeugten Röntgenbildes
B positioniert. Im Idealfall fällt
die Bildmitte mit der Solllage C des Fokus der Stoßwellenquelle
zusammen, wenn auf diese keine äußere Kraft ausgeübt wird.
Beim Ausüben
einer äußeren Kraft auf
die Stoßwellenquelle
wandert der Fokus der Stoßwellenquelle
aus der Solllage C in eine Ist-Lage C', die für den Anwender anhand des Symbols 34 angezeigt
wird. Im dargestell ten Beispiel erkennt der Anwender, dass sich
die Ist-Lage C' des
Fokus nicht mehr innerhalb des Konkrements K befindet, so dass eine
Stoßwelle
nicht ausgelöst
werden darf. Der Anwender kann dann entweder durch Verringern der beim
Ankoppeln ausgeübten
Kraft oder durch eine nach Verlagerung des Patienten erneut vorgenommenen
Ankopplung erreichen, dass die im Röntgenbild B angezeigte Ist-Lage
C' auf dem Konkrement
K positioniert oder das Konkrement K in die Ist-Lage C' verlagert wird.
Ergänzend
hierzu kann auch die Bildmitte des Röntgenbildes auf den Fokus ausgerichtet werden.
Dies kann entweder durch Neupositionierung der Röntgeneinrichtung oder durch
elektronische Bildkorrektur erfolgen. In diesem Fall wandert das
Konkrement K aus der Bildmitte aus.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist
als Messaufnehmer 31 eine optische Einrichtung vorgesehen,
bei der die Verformung des Tragarms 4 durch Messung einer Änderung
der Relativposition zweier an den Tragarm 4 mechanisch
gekoppelter Bezugsorte P1, P2 erfolgt. Hierzu ist am Bezugsort P1
im Tragarm 4 im Bereich des Lagerendes eine Lichtquelle 50,
beispielsweise eine Laserdiode angeordnet, die einen Lichtstrahl
LS emittiert der sich entlang einer der Lichtquelle zugeordneten
ersten Bezugsachse A1 ausbreitet. Dieser wird von einem im Tragarm 4 angeordneten
Umlenkspiegel 52 zu einem am Bezugsort p2 im Bereich des
freien Endes des Tragarmes 4 angeordneten Lichtempfänger 54 umgelenkt.
Eine im Strahlengang angeordnete Blende 56 dient zur Strahlbegrenzung.
Eine durch die Ankoppelkraft F verursachte Verformung des Tragarmes 4 führt nun
zu einer Lageänderung
des Lichtempfängers 54 und
damit zu einer Auswanderung des Lichtstrahls LS aus der Empfangsfläche des
Lichtempfängers 54,
so dass dieser ab dem Überschreiten
eines oberen Grenzwertes der Verformung keinen Lichtstrahl LS mehr
empfängt.
Dies indiziert, dass die Verformung ein Ausmaß angenommen hat, das eine
Unterbrechung oder einen Abbruch der Therapie erforderlich macht.
Mit anderen Worten: Bei Ausbleiben eines vom Lichtempfänger 54 weitergeleiteten
Messsignals kann automatisch die Stoßwellenauslösung unterbrochen werden.
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Wird
als Lichtempfänger 54 ein
aus mehreren Einzelmpfängern
bestehendes lineares Array, beispielsweise ein CCD-Sensor, verwendet,
können die
Verformung, d. h. die Auslenkung des freien Endes, und die damit
korrespondierende Verlagerung des Fokus von seiner Solllage auch
quantitativ erfasst werden.
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Alternativ
zu der in der Figur dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, am
Ort des Lichtempfängers 54 einen
Spiegel zu positionieren und Lichtquelle 50 und Lichtempfänger 54 in
einer Baueinheit zu integrieren. In dieser Anordnung führt bereits
eine Änderung
der Winkellage des Spiegels, d.h. der durch seine Normale festgelegten
und mechanisch an die Tragkonstruktion, im Beispiel der Tragarm 4,
gekoppelten zweiten Bezugsachse A2 zu einem veränderten Messsignal am Lichtempfänger 54 da
dann die optische Achse des Lichtstrahls LS und die Normale nicht
mehr parallel zueinander sind.
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Grundsätzlich ist
es auch möglich,
die Verformung des Tragarmes 4 durch eine unmittelbare
Messung der Verformung relativ zu einem Bezugsort P1 zu erfassen,
der bezogen auf den Röntgen-C-Bogen ortsfest
ist, indem beispielsweise Lichtsender und Lichtempfänger außerhalb
des Tragarmes 4 angeordnet sind. Dies kann beispielsweise
durch einen auf Triangulationsbasis arbeitenden optischen Abstandssensor 31a erfolgen,
der wie in der Figur gestrichelt angedeutet, an einem ortsfesten
Bezugsort P1 außerhalb
des Tragarmes 4 angeordnet und nicht mit diesem mechanisch
verbunden ist und den Abstand zu einer Reflexionsfläche an einem
mechanisch mit dem Tragarm 4 gekoppelten Bezugsort P2 erfasst.
Abstandssensor 31a und Reflexionsfläche können auch vertauscht zueinander
angeordnet sein. Außerdem
kann ein solcher Abstandssensor 31a sowie die ihm zugeordneten
Reflexionsfläche
auch innerhalb des Tragarms 4 angeordnet und mit diesem mechanisch
verbunden sein, so dass eine relative Wegänderung zwischen Strukturelementen
des Tragarms 4 erfasst. Mit einem solchen innerhalb oder außer halb
des Tragarmes 4 angeordneten Abstandssensor 31a kann
nicht nur erfasst werden, ob die Verformung einen vorgegebenen oberen
Grenzwert überschritten
hat, sondern es kann auch das Ausmaß der Verformung und damit
auch die Abweichung der Ist-Lage des Fokus von der Soll-Lage erfasst
und entsprechend angezeigt werden.
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Die
Messung einer Verformung der Tragkonstruktion kann auch durch Messung
der Winkeländerung
zwischen einer Bezugsachse A1 an der Tragkonstruktion und einer
ortsfesten Bezugsachse A2 erfolgen. Ein hierzu geeigneter Messaufnehmer
ist beispielsweise ein so genanntes Kompassmodul 31b, mit
dem der Winkel zwischen der Bezugsachse A1 an der Tragkonstruktion
und der Richtung des Erdmagnetfeldes (Bezugsachse A2) gemessen wird. Im
Ausführungsbeispiel
ist das Kompassmodul an der Stoßwellenquelle 2 angeordnet.
Eine solche absolute Winkeländerung
kann auch mit Neigungssensoren relativ zum Schwerefeld gemessen
werden.
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Zur
Messung einer Winkeländerung
sind insbesondere Winkelsensoren geeignet, deren Messprinzip darauf
beruht, dass eine Winkeländerung eine
Widerstandsänderung
hervorruft, und die Winkeländerungen
relativ zu ein, zwei oder drei Raumachsen erfassen.
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Alternativ
oder ergänzend
zu den genannten Messaufnehmern können kapazitive oder induktive Messaufnehmer
eingesetzt werden, die eine absolute oder relative Wegänderung,
d. h. eine Wegänderung
zwischen einem ortsfesten Bezugsort und einem Bezugsort an der Tragkonstruktion
bzw. zwischen zwei Bezugsorten an der Tragkonstruktion erfassen.
Zur Messung einer Wegänderung
können auch
Positionssensoren, die nach dem Messseilprinzip arbeiten, eingesetzt
werden.
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Ebenso
ist es möglich
die mechanische Verformung der Tragkonstruktion mit unmittelbar
mit einem oder mehreren an ihr angeordneten Dehnungssensoren 31c zu
erfassen, mit denen eben falls eine relative Wegänderung innerhalb der Tragkonstruktion
gemessen wird. Mit induktiven Messaufnehmern können auch relative Drehwinkel
erfasst werden.
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Grundsätzlich ist
es auch möglich,
die Verformung der Tragkonstruktion durch Messung einer Weg- oder
Winkeländerung
zu erfassen, bei der sich ein oder mehrere ausgewählte Bezugsorte
oder Bezugsachsen auf der Stoßwellenquelle
selbst befinden, wie dies in der Figur am Beispiel des Kompassmoduls 31b dargestellt
ist. Bei einer solchen Vorgehensweise können die Messsignale besonders
einfach mit der Abweichung der Ist-Lage des Fokus von der Solllage
korreliert werden.