DE102005016864B3 - Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhaltens eines Einspritzventils mit einem Piezoaktor - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhaltens eines Einspritzventils mit einem Piezoaktor Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhaltens eines Einspritzventils (2) mit einem Piezoaktor, wobei der Piezoaktor (6) so elektrisch angesteuert wird, dass eine Erwärmung auftritt, wobei eine oder mehrere charakteristische Größen des Einspritzventils (2) zumindest nach der Ansteuerung gemessen werden, um das Temperaturverhalten des Einspritzventils (2) zu bestimmen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhaltens eines Einspritzventils mit einem Piezoaktor. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Prüfsystem für ein Einspritzventil, mit dem das Temperaturverhalten eines Einspritzventils bestimmt werden kann.
  • Piezoaktoren weisen üblicherweise eine Piezokeramik auf, die einen Temperaturausdehnungskoeffizienten aufweist. Bei Verwendung des Piezoaktors in einem Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine ist ein festgelegter Ausdehnungskoeffizient wichtig, da die Funktion des Einspritzventils über einen großen Temperaturbereich gewährleistet sein muss. Insbesondere bei der Heißstartproblematik ist wichtig, dass die temperaturbedingte Ausdehnung der Piezokeramik nicht die gewünschte Funktion des Einspritzventils beeinträchtigt.
  • Nach der Herstellung von Einspritzventilen werden die Einspritzventile einer Qualitätskontrolle unterzogen. Insbesondere die für die Heißstartproblematik wichtigen Parameter, wie beispielsweise die Temperaturabhängigkeit der Leerhubveränderung und der Ausdehnungskoeffizient der Piezokeramik werden hierbei erfasst und bewertet. Da diese Messung sehr aufwändig ist und das Einspritzventil dazu in besonderer Weise vorbereitet werden muss, kann nur eine geringe Anzahl von Einspritzventilen pro Tag vermessen werden. Vor allem ist es nachteilig, dass bei der Messung der entsprechenden Parameter das Einspritzventil vorbereitet werden muss und aufgrund des Eingriffs nach der Vermessung daher nicht mehr verkäuflich ist.
  • Aus der Druckschrift DE 198 58 406 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Piezoaktors der Kraftstoffeinspritzung in Brennkraftmaschinen bekannt. Eine durch eine Temperaturänderung des Piezoaktors hervorgerufene Längenänderung wird kompensiert, indem zu bestimmten Zeitpunkten der Wert eines ohmschen Widerstands erfasst und ausgehend von dem Wert des Widerstands auf die Temperatur des kapazitiven Elements geschlossen wird.
  • Aus der Druckschrift DE 198 26 341 A1 ist ein Ausgleichselement in einem Einspritzventil vorgesehen, um eine durch eine Temperaturänderung hervorgerufene Längenänderung eines Piezoaktors auszugleichen.
  • Die Druckschrift DE 198 51 285 C1 offenbart ein Verfahren zum Prüfen eines Einspritzventils, in dem ein im Einspritzventil gemessener Druckverlauf mit dem Stellvorgang des in dem Einspritzventil vorhandenen Aktors korreliert wird.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhaltens eines Einspritzverhal tens mit einem Piezoaktor zur Verfügung zu stellen, das in einfacher Weise durchgeführt werden kann und bei dem der Piezoaktor nicht in besonderer Weise vorbehandelt werden muss, um die Messung durchzuführen.
  • Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Prüfsystem zur Verfügung zu stellen, mit dem ein solches Verfahren durchgeführt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 sowie durch das Prüfsystem nach Anspruch 11 gelöst.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhalten eines Einspritzventils mit einem Piezoaktor vorgesehen. Dabei wird das Einspritzventil so elektrisch angesteuert, dass eine Erwärmung in dem Piezoaktor auftritt, wobei eine oder mehrere charakteristische Größen des Einspritzventils zumindest nach der Ansteuerung gemessen werden, um das Temperaturverhalten des Einspritzventils zu bestimmen.
  • Während bisher das Einspritzventil zum Messen der charakteristischen Größen auf eine entsprechende Temperatur erwärmt wurde, indem das Einspritzventil in eine entsprechende Temperaturumgebung eingebracht wurde, sieht die Erfindung nun vor, dass der Piezoaktor in dem Einspritzventil erwärmt wird, indem er elektrisch in geeigneter Weise angesteuert wird, so dass die Erwärmung elektrisch erfolgt. Dies ermöglicht es, den Piezoaktor ohne Eingriff in das Einspritzventil gezielt und in reproduzierbarer Weise zu erwärmen. Dadurch entfällt es, die Einspritzventile vor dem Vermessen in besonderer Weise vorzubehandeln.
  • Insbesondere kann als charakteristische Größe die Leerhuberspannung des Piezoaktors gemessen werden, wobei die Leerhubspannung eine Spannung angibt, die an den Piezoaktor angelegt sein muss, bevor eine Änderung des Durchlassverhaltens des Einspritzventils auftritt.
  • Alternativ oder gleichzeitig kann als charakteristische Größe die Standleckage des Einspritzventils gemessen werden, wobei die Standleckage den Druckabfall in dem Einspritzventil pro Zeiteinheit angibt, wenn der Piezoaktor elektrisch nicht angesteuert wird. Leerhubspannung sowie Standleckage bei bestimmten Temperaturen sind charakteristische Größen zur Bestimmung des Temperaturverhaltens eines Einspritzventils.
  • Um die Erwärmung des Piezoaktors zu erreichen, kann der Piezoaktor mit einer vorbestimmten Frequenz für eine vorbestimmte Zeitdauer oder für eine vorbestimmte Anzahl von Perioden angesteuert werden. Durch das Anlegen einer Frequenz an den Piezoaktor, der üblicherweise in kapazitiver Weise aufgebaut ist, wird dort eine Leistung verbraucht, die in Wärme umgewandelt wird. Auf diese Weise lässt sich mit der Ansteuerung eine bestimmte, genau definierbare Energiemenge in den Piezoaktor einbringen, die dort in Wärme umgewandelt wird. Dies ermöglicht es, den Piezoaktor von innen heraus gezielt zu erwärmen, so dass der Piezoaktor eine definierte Temperatur erreicht.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Piezoaktor elektrisch in mehreren Zyklen angesteuert wird, wobei die charakteristische Größe des Einspritzventils nach jedem Zyklus gemessen wird. Auf diese Weise lässt sich das Verhalten des Einspritzventils in einem bestimmten Temperaturbereich bei verschiedenen Temperaturen ermitteln.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können eine oder die mehreren ermittelten, charakteristischen Größen mit einem jeweiligen Sollwert verglichen werden, wobei das Einspritzventil als fehlerhaft erkannt wird, wenn die ermittelten charakteristischen Größen kleiner oder größer sind als der jeweilige Sollwert.
  • Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann ermittelt werden, nach welcher Anzahl von Zyklen die eine oder die mehreren charakteristischen Größen einen jeweiligen Sollwert über oder unterschreiten. Anschließend kann die ermittelte Anzahl von Zyklen mit einer Mindestanzahl von Zyklen verglichen werden, wobei das Einspritzventil als fehlerhaft erkannt wird, wenn die Anzahl der Zyklen kleiner ist als eine vorgegebene Sollanzahl.
  • Um eine Erwärmung des Piezoaktors um verschiedene Temperaturdifferenzen zu erreichen, kann der Piezoaktor in mehreren Zyklen mindestens auf zwei verschiedene Weisen elektrisch angesteuert werden. Insbesondere kann in einem ersten Zyklus eine höhere Leistung in dem Piezoaktor über die elektrische Ansteuerung eingebracht werden als in dem zweiten nachfolgenden Zyklus.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Prüfsystem für ein Einspritzventil vorgesehen, das eine Schnittstelle zum Anschließen eines Einspritzventils, eine Ansteuereinheit und eine Messeinheit aufweist. Die Ansteuereinheit dient dazu, ein Temperaturverhalten eines Einspritzventils zu bestimmen, indem ein Piezoaktor des Einspritzventils so elektrisch angesteuert wird, dass eine Erwärmung auftritt. Die Messeinheit misst eine oder mehrere charakteristische Größen des Einspritzventils nach der Ansteuerung, um das Temperaturverhalten des Einspritzventils zu bestimmen.
  • Das erfindungsgemäße Prüfsystem ermöglicht es, ein Einspritzsystem, ohne eine Vorbehandlung zu überprüfen, um das Temperaturverhalten des Einspritzventils zu ermitteln. Dabei ist es möglich, einen Piezoaktor in dem Einspritzventil ohne Ver änderung an dem Einspritzventil zu bestimmen, indem der Piezoaktor elektrisch angesteuert wird, um diesen zu erwärmen und während und/oder nach der Ansteuerung charakteristische Größen des Einspritzventils zu messen, um daraus das Temperaturverhalten zu ermitteln.
  • Insbesondere kann das Prüfsystem eine Vergleichereinheit aufweisen, um durch Vergleichen mit einem Sollwert zu bestimmen, ob ein angeschlossenes Einspritzventil fehlerhaft ist oder nicht. Dabei kann der Sollwert beispielsweise eine Leerhubspannung und/oder eine Standleckage des Einspritzventils sein oder eine Anzahl von Ansteuerzyklen, nach denen die charakteristische Größe außerhalb eines vorbestimmten Sollbereichs liegt.
  • Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Prüfsystem gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
  • 2 die Abhängigkeit der Leerhubspannungen des ersten und des zweiten Piezoaktors nach verschiedenen Anzahlen von Ansteuerzyklen, und
  • 3 ein Diagramm, das die Standleckage des Einspritzventils mit dem ersten Piezoaktor und einem Einspritzventil mit dem zweiten Piezoaktor nach eine veränderlichen Zahl von Ansteuerzyklen zeigt.
  • In 1 ist ein Prüfsystem 1 für ein Einspritzventil 2 schematisch dargestellt. Das Prüfsystem weist eine Schnittstelle 3 auf, an der das Einspritzventil 2 anschließbar ist. Die Schnittstelle 3 dient zum Anschließen von elektrischen Anschlüssen des Einspritzventils 2 an das Prüfsystem 1, so dass mithilfe einer in dem Prüfsystem 1 vorgesehenen Ansteu ereinheit 5 das Einspritzventil 2 elektrisch angesteuert werden kann. Diese Schnittstelle 3 umfasst auch einen Druckanschluss, der mit einer Prüfmediumzuführungsleitung 8 verbunden werden kann, um das Einspritzventil mit einer Druckpumpe 12 des Prüfsystems 1 zum Bereitstellen eines Prüfmediums unter Druck zu verbinden.
  • Anstelle der Druckpumpe 12 kann auch eine andere Versorgungsquelle für den Prüfdruck, wie z. B. ein Maximator, eine Druckleitung bzw. Gasflaschen, vorgesehen sein.
  • Das Einspritzventil 2 weist einen Piezoaktor 6 auf. Der Piezoaktor 6 ist mithilfe einer Piezokeramik aufgebaut, an die ein elektrisches Feld angelegt wird, so dass in der Piezokeramik eine Längenänderung hervorgerufen wird, die als Stellhub einen entsprechenden Steuerstift 7 bewegt, mit dem das Einspritzventil 2 geöffnet und geschlossen werden kann. Das Einspritzventil 2 weist weiterhin die Prüfmediumzuführungsleitung 8 auf, über das Prüfmedium zuführbar ist und eine Prüfmediumauslassleitung 9, über die das zugeführte Prüfmedium im geöffneten Zustand des Einspritzventils 2 (über die Ventilöffnung und über die Schaltleckage) abgeführt wird. Die Prüfmediumzuführungsleitung 8 ist über die Schnittstelle 3 mit einem Drucksensor 10 verbunden, der mit einer Messeinheit 11 des Prüfsystems 1 elektrisch verbunden ist, um den Druck des Prüfmediums an der Prüfmediumzuführungsleitung 8 zu messen.
  • Um mit einem Prüfsystem 1 das Temperaturverhalten des Einspritzventils 2 zu überprüfen, war es bisher notwendig, den Piezoaktor 6 des Einspritzventils 2 gezielt zu erwärmen. Dazu musste das Einspritzventil in geeigneter Weise vorbehandelt werden, um den Piezoaktor in vorgegebener Weise auf eine bestimmte Temperatur zu erwärmen. Ein so vorbehandeltes Einspritzventil konnte anschließend nicht mehr weiterverwendet werden und war damit Ausschuss.
  • Das Temperaturverhalten eines Einspritzventils ist von besonderem Interesse, da es bei einem Einsatz in einer Brennkraftmaschine in einem großen Temperaturbereich zuverlässig funktionieren muss. Um die Funktionsfähigkeit des Einspritzventils zu bestimmen, werden Parameter wie Leerhubspannung und Standleckage verwendet, mit denen das Einspritzventil charakterisiert werden kann. Unter einer Leerhubspannung versteht man eine Spannung, die an dem Piezoaktor angelegt sein muss, bevor eine Änderung des Durchlassverhaltens des Einspritzventils auftritt, d. h. die Leerhubspannung gibt die angelegte Spannung an, bei der das Einspritzventil vom geschlossenen in einen geöffneten Zustand übergeht. Bei einem ordnungsgemäßen funktionsfähigen Einspritzventil liegt die Leerhubspannung in einem vorbestimmten Spannungsbereich z. B. zwischen 22 und 26 und sinkt auch bei hoher Temperatur nicht unter ca. 5 V.
  • Die Standleckage des Einspritzventils entspricht einem Druckabfall in dem Einspritzventil pro Zeiteinheit, wenn der Piezoaktor elektrisch nicht angesteuert wird, d. h. wenn an seinen elektrischen Anschlüssen eine Spannung von 0 V anliegt. Die Standleckage beträgt bei einem funktionstüchtigen Einspritzventil z. B. zwischen 0,2 und 0,4 bar pro Sekunde und ist bei einem entsprechend fehlerhaften oder nicht zum späteren Einsatz geeigneten Einspritzventil entsprechend größer, z. B. größer als 0,5 bar pro Sekunde. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung des Temperaturverhaltens eines Einspritzventils kommt es darauf an, dass das Einspritzventil über den gesamten Temperaturbereich, dem das Einspritzventil ausgesetzt sein kann eine Leerhubspannung größer als eine bestimmte Soll-Leerhubspannung und eine Standleckage aufweist, die geringer ist als eine Maximalstandleckage.
  • Da das Temperaturverhalten eines solchen Einspritzventils bei verschiedenen Temperaturen des Piezoaktors durchgeführt werden muss, ist es notwendig, den Piezoaktor in geeigneter Weise zu erwärmen. Hierzu wurde festgestellt, dass sich in einfacher Weise eine Erwärmung eines Piezoaktors erreichen lässt, indem eine Wechselspannung an seine Anschlüsse angelegt wird. Somit ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die Leerhubspannung und/oder die Standleckage bei einer Temperatur zu bestimmen, die der Piezoaktor durch eine vorbestimmte elektrische Ansteuerung eingenommen hat. Dazu wird der Piezoaktor mit einer vorbestimmten Frequenz für eine vorbestimmte Anzahl von Schwingungsperioden bzw. für eine vorbestimmte Zeitdauer angesteuert, so dass dem Piezoaktor eine bestimmte Energiemenge zugeführt wird. Dies bewirkt eine definierte Erwärmung in dem Piezoaktor, die für gleichartige Einspritzventile reproduzierbar ist. Beispielsweise können die Piezoaktoren der Einspritzventile bei 500 Hz für 50000 Pulse angesteuert werden.
  • Gemäß dem erfindungsgemäßen Prüfverfahren wird zunächst die Standleckage des Einspritzventils gemessen, wobei die Pumpe 12 das Einspritzventil mit einem vorbestimmten Messdruck beaufschlagt. Die Pumpe 12 pumpt ein Prüfgas (Luft oder Stickstoff) bzw. eine Prüfflüssigkeit (eine Kraftstoffflüssigkeit, eine Flüssigkeit gleicher Viskosität oder eine andere Flüssigkeit) in die Prüfmediumzuführungsleitung 8 und baut dort bei geschlossenem Einspritzventil 2 einen Messdruck auf. Der vorgeschriebene Messdruck wird in der Regel empirisch ermittelt und ist für die Dauer des Verfahrens fest eingestellt (z.B. auf 40 bar), um zuverlässige Vergleichswerte zu erhalten. Anschließend wird der Piezoaktor des Einspritzventils mit einem Spannungssignal einer Frequenz für eine bestimmte Zeit bzw. eine bestimmte Anzahl von Impulsen angesteuert, wodurch sich der Piezoaktor erwärmt. Da sich in der kurzen Zeit lediglich die Piezokeramik des Piezoaktors nicht aber das umgebende Gehäuse des Einspritzventils erwärmt, dehnt sich die Piezokeramik aus und bewegt den Ventilstift in eine Öffnungsrichtung. Bei einer anschließenden Messung der Standleckage wird diese größer sein als bei der ersten Messung. Die Anzahl der bei der elektrischen Ansteuerung des Piezoaktors angelegten Pulse in Verbindung mit dem ursprünglich eingestellten Leerhub in dem Einspritzventil bestimmt ein Maß für den Ausdehnungsweg des Piezoaktors.
  • Weiterhin kann gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens die Leerhubspannung des Einspritzventils vor und nach einer elektrischen Ansteuerung vorgenommen werden, wobei jeweils mit Hilfe einer Spannungsrampe, die jeweils an den Piezoaktor 6 des Einspritzventils 2 bei zuvor definiertem Druck des Prüfmediums an der Prüfmediumzuführungsleitung angelegt wird, die Spannung bei einer Änderung des Durchlasszustandes des Einspritzventils gemessen werden. Der Durchlasszustand entspricht einem geöffneten bzw. geschlossenen Ventil, wobei anhand des Druckabfalls pro Zeiteinheit zuvor definiert wird, bis zu welchem Durchfluss des Prüfmediums das Einspritzventil geschlossen und ab welchem Durchfluss des Prüfmediums das Einspritzventil geöffnet ist. Die Änderung der Leerhubspannungen des Piezoaktors des Einspritzventils 2 vor und nach der Ansteuerung sind ebenfalls charakteristische Größen für das Temperaturverhalten des Einspritzventils.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die elektrische Ansteuerung zyklisch wiederholt, wobei die elektrische Ansteuerung mit gleicher oder unterschiedlicher Frequenz für eine gleiche oder unterschiedlich lange Zeitdauer erfolgen kann. Nach jedem Ansteuerzyklus wird die Leerhubspannung (siehe 2) und/oder die Standleckage (siehe 3) gemessen und mit einem dafür vorgesehenen jeweiligen Sollwert verglichen. Ein funktionsfähiges, d. h. brauchbares Einspritzventil liegt vor, wenn die Leerhubspannung nicht unter eine vorbestimmte Sollleerhubspannung absinkt und die Standleckage nicht eine vorgegebene Sollstandleckage übersteigt.
  • Alternativ kann auch die relative Änderung der Leerhubspannung und/oder der Standleckage während eines Zyklus ermittelt werden und mit einer Grenzgröße verglichen werden, um festzustellen, ob ein funktionsfähiges Einspritzventil vorliegt.
  • Alternativ kann überprüft werden, ob das zu vermessende Einspritzventil einsatzfähig ist oder nicht, indem eine bestimmte Anzahl von Messzyklen, d. h. Ansteuerzyklen inklusive anschließender Messung durchgeführt wird, wobei ermittelt wird, nach welchem Ansteuerzyklus die vorgegebenen Sollwerte, d. h. die Soll-Leerhubspannung bzw. die Soll-Standleckage unter bzw. überschritten wird. Die ermittelte Anzahl der Ansteuerzyklen wird mit einer Sollanzahl von Ansteuerzyklen verglichen, wobei das Einspritzventil für das Einsatzgebiet brauchbar ist, wenn die gemessene Anzahl die vorbestimmte Sollanzahl übersteigt und wobei das Einspritzventil unbrauchbar ist, wenn die ermittelte Anzahl die vorbestimmte Sollanzahl nicht übersteigt.
  • Das Prüfsystem 1 weist dazu eine entsprechende Vergleichereinheit 13 auf, die mit der Messeinheit 11 verbunden ist, und die in der Messeinheit 11 gemessenen Werte mit den entsprechenden Sollwerten vergleicht.
  • Ferner kann eine Steuereinheit 14 vorgesehen sein, die den Ablauf des Prüfverfahrens steuert, indem sie die Ansteuereinheit 5 so ansteuert, dass das angeschlossene Einspritzventil 2 zyklisch angesteuert wird.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Bestimmung eines Temperaturverhaltens eines Einspritzventils (2) mit einem Piezoaktor, wobei der Piezoaktor (6) so elektrisch mit einer vorbestimmten Frequenz für eine vorbestimmte Zeitdauer oder für eine vorbestimmte Anzahl von Perioden angesteuert wird, dass eine definierte Erwärmung auftritt, wobei eine oder mehrere charakteristische Größen des Einspritzventils (2) zumindest nach der Ansteuerung gemessen werden, um das Temperaturverhalten des Einspritzventils (2) zu bestimmen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als charakteristische Größe die Leerhubspannung des Piezoaktors (6) gemessen wird, wobei die Leerhubspannung eine Spannung angibt, die an den Piezoaktor (6) angelegt sein muss, bevor eine wesentliche Änderung des Durchlassverhaltens des Einspritzventils (2) auftritt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei als charakteristische Größe die Standleckage des Einspritzventils (2) gemessen wird, wobei die Standleckage den Druckabfall in dem Einspritzventil (2) pro Zeiteinheit angibt, wenn der Piezoaktor (6) elektrisch nicht angesteuert wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Piezoaktor (6) elektrisch in mehreren Zyklen angesteuert wird, wobei die charakteristische Größe des Einspritzventils (2) nach jedem Zyklus gemessen wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die eine oder die mehreren ermittelten charakteristischen Größen und/oder deren Änderungen mit einem jeweiligen Sollwert verglichen werden, wobei das Einspritzventil (2) als fehlerhaft erkannt wird, wenn die ermittelten charakteristischen Größen bzw. deren Änderungen kleiner oder größer sind als der jeweilige Sollwert.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei ermittelt wird, nach welcher Anzahl von Zyklen die eine oder die mehreren charakteristischen Größen einen jeweiligen Sollwert über oder unterschreiten.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die ermittelte Anzahl von Zyklen mit einer Mindestanzahl von Zyklen verglichen wird, wobei das Einspritzventil (2) als fehlerhaft erkannt wird, wenn die Anzahl der Zyklen kleiner ist als eine vorgegebene Sollanzahl.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4,6 und 7, wobei der Piezoaktor (6) in den mehreren Zyklen mindestens auf zwei verschiedene Weisen elektrisch angesteuert werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei in einem ersten Zyklus eine höhere Leistung in den Piezoaktor (6) durch die elektrische Ansteuerung eingebracht wird als in einem zweiten nachfolgenden Zyklus.
  10. Prüfsystem (1) für ein Einspritzventil (2) mit einer Schnittstelle zum Anschließen des Einspritzventils (2); mit einer Ansteuereinheit (5), um ein Temperaturverhalten eines Einspritzventils (2) zu bestimmen, indem ein Piezoaktor (6) des Einspritzventils (2) so elektrisch mit einer vorbestimmten Frequenz für eine bestimmte Zeitdauer oder für eine vorbestimmte Anzahl von Perioden angesteuert wird, dass eine definierte Erwärmung auftritt, mit einer Messeinheit (11), die eine oder mehrere charakteristische Größen des Einspritzventils (2) während und/oder nach der Ansteuerung misst, um das Temperaturverhalten des Einspritzventils (2) zu bestimmen.
  11. Prüfsystem (1) nach Anspruch 10 mit einer Vergleichereinheit um durch Vergleichen mit einem Sollwert zu bestimmen, ob ein angeschlossenes Einspritzventil (2) fehlerhaft ist oder nicht.
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