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Gegenstand
der Erfindung ist ein selbstreinigendes Fenster 10 für Gebäude mit
bei Wasserexposition selbstreinigenden Oberflächen 12 auf der Innen-
und 13 Außenseite
des Fensters 10, welches um 180° umkehrbar ausgeführt ist,
sodaß beide Fensterseiten 12 und 13 nach
Bedarf durch Umkehrung, Arretierung und Abdichtung des Fensterglases nach
außen
drehbar sind und somit durch Regen oder Spritzwasser gereinigt werden.
Die Umkehrung des Fensters 10 kann manuell oder automatisiert durch
Drehung oder Klappung erfolgen. Durch die häufige, sanfte Säuberung
der beiden Fensterseiten wird eine Verschmutzung bzw. auch die Erblindung des
Fensters durch Witterungseinflüsse,
Abgase, Algen- oder
Pilzbefall wirkungsvoll verhindert. Einsatzgebiete sind Dachfenster
von Wohnhäusern,
Oberlichter, Wintergartendächer,
Glaskuppeldächer
Gewächshäuser, Glasfassaden,
Ganzglasanlagen, transparent eingegrenzte Waschstraßen, in
Glas gefaßte
Produktionslinien, Bus- und Bahnstationen, Überdachungen von Ladenpassagen,
Stadien, Bahnhöfen
und Flughäfen.
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Stand
der Technik bei selbstreinigende Oberflächen: Bekannt ist der Lotusblüten-Effekt
nach
EP0772514A1 ,
bei dem durch Mikrostrukturierung hydrophobe Oberflächen geschaffen
werden, an der Wasser abperlt, Schmutzteilchen nur schlecht anhaften
und durch abperlende Wasser leicht abgewaschen werden.
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Weitere
Verfahren werden in
CH268258 ,
US3354022 ,
JP62191447 ,
DE1023217 beschrieben. Pilkington
UK Ltd. offenbart in WO03/050056 ein alternatives Selbstreinigungs-Verfahren,
bei dem ein hydrophiles Glas mit einer fotokatalytischen Oberfläche (z.B.
Titanoxid) versehen wird. Schmutz und organische Rückstände werden
durch UV-Anteile des Sonnenlichtes zersetzt und sind dann ebenfalls durch
Regen abspülbar.
Das Glas wird unter dem Namen Pilkington Aktiv
® seit
dem Jahre 2002 international vermarktet. Der Aufpreis für das Spezialglas
liegt It. Hersteller bei 15 bis 20 Prozent. Saint-Gobain vermarktet
ein selbstreinigendes Glas SSG Bioclean, das ebenfalls nach diesem
Prinzip arbeitet.
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Weiterhin
gibt es seit vielen Jahren organische Beschichtungen, deren Funktionsweise ähnlich ist
wie die von der Fa. DuPont vertriebene Teflon
®-Antihaft-Beschichtungs-Pfanne
von DuPont. Weiterhin sind "superglatte" Glasuren bekannt,
die durch spezielle Brandverfahren eine nahezu porenfreie Oberfläche bilden,
auf der Schmutz nur sehr schlecht anhaftet bzw. sehr leicht mit
Wasser weggespült
werden kann. Entsprechende Produkte werden z.B. im Küchen und
Sanitärbereich
z.B. unter de Marken KeraTect
® oder KeraClean
® von
Keramag AG, Ratingen, vertrieben. BGT Bischoff Glastechnik AG bietet
mit BI-Antisoil ein hauchdünne,
transparente hydrophobe, einfach zu reinigende Glasbeschichtung
auf Siliziumbasis an. Lt. Hersteller soll die Beschichtung keine
Eigenfärbung
verursachen und die Transparenz des Glases gewährleistet sein. Weiterhin soll
die Beschichtung beständig
gegen Umwelteinflüsse
und auch abriebfest sein. Unter dem Namen CLEAR-SHIELD
® ist
eine weitere leicht zu reinigende Glasbeschichtung auf Basis eines
multimolekularen High-Tech-Polymers bekannt, die ebenfalls ein starkes
Anhaften von Schmutz verhindern soll. Fortschritte insbesondere
auf dem Gebiet der Nano-Technik lassen weitere Technologien für selbst- bzw.
leicht zu reinigende Oberflächen
in Zukunft erwarten. Neben den Anwendungen im Sanitär- und Küchenbereich
sind auch Produkte im Baubereich mit selbstreinigenden Oberflächen ausgestattet.
So sind Dachflächenfenster,
Glaserker, (Wintergarten) Glasdächer,
Glas-Fassaden, Lichtkuppel-Dachfenster und Oberlichter bekannt,
die außenseitig,
d.h. auf der schwer zu reinigenden, aber regenzugewandten Seite
mit Selbstreinigungsoberflächen
ausge stattet. Trotz des Selbstreinigungsmechanismus der Außenseite
ist die Innenseite, die dem Regen nicht ausgesetzt ist, auf konventionelle
Art manuell gesäubert werden
muß. Gerade
dies ist z.B. bei Dachfenstern (insb. in Treppenhäusern) häufig schwierig
und mühselig,
da diese sich häufig
nicht leicht zugänglich sind.
Stand der Technik bei Schwing- und Wendefenstern: Zum leichteren
Reinigen der Außenseiten von
Fenstern wurden Schwingfenster entwikkelt. So bietet die Firma Hautau
die sog. TORNADO Schwingflügelbeschläge für Fenster
an. Mit Hilfe der Beschläge
können
Fenster bis max. 180° gekippt
und die Außenseite
des Fensters von innen manuell gereinigt werden kann. Das Schwingfenster
ist in dieser Reinigungs-Position jedoch nicht gegen Feuchtigkeit, Regen
und Wind abgedichtet. Ähnliche
Konstruktionen sind z.B. aus
DE19717351A1 bekannt. Eine weitere Entwicklung
sind Wendefenster, welche sich um 180° drehen lassen und in der 0°-Ausgangsstellung als
auch in der gedrehten 180°-Stellung
arretieren, abdichten und wind- und wasserdicht schließen lassen.
In
DE4125834A1 ist
der Stand der Technik bei Wendefenstern zusammengefaßt. In
DE 2754955 wird ein Wendefenster
beschrieben, bei dem der Rahmen aufklappt und die in einem sehr
schmalen Rahmen eingefaßte
Scheibe einfach drehen läßt. Ein weiteres
Patent in diesem Bereich ist
CH434667A . Eine
bekannte Anwendung der Wendefenster ist das „Kölner Diodenfenster", bei dem auf einer
Seite eines Isolierglasfensters eine infrarotes Licht absorbierende „Low-E-Schicht" eingefügt ist,
die je nach Ausrichtung des Fensters im Sommer als Sonnenschutzelement
vor Aufheizung schützt
und im Winter als Solarkollektor für Aufheizung durch das Sonnenlicht
sorgt bzw. eine Abkühlung
durch Wärmeabstrahlung
nach außen
verhindert. Das Fenster wird zur Nutzung des Effektes zweimal im
Jahr gewendet. Weiterhin gibt es derzeit einen Trend zu intelligenten
Beschlägen.
Dies sind motorisch betriebene Öffnungs-
und Verriegelungsmechanismen, die sich durch Fernsteuerung oder über eine
ins Gebäude
integrierte BUS-Technologie ansteuern lassen. Dies ermöglicht ein
ferngesteuertes Öffnen
und Schließen.
Stand der Technik bei Scheibenreinigungssysteme: Automatische, einseitige
Scheibenreinigungssysteme werden in
DE2346582 und
DE69315574.4 beschrieben,
welche mit einem Robotorarm arbeiten. Solche Systeme können für die Innen-
wie die Außenseite
eingesetzt werden. Der apparative Aufwand ist jedoch hoch. In
DE4016719C2 werden
weiteren Reinigungssystemen im Stand der Technik beschrieben, wobei
an der Außenseite
Schienenkonstruktionen angebracht werden, an denen Wischerblätter befestigt
sind. Eine weitere Möglichkeit
zur einseitigen Fensterreinigung bietet ein vom Fraunhofer-Institut
für Produktionstechnik
und Automatisierung entwickelter Miniroboter. Dieser wird auf die
zu reinigende Seite der Scheibe geheftet. Dadurch wird ein bestimmter
Bereich der Scheibe jedoch verdeckt. Ein weiterer Nachteil ist die
Notwendigkeit, Reinigungsmittel nachzurüsten sowie der apparative Aufwand.
Zudem kann der Roboter nicht die Innen- und die Außenseite reinigen,
ohne umgesetzt zu werden. Unter
DE29503688U1 ist eine selbstreinigende Verglasung für ein Beobachtungsfenster
für Werkzeugmaschinen
zu finden. Diese besteht aus einer Düsenanordnung, die Staub und
Tropfen von der der Maschine zugewandten Seite der Verglasung wegbläst.
GB346143A zeigt
ein rundes Fenster, welches wie eine Schallplatte um die senkrechte
Mittelachse rotiert und ein ortsfester reinigender Arm die Scheibe säubert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenster zu schaffen, das
auf eine automatische Reinigung durch selbstreinigende Oberflächen für beide
Seiten eines Fensters ermöglicht,
sodaß auf eine
manuelle Reinigung der Inneseite des Fensters nicht notwendig ist.
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Die
Aufgabe wird durch eine Fenstervorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Wenn
nachfolgend von „Fenster" gesprochen wird,
so umschließt
dies Fenster jeglicher Verglasungstypen, z.B. Einfach-, Doppel-
oder Mehrfach-Verglasungen.
Wenn auch nachfolgend praktisch ausschließlich von Glas gesprochen wird,
so kann das Fenster auch anstelle von Glas ganz oder teil- bzw.
schichtweise aus Kunststoff oder einem anderen formstabilen und
transparenten Werkstoff bestehen. Zu dem Fenster gehört je nach
Bauart des Wendefensters auch ein mit dem Glas verbundener Rahmen.
Der Rahmen kann wie das Fensterglas ebenfalls mit einer selbstreinigenden
Oberfläche
versehen sein, hierauf wird aber im folgenden aus Analogiegründen nicht
mehr weiter eingegangen. Je nach Bauart hat das Fenster noch einen
feststehenden Außenrahmen,
der das Fenster zum Gebäude hin
abdichtet. Dieser kann nach außen
hin natürlich ebenfalls
mit einer selbstreinigenden Oberfläche versehen sein. Mit selbstreinigenden
Oberflächen
werden nachfolgend alle Arten von sog. Easy-to-Clean-Beschichtungen bzw. leicht zu
säubernden
Beschichtungen erfaßt.
Diese können
entsprechend dem zuvor beschriebenen Stand der Technik hydrophob,
hydrophil, ultraglatt, fotokatalytisch oder allgemein mikro- bzw.
nanobeschichtet sein. Die Oberflächenbeschichtung
kann aufgetragen, eingebrannt, eingeätzt oder auf andere bekannte
Art hergestellt werden. Auch ist denkbar, das das gesamte Fenster
oder auch einzelne Schichten desselben aus einem Material herstellt
werden, welches einen Selbstreinigenden Effekt der nachfolgend beschriebenen
Art besitzt. Die selbstreinigenden Beschichtungen sind vorzugsweise
permanent. Prinzipiell können
die Oberflächen
aber auch durch nachträgliche
Beschichtung oder aber Einreiben aufgetragen werden. Allen selbstreinigenden
Oberflächen-Beschichtungen
ist gemeinsam, daß eine
Exposition mit bewegtem Wasser wie z.B. durch Regen oder Spritzwasser
eine Reinigung ermöglicht
oder zumindest stark unterstützt.
Natürlich
können
selbstreinigende Beschichtungen auch noch weitere Eigenschaften haben,
z.B. können
sie Infrarote Strahlung dämmend,
antibakteriell, nicht beschlagend und/oder phototrop sein.
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Nach
dem Hauptmerkmal der Erfindung wird ein um eine Achse mind. 180° drehbares
und in 0°- und
180°-Stellung
arretierbares und zugleich abdichtbares Fensterelement verwendet,
bei dem beide Glasseiten mit einer selbstreinigenden Oberfläche ausgestattet
ist, sodaß bei
nur einseitiger, z.B. äußerer Wasserexposition
durch Regen oder eine Wasserberieselung dennoch beide Fensterseiten
in gleichen Art gereinigt werden können, in dem die jeweils zu
reinigende Fensterseite nach außen
gedreht wird. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird das Fenster
manuell oder automatisch umgekehrt. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
wird durch Sensoren die Wetterlage bzw. auch der aktuelle Niederschlag
ermittelt und das Fenster vorzugsweise bei trockenem Wetter durch
eine Steuerung automatisch gewendet. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird
das Wenden des Fensters mit dem zum Lüften notwendigen Öffnen des
Fensters in pragmatischer Weise verbunden. Ein solcher Mechanismus
kann auch genutzt werden, um im Gefahrenfalle das Fenster zur Ermöglichung
des Rauchabzuges vorzugsweise um 90° zu drehen und eine Rauchabfuhr
zu ermöglichen.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal werden die Wetterinformationen
aus einem Datennetz (z.B. Internet) oder über Funk (z.B. Mobilfunk) bezogen.
Die Kenntnis der Wetterinformationen erlaubt die Ausnutzung herannahender
Regenfronten zur Reinigung des Fensters oder Trockenperioden zur
Umkehrung. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird Umkehrung.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird das Fenster automatisch
nur bei trockenem Wetter umgekehrt bzw. geklappt oder gewendet.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird das Fenster zu Schwingungen
angeregt, wobei der Reinigungseffekt durch den Regen noch stark verstärkt wird.
Durch die Einleitung von Schwingungen kann auch gleichzeitig vor
der Fensterumkehrung durch Warnton oder Hinweis gewarnt werden oder
auch einfach nur Musik abgestrahlt werden. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
werden die selbstreinigende Fenster vorzugsweise bei Dachfenster
von Wohnhäusern,
Oberlichtern, Wintergartendächern,
Glaskuppeldächern,
Gewächshäusern, Glasfassaden,
Ganzglasanlagen, transparent eingegrenzten Waschstraßen, in
Glas gefaßte
Produktionslinien, Bus- und Bahnstationen, Überdachungen von Ladenpassagen,
Stadien, Bahnhöfen
und Flughäfen
eingesetzt. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal besteht ein Fenster
aus vielen kleineren Fenstern, welche ebenfalls gewendet werden
können.
Nach einen weiteren Erfindungsmerkmal wird von außen eine
Vorrichtung angebracht, die Wasser auf das Fenster führt, falls
das Fenster durch seine Einbaulage (z.B. auf der regenabgewandten
Seite eines Hauses) nicht direkt mit Regenwasser in Kontakt kommt.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann zur Unterstützung des
Reinigungsprozesses während
eines Regens eine Reinigungssubstanz auf die Außenseite gesprüht oder
gespritzt werden. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird durch
bekannte Technologien (z.B. Laser) auf optische Weise der Verschmutzungsgrad
des Fensters z.B. durch Auswertung von Licht Transmission oder -reflexikon auf
beiden Fensterseiten bestimmt und entsprechend die drekkigere Fensterseite
nach außen
gedreht. Die Messung kann auch während
der Umkehrung bzw. einer beliebigen Fensterstellung erfolgen.
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Der
Erfindungsgegenstand ist anhand von Ausführungsbeispielen näher dargestellt.
Es zeigen
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1a Selbstreinigendes
Fenster Ausgangsposition bei Regen
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1b Selbstreinigendes
Fenster bei der Umkehrung (trockenes Wetter)
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1c Selbstreinigendes
Fenster nach der Umkehrung bei Regen
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2 Selbstreinigendes
Fenster mit Berieselungsvorrichtung
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3 Selbstreinigendes
Fenster mit Trichter
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4 Selbstreinigendes
Fenster mit Reinigungsschieber
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5a Reihe
mit selbstreinigenden, umklappenden Fenstern
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5b Reihe
mit selbstreinigenden Fenstern, alle Fenster geklappt
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5c Aufsicht
auf ein Gebäude
mit umlaufender Fensterreihe, bei der alle Fenster gerade herumklappen.
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5d Einzelnes
Fenster an der Eckkante des Gebäudes.
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6a Reihe
mit selbstreinigenden, drehenden schrägen Fenstern
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6b Reihe
mit selbstreinigenden, drehenden schrägen Fenstern, gedreht
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7a Reihe
mit selbstreinigenden, drehenden horizontalen Fenstern
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7b Reihe mit selbstreinigenden, drehenden
horizontalen Fenstern, gedreht
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8a Lichtkuppel
mit selbstreinigenden, drehenden Fenstern
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8b Lichtkuppel
mit selbstreinigenden, drehenden Fenstern
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9a Lichtkuppel
mit selbstreinigenden, klappenden Fenstern
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9b Lichtkuppel
mit selbstreinigenden, klappenden Fenstern
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10a Selbstreinigendes Rundfenster
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11 Selbstreinigendes
Fenster, Dachfenster-Anwendung
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Die
Beschreibung der Ausführungsbeispiele wird
mit dem nachfolgenden Nummerierungsschema vereinfacht. Mit der Nummer
X der betreffenden Figur bedeutet X0 das selbstreinigende Fenster.
Mit X1 wird das gesamte Fensterglas bezeichnet, mit X2 und X3 werden
die beiden selbstreinigenden Oberflächen des Fensters bezeichnet.
X4 bezeichnet den inneren Fensterrahmen, X5 den äußeren Fensterrahmen. X7 kennzeichnet
Vorrichtungen Scharniere oder Drehpunkte oder Drehachsen, X8 bezeichnet Wasserexposition,
z.B. durch Regen, Spritzwasser oder Reinigungsdüsen. Bekannte Vorrichtungen
zum Wenden der Fenster sowie deren Antrieb, Stromversorgung und
Gestelle als auch Sensoren, Steuereinheiten etc. werden nicht explizit
in den Bildern gezeigt. Gängige
Technologien für
Wendefenster werden vorausgesetzt. Alle weiteren, nicht zuordbaren Objekte
werden mit X9 bezeichnet. Die meisten Figuren zeigen Querschnittsdarstellungen.
Wenn es sich nicht um einen Querschnitt handelt, wird dies ausdrücklich im
Text erwähnt
und/oder es geht aus der Zeichnung direkt hervor.
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1a zeigt
ein Fenster, z.B. ein Dachfenster. Das Fensterglas 11 besitzt
eine selbstreinigende Oberfläche
auf der Innenseite 12 und auf der Außenseite 13. Das Fenster
besitzt einen mitbewegten Rahmen 14. Der feststehende Außenrahmen
ist mit 15 bezeichnet. Die Außenseite 13 wird von
dem Regen 18 gereinigt. Das Fenster besitzt eine Drehachse 17 um
die es gedreht werden kann. 1b zeigt
dasselbe Fenster während
einer Trockenperiode, in der es nicht regnet. Das Fenster 10 wird
in dieser Zeitperiode gewendet, damit die zu säubernde Innenseite 12 nach
außen
gelangt und die bereits gereinigte Außenseite nach innen. 1c zeigt
das Fenster in der um 180° gedrehten
Position. Die ehemalige Innenseite 12 ist nun außen und
wird durch den nächsten Regen
gereinigt, die Außenseite 13 ist
nun innen. 1 ist sinnbildlich für alle Arten
von Wendefenstern zu sehen, die eine Drehung um 180° sowie eine Arretierung
und Abdichtung in der Ausgangsposition sowie der gedrehten Position
erlauben. Hierzu kann die Drehachse auch in anderen Richtungen verlaufen,
z.B. senkrecht auf die eingezeichnete Achse in der Ebene der Dachschräge.
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2 zeigt
ein Fenster 20 wie in 1a. Hier
wird jedoch Wasser 28 durch eine Spritzvorrichtung 28' auf die Oberfläche 23 des
Fensters 20 gesprüht.
Die Berieselungsvorrichtung wird von einem Wasseranschluß gespeist.
Pragmatischerweise kann das Fenster auch einfach mit einem Schlauch
von abgespritzt werden.
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3 zeigt
ein Fenster 30 wie in 1a. Das
Regenwasser wird durch einen Trichter 39' aufgefangen und mit einem Schlauch
oder Rohr 38'' auf die Oberfläche 33 des
Fensters 30 geleitet. Hierdurch können größere Mengen von Wasser gezielt
auf die Scheibe gelangen. Auch bei Fenstern, die auf der Schlagseite
entgegengesetzten Seite eines Hauses angebracht sind, kann diese
Anordnung für
ausreichende Benetzung des Fensters 30 sorgen. Anstelle eine
Trichters kann auch das Wasser, welches auf das Dach fällt z.B.
durch eine spezielle Regenrinne gesammelt und bei Bedarf durch eine
manuelle oder automatische Auslösung
auf die Außenscheibe
des Fensters geführt
werden. Die Wucht des Wasserstrahls kann durch bekannte Maßnahmen
(Druck, Fallhöhe,
Düsen,
Pumpen) verstärkt
werden.
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4 zeigt
ein Fenster wie in 1a. Hier wird zusätzlich auf
beiden Seiten mit ein Reinigungs-Schieber 49 und 49' oder eine Reinigungs-Rollen
durch Schwer krafteinfluß oder
elektro-mechanischen Antrieb nach einer Drehung (Schieber gleitet
nach unten) während
oder nach der Wasserexposition über
die Scheibenoberfläche
geführt,
um etwaige Rückstände der
Selbstreinigung noch wegzuwischen. Der Schieber ist seitlich geführt und
die Reinigung kann manuell oder automatisch ausgelöst werden.
Die Oberfläche
des Schiebers besteht vorzugsweise aus Mikrofasergewebe.
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5a zeigt
eine Reihe von Fenstern 50, 50' und 50''.
Die Fenster besitzen jeweils die zugeordneten Drehachsen 57, 57' und 57''. In 5b sind
die Fenster 50, 50' und 50'' in der um 180° geklappten Stellung zu sehen. 5c zeigt
den Grundriß eines Gebäudes mit
umlaufenden Fenstern 50n . Die Fenster
sind analog zu 5a und 5b rundherum klappbar
ausgeführt. 5d zeigt
als Detail eine Hausecke, auf der sich der Drehpunkt bzw. die Drehachse
eines selbstreinigenden Fensters befindet.
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6 und 7 zeigen
Fensterelemente, wie sie z.B. bei Wintergärten oder transparenten Regendächern oder
Vordächern
eingesetzt werden.
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In 6a sind
Fensterelemente 60a, 60a', 60a'' gezeigt,
die um eine Mittelachse drehbar gelagert sind. Zur Verdeutlichung
der Drehung wurde die Oberseite der Fenster mit dickerer Strickstärke ausgeführt. Die
Fenster liegen jeweils auf dem benachbarten Fenster leicht auf.
Eine Dichtungsstreifen 69a verstärkt die Abdichtung. 6b zeigt
die gleichen Fensterelemente 60b, 60b', 60b'', jedoch im gedrehten Zustand.
Hier ist auch zu sehen, daß eine
Umkehrung nicht genau 180° betragen
muß. Im
Nachfolgenden wird jedoch allgemein von einer 180°-Umkehrung gesprochen,
wobei auch leicht geringere oder größere Winkel z.B. 170° oder 190° dazugehören können, ohne
explizit erwähnt
zu werden. Die Abdichtung dieser Art von Fensterelemente ist nicht sehr
stark, aber für
einfache Überdachungen
sehr pragmatisch.
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7 zeigt Fenster, die um 180° drehbar sind
und sich nicht gegenseitig abdichten, sondern zu einem Zwischensteg 79 hin
abdichten. Hier kann jedes Fensterelement 70, 70', 70'' unabhängig von den anderen gedreht
werden.
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Bild
8a zeigt Fensterelemente 80, 80', 80'', deren
Kanten eine Phase besitzen (im Bild 45°). Dadurch können relativ breite Dichtungsflächen 89 erreicht
werden. In 8b werden die Fensterelemente 80, 80', 80'' zunächst um 90° gedreht. Sodann können die
einzelnen Fensterelemente einzeln frei um 180° gedreht werden, in 8b sind
bereits die Fenster 80' und 80'' entsprechend gedreht. Danach werden
die Fenster nochmals um 90° nach
rechts gedreht und befinden sich dann – wie in 8c gezeigt – wieder
in horizontaler, aber gegenüber 8a um 180° gedrehter
Lage.
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9a,
b und 10a, b zeigen Oberlichter, deren
Fensterelemente einzeln gedreht werden können.
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In 9a ist
ein Oberlicht zu sehen, daß aus einem
Rahmen 95 besteht, auf dem Fensterelemente 80 angebracht
sind, welche eine Drehachse 97 besitzen.
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In 9b ist
gezeigt, wie das Fensterelement emporgehoben wird, in dem die Fensterachse nach
oben verschoben und/oder nach außen gekippt wird. Das Fenster 90 führt dann
eine Drehung um die Achse 97 aus und wird wieder ab gesenkt. 10 zeigt ein ähnliches Oberlicht wie 9, nur werden hier die Fenster nicht gedreht
sondern einfach geklappt.
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In 10a ist die Ausgangsposition zu sehen. Die Achse 107 von
Fenster 100 verläuft
entlang der Fensterkante. In Bild 10b ist zu sehen, wie Fenster 100 um
die Achse 107 geklappt wird. Auf diese Weise können nun
allen Fensterelemente des Oberlichtes sukzessive gedreht werden.
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11 zeigt
ein Fensterelement ähnlich dem
Bullauge in Schiffen. Das Fensterelement 110 wird um die
Achse 117 gedreht und sodann wieder arretiert und abgedichtet.
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12 zeigt
ein selbstreinigendes Fenster 120 in einem Haus 129,
von welchem der Querschnitt des Treppenhauses zu sehen ist. Dies
ist eine der sinnvolle Anwendung eines selbstreinigenden Fensters,
da in einem Treppenhaus häufig
die Höhe
des Dachfensters erheblich ist und dadurch eine konventionelle Reinigung
der Fensterinnen- und -außenseite
nur schwer durchzuführen
ist.