-
Die
Erfindung betrifft ein Temperierelement zum Temperieren eines Gutes,
insbesondere eines Pressgutes, das zu seiner Bearbeitung in einen Walzspalt
einer Walze oder in einen Pressspalt einer Presse einführbar ist,
wobei das Temperierelement einen plattenartigen Körper und
in den Körper
eingebrachte Durchgangsbohrungen zum Durchleiten eines Temperiermediums
aufweist und die Durchgangsbohrungen an eine Durchleitungsvorrichtung für das Temperiermedium
anschließbar
sind. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung, insbesondere eine
Presse mit temperierbaren Walz- und/oder Pressspalt, wobei die Presse
eine den Walzspalt bzw. den Pressspalt begrenzende Pressvorrichtung mit
einer Temperiervorrichtung zum Temperieren eines Pressgutes aufweist,
das zu seiner Bearbeitung in einer Bearbeitungsrichtung durch den
Walzspalt bzw. in oder durch den Pressspalt einer Presse führbar ist,
und wobei die Temperiervorrichtung ein Temperierelement mit Durchgangsbohrungen
und eine Durchleitungsvorrichtung zum Durchleiten eines Temperiermediums
durch die Durchgangsbohrungen des Temperierelementes aufweist.
-
Derartige
Temperierelemente werden zum Erwärmen
oder Erhitzen und/oder Kühlen
beispielsweise eines Gutes oder Werkstückes eingesetzt, wobei die
Temperiermedien fluide und/oder gasförmig sein können. Um eine gute Erwärmungs-
bzw. Kühlwirkung
durch ein Temperiermedium zu erhalten, sollte der Wärmefluss
zwischen Temperiermedium und Temperierelement möglichst hoch sein. Hierzu kann,
wie in
DE 295 00 760
U1 vorgeschlagen, der hier als Druckplatte ausgebildete
Körper
mit einem System von Wärmeträgerrohren
durchzogen sein, die im Wesentlichen durch tangential angreifende
Innen- und Außenseitenwände der
Druckplatte gehalten werden. Hierbei erfolgt der Wärmeübergang
zwischen Druckplatte und Wärmeträgerrohre
hauptsächlich
durch Strahlung, so dass lediglich eine mäßige Ausnutzung einer inneren
Wärme des
Temperiermediums erzielbar ist. Zudem wird durch die angreifenden
Seitenwände
an bestimmten Orten ein zusätzlicher
Wärmestrom
erzeugt, wodurch eine über
die Oberfläche
der Druckplatte erzeugbare Wärmeverteilung
inhomogener werden und schlechter kontrollierbar wird. In
DE 1 224 630 U1 wird
zur besseren und eher steuerbaren Wärmeverteilung ein aufwendiges
System mit mehreren, unabhängigen Wärmeträgerrohren
offenbart.
-
Ein
verbesserter Wärmeübergang
kann, wie beispielsweise in
DE
2 461 823 U1 oder
DE
6 608 840 U1 offenbart, dadurch erzielt werden, in den
Körper
Durchgangsbohrungen eingebracht sind, die von dem Temperiermedium
durchströmt
werden, so dass der Wärmeübergang
von der Innenwand der Durchgangsbohrung zum Körper durch Wärmeleitung
erfolgt.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Temperierelement
der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, dass es besser
temperierbar ist und dass es eine verbesserte und gezielte Wärmeverteilung
erlaubt.
-
Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Durchgangsbohrungen mit einem Innenprofil versehen sind. Durch
das Innenprofil wird die Innenoberfläche oder Innenseitenwand der
Durchgangsbohrung vergrößert, wobei
die Innenoberfläche
als Wärmedurchgangsfläche fungiert, durch
welche Wärme
zwischen Temperierelement und Temperiermedium übergeht. Damit wird zugleich das
Verhältnis
von Innenoberfläche
zu Innenvolumen der Durchgangsbohrung vergrößert, so dass im Verhältnis zu einer
einfachen, unprofilierten Durchgangsbohrung mehr Wärmedurchgangsfläche bereitgestellt
werden kann und der Wärmeaustausch
zwischen Temperierelement und Temperiermedium entsprechend erhöht werden
kann. In einer unprofilierten Durchgangsbohrung herrschen in der
Regel laminare Strömungsverhältnisse,
die entsprechend der Viskosität
des Temperiermediums durch eine theoretisch paraboloide Geschwindigkeitsverteilung
des Temperiermediums mit einer maximalen Geschwindigkeit in der
Längsachse
der Durchgangsbohrung und einer Geschwindigkeit gleich Null an der
Innenoberfläche
der Durchgangsbohrung gekennzeichnet ist. Hierbei bildet sich an
der Innenoberfläche
eine Grenzschicht aus, in der ein Wärmeübergang vornehmlich durch Wärmeleitung,
geringfügig
durch Wärmestrahlung
und nicht durch Konvektion erfolgen kann. Durch die Innenprofilierung
wird die laminare Strömung
gestört.
Es können
sich Verwirbelungen, Vermengungen oder Vermischungen sowie in bestimmten
Querschnittsbereiche eine beschleunigte oder gestaute Strömung einstellen.
Hierdurch können
die Grenzschichten vermindert werden, so dass verstärkt Konvektion
als Wärmeübergangsmechanismus
auftreten kann. Somit können
Partikel des Temperiermedium mit einer deutlichen Temperaturdifferenz
zu Partikeln in der Grenzschicht in oder in die Nähe der Grenzschicht
gelangen, wodurch die Temperaturverteilung über den Querschnitt quasi gleichmäßiger wird.
Dadurch kann also der Wärmefluss zwischen
Temperierelement und Temperiermedium erhöht werden. Über die Art, den Umfang und
die Ausdehnung des Innenprofiles kann, wie weiter unten beschrieben
wird, der Wärmefluss
zwischen Temperierelement und Temperiermedium gesteuert werden.
-
Das
Innenprofil kann eine Folge oder Kombination von im Querschnitt
konkaven, konvexen und/oder geradlinigen Innenprofillinien aufweisen. Hierbei
kann das Innenprofil beispielsweise einen umfänglichen, wellenförmigen oder
stufigen Verlauf aufweisen, der bevorzugt regelmäßig ist. Das Innenprofil kann
auch beispielsweise umfänglich
angeordnete, sich radial nach innen erstreckende Vorsprünge und/oder
sich radial nach außen
erstre ckende Vertiefungen aufweisen. Hierzu können die Vertiefungen und Vorsprünge umfänglich voneinander
beabstandet sein oder ineinander übergehen. Die Vorsprünge und
Vertiefungen können
auch in einer bestimmten, bevorzugt gleichmäßigen und/oder gleich bleibenden Folge über den
Umfang angeordnet sein. In seiner Längserstreckung in Richtung
der Längsachse
der Durchgangsbohrung kann das Profil bevorzugt geradlinig, d.h.
ohne Änderungen über den
Querschnitt ausgebildet sein. Um den Strömungswiderstand beim Einströmen des
Temperiermediums in die Durchgangsöffnung zu vermindern, kann
das Profil über
einen Eingangsbereich an der Eingangsseite der Durchgangsbohrung
allmählich
aus einem kreisrunden Querschnitt heraus gebildet sein.
-
Zur
Herstellung des Innenprofiles kann zunächst eine Vorbohrung mit einem
Durchmesser kleiner oder gleich dem Innendurchmesser des einzubringenden
Innenprofiles eingebracht werden. Das Innenprofil kann anschließend durch
Schleifen in die Innenoberfläche
eingeschliffen werden. Hierzu können
beispielsweise Schleifsteine mit einer Profilform eingesetzt, die
wiederholt durch die Vorbohrung gezogen werden. Möglich ist
auch die Verwendung eines Seiles, das seitlich angeordnete Profil
bildende Schleif- oder Schabflächen
aufweist. Hierzu können die
Seilenden nach Durchführen
eines Seilendes durch die Vorbohrung miteinander verbunden werden,
so dass das Seil als Endlosseil durch die Vorbohrung gezogen werden
kann.
-
In
einer anderen Variante, die insbesondere für kleinere Temperierelemente
geeignet erscheint, kann das Temperierelement aus zwei plattenförmigen Körpern aufgebaut
sein, die über
geeignete Mittel miteinander verbunden werden, wobei sie mit einer
größeren Seitenfläche aneinander
anliegen. Vor dem Verbinden können
die Durchgangsbohrung mit dem gewünschten Innenprofil und Innenprofilverlauf durch
Schleifen, Schaben und dergleichen in eine oder in beide Seitenflächen eingebracht,
so dass sich mit dem Verbinden der beiden plattenförmigen Körper ein
plattenförmiger
Gesamtkörper
mit den Durchgangsbohrungen mit dem Innen profil ergibt. Vorteilhaft
einfach ist hierbei das Einbringen eines über die Länge diskontinuierlich ausgebildeten
Innenprofiles.
-
Das
Profil kann eine umfänglich
regelmäßig angeordnete
Innenverrippung aufweisen. Diese Innenverrippung sollte bevorzugt
strahlenförmig
radial nach innen verlaufen. Hierbei sollte bevorzugt die Mitte
der Durchgangsbohrungen freigehalten sein. Die Innenverrippung kann
nach innen erstreckende Vorsprünge
mit im Querschnitt radialen und umfänglichen Seiten umfassen. In
einer anderen Ausführungsform
kann die Innenverrippung radial nach innen erstreckende Vorsprünge mit
radial nach innen zueinander geneigten Seitenflächen aufweisen. Hierbei können die
zueinander geneigten Seitenflächen zu
einer abgerundeten oder abgeflachten Spitze zusammenlaufen. Hierdurch
bildet sich ein sternförmiges
Innenprofil, welches, abhängig
von dem Durchmesser der Vorsprünge
und deren Beabstandung zueinander, einen besonders großen Zuwachs
an Innenoberfläche
ermöglicht.
-
Zur
Verminderung eines abrasiven Verschleißes wird vorgeschlagen, dass
die Vorsprünge, Vertiefungen
und/oder Innenverrippung abgerundete Kanten oder Ecken aufweisen.
-
Vorzugsweise
sind die Durchgangsbohrungen parallel zueinander beabstandet angeordnet. Ferner
können
die Durchgangsbohrungen in einer Ebene positioniert sein.
-
In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Temperierelementes
weist das Profil einen Drall auf. Hierbei kann der Drall links-
oder rechtsläufig
ausgebildet sein. Durch den Drall in dem Profil wird das durch die
Durchgangsbohrung durchströmende
Temperiermedium in Umfangsrichtung abgelenkt, so dass das Temperiermedium
in einer wendelförmigen
Bahn durch die Durchgangsbohrungen durchgeleitet wird. Somit wird
das Temperiermedium über
den Drall in umfängliche
Richtung abgelenkt und zugleich in radiale Richtung beschleunigt,
so dass eine Verringerung der Grenzschicht, in der ein verminderter
Wärmeübergang
zwischen dem Temperiermedium und der Innenwand der Durchgangsbohrung
stattfindet, erzielt werden kann.
-
Bei
einer Weiterbildung des Temperierelementes kann der Drall einer
Durchgangsbohrung gegenläufig
zu dem Drall seiner benachbarten Durchgangsbohrung sein. Wird beispielsweise
das Temperiermedium nach Durchlaufen einer Durchgangsbohrung unmittelbar
in eine benachbarte Durchgangsbohrung umgeleitet, so bewirkt der
gegenläufige Drall
eine stärkere
Verwirbelung und Durchmischung des Temperiermediums, wodurch zuvor
mittig verlaufende Partikel des Temperiermediums in grenzschichtnahe
Bereiche der Durchgangsbohrung gelangen können. Ferner können durch
den gegenläufigen
Drall der benachbarten Durchgangsbohrung Kräfte, die durch den Durchgang
des Temperiermediums durch die vorhergehende Durchgangsbohrung erzeugt
worden sind, durch den Durchgang des Temperiermediums durch die
benachbarte Durchgangsbohrung mit dem gegenläufigen Drall aufgehoben werden.
-
Zweckmäßigerweise
kann der Drall durch einen langsam laufenden Bohrer in die Wandung
der Durchgangsbohrung eingeschnitten werden. Hierzu ist zweckmäßigerweise
eine Vorbohrung vorzusehen, durch die der langsam laufende Bohrer
läuft.
Um das Innenprofil mit dem Drall tiefer in die Durchgangsbohrung,
d.h. radial nach außen
in die Durchgangsbohrung, einzubringen, kann der Bohrer, ähnlich einem
Gewindebohrer, einen zunehmenden Außendurchmesser seiner Schneiden
aufweisen. Ferner können
Sukzessivbohrer mit wachsendem Außendurchmesser verwendet werden.
Alternativ kann ein Bohrer mehrfach durch die Durchgangsbohrung gezogen
werden, wobei sein Außendurchmesser vergrößerbar ausgebildet
sein kann.
-
In
einer bevorzugten Weiterbildung des Temperierelementes kann in die
Durchgangbohrung eine das Profil aufweisende Hülse eingebracht sein, die zum
thermischen Anschluss flächig
an der Innenseite der Durchgangbohrung anliegt. Hierbei kann sich
die Hülse über die
gesamte Länge
der Durchgangsbohrung erstrecken.
-
Bevorzugt
kann die Hülse
aus einem Werkstoff hoher Wärmeleitfähigkeit
hergestellt sein. Hierbei wird besonders Kupfer als Werkstoff bevorzugt. Das
Profil der Hülse
kann durch Ziehen über
einen Stopfen hergestellt sein.
-
Bevorzugt
ist die Hülse
in einer Querpressverbindung in der Durchgangsbohrung angeordnet. Hierbei
liegt die Hülse
unter elastischer Verspannung gegen die Innenoberfläche der
Durchgangsbohrung an. Der Außendurchmesser
der Hülse
sollte hierbei gegenüber
dem Innendurchmesser der Durchgangsbohrung ein bestimmtes Übermaß aufweisen.
Zum Einbringen der Hülse
in die Durchgangsbohrung kann die Hülse zuvor tiefgekühlt und/oder
der Körper des
Temperierelementes erwärmt
worden sein. Zweckmäßigerweise
unmittelbar anschließend,
wird die Hülse
in die Durchgangsöffnung
eingebracht, in der sie sich unter gleichzeitigem radialem Zusammenziehen
der Durchgangsbohrung ausdehnt und mit ihrem Außenmantel unter elastischer
Verspannung fest an der Innenoberfläche der Durchgangsbohrung anliegt.
-
Der
Körper
des Temperierelementes kann als planparallele Platte ausgebildet
sein. In dieser Ausbildungsform ist das Temperierelement für Pressen
gut geeignet. Um jedoch für
Walzen einsetzbar zu sein, kann der Körper um eine Biegeachse parallel zu
den Durchgangsbohrungen gebogen sein. Hierzu kann der Körper einen
konstanten Biegeradius aufweisen. Der Körper kann in einer anderen
Ausführungsform
auch als dickwandige Hülse
ausgebildet sein, in der Wandung die Durchgangsbohrungen in Längsrichtung
der Hülse
eingebracht sind. Der Biegeradius bzw. der Innendurchmesser der
Hülse sollte hierbei
auf die Walzengeometrien abgestimmt sein.
-
Das
Profil kann sich über
die gesamte axiale Länge
der Durchgangsbohrung erstrecken. In einer anderen Ausbildungsform
kann sich das Profil lediglich über
einen oder mehrere Abschnitte der Durchgangsbohrung erstrecken.
Vorzugsweise befindet sich der Abschnitt des Profils in einem in
Strömungsrichtung
hinte ren Bereich der Durchgangsbohrung. In einer derartigen Ausführungsform
des Temperierelementes kann ein Wärmeaustausch zwischen Temperierelement
und Temperiermedium im in Strömungsrichtung
vorderen Bereich vornehmlich im Grenzschichtbereich erfolgen. Durch
die anschließende Verwirbelung
im in Strömungsrichtung
hinteren Bereich gelangen noch heiße (oder kalte) Partikel des Temperiermediums
aus dem Mittenbereich der Durchgangsbohrung in Grenzschichtnähe und steigert
dadurch den möglichen
Wärmeaustausch
oder Wärmefluss
zwischen Temperierelement und Temperiermedium. Geht mit der Profilierung
zugleich eine Querschnittsvergrößerung der
Durchgangsbohrung einher, so verlangsamt sich die Strömung durch
die Durchgangsbohrung, wodurch wegen der örtlichen längeren Verweilzeit des Temperiermedium
der mögliche
Wärmeaustausch
erhöht
werden kann. Vorzugsweise ist ein Übergangsbereich zwischen unprofiliertem
Abschnitt und vollständig
profiliertem Abschnitt vorgesehen, indem der Übergang fließend erfolgt.
Hierbei kann z.B. eine allmähliche
partielle radiale Erweiterung und/oder Verengung des Querschnittes
vorgesehen sein. Dabei kann eine in Strömungsrichtung nacheinander
einsetzende radiale Erweiterung und/oder Verengung des Querschnittes der
Durchgangsbohrung erfolgen. Vorzugsweise kann sich der Übergangsbereich
auch über
die gesamte Länge
der Durchgangsbohrung erstrecken. Hierdurch setzt die Verwirbelung
des Temperiermediums über
die Länge
der Durchgangsbohrung allmählich
ein.
-
Ist
die Durchgangsbohrung mit einer bereits oben beschriebenen, das
Innenprofil aufweisenden Hülse
versehen, so kann, um einen oder mehrere Abschnitt mit oder ohne
und/oder verschiedenen Profilformen zu erhalten, die Hülse aus
mehreren Teilabschnitten aufgebaut ist, wobei mindestens ein Teilabschnitt
ein Innenprofil aufweist. Die Teilabschnitte können vor ihrem Einbringen in
die Durchgangsöffnung
bereits miteinander verbunden sein oder einzeln in die Durchgangsöffnung eingebracht
werden. Die Teilabschnitte können
auch in einer zusätzlichen, alle
Teilabschnitte umfassende Hülse
an geordnet sein. Ist der Innendurchmesser des unprofilierten Teilabschnittes
etwa gleich dem Innendurchmesser des Innenprofiles, so tritt beim Übergang
vom unprofilierten Teilabschnitt zum profiliertem Teilabschnitt gleichzeitig
eine Querschnittsverkleinerung auf, die eine Stauung des Temperiermediums
im Übergang und
eine Beschleunigung des Temperiermediums im profilierten Teilabschnitt
bewirken kann. Eine umgekehrte Wirkung ist zu erwarten, wenn der
Innendurchmesser des unprofilierten Teilabschnittes etwa gleich
dem Außendurchmesser
des Profiles. Beide Effekte lassen sich zur Steuerung des Wärmeflusses zwischen
Temperierelement und Temperiermedium nutzen.
-
In
der Praxis kann es, beispielsweise bei Pressen mit heizbarem Press-
oder Walzspalt, insbesondere an parallel zur Bearbeitungsrichtung
verlaufenden, äußeren Rändern infolge
von erhöhten
Wärmeverlusten
an die Umgebung und an das an den Rändern ebenfalls leicht erkaltende
Pressgut leicht zu einer unerwünschten
Temperaturdifferenz zwischen der Mitte des Temperierelementes und
seines Randbereiches kommen. Von daher ist es vorteilhaft, in den
Randbereichen des Temperierelementes einen erhöhten Wärmfluss zwischen Temperierelement
und Temperiermedium einzustellen, der erfindungsgemäß durch
das Innenprofil in der Durchgangsbohrung erzielt werden kann. Von
daher kann bevorzugt ein Teilabschnitt der Hülse in dem in Durchleitungsrichtung
vorderen und/oder hinteren Endabschnitt der Durchgangsöffnung angeordnet sein.
Gleiches gilt für
eine Vorrichtung, die zum Erwärmen
und/oder Kühlen
eines Gutes ausgelegt ist, ohne dies zu pressen oder umzuformen.
-
Zur
Erhöhung
des Wärmeflusses
zwischen Temperierelement und Temperiermedium kann in einer anderen
Ausbildungsform auf der Innenoberfläche eine Wärme leitende Schicht beispielsweise
galvanisch oder durch Drahtexplosion aufgebracht sein.
-
Die
Aufgabe wird durch Bereitstellung einer Vorrichtung, insbe sondere
einer Presse mit temperierbarem Walz- und/oder Pressspalt gelöst, wobei die
Presse eine den Walzspalt bzw. den Pressspalt begrenzende Pressvorrichtung
mit einer Temperiervorrichtung zum Temperieren eines Pressgutes
aufweist, das zu seiner Bearbeitung in einer Bearbeitungsrichtung
durch den Walzspalt bzw. in oder durch den Pressspalt einer Presse
führbar
ist, wobei die Temperiervorrichtung ein Temperierelement mit Durchgangsbohrung
und eine Durchleitungsvorrichtung zum Durchleiten eines Temperiermediums durch
die Durchgangsbohrungen des Temperierelementes aufweist und wobei
das Temperierelement erfindungsgemäß eine der Merkmalskombinationen der
Ansprüche
1 bis 16 aufweist. Hierbei kann beispielsweise die Presse als kontinuierlich
arbeitende Heizplattenpresse zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten,
Kunststoffplatten und dergleichen mit Pressdruck übertragenden
endlosen Stahlbändern ausgebildet
sein, die um einen festen Presstisch bzw. um einen heb- und senkbaren
Pressbär
geführt
sind. Hierbei können
an der Oberseite des Presstisches und an der Unterseite des Pressbäres die
erfindungsgemäßen Temperierelemente
angebracht sein, die über
abrollende Rollstangen auf die Stahlbänder thermisch einwirken. Anstatt
als Presse kann die Vorrichtung beispielsweise auch als Kühlvorrichtung zum
Abkühlen
von Nahrungsmitteln, wie z.B. von Schokolade oder Pralinees, bei
seiner maschinellen Bearbeitung oder Herstellung ausgebildet sein.
-
In
einer anderen Ausbildung können
die Walzen eines einen Walzspalt begrenzenden Walzenpaares erfindungsgemäße Temperierelemente
aufweisen, wobei die Temperierelemente entsprechend dem Walzendurchmesser
um eine Biegeachse parallel zu den Durchgangsbohrungen in einem
konstanten Biegeradius gebogen sind. Hierbei können die Temperierelemente
einzelne zylinderschalenförmige Elemente
bilden, die zu einem Ring auf den Walzen angeordnet sind. Das Temperierelement
kann in einer anderen Ausbildung durch einen hohlzylindrischen Körper gebildet
werden, durch welchen die Durchgangsbohrungen in axialer Richtung
angeordnet sind.
-
In
einer Weiterbildung können
die Durchgangsbohrungen zur Durchleitung des Temperiermediums einzeln
oder in Gruppen ansteuerbar sein. Dies ist insbesondere bei Pressen
mit ebenen Pressflächen
von Vorteil, wobei durch die Ansteuerung der Durchgangsbohrungen
das Temperaturprofil über
die Pressflächen
einstellbar ist. Hierbei kann eine gleichmäßige oder ungleichmäßige Temperaturverteilung angestrebt
werden.
-
Bevorzugt
sind die Durchgangsbohrungen senkrecht zur Bearbeitungsrichtung
angeordnet. Dies entspricht dem üblichen
Verlauf von Durchgangsbohrungen in Temperierelementen, die insbesondere
in kontinuierlich arbeitenden Heißplattenpressen oder in Presswalzen
mit temperierbarem Walzspalt eingesetzt werden. Hierbei verlaufen
die Durchgangsbohrungen bevorzugt über die Breite der Pressfläche, wobei
der Temperaturverlauf in Bearbeitungsrichtung steuerbar bzw. einstellbar
ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Vorrichtung können
die Temperierelemente so angeordnet sein, dass die Durchgangsbohrungen
in Bearbeitungsrichtung angeordnet sind. Ist beispielsweise eine
einzelne oder gruppenweise Ansteuerung der Durchgangsbohrung vorgesehen,
so kann eine partielle Temperierung über die Breite erzielt werden. Dies
ist kann zum Beispiel bei einem nur im Mittenbereich genutzten Pressspalt
von Vorteil sein, indem Durchgangsbohrungen im Außenbereiche
beispielsweise von einem geringeren Volumenstrom des Temperiermedium
durchströmt
werden, so dass der beabsichtigte Kühlungs- oder Erwärmungseffekt
entsprechend geringer ist. Ferner kann es in Randbereichen eines über seine
Breite genutzten Pressspaltes zu höheren Wärmeverlusten an die Umgebung
oder an das Pressgut kommen, so dass auch hier eine Regelung durch
nun erhöhten
Volumenstrom des Temperiermediums erfolgen kann.
-
Um
eine möglichst
gleichmäßige Temperaturverteilung über die
Pressfläche
zu erzielen, kann die Durchleitungsrichtung durch eine Durchgangsbohrung
entgegengesetzt zu der durch eine benachbarte Durchgangsbohrung
sein. Somit werden benachbarte Durchgangsbohrungen gegenläufig von dem
Temperiermedium durchströmt,
so dass die Eingangsseiten zweier benachbarter Durchgangsbohrungen
in etwa einander gegenüberliegend
angeordnet sind. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn, wie
auch durch das erfindungsgemäße Profil angestrebt,
eine erhöhte
Wärmeausnutzung
des Temperiermediums über
die Länge
der Durchgangsbohrung erfolgt, so dass das Temperiermedium an der
Eingangsseite der Durchgangsbohrung eine wesentlich unterschiedliche
Temperatur zu der der Ausgangsseite aufweist. Durch das Gegenstromverfahren
sind Ausgangsseite und Eingangsseite zweier benachbarter Durchgangsbohrungen
auf einer Seite des Temperierelementes angeordnet, so dass sich hierüber ein
Temperaturausgleich senkrecht zur Durchgangsbohrung einstellen kann,
so dass hierüber
eine homogenere Wärmeverteilung über die
Fläche
des Temperierelementes erfolgen kann.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer in einer Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
perspektivische Aufsicht eines Temperierelementes mit eingezeichneter
Durchleitungsrichtung,
-
2a und 2b einen
Ausschnitt II gemäß 1 mit
voneinander verschiedenen Profilformen,
-
3 eine
perspektivische Aufsicht des Temperierelementes gemäß 1 jedoch
mit gegenläufigen
Durchleitungsrichtungen,
-
4 eine
Längsschnittdarstellung
einer Durchleitungsbohrung des Temperierelementes gemäß 1 mit
einem Profil mit Drall,
-
5a bis 5e eine
Aufsicht auf eine Stirnseite einer Durchgangsbohrung, die jeweils
ein unterschiedliches Profil mit Drall aufweist,
-
6 eine
perspektivische Aufsicht einer Walze mit walzenförmigem Temperierelement und
-
7 einen
Ausschnitt aus einem Längsschnitt
durch eine Durchgangsbohrung mit einer eingebrachten mit Profil
versehen Hülse.
-
In
den 1 und 3 wird in einer perspektivischen
Aufsicht ein Temperierelement zum Temperieren eines Gutes, insbesondere
eines Pressgutes, das zu seiner Bearbeitung in einen Pressspalt einer
Presse einführbar
ist, gezeigt. Das Temperierelement 1 weist einen plattenartigen
Körper 2 und
in den Körper
eingebrachte Durchgangsbohrungen 3 zum Durchleiten eines
hier nicht weiter dargestellten Temperiermediums in einer Durchleitungsrichtung
d auf. Die Durchgangsbohrungen 3 sind an eine hier nicht
dargestellte Durchleitungsvorrichtung für das Temperiermedium anschließbar ausgebildet,
wobei der Übersichtlichkeit
halber auf die Darstellung entsprechender Anschlusselemente verzichtet
wurde. In den 2a und 2b ist
jeweils ein Ausschnitt II gemäß 1 dargestellt,
der einen Ausschnitt der Stirnseite des Temperierelementes 1 mit
jeweils zwei Durchgangsbohrungen 3 zeigt.
-
Hierbei
weisen die Durchgangsbohrungen 3 jeweils ein in den 2a und 2b beispielhaft dargestelltes
Innenprofil 4 auf, das in den 2a und 2b in
jeweils unterschiedlicher Ausführungsform dargestellt
ist und sich geradlinig über
die gesamte Länge
der Durchgangsbohrungen 3 erstreckt. In 2a sind
drei sich radial nach innen erstreckende Vorsprünge 5 vorgesehen,
die umfänglich
und in einem Mittelpunktswinkel von 120° vonein ander beabstandet angeordnet
sind. Hierbei wird durch die relativ geringe Anzahl von Vorsprüngen 5 sowie
deren verhältnismäßig geringe
Erstreckung nach innen eine entsprechend geringe Verwirbelung und
Vermischung des Temperiermediums erzielt. In 2b sind
zusätzlich
zu den Vorsprüngen 5 radial
nach außen
sich in die Wandung des Körpers 2 erstreckende Vertiefungen 6 vorgesehen,
die ebenfalls zueinander umfänglich
in einem Mittelpunktswinkel von 120° und in einem Mittelpunktswinkel
von 60° zu
den Vorsprüngen 5 beabstandet
sind. Durch diese Anordnung von Vorsprüngen 5 und Vertiefungen 6 wird,
im Vergleich zu dem in 2a dargestellten Innenprofil 4,
eine wesentlich stärkere
Durchmischung des Temperiermediums erzielt. In beiden in 2a und 2b gezeigten
Profilformen sind die Flanken oder Seitenflächen der Vorsprünge und
Vertiefungen konisch zueinander geneigt ausgebildet.
-
4 zeigt
einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt
durch eine Durchgangsbohrung 3, die, im Gegensatz zu den
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
des Innenprofils 4, ein Innenprofil mit Vorsprüngen 5 aufweist,
die wendelförmig
um die Längsachse
der Durchgangsbohrung 3 über die Länge der Durchgangsbohrung 3 geführt sind.
Dadurch verfügt
das Innenprofil 4 über
einen Drall, der bezüglich
der eingezeichneten Durchleitungsrichtung d als Linksdrall ausgebildet
ist. Hierdurch wird das durch die Durchgangsbohrung 3 durchströmende Temperiermedium
entsprechend der Drallbewegung in Umfangsrichtung abgelenkt und
dadurch zugleich radial nach außen
beschleunigt. Durch diese Drallbewegung des Temperiermediums wird,
wie bereits zuvor näher
erläutert,
eine stärkere
Verwirbelung und Durchmischung des Temperiermediums erzielt, wodurch
der Wärmeübergang
zwischen Temperiermedium und Temperierelement wesentlich verbessert wird.
Vorgesehen, aber nicht explizit in den Zeichnungen gezeigt, ist,
dass der Drall einer Durchgangbohrung gegenläufig zu dem Drall an seiner
benachbarten Durchgangsbohrung ist. Das Innenprofil mit den wendelförmigen Vorsprüngen ist
durch einen langsam laufenden Bohrer in die Wandung der Durchgangsbohrung 3 eingeschnitten.
-
In
den 5a bis 5e werden
unterschiedliche Innenprofilformen mit Vorsprüngen 5 und Vertiefungen 6 dargestellt,
wobei im Gegensatz zu den in 2a und 2b gezeigten
Profilformen sämtliche
in den 5a bis 5e wiedergegebenen
Innenprofilformen einen Drall aufweisen. Hierbei ist in den Figuren
lediglich ein Ausschnitt aus den möglichen Innenprofilformen und
-Arten gezeigt. Abhängig
von der Anzahl und Ausbildung der Vorsprünge 5 und Vertiefungen 6 wird
eine schwächere
oder stärkere
Durchmischung des Temperiermediums erzielt.
-
In 6 wird
in einer perspektivischen Aufsicht eine Walze 7 mit dem
Temperierelement 1 gezeigt, wobei das Temperierelement 1 eine
Außenschale 8 der
Walze 7 bildet. Somit ist der Körper 2 des Temperierelementes 1 um
eine Biegeachse parallel zu den Durchgangsbohrungen 3 und
gleich der Längsachse
der Walze 7 sowie in einem konstanten Krümmungsradius
gebogen. Hierbei ist ebenfalls vorgesehen, dass die Durchgangsbohrungen 3 parallel zueinander
angeordnet sind und mit einem Innenprofil 4 versehen sind,
das beispielhaft in verschiedenen Ausführungsformen in 2a und 2b sowie 5a bis 5e dargestellt
ist.
-
In 7 wird ähnlich wie
in 4 ein Ausschnitt aus einem Längsschnitt einer Durchgangsbohrung 3 gezeigt,
wobei die Durchgangsbohrung 3 hier ebenfalls ein Innenprofil 4 mit
einem Drall aufweist. Abweichend von der Darstellung in 4 weist die
Durchgangsbohrung 3 eine Hülse 8 auf, in die
das Innenprofil 4 eingebracht ist.
-
Die
Hülse 8 ist
aus Kupfer, einem Werkstoff hoher Leitfähigkeit, hergestellt. Die Hülse 8 ist
in die Durchgangsbohrung 3 eingebracht und liegt in einer Querpressverbindung
unter elastischer Verspannung an der Innenoberfläche oder Innenwand der Durchgangsbohrung 3 an.
Hierzu weist die Hülse
gemäß dem Verfahren
zur Erzielung einer Querpressverbindung vor ihrem Einbringen in
die Durchgangsbohrung 3 ein Übermaß gegenüber der Durchgangsbohrung 3 auf.
Zum Einpassen der Hülse 8 in
die Durchgangsbohrung 3 ist die Hülse 3 tiefgekühlt und/oder der
Körper 3 des
Temperierelementes 1 erwärmt, so dass beide Teile mit
Spiel ineinander schiebbar sind. Durch Temperaturausgleich des Körpers 2 und
der Hülse 8 wird
eine Querpressverbindung erzeugt, wobei sich die Hülse 8 flächig und
unter elastischer Verspannung an der Innenseite der Durchgangsbohrung 3 anlegt,
so dass ein optimaler Wärmeübergang
zwischen Hülse 8 und
Durchgangsbohrung 3 erfolgen kann.
-
- 1
- Temperierelement
- 2
- Körper
- 3
- Durchgangsbohrung
- 4
- Innenprofil
- 5
- Vorsprung
- 6
- Vertiefung
- 7
- Walze
- 8
- Hülse
- d
- Durchleitungsrichtung