DE102004062725A1 - Zahnriemen mit Zahnauflage aus Gewebe - Google Patents

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Axel Unruh
Michael Dr. Well
Claus-Lüder Mahnken
Jörg TAMS
Henning Dr. Kanzow
Hermann Schulte
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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16GBELTS, CABLES, OR ROPES, PREDOMINANTLY USED FOR DRIVING PURPOSES; CHAINS; FITTINGS PREDOMINANTLY USED THEREFOR
    • F16G1/00Driving-belts
    • F16G1/28Driving-belts with a contact surface of special shape, e.g. toothed

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Abstract

Ein Gummizahnriemen auf HNBR-Basis mit Glascordverstärkung besitzt eine modifizierte Zahnauflage aus Polyamid6.6-Gewebe, bei dem die Schussfäden in Umfangs/Längsrichtung des Riemens ganz oder teilweise durch Garne aus PTFE ersetzt oder mit PTFE modifiziert sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Zahnriemen mit einer Zahnauflage aus einem Gewebe und eine zugehörige Zahnauflage.
  • Zahnriemen werden in erster Linie als Kraftübertragungsriemen (Transmissionsriemen) eingesetzt. Dabei greifen die Zähne des Zahnriemens in die Zahnzwischenräume eines Gegenriemens oder einer Zahnscheibe ein, um so eine Kraftübertragung zu bewirken. Zahnriemen werden häufig bei Synchronriementrieben oder positiven Antriebsriementrieben verwendet und dienen beispielsweise zur Synchronisation zweier rotierender Wellen.
  • Im Automobilbereich werden für die Zahnriemen häufig Standardgummizahnriemen verwendet, die im Allgemeinen einen rückwärtigen Bereich, einen gezahnten vorderen Bereich und eine dazwischen liegende Zugträgerlage beispielsweise aus Stahl- oder Glascord aufweisen. Der gezahnte vordere Bereich besteht häufig aus einem Vulkanisat auf HNBR-Basis, d.h. es ist ein hydriertes Acrylnitril-Butadien-Copolymerisat enthalten, das die üblichen Zuschlagstoffe enthält. Die Ansprüche an derartige Zahnriemen in Bezug auf ihre mechanische und thermische Belastbarkeit steigen mit der Leistung der Maschinen, in denen sie eingesetzt werden sollen. Lange Haltbarkeit und hohe mechanische Belastbarkeit in einem weiten Temperatureinsatzbereich sind daher unerlässlich. Beispiele für derzeit gebräuchliche Zahnriemen sind in der WO 00/29762 und dem U.S. Patent 4,775,357 beschrieben.
  • Zur Erhöhung vor allem der mechanischen Stabilität der Zähne des Zahnriemens kann eine Zahnauflage in Form einer im Allgemeinen durchgehenden und Zähne und Zahnzwischenräume vollständig abdeckenden Auflage auf der gezahnten Oberfläche des Zahnriemens vorgesehen sein. Diese Zahnauflage kann aus einer Beschichtung beispielsweise aus einem modifizierten Vulkanisat bestehen, oder sie kann vorzugsweise aus einem Gewirk oder Gewebe gebildet werden, In der Praxis sehr bewährt hat sich eine Auflage von Polyamid6.6-Stretchgewebe, das gute mechanische Eigenschaften und gute Haftungseigenschaften zur Gummimischung zeigt.
  • In einigen Motortrieben werden die Zahngewebe mechanisch so stark belastet, dass das Gewebe innerhalb der vorgesehenen Laufzeit verschleißt. Da die Motorleistung im Kraftfahrzeugbereich ständig steigt, werden auch die Zahnriemen immer höheren Belastungen ausgesetzt, so dass ein dringendes Bedürfnis nach abrasionsbeständigen und langfristig verschleißfesten Gewebezahnauflagen für Zahnriemen besteht.
  • Die GB 2349113 A offenbart ein Verfahren zur Erhöhung der Abrasionsstabilität von Zahnriemen, bei dem das Zahnauflagegewebe mit einem gewissen Anteil an PTFE als Schmiermittel ausgerüstet wird. Das PTFE-Pulver muss dafür an das Gewebe angebunden werden, damit die Schmierwirkung möglichst lange erhalten bleibt. Hierzu wird das PTFE mit einer vernetzten PU-Matrix an das Gewebe angebunden. Die Präparation des Gewebes bedeutet aber einen zusätzlichen, aufwendigen Verfahrensschritt. Außerdem versteift die Matrix das Gewebe, so dass die Biegestabilität abnimmt und das Risiko für eine frühere Zahnabscherung steigt.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die Probleme in Stand der Technik zu vermeiden und eine Zahnauflage für einen Zahnriemen zur Verfügung zu stellen, die die Abrasionsstabilität des Zahnriemens erhöht und Ausfallerscheinungen infolge Zahnabscherung nach Gewebeverschleiß verringert, und zwar bei weitgehend erhaltenen mechanischen Eigenschaften.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass bei einer Zahnauflage der oben genannten Art aus Gewebe zur Abdeckung der gezahnten Oberfläche eines Zahnriemens dieses Gewebe als ein Mischgewebe auf Basis eines Polyamidgewebes ausgebildet ist, bei dem die Schussfäden in Umfangs/Längsrichtung des Riemens ganz oder teilweise durch Fäden aus Polytetrafluorethylen (PTFE) ersetzt oder mit PTFE modifiziert sind.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Abrasionsstabilität und Beständigkeit eines Zahnriemens mit einer Zahnauflage aus einem Polyamidgewebe bereits dadurch in erstaunlichem Ausmaße verbessert werden kann, dass ausschließlich die Schussfäden, die als Einzelfäden oder als gezwirnte Garne vorliegen können, ganz oder teilweise durch Fäden bzw. Garne aus PTFE ersetzt werden oder hiermit modifiziert sind. Die Modifikation soll dabei nicht in einer Beschichtung oder Ausrüstung bestehen, da hierdurch die guten mechanischen Eigenschaften des PA beeinträchtigt werden könnten. Wenigstens die Kettfäden oder vorzugsweise auch ein weiterer Teil der Schussfäden besteht weiterhin aus Polyamid, um dem Auflagegewebe, die damit verbundenen positiven Eigenschaften in genügendem Umfang zu verleihen.
  • Vorzugsweise ist das Basisgewebe ein Polyamid6.6-Stretchgewebe.
  • In diesem Basisgewebe werden vorzugsweise 2 bis 50 % und hiervon bevorzugt 3 bis 40 % der Schussfäden bezogen auf ihre Anzahl durch Fäden oder Garne aus PTFE ersetzt.
  • In einer alternativen Ausführungsform können die Schussfäden aus Polyamid ganz oder teilweise und vorzugsweise zu 2 bis 50 %, weiter vorzugsweise 3 bis 40 % mit PTFE modifiziert sein. Dies kann in der Form vorgesehen sein, dass die Schussfäden insgesamt aus einem mit PTFE modifizierten Polyamid bestehen. Die Modifikation der Schussfäden kann auch so vorgesehen sein, dass einzelne innerhalb eines Garns verzwirnte Fäden durch solche aus PTFE ersetzt werden, und zwar vorzugsweise in den genannten Anteilen.
  • Zusätzlich kann zur Erhöhung der thermischen Stabilität vorgesehen sein, dass weiterhin Teile der Polyamidschussfäden durch Garne oder Einzelfäden aus Polyetheretherketon (PEEK), Polyimid (PI) und/oder meta-Aramid ersetzt und/oder mit PEEK, PI und/oder meta-Aramid modifiziert sind. Dabei kann der genannte Anteil der ersetzten Schussfäden aus einem der Materialien oder einer Mischung aus diesen Materialien bestehen. Weiterhin können die Polyamid-Schussfäden so ersetzt werden, dass mehrere Garne oder Fäden aus den verschiedenen genannten Materialien in Ersatz für Polyamid-Schussgarne oder -fäden eingesetzt werden können.
  • Ergänzend kann die Zahnauflage wenigstens einseitig, ein- oder mehrstufig beschichtet sein, vorzugsweise mit einem Haftvermittler und/oder einem Vulkanisat, um die Anbindung der Auflage an die Zahnoberfläche noch zu erhöhen und/oder den Verschleiß und Abrieb zu verringern.
  • Die Erfindung umfasst weiterhin einen mit einer Zahnauflage aus Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgerüsteten Zahnriemen.
  • Ein solcher Zahnriemen ist vorzugsweise ein Gummizahnriemen und insbesondere ein solcher, bei dem wenigstens der gezahnte Riementeil ein hydriertes Acrylnitril-Butadien-Copolymer, enthält. Weiterhin ist bevorzugt, dass der Zahnriemen zur Verstärkung wenigsten einen Zugstrang, vorzugsweise aus Glas-, Aramid-, Carbon- oder Stahlcord enthält. Zusätzlich kann die Riemenrückenfläche mit einem weiteren Gewebe geschützt sein. Durch die erfindungsgemäße Zahnauflage kann die Lebensdauer des damit ausgerüsteten Zahnriemens bei hohen mechanischen Belastungen erheblich gesteigert und der Ausfallmechanismus Zahnabscherung nach Gewebeverschleiß deutlich verzögert werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben.
  • In der Zeichnung zeigen:
  • 1: schematische Schnittdarstellung eines Zahnriemenabschnitts
  • 2: Zahnriementestapparatur
  • 1 zeigt einen Ausschnitt eines mit 10 bezeichneten Zahnriemens. Der Zahnriemen 10 besitzt eine Rückseite 2 und einen vorderen, gezahnten Teil 3 mit einzelnen Zähnen 4 zum Eingriff in die Zahnzwischenräume eines nicht dargestellten Gegenparts. Zwischen der Rückseite 2 und dem vorderen Teil 3 des Riemens befindet sich eine Zugträgerlage aus einzelnen Zugsträngen 5 beispielsweise aus Glascord, Stahl-, Aramid- oder Carboncord. Die gezahnte Oberfläche des vorderen oder oberen Teils 3 des Riemens ist mit einer Zahnauflage 6 abgedeckt, die in Form eines Gewebes mit Kettfäden 62 und Schussfäden 64 ausgebildet ist. Die Schussfäden erstrecken sich demnach in Längsrichtung des häufig als Endlosband ausgebildeten Riemens, also parallel zu den Zugsträngen 5. Ein Teil der Schussgarne des Polyamid6.6-Stretchgewebes wurde in diesem Beispiel durch PTFE-Garne der entsprechenden Stärke (Garndicke) ersetzt, während die übrigen Schussfäden weiterhin aus PA6.6 bestehen, ebenso wie die Kettfäden 62.
  • 2 zeigt eine Zahnriementestapparatur für die Durchführung eines Gewebeverschleißtests. Für den Test für ein Gummizahnriemen 10, bestehend aus einem Zahngewebe, einem Zugstrang aus Glas und einer Mischung auf HNBR-Basis so über eine Zahnscheibe 20 aus Stahl mit nur einem Zahn gespannt, dass der Stahlzahn mittig unter einen Steg des Zahnriemens 10 platziert wird, also in einen der Zwischenräume des Zahnriemens eingreift. Auf den Zahnriemen 10 wird eine so hohe Zugkraft aufgebracht, dass auf das Zahngewebe in der Auflagefläche eine Flächenpressung von zirka 35 N/mm2 einwirkt. Der Zahnriemen 10 wird mittels eines Exzenters 30 mit einer Amplitude von ± 0,8 mm und einer Frequenz von 16 Hz oszillierend über den Zahn bewegt. Hierfür greift der Exzenter 30 an einen ersten Schlitten 40a an, der seinerseits über die Verspannung mit dem Zahnriemen 10 mit einem zweiten Schlitten 40b verbunden ist. Für die oszillierende Bewegung wirkt der Exzenter 30 mit der Luftfeder 50 zusammen. Bei dieser Bewegung wird das Gewebe durch Reibung verschlissen. Es wird die Zeit gemessen, bis der unter dem Gewebe liegende Zugstrang sichtbar wird.
  • Vergleichstest
  • Der oben anhand der Abbildung beschriebene Gewebeverschleißtest wird mit einem herkömmlichen und einem der Erfindung entsprechenden Zahnriemen durchgeführt.
  • Ein Gummizahnriemen mit einem Seriengewebe aus Polyamid erreichte in dem oben geschilderten Test eine mittlere Verschleißzeit von 6 Stunden. Bei einem vergleichbaren Gummizahnriemen, bei dem 10 % der Schussfäden aus Polyamid durch PTFE-Fäden ersetzt worden sind, wurden 10 Stunden erreicht. In verschiedenen Tests wurden um bis zu 90 % höhere Laufzeiten gemessen. Zur Erzielung des gewünschten Effekts werden PTFE-Anteile von 3 bis 40 % in Ersatz von PA-Schussfäden bevorzugt, es können jedoch je nach Anwendungszweck auch höhere Anteil gewählt werden.

Claims (15)

  1. Zahnauflage (6) aus Gewebe zur Abdeckung der gezahnten Oberfläche eines Zahnriemens (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe ein Mischgewebe auf Basis eines Polyamidgewebes ist, bei dem die Schussfäden (64) in Umfangs/Längsrichtung des Riemens ganz oder teilweise durch Fäden aus Polytetrafluorethylen (PTFE) ersetzt oder mit PTFE modifiziert sind.
  2. Zahnauflage (6) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyamidgewebe ein PA6.6-Stretchgewebe ist.
  3. Zahnauflage (6) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass 2 bis 50 %, vorzugsweise 3 bis 40 % der Schussfäden (64), bezogen auf ihre Anzahl, ersetzt sind.
  4. Zahnauflage (6) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (64) zu 2 bis 50 %, vorzugsweise 3 bis 40 %, mit PTFE modifiziert sind.
  5. Zahnauflage (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (64) in Umfangs/Längsrichtung des Riemens zusätzlich teilweise durch Fäden aus Polyetheretherketon (PEEK), Polyimid (PI) und/oder meta-Aramid ersetzt oder mit PEEK, PI und/oder meta-Aramid modifiziert sind.
  6. Zahnauflage (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischgewebe wenigstens einseitig, ein- oder mehrstufig beschichtet ist, vorzugsweise mit Haftvermittler und/oder einem Vulkanisat.
  7. Zahnriemen (10) mit einer Zahnauflage (6) aus Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
  8. Zahnriemen (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der gezahnte Riementeil (3) ein hydriertes Acrylnitril-Butadien-Copolymer enthält.
  9. Zahnriemen (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass er zur Verstärkung wenigstens einen Zugstrang (5), vorzugsweise aus Glas-, Aramid-, Carbon- oder Stahlcord enthält.
  10. Verwendung eines Gewebes auf Polyamidbasis zur Abdeckung der gezahnten Oberfläche eines Zahnriemens (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe ein Polyamid-Mischgewebe ist, bei dem die Schussfäden (64) in Umfangs/Längsrichtung des Riemens (10) ganz oder teilweise durch Fäden aus PTFE ersetzt oder mit PTFE modifiziert sind.
  11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyamidgewebe ein PA6.6-Stretchgewebe ist.
  12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass 2 bis 50 %, vorzugsweise 3 bis 40 %, der Schussfäden (64), bezogen auf die Anzahl der Schussfäden, ersetzt sind.
  13. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (64) zu 2 bis 50 %, vorzugsweise 3 bis 40 %, mit PTFE modifiziert sind.
  14. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (64) in Umfangs/Längsrichtung des Riemens zusätzlich teilweise durch Fäden aus Polyetheretherketon (PEEK), Polyimid (PI) und/oder meta-Aramid ersetzt oder mit PEEK, PI und/oder meta-Aramid modifiziert sind.
  15. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischgewebe wenigstens einseitig, ein- oder mehrstufig beschichtet ist, vorzugsweise mit einem Haftvermittler und/oder einem Vulkanisat.
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