-
Die
Erfindung betrifft ein Hardtop-Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug mit wenigstens
zwei Dachteilen nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten
Art. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Cabriolet-Fahrzeug.
-
Gattungsgemäße Hardtop-Verdecke
für Cabriolet-Fahrzeuge
sind aus der
DE 101
37 037 C2 oder
DE
101 37 048 C2 bekannt. Hierbei wird eine zwischen zwei
C-Säulen
eines hinteren Dachteils angeordnete Heckscheibe bei der Ablegebewegung
der Dachteile gegenüber
den C-Säulen
verschwenkt und gegensinnig zu den C-Säulen
und damit gleichsinnig zu dem vorderen Dachteil im Kofferraum des
Fahrzeugs abgelegt. Eine derartige Lösung hat sich in der Praxis
bewährt
und ermöglicht
ein größeres nutzbares
Kofferraumvolumen. Allerdings ist bei diesen bekannten Hardtops
die Anbindung der Heckscheibe an die Dachkinematik über einen
Zwangsführungshebel
problematisch, da dieser Hebel während
der Ablegebewegung einen sehr großen Winkel von annähernd 180° zurücklegen
muss und daher sowohl in der geschlossenen als auch in der geöffneten
Dachposition annähernd
eine Totpunktlage dieses Zwangsführungshebels
vorliegt. Dadurch kann in den Endlagen nicht die notwendige Kraft
auf die beteiligten Bauteile aufgebracht werden, um eine ausreichende
Dichtheit zu gewährleisten
und ein Klappern zu vermeiden. Aus diesem Grund sind bei den bekannten
Hardtops zusätzliche
Verriegelungselemente erforderlich. Zwar ist auf diese Weise eine
praxisgerechte und für
eine Serienfertigung durchaus geeignete Ausführung der Hardtops möglich, allerdings
machen diese Verriegelungseinrichtungen zum einen einen zusätzlichen
Aufwand erforderlich und die bekannten Lösungen stoßen, wenn derartige Hardtops
für größere Fahrzeuge,
insbesondere für Fahrzeuge
mit zwei hintereinander angeordneten Sitzreihen, verwendet werden
sollen, auch bei Verwendung von zusätzlichen Verriegelungselementen an
ihre Grenzen.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hardtop-Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug
mit einem aus jeweiligen C-Säulen
und einem mittleren, gegenüber
den C-Säulen
verschwenkbaren Dachelement bestehenden hinteren Dachteil zu schaffen,
bei dem in beiden Endlagen eine ausreichend hohe Kraft auf das mittlere
Dachelement aufgebracht werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
-
Durch
die beiden Viergelenke, über
die das mittlere Dachelement mit den jeweiligen C-Säulen gelenkig
verbunden ist, ergibt sich bei der Ablegebewegung der Dachteile
eine kombinierte Dreh- und Translationsbewegung für das mittlere
Dachelement, sodass das mittlere Dachelement gleichsinnig zu dem
vorderen Dachteil abgelegt werden kann. Dadurch ist im abgelegten
Zustand eine einfache Verschachtelung bei gleichzeitig sehr hoher
Packdichte der einzelnen Dachelemente gegeben.
-
Für die das
mittlere Dachelement ansteuernden Hebel ist auf diese Weise ein
erheblich geringerer zurückzulegender
Winkel erforderlich, sodass in den Endlagen des Dachelements sehr
hohe Kräfte auf
die verwendeten Dichtungen und hohe Losbrechmomente erreicht werden
können,
die ohne zusätzliche
Bauteile eine sichere und praxistaugliche Konfiguration des erfindungsgemäßen Hardtop-Verdecks gewährleisten.
-
Insbesondere
für Cabriolet-Fahrzeuge,
die zwei hintereinander angeordnete Sitzreihen aufweisen und daher
relativ große
und damit entsprechend schwere Dachteile erforderlich machen, ist die
erfindungsgemäße Lösung sehr
gut geeignet. Allgemein ermöglicht
die Anbindung des mittleren Dachelements an die C-Säulen über die Viergelenke eine sehr
große
Freiheit bezüglich
der Funktion und des Designs des Hardtop-Verdecks und damit eine
entsprechende Variantenvielfalt.
-
Eine
einfache Anbindung des Viergelenks an die Ablegebewegung des Hardtop-Verdecks
ergibt sich, wenn die beiden Viergelenke über einen jeweiligen Steuerhebel
mit einem der Dachteile verbunden sind.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die
beiden Viergelenke jeweils zwei Hebel aufweisen, die jeweils an
einem Ende an einem jeweiligen Drehpunkt mit den C-Säulen und
jeweils an dem anderen Ende an einem jeweiligen Drehpunkt mit dem
mittleren Dachelement verbunden sind. Diese Ausführung stellt eine einfache
Konfiguration des erfindungsgemäßen Viergelenks
dar.
-
Ein
Cabriolet-Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Hardtop-Verdeck ist in Anspruch 9 angegeben.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
-
Dabei
zeigen:
-
1 ein
Cabriolet-Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Hardtop-Verdeck in seiner
geschlossenen Stellung;
-
2 einen
Schnitt durch das erfindungsgemäße Hardtop-Verdeck in der Stellung
gemäß 1;
-
3 das
Hardtop-Verdeck aus 2 in einer ersten Zwischenstellung;
-
4 das
Hardtop-Verdeck aus 2 und 3 in einer
zweiten Zwischenstellung; und
-
5 das
Hardtop-Verdeck aus 2 in seiner abgelegten Stellung.
-
1 zeigt
ein Cabriolet-Fahrzeug 1 mit einem Hardtop-Verdeck 2,
welches zwei Dachteile, nämlich
ein vorderes Dachteil 3 und ein hinteres Dachteil 4,
aufweist. Hierbei weist das hintere Dachteil 4 zwei C-Säulen 5 sowie
ein zwischen den beiden C-Säulen 5 angeordnetes,
mit den C-Säulen 5 gelenkig
verbundenes, mittleres Dachelement 6 auf. Die Bezeichnung „mittleres" Dachelement 6 bezieht
sich hierbei auf die Anordnung desselben in Querrichtung des Cabriolet-Fahrzeugs 1,
wohingegen die Bezeichnungen „vorderes" Dachteil 3 und „hinteres" Dachteil 4 auf
die Längsrichtung
des Cabriolet-Fahrzeugs 1 bezogen sind. Das Hardtop-Verdeck 2 ist,
wie zu einem späteren
Zeitpunkt näher
erläutert,
zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten Dachposition verstellbar
bzw. bewegbar.
-
Zusätzlich zu
dem im vorliegenden Fall vorzugsweise aus Metall bestehenden mittleren
Dachelement 6 ist zwischen den C-Säulen 5 eine
in einer im wesentlichen senkrecht zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Ebene
angeordnete Heckscheibe 7 vorgesehen, die in einer Linearführung 8 geführt ist und
mittels einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung unabhängig von
den beiden Dachteilen 3 und 4 in dieselbe abgesenkt
werden kann. Dieses Öffnen der
Heckscheibe 7 ist auch in der in 1 dargestellten
geschlossenen Dachposition möglich,
in der sich das Hardtop-Verdeck 2 von einem Windschutzscheibenrahmen 9 einer
Windschutzscheibe 10 des Cabriolet-Fahrzeugs 1 zu
einem Verdeckablageraum bzw. Kofferraum 11 desselben erstreckt.
In der geöffneten
bzw. abgelegten Dachposition befinden sich die beiden Dachteile 3 und 4 des
Hardtop-Verdecks 2 in dem Kofferraum 11. Die Linearführung 8 befindet sich
dabei in einem Randbereich des Kofferraums 11, im vorliegenden Fall
in dem einem Innenraum 12 des Cabriolet-Fahrzeugs 1 zugewandten
Bereich desselben. Gegebenenfalls könnte auch auf die den Platzbedarf
innerhalb des Kofferraum 11 verringernde, in senkrechter
Richtung verstaubare Heckscheibe 7 verzichtet werden, wenn
das mittlere Dachelement 6 über die gesamte Länge der
C-Säulen 5 verlaufen und
vorzugsweise aus Glas bestehen würde.
-
Zwischen
dem mittleren Dachelement 6 und der Heckscheibe 7 ist
ein in Querrichtung des Cabriolet-Fahrzeugs 1 verlaufendes
Dichtprofil 13 vorgesehen, welches fest mit dem mittleren
Dachelement 6 verbunden sein kann und in welches die Heckscheibe 7 in
ihrem geschlossenen Zustand eingreift. Hierdurch ist eine ausreichende
Abdichtung der Heckscheibe 7 gewährleistet. In diesem Zusammenhang
kann das Dichtprofil 13 in der Art eines Spoilers ausgebildet
sein.
-
Das
vordere Dachteil 3 weist bei der dargestellten Ausführungsform
des Hardtop-Verdecks 2 zwei seitliche Dachholme 14 auf,
mit denen ein hinterer Dachabschnitt 15a des vorderen Dachteils 3 starr verbunden
ist. Des weiteren weist das vordere Dachteil 3 einen gelenkig
mit den seitlichen Dachholmen 14 verbundenen, vorderen
Dachabschnitt 15b auf, der in nicht dargestellter Weise
bei der Ablegebewegung des Hardtop-Verdecks 2 gegenüber dem
starren hinteren Dachabschnitt 15a verschwenkt wird. Auf
diese Weise ergibt sich ein geringeres Packmaß für das Hardtop-Verdeck 2 in
dem Kofferraum 11 des Cabriolet-Fahrzeugs 1 und
das Hardtop-Verdeck 2 ist damit vor allem für Fahrzeuge
mit zwei Sitzreihen, wie dies beim vorliegenden Cabriolet-Fahrzeug 1 der Fall
ist, geeignet. Gegebenenfalls könnte
das vordere Dachteil 2 jedoch auch einteilig ausgebildet
sein.
-
Die 2 bis 5 zeigen
mittels jeweiliger Schnittdarstellungen die Anbindung des mittleren Dachelements 6 an
die seitlichen C-Säulen 5 des
hinteren Dachteils 4. Hierbei ist aus Übersichtlichkeitsgründen jeweils
lediglich eine Seite des Hardtop-Verdecks 2 dargestellt,
es ist jedoch offensichtlich, dass die in Querrichtung des Cabriolet-Fahrzeugs 1 gegenüberliegende
Seite des Hardtop-Verdecks 2 identisch bzw. spiegelbildlich
ausgebildet ist.
-
Dabei
ist erkennbar, dass das mittlere Dachelement 6 über jeweilige
Viergelenke 16 mit den beiden C-Säulen 5 gelenkig verbunden
ist. Das Viergelenk 16 weist zwei Hebel 17 und 18 auf,
die jeweils an einem Ende an einem jeweiligen Drehpunkt 17a und 18a mit
einer Konsole 19 verbunden sind, die starr an der jeweiligen
C-Säule 5 angebracht
ist. An dem jeweils anderen Ende sind die beiden Hebel 17 und 18 an
einem jeweiligen Drehpunkt 17b bzw. 18b mit dem mittleren
Dachelement 6 verbunden.
-
Der
Antrieb der Viergelenke 16 erfolgt über einen jeweiligen Steuerhebel 20,
der an einem Drehpunkt 20a mit dem Hebel 17 des
Viergelenks 16 und an dem gegenüberliegenden Ende an einem
Drehpunkt 20b mit einer Konsole 21 des vorderen
Dachteils 3 gelenkig verbunden ist. Die Konsole 21 ist
hierbei starr an dem vorderen Dachteil 3 angebracht.
-
Im
vorliegenden Fall erfolgt der Antrieb des vorderen Dachteils 3 über eine
zwischen den beiden Dachteilen 3 und 4 angeordnete
Antriebseinrichtung 22, die lediglich mittels eines gestrichelten
Kreises angedeutet ist und als hydraulischer oder elektrischer Drehantrieb
ausgeführt
ist. Hierbei ist erkennbar, dass der Drehpunkt 20b des
Steuerhebels 20 mit der Konsole 21 des vorderen
Dachteils 3 ebenso einen Abstand von dem Punkt, an dem
die Antriebseinrichtung 22 an dem vorderen Dachteil 3 angreift,
wie der Drehpunkt 20a des Steuerhebels 20 an dem
Hebel 17 einen Abstand von dem Drehpunkt 17a des Hebels 17 mit
der Konsole 19 der C-Säulen 5 aufweist.
Auf diese Weise ergibt sich in beiden Fällen die für das Aufbringen einer ausreichenden
Kraft auf die beteiligten Bauteile notwendige Hebelwirkung.
-
Aus
dem in den 2 bis 5 dargestellten
Bewegungsablauf des Hardtop-Verdecks von seiner Geschlossenstellung
in seine abgelegte Stellung wird deutlich, dass mittels des Viergelenks 16 das mittlere
Dachelement 6 gegensinnig zu den C-Säulen 5 bewegt
und gleichsinnig mit dem vorderen Dachteil 3 abgelegt wird.
Durch das hierfür
eingesetzte Viergelenk 16 führt das mittlere Dachelement 6 dabei
jedoch nicht nur eine Dreh- sondern auch eine Translationsbewegung
gegenüber
den C-Säulen 5 aus,
sodass sich ein entsprechend hoher Aushub des mittleren Dachelements 6 ergibt,
welcher für eine
platzsparende Ablage desselben vorteilhaft ist. Hierbei ist der
von dem Steuerhebel 20 angetriebene Hebel 17 für die Translations-
und der als Schlepphebel ausgeführte
Hebel 18 für
die Rotationsbewegung zuständig.
-
Der
Steuerhebel 20 greift dabei sowohl in der 2 dargestellten
Geschlossenstellung als auch in der in 5 dargestellten
abgelegten Stellung des Hardtop-Verdecks 2 über das
Viergelenk 16 derart an dem mittleren Dachelement 6 an,
dass stets hohe Abdichtkräfte
bzw. Losbrechmomente des mittleren Dachelements gewährleistet
sind. Insbesondere in der geschlossenen Stellung ist eine solche
Abdichtung des mittleren Dachelements 6 gegenüber den C-Säulen 5 erforderlich,
um eine ausreichende Abdichtung des Hardtop-Verdecks 2 zu
erreichen.
-
Die
oben beschriebene Konfiguration der Viergelenke 16 ist
für das
dargestellte und beschriebene Hardtop-Verdeck 2 konzipiert
und könnte
bei einer anderen Geometrie eines anderen Verdecks entsprechend
angepasst werden.