Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Telefonkonferenzsystem bereitzustellen,
das die natürliche
Fähigkeit
des menschlichen Gehirns zum räumlichen
Hören ausnutzt,
um die Teilnehmer einer Telefonkonferenz leichter identifizierbar
zu machen.
Diese
Aufgabe wird durch das Telefonkonferenzsystem mit den Merkmalen
gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
1 sowie das Verfahren mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen 12
und 13 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Aspekte und Details der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen, der
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen.
Die
Erfindung ist damit auf ein Telefonkonferenzsystem gerichtet, das
aufweist: eine Mehrzahl von Kommunikations-Endeinrichtungen mit
jeweils einer Aufnahmevorrichtung zur Erfassung von Tonsignalen
und einer Wiedergabevorrichtung für Tonsignale,
ein mit
der Mehrzahl von Kommunikations-Endeinrichtungen verbundenes Kommunikationsnetzwerk zum
Empfangen und Weiterleiten von Tonsignalen, zumindest eine Raumklang-Vorrichtung
zur Erzeugung von räumlichen
Komposit-Tonsignalen
aus den Tonsignalen von Kommunikations-Endeinrichtungen,
wobei
zumindest eine Kommunikations-Endeinrichtung eine Wiedergabevorrichtung
aufweist, die zur räumlichen
Wiedergabe eines an sie weitergeleiteten räumlichen Komposit-Tonsignals
bestimmt ist.
Das
erfindungsgemäße System
sieht vor, dass vorzugsweise jedem Teilnehmer oder jeder Teilnehmergruppe
eine Kommunikations-Endeinrichtung zugeordnet ist. Unter einer Kommunikations-Endeinrichtung
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Gerät zu verstehen, das der verbalen
Kommunikation, also der Kommunikation über Sprache (oder andere Geräusche),
dient und diese in elektronische Form aufbereitet. Vorzugsweise
handelt es sich um ein Telefongerät. Alternativ kann auch ein
entsprechend ausgerüsteter
Computer als Kommunikations-Endgerät dienen, oder ein Walkie-Talkie
etc. Es sind auch Anwendungsformen denkbar, bei denen sich einige
der Teilnehmer eine einzelne Kommunikations-Endeinrichtung teilen
und beispielsweise dieselbe Aufnahmevorrichtung zum Sprechen verwenden
und an derselben Wiedergabevorrichtung hören.
Das
System umfasst weiterhin ein Kommunikationsnetzwerk zum Empfangen
und Weiterleiten von Tonsignalen, das beispielsweise ein leitungsgebundenes
Netz, ein drahtloses Netz, ein Hybridnetz aus den beiden vorgenannten
Netztypen oder dgl. sein kann. Die Erfindung ist nicht auf bestimmte
Netztypen beschränkt.
So kann das Kommunikationsnetzwerk das normale Telefonnetz in seiner
analogen und/oder digitalen (ISDN) Ausprägungsform, ein Funktelefonnetz
oder ein Datenverarbeitungsnetzwerk wie ein internes Netzwerk oder
das Internet sein. Hybriden, die mehrere dieser Netze zu einem Kommunikationsnetzwerk
für die
Telefonkonferenz zusammenschalten, sind ebenfalls möglich. Die Kommunikations-Endeinrichtungen
kommunizieren über
das Kommunikationsnetz untereinander. Vorteilhafterweise wird hierbei
dasselbe Kommunikationsnetz verwendet, das auch bei der Einzelkommunikation
zweier Gesprächspartner über lediglich
zwei Kommunikations-Endgeräte,
also ohne eine Telefonkonferenz, verwendet wird.
Neben
der eigentlichen Weiterleitung und dem Empfangen der Tonsignale
kann das Kommunikationsnetz auch die Funktion einer Vermittlungsstelle übernehmen.
Diese kann beispielsweise die Telefonkonferenz vermitteln und die
einzelnen Kommunikations-Endeinrichtungen der an der Telefonkonferenz
teilnehmenden Personen zumindest für die Dauer der Telefonkonferenz
zusammenschalten. Die Vermittlungsstelle kann beispielsweise dem
Kommunikationsnetzwerk zugeordnet sein und in diesem Fall beispielsweise
als separate Einheit ausgestaltet sein.
In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Vermittlungsstelle in wenigstens einer der Kommunikations-Endeinrichtungen
integriert. In diesem Fall ist der Nutzer einer solchen Endeinrichtung
vorzugsweise mit – zumindest
für die
Telefonkonferenz bestehenden – Administratorrechten
ausgestattet.
Eine
solche Vermittlungsstelle, auch wenn sie in einer der Kommunikations-Endeinrichtungen implementiert
ist, muss in der Lage sein, die Verbindungen im Kommunikationsnetzwerk
entsprechend den gewünschten
Telefonkonferenzvorgaben zu steuern.
Unter
einem Tonsignal ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine elektrisch
codierte Repräsentation
eines akustischen Signals, das durch Schallschwingungen übertragen
und der Aufnahmevorrichtung zugeführt wird, zu verstehen, wie
beispielsweise Sprache, Musik oder Geräusche. Unter einem Komposit-Tonsignal
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein einheitliches, d.h.
direkt wiedergebbares, Signal zu verstehen, das mit Hilfe spezifischer
Algorithmen aus zumindest zwei einfachen Tonsignalen generiert worden
ist, und sämtliche
in diesen enthaltene Informationen ebenfalls enthält.
Unter
einem räumlichen
Komposit-Signal ist ein solches Komposit-Tonsignal zu verstehen,
bei dem zusätzlich
eine räumliche
Information über
die Tonsignale enthalten ist, d.h. eine Positionierung der einzelnen
das Komposit-Tonsignal bildenden Tonsignale in einem virtuellen
Klangraum vorgenommen worden ist. Ein solches räumliches Komposit-Tonsignal
wird auch als 3D-Tonsignal bezeichnet, obwohl streng genommen eine
ebenfalls unter ein räumliches
Tonsignal fallende stereophone Wiedergabe lediglich eine zweidimensionale
Auflösung
(nämlich von
links nach rechts) des wiedergegebenen Signals gestattet. Unter
einer räumlichen
Wiedergabe ist im Sinne der vorliegenden Erfindung schließlich eine akustische
Wiedergabe von Tonsignalen zu verstehen, die bei Wahrnehmung durch
das menschliche Gehör
dem menschlichen Gehirn einen räumlichen Eindruck,
der dem Tonsignal mitgegeben wurde, vermittelt. Dadurch kann bei
jedem Teilnehmer ein räumliches
Hören realisiert
werden.
Weiterhin
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die einzelnen Tonsignale der einzelnen Teilnehmer räumlich positioniert
werden. Das heißt,
die einzelnen Stimmen der Teilnehmer werden einer bestimmten örtlichen
Position zugeordnet und damit individualisiert und aus der gesamten
Masse der Stimmen herausgehoben.
Die
Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Zahl von Teilnehmern der
Telefonkonferenz beschränkt,
ebenso ist sie nicht auf ein System beschränkt, bei dem allen Teilnehmern
Tonsignale aller anderen Teilnehmer, räumlich oder nicht räumlich, zugespielt
werden.
Die
Erzeugung des räumlichen
Komposit-Tonsignals für
die einzelnen Kommunikations-Endeinrichtungen kann auf verschiedene
Weise erfolgen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Kommunikationsnetzwerk eine Bündelvorrichtung auf, die zur
Bündelung
der Tonsignale in der Weise bestimmt ist, dass sie für jeweils
eine Kommunikations-Endeinrichtung die Tonsignale von den anderen
Kommunikations-Endeinrichtungen bündelt und jeweils eine Raumklang-Vorrichtung in zumindest
einer Kommunikations-Endeinrichtung vorgesehen ist, die zur Erzeugung
des Komposit-Tonsignals aus den empfangenen, gebündelten Tonsignalen in der
Weise bestimmt ist, dass die Tonsignale von jeder Kommunikations-Endeinrichtung
eine andere Position in einem virtuellen Klangraum, den das Komposit-Tonsignal
bei Wiedergabe durch die Wiedergabevorrichtung erzeugt, einnehmen.
Bei
dieser Ausführungsform
werden die einzelnen Tonsignale der Kommunikations-Einrichtungen zu
einem gebündelten
Tonsignal transformiert und die Erzeugung des für das räumliche Hören maßgeblichen räumlichen
Komposit-Tonsignals erfolgt erst in den einzelnen Kommunikations-Endeinrichtungen.
Unter
einem gebündelten
Tonsignal ist hierbei ein aus mehreren Einzeltonsignalen zusammengesetztes
Tonsignal zu verstehen, bei dem es jedoch möglich ist, jedes einzelne der
Tonsignale wieder verlustfrei zu extrahieren und den einzelnen ursprünglichen
Tonsignalen einwandfrei zuzuordnen. Dies ist notwendig, da ein einfach überlagertes
Tonsignal, wie es bislang bei Freisprecheinrichtungen verwendet
wurde, nicht mehr in die einzelnen Tonsignale zerlegt werden kann
und damit durch die Raumklang-Vorrichtung auch kein räumliches
Komposit-Tonsignal erzeugt werden könnte.
Unter
einem Klangraum ist die Gesamtheit aller räumlich aufgeschlüsselten
Geräusche
zu verstehen, die durch die Wiedergabevorrichtung erzeugt werden.
Ein virtueller Klangraum ist hierbei im Sinne der Erfindung ein
solcher von der Wiedergabevorrichtung erzeugter Klangraum, der nicht
einem speziellen Raum, der mit Hilfe von geeigneten Aufnahmevorrichtungen
erfasst wird, entspricht, sondern der auf eine rechnerische oder
sonst wie technische Weise durch räumliche Verknüpfung der
einzelnen Tonsignale erzeugt wird.
In
einer alternativen Ausführungsform
weist das Kommunikationsnetz die Raumklang-Vorrichtung auf, die
zur Erzeugung von räumlichen
Komposit-Tonsignalen
für jede
der Kommunikations-Endeinrichtungen aus den empfangenen Tonsignalen
in der Weise bestimmt ist, dass die Tonsignale von jeder Kommunikations-Endeinrichtung
eine andere Position in einem virtuellen Klangraum, den das räumliche Komposit-Tonsignal
bei Wiedergabe durch die Wiedergabevorrichtung einer bestimmten
Kommunikations-Endeinrichtung erzeugt, einnehmen. Bei dieser Ausführungsform
ist mithin die Raumklang-Vorrichtung zentralisiert als Teil des
Kommunikationsnetzes und erzeugt für jede der am Raumklang teilnehmenden
Kommunikationseinrichtungen ein räumliches Komposit-Signal, das als solches
an die Kommunikations-Endeinrichtungen weitergeleitet wird, um von den
dort vorhandenen Wiedergabevorrichtungen als virtuellen Klangraum
wiederzugeben. Es versteht sich, dass je nach technischer Ausstattung
der Kommunikations-Endeinrichtungen auch Mischformen zwischen den
beiden obigen Ausführungsformen realisiert
werden können,
bei denen einige Kommunikations-Endeinrichtungen
mit gebündelten
Tonsignalen und andere mit räumlichen
Komposit-Tonsignalen (und weitere gegebenenfalls mit nicht-räumlichen, vorbekannten
Komposit-Tonsignalen) versorgt werden können
Da
die räumliche
Anordnung der einzelnen Tonsignale, d.h. quasi die Positionierung
der einzelnen Sprecher des Telefonkonferenzsystems nicht durch eine
tatsächliche
räumliche
Positionierung der Teilnehmer festgelegt werden kann, ist es notwendig, eine
solche Positionierung, beispielsweise eine Staffelung von links
nach rechts bei einer stereophonen Wiedergabe, nach bestimmten Vorgaben
festzulegen. Eine solche Festlegung kann automatisch oder manuell
erfolgen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Raumklang-Vorrichtung einen Mechanismus zur automatischen
Festlegung einer Position in einem virtuellen Klangraum für jedes
der Tonsignale an einer bestimmten Kommunikations-Endeinrichtung auf.
Der Mechanismus zur automatischen Festlegung ist hierbei keiner
spezifischen Beschränkung unterworfen.
So kann eine Positionierung beispielsweise anhand des zeitlichen
Eintritts eines Telefonkonferenz-Teilnehmers in die Telefonkonferenz
festgelegt werden, so dass beispielsweise früher aufgeschaltete Teilnehmer
links erscheinen und dann sukzessive nach rechts im virtuellen Klangraum
positioniert werden oder in der Mitte begonnen wird und spätere Teilnehmer
links und rechts alternierend angesetzt werden; es kann allerdings
auch eine vorab einprogrammierte Reihenfolge, beispielsweise anhand
von Telefonnummern oder anderen Kennzeichen wie IP-Nummern, vorgenommen
werden oder bei kleineren, vorab festgelegten Teilnehmerkreisen auch
von einer fest einprogrammierten Anordnung ausgegangen werden, wobei
teilnehmende Kommunikations-Endeinrichtungen immer an derselben
Position im virtuellen Klangraum erscheinen.
Die
Raumklang-Vorrichtung kann in einer alternativen oder ergänzenden
Ausführungsform
(beispielsweise zum Überschreiben
der Automatik) ein Eingabemittel zur Festlegung einer Position in
einem virtuellen Klangraum für
jedes der Tonsignale an einer bestimmten Kommunikations-Endeinrichtung aufweisen.
Dadurch kann ein Moderator beispielsweise festlegen, wie die einzelnen
Teilnehmer einer Telefonkonferenz im Raum verteilt erscheinen sollen. Wenn
die Eingabemittel zur Festlegung der Positionen an jeder Kommunikations-Endeinrichtung
vorhanden sind, ist es auch möglich,
dass jeder Teilnehmer eine im genehme individuelle Positionierung
der anderen Teilnehmer in seinem virtuellen Klangraum vornehmen
kann. Die Raumklang-Vorrichtung muss dann über entsprechende Schnittstellen
verfügen, um
die verschiedenen Wünsche
der einzelnen Teilnehmer bezüglich
der räumlichen
Anordnung im räumlichen
Komposit-Tonsignal einlesen und bei der Erzeugung des räumlichen
Komposit-Tonsignals umsetzen zu können. Die konkrete Ausgestaltung
der manuellen Positionierung der Teilnehmer könnte in der Verwendung der
Telefon-Tastatur zum Absetzen von Tonmodulationssignalen oder im Übersenden
einer SMS an das Kommunikationsnetzwerk bestehen.
Das
von der Raumklang-Vorrichtung erzeugte räumliche Komposit-Tonsignal
ist in seiner technischen Implementierung von der Art der in den
Kommunikations-Endeinrichtungen
implementierten Wiedergabevorrichtungen abhängig und umgekehrt. Zur räumlichen
Wiedergabe akustischer Signale sind im Laufe der Zeit zahlreiche
Verfahren entwickelt worden. Das einfachste dieser Verfahren ist
eine stereophone Wiedergabe, bei der mittels zweier Lautsprecher
oder eines mit zwei Ohrhörern
ausgestatteten Kopfhörers
eine räumliche
Unterscheidung von links und rechts erfolgen kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung besteht die Wiedergabevorrichtung aus stereophon arbeitenden
Lautsprechern und/oder einem stereophonen Kopfhörer, wobei das räumliche
Komposit-Tonsignal dementsprechend ein Stereo-Tonsignal ist. Mit
der zunehmenden Verbreitung von ursprünglich für die Kinotechnik entwickelten
Technologien zur räumlichen
Wiedergabe von akustischen Informationen sind auch komplexere Lautsprecher-Konfigurationen möglich geworden,
so dass die Wiedergabevorrichtung auch aus mehreren im Raum in einer
vorgegebenen Anordnung angeordneten Lautsprechern bestehen kann
und das räumliche
Komposit-Tonsignal dementsprechend als Raumklang bzw. Surround-Sound
an die Kommunikations-Endeinrichtungen weitergeleitet wird, die
diese dann in die einzelnen Signale für die verwendeten Lautsprecher
aufspalten. Beispiele solcher Surround-Sound-Techniken sind Dolby-Surround, 5.1-Kanal-Ton
und 6.1-Kanal-Ton. Der Fachmann wird leicht erkennen können, dass
auch andere bestehende oder speziell entwickelte Techniken zur Erzeugung
von Surround-Sound für
das erfindungsgemäße Telefonkonferenzsystem
eingesetzt werden können.
Bislang
wurde das Tonsignal von den einzelnen Kommunikations-Endeinrichtungen
als ein einfaches Mono-Tonsignal betrachtet. Es ist jedoch auch möglich, dass
dieses Tonsignal bereits ein Komposit-Tonsignal ist, das beispielsweise
ein Stereo-Tonsignal
sein kann, das von zwei Mikrophonen an einer Kommunikations-Endeinrichtung aufgenommen
werden kann. In diesem Fall ist bereits das eingehende Tonsignal
mit einer räumlichen
Information behaftet. Erfindungsgemäß kann die Raumklang-Vorrichtung auch
darauf ausgelegt sein, die räumliche
Information in solchen Tonsignalen mit zu benutzen, beispielsweise
indem der vom eingehenden Stereo-Tonsignal vermittelte Raumklang
bei der Umwandlung in das räumliche
Komposit-Signal winkelmäßig eingeengt wird,
aber in seiner räumlichen
Charakteristik erhalten bleibt. Wenn beispielsweise an einer ersten
Kommunikations-Endeinrichtung
ein einzelner Teilnehmer A spricht, an einer zweiten Kommunikations-Endeinrichtung
zwei stereophon erfasste Teilnehmer B und C sprechen (die im eingehenden
Stereo-Tonsignal zum Beispiel als um einen Winkel von 90° getrennt wahrgenommen
würden)
und an einer dritten Kommunikations-Endeinrichtung ein einzelner Teilnehmer D
monophon spricht, so könnte
die Raumklang-Vorrichtung eine Anordnung in einem virtuellen Raumklang
von links nach rechts A, B, C, D vornehmen, wobei die Sprecher A
und B in dem erzeugten Klangraum nur noch um 45° voneinander getrennt wären.
Grundsätzlich besteht
die Möglichkeit,
die elektrischen Tonsignale auf unterschiedlichste Weise zu modulieren.
So kann das gebündelte
Tonsignal in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein
analoges Signal sein, bei dem die verschiedenen Einzeltonsignale
in verschiedenen Frequenzbereichen übertragen werden. Bei der Übertragung
muss sichergestellt sein, dass nach Weiterleitung an die Raumklang-Vorrichtung
in der Kommunikations-Endeinrichtung die Einzeltonsignale aus dem
gebündelten
Tonsignal wieder extrahiert werden können.
Das
gebündelte
Tonsignal kann auch ein digitales Signal sein, bei dem die verschiedenen
Einzeltonsignale als mit einer Kennung für die jeweilige Ausgabe-Kommunikations-Endeinrichtung
versehene Datenpakete übertragen
werden. Diese Kennung ist eine, die erzeugende Kommunikations-Endeinrichtung
kennzeichnende Kennung. Auf diese Weise lassen sich die von den
verschiedenen Kommunikations-Endeinrichtungen
erzeugten Tonsignale anhand der Kennung der Datenpakete wieder voneinander
trennen. Die Markierung mittels einer Kennung kann bereits in den
Kommunikations-Endeinrichtungen geschehen (beispielsweise bei Datenpaketen
eines IP-Netzwerks) oder im Kommunikationsnetzwerk, beispielsweise
in der Vermittlungsstelle oder der Bündelungsvorrichtung.
Auch
die Übertragung
des räumlichen
Komposit-Tonsignals kann entweder analog oder digital geschehen,
wobei speziell bei "Surround-Sound"-Tonsignalen in aller
Regel einer digitalen Übertragung
der Vorzug zu geben ist. Bei bestimmten Telefonkonferenzsystemen,
beispielsweise in Datennetzen, ist für alle Tonsignale, das heißt sowohl
eingehende einfache Tonsignale, als auch Stereo-Tonsignale, und
je nach Ausführungsform
gebündelte
Tonsignale oder räumliche
Komposit-Tonsignale,
eine digitale Übertragung
obligatorisch. Aufgrund der Komplexität der Signalverarbeitung bei
der Umwandlung der einzelnen Tonsignale in ein räumliches Komposit-Tonsignal
wird in aller Regel davon auszugehen sein, dass spätestens
in der Raumklang-Vorrichtung eine Digitalisierung der Signale erfolgt
und die Erzeugung des räumlichen
Komposit-Tonsignals primär
digital erfolgt.
Um
die räumliche
Positionierung der einzelnen Teilnehmer in einer Telefonkonferenz
noch einfacher zu gestatten, können
zusätzlich
optische Anzeigen vorgesehen sein, welche der Darstellung der räumlichen
Position von Geräuschen
einer der anderen Kommunikations-Endeinrichtungen dienen, wobei
die optische Darstellung der akustischen Wiedergabe entspricht.
Eine solche optische Anzeige kann unmittelbar in die Wiedergabevorrichtung
eingebaut sein, und eine Auswertung des bereits auf die verschiedenen
Kanäle
aufgeteilten Signale für
die Lautsprecher etc. vornehmen, wobei hierbei die Lautstärkeverteilung
auf die verschiedenen Lautsprecher berücksichtigt wird, oder kann
direkt dem räumlichen Komposit-Signal
eingeprägt
sein, so dass die Bewertung, ob einer der Teilnehmer gerade spricht
oder sonstige Geräusche
an der Kommunikations-Endeinrichtung erzeugt werden, durch die Raumklang-Vorrichtung
durchgeführt
wird. Die optische Anzeige kann konkret aus einer Reihe von Lichtern
wie Lampen oder LEDs bestehen, wobei jedem Licht ein Teilnehmer
der Telefonkonferenz zugewiesen wird oder kann aus einer Zahlenanzeige
bestehen, die eine Zahl anzeigt, die vorab dem gerade sprechenden Teilnehmer
zugewiesen worden ist.
Des
Weiteren ist die Erfindung auf Verfahren zum Betrieb eines Telefonkonferenzsystems
gerichtet. Je nachdem, ob die Erzeugung des räumlichen Komposit-Tonsignals
durch die Raumklang-Vorrichtung bereits im Kommunikationsnetzwerk
oder erst in den Kommunikations-Endeinrichtungen erfolgt, weist das
erfindungsgemäße Verfahren
eine unterschiedliche Abfolge von Schritten auf. Wenn die Erzeugung des
räumlichen
Komposit-Tonsignals erst in den Kommunikations-Endeinrichtungen
erfolgt, weist das erfindungsgemäße Verfahren
die folgenden Schritte auf:
Aufnehmen von Tonsignalen an einer
Mehrzahl von Kommunikations-Endeinrichtungen
mit jeweils einer Aufnahmevorrichtung zur Erfassung von Tonsignalen und
einer Wiedergabevorrichtung für
Tonsignale;
Empfangenen der aufgenommenen Tonsignale durch
ein Kommunikationsnetzwerk; Bündeln
der Tonsignale durch eine Bündelvorrichtung,
wobei sie für
jeweils eine Kommunikations-Endeinrichtung die Tonsignale von den
anderen Kommunikations-Endeinrichtungen
bündelt;
Weiterleitung
der gebündelten
Tonsignale jeweils an diejenige Kommunikations-Endeinrichtung, für die das jeweilige gebündelte Tonsignal
bestimmt ist;
Erzeugen eines räumlichen Komposit-Tonsignals
aus den Tonsignalen im gebündelten
Tonsignal mittels einer Raumklang-Vorrichtung; und räumliches
Wiedergeben des räumlichen
Komposit-Tonsignals durch die Wiedergabevorrichtung der Kommunikations-Endeinrichtung.
Wenn
die Erzeugung des räumlichen
Komposit-Tonsignals bereits im Kommunikationsnetzwerk erfolgt, umfasst
das Verfahren die folgenden Schritte:
Aufnehmen von Tonsignalen
an einer Mehrzahl von Kommunikations-Endeinrichtungen mit jeweils einer Aufnahmevorrichtung
zur Erfassung von Tonsignalen und einer Wiedervorrichtung für Tonsignale;
Empfangen
der aufgenommenen Tonsignale durch ein Kommunikationsnetzwerk; Erzeugen
von räumlichen
Komposit-Tonsignalen aus den Tonsignalen im Kommunikationsnetzwerk
mittels einer Raumklangvorrichtung, wobei sie für jeweils eine Kommunikations-Endeinrichtung
aus den Tonsignalen von den anderen Kommunikations-Endeinrichtungen
ein räumliches
Komposit-Tonsignal erzeugt;
Weiterleitung der räumlichen
Komposit-Tonsignale jeweils an diejenige Kommunikations-Endeinrichtung,
für die
das jeweilige räumliche
Komposit-Tonsignal bestimmt ist, und
räumliches Wiedergeben des räumlichen
Komposit-Tonsignals durch die Wiedergabevorrichtung der Kommunikations-Endeinrichtung.
Alles
bezüglich
des erfindungsgemäßen Telefonkonferenzsystems
Gesagte gilt sinngemäß auch für die erfindungsgemäßen Verfahren
und umgekehrt, so dass wechselweise Bezug genommen wird.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere zum Betrieb eines wie vorstehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Telefonkonferenzsystems
ausgebildet.
Wie
bereits oben ausgeführt,
kann das erzeugte räumliche
Komposit-Tonsignal in einer automatischen Anordnung oder einer manuellen
Anordnung die einzelnen Teilnehmer im virtuellen Raumklang positionieren,
kann analog oder digital aufbereitet sein, kann aus einfachen Mono-Tonsignalen oder
aus Stereo-Tonsignalen
oder komplexeren Tonsignalen erzeugt werden, und kann für alle Teilnehmer
an einer Telefonkonferenz oder nur für eine Gruppe oder einen Einzelnen
der Gruppe erzeugt werden.
Das
Verfahren zur Erzeugung der räumlichen
Komposit-Tonsignale wird vorteilhafterweise mit einer speziellen
Surround-Sound-Software durchgeführt,
die den Tonsignalen der anrufenden Teilnehmer ein räumliches
bzw. 3D-Soundsignal aufcodiert. Die so codierten Tonsignale werden
an alle Teilnehmer weitergeleitet und über die diesen zugeordneten Kommunikations-Endeinrichtungen
dargestellt oder alternativ werden diese erst in den Kommunikations-Endeinrichtungen
erzeugt und direkt wiedergegeben. In den Kommunikations-Endeinrichtungen, speziell
in den Wiedergabevorrichtungen, werden die eingehenden Tonsignale
in geeigneter Weise decodiert und dem Teilnehmer wiedergegeben.
Die
Erzeugung derartiger räumlicher
Tonsignale ist an sich bekannt. Dabei werden die akustischen Prozesse,
denen im Ohr eines Zuhörers
eingehende akustische Wellen unterliegen, bevor sie das Trommelfell
erreichen, elektronisch synthetisiert. Dies erfolgt in der Regel über geeignete
elektronische Mittel und/oder Programmmittel, die den Tonsignalen
der an der Telefonkonferenz teilnehmenden Teilnehmer das 3D-Soundsignal
aufcodieren. Eine spektrale Schärfe
wird beispielsweise durch geeignete digitale Filter erreicht. Interne,
im Gehör
eines Menschen stattfindende Verzögerungen werden durch geeignete
Zeitverzögerungsmittel
realisiert. Auf diese Weise können
dreidimensionale bzw. räumliche
akustische Eigenschaften generiert werden, wie sie im Kopf- und
im Außenohrbereich
eines Menschen vorherrschen.