Es
ist nun eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine aufwandsgünstige und
flächensparende
Korrosionsschutzstromeinspeisung für Zweidrahtleitungssysteme
zu schaffen.
Diese
Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung für einen Leitungstest und zum
Einspeisen eines Korrosionsschutzstromes in eine Zweidrahtleitung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Demgemäß weist
die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
einen steuerbaren Rampengenerator zum Bereitstellen einer Rampenspannung auf,
mindestens eine erste Testimpedanz, welche an eine erste Leitung
der Zweidrahtleitung angeschlossen ist, und eine zweite Testimpedanz,
welche an eine zweite Leitung der Zweidrahtleitung angeschlossen
ist. Es ist mindestens ein erster und ein zweiter steuerbarer Schalter
zum Schalten der Rampenspannung an die erste und zweite Testimpedanz
vorgesehen, eine programmierbare Steuereinrichtung zum Steuern des
Rampengenerators und der steuerbaren Schalter, wobei die Steuereinrichtung
die steuerbaren Schalter und den Rampengenerator derart steuert,
dass die Rampenspannung zum Erzeugen eines Korrosionsschutzstromes
an die Zweidrahtleitung angekoppelt ist. Dabei schaltet die Steuereinrichtung
ferner die erste und/oder zweite Testimpedanz zum Leitungstest an
die erste und/oder zweite Leitung.
Eine
wesentliche, der Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin,
einen Korrosionsschutzgleichstrom mittels des Rampengenerators und
der Testimpedanzen in die Leiterschleife der Zweidrahtleitung zu
koppeln, wobei die Testimpedanzen, welche beispielsweise als Widerstände ausgelegt
sein können,
einzeln schaltbar sind. Das ermöglicht
auch bei einem Leitungstest, bei dem Testsignale von einem DSL-Transceiver
in die Zweidrahtleitung eingekoppelt werden, Leitungsfehler zu erkennen,
die sowohl symmetrischer oder unsymmetrischer Natur sein können, wie
beispielsweise eine an Masse gelegte Einzelleitung. Dies ist insbesondere
bei vollständig
digital ausgeführten
Systemen (ADL; ADL = All Digital Loop) vorteilhaft, da kein galvanisch
an die Zweidrahtleitung gekoppeltes, analoges Fernsprechsystem angeschlossen
ist, mittels dessen ein Leitungstest durchgeführt werden kann. Da die DSL-Einrichtungen in
der Regel über
einen Transformator nichtgalvanisch an das entsprechende Leitungspaar
gekoppelt sind, sind ohne erfindungsgemäße Testimpedanzen lediglich
symmetrische Leitungsfehler, wie eine überbrückte Zweidrahtleitung, in einem
Leitungstest detektierbar. Erfindungsgemäß sind nun sowohl die Schutzstromeinspeisung
wie auch das Zuschalten von Testimpedanzen als Hilfsmittel zum Leitungstest
mit einem einzigen Chip realisierbar.
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schaltungsanordnung sind die
programmierbare Steuereinrichtung, der Rampengenerator und die steuerbaren
Schalter als ein integrierter Halbleiterbaustein ausgeführt, und
die Testimpedanzen sind als diskrete Widerstände ausgeführt.
Durch
die diskrete Form der Testimpedanzen als Widerstände entsteht innerhalb der
integrierten Schaltung kaum Verlustleistung, sodass beispielsweise
mehrere erfindungsgemäße Schaltungsanordnungen
auf einem Halbleiterchip untergebracht werden können und somit eine Vielzahl
von Zweidrahtleitungen bedienen können. Im Vergleich zum Stand der
Technik, bei dem in der Regel integrierte Stromquellen verwendet
werden, ist eine erfindungsgemäße integrierte
Ausführungsform
verlustleistungsärmer.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist
ein erster nichtschaltbarer, hochohmiger Einspeisewiderstand an
die erste Leitung und ein zweiter nichtschaltbarer, hochohmiger
Einspeisewiderstand an die zweite Leitung verbunden zum Einspeisen
des Korrosionsschutzstromes in eine Leiterschleife der Zweidrahtleitung.
Um bestimmten Testanforderungen an die Dimensionierung der Testimpedanzen
zu genügen,
kann es notwendig sein, über
hochohmige Einspeisewiderstände
den Sealing-Strom einzukoppeln und für den Leitungstest eher niedrigohmige Testimpedanzen
an die Leitungen zu schalten.
Bevorzugterweise
ist der Rampengenerator derart gesteuert, dass eine Rampenspannung
eines jeweiligen ansteigenden Rampenspannungssignals zeitlich derart
ansteigt, dass keine Oberwellen des Rampenspannungssignals in einen
DSL-Frequenzbereich fallen. Damit durch das Einspeisen des Korrosionsschutzstromes
eine Datenübertragung über die
Zweidrahtleitung nicht gestört
wird, sollten insbesondere beim Einschalten bzw. Hochfahren der Rampenspannung
keine Frequenzen im DSL-Frequenzbereich
erzeugt werden, bzw. das entsprechende Rampenspannungssignal sollte
in ihrem Fourierspektrum nur geringe, nicht störende Frequenzanteile im Übertragungsbereich
der jeweiligen Datenübertragungsanwendung
aufweisen.
Vorzugsweise
ist eine Mehrzahl von ersten und zweiten Testimpedanzen mit unterschiedlichen Impedanzwerten
vorgesehen. So können
nacheinander verschiedene Widerstände auch an die Einzelleitungen
der Zweidrahtleitung angelegt werden und so insbesondere asymmetrische
Störungen
der Zweidrahtleitung detektiert werden.
Dazu
müssen
vorzugsweise zum Leitungstest durch die Steuereinrichtung nacheinander
verschiedene Testimpedanzen an die Leitungen der Zweidrahtleitungen
geschaltet werden, wobei die jeweilige Testimpedanz an ein Referenzpotenzial,
eine weitere Testimpedanz oder den Rampengenerator geschaltet ist.
Durch das Einkoppeln einer bekannten Störung, nämlich einer Testimpedanz an
einem bekannten Referenzpotenzial, ist durch eine angeschlossene
DSL-Einrichtung ein zunächst
unbekannter Fehler an der Zweidrahtleitung erkennbar.
Vorzugsweise
ist ein interner Steuerbus zum Steuern der steuerbaren Schalter
in dem Halbleiterbaustein vorgesehen.
Ferner
schafft die Erfindung ein DSL-System zum Übertragen von Daten über mindestens
eine Zweidrahtleitung mit einem über
einen Transformator an die Zweidrahtleitung gekoppelten DSL-Transceiver,
einer DSL-Steuereinrichtung und mindestens einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
wobei die DSL-Steuereinrichtung über einen
DSL-Steuerbus die Steuereinrichtung der Schaltungsanordnung steuert,
zum Testen der Zweidrahtleitung Testsignale in die Zweidrahtleitung
einkoppelt, und die von dem DSL-Transceiver empfangenen DSL-Signale
von der Zweidrahtleitung auswertet.
In
dem erfindungsgemäßen DSL-System kann
vorteilhaft eine Vielzahl der Schaltungsanordnungen auf einer Linecard
mit einem Linecard-Controller als DSL-Steuereinrichtung angeordnet
sein.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des DSL-Systems
ist mindestens eine weitere erste Testimpedanz an eine erste Leitung
einer weiteren Zweidrahtleitung angeschlossen ist, und eine weitere
zweite Testimpedanz an eine zweite Leitung der weiteren Zweidrahtleitung
angeschlossen ist; es sind mindestens ein erster und zweiter weiterer steuerbarer
Schalter zum Schalten der Rampenspannung an die erste und zweite
weitere Testimpedanz vorgesehen. Dabei steuert die Steuereinrichtung
der mindestens einen erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung als
zentrale Steuereinrichtung die steu erbaren Schalter und weiteren
steuerbaren Schalter, und der Rampengenerator der mindestens einen
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
liefert als zentraler Rampenspannungsgenerator eine Rampenspannung.
Somit
lassen sich mittels des derart ausgeführten DSL-Systems aufwandsgünstig viele
Zweidrahtleitungen mit Korrosionsschutzströmen versehen und Leitungstests
durchführen.
Ferner
werden vorzugsweise zum Erkennen eines unsymmetrischen Leitungsfehlers
der jeweiligen Zweidrahtleitung nacheinander verschiedene Testimpedanzen
und Testsignale an die Zweidrahtleitung gekoppelt. In einem derartigen
erfindungsgemäßen DSL-System können Mehrkanalbausteine
mit günstigen
Gehäusen
verwendet werden, da in den erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen kaum Verlustleistung
entsteht. Vielmehr sind auch aufwandsgünstig die Testimpedanzen als
Widerstände diskret
ausgeführt
und an den entsprechenden Halbleiterchip angekoppelt. Obwohl in
dem erfindungsgemäßen DSL-System
der DSL-Transceiver über einen Transformator,
welcher einen Hochpass darstellt, an die Zweidrahtleitung angekoppelt
ist, sind auch unsymmetrische Fehler in der Zweidrahtleitung erkennbar,
da erfindungsgemäß durch
den Linecard-Controller die Steuereinrichtungen der integrierten
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen
programmiert bzw. gesteuert werden und so einzeln Testimpedanzen
an einzelne Zweidrahtleitungen schaltbar sind.
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der
folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren.
Es
zeigt dabei:
1 eine
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung;
und
2 ein
erfindungsgemäßes DSL-System.
Sofern
nicht anders angegeben ist, sind in den Figuren gleiche oder funktionsgleiche
Bauelemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 1 gezeigt.
Es
ist eine Zweidrahtleitung a, b dargestellt, welche einen Blitzschutz 2 durchläuft und
auf der Vermittlungsstellenseite an einen Transformator 3 geführt ist.
An den Transformator 3 ist ein DSL-Transceiver 4 angeschlossen.
Dabei dient der Transformator 3 im Wesentlichen als Hochpass
und weist auf einer ersten Wicklungsseite in Serie geschaltete Induktivitäten 5, 6 und
eine Kapazität 7 auf.
Der Transformator 3 weist ebenfalls auf der zweiten Wicklungsseite
in Serie geschaltete Induktivitäten 8, 9 und
eine Kapazität 10 auf.
Das eigentliche DSL-System bzw. der DSL-Transceiver 4 ist
somit galvanisch von der Zweidrahtleitung a, b entkoppelt.
Die
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 1 weist
einen steuerbaren Rampengenerator 11 zum Bereitstellen
einer Rampenspannung VR an zwei Spannungsanschlüssen 12, 13 auf,
einen ersten steuerbaren Schalter 14, der zwischen dem
ersten Spannungsanschluss 12 und einem Testanschluss 15 geschaltet
ist, und weist einen zweiten steuerbaren Schalter 16, der
zwischen dem zweiten Spannungsanschluss 13 und einem zweiten
Testanschluss 17 geschaltet ist, auf. Die beiden steuerbaren Schalter 14, 16 und
der Rampengenerator 11 sind von einer programmierbaren
Steuereinrichtung 18 gesteuert, welche entsprechende Steuersignale CT1,
CT2, CT3 an die Schalter 14, 16 und den Rampengenerator 11 liefert.
In
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die programmierbare Steuereinrichtung 18, die steuerbaren
Schalter 14, 16 und der Rampengenerator 11 auf
einem Halbleiterbaustein 19 integriert ausgeführt. Diesem
Halbleiterbaustein sind Versorgungsspannungspotenziale VDD und GND über entsprechende
Versorgungsspannungsanschlüsse 20, 21 zugeführt. Üblicherweise
werden die Versorgungsspannung VBAT = –48 V und GND = 0 V bzw. Masse
verwendet, da diese häufig
zur Speisung von Telefon-Zweidrahtleitungen verwendet werden. In der
Regel wird in DSL-Anwendungen auch eine niedrigere zweite Versorgungsspannnung
VDD von etwa 3,3 V vorgehalten, die hier an einen weiteren Anschluss 104 geführt ist.
Diese niedrigere Spannung VDD wird vorteilhaft zur Spannungsversorgung
der Steuereinrichtung 18 und der Schalter 14, 16 verwendet,
während
die Rampenspannung günstig
aus der Batteriespannung VBAT gewonnen wird. Es sind jedoch auch
alternative Spannungskombinationen denkbar oder speziellen Spannungsquellen
einssetzbar.
Zwischen
dem ersten Testanschluss 15 und der ersten Einzelleitung
a der Zweidrahtleitung a, b ist ein erster Widerstand 22 als
Testimpedanz geschaltet, und zwischen dem zweiten Testanschluss 17 und
der zweiten Einzelleitung b der Zweidrahtleitung a, b ist ein zweiter
Widerstand 23 als Testimpedanz geschaltet.
Die
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 1 erfüllt vorteilhafterweise
zwei Funktionen, nämlich
zum einen die Einspeisung eines Korrosionsschutzstromes in die Leiterschleife
a, b, und andererseits erlaubt sie das effiziente Testen der Leiterschleife
auf Leitungsfehler.
Zum
Einspeisen eines Korrosionsschutzstromes sind die beiden steuerbaren
Schalter 14, 16 geschlossen, und der Rampengenerator 11 erzeugt
an seinen Spannungsanschlüssen 12, 13 eine
langsam ansteigende Spannung VR, welche einen Stromfluss über den
ersten Widerstand 22 in die zweite Einzelleitung b, über ein
hier nicht dargestelltes Teilnehmermodem mit einem vorgegebenen
Abschlusswiderstand, die zweite Einzelleitung a und den zweiten
Widerstand 23 erzeugt. Dieser Korrosionsschutzstrom ist
ein Gleichstrom, der eventuell niedergeschlagene Schmutz- oder Oxidschichten
auf oder an den Zweidrahtleitungen a, b an Kontaktstellen durchschlägt und somit
eine gute elektrische Leitung wiederherstellt. Derartige Kontaktstellen
treten insbesondere an Steckverbindungen auf, oder allgemein bei
Materialwechseln, beispielsweise von Kupfer auf Legierungen oder
Edelmetalle, in der Zweidrahtschleife. Ohne einen derartigen Gleichstrom
zum Korrosionsschutz, welcher regelmäßig durch die Steuereinrichtung 18 in
die Leiterschleife a, b eingespeist wird, könnten derartige isolierende
dünne Schichten
zu Leitungsfehlern führen. Üblicherweise
genügt
das Hochfahren des Sealing-Stromes bzw. Korrosionsschutzstromes
für einige
Minuten pro Tag.
Die
Signalform der Rampenspannung muss dabei so gewählt werden, dass keine hochfrequenten Anteile
bzw. Oberwellen des entsprechenden Rampenspannungssignals in Frequenzbereichen
von Datenübertragungsverfahren
auftreten, welche so eine gleichzeitige Datenübertragung stören könnten. Dazu
können
auch sinusförmig
ansteigende Signalformen oder andere bekannte, einfach hochfahrbare und
generierbare Signalformen gewählt
werden. Nur beispielhaft seien hier exponentielle, lineare oder quadratisch
wachsende Rampenspannungen genannt.
Üblicherweise
besitzen die Zweidrahtleitungen a, b hinsichtlich ihrer Datenübertragungsfunktion bereits
bestimmte Rauschwerte von beispielsweise –140 dBm/Hz, also eine extrem
geringe Leistungsdichte, als Rauschen. Die Signalform der Rampenspannung
muss daher so gewählt
werden, dass Hochfrequenzanteile des Rampenspannungssignals maximal
eine derartige Leistungsdichte auf der Zweidrahtleitung verursachen.
Erfindungsgemäß dient
die Schaltungsanordnung 1 außerdem zum Unterstützen eines
Leitungstestes beispielsweise durch den DSL-Transceiver 4.
In diesem Fall sendet der DSL-Transceiver 4 Testsignale
in die Zweidrahtleitung a, b über
den Transformator 3 und empfängt Echosignale. Falls die Zweidrahtleitung
gestört
ist, beispielsweise durch eine symmetrische Störung wie eine Überbrückung zwischen
den beiden Einzelleitungen a, b der Zweidrahtleitung a, b, verändert sich
die Impedanz, welche durch den DSL-Transceiver 4 erfasst
werden kann. Da der DSL-Transceiver 4 jedoch nichtgalvanisch
an die Leiterschleife a, b gekoppelt ist, sind unsymmetrische Störungen,
wie beispielsweise die Kopplung nur einer der Einzelleitungen a,
b auf ein Störpotenzial, beispielsweise
Masse über
einen Störwiderstand, nicht
zu erkennen. Dies kann jedoch erfindungsgemäß durch Einkopplung der Testimpedanzen
bzw. der zwei Widerstände 22, 23 erfolgen.
Die bekannt dimensionierten Widerstände 22, 23 erzeugen
nämlich
bekannte Impedanzänderungen
der Zweidrahtleitung a, b. Da die Widerstände 22, 23 durch
die steuerbaren Schalter 14, 16 des integrierten
Teils 19 der Schaltungsanordnung 1 einzeln schaltbar
sind, sind auch unsymmetrische Störeinflüsse auf die Leiterschleife
a, b detektierbar. Besonders deutlich werden die Vorteile der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung 1 im
Einsatz mit einem DSL-System.
Ein
erfindungsgemäßes DSL-System 100 ist in 2 dargestellt.
Das
DSL-System 100 weist einen DSL-Transceiver 4,
einen Transformator 3 und eine Blitzschutzvorrichtung 2 auf,
welche an die Zweidrahtleitung a, b gekoppelt sind. Teilnehmerseitig
TS ist ein hier als Abschlusswiderstand 101 dargestelltes
Teilnehmermodem an die Zweidrahtleitung a, b gekoppelt. Es ist eine
als integrierter Halbleiterchip ausgeführte erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 19 vorgesehen,
welche einen ersten, zweiten und dritten Versorgungsspannungsanschluss 20, 21, 104 aufweist,
an die eine Batteriespannung VBAT, eine niedrigere, zweite Versorgungsspannung
VDD und Masse GDN angeschlossen sind.
Der
Halbleiterbaustein 19 weist ferner eine programmierbare
Steuereinrichtung 18 auf, einen Rampengenerator 11 und
eine Vielzahl von ersten steuerbaren Schaltern 114, 114', 114'' und zweiten steuerbaren Schaltern 116, 116', 116''. Die steuerbaren Schalter werden über einen
internen Steuerbus CTR von der Steuereinrichtung 18 angesteuert.
Die
steuerbaren Schalter sind hier derart angeordnet, dass an erste
und zweite Testanschlüsse 115, 115', 115'', 117, 117', 117'' die Rampenspannung VR schaltbar
ist, welche von dem Rampenspannungsgenerator 11 an Spannungsanschlüssen 12, 13 geliefert
wird. Ferner können
jeweils erste und zweite Schalter 114, 116, 114', 116', 114'', 116'' die jeweiligen
Testanschlüsse 115, 117, 115', 117', 115'', 117'' miteinander
verbinden. Es lässt
sich über
die steuerbaren Schalter 114, 114', 114'', 116, 116', 116'' auch GND Masse an die Testanschlüsse 115, 115', 115'', 117, 117', 117'' schalten.
Zwischen
den ersten Testanschlüssen 115, 115', 115'' und der ersten Leitung a der Zweidrahtleitung
a, b ist jeweils ein Widerstand 122, 122', 122'' als Testimpedanz geschaltet. Zwischen
den zweiten Testanschlüssen 117, 117', 117'' und der zweiten Leitung b der
Zweidrahtleitung a, b ist jeweils ein zweiter Widerstand 123, 123', 123'' ebenfalls als Testimpedanzen verbunden.
Die Widerstände 122, 123, 122', 123', 122'', 123'' weisen
hier jeweils paarweise gleiche Impedanzen auf.
Ferner
ist die Rampenspannung VR direkt an zwei Rampenspannungsanschlüssen 124, 125 des integrierten
Teils 19 der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung abgreifbar.
Es ist somit ein erster nichtschaltbarer, hochohmiger Einspeisewiderstand 126 zwischen
dem ersten Rampenspannungsanschluss 124 und der ersten
Leitung a und ein zweiter Einspeisewiderstand 127 zwischen
dem zweiten Rampenspannungsanschluss 125 und der zweiten Leitung
b der Zweidrahtleitung a, b verbunden.
Die
Widerstände 122, 122', 122'', 123, 123', 123'', 126, 127 sind
hier diskret ausgeführt,
um eine mögliche
Verlustleistung günstig
abzuführen.
Dadurch lässt
sich der integrierte Teil 19 besonders effizient in einem
Halbleiterchip ausfüh ren.
Schließlich ist
eine DSL-Steuereinrichtung 102 vorgesehen, die sowohl den
DSL-Transceiver 4 als auch die Steuereinrichtung 18 steuert.
Erfindungsgemäß lassen
sich auch mehrere Schaltungsanordnungen auf einer Linecard anordnen,
welche dann eine Vielzahl von Zweidrahtleitungen bedient bzw. sowohl
mit einem Korrosionsschutzstrom versorgt als auch diese qualifiziert
bzw. Leitungstests durchführt.
In der 2 ist dies lediglich angedeutet. Ein zentraler
Linecard-Controller steuert dann als DSL-Steuereinrichtung 102 die
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen
zum Leitungstest und zum Einspeisen der Korrosionsschutzströme in die
jeweiligen Zweidrahtleitungen. Die entsprechenden programmierbaren
Steuereinrichtungen 18, Rampengeneratoren 11 und
steuerbaren Schalter 114, 114', 114'', 116, 116', 116'' sind dann als ein einzelner integrierter
Halbleiterbaustein 19, 119, 120 ausgeführt.
In
dem in 2 dargestellten DSL-System 100 wird von
der DSL-Steuereinrichtung 102 der Transceiver 3 angewiesen,
Testsignale in die entsprechende Zweidrahtleitung a, b einzukoppeln, während von
der Steuereinrichtung 18 gesteuert verschiedene Testimpedanzen 122, 122', 122'', 123, 123', 123'' an die Leitungen a, b der Zweidrahtleitung a,
b angekoppelt werden oder paarweise miteinander verbunden werden,
wodurch die Zweidrahtleitungen über
die jeweilige erste und zweite Testimpedanz 122, 123 überbrückt sind.
Letzteres schlägt
sich in einer veränderten
Impedanz der Zweidrahtleitung a, b nieder und ruft Echosignale hervor,
welche von dem Transceiver 4 wiederum erkannt werden.
Ferner
lässt sich
durch Zuschalten einzelner Widerstände bzw. einzelner Testimpedanzen
auch feststellen, ob unsymmetrische Leitungsfehler vorliegen. Beispielsweise
ist es möglich,
nacheinander verschieden große
Testimpedanzen an nur eine der beiden Leitungen der Zweidrahtleitung
a, b anzukoppeln bzw. nur eine der Leitungen über eine Testimpedanz an Masse
zu legen.
Um
während
eines Leitungstests bestimmte Fehler ausfindig zu machen, sind in
vielen Fällen
besonders niedrige Testimpedanzen erforderlich. Diese eignen sich
nicht immer für
die Einspeisung des Korrosionsschutzstromes, da möglicherweise
eine zu hohe Stromstärke
erzeugt wird. Deshalb sind in der hier dargestellten Ausführungsform
die beiden hochohmig ausgestalteten Einspeisewiderstände 126, 127 vorgesehen,
welche beispielsweise bei einem typischen Abschlusswiderstand 101 von
10 kΩ in
einem Teilnehmermodem einen Korrosionsschutzstrom von etwa 2 mA
hervorrufen. Die Einspeisewiderstände 126, 127 sind
ferner so hochohmig gewählt,
dass sie keine der beiden Einzelleitungen a, b nennenswert über den
Rampengenerator 11 verbinden oder die Impedanz der Zweidrahtleitung
a, b ändern.
Die
Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung
oder das erfindungsgemäße DSL-System
ermöglicht
es also, aufwandsgünstig
die Einspeisung von Korrosionsschutzströmen vorzunehmen und mittels
Ankoppeln von Testimpedanzen eine Qualifizierung der Zweidrahtleitungen
einfach zu gestalten. Durch die Kombination eines gesteuerten, integriert ausgeführten Rampengenerators
mit externen Testimpedanzen und Einspeisewiderständen können Linecards mit einfach
herzustellenden Chips bestückt
werden, welche wegen der geringen Verlustleistung der integriert
ausgeführten
Schaltungsteile einfach herstellbar sind. Die Erfindung eignet sich
besonders für
neuartige, vollständig
digital ausgeführte Systeme,
welche prinzipiell keine galvanische Ankopplung mehr mit der Zweidrahtleitung
aufweisen, wie dies früher
in Telefonvermittlungsstellen der Fall war.
Obgleich
die vorliegende Erfindung vorstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art
und Weise modifizierbar. Der Rampengenerator muss nicht zwingend ei nen
linearen Spannungsanstieg als Rampenspannungssignal liefern, sondern
kann ebenso andere Signalformen erzeugen, welche keine hochfrequenten Oberwellen
enthalten, die die Datenübertragung
auf der Zweidrahtleitung stören
könnten.
Ferner
ist die erfindungsgemäße Schaltung derart
modifizierbar, dass eine zentrale Steuereinrichtung und ein zentraler
Rampengenerator einen Mehrzahl von steuerbaren Schaltern steuern
bzw. eine Rampenspannung für
eine Mehrzahl von Zweidrahtleitungen erzeugt. Dann kann eine integrierte Schaltung
ausgebildet werden, an welche diskrete Testimpedanzen und gegebenenfalls
Einspeisewiderstände
angeschlossen sind, die an entsprechende Zweidrahtleitungen gekoppelt
werden. Dabei ist beispielsweise denkbar, dass pro Leitungspaar
zwei Schaltbare Testwiederstände
und zwei Einspeisewiderstände
vorgesehen sind.
Die
Erfindung ist auch nicht auf ein DSL-System beschränkt, sondern
lässt sich
prinzipiell in allen denkbaren Zweidrahtleitungssystemen einsetzen.