DE102005028316B4 - Verfahren zum Nachbearbeiten eines Kurbelgehäuses und Zylinderkurbelgehäuse - Google Patents

Verfahren zum Nachbearbeiten eines Kurbelgehäuses und Zylinderkurbelgehäuse Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Nachbearbeiten eines Kurbelgehäuses (1, 15), wobei das Kurbelgehäuse (1, 15) mindestens eine in einem Druckgießverfahren umgossene und in einen Umguss (7) eingebrachte Laufbuchse (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (1, 15) durch ein schmelzmetallurgisches Verfahren behandelt wird, wobei zumindest im Bereich einer Grenzfläche (13) zwischen der mindestens einen Laufbuchse (3) und dem Umguss (7) Fehlstellen (9, 19) ausgebessert werden, wobei durch das Ausbessern mittels des schmelzmetallurgische Verfahren zwischen der Laufbuchse (3) und dem Umguss (7) eine Radialabstützung bereitgestellt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachbearbeiten eines Kurbelgehäuses sowie ein Zylinderkurbelgehäuse für einen Verbrennungsmotor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. dem des Anspruchs 7, wie es aus der als gattungsbildend zugrunde gelegten DE 195 23 484 A1 als bekannt hervorgeht.
  • Die DE 195 23 484 A1 betrifft ein Kurbelgehäuse, das in einem Druckgießverfahren umgossene und in einem Umguss eingebrachte Laufbuchsen aufweist. Bei diesem Umguss können Fehlstellen wie Lunker und/oder Bindefehler oder dgl. auftreten.
  • Aus der AT 405 379 B ist ein Verfahren zur Ausbesserung von Oberflächendefekten in Metallformkörpern bekannt, bei dem die Fehlstellen mittels Laserauftragschweißens behandelt werden.
  • Ein Reparaturverfahren bei dem das Laserauftragverfahren mittels einem gepulsten Laser vorgenommen wir ist aus der DE 100 05 874 A1 bekannt.
  • Zylinderkurbelgehäuse von Verbrennungsmotoren, bspw. V6- oder V8-Ottomotoren, werden üblicherweise im Druckgießverfahren hergestellt. Eine Zylinderlauffläche hierfür besteht typischerweise aus einer Silitec-Laufbuchse, die während des Druckgießverfahrens umgossen wird.
  • Ein Umschmelzverfahren zur Herstellung eines Bauteils für einen Verbrennungsmotor, nämlich eines Gaswechselventils, ist in der Druckschrift DE 35 17 077 beschrieben. In diesem Fall wird an einem Ventilteller des Gaswechselventils ein Ventilsitz derart angebracht, dass in eine umlaufende Vertiefung eingebrachtes Panzermaterial durch das Umschmelzverfahren mit dem Grundmaterial des Gaswechselventils verbunden wird. Nahtstellen am Übergang zwischen Grundmaterial und Panzermaterial werden durch einen Hochleistungs-Laser zur Bereitstellung einer um den Ventilteller rings umlaufenden Schutzschicht umgeschmolzen.
  • Vereinzelt können an Zylinderkurbelgehäusen Fehlstellen, wie bspw. Lunker oder Bindefehler, auftreten. Die Bindefehler sind auf eine Grenzfläche zwischen der Silitec-Laufbuchse und einen diese umgebenden Umguss beschränkt. Lunker können auch an anderen Stellen der zylinderkopfseitigen Fläche aufgrund einer Volumenabnahme beim Abkühlen des Kurbelgehäuses nach dem Druckgießverfahren entstehen.
  • In einer Serienproduktion ist vorgesehen, sämtliche Zylinderkurbelgehäuse im Rahmen einer Qualitätskontrolle, vorrangig nach Durchführung des Druckgießverfahrens und der mechanischen Bearbeitung, auf Fehler, insbesondere auf die voranstehend genannten Fehlstellen, zu untersuchen. Fehlerhafte Zylinderkurbelgehäuse werden dann in der Regel ausgeschleust und verschrottet. Dadurch besteht ein Bedarf an einer geeigneten Nachbearbeitung fehlerhafter bzw. beschädigter Zylinderkurbelgehäuse.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzustellen, mit dem eine Anbindung einer Laufbuchse an ein Kurbelgehäuse verbessert werden kann.
  • Vor diesem Hintergrund wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Zylinderkurbelgehäuse mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruchs 7 vorgestellt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Nachbearbeiten eines Kurbelgehäuses vorgesehen. Dieses Kurbelgehäuse weist mindestens eine Laufbuchse auf, die in einem Druckgießverfahren umgossen und in einen Umguss eingebracht ist. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Kurbelgehäuse durch ein schmelzmetallurgisches Verfahren behandelt wird.
  • Durch das Verfahren kann zwischen der Laufbuchse und dem Umguss des Kurbelgehäuses eine Radialabstützung und somit ein homogener metallischer Übergang der Laufbuchse zu dem Umguss bereitgestellt werden. Dadurch kann eine metallische und/oder schmelzmetallurgische Anbindung der Laufbuchse zu dem Umguss in einer Grenzfläche bzw. in einer Trennebene des Kurbelgehäuses in einem sog. Stegbereich verbessert und eine Betriebsdauer des Kurbelgehäuses verlängert werden. Die Laufbuchse kann aus Silitec, einer Aluminium-Silizium Verbindung, gebildet sein, der Umguss besteht üblicherweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, wie bspw. AlSi9Cu3.
  • Falls das Kurbelgehäuse, insbesondere ein Zylinderkurbelgehäuse für einen Verbrennungsmotor, zumindest eine Fehlstelle aufweisen sollte, so ist es ebenfalls möglich, die zumindest eine Fehlstelle mit dem schmelzmetallurgischen Verfahren auszubessern und somit mit Fehlstellen behaftete Kurbelgehäuse nachzuarbeiten und/oder zu reparieren. Diese müssen nicht mehr verschrottet werden und können anstelle dessen einem weiteren Produktionsschritt zugeführt werden. Mit dieser Nachbearbeitungsmöglichkeit können Fertigungskosten deutlich gesenkt werden.
  • Mit dem Verfahren erfolgt im Bereich der Grenzfläche durch Materialauftrag eine innige, insbesondere schmelzmetallurgische Verklammerung der Laufbuchse, bspw. einer Zylinderlaufbuchse, an den Umguss oder das Zylinderkurbelgehäuse. Somit wird ein Setzen oder Durchrutschen einer Mehrlagenstahldichtung auf dem Zylinderkurbelgehäuse vermieden und eine Dichtheit bei einem Betrieb eines Verbrennungsmotors in kleinen Stegbereichen verbessert. Außerdem wird ein Wärmeübergang und/oder eine Wärmeableitung innerhalb des Zylinderkurbelgehäuses begünstigt. Ein Verzug oder eine Deformation einer Zylinderlauffläche, die durch die Zylinderlaufbuchse innerhalb des Zylinderkurbelgehäuses bereitgestellt wird, sowie ein Ölkohleaufbau unter Mehrlagenstahldichtung können vermieden werden. Somit kann zudem die Prozesssicherheit innerhalb einer Fertigung optimiert werden. Insbesondere hinsichtlich Dichtheitsreserven des Kurbelgehäuses wird die Qualität innerhalb einer Serienproduktion erhöht.
  • Durch das Verfahren können insbesondere Fehlstellen im Bereich einer Grenzfläche zwischen der Laufbuchse und dem Umguss ausgebessert werden. Das Druckgießverfahren ist üblicherweise dazu vorgesehen, eine Anbindung der Laufbuchse an das Kurbelgehäuse im Bereich der Grenzfläche bereitzustellen. Wie die Praxis jedoch zeigt, können dabei bei einigen der Kurbelgehäuse im Bereich dieser Grenzflächen Fehlstellen auftreten.
  • Es kann vorgesehen sein, dass das Kurbelgehäuse, insbesondere nach Durchführung des Druckgießverfahrens, also nach Einbringen der Laufbuchse in den Umguss, auf Fehlstellen hin untersucht wird. Dies kann durch eine Oberflächenbetrachtung oder unter Nutzung elektromagnetischer Strahlen, bspw. Röntgenstrahlen, erfolgen. Falls ein derart untersuchtes Kurbelgehäuse wenigstens eine Fehlstelle aufweisen sollte, wird dieses in einer geeigneten Bearbeitungsstation im Bereich der wenigstens einen Fehlstelle unter Durchführung des schmelzmetallurgischen Verfahrens behandelt.
  • Als schmelzmetallurgische Verfahren bieten sich geeignete Schweißverfahren oder Auftragsschweißverfahren an, bei denen an einer Oberfläche des Kurbelgehäuses, vorzugsweise an einer Fehlstelle und/oder entlang der Grenzfläche zwischen der mindestens einen Laufbuchse und dem Umguss, ein Materialauftrag erfolgt. Als schmelzmetallurgisches Verfahren ist bspw. ein Laserauftragsschweißen geeignet. Dabei können die Fehlstellen durch das Laserauftragschweißen derart ausgebessert werden, dass diese Fehlstellen durch Materialauftrag verschlossen werden. Auf diese Weise wird eine Schweißverbindung bereitgestellt, durch die im Bereich zwischen der Laufbuchse und dem Umguss eine feste Anbindung realisiert werden kann.
  • Des Weiteren ist es möglich, Fehlstellen an einer Brennraumseite des Kurbelgehäuses auszubessern. Bei Fehlstellen an der Brennraumseite des Kurbelgehäuses handelt es sich üblicherweise um sog. Lunker oder Poren, die bei einem Abkühlen nach Durchführung des Druckgießverfahrens entstehen können.
  • In einem weiteren Verfahrensschritt kann vorgesehen sein, dass die Fehlstellen vor Durchführung des schmelzmetallurgischen Verfahrens aufgeweitet werden. Somit ist es möglich, eine Behebung der Fehlstellen nicht nur oberflächlich sondern auch innerhalb des Kurbelgehäuses zu realisieren.
  • Bei Durchführung des Verfahrens kann eine gepulste Laserstrahlenquelle zur Bereitstellung eines gepulsten Laserstrahls zur Verwendung kommen. Dadurch wird erreicht, dass ein Energieeintrag in das Kurbelgehäuse nur gering ist, so dass eine Wärmeeinflusszone klein bleibt und Gefügeeigenschaften in der Laufbuchse sowie in einem Grundwerkstoff, aus dem der Umguss gebildet ist, erhalten bleiben.
  • Mit dem schmelzmetallurgischen Verfahren, insbesondere dem Laserauftragsschweißen, wird an einer Oberfläche des Kurbelgehäuses durch geeignete Fokussierung des Laserstrahls auf der Oberfläche ein lokal eng begrenztes Schmelzbad erzeugt. Diesem Schmelzbad wird während der Bearbeitung ein vorzugsweise drahtförmiger Zusatzwerkstoff zugeführt und dabei bspw. in die Fehlstelle eingeführt.
  • Das erfindungsgemäße Zylinderkurbelgehäuse für einen Verbrennungsmotor weist mindestens eine in einem Druckgießverfahren umgossene und dabei in einen Umguss eingebrachte Zylinderlaufbuchse auf. Zum Nachbearbeiten des Zylinderkurbelgehäuses ist ein schmelzmetallurgisches Verfahren vorgesehen.
  • An dem Zylinderkurbelgehäuse vorhandene Fehlstellen sind durch das schmelzmetallurgische Verfahren ausgebessert. Außerdem ist mit dem schmelzmetallurgischen Verfahren zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Umguss eine Radialabstützung bereitgestellt.
  • Dieses Zylinderkurbelgehäuse kann demnach mindestens eine durch Nachbearbeitung bereitgestellte Schweißverbindung zur metallischen Anbindung der Zylinderlaufbuchse aufweisen.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
  • Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
  • Dabei zeigen:
  • 1 einen mit Fehlstellen behafteten Stegbereich einer Oberfläche eines Kurbelgehäuses in schematischer Darstellung.
  • 2 den Stegbereich des Kurbelgehäuses aus 1 nach Bearbeitung der Fehlstellen in schematischer Darstellung.
  • 3 einen mit Fehlstellen behafteten Bereich einer Oberfläche eines Kurbelgehäuses in schematischer Darstellung.
  • 4 den Bereich des Kurbelgehäuses aus 3 nach Bearbeitung der Fehlstellen in schematischer Darstellung.
  • Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
  • 1 zeigt in schematischer Draufsicht einen Stegbereich 2 eines Kurbelgehäuses 1, bspw. eines Zylinderkurbelgehäuses, für einen Verbrennungsmotor. Zur Herstellung eines derartigen Kurbelgehäuses 1 ist vorgesehen, dass eine Laufbuchse 3 bzw. Zylinderlaufbuchse mit einer Zylinderlauffläche 5 in einem Druckgießverfahren umgossen und dabei in einen Umguss 7 eingebracht wird. Nach Beendigung des Druckgießverfahrens ist die Laufbuchse 3 von dem Umguss 7 vollständig umschlossen. Trotzdem kann es auch bei sorgfältiger Durchführung des Druckgießverfahrens zu Fehlstellen 9 und somit Anbindungsfehlern der Laufbuchse 3 zu dem Umguss 7 bzw. dem Kurbelgehäuse 1 kommen.
  • Bei dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, derartige Fehlstellen 9 durch ein schmelzmetallurgisches Verfahren, bspw. durch Laserauftragsschweißen mit einem gepulsten Laserstrahl, auszubessern. Ebenso kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Anbindung der Laufbuchse 3 an den Umguss 7 und somit an das Zylinderkurbelgehäuse 1 unabhängig davon, ob das Kurbelgehäuse 1 Fehlstellen 9 aufweist oder nicht, verbessert werden.
  • 2 zeigt das Kurbelgehäuse 1 aus 1 nach einer Bearbeitung durch das schmelzmetallurgische Verfahren. Dabei wird durch das Laserauftragsschweißen auf dem Stegbereich 2 des Kurbelgehäuses 1 linienförmig Material aufgetragen. Zwischen der Laufbuchse 3 und dem Umguss 7 bzw. dem Kurbelgehäuse 1 entsteht somit unter Eliminierung der Fehlstellen 9 eine als Schweißnaht ausgebildete Schweißverbindung 11. Durch diese Schweißverbindung 11 wird zwischen der Laufbuchse 3 und dem Umguss 7 unter metallischer und/oder schmelzmetallurgischer Anbindung an dem Umguss 7 eine Radialabstützung bereitgestellt.
  • Eine gestrichelt dargestellte Bogenlinie 13 dient der Verdeutlichung einer Grenzfläche zwischen der Laufbuchse 3 und dem Umguss 7. Die als Anbindefehler ausgebildeten Fehlstellen 9 treten bei fehlerhaften Kurbelgehäusen 1 üblicherweise entlang derartiger Grenzflächen oder Trennebenen auf.
  • Die 3 und 4 zeigen ein weiteres Kurbelgehäuse 15 im Bereich einer Brennraumseite 17 oder Brennraumfläche. In dem Kurbelgehäuse 15 können selbst bei sorgfältiger Durchführung des Druckgießverfahrens im Bereich der Brennraumseite 17 Fehlstellen 19 entstehen, bei denen es sich in 3 um sog. Lunker oder Poren handelt.
  • Auch derartige Fehlstellen 19 können mit Hilfe des schmelzmetallurgischen Verfahrens ausgebessert werden. Dabei erfolgt, wie 4 schematisch zeigt, ein punktförmiger Materialauftrag, so dass die Fehlstellen 19 aus 3 durch Schweißverbindungen 21, die als Schweißpunkte ausgebildet sind, ausgebessert werden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens werden im Rahmen einer Serienproduktion Kurbelgehäuse 1, 15 sorgfältig daraufhin untersucht, ob ggf. Fehlstellen 9, 19 vorhanden sind. Sollte dies der Fall sein, erfolgt eine Ausbesserung dieser Fehlstellen 9, 19 durch das schmelzmetallurgische Verfahren.
  • Dieses schmelzmetallurgische Verfahren ist bspw. an einem mit einer Laserstrahlquelle ausgestatteten Handarbeitsplatz durchführbar, bei dem das Kurbelgehäuse 1, 15 manuell und/oder motorisch relativ zu einem erzeugten Laserstrahl positionierbar ist. Bei der Laserstrahlquelle kann es sich um einen gepulsten Festkörperlaser mit einer mittleren Leistung in einer Größenordnung von oder bis zu 200 Watt handeln.
  • Der Laserstrahl wird auf einer Oberfläche des Kurbelgehäuses 1, 15 fokussiert, so dass dort lokal ein eng begrenztes Schmelzbad erzeugt wird. Ein Bediener des Handarbeitsplatzes kann eine Wirkstelle an der Oberfläche bspw. über ein Stereomikroskop einsehen und somit einen Bearbeitungsprozess zur Ausbesserung der Fehlstellen 9, 19 überwachen.
  • Es ist möglich, diesen Bearbeitungsprozess nach einem visuellen Eindruck online zu beeinflussen. Hierbei kann ein System zur Beeinflussung einer Position des Kurbelgehäuses 1, 15 über Pedale oder einen Joystick bewegt werden. Des Weiteren sind auch Parameter der Laserstrahlquelle steuerbar einzustellen. Es ist vorgesehen, dass eine Vorschubbewegung des Laserstrahls manuell erfolgt.
  • Während des Bearbeitungsprozesses wird im Schmelzbad ein drahtförmiger Zusatzwerkstoff, z.B. AlSi12, mit einem Drahtdurchmesser in einer Größenordnung von 0,4 bis 0,6 mm ebenfalls manuell zugeführt. Durch diese manuelle Vorgehensweise ist das Verfahren sehr flexibel einsetzbar. Dies ist insbesondere bei Kurbelgehäusen 1, 15 von Vorteil, bei denen mit Fehlstellen 9, 19 behaftete Bearbeitungsstellen schwierig zu lokalisieren sind, so dass für eine alternativ automatisierte Durchführung des Verfahrens ein vergleichsweise hoher Aufwand betrieben werden müsste.
  • Zur Vorbereitung wurden die als Trennflächen ausgebildeten Fehlstellen 9 (1) bzw. die als Lunker ausgebildeten Fehlstellen 19 (3) im vorliegenden Beispiel mit einem Fingerschleifer ausgeweitet. Bei dem nachfolgenden Laserauftragsschweißen beschränkt sich somit ein Materialauftrag zur Bereitstellung der Schweißverbindungen 11, 21 oder Aufschweißungen nicht nur auf die Oberfläche.
  • Metallografische Auswertungen der durch das Verfahren bereitgestellten Schweißverbindungen 11, 21 zeigen, dass bei dem Laserauftragschweißen eine schmelzmetallurgische Anbindung und somit ein Verschließen der Fehlstellen 9 bzw. 19 erreicht wird. Durch die Verwendung einer gepulsten Laserstrahlquelle ist ein Energieeintrag in das Kurbelgehäuse 1, 15 gering, so dass eine Wärmeeinflusszone klein ist und Gefügeeigenschaften in der Laufbuchse 3 und im Umguss 7 bzw. in einem Grundwerkstoff der Brennraumseite 17 erhalten bleiben.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Nachbearbeiten eines Kurbelgehäuses (1, 15), wobei das Kurbelgehäuse (1, 15) mindestens eine in einem Druckgießverfahren umgossene und in einen Umguss (7) eingebrachte Laufbuchse (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (1, 15) durch ein schmelzmetallurgisches Verfahren behandelt wird, wobei zumindest im Bereich einer Grenzfläche (13) zwischen der mindestens einen Laufbuchse (3) und dem Umguss (7) Fehlstellen (9, 19) ausgebessert werden, wobei durch das Ausbessern mittels des schmelzmetallurgische Verfahren zwischen der Laufbuchse (3) und dem Umguss (7) eine Radialabstützung bereitgestellt wird.
  2. Verfahren nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Fehlstellen (9, 19) an einer Brennraumseite (17) des Kurbelgehäuses (15) ausgebessert werden.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Fehlstellen (9, 19) vor einer Durchführung des schmelzmetallurgischen Verfahrens ausgeweitet werden.
  4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (1, 15) bei Durchführung des schmelzmetallurgischen Verfahrens durch Laserauftragschweißen bearbeitet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Laserauftragsschweißen ein gepulster Laserstrahl verwendet wird.
  6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Durchführung des schmelzmetallurgischen Verfahrens an einer Oberfläche des Kurbelgehäuses (1, 15) ein Schmelzbad erzeugt wird, wobei diesem Schmelzbad ein Zusatzwerkstoff zugeführt wird.
  7. Zylinderkurbelgehäuse für einen Verbrennungsmotor, das mindestens eine in einem Druckgießverfahren umgossene und in einen Umguss (7, 17) eingebrachte Zylinderlaufbuchse (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylinderkurbelgehäuse (1, 15) durch ein schmelzmetallurgisches Verfahren nachbearbeitet ist, dass Fehlstellen (9, 19) in dem Kurbelgehäuse (1, 15) durch das schmelzmetallurgische Verfahren ausgebessert sind und dass unter Ausbesserung der Fehlstellen (9) zwischen Laufbuchse (3) und Umguss (7) eine Schweißverbindung (11) in Form einer Schweißnaht ausgebildet ist, wodurch eine Radialabstützung bereit gestellt wird, und dass das Zylinderkurbelgehäuse unter Ausbesserung von Fehlstellen (19) im Bereich einer Brennraumseite (17) mindestens eine Schweißverbindung (11, 21) aufweist.
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