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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsensor gemäss Anspruch
1.
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Zur
Steuerung von Sicherheitssystemen in einem Fahrzeug ist es bekannt,
Messwertaufnehmer zur Erfassung der Beschleunigung, des Körperschalls
oder einer Verformung als Crashsensoren einzusetzen. Ein Zusammenstoss
mit einem Hindernis wird durch die Auswertung der gemessenen Beschleunigung,
des gemessenen Körperschalls
oder einer detektierten Verformung erkannt.
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Eine
Insassenschutzvorrichtung mit einem Körperschallsensor ist beispielsweise
aus der
EP 1 019 271
B1 bekannt. Die Auswertung von Körperschall bei einem Unfall
besitzt den Vorteil, dass ein Zusammenstoss schneller detektiert
werden kann, als bei einer Detektion durch Auswertung der beim Zusammenstoss
auftretenden Beschleunigung, da sich Körperschall über die Fahrzeugstruktur schnell ausbreiten
kann. Bekannte Körperschallsensoren besitzen
jedoch genau eine vorgegebene Empfindlichkeitsrichtung. Zur richtungsabhängigen Detektion eines
Zusammenstosses sind daher wenigstens zwei, entsprechend im Fahrzeug
angeordnete Körperschallsensoren
erforderlich.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fahrzeugsensor vorzuschlagen,
der eine richtungsabhängige
Detektion eines Körperschall
auslösenden
Ereignisses ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsensor mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass in einem
Fahrzeugsensor unterschiedliche richtungsabhängige Sensiercharakteristiken
realisiert werden, die durch Form und Polarisation eines piezoelektrischen Materials,
aus dem ein Messwertaufnehmer des Fahrzeugsensors gebildet ist,
vorgegeben sind. Durch die mindestens zwei richtungsabhängigen Sensiercharakteristiken
wird eine richtungsabhängige
Detektion des Ereignisses ermöglicht,
das den Körperschall
auslöst,
beispielsweise ein Zusammenstoss, wenn der Fahrzeugsensor in einer
Sicherheitsvorrichtung des Fahrzeugs eingesetzt wird. Aber auch
bei der Diagnose des Fahrzeugs beispielsweise von Lagerschäden ist
die richtungsabhängige
Detektion von Vorteil, da sie die Lokalisation der Ursache des Körperschall
auslösenden Ereignisses
im Fahrzeug erleichtert.
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Die
Erfindung betrifft gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
einen Fahrzeugsensor, der Schwingungen im Frequenzbereich des Körperschalls
erfassen kann und einen Messwertaufnehmer umfasst, der aus einem
piezoelektrischen Material gebildet ist. Der Messwertaufnehmer ist
kraft- und/oder
formschlüssig
mit einem Träger
verbunden und besitzt mindestens zwei unterschiedliche und durch
seine geometrische Form und Polarisation vorgegebene richtungsabhängige Sensiercharakteristiken.
Unter einer richtungsabhängigen
Sensiercharakteristik wird insbesondere die Empfindlichkeit und Richtungsabhängigkeit
der Empfindlichkeit des Sensors verstanden. Im Folgenden wird unter
dem Begriff Empfindlichkeitsrichtung eine Richtung der Empfindlichkeit
des Sensors verstanden, unter welcher der Sensor etwa die maximale
Empfindlichkeit aufweist. Gemäß der Erfindung
ist selbstverständlich vorgesehen,
dass der Sensor auch mehrere, d.h. mindestens zwei unterschiedliche
Empfindlichkeitsrichtungen besitzt, so dass eine Lokalisation eines Körperschallschwingungen
verursachenden Ereignisses möglich
ist.
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Die
mindestens zwei unterschiedlichen richtungsabhängigen Sensiercharakteristiken
können beispielsweise
durch Bereiche im piezoelektrischen Material des Messwertaufnehmers
gebildet sein, die unterschiedliche Polarisationsrichtungen besitzen. Beispielsweise
kann eine richtungsabhängige
Sensiercharakteristik einer Polarisationsrichtung entsprechen. Mindestens
zwei Bereiche können
dann im piezoelektrischen Material gebildet sein, deren Polarisationsrichtungen
im Wesentlichen die Empfindlichkeitsrichtungen des Sensors vorgeben.
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Der
Träger
des Sensors kann ein Bestandteil des Fahrzeugsensors sein, der ausgebildet
ist, um mit einer Fahrzeugstruktur derart verbunden zu werden, dass über die
Verbindung Körperschall übertragen
werden kann. Insbesondere sollte die Verbindung kraftschlüssig sein,
um die durch Körperschall erzeugte
Krafteinwirkung effizient auf den Messwertaufnehmer zu übertragen.
Der Träger
kann aber auch selbst ein Bestandteil einer Fahrzeugstruktur, insbesondere
ein tragendes Fahrzeugstrukturteil sein.
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Unterschiedliche
richtungsabhängige
Sensiercharakteristiken können
beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der Träger einen
ersten und einen zweiten Abschnitt aufweist, die einen Winkel einschließen, und
der Messwertaufnehmer sich zumindest teilweise über beide Abschnitte erstreckend mit
dem Träger
verbunden ist und eine vorherrschende Polarisationsrichtung besitzt.
Durch die nichtplanare Formung des Trägers und damit auch des Messwertaufnehmers
werden zwei unterschiedliche Sensiercharakteristiken gebildet, deren
Richtungen etwa den Winkel der beiden Abschnitte des Trägers einschließen.
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Beispielsweise
kann die Verbindung von Messwertaufnehmer und Träger durch eine Klebung oder
einer Kontaktierschicht ausgebildet sein.
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Die
Verbindung von Messwertaufnehmer und Träger kann auch dadurch realisiert
sein, dass der Messwertaufnehmer durch ein Druck-, Aufdampf- oder chemisches
Verfahren, insbesondere einem Sol-Gel- oder Galvanisierverfahren
auf den Träger aufgebracht
ist. Eine derartige Herstellung des Messwertaufnehmers eignet sich
vor allem für
die Massenproduktion in der Automobiltechnik.
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Gemäß einer
Ausführungsform
des Fahrzeugsensors kann das Verhältnis von seiner Längs- zu
seiner Querempfindlichkeit durch die geometrische Form und Polarisation
des Messwertaufnehmers eingestellt sein.
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Ferner
kann die Frequenzcharakteristik des Fahrzeugsensors in seine Längs- und Querrichtung unterschiedlich
eingestellt sein. Dadurch kann beispielsweise eine Art Filterung
in Längs-
und/oder Querrichtung vorgenommen werden.
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Vorzugsweise
ist der Messwertaufnehmer aus polarisiertem Polyvinylidenfluorid – PVDF – oder Blei-Zirkonat-Titanat – PZT – gebildet.
PZT ist ein ploykristallines keramisches Material, das vorteilhafterweise
in unterschiedlichen Formen gefertigt werden kann. Daher eignet
es sich gut zur Herstellung von Messwertaufnehmern mit unterschiedlichen
geometrischen Formen, abhängig
von der gewünschten
Anwendung des Fahrzeugsensors. PVDF ist ein organisches Polymer,
das sich ebenfalls einfach verarbeiten, z.B. in Folien gießen lässt. Ausserdem
kann es in verschiedene Richtungen polarisiert werden. Eine PVDF-Folie
ist ferner flexibel und biegsam und kann daher leicht an unterschiedliche
Aufgabenstellungen wie im vorliegenden Fall angepasst werden.
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Der
Fahrzeugsensor kann zur Erfassung der durch eine longitudinale und/oder
transversale Körperschallwelle
erzeugten Kraft ausgebildet sein, bzw. verwendet werden. Insbesondere
kann er zwei Sensiercharakteristiken besitzen, deren Richtungen
einen insbesondere etwa rechten Winkel einschliessen, um so effizient
wie möglich
Körperschallschwingungen
zu detektieren.
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Vorzugsweise
ist der Fahrzeugsensor gemäß der Erfindung
für den
Einsatz in einer Sicherheitseinrichtung eines Fahrzeugs ausgebildet.
Er kann aber auch für
den Einsatz in einer Diagnoseeinrichtung eines Fahrzeugs ausgebildet
sein.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Sicherheitseinrichtung, insbesondere
ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs, vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs, die
bzw. das mindestens einen Fahrzeugsensor gemäß der Erfindung aufweist.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Diagnoseeinrichtung eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, die mindestens einen Fahrzeugsensor
gemäß der Erfindung
aufweist.
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Schließlich betrifft
die Erfindung die Verwendung eines Fahrzeugsensors gemäß der Erfindung zur
Detektion von Lagerschäden,
Bremsverschleiss, Dröhngeräuschen in
einem Kraftfahrzeug, Anomalien eines Verbrennungsmotors und/oder
Fahrbahnbelägen
und/oder Sachbeschädigungen
(Blechschaden oder Glasbruch).
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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In
der Beschreibung, in den Ansprüchen,
in der Zusammenfassung und in den Zeichnungen werden die in der
hinten angeführten
Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen
verwendet.
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Die
Zeichnungen zeigen in:
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1 den
Aufbau einer piezoelektrischen Schicht, die vier Bereiche mit unterschiedlichen
Polarisationen aufweist, eines Ausführungsbeispiels eines Messwertaufnehmers
eines Fahrzeugsensors gemäß der Erfindung;
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2 eine
dreidimensionale Darstellung der piezoelektrischen Schicht eines
Ausführungsbeispiels
eines Messwertaufnehmers eines Fahrzeugsensors gemäß der Erfindung,
wobei der Messwertaufnehmer zur Normalen der Schicht geneigte richtungsabhängige Sensiercharakteristik
aufweist;
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3 eine
schematische Darstellung des Aufbaus eines Ausführungsbeispiels des Fahrzeugsensors
gemäß der Erfindung,
der auf einer Fahrzeugstruktur montiert ist;
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4 ein
Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugsensors gemäß der Erfindung
mit einem aus polarisiertem PVDF gebildeten Messwertaufnehmer, wobei
der Fahrzeugsensor zwei Sensierchrakteristiken besitzt, deren Richtungen
etwa einen rechten Winkel einschliessen; und
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5 eine
Vorrichtung zur Steuerung einer Sicherheitseinrichtung in einem
Fahrzeug mit einem zentral im Fahrzeug und einem an der Fahrzeugaußenhaut
angebrachten Sensor gemäß der Erfindung.
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1 zeigt
eine piezoelektrische Schicht eines Messwertaufnehmers 3 eines
Fahrzeugsensors, der zur Crashdetektion eingesetzt wird. Die Schicht weist
vier Bereiche 3.21, 3.22, 3.31 und 3.32 mit
unterschiedlichen Formgebungen und Polarisationsrichtungen auf,
wie durch die Pfeile in den Bereichen angedeutet ist. Hierbei ist
das Verhältnis
von Längs- zu
Querempfindlichkeit im Wesentlichen durch die geometrische Form
der Schicht und die Größe sowie Polarisationsrichtung
der einzelnen Bereiche vorgegeben.
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Die
Schicht besitzt eine achtseitige Grundfläche, deren Erstreckung in der
Längsachse
wesentlich grösser
als in der Querachse ist. Die beiden kleineren Bereiche 3.21 und 3.22 liegen
symmetrisch zur Querachse, die beiden grösseren Bereiche 3.31 und 3.32 symmetrisch
zur Längsachse.
Die achsensymmetrischen Bereiche 3.21 und 3.22 sowie 3.31 und 3.32 besitzen
jeweils entgegengesetzte Polarisationrichtungen 3.41 und 3.42 bzw. 3.51 und 3.52.
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Die
sich aufgrund der Formgebung, Grösse und
Polarisationsrichtung der einzelnen Bereich 3.21, 3.22, 3.31 und 3.32 ergebende
richtungsabhängige
Empfindlichkeit 2 des Messwertaufnehmers 3 ist im
Wesentlichen durch die Empfindlichkeiten 2.1 und 2.2 der
Bereiche 3.31 und 3.32 bzw. 3.21 und 3.22 bestimmt.
In Querrichtung besitzt die Schicht eine größere Empfindlichkeit 2.1 als
in Längsrichtung (Empfindlichkeit 2.2),
da die beiden die Empfindlichkeit 2.1 im Wesentlichen bestimmenden
piezoelektrischen Bereiche 3.31 und 3.32 eine
grössere
Fläche als
die beiden die Empfindlichkeit 2.2 im Wesentlichen bestimmenden
piezoelektrischen Bereiche 3.21 und 3.22 und damit
auch grössere
Empfindlichkeit besitzen.
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Durch
Variation der Parameter Polarisation, Flächeninhalt der Bereiche 3.21, 3.22, 3.31 und 3.32 beziehungsweise
deren Verhältnis
zueinander, symmetrische oder asymmetrische Anordnung der Bereiche 3.21, 3.22, 3.31 und 3.32 sowie
Variation in der Kombinationen dieser Parameter lässt sich
die Sensiercharakteristik des Messwertaufnehmers 3 entsprechend
einer geforderten Empfindlichkeit in unterschiedliche Richtungen
vorgegeben.
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2 zeigt
ebenfalls eine piezoelektrische Schicht eines Messwertaufnehmer 3' eines Fahrzeugsensors
zur Crashdetektion. Die piezoelektrische Schicht ist bimorph ausgebildet,
d.h. weist zwei piezoelektrische Schichten 3.61 und 3.62 mit
entgegengesetzten Polarisationsrichtungen 3.71 und 3.72 auf.
Im Unterschied zur in 1 dargestellten Schicht, besitzen
die beiden übereinanderliegenden Schichten
eine etwa quadratische Grundfläche.
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Beide
piezoelektrischen Schichten 3.61 und 3.62 weisen
jeweils eine Polarisationsrichtung 3.71 bzw. 3.72 auf,
die jeweils etwa mit der Achse 4.1 zusammenfällt. Die
Achse 4.1 schließt
wiederum mit der Normalen 4.3 des Messwertaufnehmers 3' einen Winkel 4.4 ein.
Dadurch besitzt der Messwertaufnehmer 3' eine Sensiercharakteristik 4,
die mit einer auf der Normalen 4.3 liegenden Sensiercharakteristik 4.2 ebenfalls
den Winkel 4.4 einschließt. Mit anderen Worten besitzt
der Messwertaufnehmer 3' eine
geneigte Sensiercharakteristik 4, wodurch ein Maximum der
Empfindlichkeit des Messwertaufnehmers 3' etwa auf der geneigten Achse 4.1 liegt.
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Durch
eine Variation des Winkels 4.4 lassen sich nun verschiedene
Richtungen einstellen, in denen der Messwertaufnehmer 3 ein
Maximum seiner Empfindlichkeit aufweist. In Kombination mit der
in 1 dargestellten Ausführungsform und Variation der
geometrischen Parameter und Polarisationen lassen sich unterschiedliche
Sensiercharakteristiken des Messwertaufnehmers 3 einstellen,
die verschiedene Empfindlichkeiten in verschiedenen Richtungen eines
Raumes aufweisen.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass für
die Realisierung des Sensors gemäß der Erfindung
nicht nur piezoelektrische Messwertaufnehmer mit einer bimorphen
Ausbildung der piezoelektrischen Schicht, sondern ebenfalls monomorphe
Ausführungsformen herangezogen
werden können.
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3 zeigt
schematisch den Aufbau eines auf einem Fahrzeugelement 8 angebrachten
Sensors 1 gemäß der Erfindung.
Der Sensor 1 ist mittels eines Trägers 6, hier eine
Klebung kraft- und teilweise formschlüssig an dem Fahrzeugelement 8 montiert.
Auf dem Träger 6 befindet
sich der Messwertaufnehmer 3 und eine Sensor-interne Verarbeitungseinheit 5,
hier eine elektronische Signalverarbeitungsschaltung mit Verstärker zum
Verstärken
der vom Messwertaufnehmer 3 erzeugten Signale. Ein Gehäuse 7 schützt den
Messwertaufnehmer 3 und die Verarbeitungseinheit 5 vor
Umgebungseinflüssen wie
beispielsweise Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.
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Der
Sensor 1 kann nun sowohl eine direkt auf ihn einwirkende
Kraft als auch Körperschall 9, 10, der
durch das Fahrzeugelement 8 weitergeleitet wird, detektieren.
Durch eine geeignete Anordnung der piezoelektrischen Schicht des
Messwertaufnehmers 3, beispielsweise wie in 1 und 2 dargestellt, kann
der Sensor 1 sowohl longitudinalen Körperschall 9 als auch
transversalen Körperschall 10 erfassen,
der bei einem Crashereignis erzeugt wird.
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Die
nicht dargestellten Kontaktschichten oder Kontaktelektroden auf
der piezoelektrischen Schicht sind über Leiterbahnen mit der internen
Verarbeitungseinheit 5 verbunden. Diese Verarbeitungseinheit 5 kann
nun entweder das an den Kontaktschichten oder Kontaktelektroden
gemessene Signal auswerten oder das gemessene Signal nach einer Zwischenverarbeitung
an eine nicht dargestellte externe Verarbeitungseinheit weiterleiten.
Der Verstärker
der Verarbeitungseinheit 5 verstärkt das Messsignal des Sensors
derart, dass sowohl Signalanteile mit hoher Amplitude wie die des
transversalen Körperschalls 9 als
auch mit niedriger Amplitude wie die des longitudinalen Körperschalls 10 ohne Übersteuerung
der Verstärkerschaltung
erfasst werden können.
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Der
Träger 6 ist
aus einem Material hergestellt, das eine gute Übertragung von zu erfassenden Schwingungen
oder Verformungen vom Fahrzeugelement 8 auf den Messwertaufnehmer 3 gewährleistet.
Der piezoelektrische Messwertaufnehmer 3 ist kraft- und
teilweise formschlüssig
mit dem Träger 6 verbunden.
Die kraft- oder formschlüssige
Verbindung wird dadurch realisiert, dass der Messwertaufnehmer mit
einem Druckverfahren, einem Aufdampfverfahren oder einem chemischen
Verfahren auf dem Träger
aufgebracht ist. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es auch vorteilhaft
sein kann, auf den Träger
zu verzichten und den piezoelektrischen Messwertaufnehmer 3 beispielsweise
durch eine Klebung direkt auf das Fahrzeugelement 8 aufzubringen.
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Das
Gehäuse 7 kann
aus Metall oder einem Kunststoff hergestellt sein. Im Falle von
Kunststoff können
der Messwertaufnehmer 5 und die Verarbeitungseinheit 5 auch
in den Kunststoff eingegossen sein, um so einen besonders widerstandsfähigen Fahrzeugsensor
zu schaffen.
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In 4 ist
ein Fahrzeugsensor 1' im
Querschnitt mit einem etwa abgewinkelten Träger 6' dargestellt. Der Träger 6' weist einen
ersten und einen zweiten Abschnitt 6.1 bzw. 6.2 auf.
Beide Abschnitte können
aus gleichen oder auch unterschiedlichen Materialien gebildet sein.
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Beispielsweise
kann das Material des zweiten Abschnitts 6.2 Metall einer
Fahrzeugstruktur und das Material des ersten Abschnitts 6.1 ein
anderes Metall sein, das Teil des Fahrzeugsensors 1' ist. Beide
Abschnitte 61. und 6.2 sind derart abgewinkelt, dass
der Träger 6' im Querschnitt
etwa L-förmig
ausgebildet ist und so ein abgewinkelter Träger 6' gebildet wird. Auf dem Träger 6' ist auf der
Innenseite, d.h. der den kleineren durch die beiden Abschnitte 6.1 und 6.2 eingeschlossenen
Winkel aufweisenden Seite ein aus polarisiertem PVDF gebildeter
Messwertaufnehmer 3'' derart aufgebracht,
dass er zumindest teilweise die beiden Abschnitte 6.1 und 6.2 überdeckt.
Der Messwertaufnehmer 3'' ist kraftschlüssig mit
dem Träger 6' verbunden;
Körperschall
wird dadurch vom Träger 6' im Wesentlichen
ohne Verluste auf den Messwertaufnehmer 3'' übertragen.
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Die
Pfeile im Messwertaufnehmer 3'' verdeutlichen
die vorherrschende und etwa einheitliche Polarisationsrichtung 3.6 des
PVDF. Durch die Biegung des PVDF weist der Messwertaufnehmer 3'' im Wesentlichen eine erste Sensiercharakteristik 4.5 etwa
senkrecht zur flächigen
Erstreckung des ersten Abschnitts 6.2 und eine zweite Sensiercharakteristik 4.6 etwa
senkrecht zur flächigen
Erstreckung des zweiten Abschnitts 6.2 auf. Longitudinale
Anteile von Körperschallwellen,
die sich im zweiten Abschnitt 6.2, z.B. der Fahrzeugstruktur
ausbreiten, können
so vom Messwertaufnehmer 3'' im Wesentlichen
aufgrund der ersten Sensiercharakteristik 4.5 erfasst werden.
Transversale Komponenten der Körperschallwellen
werden über
die Verbindung vom zweiten auf den ersten Abschnitt 6.2 bzw. 6.1 übertragen und
vom Messwertaufnehmer im Wesentlichen aufgrund der zweiten Sensiercharakteristik 4.6 erfasst.
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5 zeigt
schließlich
eine Vorrichtung zur Steuerung einer Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug 11 mit
einem zentral im Fahrzeug, vorzugsweise im oder auf dem Kardantunnel
angebrachten Fahrzeugsensor 13. Die Sicherheitseinrichtung
weist zwei weitere Satellitensensoren 14 und 15 auf,
die im Bereich der beiden vorderen Kotflügel des Fahrzeugs 11 angebracht
und zur Detektion eines Seitencrashes in diesem Bereichen vorgesehen
sind.
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Eine
zentrale Anordnung des Fahrzeugsensors 13 im Fahrzeug 11 zur
Detektion eines Aufpralls hat den Vorteil, dass der Sensor 13 bei
einem Aufprall des Fahrzeugs 11 nicht sofort zerstört wird.
Da sich die Körperschallwellen
weitaus schneller im Fahrzeug ausbreiten und daher früher als
eine Beschleunigungsänderung
detektiert werden können, kann
auch beispielsweise ein Crash in einem Bereich mit einer geringen
Knautschzone noch in einem Zeitraum detektiert werden, der ausreichend
Zeit lässt
für eine
kurze Analyse des Crashes, insbesondere des Crashortes und eine
entsprechend angepasste Auslöseentscheidung.
Die Auslöseentscheidung
wird durch die nahe an der Fahrzeugaußenhaut angebrachten Satellitensensoren 14 und 15 noch
unterstützt,
die beispielsweise Drucksensoren sind.
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- 1,
1'
- Fahrzeugsensor
- 2
- Sensiercharakteristik
- 2.1
- Sensiercharakteristik
in Längsrichtung
- 2.2
- Sensiercharakteristik
in Querrichtung
- 3,
3', 3''
- Messwertaufnehmer
- 3.21,
3.22
- erste
Bereiche der piezoelektrischen Schicht des
-
- Messwertaufnehmers
- 3.31,
3.32
- zweite
Bereiche der piezoelektrischen Schicht des
-
- Messwertaufnehmers
- 3.41,
3.42
- Polarisationsrichtungen
der ersten Bereiche 3.21, 3.22
- 3.51,
3.52
- Polarisationsrichtungen
der zweiten Bereiche 3.31, 3.32
- 3.6
- vorherrschende
Polarisationsrichtung des Messwertaufnehmers
-
-
3''
- 3.71,
3.72
- Polarisationsrichtungen
der zweiten Bereiche 3.31, 3.32
- 4
- Sensiercharakteristik
des Messwertaufnehmers 3'
- 4.1
- gegenüber der
Normalen 4.3 des Messwertaufnehmers 3'
-
- geneigte
Achse der Sensiercharakteristik 4
- 4.2
- Sensiercharakteristik
eines Messwertaufnehmers mit einer
-
- Polarisationsrichtung
etwa parallel zur Normalen
- 4.3
- Normale
des Messwertaufnehmers
- 4.4
- Winkel
zwischen den Achsen 4.1 und 4.3
- 4.5
- erste
Sensiercharakteristik des Messwertaufnehmers 3''
- 4.6
- zweite
Sensiercharakteristik des Messwertaufnehmers 3''
- 5
- Verarbeitungseinheit
- 6,
6'
- Träger
- 6.1
- erster
Abschnitt des Trägers 6'
- 6.2
- zweiter
Abschnitt des Trägers 6'
- 7
- Gehäuse
- 8
- Fahrzeugelement
- 9
- longitudinaler
Körperschall
- 10
- transversaler
Körperschall
- 11
- Fahrzeug
- 12
- Steuergerät für ein Insassenschutzsystem
- 13
- zentral
im Fahrzeug angeordneter Fahrzeugsensor
- 14,
15
- Satellitensensoren