DE102005007130A1

DE102005007130A1 - Schalteinrichtung für ein Schaltgetriebe, insbesondere in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102005007130A1
Application number: DE200510007130
Authority: DE
Inventors: Michael Dipl.-Ing. Drabek; Norbert Wagner
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG; ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG; ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2005-02-17
Filing date: 2005-02-17
Publication date: 2006-08-31

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung für ein Schaltgetriebe, insbesondere in einem Kraftfahrzeug mit Schaltelementen zur Bewegungs- und Kraftübertragung, insbesondere mit mindestens einer Schaltschwinge (1) und/oder Schaltgabel zur axialen Verschiebung einer Schiebemuffe (11). Es wird vorgeschlagen, dass in mindestens einem Schaltelement (1) mindestens ein Dämpfungsglied (14, 15) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung für ein Schaltgetriebe, insbesondere in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Schalteinrichtungen für Schaltgetriebe dienen der Bewegungs- und Kraftübertragung durch Schaltelemente zum Schalten von Gängen. Dabei greift eine getriebegehäuseseitig gelagerte Schaltschwinge mittels Gleitsteinen in eine Schaltmuffe ein, welche zur Schaltung der Gänge axial auf einer Getriebewelle verschoben wird. Die Schaltschwinge wird durch einen Hebelarm und eine Wähl- oder Schaltwelle betätigt. Derartige Schaltschwingen für Schalteinrichtungen wurden durch die DE 198 43 584 A1 , DE 101 52 193 A1 und die DE 102 24 308 A1 der Anmelderin bekannt. Bekannt ist auch, eine Schaltmuffe zum Schalten von Gängen eines Schaltgetriebes durch eine Schaltgabel (Schubgabel), welche fest auf einer Schubstange sitzt, axial zu verschieben. Sämtliche Glieder der Schalteinrichtung, d. h. die im Kraftfluss der Schaltbewegung angeordneten Schaltelemente bilden ein schwingungsfähiges Feder-Masse-System, welches – abgesehen von Gleit- oder Haftreibung zwischen den einzelnen Schaltelementen – im Wesentlichen ungedämpft ist. Bei der Einleitung und Durchführung von Schaltvorgängen, sei es bei Handschaltgetrieben über einen Handschalthebel, sei es bei automatisierten oder Doppelkupplungsschaltgetrieben können unerwünschte Schwingungsvorgänge auftreten, die nur relativ langsam abklingen und zu unangenehmen Geräuschen und/oder Vibrationen führen.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Schalteinrichtung der eingangs genannten Art Schwingungsvorgänge zu vermeiden oder zumindest hinsichtlich ihrer unerwünschten Auswirkungen zu reduzieren.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass im Kraftfluss einer Schalteinrichtung, welche aus einer Vielzahl von Schaltelementen besteht, mindestens ein Dämpfungsglied angeordnet ist. Damit wird der Vorteil erreicht, dass beim Schalten von Gängen auftretende Schwingungen wirksam und gezielt gedämpft werden, d. h. relativ schnell abklingen. Damit werden auch unangenehme Geräusche und/oder Vibrationen im Getriebe vermieden. Das Dämpfungsglied kann praktisch an beliebiger Stelle der hintereinander geschalteten Schaltelemente angeordnet sein und somit die Ausbreitung der Schwingung verhindern. Das erfindungsgemäße Dämpfungsglied aus einem dämpfenden Material ist nicht auf die Verwendung in Handschaltgetrieben beschränkt, sondern vorteilhaft auch bei automatisierten Schaltgetrieben und Doppelkupplungsgetrieben einsetzbar.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Dämpfungsglied als Dämpfungsbuchse ausgebildet und vorzugsweise in einer Lagerstelle oder Lagerbohrung eines Schaltelementes, insbesondere einer Schaltschwinge angeordnet. Damit befindet sich zwischen getriebeseitigen Lagerbolzen und der Schaltschwinge und/oder zwischen Schaltschwinge und Gleitsteinen eine dämpfende Schicht, welche Schwingungen absorbiert. Vorteilhaft ist, dass eine derartige Dämpfungsbuchse-einerseits einfach herstellbar und andererseits leicht in bestehende Schaltelemente wie Schaltschwingen oder Schubgabeln eingebaut werden kann. Vorzugsweise besteht eine Dämpfungsbuchse aus einem metallischen Innen- und Außenmantel, zwischen denen sich die dämpfende Schicht, vorzugsweise aus Gummi befindet. Möglich ist auch, auf eine äußere Ummantelung zu verzichten und die Gummischicht in eine Bohrung eines Schaltelementes einzuvulkanisieren.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.

Die einzige Figur zeigt für eine nicht dargestellte Schalteinrichtung eines Schaltgetriebes für ein Kraftfahrzeug eine Schaltschwinge 1, welche zwei Schenkel 2, 3 mit koaxial auf einer Achse a angeordneten Lagerstellen 4,5 aufweist. Über zwei mit gestrichelten Linien angedeutete Lagerbolzen 6, 7 ist die Schaltgabel 1 gegenüber einem schematisch angedeuteten Getriebegehäuse 8 schwenkbar um die Achse a gelagert. In der Zeichnung unterhalb der Achse a sind – koaxial auf einer Achse b angeordnet – zwei Aufnahmebohrungen 9, 10 vorgesehen, welche nicht dargestellte Gleitsteine in sich aufnehmen, mittels welcher eine gestrichelt dargestellte Schiebmuffe 11 auf einer ebenfalls gestrichelt dargestellten Getriebewelle 12 axial zur Schaltung von Gängen verschiebbar angeordnet ist. Die axiale Bewegung auf der Getriebewelle 2 geschieht senkrecht in die Zeichnungsebene hinein bzw. aus der Zeichnungsebene heraus. Für die Verschwenkung der Schaltgabel 1 um die Achse a ist ein Hebelarm 13 an der Schaltschwinge 1 befestigt, welcher von einer nicht dargestellten Schaltwelle zur Krafteinleitung betätigt wird.
Erfindungsgemäß sind in den Lagerstellen 4, 5, die als Bohrungen in den Schenkeln 2, 3 ausgebildet sind, Dämpfungsbuchsen 14, 15 eingesetzt, über welche die Schaltschwinge 1 gegenüber den Lagerbolzen 6, 7 und damit gegenüber dem Getriebegehäuse 8 dämpfend abgestützt und schwenkbar gelagert ist. Die Dämpfungsbuchse 14 besteht aus einem zylinderförmigen, vorzugsweise metallischen Außenmantel 14a, welcher in die Bohrung der Lagerstelle 4 eingepasst ist, aus einem zylindrischen Innenmantel 14b, vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff, welcher auf dem Bolzen 6 angeordnet ist, sowie aus einer zwischen Außen- und Innenmantel 14a, 14b angeordneten hohlzylindrischen Dämpfungsschicht 14c, die vorzugsweise aus Gummi besteht. Die Dämpfungsbuchse 14, bestehend aus den Teilen 14a, 14b, 14c wird vorzugsweise einstückig hergestellt und dann montiert. Die Dämpfungsbuchse 15 ist analog ausgebildet. Möglich ist auch, auf den Außenmantel 14a zu verzichten und die Gummischicht 14c direkt auf der Bohrungswand der Lager stellen 4, 5 aufzubringen, d. h einzuvulkanisieren. Durch den Schaltvorgang, z. B. durch von der Schaltmuffe 11 ausgehende Stöße angeregte Schwingungen in der Schalteinrichtung werden durch die Dämpfungsbuchsen 14, 15, insbesondere die dämpfenden Zwischenschichten wirkungsvoll gedämpft.
Alternativ zu den zuvor beschriebenen Dämpfungsbuchsen 14, 15 ist die Anordnung von ähnlichen Dämpfungsbuchsen in den Aufnahmeöffnungen 9, 10 für die nicht dargestellten Gleitsteine möglich. Derartige alternative Dämpfungsbuchsen 16, 17 sind in die Bohrungen 9, 10 eingesetzt, so dass die Gleitsteine gegenüber der Schaltschwinge 1 schwingungstechnisch entkoppelt sind. Die Dämpfungsbuchsen 16, 17 können kumulativ oder alternativ zu den Dämpfungsbuchsen 14, 15 in die Schaltschwinge 1 eingesetzt werden.
Abweichend von dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es grundsätzlich auch möglich, Dämpfungsbuchsen oder abgewandelte Dämpfungsglieder an anderer Stelle in der Schalteinrichtung im Kraftfluss der Schaltkraftübertragung anzuordnen, z. B. in einer Schaltstange, einer Schaltwelle oder in einer Schiebemuffe. Auch in dieser abgewandelten Form lässt sich die erfindungsgemäße dämpfende Wirkung für eine Schalteinrichtung erzielen.

1: Schaltschwinge
2: Schenkel
3: Schenkel
4: Lagerstelle
5: Lagerstelle
6: Lagerbolzen
7: Lagerbolzen
8: Getriebegehäuse
9: Aufnahmebohrung (für Gleitstein)
10: Aufnahmebohrung (für Gleitstein)
11: Schiebemuffe
12: Getriebewelle
13: Hebelarm
14: Dämpfungsbuchse
15: Dämpfungsbuchse
16: Dämpfungsbuchse (alternativ)
17: Dämpfungsbuchse (alternativ)

Claims

Schalteinrichtung für ein Schaltgetriebe, insbesondere in einem Kraftfahrzeug mit Schaltelementen zur Bewegungs- und Kraftübertragung, insbesondere mit mindestens einer Schaltschwinge (1) und/oder Schaltgabel zur axialen Verschiebung einer Schiebemuffe (11), dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Schaltelement mindestens ein Dämpfungsglied (14, 15) angeordnet ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsglied als Dämpfungsbuchse (14, 15; 16, 17) ausgebildet und in einer Lagerstelle (4, 5) eines Schaltelementes (1) angeordnet ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsbuchse (14, 15) in der mindestens einen Schaltschwinge (1) angeordnet ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstellen (4, 5) als Bohrungen ausgebildet und die Dämpfungsbuchsen (14, 15) in den Bohrungen angeordnet sind.
Schalteinrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsbuchse (16, 17) in mindestens einer Aufnahmeöffnung (9, 10) der Schaltschwinge (1) für Gleitsteine angeordnet ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsglied bzw. die Dämpfungsbuchse in der Schaltgabel, insbesondere im Bereich der Gleitsteine angeordnet ist.
Schalteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsglied (14) aus einem schwingungsdämpfenden Material (14c), insbesondere Gummi herstellbar ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummi in den Bohrungen (4, 5; 9, 10) der Schaltschwinge (1) oder einer Schaltgabel einvulkanisierbar ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummi eine isolierende und dämpfende Schicht (14c) zwischen einer Außen- und einer Innenbuchse (14a, 14b) bildet.