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Die
Erfindung betrifft ein Laser-Mikrodissektionsverfahren sowie eine
Vorrichtung für
das Verfahren, mit denen ein Dissektat aus einer biologischen Probe,
welche auf einem planaren Träger
aufgebracht ist, mittels Laserpulsen eines Lasers entlang einer
geschlossenen Schnittlinie ausgeschnitten wird.
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Die
103 46 458 A1 offenbart
ein Laser-Mikrodissektions-Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausschneiden
eines interessierenden Probenbereiches einer Probe mit einem fokussierten,
gepulsten Laserstrahl. Die Laserpulse erzeugen aneinandergereiht eine
geschlossene Schnittlinie. Der letzte Laserpuls wird an die verbleibende
Restlinie und damit die dabei ablatierte Masse an die Schnittbreite
des letzten schneidenden Laserpulses angepasst und optimiert. Die
Apertur und Pulsenergie des Laserstrahls wird vom Benutzer vor dem
Schneiden vorgewählt
und während
des Laser-Schneidens konstant gehalten. Eine Änderung der Schnittbreite während des Schneidprozesses
ist erwähnt.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Laser-Mikrodissektion.
Im besonderen betrifft die Vorrichtung zur Laser-Mikrodissektion
ein Mikroskop mit mindestens einem eine optische Achse definierenden
Objektiv. Ferner ist ein gepulster Laser vorgesehen, der einen Laserstrahl
aussendet, der über
das Objektiv entlang der optischen Achse auf eine Probe gerichtet
ist und eine geschlossene Schnittlinie beschreibt.
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Mit
Mikrodissektion wird im Bereich der Biologie und der Medizin ein
Verfahren bezeichnet, mit dem aus einer im allgemeinen flachen Probe
(beispielsweise Zellen, Zellkulturen oder ein Gewebeschnitt) ein
kleines Stück,
ein sogenanntes Dissektat, mit einem fokussierten Laserstrahl ausgeschnitten wird.
Die biologische Probe wird für
den Laserschnitt auf einem planaren Träger, beispielsweise einem Glasobjektträger oder
einer Polymerfolie, aufgebracht. Das Dissektat steht nach dem Schnitt
für weitere
biologische oder medizinische (z. B. histologische) Untersuchungen
zur Verfügung.
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Ein
solches Verfahren zur Laser-Mikrodissektion ist beschrieben in dem
Artikel ”Cell
surgery by laser micro-dissection: a preparative method” von G. Isenberg,
W. Bilser, W. Meier-Ruge, E. Remy, Journal of Microscopy, Vol. 107,
May 1976, pp. 19–24.
Dort ist eine biologische Probe an der Unterseite eines Objektträgers aufgebracht.
Bei der biologischen Probe handelt es sich um Zellkulturen, die
auf einem Objektträger
angezogen wurden. Um eine feste Haftung dieser Zellen an dem Substrat
zu verhindern, werden silikonbeschichtete Objektträger verwendet,
welche eine Verringerung der Adhäsion
zwischen Probe und Objektträger
bewirken. Der Objektträger
liegt in einem aufrechten Mikroskop, in das ein gepulster He-Ne-Laser
eingekoppelt ist. Der Laserstrahl wird auf die biologische Probe
fokussiert. Mit dem fokussierten Laserstrahl wird ein interessierender
Probenbereich, das Dissektat, entlang einer geschlossenen Schnittlinie
durch Aneinanderreihen von durch die Laserpulse erzeugten Schnittlöchern ausgeschnitten.
Der Schnitt beruht dabei auf dem bekannten Prinzip der Laserablation,
d. h. die einzelnen Laserpulse erzeugen in der Schnittlinie ein
Plasma, welches das Probenmaterial „verdampft”. Dabei trennt der letzte
Laserpuls das Dissektat von der umgebenden biologischen Probe ab
und bewirkt dabei auch die erforderliche Lockerung des Dissektats
vom Objektträger.
Dann fällt
das Dissektat unter Einwirkung der Schwerkraft herab und wird in
einem Sammelgefäß aufgefangen
und weiteren Untersuchungen zugeführt.
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Die
DE 100 43 506 C1 beschreibt
eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens. Dabei werden die zu untersuchenden
Proben, aus denen interessierende Probenbereiche herausgeschnitten
werden sollen, auf sehr dünne
Kunststoff-Folien
präpariert.
Die Dicke dieser Kunststoff-Folien liegt in der Größenordnung
zwischen 1–2 μm. Als Material
kommen PET-Folien und PEN-Folien
in Frage. Die Probe wird in ein Mikroskop mit eingekoppeltem gepulstem
Laser eingelegt. Es wird ein Verfahren zur Laser-Mikrodissektion
beschrieben, bei dem die Schnittlinie gegen Ende des Schnitts nicht
vollständig
geschlossen wird, sondern am Ende ein schmaler und zugleich stabiler
Steg stehen bleibt. Dieser verhindert ein Wegklappen und Verdrehen
der Folie mit dem interessierenden Probenbereich außerhalb
der Fokusebene. Vor dem Durchtrennen des Stegs wird die Apertur
des Laserstrahls mittels einer Blende vergrößert, ohne die Beobachtungsapertur
des Mikroskops zu verändern.
Durch die vergrößerte Laserapertur vergrößert sich
die Schnittbreite des Laserstrahls. Zugleich wird die Position des
Fokus des Laserstrahls unverändert
an derselben Position relativ zur Probe gehalten. Der verbliebene
Steg wird mit dann mit der erweiterten Laserapertur mit einem letzten, fokussierten,
schneidenden Laserpuls durchtrennt. Nach Beendigung des Schnitts
fällt die
Probe unter Einwirkung der Schwerkraft herab und wird in einem Auffanggefäß gesammelt.
Insgesamt hat es sich jedoch als gerätetechnisch aufwendig und zeitraubend erwiesen,
vor dem letzten Laserpuls die Schnittlinie zu stoppen und die Blende
für die
Laserapertur umzuschalten, bevor die Schnittlinie mit dem letzten
Laserpuls beendet wird. Auch die Festlegung eines geeigneten Reststegs
und die Zuordnung einer passenden Laserapertur durch den Anwender
erweist sich als nicht ganz einfach, so dass manchmal die Dissektate
nicht ganz freipräpariert
sind und der Schnitt wiederholt werden muss.
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Außerdem wurde
bei beiden Verfahren beobachtet, dass bei unveränderter Geräteeinstellung (Optik, Laserparameter,
Fokuslage usw.) nacheinander ausgeschnittene Dissektate unterschiedlich
weit seitlich Wegdriften, wenn sie in die Auffangvorrichtung fallen.
Diese Auffangvorrichtung kann beispielsweise ein Probenröhrchen sein,
marktüblich
als PCR-Tube bezeichnet. Die Folge ist dann, dass die Dissektate
seitlich an der Innenwand des PCR-Tubes haften, anstatt bis zum
Boden des Tubes zu fallen. Sie sind dann schlecht zu inspizieren,
was für
den Anwender, beispielsweise einen Pathologen, einen wesentlichen
Arbeitsschritt vor der weiteren Bearbeitung der ausgeschnittenen
Dissektate darstellt.
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Daher
schlägt
die deutsche Patentanmeldung
DE
103 46 458 ein Verfahren zur Laser-Mikrodissektion eines
interessierenden Probenbereichs einer Probe vor, bei dem ebenfalls
die Laserpulse eines gepulsten Laserstrahls auf die Probe fokussiert werden,
und bei dem die beim letzten, den Schnitt vollendenden Laserpuls
ablatierte Masse an die Schnittbreite des letzten schneidenden Laserpulses angepasst
und optimiert wird, so dass die vom Plasma auf das Dissektat übertragene
Energie maximal wird. Allerdings wird auch hier der Stop der Schnittlinie
vor dem letzten Laserpuls vom Anwender als zeitraubend empfunden.
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Die
6,773,903 B2 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Mikrodissektion,
beim dem ausgewählte Bereiche
von einer biologischen Probe ausgeschnitten werden. Die auf den
Objektträger
aufgebrachte Probe liegt auf einem in der x-y-Koordinatenebene beweglichen
Tisch. In das Mikroskop wird ein Laserstrahl eingekoppelt und der
x-y-Tisch entsprechend bewegt, so dass dieser Laserstrahl um den
interessierenden Probenbereich eine entsprechend geschlossene Schnittlinie
beschreibt. Dadurch wird das interessierende biologische Material
von der biologischen Probe getrennt. Die Steuerung des x-y-Tisches
ist jedoch mechanisch aufwendig und nicht so genau als würde man
den Laserstrahl in der x-y-Ebene entsprechend steuern, um das biologische
Material vom Rest der Probe zu trennen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Laser-Mikrodissektion
anzugeben, welches ein komfortableres und schnelleres Ausschneiden
des Dissketats mit weiter verbesserten Schnittergebnissen auch bei
schwieriger Probenpräparation erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Laser-Mikrodissektionsverfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zur Laser-Mikrodissektion anzugeben, mit
der der Benutzer sicher, schnell und zuverlässig die gewünschten
Dissektate gewinnen kann. Dabei ist das Gewinnen der Dissektate
unabhängig
von der jeweiligen Probenpräparation.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Laser-Mikrodissektion gelöst, die
die Merkmale des Anspruchs 16 umfasst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Laser-Mikrodissektionsverfahren
wird ein Dissektat aus einer biologischen Probe mittels Laserpulsen
eines Laserstrahls ausgeschnitten. Dabei wird der Laserstrahl entlang
einer geschlossenen Schnittlinie geführt. Die Probe selbst ist auf
einem planaren Träger
aufgebracht. Während
des Gusschneidens des Dissektats werden Parameter, die die Laserpulse
und die Schnittlinie bestimmen, entlang der geschlossenen Schnittlinie
kontinuierlich verändert.
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Die
kontinuierliche Veränderung
der Parameter entlang der geschlossenen Schnittlinie wird durch
Bildverarbeitung bestimmt. Aus der Bildverarbeitung werden die Größen für die kontinuierliche Veränderung
der Parameter entlang der geschlossenen Schnittlinie gewonnen. Diese
Parameter sind z. B. die Probendicke, die Textur der Probe, die
Verteilung der Färbung
innerhalb der Probe usw.
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Es
ist ebenso denkbar, dass die Parameter, die die Laserpulse und die
geschlossene Schnittlinie bestimmen, lediglich vor einem Schließen der
geschlossenen Schnittlinie kontinuierlich verändert werden. Während des
Rests des Schneidens der Probe bleiben die Parameter konstant.
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Mittels
eines Sliders auf einem User-Interface können die Parameter, die die
kontinuierliche Veränderung
vor dem Schließen
der geschlossenen Schnittlinie bestimmen, verändert werden.
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Mittels
einer zentralen Recheneinheit werden die Parameter ermittelt, wobei
von der zentralen Recheneinheit entsprechende Steuersignale an die einzelnen
Elemente eines optischen Systems geliefert werden.
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Die
Laserpulse durchlaufen, bevor sie auf die biologische Probe treffen,
das optische System, wobei die Parameter der Laserpulse hinsichtlich
einer Apertur, einer Abschwächung,
einer Dichte der einzelnen Laserpunkte in der Schnittlinie und einer
Fokuslage der Laserpulse verändert
werden.
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Die
Apertur und der Abschwächer
werden gleichzeitig variiert. Die Variation der Apertur und des Abschwächers erfolgt
synchron zu den Laserpulsen, um dadurch höchste Schnittgeschwindigkeit
zu erzielen. Die Variation der Apertur kann mittels einer Lochblende
oder einer Irisblende durchgeführt
werden.
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Die
Dichte der einzelnen Laserpunkte innerhalb einer Schnittlinie kann
hinsichtlich der jeweiligen Laserleistung und der lokalen Eigenschaften
der Probe angepasst werden.
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Einen
weiteren Vorteil der Erfindung bietet die Vorrichtung zur Lasermikrodissektion,
die ein Mikroskop mit mindestens einem eine optische Achse definierenden
Objektiv umfasst. Ebenso ist ein gepulster Laser vorgesehen, der
einen Laserstrahl aussendet, der über das Objektiv entlang der
optischen Achse auf eine Probe gerichtet ist. Der Laserstrahl beschreibt
auf der Probe eine geschlossene Schnittlinie, um dadurch einen ausgewählten Bereich
der Probe von dem Rest des umgebenden biologischen Materials zu
trennen. Alle in der optischen Achse angeordneten Elemente, die
die Parameter der Laserpulse und der Schnittlinie bestimmen, sind
an eine zentrale Recheneinheit angeschlossen.
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Die
zentrale Recheneinheit erzielt mittels Bildverarbeitung eine kontinuierliche
Veränderung der
Parameter entlang der geschlossenen Schnittlinie durch eine abgestimmte
Verstellung der einzelnen Elemente.
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Die
zentrale Recheneinheit kann dabei ebenso verwendet werden, dass
die zentrale Recheneinheit die Parameter, die die Laserpulse und die
Schnittlinie bestimmen, lediglich vor einem Schließen der
geschlossenen Schnittlinie kontinierlich verändert werden.
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Die
Elemente, die die Parameter der Laserpulse und der Schnittlinie
bestimmen, sind eine X/Y-Verschiebeeinheit, eine Apertureinheit,
eine Abschwächereinheit,
eine Fokussiereinheit, ein UV-Laser und eine Ablenkeinheit. Die
zentrale Recheneinheit liefert dabei entsprechende Verstellsignale
an die jeweiligen Elemente.
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Ebenso
ist mit der Vorrichtung zur Mikrodissektion ein Monitor verbunden,
an dem dem Benutzer ein User-Interface dargestellt wird. Das User-Interface
stellt einen Slider dar, mit dem die kontinuierliche Veränderung
der Parameter, vor dem Schließen der
geschlossenen Schnittlinie, bestimmt werden kann. Die zentrale Recheneinheit
variiert dabei gleichzeitig die Apertur und den Abschwächer.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können dabei den Unteransprüchen entnommen
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen
genauer beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum Laserschneiden mit einem feststehenden Laserstrahl;
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2 eine
Vorrichtung zum Laserschneiden mit einem beweglichen Laserstrahl;
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3 die
Parameterzusammenstellung gemäß dem Stand
der Technik, bei dem die Parameter bis zum Beenden der Schnittlinie
konstant bleiben;
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4 eine
Parameterzusammenstellung gemäß dem Stand
der Technik, bei dem vor Ende des vollkommenen Ausschneidens einer
Probe die Parameter sprunghaft verändert werden;
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5 eine
kontinuierliche Veränderung
der Parameter entlang einer geschlossenen Schnittlinie;
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6 eine
kontinuierliche Veränderung
der Parameter vor der Beendigung der Schnittlinie;
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7 eine
schematische Darstellung einer Schnittlinie, bei der die Parameter
kontinuierlich während
der gesamten Schnittlinie verändert
werden;
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8 eine
schematische Darstellung der Schnittlinie, bei der die Parameter
erst vor Beendigung der Schnittlinie verändert werden;
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9 die
Gesamtwirkung der Veränderung der
Apertur A und des Abschwächers
K;
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10 eine
optimierte Gesamtwirkung aus der Veränderung der Apertur A und des
Abschwächers
K;
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11 Schnittlinien,
bei denen die Aperturblende und der Abschwächer gemeinsam verstellt worden
sind;
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12 beispielhaft
die Einschränkungen
der möglichen
Kombinationen eines Abschwächers
mit Dynamikbereich 40:1 mit einer Aperturblende des gleichen Dynamikbereichs;
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13 beispielhaft
Steuerkurven für
Abschwächer
und Apertur, die durchaus nicht nur auf Verläufe mit monotoner Variation
der Krümmung
beschränkt
sind;
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14 eine
typische Eichkurve in Abhängigkeit
von der Winkelstellung des Abschwächers;
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15 eine
Linearisierung der Charakteristik des Abschwächers aus einem vorgegebenen Steuerwert;
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16 schematisch
beispielhaft eine Programmschleife zum Erzeugen einer Schnittlinie;
und
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17 Darstellung
eines Ausschnitts aus einem Userinterface, über das mittels eines Sliders
die kontinuierliche Veränderung
der Parameter vor dem Schließen
der geschlossenen Schnittlinie eingestellt wird.
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In
den Figuren sind gleiche Elemente mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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In 1 ist
eine Vorrichtung zur Mikrodissektion dargestellt, welche mit einem
feststehenden Laserstrahl und einer relativ dazu bewegten Probe 4 arbeitet.
Die Vorrichtung umfasst ein Mikroskop 1 mit einem motorisch
verfahrbaren x-y-Tisch 2. Der x-y-Tisch 2 dient
zur Aufnahme eines Probenhalters 3, auf dem eine zu untersuchende
bzw. zu schneidende Probe 4 aufgebracht ist. Ferner ist
ein Beleuchtungssystem 5 vorgesehen, mit dem die Probe 4 zur
visuellen Beobachtung durch den Benutzer über ein Okular 12 möglich ist.
Zum Schneiden der Probe 4 ist ein Laserstrahl 31 vorgesehen,
der in die optische Achse 10 des Mikroskops eingekoppelt wird.
Der von dem Laser 22 erzeugte Laserstrahl 31 wird
auf die Probe 4 zum Schneiden fokussiert. Der x-y-Tisch 2 ist
mit einer Steuereinheit 15 verbunden, die den x-y-Tisch 2 derart
bewegt, dass die gewünschte
Schnittlinie erzeugt wird. Durch die Relativbewegung zwischen dem
Laserstrahl 31 und der Probe 4 wird dann der entsprechende
Probenteil aus der Probe mittels der gewünschten Schnittlinie ausgeschnitten.
Bei dem in 1 dargestellten Mikroskop handelt
es sich um ein Durchlichtmikroskop, bei dem das Beleuchtungssystem 5 an
einem Mikroskopstativ 8 unterhalb des x-y-Tisches 2 und
der Probe 4 angeordnet ist. Das Mikroskop 1 umfasst
mindestens ein Objektiv 9, das oberhalb des x-y-Tisches 2 und
der Probe 4 angeordnet ist. Das Objektiv definiert eine optische
Achse 10, die mit der optischen Achse des Beleuchtungssystems 5 fluchtet.
In dieser beschriebenen Anordnung wird die Probe 4 mit
einer Durchlichtbeleuchtung betrachtet. Das Laserschneiden könnte ebenso
auch mit einem inversen Mikroskop ausgeführt werden, bei dem das Beleuchtungssystem 5 oberhalb
des x-y-Tisches 2 und das mindestens eine Objektiv unterhalb
des x-y-Tisches 2 angeordnet ist. Das vom Beleuchtungssystem 5 ausgehende
Licht wird durch einen Kondensor 11 von unten auf den auf
dem x-y-Tisch 2 angeordneten Probenhalter 3 mit
der Probe 4 gerichtet. Das die Probe 4 durchdringende
Licht gelangt zum Objektiv 9 des Mikroskops 1.
Innerhalb des Mikroskops wird das Licht über nicht dargestellte Linsen
und Spiegel dem mindestens einen Okular 12 zugeführt. Ebenso
ist mit dem Mikroskop 1 eine Kamera 17 verbunden,
die in Abhängigkeit
von der Vergrößerung des
Objektivs einen Bildausschnitt der Probe 4 aufnimmt. Die
von der Kamera aufgenommenen Bilddaten werden an eine Recheneinheit 20 weitergegeben,
die ihrerseits mit einem Monitor 18 verbunden ist, auf
dem dem Benutzer ein Bild des aufgenommenen Probenbereichs dargestellt
werden kann. Zwischen der Kamera und der 20 ist ebenfalls
eine Steuereinheit 15 dazwischengeschaltet. Der vom Laser 22 ausgehende
Laserstrahl 31 wird über
einen Strahlteiler 13, wie z. B. einen dichromatischen
Teiler, in den Strahlengang 10 des Mikroskops eingekoppelt.
Bevor der Laserstrahl 31 in den Strahlengang des Mikroskops 1 eingekoppelt
wird, durchläuft
dieser ein optisches System, in dem mehrere Elemente 14, 16 und 19 vorgesehen sind.
Das erste Element im optischen System ist eine Apertureinheit 14,
die mit einer Steuereinheit 15 verbunden ist, die ihrerseits
wiederum an die Recheneinheit 20 angeschlossen ist. Die
Apertureinheit 14 kann eine Irisblende oder eine Auswahl
von mehreren unterschiedlichen Lochblenden umfassen. Das zweite
Element 19 im optischen System 30 ist eine Fokuseinheit 19,
die ihrerseits ebenfalls mit einer Steuereinheit 15 verbunden
ist, die ebenfalls an die Recheneinheit 20 angeschlossen
ist. Die Fokuseinheit 19 dient hauptsächlich zum Ausgleich der unterschiedlichen
Fokuslagen im Ultraviolett der hauptsächlich im sichtbaren Spektralbereich
korrigierten Objektive 9 des Mikroskops 1. Alternativ
kann mit der Fokuseinheit 19 auch die Auswahl einer bestimmten Fokusposition
bzw. eine kontinuierliche Veränderung der
Fokusposition des Laserfokus während
des Schneidvorgangs erfolgen. Das dritte Element 16 im optischen
System 30 ist eine Abschwächereinheit 16. Die
Abschwächereinheit 16 ist
ebenfalls mit einer separaten Steuereinheit 15 verbunden,
die wiederum an die Recheneinheit angeschlossen ist. Der Laserstrahl 31 wird
von einem UV-Laser 22 erzeugt,
der in das optische System 30 eingeführt wird. Der UV-Laser 22 ist
ebenfalls mit der Recheneinheit 20 verbunden.
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Die
Abschwächereinheit 16 kann
in der Winkelposition verändert
werden, und die Abschwächung
basiert auf dem Prinzip der Interferenz. Die Apertureinheit 14,
die Fokuseinheit 19 und die Abschwächereinheit 16 können alle
durch Steuersignale von den individuellen Steuereinheiten 15 in
ihrer Position bzw. Lage oder Größe verändert werden. Die
Veränderung
erfolgt dabei motorisch. Die Apertureinheit 14, die Fokuseinheit 19 oder
der Abschwächereinheit 16 ist
mit der individuellen Steuereinheit 15 verbunden, die ihrerseits über eine
individuelle Rückmeldeleitung 15a an
die Recheneinheit 20 angeschlossen ist. Die Apertureinheit 14,
die Fokuseinheit 19 und die Abschwächereinheit 16 können dabei unabhängig voneinander
verstellt werden. Aufgrund der unabhängigen Verstellung der Apertureinheit 14 und
der Abschwächereinheit 16 erreicht
man in Kombination einen maximalen Dynamikbereich (Variationsbreite
der Laserleistung in der Probe), und unabhängig davon kann man gezielt
die Größen wie
Tiefenschärfe,
Auflösung
und Leistungsdichte beeinflussen. Mit dem in das optische System 30 eingekoppelten
Laserstrahl 31, der über
einen Strahlteiler in den Strahlengang 10 des Mikroskops 1 eingespiegelt wird,
wird mit einzelnen Laserpulsen die Probe 4 geschnitten.
Ein optimales Schnittergebnis im Sinne der Erfindung verlangt aber
die Synchronisation der Laserpulse mit den Veränderungen von sowohl der Apertureinheit 14,
der Abschwächereinheit 16 und der
Fokuseinheit 19, wobei auch die Bewegungen des x-y-Tisches 2 zu
berücksichtigen
sind.
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2 zeigt
eine Vorrichtung zur Laser-Mikrodissektion, bei der der x-y-Tisch
feststeht und der Laserstrahl durch eine Ablenkeinheit 40,
die ebenfalls im optischen System 30 angeordnet ist, in
der entsprechenden Weise abgelenkt wird, um ein Dissektat beliebiger
Form aus der Probe 4 auszuschneiden. Der x-y-Tisch 2 ist
in dieser Anordnung während des
Schneidevorgangs nicht beweglich. Im optischen System 30 ist
in Richtung des vom Laser 22 ausgehenden Laserstrahls zunächst die
Abschwächereinheit 16,
dann die Fokuseinheit 19, dann die Apertureinheit 14 und
schließlich
die Ablenkeinheit 40 angeordnet. Die Ablenkeinheit 40 ist
mit einer individuellen Steuereinheit 15 verbunden, die
ihrerseits über
eine Rückmeldeleitung 15a mit
der Recheneinheit 20 verbunden ist. Die Ablenkeinheit 40 besteht
aus einem Keilplattenpaar, das durch die Steuereinheit 15 in Verbindung
mit der Recheneinheit 20 in geeigneter Weise verschoben
werden kann, damit der Laserstrahl auf der Probe die gewünschte Form
beschreibt, die das ausgeschnittene Dissektat letztendlich haben
soll. Wie bereits in der Beschreibung zu 1 erwähnt, sind
alle Elemente des optischen Systems 30 jeweils mit einer
individuellen Steuereinheit 15 verbunden, die über eine
Rückmeldeleitung 15a an
die Recheneinheit 20 angeschlossen sind.
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3 zeigt
den Parametersatz, wie er bei einem Schneideverfahren für Dissektate
gemäß dem Stand
der Technik Verwendung findet. Auf der Abszisse ist die Schnittlänge in Prozent
aufgetragen. Dabei bedeuten 0 Prozent der Beginn des Schnitts und 100
Prozent das Ende des Schnitts. Auf der Ordinate 33 sind
die einzelnen Parameterwerte in Abhängigkeit von der Schnittlänge in willkürlichen
Einheiten aufgetragen. Alle Parameter, wie z. B. Fokus 34, Punktabstand 35,
Abschwächer 36 und
Apertur 37 sind über
die gesamte Schnittlänge
konstant. Die Gesamtleistung 38, die sich aus dem Zusammenspiel von
Abschwächer 36 und
Apertur 37 ergibt, ist somit ebenfalls über die gesamte Schnittlänge konstant.
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4 beschreibt
ebenfalls die Parameterzusammensetzung während eines Schneideprozesses eines
Dissektats gemäß dem Stand
der Technik. Auf der Abszisse 41 ist ebenfalls Schnittlänge in Prozent aufgetragen,
und auf der Ordinate 42 ist der Wert der Parameter in willkürlichen
Einheiten dargestellt. Über fast
die gesamte Schnittlänge
ist der Fokus 43, der Punktabstand 44, der Abschwächer 45 und
die Apertur 46 konstant. Wie bereits in 3 beschrieben,
ergeben die Parameter des Abschwächers 45 und
die Parameter der Apertur 46 eine Gesamtleistung 47, die
somit ebenfalls bis kurz vor Beendigung der Schnittlinie konstant
ist. Kurz vor Beendigung der Schnittlänge bzw. Schnittlinie legt
das System eine kurze Pause ein, in der der Parameter der Apertur 46 verändert wird.
Die Apertur wird somit vor Beendigung der Schnittlinie vergrößert. Folglich ändert sich somit
auch die Gesamtleistung, welche aufgrund der größeren Apertur somit auch größer wird.
Die anderen Parameter, wie z. B. Abschwächer 45 und Fokus 43,
bleiben dabei konstant.
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5 zeigt
einen Parametersatz, der sich kontinuierlich über die gesamte Schnittlänge verändert. Auf
der Abszisse 50 ist die Schnittlänge in Prozent aufgetragen,
und auf der Ordinate 51 sind die sich kontinuierlich verändernden
Werte der einzelnen Parameter aufgetragen. Wie aus der 5 ersichtlich,
verändern
sich die Parameter des Fokus 52, des Punktabstandes 53,
des Abschwächers 54,
der Apertur 55 und somit auch die Gesamtleistung 56 über die gesamte
Schnittlänge.
Eine Veränderung
der Fokuslage ist notwendig, um eine Schieflage der Probe auszugleichen
oder um den Fokus an unterschiedliche Dicken der Probe anzupassen.
Ebenso kann mit dem sich ändernden
Fokus die Auswahl einer bestimmten z-Lage bzw. eine kontinuierliche
Variation der z-Position des Laserfokus während des Schnittvorgangs bzw.
des Erzeugens einer Schnittlinie erfolgen. Die Schnittlinie wird
durch eine Aneinanderreihung einzelner Laserpulse erzeugt. Dabei
ist es wichtig, dass sich die Punkte gegenseitig berühren, um dadurch
eine Schnittlinie zu erzeugen, die das Dissektat von der restlichen
Probe 4 abtrennt. Hierzu kann, wie in 5 dargestellt,
ebenfalls der Punktabstand der einzelnen Laserpulse innerhalb der Schnittlinie
verändert
werden. Ein veränderter
Punktabstand bedeutet, dass sich der Durchmesser des einzelnen Laserpulses
während
der Erzeugung der Schnittlinie ändern
kann. Ebenso ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Apertur 55 und
dem Abschwächer 54 eine
sich kontinuierlich ändernde
Gesamtleistung 56, die durch den Laserpuls auf die Probe 4 eingetragen
wird. Bei dem in 5 beschriebenen Fall werden
die Größen Gesamtleistung 56,
Apertur 55, Abschwächer 54,
Punktabstand 53, als auch die Fokuslage 52 kontinuierlich
und synchron zu den Laserpulsen verändert, um eine möglichst
zuverlässige Ablösung bei
gleichzeitig optimierter Schneidgeschwindigkeit zu erreichen. Schätzwerte
für diese Parameter
können
z. B. durch Auswertung der optischen Dichte im vollen oder in bestimmten
Spektralbereichen bzw. Farbkanälen
bestimmt werden als auch durch „Eineichen” des Verfahrens auf das Probenmaterial,
also durch Schneidversuche in einem sonst nicht benutzen Teil der
Probe. Dabei besteht die zusätzliche
Freiheit, gleiche Lasergesamtleistungen durch unterschiedliche Einstellungen
von Abschwächer
und Aperturblende zu erreichen und so selektiv je nach Abschnitt
der Schneidlinie beispielhaft bei (a) oder (b) entweder die Tiefenschärfe (kleine
Apertur) oder die Leistungsdichte im Fokus (große Apertur) zu optimieren. Über Kontrastauswertung des
Mikroskopbildes in verschiedenen Fokuslagen können auch eine eventuelle Krümmung und
eine allgemeine Neigung des Präparats
zur optischen Achse bestimmt werden (c) und im Rahmen der vorgestellten
Erfindung simultan zu den Laserpulsen und somit ohne Verringerung
der Schnittgeschwindigkeit variiert werden. Optional werden dann
z. B. durch Auswertung der optischen Dichte d im vollen oder in
bestimmten Spektralbereichen bzw. Farbkanälen oder auch mit Hilfe anderer
Verfahren Schätzwerte
für die Schneideigenschaften
des Probenmaterials entlang der vorgegebenen Schneidkurven I bzw.
Ii bestimmt. Aufgrund der so abgeschätzten optischen
Dichte d wird zusammen mit Benutzerangaben über die Art des Proben- oder
Trägermaterials
x ein Verlauf der Schnittparameter wie gesamte Laserleistung P (siehe
unten), Apertur A, Abschwächer
K, Punktdichte D und evtl. auch Fokuslage z entlang l ermittelt
und für den
nachfolgenden Schneidprozeß abgespeichert. Denkbar
sind hier zur Vereinfachung der Bedienung auch einige vorgegebene
einparametrige Funktionen (P, D, z) = fx(d)
oder auch (A, K, D, z) = fx(d). Alternativ können die
besten Schneidparameter auch durch „Eineichen” des Verfahrens auf das Probenmaterial, also
durch Schneidversuche in einem sonst nicht genutzten Teil der Probe 4 bestimmt
werden.
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Über Kontrastauswertung
des Mikroskopbildes in verschiedenen Fokuslagen können auch
eine eventuelle Krümmung
und eine allgemeine Neigung des Präparats bzw. Probe 4 zur
optischen Achse 10 bestimmt werden und im Rahmen der vorgestellten Erfindung
simultan zu den Laserpulsen und somit ohne Verringerung der Schnittgeschwindigkeit
variiert werden.
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6 beschreibt
die Situation, dass kurz vor Beendigung der Schnittlinie einige
Parameter kontinuierlich geändert
werden. Auf der Abszisse 60 ist die Schnittlänge in Prozent
aufgetragen und auf der Ordinate 61 sind die Werte der
einzelnen Parameter in willkürlichen
Einheiten dargestellt. Die sich ändernden
Parameter sind der Fokus 62, der Punktabstand 63,
der Abschwächer 64,
die Apertur 65 und die Gesamtleistung 66. Der
Fokus 62 kann dabei während der
gesamten Schnittlinie konstant bleiben oder sich über die
gesamte Schnittlinie hinweg kontinuierlich ändern. Für die restlichen Parameter,
wie Punktabstand 63, Abschwächer 64, Apertur 65 und
folglich die Gesamtleistung 66 nimmt deren Parameterwert ab
ca. 60 Prozent der beendeten Schnittlinie kontinuierlich zu. Bis
zu 60 Prozent der Schnittlinie sind die vorher erwähnten Werte
der Parameter konstant. Somit erreicht man, dass durch eine kontinuierliche
Erhöhung
der auf die Probe 4 einwirkenden Gesamtleistung vor Beendigung
der Schnittlinie eine sichere Abtrennung des Dissektats vom Rest
des Probenmaterials bzw. des Trägers
erreicht wird. Bei der in 6 gezeigten
Parametereinstellung wird auf eine explizite Bestimmung der Schneidparameter
entlang der Schneidlinie verzichtet. Es wird eine möglichst zuverlässige Ablösung des
Dissektats bei hoher „Über-Alles”-Schnittgeschwindigkeit
angestrebt. Hier wird kein Teil der Schneidkurve ausgespart, sondern es
werden Laserleistung (bzw. Apertur und Abschwächer) und Punktabstand im Endbereich
der Schneidkurve kontinuierlich erhöht, um vorzeitiges Absenken oder
durch Spannungen bedingtes Aufstellen des Dissektats aus der Fokuslage
zu minimieren. Diese Veränderungen
werden durch Klassen x einparametriger Funktionen beschrieben, die
den Verlauf von Laserleistung und Punktabstand entlang der Schnittlinie
festlegen. Die Wahl von x kann aufgrund typischer (bekannter bzw.
vorher ermittelter) Materialeigenschaften erfolgen oder auch durch
eine Art „Eichung”, erfolgen.
Alternativ, oder auch zusätzlich,
hat es sich als hilfreich für
den Anwender herausgestellt, die Wahl der richtigen Funktionsklasse
x über
eine zusätzliche
Einstellgröße zu beeinflussen,
die beschreibt, wie kritisch das jeweilige Material in Bezug auf
die störenden
Effekte wie Aufstellen, Absinken, Verkanten, oder Aufgleiten und
Festkleben ist und die dann z. B. die Veränderungen der totalen Laserleistung
(oder der Apertur und des Abschwächers)
und der zugehörigen
Punktdichte zum Ende der Schnittlinie hin vorgibt. Damit kann der
Benutzer auf möglichst
einfache Weise zwischen unkritischen Probenmaterialien auf der einen
Seite und schwer zu separierenden Probenmaterialen auf der anderen
Seite unterscheiden und den Schneidprozeß entsprechend anpassen.
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In
dem vereinfachten Fall der 6 wird keine
optische Dichte d entlang der Schnittlinie I ermittelt und verwendet,
es wird aber ein optimiertes Parameterprofil (P, D) = gx(l)
oder auch (A, K, D, z) = gx(l) bestimmt,
wobei gx wieder Klassen von einparametrigen
Funktionen sind, die den Verlauf der Parameter entlang der Schnittlinie
I, besonders zum Ende hin beschreiben, um sowohl, wie weiter oben
schon diskutiert, möglichst
dünne Schnitte über einen
möglichst
großen
Teil der Schnittlinie I als auch eine möglichst sichere Ablösung im
kritischen Endbereich von I zu erreichen. Die Auswahl von x kann
aufgrund typischer (bekannter bzw. vorher ermittelter) Materialeigenschaften
erfolgen oder wieder durch eine Art Eichung, wie bereits in der
Beschreibung zu 5 diskutiert. Alternativ, oder
auch zusätzlich,
hat es sich als hilfreich für
den Anwender herausgestellt, die Wahl der richtigen Funktion gx über
eine zusätzliche Einstellgröße zu beeinflussen,
die beschreibt, wie kritisch das jeweilige Material in bezug auf
die erwähnten
störenden
Effekte wie Verkanten, Aufgleiten, Festkleben oder Hochbiegen ist
und die dann z. B. die Veränderungen
der totalen Laserleistung P (oder A und K) und der zugehörigen Punktdichte
D zum Ende der Schnittlinie hin vorgibt. Damit kann der Benutzer
auf möglichst
einfache Weise zwischen unkritischen Probenmaterialien auf der einen
Seite und schwer zu separierenden Probenmaterialen auf der anderen
Seite unterscheiden und den Schneidprozeß entsprechend optimieren.
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Auch
in dem in 6 beschriebenen Schneideverfahren
kann optional über
Kontrastauswertung des Mikroskopbildes in verschiedenen Fokuslagen eine
eventuelle Krümmung
und eine allgemeine Neigung des Präparats zur optischen Achse
bestimmt werden und simultan zu den Laserpulsen, ohne Verringerung
der Schnittgeschwindigkeit, korrigiert werden.
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7 zeigt
eine Schnittlinie 70, innerhalb der mehrere Bereiche vorgesehen
sind, in denen sich die Parameterzusammensetzung der Laserpulse
auf der Probe 4 ändern.
In der vorliegenden Ausführungsform
ist die Schnittlinie 70 in vier Bereiche 71, 72, 73 und 74 unterteilt.
So wird z. B. im Bereich 71 und im Bereich 73 mit
konstanten Parametern geschnitten. Im Bereich 72 und im
Bereich 74 verändern
sich die Parameter zur Erzeugung der Schnittlinie kontinuierlich.
Der Benutzer markiert entweder mit Hilfe einer Maus (nicht dargestellt)
auf dem Monitor 18 im Bild der Probe 4 direkt
die gewünschte
Schnittlinie I oder er gibt evtl. nur einen Suchbereich grob vor
und eine Bilderkennung bestimmt vollautomatisch eine oder mehrere/alle
Schnittlinien Ii im vorgegebenen Bereich der
Probe 4.
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8 zeigt
eine weitere Ausführungsform zur
Erstellung einer Schnittlinie 80. Die Schnittlinie hat
einen Anfang, der in 8 mit 81 bezeichnet
ist. Der Anfang der Schnittlinie 81 fällt mit dem Ende der Schnittlinie 83 zusammen.
Bis zu einer Position 82 auf der Schnittlinie wird ausgehend
vom Anfang 81 der Schnittlinie mit konstanten Parametern
geschnitten. Die konstanten Parameter werden in der Schnittlinie
zwischen dem Anfang 81 und einer Position 82 in
der Schnittlinie angewandt. Zwischen der Position 82 und
dem Anfang bzw. Ende 81 der Schnittlinie werden dann die
Parameter kontinuierlich variiert bzw. erhöht. Frühestens nach etwa 60 Prozent
einer vollendeten Schnittlinie wird also begonnen, die Schneidparameter
bis zum Ende der Schnittlinie kontinuierlich zu variieren. Während des
Schneideprozesses beträgt
die mittlere Breite der Schnittlinie einige μm.
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9 zeigt
die Gesamtwirkung bei gleichzeitiger Veränderung der Apertur und des
Abschwächers.
Auf der Abszisse 90 ist der Steuerwert in willkürlichen
Einheiten aufgetragen. Auf der Ordinate 91 ist die Intensität in logarithmischen
Einheiten dargestellt. Die gleichzeitige Variation von Apertur und
Abschwächer
ist erforderlich, um einen möglichst
großen
Dynamikbereich zu erreichen. Die kombinierte Ansteuerung von Abschwächer und
Apertur erhöht die
Auflösung
bei der Leistungseinstellung. Üblicherweise
sind die Blendenstufen bei der Apertur nur grob logarithmisch abgestuft.
Eine Blendenstufe entspricht einer Variation der Intensität von > 30 Prozent. Der Abschwächer kann
dagegen mit einer Auflösung von
7 Prozent und besser (kleinere Mikroschritte sind möglich) eingestellt
werden. Durch die kombinierte simultane Ansteuerung von Apertur
und Abschwächer
kann eine hohe Dynamik (Gesamtdynamik ungefähr 1:2000) gleichzeitig bei
einer Auflösung
von besser als 7 Prozent (100 Stufen à 0,928) erreicht werden.
In 9 ist die Variation 92 des Abschwächers mit
diskreten Stufen dargestellt. Ebenso ist in 9 die Variation 93 der
Apertur in diskreten Stufen dargestellt, wobei, wie bereits vorstehend
erwähnt, die
Stufen bei der Apertureinstellung größer sind als bei der Einstellung
des Abschwächers.
Die aus der kombinierten Ansteuerung der Apertur und des Abschwächers sich
ergebende Gesamtwirkung der Intensität ist in der Kurve 94 dargestellt.
Die Kurve 94 zeigt somit in der Gesamtwirkung im Anstieg
der Intensität
periodische Sprünge.
Während
eines Schneidvorgangs werden sowohl Apertur A und Abschwächer K für den Laserstrahl 31 willkürlich verändert. Allerdings
sind nicht alle Kombinationen von A und K in der Praxis unabhängig oder
für eine
bestimmte Anwendung sinnvoll. Im Prinzip existiert eine Vielzahl
von Kombinationen von A und K, die alle zum gleichen totalen Leistungseintrag
P in die Probe führen,
in Analogie zur Fotographie führen
viele Kombinationen aus Blende B und Belichtungszeit t zur gleichen
Belichtung des Films. Bezeichnet A den Logarithmus des Aperturdurchmessers
und K den Logarithmus der Transmission des Abschwächers, so
gilt vereinfacht P = A + K (mit P auch in logarithmischen Einheiten),
wodurch klar ist, dass (unendlich) viele Werte von A und K zur gleichen
Summe P führen können. Allerdings
gilt auch hier in Analogie zur Fotographie, dass das Endergebnis
durchaus verschieden sein kann, wenn auch der mittlere Leistungseintrag
P (in der Fotographie die mittlere Belichtung) gleich ist. In der
Fotographie werden diese Eigenschaften durch sogenannte „Programmautomatiken” berücksichtigt,
d. h. es werden über
den nutzbaren Bereich der Belichtung die Werte von B und t in einem
bestimmten Schema variiert, das jeweilige Schema wird je nach Abwendung
gewechselt oder angepasst, z. B. ob maximale Tiefenschärfe oder
ob minimale Bewegungsunschärfe
gewünscht
sind. Die Idee einer „Programmautomatik”, also
ein Schema nach dem A und K zusammen variiert werden, kann nun mit
dem hier beschriebenen Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung für eine Verbesserung
der Leistungssteuerung in der Mikrodissection genutzt werden.
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Die
mit Hilfe von Aperturblende und Abschwächer alleine erzielbaren Dynamikbereiche
sind in der Praxis begrenzt, in einem konkreten Fall auf Werte von
ca. 70:1 bzw. 30:1. Eine optimale Schneidqualität erfordert aber typischerweise
die Variation der Gesamtwirkung über
einen größeren Bereich. Durch
simultane Veränderung
von Aperturblende und Abschwächer
synchron zu den Laserpulsen können
auch recht große
Leistungsänderungen
ohne Geschwindigkeitsverlust realisiert werden, weil der Verstellweg
der einzelnen Komponenten kleiner ist, als wenn die Änderung
nur mit der Aperturblende und dem Abschwächer alleine realisiert werden
müßten und
es wird doch insgesamt ein Dynamikbereich von ≈ 2000:1 erreicht.
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Im
einfachsten Fall (siehe 9) werden Apertur und Abschwächer monoton über den
vorgegebenen Bereich eines Steuerwertes variiert, um diesen großen Dynamikumfang
zu realisieren. Allerdings ergeben sich dadurch (wie bereits oben
erwähnt)
unter Umständen
ungleich große
Wirkungsstufen. Die im Beispiel feinere Abstufung des Abschwächers gegenüber den
gröber
gestuften Apertur kann so nicht ausgenutzt werden.
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10 zeigt
ebenfalls eine Kombination der Gesamtwirkung von Abschwächer und
Apertur. Dabei ist auf der Abszisse 100 der Steuerwert
in willkürlichen
Einheiten aufgetragen. Auf der Ordinate 101 ist die Intensität wiederum
in logarithmischen Einheiten aufgetragen. Die Kurve 92 zeigt
die Änderung des
Abschwächers.
Der Abschwächer
wird dabei nicht kontinuierlich in diskreten Schritten ansteigend verändert. Der
Abschwächer
wird folglich so verändert,
dass zunächst
die Intensität
in zwei Stufen ansteigt und in einer dritten Stufe wieder abfällt. Dieses Schema
wird für
die gesamte Verstellung des Abschwächers fortgesetzt. Wie bereits
in 9 gezeigt, wird die Apertur in diskreten Stufen
verändert.
Die aus der Kombination von sich verändernder Apertur und verändertem
Abschwächer
resultierende Gesamtwirkung ist in Kurve 94 dargestellt.
Es ist klar ersichtlich, dass die Intensität kontinuierlich stufenweise
ansteigt, wobei jede der Stufen gleich groß ist. Man kann also von einem
quasi kontinuierlichen Anstieg der Gesamtwirkung sprechen. Hinzu
kommt, dass sich aus der geeigneten Kombination der Verstellung
von Abschwächer
und Apertur eine Gesamtwirkung einstellt, die in wesentlich feineren
Stufen verstellt werden kann. Durch eine optimierte Ansteuerung
des Abschwächers,
welche die dabei im einfachen Fall (9) entstehenden
Fehler kompensiert, kann eine monotone, exponentielle Variation
der Gesamtwirkung über
den vollen Bereich ≈ 2000:1
unter Erhaltung der feineren Abstufung des Abschwächers realisiert
werden.
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11 zeigt
die resultierenden Schnittlinien 112, 113 und 114,
bei denen die Aperturblende und der Abschwächer gemeinsam nach dem in 10 beschriebenen
Verfahren verstellt worden sind. Jede der Schnittlinien 112, 113 und 114 ist
dabei mit einen unterschiedlichen Parametersatz aus Aperturblende und
Abschwächer
geschnitten. Alle Schnittlinien 112, 113 und 114 zeigen
eine kontinuierliche Zunahme der Schnittbreite 115. Aufgrund
der Verstellung der Aperturblende und des Abschwächer nach dem in 10 beschriebenen
Verfahren zeigt jede der Schnittlinien 112, 113 und 114 keine
Sprünge
in der Schnittbreite 115. Die Schnittbreite beträgt am Ende
der Schnittlinien 112, 113 oder 114 ca.
10 μm bis
50 μm. Durch die
Möglichkeit
der Feinkorrektur der Leistungswerte hat sich auch die Verwendung
einer Lochblende statt einer Irisblende als durchaus vorteilhaft
herausgestellt. Eine Irisblende hat prinzipiell den Vorteil, dass die
Veränderung
der Aperturwerte stetig erfolgt und so nicht die „Gefahr” besteht,
dass ein Laserpuls während
der Verstellung auf den Raum zwischen den vorgegebenen Löchern einer
Lochblende trifft und somit blockiert wird. Dagegen sind die Aperturwerte der Lochblende
genauer definiert und eine Lochblende läßt sich kleine und leicht bauen,
dass die Verstellung nur wenige ms in Anspruch nimmt und somit vollständig in
der Wartezeit zwischen den Laserpulsen erfolgen kann.
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12 erläutert die
beispielhaft die Einschränkungen
der möglichen
Kombinationen eines Abschwächers
mit Dynamikbereich 40:1 mit einer Aperturblende des gleichen Dynamikbereichs.
Abschwächer
und Aperturblende sind hier simultan so angesteuert werden, dass über einen
Steuerwert von 0–100
eine streng exponentielle Variation der Gesamtleistung von 402:1 also 1600:1 nach der Summenkurve G erfolgt.
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Im
einfachsten und universellsten Fall, der auch in den 9 und 10 realisiert
ist, werden über
den vollen Bereich des Steuerwerts sowohl Abschwächer als auch Aperturblende
in gleicher Weise entsprechend den Kurven konstanter Steigung E
und F variiert. Somit erfolgt keine spezielle Bevorzugung bestimmter
Einstellwerte.
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Es
kann aber auch sinnvoll sein, z. B. über einen möglichst großen Bereich des Steuerwerts möglichst
niedrige Aperturwerte zu erhalten, um eine möglichst große Tiefenschärfe und/oder
auch möglichst
geringe Abbildungsfehler der Schneid-Optik sicherzustellen. Umgekehrt
kann es auch sinnvoll sein, eine möglichst große Apertur zu bevorzugen, um
für spezielle
Substrate eine möglichst
hohe räumliche (laterale
und axiale) Auflösung
und gleichzeitig eine möglichst
hohe Leistungsdichte im Fokus sicherzustellen (dadurch, dass die
Ausdehnung des Fokusspots mit zunehmender Apertur abnimmt, steigt die
Leistungsdichte überproportional
an!). Diesen Fällen
entsprechen Paarungen der Steuerkurven wie zum Beispiel H und I,
wo im ersten Fall I für
die Apertur und H für
den Abschwächer
steht, und im zweiten Fall umgekehrt.
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Im
allgemeinen Fall findet man, dass zur Ansteuerung im Rahmen der
vorgegebenen Aufgabe alle (und nur diese!) Kurvenpaare möglich sind,
die vollständig
im Parallelogramm A B C D von A nach D verlaufen und paarweise symmetrisch
zur Linie A bis D liegen (bzw. äquivalent
dazu: deren Summe für
einen bestimmten Steuerwert den vorgegebenen Wert G ergibt).
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In 13 sind
die Steuerkurven für
Abschwächer
und Apertur dargestellt, durchaus nicht nur auf Verläufe mit
monotoner Variation der Krümmung
beschränkt
sind, sondern es sind auch Umkehrpunkte und Bereiche (annähernd) konstanten Wertes
möglich.
So kann gefordert sein, über
einen möglichst
großen
Bereich um den Steuerwert von z. B. 30 herum (L) eine möglichst
konstante Apertur entsprechend dem Verlauf K sicherzustellen. Nach
den obigen Betrachtungen kann dann direkt die zugeordnete Steuerkurve
J für den
Abschwächer
aus der Symmetrie zu A–D
bzw. aus der Summenbedingung für
G abgeleitet werden.
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Die
kombinierte Ansteuerung von Aperturblende A und Abschwächer K,
insbesondere unter Verwendung der Fehlerkorrektur nach 10,
erfordert eine hohe Genauigkeit der eingestellten Abschwächerwerte
K. Leider zeigen die verwendeten Abschwächer in Abhängigkeit vom Kipp-Winkel alpha
typischerweise annähernd
eine verschobene cos-förmige
Charakteristik K = f0 × cos(f1
+ f2 × alpha)
+ 1 + f3 (f0 bis f3 sind individuelle Parameter) mit einem Maximum
und einem Minimum und nicht die gewünschte monoton exponentielle
Form K = g0 × exp(–g1 × alpha).
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Im
Sinne der Erfindung werden deshalb zur Sicherstellung der Genauigkeit
Fitt-Parameter (vier oder mehr) eines individuellen Abschwächers oder bei
genügend
kleiner Streuung die mittleren Parameter eines Loses bestimmt (siehe 14)
und im Speicherbereich des Laserkopfes hinterlegt. Durch Inversion
der Fitt-Funktion kann so aus einem vorgegebenen Steuerwert der
zugehörige
Kippwinkel bestimmt werden und so die Charakteristik des Abschwächers „linearisiert” werden
(siehe 15). In einem konkreten Fall
kann z. B. gefordert sein, dass drei Stufen des Steuerwerts einem
Faktor von 1.25 entsprechen (exponentielle Kennlinie). Dadurch ergibt
sich eine exponentielle Charakteristik der Intensität mit log10(Intensität) ∝ – 0.0323 × Steuerwert.
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Zur
Optimierung der Schnittgeschwindigkeit erfolgen die Berechnungen
und Bewegungen zeitlich „verschränkt”, d. h.
während
die einzelnen Komponenten (Apertureinheit 14, Abschwächereinheit 16, Fokuseinheit 19,
und Ablenkeinheit 40 oder x-y-Tisch 2) eine neue
Position aufsuchen oder auf den Ablauf der vorgegebenen Periodendauer
für die
gewünschte
Laserfrequenz gewartet wird, werden schon zeitaufwendige Rechnungen
für die
jeweils darauffolgende Position durchgeführt. Wenn dann die Rückmeldung
vorliegt, dass alle Komponenten ihre Sollposition erreicht haben
UND die vorgegebene Wartezeit für
den Laserpuls verstrichen ist, wird der Lasertrigger ausgelöst und es
werden sogleich Positionierungskommandos für die folgende Schussposition abgesetzt.
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In 16 ist
schematisch beispielhaft eine Programmschleife zum Erzeugen einer
Schnittlinie dargestellt, die nach der folgenden Form abläuft:
- 1) Befehl an die Keilplatten der Ablenkeinheit 40, die
zuletzt schon berechneten Winkelstellungen (α, β) anzufahren;
- 2) Berechung der folgenden Schusskoordinate (x, y) aufgrund
des aktuellen Punktabstands D;
- 3) Umrechnung dieser Schusskoordinaten in Winkelstellungen (α, β) der Keilplatten
der Ablenkeinheit 40 (in der Regel am zeitaufwendigsten);
- 4) Warten, dass alle Komponenten ihre Sollposition erreicht
haben, UND dass die gewählte
Periodendauer des Lasers verstrichen ist;
- 5) Auslösen
eines Lasertriggers und Rücksetzen des
Zählers
für die
Periodendauer;
- 6) Berechnung der neuen Werte für den Punktabstand (dx, dy),
die Leistung P, daraus Werte für Apertur
A und Abschwächer
K, und evtl. auch die Fokuslage F;
- 7) Befehl an Aperturblende, Abschwächer und Fokusmotor, die neue
Position anzufahren;
- 8) Zurück
zu 1) solange der Endpunkt der Schneidkurve noch nicht erreicht
wurde.
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Zum
Starten der Sequenz müssen
die Winkelstellungen (α, β) für den ersten
Punkt der Schnittkurve schon einmal berechnet worden sein und Apertur
A, Abschwächer
K und Fokuslage F müssen schon
in die Anfangsposition für
den Startpunkt der Schneidkurve gebracht werden.
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Bei
dem in 6 dargestellten Schneideverfahren ist es im Sinne
der Erfindung vorteilhaft, die Position des letzten Laserschusses
am Ende der Schnittlinie zu kontrollieren und evtl. korrigierend
einzugreifen. Dabei sollte der letzte Laserpuls bei der Laser-Mikrodissection
mit der höchsten
Laserleistung, unmittelbar, bevor die Schneidkurve sich schließt, immer
so positioniert sein, dass ein möglichst
großer
Bereich des Dissectats entfernt wird, um eine möglichst zuverlässige Ablösung (u.
a. auch durch den LIFT-Effekt) zu gewährleisten. Wird der letzte
Schuss zu weit entfernt vom Startpunkt der Schneidlinie gesetzt,
besteht die Gefahr, dass das Dissektat hängen bleibt, wird der letzte
Punkt zu dicht gesetzt, besteht dagegen die Gefahr, dass der LIFT-Effekt
schon beim vorletzten Schuss, bei dem das Dissektat nur noch durch
eine schmale Brücke mit
dem Rest verbunden ist, störend
wirksam wird und das Dissektat zwar nicht wie gewünscht abtrennt,
sondern (wie oft beobachtet wird) schon aus der Fokusebene „herausdreht” und somit
auch für den
letzten Schuss „unzugänglich” macht.
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Allerdings
sind die Gesamtlängen
der Schneidkurven, die in der Regel willkürlich vom Anwender festgelegt
werden, selten ein passendes Vielfaches des Punktabstandes, insbesondere
wenn der Punktabstand in den erweiterten Modi nicht konstant bleibt.
Somit besteht die Erfindung darin, vor Beginn des Schneidvorganges
die aus den gewählten Schneidparametern
resultierende Position dieses letzten Pulses zu berechnen und durch
leichte Variationen der Parameter eine vorteilhafte Lage des letzten
Pulses zu erzwingen, ohne dass dadurch eine störende Unstetigkeit oder Lücke in der
Schneidkurve bzw. Schnittlinie auftritt.
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Durch
Variation der Laserleistungsparameter (Apertur und Abschwächer) synchron
zu den Laserpulsen erzielt man höchste
Schnittgeschwindigkeit. Daraus ergeben sich positive Nebeneffekte,
die ebenfalls den Durchsatz beim automatischen Schneiden vieler
Teilbereiche maximieren.
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Durch
die Anpassung der Punktdichte an die jeweilige Laserleistung und
die lokalen Eigenschaften der Probe kann sicher gestellt werden,
dass die einzelnen Laserschüsse
einen Schnitt erzeugen. Somit ist ein Hängenbleiben, Verkanten usw.
des Dissektats verhindert oder vermieden. Auch möglich ist eine Optimierung
des Impulsübertrags
bei Abtrennung des interessierenden Bereichs.
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Die
gleichzeitige Variation von Apertur und Abschwächer erzielt einen möglichst
großen
Dynamikbereich.
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Die
kombinierte Ansteuerung von Abschwächer und Aperturblende erhöht die Auflösung bei
der Leistungseinstellung.
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Durch
die Variation der wirksamen Laserleistung über Apertur und Abschwächer nach
einem bestimmten Schema, können
bestimmte Eigenschaften der Probe (innerhalb des zur Verfügung stehenden Dynamikbereichs)
optimal berücksichtigen
werden.
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Die „Linearisierung” des Abschwächers K wird
durch eine im Laserkopf gespeicherte, individuelle Eichkurve erzielt.
Dadurch wird die typisch cos-förmige Charakteristik
eines gekippten Interferenzfilters in einen korrekt exponentiellen
Verlauf (wie bei Blendenwerten) umgesetzt.
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Ferner
kann die Bestimmung der optimalen Parameter für den Schneidprozess aus einer
Bildanalyse entweder vorher in einem ”Eichbereich” der Probe
oder unter laufender, automatischer optischer Kontrolle des Schnittergebnisses
während
des Schneidens erfolgen. Eventuell kann auch ein automatisches Nachschneiden
bzw. Neuschneiden nicht optimal getrennter Bereiche der Probe erfolgen.
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17 zeigt
eine Darstellung eines Ausschnitts aus einem Userinterface 170, über das
mittels mindestens eines Sliders 171, 172, 173 die
kontinuierliche Veränderung
der Parameter vor dem Schließen
der geschlossenen Schnittlinie eingestellt wird. Das Userinterface 170 wird
auf dem Monitor 18 dem Benutzer dargestellt. Mit dem ersten
Slider 171 kann die Gesamtleistung der auf die Probe auftreffenden
Laserpulse eingestellt werden. Die Gesamtleistung ergibt sich, wie
bereits beschrieben, aus der geeigneten Kombination der Verstellung
von Abschwächer
und Apertur. Mit dem zweiten Slider 172 kann die Geschwindigkeit
eingestellt werden, mit der die Schnittlinien in der Probe gelegt
werden sollen. Entsprechend hierzu wird dann die Repetitionsrate der
Laserpulse eingestellt. Mit dem dritten Slider 173 kann
eingestellt werden, wie stark sich die Parameter zum Ende der Schnittlinie
hin ändern
sollen.