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Die
Erfindung bezieht sich auf ein verstellbares Fahrzeugdach mit einem
Stoffverdeck nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus
der Druckschrift
DE
43 07 158 C1 ist ein Fahrzeugdach eines Cabriolet-Fahrzeuges
bekannt, welches als Stoffverdeck mit einem von einem Verdeckgestänge getragenen
Verdeckbezugstoff ausgebildet ist, das zwischen einer Schließposition
und einer Ablageposition zu verstellen ist. Das Verdeckgestänge umfasst
diverse Lenker und sich in Querrichtung erstreckende Spriegel, die
schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angeschlagen oder untereinander
gekoppelt sind. Beim Öffnen
des Fahrzeugdaches werden die Lenker und Spriegel nach hinten in einen
heckseitigen Stauraum abgesenkt und nehmen im Stauraum eine zusammengeklappte
Position ein. Der von den Lenkern und Spriegeln getragene Verdeckbezugstoff
wird bei der Ablagebewegung in Falten gelegt, wobei eine in den
heckseitigen Bereich des Stoffverdecks integrierte starre Heckscheibe
aus Glas zwischen zwei benachbarten Spriegeln abgelegt wird.
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Von
diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung das Problem
zugrunde, mit einfachen Maßnahmen
ein verstellbares Fahrzeugdach mit einem Stoffverdeck zu schaffen,
das sich in Schließposition
durch ein großzügiges Raumgefühl im Fahrzeugin nenraum
und in Ablageposition durch ein kompaktes Ablagemaß auszeichnet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Fahrzeugdach sind
in Fahrzeuglängsrichtung
mindestens zwei, gegebenenfalls auch mehr als zwei, insbesondere
drei starre Glasscheiben in den Verdeckbezugstoff des Stoffverdecks
integriert, wobei die Glasscheiben bei geschlossenem Dach hintereinander
liegend angeordnet sind. In Schließposition kann nicht nur durch die
Heckscheibe, sondern auch durch die zusätzliche bzw. zusätzlichen
Glasscheiben Licht in den Fahrzeuginnenraum einfallen, was zu einer
Verbesserung des Raumgefühls
beiträgt.
Da es sich um starre Glasscheiben handelt, wird die Stabilität des Stoffverdecks
im Vergleich zu Verdecken ohne zusätzliche Glasscheiben sogar
verbessert.
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In
Ablageposition kann das Stoffverdeck in der Weise zusammengelegt
werden, dass die Glasscheiben eine übereinander liegende Position
einnehmen, wodurch ein besonders kompaktes Ablagemaß im Stauraum
erreicht wird. Auf diese Weise wird das Ablagevolumen des Fahrzeugdaches
im Vergleich zu Stoffverdecken, welche lediglich eine starre Heckscheibe
aufweisen, nicht erhöht.
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Bei
geschlossenem Fahrzeugdach ist zweckmäßig zwischen zwei benachbarten
Glasscheiben ein sich in Querrichtung erstreckender Spriegel des
Verdeckgestänges
angeordnet. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass im Bezugstoff
eine ausreichend hohe Stoffspannung herrscht und trotz des verhältnismäßig hohen
Eigengewichts der Glasscheiben der Bezugstoff straff gespannt ist
und nicht durchhängt.
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In
abgelegter Position können
dagegen unmittelbar benachbarte Glasscheiben gemeinsam zwischen
zwei Spriegeln des Verdeckgestänges
abgelegt werden, wodurch das Ablagevolumen weiter minimiert wird.
Während
der Oberführung
von Schließ- in
Ablagestellung wird der Spriegel des Verdeckgestänges, welcher in Schließposition
zwischen den beiden Glasscheiben liegt, relativ zu einer der beiden Glasscheiben
verstellt, sodass nunmehr zwischen diesem Spriegel und dem nächsten Spriegel
des Verdeckgestänges
sich insgesamt zwei Glasscheiben befinden. Diese beiden Glasscheiben
sind über nachgiebigen
Bezugstoff miteinander verbunden, wobei dieser Abschnitt des verbindenden
Bezugstoffes in Ablagestellung in einer Falte zusammengelegt werden
kann, sodass die beiden Glasscheiben eine unmittelbar aufeinander
liegende Ablageposition zwischen den benachbarten, im Stauraum abgelegten Spriegeln
einnehmen können.
Auf diese Weise liegen zwei übereinander
liegende Glasscheiben zwischen zwei übereinander liegenden Spriegeln.
Voraussetzung ist jedoch, dass während
der Ablagebewegung der zunächst
zwischen beiden Glasscheiben am Verdeckbezugstoff anliegende Spriegel
sich relativ zu einer der beiden Glasscheiben bewegen kann, was
dadurch bewerkstelligt wird, dass auf eine feste Verbindung dieses
Spriegels mit dem Bezugstoff verzichtet wird, sodass dieser Spriegel
die gewünschte Relativbewegung
in Bezug auf die Glasscheibe ausführen kann.
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Bei
den beiden in Ablageposition unmittelbar aufeinander liegenden Glasscheiben
handelt es sich insbesondere um die Heckscheibe sowie eine davor liegende,
mittlere Glasscheibe im oberen Teil des Fahrzeugdaches. Optional
kann eine dritte, im vorderen Teil des Fahrzeugdaches angeordnete
Glasscheibe vorgesehen sein. Diese dritte Glasscheibe liegt in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen vor einem Hauptspriegel des Verdeckgestänges, wohingegen die mittlere
Glasscheibe hinter diesem Hauptspriegel angeordnet ist. Die mittlere
und die hintere Glasscheibe sind bei geschlossenem Dach über einen Eckspriegel
separiert, der keine feste Anbindung an den Verdeckbezugstoff besitzt,
um die Relativbewegung gegenüber
der Heckscheibe zu erlauben. Bei abgelegtem Fahrzeugdach liegt dieser
Eckspriegel zuunterst auf dem Boden des Stauraumes auf, darüber befinden
sich die aufeinander gestapelten hinteren und mittleren Heckscheiben,
darauf kommt der Hauptspriegel zur Ablage und schließlich zuoberst die
vordere Heckscheibe.
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Zur
Unterstützung
der Ablagebewegung und einer definierten Faltenbildung des Verdeckbezugstoffes
ist der hinterste, dem Fahrzeugheck benachbarte Spriegel – der Eckspriegel – von einem
Federelement in Richtung Ablageposition kraftbeaufschlagt. Des Weiteren
kann zwischen dem Eckspriegel und dem davor liegendem Hauptspriegel
ein Spanngurt angeordnet sein, über
den bei geschlossenem Dach der Eckspriegel gegen die Kraft des karosserieseitig
gehaltenen Federelementes in seiner aufrechten Position gehalten
wird. Sobald zur Einleitung der Ablagebewegung der Hauptspriegel
in Richtung Stauraum verschwenkt wird, wird auch der Eckspriegel
durch die Kraft des Federelementes in Richtung Stauraum verschwenkt
und kann unter der hinteren Glasscheibe hindurchtauchen. Lässt die
Stoffspannung aufgrund einer weiteren Ablagebewegung des Hauptspriegels
in Richtung Stauraum weiter nach, nehmen die hintere Glasscheibe
und die davor liegende, mittlere Glasscheibe durch Bildung einer Falte
im verbindenden Stoffabschnitt eine übereinander liegende, gestapelte
Position ein.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen
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1 ein
Fahrzeugdach mit einem Stoffverdeck, dargestellt in Schließposition,
mit insgesamt drei in den Bezug stoff des Stoffverdecks integrierten, starren
Glasscheiben, die in Fahrzeuglängsrichtung gesehen
hintereinander liegend im Bezugstoff angeordnet sind,
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2 das
Stoffverdeck in einer Zwischenposition bei der Überführung von Schließ- in Ablagestellung,
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3 das
Stoffverdeck in Ablagestellung.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fahrzeugdach 1 für ein Cabriolet-Fahrzeug
handelt es sich um ein Softtop bzw. Stoffverdeck, das zwischen der
in 1 gezeigten Schließposition, in der ein Fahrzeuginnenraum überdeckt
ist, und der in 3 dargestellten Ablageposition
zu verstellen ist. Das Stoffverdeck umfasst einen Verdeckbezugstoff 2 und
ein Verdeckgestänge 3,
welches einen Hauptspriegel 4, einen hinteren Eckspriegel 6 sowie
einen vorderen Spriegel 12 umfasst, wobei das Verdeckgestänge 3 über eine
Stellkinematik 5 schwenkbar an die Fahrzeugkarosserie 11 angebunden
ist. Die Spriegel 4, 6 und 12 erstrecken
sich in Fahrzeugquerrichtung und tragen den Verdeckbezugstoff 2.
In den Verdeckbezugstoff 2 sind insgesamt drei starre Glasscheiben 8, 9 und 10 integriert,
die in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen – mit
Pfeil F gekennzeichnet – hintereinander liegend
angeordnet sind. Bei der hinteren Glasscheibe 8 handelt
es sich um die Heckscheibe des Fahrzeugdaches, die mittlere Glasscheibe 9 befindet
sich im oberen Teil des Daches und die vordere Glasscheibe 10 im
vorderen Abschnitt des Daches benachbart zur Windschutzscheibe.
Die Glasscheiben 8, 9 und 10 sind in
den Verdeckbezugstoff 2 integriert, wobei sich zwischen
der Fahrzeugkarosserie und der hinteren Heckscheibe 8 sowie
zwischen jeweils zwei benachbarten Heckscheiben jeweils ein Abschnitt
des Verdeckbezugstoffes befindet.
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In
Schließposition
des Daches stützt
der hinten liegende Eckspriegel 6 den Abschnitt des Verdeckbezugstoffes
zwischen hinterer Glasscheibe 8 und mittlerer, oben liegender
Glasscheibe 9. Der Eckspriegel 6 ist nicht fest
mit dem Verdeckbezugstoff 2 verbunden, sondern stützt diesen
lediglich ohne feste Anbindung ab. Der Hauptspriegel 4,
welcher in Fahrzeuglängsrichtung
F gesehen vor dem Eckspriegel 6 liegt, ist dagegen über eine
Anbindung 7 fest mit dem zwischen mittlerer Glasscheibe 9 und
vorderer Glasscheibe 10 befindlichen Abschnitt des Verdeckstoffes verbunden.
In gleicher Weise kann auch der vordere Spriegel 12 mit
dem Stoffabschnitt, welcher vor der vorderen Glasscheibe 10 sich
befindet, über
die Anbindung 13 fest verbunden sein.
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Zur
Durchführung
der Ablagebewegung können
die Spriegel des Verdeckgestänges
um ein Gelenk der Stellkinematik 5 nach hinten in einen
Stau- bzw. Ablageraum verschwenkt werden. Die Ablagebewegung des
hinten liegenden Eckspriegels 6 wird über ein Federelement 14 unterstützt, welches
einenends fest mit der Fahrzeugkarosserie 11 und anderenends
mit dem Eckspriegel 6 verbunden ist und diesen mit einer
Zugkraft in Richtung Ablageposition beaufschlagt. Der hinten liegende
Eckspriegel 6 und der in der Mitte liegende Hauptspriegel 4 sind über einen
Spanngurt 15 miteinander verbunden, welcher bei geschlossenem
Fahrzeugdach den Eckspriegel 6 gegen die Zugkraft des Federelementes 14 in
aufgerichteter Position hält.
Gegebenenfalls ist auch zwischen dem Hauptspriegel 4 und
dem vorne liegenden Spriegel 12 ein entsprechender Spanngurt
angeordnet, sodass eine Stellbewegung des vorderen Spriegels 12 prinzipiell
ausreicht, um das gesamte Verdeckgestänge zwischen Ablage- und Schließposition zu
verstellen. Hierbei kann es zweckmäßig sein, auch zwischen hinten liegendem
Eckspriegel 6 und dem Hauptspriegel 4 ein Federelement
vorzusehen, welches eine Zugkraft überträgt.
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Bei
der Ablagebewegung kann der Eckspriegel 6, welcher keine
feste Anbindung an den Verdeckbezugstoff 2 besitzt, unter
der hinteren Glasscheibe 8 hindurchtauchen, woraufhin der
Stoffabschnitt, welcher die hintere Glasscheibe 8 und die mittlere
Glasscheibe 9 verbindet, in eine Falte gelegt wird und
beide Glasscheiben 8 und 9 unmittelbar aufeinander
liegend zur Ablage gelangen. Diese Ablageposition ist in 3 dargestellt,
aus der auch zu entnehmen ist, dass der Eckspriegel 6 des
abgelegten Fahrzeugdaches zuunterst liegt, wobei der Hauptspriegel 4 zwischen
dem aus den beiden Glasscheiben 8 und 9 gebildeten
Ablagepaket und der vorderen Glasscheibe 10 zur Ablage
kommt.
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Anstelle
von Glasscheiben können
auch starre Scheiben aus einem anderen Material als Glas eingesetzt
werden, beispielsweise Polycarbonat.
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Es
kann vorgesehen sein, dass mindestens eine der Glasscheiben 8, 9 oder 10,
insbesondere die vordere Glasscheibe 10, bei geschlossenem
Stoffverdeck nach Art eines Hub-/Schiebedaches in eine geöffnete oder
teilgeöffnete
bzw. aufgestellte Position zu versetzen ist.