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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Visualisierung von Zusatzdaten
auf Basis von in einem Druckprodukt gedruckter Daten nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Druckprodukt
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
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Aus
der
DE 100 00 664
A1 sowie der
DE
100 14 695 A1 sind Verfahren zur Visualisierung von dynamischen
Zusatzdaten auf Basis von in einem Druckprodukt gedruckter, statischer
Daten bekannt. Gemäß der
DE 100 00 664 A1 wird
eine optische Leseeinrichtung auf ein Druckprodukt gerichtet und nimmt
dabei am Druckprodukt eine gedruckte Internet-Adresse auf, auf Basis
derer entsprechende Internet-Seiten zur Visualisierung dynamischer
Zusatzdaten anwählbar
sind. Bei dem in der
DE
100 00 664 A1 beschriebenen Verfahren ist es erforderlich,
auf bzw. in ein Druckprodukt Internet-Adressen zu drucken, auf Basis
derer dann die dynamischen Zusatzdaten durch Anwählen der entsprechenden Internet-Seiten
visualisiert werden können.
Bei den Internet-Adressen handelt es sich um codierte Daten, die nicht
der druckseitigen Information eines Lesers dienen und unter entsprechender
Veränderung
bzw. Gestaltung des Druckprodukts als zusätzliche statische Daten auf
das Druckprodukt gedruckt werden müssen. Hierdurch erhöht sich
der Aufwand für
die Herstellung eines Druckprodukts, was insgesamt von Nachteil
ist. Gleiches gilt für
das in der
DE 100
14 695 A1 beschriebene Verfahren, bei welchem ebenfalls zum
Beispiel als Barcodes ausgebildete, codierte Daten, die nicht der
druckseitigen Information eines Lesers dienen, auf ein Druckprodukt
gedruckt werden müssen,
um auf Basis dieser codierten, statischen Daten dynamische Zusatzdaten
zu visualisieren.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde,
ein neuartiges Verfahren zur Visualisierung von Zusatzdaten auf
Basis von in einem Druckprodukt gedruckter Bilddaten selbst zu schaffen.
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Dieses
Problem wird durch ein Verfahren zur Visualisierung von Zusatzdaten
auf Basis von in einem Druckprodukt gedruckter Daten gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die
optische Leseinrichtung auf in das Druckprodukt gedruckte, uncodierte
statische Daten gerichtet.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird erstmals vorgeschlagen, dynamische Zusatzdaten zur Ergänzung von
in einem Druckprodukt gedruckter, statischer Daten auf Basis von
in dem Druckprodukt gedruckter, uncodierter Daten vorzunehmen. Mit einer
optischen Leseeinrichtung werden am Druckprodukt uncodierte, statische
Daten aufgenommen, welche der visuellen Betrachtung bzw. druckseitigen Information
eines Lesers dienende Bilddaten sowie gegebenenfalls Textdaten enthalten.
Zusätzlich
zu diesen, ohnehin für
das Druckprodukt zu druckenden, statischen Daten müssen keinerlei
das Druckbild des Druckprodukts verändernde Internet-Adressen oder
sonstige codierte Daten, die nicht der druckseitigen Information
eines Lesers dienen, in das Druckprodukt gedruckt werden.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden in der optischen
Leseeinrichtung die an dem Druckprodukt aufgenommenen Daten ausgewertet
und mit in Datenbanken bereitgehaltenen, drucktechnischen oder auch
anderen verfügbaren
Datenbankeinträgen
verglichen, die von der optischen Leseeinrichtung anwählbar sind,
wobei dann, wenn eine Übereinstimmung
mit einem Datenbankeintrag festgestellt wird, dynamische Zusatzdaten angezeigt
bzw. visualisiert werden. Vorzugsweise sind Datenbanken, welche
die dynamischen Zusatzdaten bereithalten, von der optischen Leseeinrichtung
auf Basis des Vergleichs der in der optischen Leseeinrichtung ausgewerteten
Daten mit den drucktechnischen und sonstigen Datenbankeinträgen anwählbar.
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Das
erfindungsgemäße Druckprodukt
ist in Anspruch 10 definiert.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
ein schematisiertes Blockschaltbild zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahren
zur Visualisierung von Zusatzdaten auf Basis von in einem Druckprodukt
gedruckter Daten; und
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2:
ein weiteres schematisiertes Blockschaltbild zur Verdeutlichung
des erfindungsgemäßen Verfahren
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Druckprodukts.
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Nachfolgend
wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 und 2 in
größerem Detail
beschrieben.
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1 verdeutlicht
mit einem Block 10 stark schematisiert die aus dem Stand
der Technik bekannten Vorgehensweise bei der Herstellung eines Druckprodukts.
Dabei soll nachfolgend davon ausgegangen werden, dass gemäß Block 11 zum
Beispiel von einem Inseratkunden in das Druckprodukt zu druckende
Bilddaten sowie gegebenenfalls Textdaten in einem Ursprungsdatenformat,
zum Beispiel in einem PDF-Datenformat, vorgegeben werden. In einer
Druckerei werden dann diese gemäß Block 11 vorgegebenen
Bilddaten in einer sogenannten Druckvorstufe aufbereitet, um zum
Drucken eines Druckprodukts erforderliche Druckplatten herzustellen.
In der Druckvorstufe erfolgt unter anderem gemäß Block 12 eine Rasterung
sowie Farbseparation der zu druckenden, statischen Bilddaten sowie
gegebenenfalls Textdaten, wobei auf Basis dieser Druckvorstufedaten
gemäß Block 13 die
Druckformen hergestellt werden, die gemäß Block 14 in einem
Druckprozess zum Drucken eines Druckerzeugnisses 15 verwendet
werden.
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Wie 1 entnommen
werden kann, werden die gemäß Block 11 zum
Beispiel im PDF-Datenformat vorgegebenen Bilddaten sowie gegebenenfalls
Textdaten in einer Datenbank 15 und die gemäß Block 12 erzeugten
Druckvorstufedaten in einer Datenbank 16 abgelegt sowie
bereitgehalten.
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Neben
der Erzeugung von Druckvorstufedaten gemäß Block 12, die gemäß Block 13 zur
Herstellung von Druckformen verwendet werden, können des weiteren die in Block 11 vorgegebenen
Bilddaten gemäß Block 17 aufbereitet
werden, um aus den vorgegebenen Bilddaten sowie gegebenenfalls Textdaten
im Ursprungsdatenformat sogenannte niedrig aufgelöste Daten
(low resolution data) bereitzustellen, die gemäß Block 18 zu einer
Farbvoreinstellung im Druckprozess gemäß Block 14 verwendet
werden können.
Gemäß 1 werden
auch die in Block 17 erzeugten, niedrig aufgelösten Daten
in einer Datenbank 19 abgelegt bzw. bereitgehalten.
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Das
gemäß Block 10 hergestellte
Druckprodukt 15 enthält
statische Daten, die der visuellen Betrachtung bzw. druckseitigen
Information eines Lesers 20 dienen. Bei diesen Daten handelt
es sich um statische, uncodierte Daten. Im Sinne der hier vorliegenden
Erfindung wird nun vorgeschlagen, mithilfe einer optischen Leseeinrichtung 21 in
das Druckprodukt gedruckte, uncodierte statische Daten zu erfassen
und auf Basis dieser erfassten, uncodierten statischen Daten in
einer Ausgabeeinrichtung 22 dynamische Zusatzdaten zu visualisieren.
Bei der optischen Leseeinrichtung 21 handelt es sich im
gezeigten Ausführungsbeispiel
um ein Fotohandy bzw. ein Mobiltelefon mit Fotofunktion. Es kann
aber auch jede andere optische Leseeinrichtung zum Einsatz kommen.
Bei der Ausgabeeinrichtung 22 handelt es sich im gezeigten
Ausführungsbeispiel
im einen Computer. Auch hier kann jede andere Ausgabeeinrichtung,
mithilfe derer dynamische Zusatzdaten empfangen und angezeigt werden
können,
verwendet werden.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Leseeinrichtung 21 gleichzeitig
auch als Ausgabeeinrichtung dienen kann. So liegt es im Sinne der
hier vorliegenden Erfindung, dass zum Beispiel mit einer als Fotohandy
ausgestalteten Leseeinrichtung an einem Druckprodukt uncodierte
statische Daten aufgenommen werden, auf Basis derer dann auf dem
ebenfalls als Ausgabeeinrichtung dienenden Fotohandy dynamische
Zusatzdaten angezeigt werden. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung
können
demnach die Leseeinrichtung 21 sowie die Ausgabeeinrichtung 22 als
getrennte Geräte
ausgeführt sein.
Ebenso liegt es im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, die Leseeinrichtung 21 sowie
die Ausgabeeinrichtung 22 in einem einzigen Gerät zu kombinieren.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung werden demnach in das Druckprodukt 15 gedruckte, uncodierte
statische Daten, die eigentlich der druckseitigen Information eines
Lesers dienen, mit einer optischen Leseeinrichtung 21 erfasst,
wobei die erfassten Daten in der optischen Leseeinrichtung oder auch
extern der Leseeinrichtung durch eine Bildverarbeitungssoftware
ausgewertet werden. Die Auswahl einer geeigneten Bildverarbeitungssoftware
obliegt dem hier angesprochenen Fachmann.
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Das
Ergebnis dieser in der Leseeinrichtung 21 oder extern vorgenommenen
Auswertung wird dann im Sinne der hier vorliegenden Erfindung mit Datenbankeinträgen verglichen.
Bei den Datenbankeinträgen,
mit denen die in der Leseeinrichtung 21 ausgewerteten Daten
verglichen werden, handelt es sich gemäß 1 um drucktechnische
oder sonstige Datenbankeinträge,
die in den Datenbanken 15, 16 bzw. 19 bereitgehalten
werden. Die Datenbanken 15, 16 bzw. 19 können dabei über die
optische Leseeinrichtung 21, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Mobiltelefon mit Fotofunktion ausgestaltet ist, angewählt werden.
Das Anwählen
erfolgt über
die von einem Telefonprovider bereitgestellten Kommunikationskanäle.
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Der
Vergleich zwischen den in der optischen Leseeinrichtung 21 ausgewerteten
Daten und den Datenbankeinträgen
der Datenbanken 15, 16 bzw. 19 ist in 1 durch
einen Block 23 visualisiert. Wird bei diesem Vergleich
eine Übereinstimmung
mit einem Datenbankeintrag festgestellt, so werden in einer Datenbank 24 bereitgehaltene,
dynamische Zusatzdaten in der Ausgabeeinrichtung 22 visualisiert.
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Die
Datenbanken 24, in welchen dynamische Zusatzdaten bereitgehalten
werden, sind dabei von der optischen Leseeinrichtung 21 auf
Basis des in Block 23 vorgenommenen Vergleichs zwischen den
in der optischen Leseeinrichtung 21 ausgewerteten Daten
und den in den Datenbanken 15, 16 bzw. 19 bereitgehaltenen,
drucktechnischen Datenbankeinträgen
anwählbar.
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Des
weiteren ist über
die Leseeinrichtung 21 die Ausgabeeinrichtung 22,
auf welcher die dynamischen Zusatzdaten visualisiert werden sollen,
anwählt
bzw. definierbar. Hierbei kann, wie bereits erwähnt, als Ausgabeeinrichtung 22 ein
von der Leseeinrichtung 21 getrennt ausgebildetes Gerät angewählt werden,
oder es wird die Leseinrichtung selbst als Ausgabeeinrichtung angewählt.
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Nach
einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der hier vorliegenden
Erfindung kann das Druckprodukt 15 ein druckprodukteigenes
Display 25 aufweisen. Das druckprodukteigene Display 25 kann fest
oder trennbar mit dem Druckprodukt 15 verbunden sein. Das
Display 25 ist vorzugsweise als drucktechnisch hergestelltes
OLED (Organic Light Emitting Diode)-Display ausgebildet. Dem OLED-Display 25 ist
dabei ein Empfänger 26 zugeordnet,
um im Display 25 zu visualisierende, dynamische Zusatzdaten
zu empfangen. Weiterhin kann dem OLED-Display 25 als Stromversorgung
eine Batterie zugeordnet sein.
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Das
druckprodukteigene Display 25 dient der Visualisierung
von dynamischen Zusatzdaten im Sinne des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens.
So werden am Druckprodukt 15 mit der optischen Leseeinrichtung 21 uncodierte
sta tische Bilddaten 27 erfasst bzw. aufgenommen und in
der optischen Leseeinrichtung 21 ausgewertet. Die in der optischen
Leseeinrichtung 21 ausgewerteten Daten werden dann im Sinne
der Erfindung mit Datenbankeinträgen
der Datenbanken 15, 16 bzw. 19 verglichen,
wobei die jeweiligen Datenbanken über die optische Leseeinrichtung 21 anwählbar und über von
einem Provider bereitgestellte Kommunikationskanäle zugreifbar sind. Dann, wenn
eine Übereinstimmung mit
einem Datenbankeintrag festgestellt wird, werden in der Datenbank 24 bereitgestellte,
dynamische Zusatzdaten an die Lesseinrichtung 21 übermittelt,
die diese dann an den Empfänger 26 des
druckprodukteigenen Displays 25 weiterleitet. Im druckprodukteigenen
Display 25 sind dann entsprechende dynamische Zusatzdaten 28 visualisierbar.
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- 10
- Block
- 11
- Block
- 12
- Block
- 13
- Block
- 14
- Block
- 15
- Datenbank
- 16
- Datenbank
- 17
- Block
- 18
- Block
- 19
- Datenbank
- 20
- Leser
- 21
- Leseeinrichtung
- 22
- Ausgabeeinrichtung
- 23
- Block
- 24
- Datenbank
- 25
- Display
- 26
- Empfänger
- 27
- statische
Daten
- 28
- dynamische
Zusatzdaten