DE102005014830A1 - Filterung von E-Mails - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von elektronischen Nachrichten, wie zum Beispiel E-Mail, SMS, Fax, VoiceOverIP, MMSviaUMTS usw.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von elektronischen Nachrichten, wie zum Beispiel Email, SMS, Fax, VoiceOverIP, MMSviaUMTS usw. Mit der Zunahme des elektronischen Datenverkehrs hat gleichzeitig, wie bei allen bereits bekannten Übermittlungsverfahren das Problem der unverlangt zugesandten Nachrichten zugenommen. Geläufig ist die Bezeichnung „Spam". Die korrekte Bezeichnung im Bereich des Email-Versandes ist UCE (Unsolicited Commercial E-Mail) oder UBE (Unsolicited Bulk E-Mail), was "unverlangte kommerzielle E-Mail" bzw. "unverlangte Massenmail" bedeutet.
  • Diese Nachrichten werden zumeist nur dazu eingesetzt, die kommerziellen Interessen des Absenders zu verfolgen. Aufgrund der geringen Kosten für den Versender werden sie in großen Massen verschickt (100.000 bis Millionen). Allein die Kosten für die Übermittlung über das Internet werden weltweit auf 10 Mrd. Euro geschätzt.
  • Das große Problem der unerwünschten Nachrichten ist die Überwälzung der Kosten auf die Empfänger und die Übermittler, die sogenannten Provider, die die Nachrichten unnötigerweise abrufen beziehungsweise übermitteln. Dabei werden vorgegebene Eigenschaften bei den Übermittlunsprotokollen ausgenutzt. So ermöglicht das SMTP-Protokoll (Simple Mail Transfer Protocol), welches technisch den Versand von elektronischen Nachrichten über das Internet regelt, zu einer Nachricht eine Liste von 100 Empfängern anzugeben, an welche der versendende Server die Nachricht ver schickt. Wenn also eine Million elektronischer Nachrichten versendet werden soll, muss der Versender lediglich 10.000-mal eine Nachricht verschicken. Die ganze restliche Last tragen die Provider und die Empfänger. Ein anderes Problem sind die durch den Versand ungewollter Nachrichten gegebenenfalls entstehenden Verzögerungen und Ausfälle, insbesondere wenn die Übermittlung keine Überhol- oder Wartemechanismen zulässt. Alle auf dem Server zum Versand anstehenden Nachrichten landen in einer Warteschleife. Wenn ein Sender nun eine große Anzahl an unerwünschten Nachrichten in die Warteschleife setzt, müssen auch normale Nachrichten hinten anstehen und werden so erst mit erheblicher Verzögerung weiterverschickt. Viele Mailboxen haben auch heute noch eine Größenbeschränkung. Oft passiert es, dass z.B. bei Abwesenheit so viele unerwünschte Nachrichten eintreffen, dass die Mailbox überfüllt ist und reguläre Nachrichten abgewiesen werden. Durch übermäßige Nutzung können Server mitunter sogar abstürzen, was massive Verzögerungen und gravierende Schäden zur Folge hat.
  • Unerwünschte Nachrichten sind somit ein Ärgernis für alle Nutzer elektronischer Nachrichten. Sie machen viele Dienstleistungen unmöglich oder erschweren sie gravierend. Schätzungen gehen z.B. davon aus, dass die sogenannten Newsgroups, in denen Nachrichten von Nutzern archiviert werden, zu rund 30% aus kommerziellen Nachrichten besteht. Mailinglisten können vielfach nur mit einem Moderator geführt werden, welcher unerwünschte Nachrichten einzeln löscht. Viele Personen geben auch ihre Mailadresse nicht mehr an, aus Angst, mit unerwünschten Nachrichten überhäuft zu werden. Dies erschwert die Kommunikation oder macht sie unmöglich. Alle Verteilerdienste dieser elektronischen Nachrichten investieren viel Zeit und Geld für so genannte Spamschutz-Maßnahmen. Die Versender dieser unerwünschten Nachrichten sind von diesen Kosten nicht betroffen.
  • Diese unerwünschten Nachrichten stellen aber die Nutzer elektronischer Nachrichten vor ein Dilemma: Denn entweder ist ihre Mailbox regelmäßig mit diesen Nachrichten verstopft oder sie benutzen Filter und gehen das Risiko ein, dass auch berechtigte Nachrichten gefiltert werden. Filtersysteme, die gezielt bestimmte Provider komplett sperren und so besonders effektiv sind, haben den Nachteil, dass Versender berechtigter Nachrichten dieser Provider ebenso gehindert werden und dies aus juristischen Gründen unlauter ist. Dazu kommt, dass den Providern bei der Filterung immer wieder Pannen unterlaufen, und damit legitime Nachrichten verloren gehen.
  • Oft werden Adresslisten für solche unerwünschten Nachrichten durch Suchmaschinen sogenannte „Crawler" oder „Harvester" im Internet erzeugt. Anhand eines Feedbacks durch negative Zustellungsbenachrichtungen bzw. Fehlermeldungen werden diese Listen optimiert. Fehlt diese Information werden diese Listen wertlos.
  • Weil darüber hinaus die Empfängeradressen häufig auch zufällig, teilweise auch anhand von typischen Vor- und Nachnamenkombinationen generiert werden, ist bei diesen Viren- und Werbemails der größere Anteil nicht zustellbar. Da auch die Absenderadresse der Mail in der Regel ungültig ist, versucht der Mailserver über längere Zeit hinweg vergeblich, die Fehlermeldung an den ursprünglichen Sender zuzustellen, was dazu führt, dass auch der normale Betrieb dieser Server verlangsamt wird. Eine Filterung von nicht zustellbaren Fehlermeldungen ist genauso aufwendig wie das Filtern von unzustellbaren Nachrichten.
  • Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Nachteile ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie einen Computer zur effektiveren Nachrichtenübermittlung bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur elektronischen Nachrichtenübermittlung umfasst eine Adresse eine Hauptadresse und einen Zusatz. Die elektronische Nachricht eines Senders wird nicht an einen Empfänger zugestellt, wenn der Zusatz nicht existent ist. Es entfallen vorteilhaft Zustellungsversuche, die die Nachrichtenübermittlung hinsichtlich der verwendeten technischen Ausrüstung und des Transportvolumens belasten. Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft sämtliche zurzeit bekannten, elektronischen Nachrichtenübermittlungssysteme. Obwohl im Folgenden auf die Email-Übermittlung und dabei auf das zugehörige SMTP-Protokoll (Simple Mail Transfer Protocol) eingegangen wird, erweist sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei den zurzeit bekannten und nachfolgend genannten Nachrichtenübermittlungsverfahren als vorteilhaft: VoiceOverIP, IBM Lotus Notes, Mail2Fax, FaxOverIP, X.400 Mail, Telefonate zu einer Telefonanlage mit durchwahlfähigen Telefonapparaten.
  • In einer Ausgestaltung erfolgt die elektronische Nachrichtenübermittlung mittels einem oder mehrerer so genannter Mailserver, wobei die von einem Sender abgeschickte, elektronische Nachricht mittels der Adresse an einen Nachrichtenserver übermittelt wird. Der Sender kann selbst ein Mailserver sein, wie ein Notes-Server der Lotus-Corporation oder ein Exchange-Server der Microsoft Corpo ration. Darüber hinaus kann es sich beispielsweise bei dem Sender um einen so genannten Mail-Client handeln, der auf einem Computer, Handy oder sonstigen mobilen Endgerät ausgeführt wird und der mittels der folgenden Protokolle: pop3 (Post-Office-Protokoll), IMAP, http oder https mit einem die Nachricht ins Internet einliefernden Mailserver eines Providers kommuniziert.
  • Die Übermittlung der Nachricht zwischen den Mailservern erfolgt in einer Ausgestaltung über das SMTP-Protokoll (Simple Mail Transfer Protocol). Dabei sind die für die Übermittlung notwendigen Daten im sogenannten SMTP-Umschlag (Envelope) enthalten. Die Daten für den Umschlag erhält ein Mailserver ganz zu Anfang der Verbindungsaufnahme mit dem Sender; diese Verbindung wird als SMTP-Dialog bezeichnet, also als Dialog zwischen den beteiligten Mailservern. SMTP besteht also aus festgelegten Schlüsselworten oder Befehlen, die in bestimmter Folge verwendet werden; Vorgaben für dieses Protokoll sind in der RFC 2821 festegelegt. Dabei stellt der einliefernde Mailserver sich vor (mittels HELO/EHLO), gibt den Absender an ("Envelope-From") und nennt den oder die Empfänger ("Envelope-To"). Danach folgt nach dem Kommando "DATA" der Briefbogen, also die eigentliche Nachricht mit Header und Body.
  • Die Nachricht wird anhand ihrer Adressierung an einen zuständigen Mailserver übermittelt, gegebenenfalls auch mit Zwischenstationen, mit so genannten Relay-Servern.
  • Die Adresse umfasst in einer Ausgestaltung als Hauptadresse eine so genannte Bezeichnung der Domain und einen Zusatz und liegt in der folgenden Form vor: Zusatz@Domain. Das Format der Internet-E-Mails wird im so genannten Request for Comments RFC 822 festgelegt. Bei der VoiceOverIP Adressierung entspricht die Telefonnummer dem erfindungsgemäßen Zusatz und die Adressierung erfolgt mittels ENUM und einem Domain Name System wie folgt: Telefonnummer@domain. Bei der IBM Lotus Notes Adressierung lautet die Hauptadresse beispielsweise „Retarus-Notes" und „Vorname Nachname/Retarus Network Services" ist der Zusatz der Adressierung, die sich zusammensetzen zu „Vorname Nachname/Retarus Network Services@Retarus-Notes". Eine Mail2Fax Adressierung lautet beispielsweise 123456789@faxgate.retarus.de, eine FaxOverIP beispielsweise 123456789@IPfaxgate.retarus.de Dabei stellen die Nummernangaben den einzelnen Empfänger identifizierenden Zusatz dar. Beim X400-Mail-System erfolgt die Adressierung wie folgt: a=viaDT, o=Retarus (Hauptadresse), ou=gl, sn=name1 (Zusatz), gn=name2 (Zusatz).
  • Anhand der Hauptadresse wird eine Gruppe von Empfängern bzw. ein für die Zustellung an den Empfänger zuständiger Zusteller ermittelt. Beispielsweise wird im Internet beim sogenannten Domain-Name-Service der Eintrag für den sogenannten Mail Exchanger (MX) für die entsprechende Domain abgefragt. Als Antwort wird der Name eines oder mehrerer Rechner, die für den Mailempfang für diese Domain zuständig ist oder sind, zurückgeliefert, wobei diese beispielsweise nach Priorität geordnet sind. Ist bei der Übermittlung lediglich ein Zusteller zuständig oder ergibt sich die dessen Zuständigkeit aus der Adressierung an sich aufgrund anderer Vorgaben, kann die Hauptadresse bei der Übermittlung eine untergeordnete Rolle spielen.
  • So ist beispielsweise ein Mailserver für eine Gruppe von Empfängern aus der Domain zuständig. Er übernimmt die Verteilung der Nachrichten in die Postfächer der einzelnen Empfänger, die dann durch die Empfänger bzw. deren Mail-Clients abgerufen werden. Wenn der Mailserver eine Nachricht bekommt, stellt er fest, ob und wenn ja für welche Empfänger er zuständig ist. Stellt der Mailserver anhand des Zusatzes fest, dass er keinen Empfänger mit diesem Zusatz hat, wird die Nachricht beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht zugestellt.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird überprüft, ob der Zusatz einen beim Empfänger vorhandenen Zusatz ähnelt und im Fall einer vorhandenen Ähnlichkeit wird der Sender über die Nichtzustellung, beispielsweise mittels einer Fehlermeldung (sogenannter „bounce"), informiert. Dadurch erhält der Sender eine Information darüber, dass möglicherweise ein Tippfehler im Zusatz der Adresse vorliegt. Der Fehler kann dann vom Sender anhand seiner Daten überprüft, und gegebenenfalls durch einen neuen Versand mit korrigierter Adressierung ausgeräumt werden. Dadurch kann der Kommunikationspartner effizient unterstützt werden, Fehler seinerseits auszuräumen. Im Allgemeinfall liegt dem Sender von unerwünschten Mails keine Informationen über den Empfänger vor, so dass er nur geringe Chancen hat, eine Adresse auszumachen, die tatsächlich einen Empfänger erreicht, so dass seitens des Senders im Allgemeinen keine erneuten Sendeversuche unternommen werden.
  • Die Ähnlichkeit liegt in einer Ausgestaltung beispielsweise dann vor, wenn eine Abweichung in nur einem Zeichen des Zusatzes vorliegt oder die Position zweier benachbarter Zeichen vertauscht ist. In einer Ausgestaltung wird die Ähnlichkeit anhand eines beim Empfänger und/oder den übermittelnden Mailservern vorhandenen Adressverzeichnis ermittelt, indem die darin vorhandenen Adresseinträge mit der Nachrichtadressierung verglichen werden. Die Bewertung der Ähnlichkeit nutzt in einer Ausgestaltung vorteilhaft vorgegebene Adressierungskonventionen. So können adressimmanente Strukturen, wie beispielsweise eine vorgegebene Separierung der Adresse in einen Vor- und Nachnamenbestandteil, vorteilhaft dazu verwendet werden, die Ähnlichkeitsermittlung zu beschleunigen bzw. die Bewertung zu verbessern. Bei einer weiteren Ausführungsform werden Algorithmen basierend auf dem sogenannten Levenshtein-Abstand (auch als Editierabstand bezeichnet) dazu verwendet, den Toleranzabstand zwischen der Adressierung und einer tatsächlich vorhandenen Adresse festzulegen. Dadurch kann besonders schnell und effektiv die Ähnlichkeit ermittelt werden. Die verschiedenen Verfahren können auch kombiniert angewandt werden.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass überprüft wird, ob der Zusatz einem beim Empfänger vorhandenen Zusatz ähnelt und dass bei Ähnlichkeit an den Empfänger zugestellt wird.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Ähnlichkeit eine Zusammenstellung („Digest") aus Informationen betreffend die elektronische Nachricht und/oder deren Sender generiert. Beispielsweise enthält die Zusammenstellung eine Aufstellung der Nachrichten, die aufgrund der Ähnlichkeit der Adressierung einem Empfänger zugeordnet werden. Die Zusammenstellung kann beispielsweise einer weiteren Auswertung unterzogen werden, um beispielsweise bei wiederholt falscher Adressierung seitens eines Absenders den Absender zu informieren und/oder die Nachricht zuzustellen. Ferner kann bei sehr häufiger falscher, aber übereinstimmender Adressierung diese dazu verwendet werden, dem Empfänger eine weitere Adresse (Alias) zuzuteilen.
  • Die Zusammenstellung wird bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform an einen möglichen Empfänger aus der Gruppe der Empfänger übermittelt. Beispielsweise handelt es sich dabei um den E-Mail-Account eines Adminstrators oder Datenschutzbeauftragten, also an eine zentrale Stelle, die für Nachrichtenübermittlung an eine Hauptadresse dann allgemein zuständig ist. Dieser kann in einer Ausgestaltung die Auswahl der ihm zuzustellenden Nachrichten anhand der Zusammenstellung vornehmen, bevor ihm die Nachrichten zugestellt werden. Dadurch wird die Zustellung zusätzlich gesichert. Darüber hinaus kann so gewährleistet werden, dass der Empfänger über die Existenz von Nachrichten mit im Ähnlichkeitsbereich liegender Adressierung informiert wird und deren Nichtzustellung vom Empfänger abgesegnet wird. Beispielsweise enthält die Zusammenstellung weitere Angaben zur Nachricht, wie beispielsweise eine Betreffsangabe, die dem Empfänger die Auswahl der Nachricht erleichtern. Beispielsweise kann durch Anklicken einer bestimmten, in der übermittelten Zusammenstellung angegebenen Nachricht ein Übermittlungsvorgang der Nachricht ausgelöst werden.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Sender über die Nichtzustellung nicht informiert, falls Zusatz nicht existent und/oder nicht ähnlich ist. Beispielsweise versendet der Mailserver im Falle, bei dem er zwar für die Domain zuständig ist, er aber anhand des Zusatzes keinen zugehörigen oder ähnlichen Empfänger ermitteln kann, keine Fehlermeldung an den Sender. Der Sender erhält kein Feedback bezüglich seiner Nachricht, insbesondere keine Information über die nicht vorgenommene Zustellung.
  • Durch diese fehlende Information wird die Adresse wertlos. Werden beispielsweise Adresslisten durch Suchmaschinen sogenannte „Crawler" oder „Harvester" im Internet erzeugt, lässt sich deren „Erreichsbarkeitsaussichten" durch das fehlende Feedback durch negative Zustellungsbenachrichtungen bzw. Fehlermeldungen nicht mehr abschätzen. Weil darüber hinaus die Empfängeradressen häufig auch zufällig generiert werden, sind diese nicht mehr anhand der eingehenden und erfindungsgemäß nun fehlenden Fehlermeldungen nicht mehr zu aktualisieren.
  • Da auch die Absenderadresse, die in der Nachricht angegeben sind, in der Regel ungültig ist, versucht der Mailserver erfindungsgemäß nicht über längere Zeit hinweg vergeblich, die Fehlermeldung an den vermeintlichen Sender zuzustellen, was bei bekannten Systemen dazu führt, dass auch der normale Betrieb dieser Server verlangsamt wird. Eine Filterung von nicht zustellbaren Fehlermeldungen ist genauso aufwendig wie das Filtern von unzustellbaren Nachrichten.
  • Damit stellt das Verfahren eine vergleichsweise effektivere Nachrichtenübermittlung zur Verfügung, da die Last, die mit dem Versand ungewollter Nachrichten verbunden ist, verringert wird, und der Versand ungewollter Nachrichten erschwert wird.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann Folgendes vorgesehen sein: Ist der Empfänger bzw. Mailserver für die Domain nicht zuständig, d.h. bleiben danach Empfänger-Adressen mit Hauptadresse übrig, für die er aufgrund der Adressierung nicht zuständig sein kann, ermittelt er in einer Ausgestaltung den zuständigen Nachrichtenserver, stellt zu diesem Server (oder diesen Servern) eine Verbindung her und liefert dann seinerseits die Nachricht an diese(n) Server aus, auf dieselbe Weise, wie er sie selbst bekommen hat, beispielsweise mit HELO/EHLO, MAIL FROM, RCPT TO und DATA.
  • Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die elektronische Nachricht zusätzlich anhand des Inhalts, der Absenderadresse und/oder Übermittlungsverlaufs ausgefiltert. In einer Ausgestaltung wird wiederum der Empfangsclient nicht über die Ausfilterung und Nichtzustellung benachrichtigt. Beispielsweise kann durch sogenanntes DNS-Lookup die tatsächliche Existenz, des absendenden Mailservers, der in der Nachricht angegeben ist, überprüft werden.
  • Beispielsweise wird der Inhalt der Nachricht durch intelligente, lernfähige Filter, wie die sogenannten Bayes-Filter überprüft. Diese stellen einen sehr effektiven Weg zur Filterung und Kategorisierung von elektronischen Nachrichten dar. Ihr Prinzip arbeitet nach bedingten Wahrscheinlichkeiten. Man kann empfangene Nachrichten manuell als ungewollte Nachricht markieren und löschen. Dabei wird den jeweiligen Wörtern aus der Nachricht eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet, mit der sie ungewollte Nachrichten identifizieren. Verschiedene Untersuchungen haben die Effektivität der Bayes-Methode bestätigt. Beispielsweise sind gemäß einer Ausgestaltung diese Filter als so genanntes „Plug-In" in die Mail-Client-Programme der Endgeräte implementiert. Darüber hinaus können auch weitere heuristische Verfahren angewandt werden.
  • Ferner sind für die Filtrierung der Nachrichten einzeln oder in Kombination die folgenden Kriterien ausschlaggebend: Es wird überprüft, ob die in der Absenderadresse angegebene Domain gefälscht ist. Dies erfolgt durch sogenanntes DNS-Lookup.
  • Es wird überprüft, ob die tatsächliche Absenderadresse, die aus dem Übermittlungsverlauf ermittelbar ist, (nicht die From: – Adresse) adressierfähig, d.h. „replyfähig" ist.
  • Ferner kann die Absenderadresse mit einer lokalen auf dem Mailserver befindlichen Liste abgeglichen werden, die Adressen oder Maildomains enthält, von denen auffallend viele unerwünschte Mails versandt wurden. Steht die vorliegende Absenderadresse oder zugehörige Domain auf der Liste wird die Nachricht ausgefiltert.
  • Darüber hinaus wird der zustellende Nachrichtenserver mit einer öffentlichen Liste, die beispielsweise im Internet hinterlegt ist, verglichen. Solche eine, als OSR-Blacklist (Open Spam Relay) bezeichnete Liste gibt Server an, die als sogenannte Relay-Server zur Übermittlung solcher unerwünschter Nachrichten nachweislich missbraucht werden. Wurde die vorliegende Nachricht gemäß ihrer Übermittlungsgeschichte, die dem SMTP-Umschlag zu entnehmen ist, von einem dort gelisteten Server übermittelt, wird die Nachricht ausgefiltert.
  • Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die elektronische Nachricht nachträglich anhand des Inhalts, der Absenderadresse und/oder Übermittlungsverlaufs ausgefiltert. Durch Vorschalten des zuvor beschriebenen Verfahrens wird sichergestellt, dass eine „Vorfilterung" aufgrund der Adressierung erfolgt und die nachgeschalteten Filter die meist aufwendig den Inhalt einzelner Nachrichten durchsuchen, geringer belastet werden. Unzustellbare Nachrichten werden so vor vergleichsweise teuren sogenannten Contentfiltern gestoppt. Dadurch kann Rechenzeit und Speicherbedarf vorteilhaft reduziert werden. Darüber hinaus können insbesondere dann Lizenzkosten eingespart werden, wenn bei den nachgeschalteten Filtern die Lizenzkosten an die Anzahl der zu filternden Nachrichten oder an die Anzahl der zur Filterung notwendigen Prozessoren gekoppelt sind.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich insbesondere von Vorteil bei Adressierungen bzw. Nachrichtenkonten, die klassischerweise für den Kundenkontakt bereit gestellt werden: z.B. Info@domain, support@domain oder Bestellung@domain.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Computer, auf dem das Verfahren gemäß einer der vorhergehenden Ausgestaltungen und mit den damit verbundenen vorteilhaften Wirkungen ausgeführt wird. Beispielsweise handelt es sich um Switche (z.B. für die SMS oder VoiceOverIP-Vermittlung). Diese sind beispielsweise in der Lage die Ähnlichkeit der Adressierung bzw. Falschadressierung anhand einer im dem Switch hinterlegten Adressverzeichnis zu ermitteln. Ebenso ist ein Computerprogrammprodukt, das auf einem Computer die Nachrichtenübermittlung in vorteilhafter Weise gemäß einer der vorhergehenden Verfahrensausgestaltungen steuert, Gegenstand der Erfindung.
  • Die 1 und 2 zeigen einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die 1 zeigt Details der Ähnlichkeitsermittlung und 2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren in einer Ausgestaltung bei Verwendung zur Übermittlung von elektronischen Nachrichten mittels des Internets.

Claims (12)

  1. Verfahren zur elektronischen Nachrichtenübermittlung, wobei eine Adresse eine Hauptadresse und einen Zusatz umfasst, wobei die elektronische Nachricht eines Senders nicht an einen Empfänger zugestellt wird, wenn der Zusatz nicht existent ist.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei überprüft wird, ob der Zusatz einem beim Empfänger vorhandenen Zusatz ähnelt und im Fall einer vorhandenen Ähnlichkeit der Sender über die Nichtzustellung informiert wird.
  3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei überprüft wird, ob der Zusatz einem beim Empfänger vorhandenen Zusatz ähnelt und bei Ähnlichkeit an den Empfänger zugestellt wird.
  4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei überprüft wird, ob der Zusatz einem beim Empfänger vorhandenen Zusatz ähnelt und bei Ähnlichkeit eine Liste aus Informationen betreffend die elektronische Nachricht und/oder deren Sender generiert wird.
  5. Verfahren gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Liste an einen Empfänger, insbesondere an eine Einrichtung eines Adminstrators, Datenschutzbeauftragten oder eine Zentrale übermittelt wird.
  6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sender über die Nichtzustellung nicht informiert wird, falls Zusatz nicht existent und/oder nicht ähnlich ist.
  7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektronische Nachricht zusätzlich anhand des Inhalts, der Absenderadresse und/oder Übermittlungsverlaufs ausgefiltert wird.
  8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektronische Nachricht nachfolgend anhand des Inhalts, der Absenderadresse und/oder Übermittlungsverlaufs ausgefiltert wird.
  9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Empfänger ein E-Mail-Account ist, der sich in einer Gruppe von Empfängern durch seinen Zusatzes von anderen Empfängern dieser Gruppe unterscheidet, oder ein durchwahlfähiger Telefonapparat einer Telefonanlage ist oder eine Einrichtung ist, die einer VoiceOverIP (VoIP) – Adressierung zugeordnet ist.
  10. Computer mit Mitteln zur Ausführung des Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
  11. Computerprogrammprodukt, das auf einem Computer die Nachrichtenübermittlung gemäß einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche steuert.
  12. Computerprogrammprodukt gemäß dem vorhergehenden Anspruch, das auf einem Datenträger gespeichert ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102013216847B4 (de) 2013-08-23 2023-06-01 Siemens Mobility GmbH Verfahren, Vorrichtung und System zur Überwachung einer Sicherheits-Netzübergangseinheit

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