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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung der Bildung von
Ablagerungen an Rohrträgerplatten
von Rohrbündel-Wärmeaustauschern nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Verbindungsarmatur zur
Durchführung
des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Nebenanspruchs 4.
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Es
ist bekannt, jeweils zwei benachbarte, im Wesentlichen parallel
angeordnete, in Reihe geschaltete Rohrbündel von Rohrbündel-Wärmeaustauschern,
wie sie beispielsweise aus der
DE 94 03 913 U1 bekannt sind, jeweils über 180
Grad-Rohrbogen miteinander
zu verbinden (siehe auch WO 20041051 174 A1 oder WO 20041083 761
A1). In den dort gewählten
Darstellungen sind die in Frage kommenden Verbindungsbogen jeweils
nur zur Hälfte
dargestellt.
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Um
den Abstand benachbarter Rohrbündel und
damit die Bauhöhe
des Rohrbündel-Wärmeaustauschers
möglichst
gering halten zu können,
werden die vorgenannten Verbindungsbogen in der Regel hinsichtlich
ihres Durchtrittsquerschnittes ein bis zwei Nennweiten kleiner als
der erweiterte Durchtrittsquerschnitt des Austauscherflansches,
mit dem der jeweilige Verbindungsbogen an der Rohrträgerplatte befestigt
ist, ausgeführt,
da bekanntlich bei einem Rohrbogen das Verhältnis zwischen Krümmungsradius
und Rohrdurchmesser einen bestimmten Wert nicht unterschreiten darf.
Dieser Nenndurchtrittsquerschnitt des Verbindungsbogens wird in
der Regel annähernd
so groß wie
der Gesamtdurchtrittsquerschnitt aller parallel durchströmten Innenrohre eines
Rohrbündels
gewählt
(siehe hierzu auch 1 zum
Stand der Technik). Aufgrund dieser Dimensionierung ist die Fließgeschwindigkeit
im Verbindungsbogen nahezu identisch mit jener in den parallel durchströmten Innenrohren.
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In
den 2a und 2b zum Stand der Technik wird
ein Verbindungsbogen dargestellt, bei dem der Übergangsbereich zwischen dem
vorgenannten erweiterten Durchtrittsquerschnitt und dem Nenndurchtrittsquerschnitt
ausschließlich
im Anschlussflansch des Verbindungsbogens und dort entweder durchgehend
konisch oder aber zunächst
zylindrisch und dann anschließend
mit einem konischen Übergang ausgeführt ist.
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Weiterhin
ist es bekannt, den Übergang
vom erweiterten Durchtrittsquerschnitt zum reduzierten Durchtrittsquerschnitt
ausschließlich
im rohrförmigen Bogenteil
des Verbindungsbogens zu verwirklichen. Hierzu wird bei letzterem
im Bereich zwischen den beiden Anschlussflanschen der Durchtrittsquerschnitt
stetig verringert und dabei oval ausgeformt, so dass dieser Bogen
dann aufgrund des reduzierten Querschnittes mit einem reduzierten
und damit die Bauhöhe
verringernden Krümmungsradius
ausgeführt
werden kann, falls die Krümmungsebene
in die Ebene der kurzen Querschnittsabmessung gelegt wird.
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Den
vorstehend kurz umrissenen Lösungen hinsichtlich
der Strömungsführung im
Verbindungsbogen ist eines gemeinsam, dass nämlich die Durchtrittsquerschnitte,
in Strömungsrichtung
gesehen, zunächst
stetig verringert und anschließend
wieder stetig erweitert werden. Es wird hier jeweils eine Lösung angestrebt,
bei der die Strömungsverluste
im Verbindungsbogen möglichst
klein gehalten werden und gleichzeitig durch den reduzierten Rohrquerschnitt ein
diesem Rohrquerschnitt entsprechend reduzierter Krümmungsradius
des Verbindungsbogens und damit eine entsprechend reduzierte Bauhöhe realisiert
ist.
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Die
bekannten Lösungen
sind hinsichtlich der Ausgestaltung des Verbindungsbogens im Rahmen
der einzuhaltenden Randbedingungen strömungstechnisch optimiert. Es
muss jedoch zur Kenntnis genommen werden, dass sich bei der Erhitzung
von Milch zur Erzeugung einer verlängert haltbaren Trinkmilch
im Rahmen des sog. UHT- (Ultra-Hoch Temperatur) oder des ESL-Erhitzerverfahrens
(Extentent Shelf Life) auf der Rohrträgerplatte sowohl an der angeströmten als
auch an der abgeströmten
Seite über
den Verlauf der Produktionszeit Ablagerungen bil den, die die Standzeit
der Erhitzeranlagen und hier insbesondere der in Frage kommenden
Rohrbündel-Wärmeaustauscher
verringern. Derartige Ablagerungen sind zwar bei der Reinigung der
Erhitzeranlagen abreinigbar, sie wirken sich jedoch, wie vorstehend
erwähnt,
nachteilig auf die Standzeit aus.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
und eine Verbindungsarmatur zu schaffen, mit denen der Bildung von
Ablagerungen sowohl auf der angeströmten Seite als auch auf der
abgeströmten
Seite der Rohrträgerplatten
wirksam entgegengewirkt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Eine Verbindungsarmatur zur Durchführung des Verfahrens ist durch
die Merkmale des Nebenanspruchs 4 gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausführungsformen
des vorgeschlagenen Verfahrens bzw. der Verbindungsarmatur sind
Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Der
grundlegende erfinderische Gedanke besteht darin, im Gegensatz zu
den bislang beschrittenen Wegen, einen die jeweiligen Innenrohre
durchströmenden
Produktstrom, der, wenn er die Innenrohre an der Rohrträgerplatte
verlässt
(Austrittsbereich), zu einem austretenden Produktstrom wird und,
bevor er in die Innenrohre im Bereich der Rohrträgerplatte eintritt (Eintrittsbereich),
zu einem eintretenden Produktstrom wird, im Bereich der 180 Grad-Umlenkung
nicht möglichst
strömungsgünstig zu
handhaben und zu führen,
sondern bewusst und planmäßig Turbulenzen
und Wirbel in diesem Austritts- und Eintrittsbereich zu erzeugen.
Diese Turbulenzen und Wirbel üben
durch turbulenten Queraustausch einen abreinigenden Effekt auf die
jeweilige Rohrträgerplatte
aus.
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Hierzu
sieht das vorgeschlagene Verfahren vor, dass der austretende Produktstrom
auf seinem weiteren Strömungsweg
in dem Austrittsbereich aus dem vorgeordneten Rohrbündel eine
erste unstetige Querschnittserweiterung erfährt und dass er unstetig erstmals
im Wesentlichen senkrecht umgelenkt und beschleunigt wird. Mit der
erhöhten
Geschwindigkeit nach der unstetigen Umlenkung wird er bis in seinen Eintrittsbereich
zu dem nachgeordneten Rohrbündel quer
verbracht. Dort erfährt
er als eintretender Produktstrom eine zweite unstetige Querschnittserweiterung
und er wird ein weiteres mal unstetig und im Wesentlichen senkrecht
umgelenkt, um dann den Eintrittsbereich über die Innenrohre des nachgeordneten Rohrbündels zu
verlassen.
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Die
angeströmte
Rohrträgerplatte
erfährt durch
die Turbulenzen und Wirbel im vorgeordneten Eintrittsbereich, wie
dies nachvollziehbar ist, deutlich geringere Ablagerungen als mit
Anordnungen nach dem Stand der Technik. Es kann hier jedoch vermerkt werden,
dass dieser Reinigungseffekt in überraschender
Weise auch an der abgeströmten
Rohrträgerplatte
gleichermaßen
zu verzeichnen ist, wo sozusagen die erzeugten Turbulenzen und Verwirbelungen
quasi, in Strömungsrichtung
gesehen, rückwirkend
die gewünschte
Wirkung entfalten.
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Es
liegt auf der Hand, dass die unstetige zweimalige 90 Grad-Umlenkung
druckverlustbehafteter ist als beispielsweise die stetige 180 Grad-Umlenkung
in Verbindungsbogen nach dem Stand der Technik. Darüber hinaus
ergeben sich durch die beiden unstetigen Querschnittserweiterungen
sog. Carnotsche Stoßverluste,
wobei in der Gesamtbilanz der Druckverluste zu berücksichtigen
ist, dass sich im Eintritts- und Austrittsbereich, der gegenüber Lösungen nach
dem Stand der Technik jeweils deutlich vergrößert ist, ein geringerer Druckverlust
einstellt, als bislang bei Lösungen
nach dem Stand der Technik verzeichnet. Insgesamt gesehen wiegen
die deutlich verringerten Ablagerungen auf der jeweiligen Rohrträgerplatte,
die unter vergleichbaren Bedingungen etwa 70% geringer sind als
bei herkömmlichen
Verbindungsbogen, den insgesamt etwas höheren Druckverlust bei weitem
auf.
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Da
die Querverbindung zwischen dem Austritts- und dem Eintrittsbereich
im Wesentlichen frei gestaltet werden kann, da hier keine querschnittsabhängigen Krümmungsradien
mehr einzuhalten sind, kann nunmehr die Strömungsge schwindigkeit in diesem
Bereich in Grenzen frei bestimmt werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht diesbezüglich
vor, dass die erhöhte Geschwindigkeit
einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit
im Innenrohr im Wesentlichen entspricht.
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Die
vorstehend erwähnte
Verwirbelung im Ein- und Austrittsbereich, die die Neigung zur Bildung von
Ablagerungen signifikant reduziert, wird durch die unstetige 90
Grad-Umlenkung einerseits aus dem erweiterten Austrittsbereich und
andererseits in den erweiterten Eintrittsbereich in Verbindung mit
der jeweiligen unstetigen Querschnittserweiterung deutlich befördert. Um
diesen Einfluss zu verstärken,
sieht eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung
vor, dass die querorientierte Verbringung der Produktströmung vom
austretenden zum eintretenden Produktstrom, wobei es sich bei dieser Querströmung im
Wesentlichen um eine lineare Parallelströmung handelt, so nah wie konstruktiv
möglich an
die beiden benachbarten Rohrträgerplatten
herangeführt
ist.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird durch eine Verbindungsarmatur realisiert, die die produktdurchströmten Innenrohre
jeweils zweier benachbarter, im Wesentlichen parallel angeordneter,
in Reihe geschalteter Rohrbündel
im Bereich der jeweiligen Rohrträgerplatte
dadurch erfindungsgemäß miteinander
verbindet, dass jeder Rohrträgerplatte
eine erste oder zweite Wirbelkammer zugeordnet ist, dass die erste
und die zweite Wirbelkammer einen gegenüber einem Gesamtdurchtrittsquerschnitt
aller parallel durchströmten
Innenrohre erweiterten Durchtrittsquerschnitt aufweist, und dass
die erste und die zweite Wirbelkammer mit einem im Wesentlichen
sich linear erstreckenden Verbindungskanal strömungsdurchlässig miteinander verbunden
sind, der senkrecht zur Längsachse
der Rohrbündel
orientiert ist und einen gegenüber
dem erweiterten Durchtrittsquerschnitt reduzierten Durchtrittsquerschnitt
aufweist.
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Es
hat sich in diesem Zusammenhang als vorteilhaft erwiesen, wenn der
erweiterte Durchtrittsquerschnitt etwa ein bis zwei Nennweiten größer als der
Gesamtdurchtrittsquerschnitt aller parallel durchströmten Innenrohre
ausgeführt
ist.
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Es
ist weiterhin mit Blick auf die der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe zielführend,
wenn der reduzierte Durchtrittsquerschnitt gleich oder annähernd gleich
dem Gesamtdurchtrittsquerschnitt aller parallel durchströmten Innenrohre
ausgeführt
ist.
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Die
Erfindung schlägt
mit Blick auf die Ausgestaltung der Verbindungsarmatur eine Ausführungsform
vor, bei der die erste und die zweite Wirbelkammer jeweils topfförmig mit
einem mantelförmigen
Kammergehäuse
und einem im Wesentlichen ebenen Kammerboden ausgeführt ist,
bei der an dem dem Kammerboden abgewandten offenen Ende ein zur
Rohrträgerplatte
hin abdichtbarer Kammerflansch angeordnet ist, bei der im mantelförmigen Kammergehäuse ein
Kammeranschluss vorgesehen ist und bei der der jeweilige Kammeranschluss
mit einem Verbindungsgehäuse
verbunden ist.
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Die
vorstehend kurz umrissene Ausführungsform
legt sich noch nicht auf spezielle Querschnittsausgestaltungen mit
Blick auf kreisförmige, quadratische
oder rechteckförmige
Durchtrittsquerschnitte fest, sondern sie gibt Hinweise auf geometrische
Grundformen, die zu verwirklichen sind. Dabei ist es strömungstechnisch
von Vorteil, sowohl mit Blick auf eine beschleunigte Strömung zwischen
den Wirbelkammern als auch mit Blick auf die jeweilige, in Strömungsrichtung
gesehen, unstetige Querschnittserweiterung, wenn, wie dies vorgesehen
ist, der jeweilige Kammeranschluss relativ kurz ausgeführt und
wenn er darüber
hinaus, was die Druckverluste reduziert, wenigstens innenseitig
gerundet ausgebildet ist.
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Die
erfindungsgemäße Verbindungsarmatur ist
gemäß einem
weiteren Vorschlag relativ einfach aus Halbzeugen durch stoffschlüssige Verbindung, vorzugsweise
Schweißung,
herstellbar, wenn, wie dies auch vorgeschlagen wird, für das Kammergehäuse und
das Verbindungsgehäuse
jeweils ein kreisförmiges
Rohr Verwendung findet und der Kammeranschluss jeweils als Aushalsung
ausgeführt
ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ausgehend
vom Stand der Technik zeigen
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1 einen
Mittelschnitt durch ein sog. Rohrbündel als modularer Teil eines
ggf. aus einer Vielzahl solcher Rohrbündel bestehenden Rohrbündel-Wärmeaustauschers,
wobei auf jeder Seite ein kreisförmiger
Verbindungsbogen angeordnet ist und
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2a, 2b einen
vorgenannten Verbindungsbogen linksseitig in der Ansicht (2a)
und rechtsseitig in der Seitenansicht (2b):
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Diese
bekannte Ausführungsformen
werden nachfolgend einleitend erläutert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorgeschlagenen Verbindungsarmatur gemäß der Erfindung ist in den
weiteren Figuren der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigen
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3 einen
Mittelschnitt durch die vorgeschlagene Verbindungsarmatur, wobei
an den Verbindungsstellen beiderseits jeweils die angeflanschte Rohrträgerplatte
abschnittsweise dargestellt ist und insbesondere die Strömungsbereiche
in der Verbindungsarmatur bezeichnet sind und die dortige Strömungsführung qualitativ
eingezeichnet ist und
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4 die
Verbindungsarmatur gemäß 3 mit
der Bezeichnung ihrer wesentlichen Bauteile.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Ein
in der Regel aus einer Vielzahl von Rohrbündeln
100.1 bis
100.n zusammengesetzter
Rohrbündel-Wärmeaustauscher
100 nach
dem Stand der Technik, wobei mit
100.i ein beliebiges Rohrbündel bezeichnet
wird (
1; siehe auch
DE 94 03 913 U1 ), besteht in seinem mittleren
Teil aus einem einen Außenkanal
200* begrenzenden
Außenmantel
200 mit
einem, bezogen auf die Darstellungsla ge, linksseitig angeordneten
festlagerseitigen Außenmantelflansch
200a und
einem rechtsseitig angeordneten loslagerseitigen Außenmantelflansch
200b.
An dem letzteren schließt
sich ein von einem ersten Gehäuse
400.1 begrenzter
erster Querkanal
400a* mit einem ersten Anschlussstutzen
400a und
an den festlagerseitigen Außenmantelflansch
200a schließt sich
ein von einem zweiten Gehäuse
400.2 begrenzter
zweiter Querkanal
400b* mit einem zweiten Anschlussstutzen
400b an.
Eine Anzahl von sich achsparallel zum Außenmantel
200 durch
den Außenkanal
200* erstreckenden,
gemeinsam einen Innenkanal
300* bildenden Innenrohre
300,
beginnend mit vier und danach auch bis neunzehn ansteigend und ggf.
auch mehr an der Zahl, sind endseitig jeweils in einer festlagerseitigen
Rohrträgerplatte
700 bzw.
einer loslagerseitigen Rohrträgerplatte
800 (beide
auch als Rohrspiegelplatte bezeichnet) abgestützt und an ihrem Rohraußendurchmesser
in dieser verschweißt, wobei
diese Gesamtanordnung über
eine nicht näher bezeichnete Öffnung am
zweiten Gehäuse
400.2 in den
Außenmantel
200 eingeführt und über einen
festlagerseitigen Austauscherflansch
500 mit dem zweiten
Gehäuse
400.2 unter
Zwischenschaltung von jeweils einer Flachdichtung
900 zusammengespannt ist
(Festlager
500,
700,
400.2).
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Die
beiden Gehäuse 400.1, 400.2 sind
gegenüber
dem jeweils benachbarten Außenmantelflansch 200b, 200a ebenfalls
mit einer Flachdichtung 900 abgedichtet, wobei das rechtsseitig
angeordnete erste Gehäuse 400.1 in
Verbindung mit dem Außenmantel 200 über einen
loslagerseitigen Austauscherflansch 600 unter Zwischenschaltung
eines O-Ringes 910 gegen das linksseitig angeordnete Festlager 500, 700, 400.2 gepresst
wird. Die loslagerseitige Rohrträgerplatte 800 greift
durch eine nicht näher
bezeichnete Bohrung im loslagerseitigen Austauscherflansch 600 hindurch
und findet gegenüber
letzterem ihre Abdichtung mittels des dynamisch beanspruchten O-Ringes 910,
der darüber
hinaus das erste Gehäuse 400.1 statisch
gegen den loslagerseitigen Austauscherflansch 600 abdichtet.
Letzterer und die loslagerseitige Rohrträgerplatte 800 bilden
ein sog. Loslager 600, 800, welches die Längenänderungen der
in der loslagerseitigen Rohrträgerplatte 800 eingeschweißten Innenrohre 300 infolge
Temperaturänderung
in beiden axialen Richtungen zulässt.
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Abhängig von
der Anordnung des jeweiligen Rohrbündels 100.1 bis 100.n im
Rohrbündel-Wärmeaustauscher 100 und
seiner jeweiligen Beschaltung können
die Innenrohre 300, bezogen auf die Darstellungslage, entweder
von links nach rechts oder umgekehrt von einem Produkt P durchströmt werden, wobei
die mittlere Strömungsgeschwindigkeit
im Innenrohr 300 und damit im Innenkanal 200* mit
v gekennzeichnet ist. Die querschnittsmäßige Auslegung erfolgt in der
Regel derart, dass diese mittlere Strömungsgeschwindigkeit v auch
in einem Verbindungsbogen 1000 vorliegt (s. auch 2a und 2b), der
einerseits mit dem festlagerseitigen Austauscherflansch 500 und
andererseits mittelbar mit einem mit der loslagerseitigen Rohrträgerplatte 800 fest
verbundenen loslagerseitigen Anschlussstutzen 800d verbunden
ist. Mit den beiden in der Zeichnung nur jeweils zur Hälfte dargestellten
Verbindungsbogen 1000 (sog. 180 Grad-Rohrbogen) wird das
in Rede stehende Rohrbündel 100.i mit
dem jeweils benachbarten Rohrbündel 100.i – 1 bzw. 100.i
+ 1 in Reihe geschaltet. Daher bildet einmal der festlagerseitige Austauscherflansch 500 einen
Eintritt E für
das Produkt P und der loslagerseitige Anschlussstutzen 800d beherbergt
einen dazugehörenden
Austritt A; beim jeweils benachbarten Rohrbündel 100.i – 1 bzw. 100.i
+ 1 kehren sich diese Ein- und Austrittsverhältnisse
jeweils entsprechend um.
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Der
festlagerseitige Austauscherflansch 500 weist eine erste
Anschlussöffnung 500a auf,
die einem Nenndurchmesser DN und damit einem Nenndurchtrittsquerschnitt
Ao des dort angeschlossenen Verbindungsbogens 1000 entspricht
und die in der Regel so bemessen ist, dass dort die der mittleren Strömungsgeschwindigkeit
v im Innenrohr 300 bzw. Innenkanal 300* entsprechende
Strömungsgeschwindigkeit
vorliegt. In gleicher Weise ist auch eine zweite Anschlussöffnung 800a in
dem loslagerseitigen Anschlussstutzen 800d bemessen, wobei
sich die jeweilige Anschlussöffnung 500a bzw. 800a auf einen
jeweils erweiterten Durchtrittsquerschnitt 500c bzw. 800c im
Bereich zur benachbarten Rohrträgerplatte 700 bzw. 800 durch
einen konischen Übergang 500b bzw. 800b erweitert
(s. auch 2a). Der erweiterte Durchtrittsquerschnitt 500c bzw. 800c ist
dabei im Wesentlichen zylindrisch mit einem Durchmesser D1 (größter Durchmesser
des ers ten erweiterten Durchtrittsquerschnitts 500c) ausgeführt, wobei
letzterer in der Regel ein bis zwei Nennweiten größer als der
Nenndurchmesser DN des Verbindungsbogens 1000 (Nenndurchtrittsquerschnitt
Ao des Verbindungsbogens) und demnach entsprechend
größer als
der Gesamtdurchtrittsquerschnitt nAi aller
in den festlagerseitigen Austauscherflansch 500 eintretenden
Innenrohre 300 mit einem jeweiligen Rohrinnendurchmesser
Di und einem Durchtrittsquerschnitt Ai dimensioniert ist.
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In
Abhängigkeit
von der Richtung der Strömungsgeschwindigkeit
v im Innenrohr 300 bzw. Innenkanal 300* strömt das zu
behandelnde Produkt P entweder über
die erste Anschlussöffnung 500a oder die
zweite Anschlussöffnung 800a dem
Rohrbündel 100.1 bis 100.n zu,
sodass entweder die festlagerseitige Rohrträgerplatte 700 oder
die loslagerseitige Rohrträgerplatte 800 angeströmt wird.
Da in jedem Falle ein Wärmeaustausch
zwischen Produkt P in den Innenrohren 300 bzw. den Innenkanälen 300* und
einem Wärmeträgermedium
M im Außenmantel 200 bzw.
in den Außenkanälen 200* im
Gegenstrom zu erfolgen hat, strömt
dieses Wärmeträgermedium M
entweder dem ersten Anschlussstutzen 400a oder aber dem
zweiten Anschlussstutzen 400b mit einer Strömungsgeschwindigkeit
im Außenmantel
c zu.
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Eine
erfindungsgemäße Verbindungsarmatur 1100 (3)
ist, bezogen auf eine quer zu einem Verbindungskanal V verlaufende
Achse, symmetrisch aufgebaut. Sie besitzt eine erste und eine zweite
Wirbelkammer T1, T2, wobei jede dieser Wirbelkammern T1, T2 einen
gegenüber
einem Gesamtdurchtrittsquerschnitt nAi aller
parallel durchströmten Innenrohre 300 erweiterten
Durchtrittsquerschnitt A1 aufweist. Die
beiden Wirbelkammern T1, T2 sind mit dem sich linear erstreckenden
Verbindungskanal V strömungsdurchlässig miteinander
verbunden, wobei letzterer senkrecht zur Längsrichtung der Rohrbündel 100.i, 100.i
+ 1 orientiert ist und einen gegenüber dem erweiterten Durchtrittsquerschnitt
A1 reduzierten Durchtrittsquerschnitt Av aufweist.
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Die
Verbindungsarmatur 1100 kann von der im oberen Teil der
Figur dargestellten Rohrträgerplatte 700 zu
der im unteren Teil der Figur gleichfalls dargestellten Rohrträgerplatte 700 durchströmt werden. Ein
austretender Produktstrom P(A) strömt in die erste Wirbelkammer
T1 ein, wobei der erweiterte Durchtrittsquerschnitt A1 ein
bis zwei Nennweiten größer als
der Gesamtdurchtrittsquerschnitt nAi aller
parallel durchströmten
Innenrohre 300 ausgeführt
ist. Durch diese unstetige Querschnittserweiterung und die anschließende unstetige
Umlenkung des austretenden Produktstromes P(A) um 90 Grad in den
Verbindungskanal V werden in der ersten Wirbelkammer T1 Turbulenz
und Wirbel erzeugt, die sozusagen rückwirkend den abgeströmten Bereich
der Rohträgerplatte 700 weitestgehend
von Ablagerungen freihalten. In dem Verbindungskanal V bildet sich
ein querströmender
Produktstrom P(V) (Querstrom) aus, der dort mit einer gegenüber der
ersten Wirbelkammer T1 erhöhten
Geschwindigkeit v* durchströmt
wird.
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Für den Fall,
dass der reduzierte Durchtrittsquerschnitt Av gleich
oder annähernd
gleich dem Gesamtdurchtrittsquerschnitt nAi aller
parallel durchströmten
Innenrohre 300 ausgeführt
ist, so liegt nunmehr im Verbindungskanal V eine der mittleren Strömungsgeschwindigkeit
v im Innenrohr 300 entsprechende Geschwindigkeit vor. Der
querströmende Produktstrom
P(V) gelangt nunmehr in die zweite Wirbelkammer T2, die dort gleichfalls
wieder den erweiterten Durchtrittsquerschnitt A1 besitzt.
Hier erfährt
der eintretende querströmende
Produktstrom P(V) eine zweite unstetige Querschnittserweiterung und
wird ein weiteres mal unstetig, senkrecht umgelenkt. Die unstetige
Querschnittserweiterung und die unstetige Umlenkung erzeugen auch
in der zweiten Wirbelkammer T2 Turbulenzen und Wirbel, sodass der
nunmehr diesbezüglich
entstehende Produktstrom, ein eintretender Produktstrom P(E), die
Rohrträgerplatte 700 beaufschlagt
und dort den gewünschten
Reinigungseffekt bewirkt.
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Die 4 zeigt
die gleiche vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verbindungsarmatur 1100 wie 3.
Dabei sind die erste und die zweite Wirbelkammer T1, T2 jeweils
topfförmig
mit einem mantelförmigen
Kammergehäuse 1100a und
einem im Wesentlichen ebenen Kammerboden 1100b ausge führt, wobei
für das
mantelförmige
Kammergehäuse 1100a vorzugsweise
ein kreisförmiges
Rohr mit dem Rohrinnendurchmesser D1 Verwendung
findet.
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An
dem dem Kammerboden 1100b abgewandten offenen Ende ist
ein zur Rohträgerplatte 700 hin
abdichtbarer Kammerflansch 1100e angeordnet, in dem jeweils
eine Dichtungsnut 1100e1 für eine Flachdichtung 900 oder
eine anders geformte Dichtung vorgesehen ist. Der Durchmesser D1 der Wirbelkammer T1, T2 entspricht dem
größten durchströmten Durchmesser
der Rohrträgerplatte 700.
Im mantelförmigen
Kammergehäuse 1100a,
im vorliegenden Falle der zylindrischen Rohrwand, ist ein Kammeranschluss 1100c in
Form einer Aushalsung vorgesehen, wobei die beiden Kammeranschlüsse 1100c der beiden
Kammergehäuse 1100a mit
einem Verbindungsgehäuse 1100d,
welches als kreisförmiges Rohr
mit einem Innendurchmesser Dv ausgeführt ist, verbunden
sind.
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Die
den beiden benachbarten Rohrträgerplatten 700 zugewandte
Mantellinie des rohrförmigen Verbindungsgehäuses 1100d ist
so nah wie konstruktiv möglich
an diese beiden herangeführt
(Abstand des Verbindungskanals a). Der Durchmesser Dv des
Verbindungskanals V kann relativ flexibel gestaltet werden, da hier
keine Rücksicht
auf einen Krümmungsradius
zu nehmen ist. Der Abstand des Verbindungskanals a bestimmt sich
allein aus den axialen Abmessungen der Kammerflansche 1100e zuzüglich eines
kleinen Sicherheitsabstandes. Der jeweilige Kammerflansche 1000e ist
mit dem zugeordneten Kammergehäuse 1100a innenseits
spaltfrei verschweißt.
Eine Entlastungsnut 1100e2, die auf der der Dichtungsnut
abgewandten Stirnfläche
des Kammerflansches 1100e vorgesehen ist, erleichtert auch hier
eine Rundumverschweißung
mit dem rohrförmigen
Kammergehäuse 1100a.
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Zwei
benachbarte Rohrbündel 100.i, 100.i
+ 1 können
so nah, wie dies konstruktiv möglich
ist, nebeneinander platziert werden (mittlerer Abstand der Rohrträgerplatten
b). Die Verbindungsarmatur 1100 stellt diesbezüglich kein
limitierendes Bauteil dar, da jeder axiale Abstand zwischen den
beiden Kammeranschlüssen 1100c durch
das in der Länge
flexibel anpassbares Verbindungsgehäuse 1100d zu überbrücken ist
(Länge
des Verbindungsgehäuses c).
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Die
vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verbindungsarmatur 1100 ist
beispielhaft im bevorzugten Bereich der festlagerseitigen Rohrträgerplatte 700 angeordnet.
Prinzipiell lassen sich die der Auslegung der Verbindungsarmatur 1100 zugrunde
liegenden Strömungsprinzipien
jedoch auch auf den Bereich der loslagerseitigen Rohrträgerplatte 800 übertragen.
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1, 2a und 2b (Stand
der Technik)
- 100
- Rohrbündel-Wärmeaustauscher
- 100.1,
100.2,..., 100.i,..., 100.n
- Rohrbündel
- 100.i
- i-tes
Rohrbündel
- 100.i
+ 1
- dem
Rohrbündel 100.i nachgeschaltetes
Rohrbündel
- 100.i – 1
- dem
Rohrbündel 100.i vorgeschaltetes
Rohrbündel
- 200
- Außenmantel
- 200*
- Außenkanal
- 200a
- festlagerseitiger
Außenmantelflansch
- 200b
- loslagerseitiger
Außenmantelflansch
- 300
- Innenrohr
- 300*
- Innenkanal
- 400.1
- erstes
Gehäuse
- 400a
- erster
Anschlussstutzen
- 400a*
- erster
Querkanal
- 400.2
- zweites
Gehäuse
- 400b
- zweiter
Anschlussstutzen
- 400b*
- zweiter
Querkanal
- 500
- festlagerseitiger
Austauscherflansch
- 500a
- erste
Anschlussöffnung
- 500b
- erster
konischer Übergang
- 500c
- erster
erweiterter Durchtrittsquerschnitt
- 600
- loslagerseitiger
Austauscherflansch
- 700
- festlagerseitige
Rohrträgerplatte
(Rohrspiegelplatte)
- 800
- loslagerseitige
Rohrträgerplatte
(Rohrspiegelplatte)
- 800a
- zweite
Anschlussöffnung
- 800b
- zweiter
konischer Übergang
- 800c
- zweiter
erweiterter Durchtrittsquerschnitt
- 800d
- loslagerseitiger
Anschlussstutzen
- 900
- Flachdichtung
- 910
- O-Ring
- 1000
- Verbindungsbogen
- c
- Strömungsgeschwindigkeit
im Außenmantel
- v
- mittlere
Strömungsgeschwindigkeit
im Innenrohr
- A
- Austritt
- Ai
- Durchtrittsquerschnitt des
Innenrohres
- nAi
- Gesamtdurchtrittsquerschnitt
aller parallel durchströmten
Innenrohre
- Ao
- Nenndurchtrittsquerschnitt
des Verbindungsbogens
- Di
- Rohrinnendurchmesser (Innenrohr 300)
- D1
- größter Durchmesser des
ersten erweiterten Durchtrittsquerschnitts 500c im festlageseitigen Austauscherflansch 500
- DN
- Nenndurchmesser
des Verbindungsbogens (Ao = DN2π/4)
- E
- Eintritt
- P
- Produkt
(temperaturbehandelte Seite)
- M
- Wärmeträgermedium, allgemein
-
3 und 4
- 1100
- Verbindungsarmatur
- 1100a
- Kammergehäuse (z.B.
kreisförmiges
erstes Rohr)
- 1100b
- Kammerboden
- 1100c
- Kammeranschluss
(z.B. Aushalsung)
- 1100d
- Verbindungsgehäuse (z.B.
kreisförmiges zweites
Rohr)
- 1100e
- Kammerflansch
- 1100e1
- Dichtungsnut
- 1100e2
- Entlastungsnut
- a
- Abstand
des Verbindungskanals
- b
- mittlerer
Abstand der Rohrträgerplatten
- c
- Länge des
Verbindungsgehäuses
- v*
- erhöhte Geschwindigkeit
im Verbindungskanal V
- A1
- erweiterter
Durchtrittsquerschnitt der Wirbelkammer T1, T2 bzw. des Kammergehäuses 1100a
- Av
- reduzierter
Durchtrittsquerschnitt des Verbindungskanals V bzw. des Verbindungsgehäuses 1100d
- D1
- Durchmesser
der Wirbelkammer T1, T2 bzw. des Kammergehäuses 1100a
- Dv
- Durchmesser
des Verbindungskanals V bzw. des Verbindungsgehäuses 1100d
- P(A)
- austretender
Produktstrom
- P(E)
- eintretender
Produktstrom
- P(V)
- querströmender Produktstrom
(Querstrom)
- T1
- erste
Wirbelkammer
- T2
- zweite
Wirbelkammer
- V
- Verbindungskanal