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Die
Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit
einem Zylindergehäuse
und einem in einer Höhlung
des Zylindergehäuses
drehbar gelagerten und normalerweise von Zuhaltungen drehgesperrten
Zylinderkern, welche Zuhaltungen durch Einstecken eines passenden
Schlüssels
in einen Schlüsselkanal des
Zylinderkernes derart einsortiert werden, dass der Zylinder drehbar
ist, und mit mindestens einer in einer Lagerhöhlung des Zylinderkerns einliegenden Ergänzungszuhaltung,
die einen Sperrabschnitt aufweist, welcher eine gerundete Oberfläche aufweist, dem
eine Sperrausnehmung der Wandung der Höhlung zugeordnet ist, wobei
die Ergänzungszuhaltung mit
einem mittleren Abschnitt in einem angepassten Abschnitt der Lagerhöhlung verschieblich
und dem mittleren Abschnitt exzentrisch ein Tastkopf zum Abtasten
des Profils des in den Schlüsselkanal
eingesteckten Schlüssels
zugeordnet ist.
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Ein
derartiger Schließzylinder
ist aus der
AT 307 913 sowie
aus der
US 3,742,744 bekannt.
Der Schließzylinder
weist einen Zylinderkern auf, in dem sich ein axial verlaufender
Schlüsselkanal
befindet. Seitlich des Schlüsselkanals
sind Ergänzungszuhaltungsstifte
angeordnet. Diese sind rechtwinklig zum Schlüsselkanal geführt. Die
Ergänzungszuhaltungsstifte
liegen versetzt zu einer durch den Mittelpunkt des Zylinderkerns
verlaufenden gedachten Geraden. Die Ergänzungszuhaltungsstifte weisen
einen Kopf auf, der eine gerundete Oberfläche besitzt. Der Kopf weist
zu der Wandung des Schließzylindergehäuses und
liegt in einer Längsnut
ein, die sich in Schlüsselerstreckungsrichtung
erstreckt. Die Nut ist im Wesentlichen der Kontur des Kopfes des
Ergänzungszuhaltungsstiftes
formangepasst. Der Kopf des Ergänzungszuhaltungsstiftes
liegt in einer der formangepassten Bohrungen ein. Es können bis
zu vier Ergänzungszuhaltungsstifte
in Schlüsselerstreckungsrichtung
angeordnet sein. Diese sind jeweils zwischen den fünf Kernbohrungen
angeordnet. Da dieses zu beiden Seiten des Schlüssels hin möglich ist, ergibt sich eine
Gesamtzahl an Ergän zungszuhaltungsstiften
von acht. Um einen derartigen Schließzylinder schließen zu können, muss
der Schlüssel
für die
Ergänzungszuhaltungsstifte
vorgesehene Ausnehmungen aufweisen. Bei einer Schließbetätigung mit
einem passenden Schlüssel
können
die Ergänzungszuhaltungsstifte
in die seitlichen Ausnehmungen des Schlüssels hineinragen und den Zylinderkern
freigeben. Die Ergänzungszuhaltungsstifte
verlagern sich durch ein Abgleiten des Kopfes an der Längsnut.
Ist dies nicht der Fall, sperren die Ergänzungszuhaltungsstifte den
Schließzylinderkern
gegen eine Drehbetätigung.
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Dem
Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schließzylinder
schließtechnisch
zu verbessern.
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Gelöst wird
die Aufgabe sowohl von jedem einzelnen Anspruch alleine als auch
von jedweder Kombination jedes Anspruches mit jedem beliebigen anderen
Anspruch.
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Der
Anspruch 1 sieht zunächst
und im Wesentlichen vor, dass der Sperrabschnitt in etwa diametraler
Gegenüberlage
zum Tastkopf dem mittleren Abschnitt zugeordnet ist. Bevorzugte
Weiterbildungen werden nachfolgend erörtert: Der mittlere Abschnitt
wird von einem durchmessergrößeren Zylinderabschnitt
und der Tastkopf von einem durchmesserkleineren Zylinderabschnitt
gebildet. Der Sperrabschnitt ist exzentrisch zu dem durchmessergrößeren Zylinderabschnitt
angeordnet. Dieser ist materialeinheitlich mit dem durchmessergrößeren Zylinderabschnitt
verbunden. Der durchmessergrößere Zylinderabschnitt
bildet auf seiner dem Tastkopf gegenüberliegenden Seite eine Lagerpfanne
aus. In dieser Lagerpfanne liegt eine Kugel ein, die den Sperrabschnitt
bildet. Es ist möglich,
eine Vielzahl von in Achsrichtung des Zylinderkerns nebeneinander
angeordnete Ergänzungszuhaltungen
anzuordnen. Das Zentrum des Sperrabschnitts ist zu einer parallel
zur Verlagerungsrichtung der Ergänzungszuhaltung
verlaufende Diametrale durch den Zylinderkern geringer beabstandet,
als das Zentrum des Tastkopfes. Die Lagerpfanne kann von einer Bohrmulde
gebildet werden. Die Sperrausnehmung wird von einer sich parallel
zur Drehachse des Zylinderkerns erstreckenden Nut gebildet. Es ist
auch möglich
die Sperrausnehmung in ein Einsatzstück einzuarbeiten, welches in eine Öffnung der
Wandung der Höhlung
eingesteckt wird.
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Die
oben beschriebene Erfindung soll anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 die
Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispieles
eines Schließzylinders,
der teilweise im Schnitt dargestellt worden ist, wobei die Ergänzungszuhaltung
den Zylinderkern sperrt,
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2 eine
Ansicht gemäß der 1,
jedoch mit gedrehtem Zylinderkern,
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3 eine
Ausschnittsvergrößerung entsprechend
III aus 1,
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4 eine
perspektivische Ansicht der Ergänzungszuhaltung,
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5 bis 8 entsprechend
den 1 bis 4, jedoch wurde hier das zweite
Ausführungsbeispiel
dargestellt und
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9 einen
Schnitt des Zylinderkerns entsprechend der Schnittlinie IX-IX aus 1.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Schließzylinders 1 wird
anhand der 1 bis 4 näher erläutert. Der
Schließzylinder 1 ist
in bekannter Weise aufgebaut und weist ein Zylindergehäuse 2 und
einen Zylinderkern 3 auf. Das Zylindergehäuse 2 weist
eine Höhlung 27 auf,
die von einer Wandung 26 umgeben ist. Der Zylinderkern 3 steckt
in der Höhlung 27 ein und
ist drehbeweglich um eine Drehachse 4 gelagert. Dieser
wird in bekannter Weise von Zuhaltungsstiften belockiert, wenn kein
passender Schlüssel 6 in
dem Schlüsselkanal 5 eingesteckt
ist. Entlang der Drehachse 4 bildet der Zylinderkern 3 einen
Schlüsselkanal 5 aus. Der
Schlüsselkanal 5 ist
profiliert und ist einem passenden Schlüssel 6 formangepasst.
Wie in den zuvor erwähnten
Druckschriften ist der passende Schlüssel 6 als Flachschlüssel ausgestaltet.
Der Zylinderkern 3 wird in der 9 im Schnitt
dargestellt. Die 9 zeigt einen Zylinderkern 3 der
sowohl von dem ersten als auch von dem zweiten Ausführungsbeispiel
verwendet wird. Dort ist zu sehen, dass sich in Schlüsselkanalerstreckungsrichtung
hintereinander angeordnete Kernbohrungen 7 befinden. In
dieser Variante des Schließzylinders 1 sind
sechs Kernbohrungen 7 hintereinander angeordnet. In diesen
Kernbohrungen 7 stecken, nicht dargestellt, von Einschnitten
in die Schlüsselnut
abgestastete Zuhaltungsstiftpaare. Des Weiteren sind die Bohrungen 8 für mehrere
Ergänzungszuhaltungen 9 dargestellt.
Die Bohrungen 8 sind rechtwinklig zu den Kernbohrungen 7 angeordnet.
Sie weisen auf die in der 1 linke
Breitseite des passenden Schlüssels 6.
Eine Bohrung 8 liegt jeweils zwischen zwei Kernbohrungen 7.
Somit ergibt sich eine Anzahl von fünf Bohrungen 8, die
in Schlüsseleinsteckrichtungen
hintereinander angeordnet sind.
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In
der 4 ist eine Ergänzungszuhaltung 9 in
einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Die Ergänzungszuhaltung 9 weist
im Wesentlichen eine zylindrische Grundkontur auf. Sie besteht aus
einem mittleren Abschnitt 10. Exzentrisch zu dem mittleren Abschnitt 10 ist
ein Tastkopf 11 angeordnet. Der mittlere Abschnitt 10 hat
einen größeren Durchmesser als
der Tastkopf 11. Der Tastkopf 11 ist materialeinheitlich
mit dem mittleren Abschnitt 10 verbunden. Der Tastkopf 11 kann
ebenso wie der mittlere Abschnitt 10 eine kreisförmige Querschnittsfläche aufweisen
und weist an seinem freien Ende einen Kegelabschnitt 12 auf.
Diametral zum Tastkopf 11 ist der Sperrabschnitt 13 angeordnet.
In dem ersten Ausführungsbeispiel
wird der Sperrabschnitt 13 von einer Kugel 14 gebildet.
Die Kugel 14 liegt in einer Lagerpfanne 15 des
mittleren Abschnitts 10 ein. Die Lagerpfanne 15 wird
von einer Bohrmulde gebildet. Durch die Lagerpfanne 15 ist
die Kugel 14 in ihrer Position fixiert. Die Kugel 14 sowie
die Lagerpfanne 15 sind ebenfalls exzentrisch zum mittleren
Abschnitt 10 der Ergänzungszuhaltung 9 angeordnet
und somit parallel zum Tastkopf 11 beabstandet. Wie in
der 3 gut zu erkennen ist, ist der parallele Abstand
a von dem Zentrum des Sperrabschnittes 13 zu einer Diametralen
b, die durch die Drehachse 4 des Zylinderkerns 3 verläuft, geringer
als der Abstand c, der vom Zentrum des Tastkopfes 11 bis
zur Diametralen b verläuft.
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Die
Ergänzungszuhaltung 9 liegt
in der Bohrung 8 ein. Die Bohrung 8 weist einen
angepassten Abschnitt 16 auf. Dieser ist der Form des mittleren Abschnittes 10 formangepasst.
Des Weiteren besteht die Bohrung 8 aus einem Abschnitt 17 der
im Wesentlichen dem Tastkopf 11 formangepasst ist. Die Bohrungsachse 18 des
angepassten Abschnittes 16 weist einen parallelen Abstand
d von etwa 0,9 mm auf.
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Wie
in 3 gut zu erkennen ist, ragt der Sperrabschnitt 13 in
eine Sperrausnehmung 19 hinein. Die Sperrausnehmung 19 wird
von einer parallel zur Drehachse 4 des Zylinderkerns 3 erstreckenden Nut 20 gebildet.
Die Nut 20 ist in etwa dem Sperrabschnitt 13 formangepasst.
Sie weist eine gerundete Gestalt auf. Der Winkel α von der
Diametralen b bis zum Mittelpunkt 28 der Ausrundung von
der Nut 20 beträgt
etwa 3,7°.
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In
der Breitseite des Schlüssels 6 sind
Ausnehmungen 21 eingearbeitet. Die Ausnehmungen 21 sind
in etwa der Form des Kegelabschnitts 12 von der Ergänzungszuhaltung 9 formangepasst.
Die Ausnehmungen 21 sind derart auf der Breitseite des
Schlüssels 6 angeordnet,
dass, bei komplett im Schlüsselkanal
5 eingestecktem Schlüssel 6 jeder
Bohrung 8 eine Ausnehmung 21 zugeordnet ist. Wenn
aber beispielsweise nur eine Ergänzungszuhaltung 9 in
eine von den fünf
Bohrungen 8 einliegt, benötigt der Schlüssel 6 auch
nur eine Ausnehmung 21 für die eine Ergänzungszuhaltung 9.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
ist in den 5 bis 8 dargestellt.
Wie in der 8 zu erkennen ist, wird der
Sperrabschnitt 13 nicht mehr von einer Kugel gebildet.
Hier wird der Sperrabschnitt 13 von einem Abschnitt 22 gebildet.
Der Abschnitt 22 ist materialeinheitlich mit dem mittleren
Abschnitt 10 verbunden. Dieser weist eine gerundete Oberfläche 23 auf.
Die gerundete Oberfläche 23 ähnelt der
Oberfläche
der Kugel 14 des ersten Ausführungsbeispiels.
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Des
Weiteren gibt es die Möglichkeit,
die Sperrausnehmung 19 in ein Einsatzstück 24 einzuarbeiten.
Das Einsatzstück 24 weist
ebenfalls eine Nut 20 auf, die die Sperrausnehmung 19 bildet.
Das Einsatzstück 24 erstreckt
sich in Schlüsselkanalerstreckungsrichtung.
Dieses wird in eine Öffnung 25 der Wandung 26 des
Zylindergehäuses 2 eingesteckt. Die
Wandung 26 umgibt den Zylinderkern 3 und bildet
somit die Höhlung 27 für den Zylinderkern 3 aus. Mittelst
der Höhlung 27 ist
der Zylinderkern 3 in seiner Lage fixiert.
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Es
stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
Ausgehend von der 1 sperrt
die Ergänzungszuhaltung 9 den
Zylinderkern 3 gegen eine Drehbewegung. Es steckt ein passender
Schlüssel 6 im
Schlüsselkanal 5 ein.
Dieser sortiert die Zuhaltungsstifte derart ein, dass diese den
Zylinderkern 3 freigeben. Wie in der 3 zu
sehen ist, weist der Schlüssel 6 eine
Ausnehmung 21 auf, in die der Kegelabschnitt 12 der
Ergänzungszuhaltung 9 hinein
verlagert werden kann. Die Ergänzungszuhaltung 9 wird
durch die Drehbetätigung
des Zylinderkerns 3 verlagert. Dabei gleitet die Mantelfläche der
Kugel 14, die den Sperrabschnitt 13 bildet, an
der gerundeten Fläche
der Sperrausnehmung 19 ab. Durch das Abgleiten der beiden
Flächen
wird die Ergänzungszuhaltung 9 in Richtung
der Drehachse 4 verlagert. Die Ergänzungszuhaltung 9 kann
sich so weit in Richtung der Drehachse 4 verlagern, bis
der Kegelabschnitt 12 in der Ausnehmung 21 vollständig einliegt
(siehe 2). Würde
man ausgehend von der 1 einen Schlüssel einstecken, der die Ausnehmung 21 nicht aufweist,
würde die
Ergänzungszuhaltung 9 den
Zylinderkern 3 gegen eine Drehbetätigung sperren.
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Die
Wirkungsweise des zweiten Ausführungsbeispiels,
das in den 5 bis 8 dargestellt
worden ist, ähnelt
dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Durch
den geringen Winkel α zu
der Diametralen b wird eine bessere Schließfunktion erreicht. Durch die
Ausgestaltung der Ergänzungszuhaltung 9 ist
es möglich,
in den Schlüssel 6 tiefere
Einschnitte in den Schließbart
zu machen. Die Ergänzungszuhaltung 9 erhöhen die
Zahl der möglichen
Kombinationen und somit wird auch die Sicherheit des Schließzylinders 1 erhöht. Auf
einen Schlüssel 6 können bis zu
fünf Ergänzungszuhaltungen 9 einwirken.
Des Weiteren kann auch noch vorgesehen sein, die Ergänzungszuhaltungen 9 auf
beide Breitseiten des Schlüssels 6 wirken
zu lassen.
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Wegen
der Nähe
der Sperrausnehmung 19 zur Diametralen b sind die Widerstände, die
zum Verlagern des Sperrabschnittes 13 aus der Sperrausnehmung 19 überwunden
werden müssen,
in beiden Drehrichtungen des Kernes 3 etwa gleich groß.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.