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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung
von elektronischen Nachrichten, wie zum Beispiel Email, SMS, Fax,
VoiceOverIP, MMSviaUMTS usw. Mit der Zunahme des elektronischen
Datenverkehrs hat gleichzeitig, wie bei allen bereits bekannten Übermittlungsverfahren
das Problem der unverlangt zugesandten Nachrichten zugenommen. Geläufig ist
die Bezeichnung „Spam". Die korrekte Bezeichnung
im Bereich des Email-Versandes ist UCE (Unsolicited Commercial E-Mail)
oder UBE (Unsolicited Bulk E-Mail), was "unverlangte kommerzielle E-Mail" bzw. "unverlangte Massenmail" bedeutet.
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Diese
Nachrichten werden zumeist nur dazu eingesetzt, die kommerziellen
Interessen des Absenders zu verfolgen. Aufgrund der geringen Kosten
für den
Versender werden sie in großen
Massen verschickt (100.000 bis Millionen). Allein die Kosten für die Übermittlung über das
Internet werden weltweit auf 10 Mrd. Euro geschätzt.
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Das
große
Problem der unerwünschten Nachrichten
ist die Überwälzung der
Kosten auf die Empfänger
und die Übermittler,
die sogenannten Provider, die die Nachrichten unnötigerweise
abrufen beziehungsweise übermitteln.
Dabei werden vorgegebene Eigenschaften bei den Übermittlunsprotokollen ausgenutzt.
So ermöglicht
das SMTP-Protokoll (Simple Mail Transfer Protocol), welches technisch den
Versand von elektronischen Nachrichten über das Internet regelt, zu
einer Nachricht eine Liste von 100 Empfängern anzugeben, an welche
der versendende Server die Nachricht ver schickt. Wenn also eine
Million elektronischer Nachrichten versendet werden soll, muss der
Versender lediglich 10.000-mal eine Nachricht verschicken. Die ganze restliche
Last tragen die Provider und die Empfänger. Ein anderes Problem sind
die durch den Versand ungewollter Nachrichten gegebenenfalls entstehenden Verzögerungen
und Ausfälle,
insbesondere wenn die Übermittlung
keine Überhol-
oder Wartemechanismen zulässt.
Alle auf dem Server zum Versand anstehenden Nachrichten landen in
einer Warteschleife. Wenn ein Sender nun eine große Anzahl
an unerwünschten
Nachrichten in die Warteschleife setzt, müssen auch normale Nachrichten
hinten anstehen und werden so erst mit erheblicher Verzögerung weiterverschickt.
Viele Mailboxen haben auch heute noch eine Größenbeschränkung. Oft passiert es, dass
z.B. bei Abwesenheit so viele unerwünschte Nachrichten eintreffen,
dass die Mailbox überfüllt ist und
reguläre
Nachrichten abgewiesen werden. Durch übermäßige Nutzung können Server
mitunter sogar abstürzen,
was massive Verzögerungen
und gravierende Schäden
zur Folge hat.
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Unerwünschte Nachrichten
sind somit ein Ärgernis
für alle
Nutzer elektronischer Nachrichten. Sie machen viele Dienstleistungen
unmöglich
oder erschweren sie gravierend. Schätzungen gehen z.B. davon aus,
dass die sogenannten Newsgroups, in denen Nachrichten von Nutzern
archiviert werden, zu rund 30% aus kommerziellen Nachrichten besteht. Mailinglisten
können
vielfach nur mit einem Moderator geführt werden, welcher unerwünschte Nachrichten
einzeln löscht.
Viele Personen geben auch ihre Mailadresse nicht mehr an, aus Angst,
mit unerwünschten
Nachrichten überhäuft zu werden.
Dies erschwert die Kommunikation oder macht sie unmöglich. Alle
Verteilerdienste dieser elektronischen Nachrichten investieren viel
Zeit und Geld für
so genannte Spamschutz-Maßnahmen. Die
Versender dieser unerwünschten
Nachrichten sind von diesen Kosten nicht betroffen.
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Diese
unerwünschten
Nachrichten stellen aber die Nutzer elektronischer Nachrichten vor
ein Dilemma: Denn entweder ist ihre Mailbox regelmäßig mit
diesen Nachrichten verstopft oder sie benutzen Filter und gehen
das Risiko ein, dass auch berechtigte Nachrichten gefiltert werden.
Filtersysteme, die gezielt bestimmte Provider komplett sperren und
so besonders effektiv sind, haben den Nachteil, dass Versender berechtigter
Nachrichten dieser Provider ebenso gehindert werden und dies aus
juristischen Gründen
unlauter ist. Dazu kommt, dass den Providern bei der Filterung immer
wieder Pannen unterlaufen, und damit legitime Nachrichten verloren
gehen.
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Oft
werden Adresslisten für
solche unerwünschten
Nachrichten durch Suchmaschinen sogenannte „Crawler" oder „Harvester" im Internet erzeugt. Anhand eines Feedbacks
durch negative Zustellungsbenachrichtungen bzw. Fehlermeldungen werden
diese Listen optimiert. Fehlt diese Information werden diese Listen
wertlos.
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Weil
darüber
hinaus die Empfängeradressen häufig auch
zufällig,
teilweise auch anhand von typischen Vor- und Nachnamenkombinationen
generiert werden, ist bei diesen Viren- und Werbemails der größere Anteil
nicht zustellbar. Da auch die Absenderadresse der Mail in der Regel
ungültig
ist, versucht der Mailserver über
längere
Zeit hinweg vergeblich, die Fehlermeldung an den ursprünglichen Sender
zuzustellen, was dazu führt,
dass auch der normale Betrieb dieser Server verlangsamt wird. Eine
Filterung von nicht zustellbaren Fehlermeldungen ist genauso aufwendig
wie das Filtern von unzustellbaren Nachrichten.
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Vor
dem Hintergrund der oben beschriebenen Nachteile ist es daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt
sowie einen Computer zur effektiveren Nachrichtenübermittlung
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur elektronischen Nachrichtenübermittlung
umfasst eine Adresse eine Hauptadresse und einen Zusatz. Die elektronische
Nachricht eines Senders wird nicht an einen Empfänger zugestellt, wenn der Zusatz nicht
existent ist. Es entfallen vorteilhaft Zustellungsversuche, die
die Nachrichtenübermittlung
hinsichtlich der verwendeten technischen Ausrüstung und des Transportvolumens
belasten. Das erfindungsgemäße Verfahren
betrifft sämtliche
zurzeit bekannten, elektronischen Nachrichtenübermittlungssysteme. Obwohl
im Folgenden auf die Email-Übermittlung und
dabei auf das zugehörige
SMTP-Protokoll (Simple Mail Transfer Protocol) eingegangen wird, erweist
sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei den zurzeit bekannten und nachfolgend genannten Nachrichtenübermittlungsverfahren
als vorteilhaft: VoiceOverIP, IBM Lotus Notes, Mail2Fax, FaxOverIP,
X.400 Mail, Telefonate zu einer Telefonanlage mit durchwahlfähigen Telefonapparaten.
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In
einer Ausgestaltung erfolgt die elektronische Nachrichtenübermittlung
mittels einem oder mehrerer so genannter Mailserver, wobei die von
einem Sender abgeschickte, elektronische Nachricht mittels der Adresse
an einen Nachrichtenserver übermittelt
wird. Der Sender kann selbst ein Mailserver sein, wie ein Notes-Server
der Lotus-Corporation oder ein Exchange-Server der Microsoft Corpo ration. Darüber hinaus
kann es sich beispielsweise bei dem Sender um einen so genannten
Mail-Client handeln, der auf einem Computer, Handy oder sonstigen
mobilen Endgerät
ausgeführt
wird und der mittels der folgenden Protokolle: pop3 (Post-Office-Protokoll), IMAP,
http oder https mit einem die Nachricht ins Internet einliefernden
Mailserver eines Providers kommuniziert.
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Die Übermittlung
der Nachricht zwischen den Mailservern erfolgt in einer Ausgestaltung über das
SMTP-Protokoll (Simple Mail Transfer Protocol). Dabei sind die für die Übermittlung
notwendigen Daten im sogenannten SMTP-Umschlag (Envelope) enthalten.
Die Daten für
den Umschlag erhält
ein Mailserver ganz zu Anfang der Verbindungsaufnahme mit dem Sender;
diese Verbindung wird als SMTP-Dialog
bezeichnet, also als Dialog zwischen den beteiligten Mailservern.
SMTP besteht also aus festgelegten Schlüsselworten oder Befehlen, die
in bestimmter Folge verwendet werden; Vorgaben für dieses Protokoll sind in
der RFC 2821 festegelegt. Dabei stellt der einliefernde Mailserver
sich vor (mittels HELO/EHLO), gibt den Absender an ("Envelope-From") und nennt den oder
die Empfänger
("Envelope-To"). Danach folgt nach
dem Kommando "DATA" der Briefbogen,
also die eigentliche Nachricht mit Header und Body.
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Die
Nachricht wird anhand ihrer Adressierung an einen zuständigen Mailserver übermittelt,
gegebenenfalls auch mit Zwischenstationen, mit so genannten Relay-Servern.
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Die
Adresse umfasst in einer Ausgestaltung als Hauptadresse eine so
genannte Bezeichnung der Domain und einen Zusatz und liegt in der
folgenden Form vor: Zusatz@Domain. Das Format der Internet-E-Mails
wird im so genannten Request for Comments RFC 822 festgelegt. Bei
der VoiceOverIP Adressierung entspricht die Telefonnummer dem erfindungsgemäßen Zusatz
und die Adressierung erfolgt mittels ENUM und einem Domain Name
System wie folgt: Telefonnummer@domain. Bei der IBM Lotus Notes
Adressierung lautet die Hauptadresse beispielsweise „Retarus-Notes" und „Vorname
Nachname/Retarus Network Services" ist der Zusatz der Adressierung, die
sich zusammensetzen zu „Vorname
Nachname/Retarus Network Services@Retarus-Notes". Eine Mail2Fax Adressierung lautet
beispielsweise 123456789@faxgate.retarus.de, eine FaxOverIP beispielsweise
123456789@IPfaxgate.retarus.de Dabei stellen die Nummernangaben den
einzelnen Empfänger
identifizierenden Zusatz dar. Beim X400-Mail-System erfolgt die
Adressierung wie folgt: a=viaDT, o=Retarus (Hauptadresse), ou=gl, sn=name1
(Zusatz), gn=name2 (Zusatz).
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Anhand
der Hauptadresse wird eine Gruppe von Empfängern bzw. ein für die Zustellung
an den Empfänger
zuständiger
Zusteller ermittelt. Beispielsweise wird im Internet beim sogenannten
Domain-Name-Service
der Eintrag für
den sogenannten Mail Exchanger (MX) für die entsprechende Domain abgefragt.
Als Antwort wird der Name eines oder mehrerer Rechner, die für den Mailempfang
für diese Domain
zuständig
ist oder sind, zurückgeliefert,
wobei diese beispielsweise nach Priorität geordnet sind. Ist bei der Übermittlung
lediglich ein Zusteller zuständig
oder ergibt sich die dessen Zuständigkeit
aus der Adressierung an sich aufgrund anderer Vorgaben, kann die
Hauptadresse bei der Übermittlung
eine untergeordnete Rolle spielen.
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So
ist beispielsweise ein Mailserver für eine Gruppe von Empfängern aus
der Domain zuständig. Er übernimmt
die Verteilung der Nachrichten in die Postfächer der einzelnen Empfänger, die
dann durch die Empfänger
bzw. deren Mail-Clients abgerufen werden. Wenn der Mailserver eine
Nachricht bekommt, stellt er fest, ob und wenn ja für welche
Empfänger
er zuständig
ist. Stellt der Mailserver anhand des Zusatzes fest, dass er keinen
Empfänger
mit diesem Zusatz hat, wird die Nachricht beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht zugestellt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird überprüft, ob der Zusatz einen beim Empfänger vorhandenen
Zusatz ähnelt
und im Fall einer vorhandenen Ähnlichkeit
wird der Sender über die
Nichtzustellung, beispielsweise mittels einer Fehlermeldung (sogenannter „bounce"), informiert. Dadurch
erhält
der Sender eine Information darüber, dass
möglicherweise
ein Tippfehler im Zusatz der Adresse vorliegt. Der Fehler kann dann
vom Sender anhand seiner Daten überprüft, und
gegebenenfalls durch einen neuen Versand mit korrigierter Adressierung
ausgeräumt
werden. Dadurch kann der Kommunikationspartner effizient unterstützt werden,
Fehler seinerseits auszuräumen.
Im Allgemeinfall liegt dem Sender von unerwünschten Mails keine Informationen über den
Empfänger
vor, so dass er nur geringe Chancen hat, eine Adresse auszumachen,
die tatsächlich
einen Empfänger
erreicht, so dass seitens des Senders im Allgemeinen keine erneuten Sendeversuche
unternommen werden.
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Die Ähnlichkeit
liegt in einer Ausgestaltung beispielsweise dann vor, wenn eine
Abweichung in nur einem Zeichen des Zusatzes vorliegt oder die Position
zweier benachbarter Zeichen vertauscht ist. In einer Ausgestaltung
wird die Ähnlichkeit
anhand eines beim Empfänger
und/oder den übermittelnden Mailservern
vorhandenen Adressverzeichnis ermittelt, indem die darin vorhandenen
Adresseinträge
mit der Nachrichtadressierung verglichen werden. Die Bewertung der Ähnlichkeit
nutzt in einer Ausgestaltung vorteilhaft vorgegebene Adressierungskonventionen.
So können
adressimmanente Strukturen, wie beispielsweise eine vorgegebene
Separierung der Adresse in einen Vor- und Nachnamenbestandteil, vorteilhaft
dazu verwendet werden, die Ähnlichkeitsermittlung
zu beschleunigen bzw. die Bewertung zu verbessern. Bei einer weiteren Ausführungsform werden
Algorithmen basierend auf dem sogenannten Levenshtein-Abstand (auch
als Editierabstand bezeichnet) dazu verwendet, den Toleranzabstand
zwischen der Adressierung und einer tatsächlich vorhandenen Adresse
festzulegen. Dadurch kann besonders schnell und effektiv die Ähnlichkeit
ermittelt werden. Die verschiedenen Verfahren können auch kombiniert angewandt
werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass überprüft wird,
ob der Zusatz einem beim Empfänger vorhandenen
Zusatz ähnelt
und dass bei Ähnlichkeit an
den Empfänger
zugestellt wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei Ähnlichkeit
eine Zusammenstellung („Digest") aus Informationen
betreffend die elektronische Nachricht und/oder deren Sender generiert.
Beispielsweise enthält
die Zusammenstellung eine Aufstellung der Nachrichten, die aufgrund
der Ähnlichkeit
der Adressierung einem Empfänger
zugeordnet werden. Die Zusammenstellung kann beispielsweise einer
weiteren Auswertung unterzogen werden, um beispielsweise bei wiederholt
falscher Adressierung seitens eines Absenders den Absender zu informieren und/oder
die Nachricht zuzustellen. Ferner kann bei sehr häufiger falscher,
aber übereinstimmender Adressierung
diese dazu verwendet werden, dem Empfänger eine weitere Adresse (Alias)
zuzuteilen.
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Die
Zusammenstellung wird bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
an einen möglichen
Empfänger
aus der Gruppe der Empfänger übermittelt.
Beispielsweise handelt es sich dabei um den E-Mail-Account eines
Adminstrators oder Datenschutzbeauftragten, also an eine zentrale
Stelle, die für
Nachrichtenübermittlung
an eine Hauptadresse dann allgemein zuständig ist. Dieser kann in einer Ausgestaltung
die Auswahl der ihm zuzustellenden Nachrichten anhand der Zusammenstellung
vornehmen, bevor ihm die Nachrichten zugestellt werden. Dadurch
wird die Zustellung zusätzlich
gesichert. Darüber
hinaus kann so gewährleistet
werden, dass der Empfänger über die
Existenz von Nachrichten mit im Ähnlichkeitsbereich
liegender Adressierung informiert wird und deren Nichtzustellung
vom Empfänger abgesegnet
wird. Beispielsweise enthält
die Zusammenstellung weitere Angaben zur Nachricht, wie beispielsweise
eine Betreffsangabe, die dem Empfänger die Auswahl der Nachricht
erleichtern. Beispielsweise kann durch Anklicken einer bestimmten,
in der übermittelten
Zusammenstellung angegebenen Nachricht ein Übermittlungsvorgang der Nachricht ausgelöst werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Sender über
die Nichtzustellung nicht informiert, falls Zusatz nicht existent
und/oder nicht ähnlich
ist. Beispielsweise versendet der Mailserver im Falle, bei dem er
zwar für
die Domain zuständig
ist, er aber anhand des Zusatzes keinen zugehörigen oder ähnlichen Empfänger ermitteln
kann, keine Fehlermeldung an den Sender. Der Sender erhält kein
Feedback bezüglich
seiner Nachricht, insbesondere keine Information über die
nicht vorgenommene Zustellung.
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Durch
diese fehlende Information wird die Adresse wertlos. Werden beispielsweise
Adresslisten durch Suchmaschinen sogenannte „Crawler" oder „Harvester" im Internet erzeugt, lässt sich
deren „Erreichsbarkeitsaussichten" durch das fehlende Feedback
durch negative Zustellungsbenachrichtungen bzw. Fehlermeldungen
nicht mehr abschätzen. Weil
darüber
hinaus die Empfängeradressen
häufig auch
zufällig
generiert werden, sind diese nicht mehr anhand der eingehenden und
erfindungsgemäß nun fehlenden
Fehlermeldungen nicht mehr zu aktualisieren.
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Da
auch die Absenderadresse, die in der Nachricht angegeben sind, in
der Regel ungültig
ist, versucht der Mailserver erfindungsgemäß nicht über längere Zeit hinweg vergeblich,
die Fehlermeldung an den vermeintlichen Sender zuzustellen, was
bei bekannten Systemen dazu führt,
dass auch der normale Betrieb dieser Server verlangsamt wird. Eine Filterung
von nicht zustellbaren Fehlermeldungen ist genauso aufwendig wie
das Filtern von unzustellbaren Nachrichten.
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Damit
stellt das Verfahren eine vergleichsweise effektivere Nachrichtenübermittlung
zur Verfügung,
da die Last, die mit dem Versand ungewollter Nachrichten verbunden
ist, verringert wird, und der Versand ungewollter Nachrichten erschwert
wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung kann Folgendes vorgesehen sein: Ist der Empfänger bzw. Mailserver
für die
Domain nicht zuständig,
d.h. bleiben danach Empfänger-Adressen
mit Hauptadresse übrig,
für die
er aufgrund der Adressierung nicht zuständig sein kann, ermittelt er
in einer Ausgestaltung den zuständigen
Nachrichtenserver, stellt zu diesem Server (oder diesen Servern)
eine Verbindung her und liefert dann seinerseits die Nachricht an
diese(n) Server aus, auf dieselbe Weise, wie er sie selbst bekommen
hat, beispielsweise mit HELO/EHLO, MAIL FROM, RCPT TO und DATA.
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Bei
einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die elektronische Nachricht
zusätzlich
anhand des Inhalts, der Absenderadresse und/oder Übermittlungsverlaufs
ausgefiltert. In einer Ausgestaltung wird wiederum der Empfangsclient
nicht über
die Ausfilterung und Nichtzustellung benachrichtigt. Beispielsweise
kann durch sogenanntes DNS-Lookup die tatsächliche Existenz, des absendenden
Mailservers, der in der Nachricht angegeben ist, überprüft werden.
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Beispielsweise
wird der Inhalt der Nachricht durch intelligente, lernfähige Filter,
wie die sogenannten Bayes-Filter überprüft. Diese stellen einen sehr effektiven
Weg zur Filterung und Kategorisierung von elektronischen Nachrichten
dar. Ihr Prinzip arbeitet nach bedingten Wahrscheinlichkeiten. Man
kann empfangene Nachrichten manuell als ungewollte Nachricht markieren
und löschen.
Dabei wird den jeweiligen Wörtern
aus der Nachricht eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet, mit der sie
ungewollte Nachrichten identifizieren. Verschiedene Untersuchungen
haben die Effektivität
der Bayes-Methode bestätigt.
Beispielsweise sind gemäß einer
Ausgestaltung diese Filter als so genanntes „Plug-In" in die Mail-Client-Programme der Endgeräte implementiert. Darüber hinaus
können
auch weitere heuristische Verfahren angewandt werden.
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Ferner
sind für
die Filtrierung der Nachrichten einzeln oder in Kombination die
folgenden Kriterien ausschlaggebend: Es wird überprüft, ob die in der Absenderadresse
angegebene Domain gefälscht
ist. Dies erfolgt durch sogenanntes DNS-Lookup.
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Es
wird überprüft, ob die
tatsächliche
Absenderadresse, die aus dem Übermittlungsverlauf
ermittelbar ist, (nicht die From: – Adresse) adressierfähig, d.h. „replyfähig" ist.
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Ferner
kann die Absenderadresse mit einer lokalen auf dem Mailserver befindlichen
Liste abgeglichen werden, die Adressen oder Maildomains enthält, von
denen auffallend viele unerwünschte
Mails versandt wurden. Steht die vorliegende Absenderadresse oder
zugehörige
Domain auf der Liste wird die Nachricht ausgefiltert.
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Darüber hinaus
wird der zustellende Nachrichtenserver mit einer öffentlichen
Liste, die beispielsweise im Internet hinterlegt ist, verglichen.
Solche eine, als OSR-Blacklist (Open Spam Relay) bezeichnete Liste
gibt Server an, die als sogenannte Relay-Server zur Übermittlung
solcher unerwünschter
Nachrichten nachweislich missbraucht werden. Wurde die vorliegende
Nachricht gemäß ihrer Übermittlungsgeschichte,
die dem SMTP-Umschlag zu entnehmen ist, von einem dort gelisteten
Server übermittelt,
wird die Nachricht ausgefiltert.
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Bei
einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die elektronische Nachricht
nachträglich
anhand des Inhalts, der Absenderadresse und/oder Übermittlungsverlaufs
ausgefiltert. Durch Vorschalten des zuvor beschriebenen Verfahrens
wird sichergestellt, dass eine „Vorfilterung" aufgrund der Adressierung erfolgt
und die nachgeschalteten Filter die meist aufwendig den Inhalt einzelner
Nachrichten durchsuchen, geringer belastet werden. Unzustellbare
Nachrichten werden so vor vergleichsweise teuren sogenannten Contentfiltern
gestoppt. Dadurch kann Rechenzeit und Speicherbedarf vorteilhaft
reduziert werden. Darüber
hinaus können
insbesondere dann Lizenzkosten eingespart werden, wenn bei den nachgeschalteten
Filtern die Lizenzkosten an die Anzahl der zu filternden Nachrichten
oder an die Anzahl der zur Filterung notwendigen Prozessoren gekoppelt sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erweist sich insbesondere von Vorteil bei Adressierungen bzw. Nachrichtenkonten,
die klassischerweise für den
Kundenkontakt bereit gestellt werden: z.B. Info@domain, support@domain
oder Bestellung@domain.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Computer, auf dem das Verfahren gemäß einer
der vorhergehenden Ausgestaltungen und mit den damit verbundenen
vorteilhaften Wirkungen ausgeführt
wird. Beispielsweise handelt es sich um Switche (z.B. für die SMS
oder VoiceOverIP-Vermittlung). Diese sind beispielsweise in der
Lage die Ähnlichkeit
der Adressierung bzw. Falschadressierung anhand einer im dem Switch
hinterlegten Adressverzeichnis zu ermitteln. Ebenso ist ein Computerprogrammprodukt,
das auf einem Computer die Nachrichtenübermittlung in vorteilhafter
Weise gemäß einer
der vorhergehenden Verfahrensausgestaltungen steuert, Gegenstand
der Erfindung.
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Die 1 und 2 zeigen
einen schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die 1 zeigt
Details der Ähnlichkeitsermittlung und 2 zeigt
das erfindungsgemäße Verfahren
in einer Ausgestaltung bei Verwendung zur Übermittlung von elektronischen
Nachrichten mittels des Internets.