-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Bestimmung
der Korrosionsgefahr in porösen
Körpern.
-
Die
Bestimmung der Korrosionsgefahr in hochporösen Werkstoffen gewinnt in
jüngster
Zeit zunehmende Bedeutung; denn zahlreiche poröse Bauteile sind im betrieblichen
Einsatz stark korrosiven Medien und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Dies trifft typischerweise
für Bauteile
aus zementgebundenen Werkstoffen, insbesondere Beton, zu.
-
Die
Dauerhaftigkeit des Betons gegenüber äußerem Angriff
wird in Europa durch die DIN EN 206 und die darauf
aufbauende DIN 1045-2 (2001) geregelt. In der zuletzt
genannten Normvorschrift sind Expositionsklassen, bezogen auf Umweltbedingungen definiert.
Danach unterscheidet man zwischen Bewehrungskorrosion bzw. der Korrosion
von in Beton eingebettetem Metall, verursacht vor allem durch Chloride
bzw. durch Chloride und Meerwasser, und der Betonkorrosion (Matrixkorrosion)
durch chemischen Angriff. Bei der Matrixkorrosion gibt es einerseits
Korrosionen treibenden Angriff und andererseits durch lösenden Angriff,
beispielsweise in Industrieabwasseranlagen mit chemisch stark angreifenden
Abwässern,
Kraftwerken, Kühltürmen usw.
Als Stoffe für den
chemischen Angriff sind vor allem Sulfate (SO4 2–),
ein pH-Wert unter 6,5, Kohlendioxid (CO2) als
Beton angreifende Kohlensäure,
Natrium (Na+) und Magnesium (Mg2+)
bekannt.
-
Bei
bekannten Korrosionsprüfverfahren
lässt man
das korrosive Medium über
einen längeren
Zeitraum bei Umgebungstemperaturen über dem Gefrierpunkt auf das
zu prüfende
Bauteil einwirken. Dazu setzt man einen Testkörper aus porösem Material
dem korrosiven Medium unter Laborbedingungen aus. In situ während des
betrieblichen Einsatzes kann der Korrosionsgrad bzw. das Korrosionsrisiko durch
eindringende Medien ebenfalls bestimmt werden, wobei dann der Angriff
naturgemäß weniger präzise erfasst
ist als in einem Laborprüfverfahren.
Die Messung der Konzentration des in das untersuchte Bauteil eingedrungenen
korrosiven Mediums wird in der Regel tiefenabhängig durch Bohrmehlproben oder
an einer Spaltfläche
des Testkörpers
durchgeführt.
-
Eine
weitere Methode besteht darin, das Korrosionsrisiko am eingebauten
Metall direkt zu bestimmen, indem das elektrochemische Korrosionspotential
ermittelt wird. Bei Baustahl wird das Pourbaix-Diagramm zugrunde
gelegt, das Korrosionsrisiko und pH-Wert verknüpft. Als Bezugselektrode wird
im den üblichen
Labor- und Bauwerksuntersuchungen eine Kupfer-Kupfersulfat-Sonde
eingesetzt. Daten dazu liefert die ACI Recommendation 222R-01 (Protection of
Metals in Concrete Against Corrosion (American Concrete Institute – ACI Commitee
222 Report). Patentierte Verfahren, die diese Methodik tiefenabhängig ermitteln
sind
DE 197 06 510
C1 und
GB 2
227 565 A .
-
Diese
bekannten Meßmethoden
sind außerordentlich
zeitaufwendig; bei der Untersuchung fertiger Bauteile (in situ)
lassen sich tiefenabhängige Messungen
des Korrosionsangriffes erst nach mindestens einem Jahr gewinnen;
unter Laboratoriumsbedingungen rechnet man bisher mit Untersuchungszeiten
von mindestens drei Monaten. Außerdem
wird im Laborversuch, den patentierten Verfahren
DE 197 06 510 C1 und
GB 2 227 565 A und
Richtlinien (ACI Recommendation 222R-01) der wichtigste Transportmechanismus
in porösen
Medien nicht erfasst, die Flüssigkeitsaufnahme
unter Frost-Tau-Wechselbelastung (Frostsaugen). Hier greift die
Erfindung ein.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Prüfaufwand und insbesondere die
Prüfzeit
zur Bestimmung der Korrosionsgefahr in porösen Körpern deutlich zu vermindern
und die Korrosionsgefahr nachhaltig zu präzisieren, indem der wichtigste Transportmechanismus,
das Frostsaugen, systematisch in das Prüfverfahren einbezogen wird.
-
Zum
anderen wird der kombinierte Angriff einer Frost-Tau-Wechselbelastung
und einem korrosiven Medium im Labor präzise simuliert.
-
Die
Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich der Prüfaufwand
und die Prüfdauer durch
die richtige Steuerung der Temperatur und Temperaturwechsel während der
Einwirkungsdauer des korrosiven Mediums auf einen Testkörper drastisch
verbessern lassen.
-
Zur
Lösung
der oben genannten Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren mit
den Merkmalen im Anspruch 1, eine Verwendung mit den Merkmalen im
Anspruch 16 und eine Anordnung mit den Merkmalen im Anspruch 17
vor.
-
Der
zur Prüfung
bereitgestellte poröse
Testkörper
wird an mindestens einer Beanspruchungsfläche in engen Kontakt mit einer
Prüfflüssigkeit
gebracht, die ein die Matrix des Testkörpers und/oder eines im Testkörper enthaltenden
Metalls korrosiv schädigendes
Medium enthält.
Von besonderer Bedeutung ist die nachfolgende Frost-Tau-Wechselbelastung
des Testkörpers,
wobei die das korrosive Medium enthaltende Prüfflüssigkeit durch Frostsaugen in
den Testkörper
aufgesaugt wird. Nach einer geeigneten Einwirkungsdauer kann dann
der Korrosionsstatus im Testkörper
beispielsweise auf herkömmliche
Weise bestimmt werden. Die Frost-Tau-Wechselbelastung intensiviert
drastisch die Saugwirkung auf die in den Testkörper eindringende Prüfflüssigkeit
(im Vergleich zu herkömmlichen
Eindringmechanismen bei der Bestimmung der Korrosionsgefahr) Tatsächlich hat
der Anmelder erkannt, dass die Eindringgeschwindigkeit der das korrosiv
schädigende
Medium enthaltenden Prüfflüssigkeit
in den Testkörper
durch das Frostsaugen um etwa eine Zehnerpotenz beschleunigt wird.
-
Ein
weiterer wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens besteht in dessen
Kompatibilität
mit allen bekannten Verfahren zur Prüfung des Frost-Tau-Widerstands
und des Frost-Tausalz-Widerstands
eines Festkörpers.
Tatsächlich
lassen sich alle Behandlungsschritte bei der herkömmlichen
Prüfung
des Frost-Tau-Widerstands
und/oder des Frost-Tausalz-Widerstands simultan durchführen; unterschiedlich
sind unter Umständen
die Rahmenbedingungen, nämlich
die Auswahl des korrosiven Mediums in der Prüfflüssigkeit und die Bestimmung
bzw. Messung des Korrosionsstatus.
-
Die
Erfindung erreicht daher eine drastische Verringerung des Prüfungsaufwandes
und vor allem der Prüfzeiten.
Darüber
hinaus erlaubt das Verfahren auch die Prüfung des kombinierten Angriffs
von Frost-Tau-Wechselbelastung und Angriffs durch ein korrosives
Medium. Diese kombinierte Angriffsart ist für viele praktische Fälle von
hoher Bedeutung z. B. Meerwasserbauwerke, Abwasserbauwerke. Die kombinierte
Angriffsart kann in der Regel nicht ermittelt werden, wenn man die
beiden zugrunde liegenden Angriffsarten Frost-Tauwechselbelastung
bzw. korrosiver Angriff gesondert bestimmt und die Ergebnisse superponiert.
-
Unter
dem Begriff "Beanspruchungsflächen" werden im Rahmen
der vorliegenden Erfindung diejenigen Flächen verstanden, über die
der Frost-Tauwechsel und/oder der Angriff durch das korrosive Medium
erfolgt. Beide Flächen
können
verschieden sein. Sie werden aber in den meisten Prüfverfahren identisch
sein.
-
Ein
weiterer wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass sich
das neue Verfahren zur Bestimmung der Korrosionsgefahr problemlos
in bekannte Frostprüfverfahren
oder Frost-Tausalzprüfverfahren
integrieren lässt.
Mit anderen Worten, die Verfahrensschritte a) bis d) können sowohl
für die
bekannten Frostprüfverfahren
bzw. Frost-Tausalzprüfungen
als auch bei der erfindungsgemäßen Bestimmung
der Korrosionsgefahr gleichzeitig ablaufen, wodurch der Prüfungsaufwand
für die
Gesamtprüfung
minimiert werden kann.
-
Die
Korrosionsgefahr kann bei einem bevorzugten Beispiel der Erfindung
in Verbindung mit einem Frostprüfverfahren
gemäß
EP 0 907 884 B1 (Prüfung der
inneren Schädigung
des Festkörpers) bestimmt
werden.
-
Die
Betonkorrosion kann auch zu einer Abwitterung führen, die ähnlich wie bei einem Frost-Tausalzprüfverfahren
(bekannt aus
DE 39
28 130 C2 ) bestimmt werden kann. Im Falle eines lösenden Angriffs müssen die
bekannten Frost- bzw. Frost-Tausalzprüfungen aber dadurch ergänzt werden,
dass die Betonbestandteile zusätzlich
ermittelt werden, die in der Prüflösung aufgelöst sind.
Hier sind geeignete Fällungsmethoden,
potentiometrische Methoden oder nasschemische Analysemethoden der analytischen Chemie
anwendbar, die den Gegebenheiten der Betontechnologie und der Baupraxis
angepasst werden müssen.
-
Die
Korrosionsgefahr bei treibendem (sprengendem) und lösendem Angriff
der porösen
Matrix wird vorzugsweise als Funktion des Abstands von der Beanspruchungsfläche ermittelt.
Das gleiche gilt für
das Eindringen metallkorrosiver Medien.
-
Das
Schädigungsrisiko
der Metallkorrosion kann zum einen dadurch bestimmt werden, dass
die Eindringtiefe des korrosiv schädigenden Mediums in das poröse Material
direkt bestimmt wird. Die Eindringtiefe kann dadurch definiert werden,
dass die Stelle bestimmt wird, an der eine vorgegebene Konzentration
des korrosiven Mediums erreicht wird, die für die Korrosion kritisch ist.
Zu diesem Zweck wird in der Regel der Probekörper gespalten, oder es werden
aus dem Probenkörper
tiefen-abhängige
Bohrmehlproben entnommen und analysiert.
-
Das
Schädigungsrisiko
der Metallkorrosion lässt
sich in einer besonderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch direkt bestimmen, dass in den Testkörper wenigsten eine korrosionsanfällige Metallsonde
eingebaut wird und das Frostsaugen solange fortgeführt wird,
bis die Prüfflüssigkeit
die Metallsonde erreicht hat und über eine für eine messbare Metallkorrosion
geeignete Mindestzeit auf die Metallsonde einwirken kann.
-
Aufgrund
des Stofftransports ist die Korrosionsgefahr von Metallen eine Funktion
des Abstandes der Metallsonde von wenigstens einer Beanspruchungsfläche. In
Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass im Testköroper mehrere
korrosionsanfällige
Metallsonden in gestuften Abständen von
der wenigstens einen Beanspruchungsfläche eingebaut werden.
-
Das
Schädigungsrisiko
kann dadurch bestimmt werden, dass der Korrosionsgrad der eingebauten
Metallsonden direkt gemessen wird. In der Regel ist zu diesem Zweck
der Prüfkörper zu
zerstören,
worauf die eingebetteten Metalle analysiert werden.
-
Besonders
vorteilhaft ist aber das zerstörungsfreie
Messen des Korrosionsrisikos durch Bestimmen des Korrosionspotentials
der Metallsonde durch Potentialmessung. Als Gegenelektrode kann ein
Metallkörper
aus einem ausreichend edlen, nicht korrodierenden Metall dienen,
der entweder in dem Testkörper
eingebaut oder mit einem ausreichenden elektrolytischen Kontakt
außerhalb
des Testkörpers angeordnet
ist.
-
Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass als Referenzelektrode eine Metallsonde benutzt
wird, die in einer nicht korrosiv wirkenden Zone des Probekörpers positioniert
ist. Dies kann einfach dadurch erfolgen, dass eine Metallsonde genutzt
wird, die hinreichend weit von der Beanspruchungsfläche entfernt
ist, so dass das korrosive Medium die Sonde nicht erreicht.
-
Schließlich kann
als externe Sonde auch eine Standardelektrolytzelle benutzt werden
wie z. B. die Kupfer/Kupfersulfatsonde.
-
Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
1 zeigt
schematisch eine Versuchsanordnung zur Messung der Metallkorrosion
in einem porösen
Körper,
in dem eine Gruppe von korrosionsanfälligen Metallsonden und eine
Referenzsonde eingebettet sind; anhand dieser Versuchsanordnung wird
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Bestimmung der Korrosionsgefahr beschrieben.
-
In 1 ist
ein für
die Prüfung
eines Testkörpers 1 geeigneter
Abschnitt eines Kühl-Heizaggregats 2 dargestellt.
In dem Kühl-Heizaggregat 2 sind
in der Regel mehrere Probenbehälter 3 matrixartig
in Reihen und Spalten nebeneinander angeordnet. Der untere Abschnitt
des Probenbehälters 3 taucht
in ein Temperierbad 4 ein, das der Übertragung der Frost-Tau-Belastung
auf den Behälter 3,
eine im Behälter 3 aufgenommene
Prüfflüssigkeit 5 und
den in die Prüfflüssigkeit 5 eintauchenden
Testkörper 1 dient.
-
Eine
Aufständerung 6 hält die Beanspruchungsfläche 10 des
Testkörpers 1 in
einem vorgegebenen Abstand vom Boden des Behälters 3, und zwar
so, dass die Beanspruchungsfläche 10 definiert in
die Prüfflüssigkeit 5 eintaucht.
Wie nachfolgend anhand des Verfahrensablaufs noch näher erläutert werden
wird, kann die Prüfflüssigkeit
während
der Behandlung durch Frost-Tau-Wechselbelastung
parallel zum vertikalen Pfeil a durch die Beanspruchungsfläche 10 in
den Testkörper 1 eingesaugt
werden.
-
Der
Testkörper 1 ist
bei dem beschriebenen Anordnungsbeispiel mit seitlichen Abdichtungen 11 versehen,
die ein seitliches Eindringen der Prüfflüssigkeit verhindern und die
Eindringfläche
auf die horizontale Beanspruchungsfläche 10 begrenzen.
-
Die
in 1 dargestellte Anordnung dient bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
dem Bestimmen der Metallkorrosion im Testkörper 1. Zu diesem
Zweck ist eine Metallsondenanordnung 20 zentral im Testkörper 1 eingebaut.
Letztere umfasst ein vertikales Rohr 21 zur Durchführung von
Messleitungen, eine am unteren Rohrende angeordnete Korrosionssonde 22 und
in gestuften Abständen über der
Sonde 22 angeordnete, in gestrichelten Linien dargestellte
weitere Metallsonden 22a, 22b, 22c, 22d und 22e.
Die Metallsonden 22a bis 22e bestehen ähnlich der
Korrosionssonde 22 aus einem korrosionsanfälligen Metall.
Mit Abstand oberhalb der obersten Korrosionssonde 22e ist
eine Referenzsonde 23 mit dem Trägerrohr 21 verbunden
und in den Testkörper 1 eingebaut.
-
Alternativ
oder zusätzlich
ist eine Referenzsonde 24 an der Deckseite 12 des
Testkörpers 1 gezeigt,
die als Gegenelektrode zu den Korrosionssonden 22ff in
ausreichenden elektrolytischen Kontakt mit der Deckseite 12 des
Testkörpers
anzubringen ist. Die Referenz- oder Gegenelektrode 23 ist
entweder ausreichend weit von der Beanspruchungsfläche entfernt
oder besteht aus einem halbedlen oder edlen, nicht korrodierenden
Metall. Die Referenz- oder Gegenelektrode 24 ist entweder
eine elektrolytische Standardelektrode wie z. B. eine Kupfer/Kupfersulfatsonde,
oder sie besteht aus einem halbedlen oder edlen, nicht korrodierenden
Metall. Die Korrosionselektroden 22, 22a...22e und
jede der Referenzelektroden 23 bzw. 24 sind über geeignete
elektrische Leitungen 25, 26 bzw. 27 mit
einem Spannungsmessgerät 28 verbunden,
mit dessen Hilfe das elektrochemische Korrosionspotential zwischen
den Elektroden gemessen wird.
-
Wie
oben gesagt, kann das neue Verfahren zur Bestimmung der Korrosionsgefahr
mit praktisch allen bekannten Prüfverfahren
kombiniert werden, die einen Frost- bzw. Frost-Tausalz-Angriff im
Labor simulieren, um die äußere und
innere Schädigung
eines Testkörpers
zu bestimmen. Das anhand
1 beschriebene Verfahrensbeispiel
macht von einer Anordnung zur zyklischen Frost-Tau-Belastung Gebrauch,
wie sie der Anmelder in der
DE
39 28 130 C2 beschrieben hat. Die Einzelheiten dieser Anmeldung, so
beispielsweise eine geeignete Aufhängung anstelle der Aufständerung
6 zur
Fixierung der Beanspruchungsfläche
10;
eine Reguliereinrichtung zur Einstellung des Niveaus der Prüfflüssigkeit
5,
eine Absaugeinrichtung zum Absaugen der Prüfflüssigkeit
5 aus dem
Behälter
3,
eine externe oder interne Reiz- und Kühleinrichtung, eine Behälterabdeckung,
Temperaturmessfühler
und Umwälzeinrichtungen.
Zur Bewegung des Temperiermediums
4 sind in
1 der
vorliegenden Anmeldung nicht gezeigt; Beispiele hierfür sind den
vorgenannten Druckschriften des Anmelders zu entnehmen. Der Ablauf
des Verfahrens zur Bestimmung der Korrosionsgefahr in dem porösen Testkörper
1 ist
im wesentlichen wie folgt:
Der Testkörper
1 wird zunächst vorkonditioniert,
um einen Referenzzustand vor der späteren Frost-Tau-Wechselbelastung
zu erfassen. Beispielsweise kann der Testkörper
1 auf ein vorgegebenes Feuchteniveau
gebracht und mit einer Wiegeeinrichtung im Probebehälter
3 über die
Aufständerung
oder eine geeignete Aufhängung
gewogen werden. Eine Prüfflüssigkeit
5,
die auch für
Frost- bzw. Frost-Tausalzprüfungen
geeignet ist, also überwiegend
aus Wasser besteht, wird mit einem das Metall der Metallsonden
22,
22a...22e,
korrosiv schädigenden
Medium z. B. einer Chloridlösung
und/oder die Matrix korrodierenden Medium, z. B. einer Säure, wie
Schwefelsäure,
Salzsäure
oder Schwefel- und
Salzsäure, gemischt.
Danach wird die Prüfflüssigkeit
5 gemeinsam
mit dem in die Prüfflüssigkeit
eintauchenden Testkörper
1 über das
Temperierbad
4 einer Frost-Tau-Wechselbelastung unterworfen,
wobei die Prüfflüssigkeit
5 durch
Frostsaugen über
die Beanspruchungsfläche
10 in
den Testkörper
1 vertikal nach
oben (parallel zur Richtung a) eingesaugt wird. Die Dauer der Frost-Tau-Wechselbelastung
wird so gewählt,
dass das korrodierende Medium
5 zumindest die der Beanspruchungsfläche
10 benachbarte Metallsonde
22 erreicht
und dort mit einer Mindesteinwirkungsdauer wirksam ist. Die Einwirkungsdauer
hängt naturgemäß von der
Art und Konzentration des in der Prüfflüssigkeit enthaltenen korrosiven Mediums
ab.
-
Mittels
der nachfolgenden in gleichmäßigem gegenseitigen
Abstand angeordneten Korrosionssonden 22a bis 22e kann
das mit der Behandlungsdauer zunehmende Korrosionsprofil im Testkörper 1 bestimmt
werden. Zu diesem Zweck ist eine geeignete, nicht-korrodierende Gegenelektrode,
vorgesehen. Die Gegenelektrode ist entweder die an der Deckseite 12 des
Testkörpers 1 angreifende äußere Referenzelektrode 24 oder
die am oberen Ende des Rohrs 20 angebrachte und in den
Testkörper 1 eingebettete
Referenzelektrode 23. Die äußere Gegenelektrode ist entweder
aus einem nicht korrodierenden, ausreichend edlen Material oder
es ist eine elektrolytische Standardbezugselektrode wie z. B. eine Kupfer/Kupfersulfatsonde.
Für die
Referenzelektrode kann es ausreichend sein, dass sie vor dem eindringenden
korrosiven Medium geschützt
ist, z. B. indem sie hinreichend weit von der Beanspruchungsfläche entfernt
ist, und/oder sie besteht aus einem nicht korrodierenden, ausreichend
edlen Material. Wie oben gesagt, lässt sich bei dieser Anordnung über das Spannungsmessgerät 28 die
Potentialdifferenz zwischen den Sonden 22, 22a...22e und
einer der Gegenelektroden 23 bzw. 24 und damit
das Korrosionspotential der zugehörigen Korrosionssonde ohne Zerstörung des
Testkörpers 1 und
sogar während
einer fortgesetzten Frost-Tau-Wechselbelastung erfassen.
-
Das
beschriebene Verfahren zur Bestimmung der Korrosionsgefahr in porösen Körpern kann zeitgleich
mit verschiedenen Behandlungsschritten herkömmlicher Frost-Tausalzverfahren
bzw. Frostprüfungen
ablaufen. Der Aufbau der Prüfungsanordnung
kann sich prinzipiell nach dem verwendeten Verfahren zur Frost- bzw. Frost-Tausalzprüfung richten.
-
Das
anhand 1 beschriebene Verfahren eignet sich insbesondere
zur Bestimmung der Bewehrungskorrosion in Beton teilen. Andererseits
kann aber auch die Betonkorrosion durch chemischen Angriff mit ähnlichem
Versuchsaufbau bestimmt werden, wobei in der Regel eine anders zusammengesetzte
Prüfflüssigkeit 5 zum
Einsatz kommt. Die Behandlungsdauer ist aufgrund der Nutzung des
vergleichsweise äußerst intensiven
Frostsaugens sehr kurz; bereits nach Frost-Tau-Wechselbelastungen
in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen ist die Eindringtiefe der Prüfflüssigkeit 5 in
den Testkörper 1 ausreichend
groß,
um die gewünschten
Ergebnisse bei der Bestimmung der Korrosionsgefahr im Testkörper 1 zu gewinnen.
-
Der
Testkörper 1 mit
eingebauten korrosionsanfälligen
Metallsonden 22, 22a...22e ist vollständig neu.
In Verbindung mit der Frost-Tau-Wechselbelastung ermöglicht er
eine zuverlässige
und besonders einfache Bestimmung des Schädigungsrisikos der Metallkorrosion.
-
Im
Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So
können
Testkörper
mit an zwei gegenüberliegenden
Seiten Beanspruchungsflächen
verwendet werden; der Testkörper
kann aber auch vollständig
in die Prüfflüssigkeit 5 eintauchen.
In dem erstgenannten Fall kann man zweckmäßigerweise die seitlichen Abdichtungen 11 verwenden,
um die Beanspruchungsflächen 10 und 12 bei
vollständig
in die Prüfflüssigkeit 5 eingetauchtem
Testkörper 1 abzugrenzen.
Bei Fortfall der seitlichen Abdichtungen 11 und Eintauchen
des Testkörpers 1 in
eine Prüfflüssigkeit 5 dringt
letztere von allen Seiten unter dem Effekt des Frostsaugens in den Prüfkörper 1 ein.
Bei Verlängerung
der seitlichen Abdichtungen 11 nach oben über das
Niveau der Deckfläche 12 des
Testkörpers 1 hinaus
kann auch die Deckfläche 12 als
einzige Beanspruchungsfläche wirksam
sein, wenn die Prüfflüssigkeit 5 in
dem von der seitlichen Abdichtung 11 umgrenzten Raum oberhalb
der Deckfläche 12 zugeführt wird.