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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
insbesondere eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein entsprechendes Computerprogramm,
ein entsprechendes Speichermedium und ein entsprechendes Steuergerät für eine Brennkraftmaschine.
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In
der 1 ist schematisch eine Brennkraftmaschine 10 dargestellt.
Einem Zylinder 11 wird über ein
Ansaugrohr 12 ein Luft-Abgasgemisch zugeführt. Weiterhin
wird dem Zylinder 11 in nicht-dargestellter Weise Kraftstoff
zugeführt.
Das Luft-Abgasgemisch und der Kraftstoff werden in dem Zylinder 11 verbrannt.
Das entstehende Abgas wird in ein Abgasrohr 13 ausgestoßen.
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In
dem Ansaugrohr 12 ist eine Regelklappe 15 untergebracht.
Die Stellung der Regelklappe 15 kann von einem Steller 16 in
Abhängigkeit
von einem Signal RKL verändert
werden.
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Zwischen
der Regelklappe 15 und dem Zylinder 11 mündet ein
Abgasrückführrohr 17 in
das Ansaugrohr 12. Das andere Ende des Abgasrückführrohrs 17 ist
mit dem Abgasrohr 13 verbunden. In dem Abgasrückführrohr 17 ist
ein Abgasrückführventil 18 untergebracht.
Die Stellung des Abgasrückführventils 18 kann
von einem Steller 19 in Abhängigkeit von einem Signal AGR
verändert
werden.
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In
dem Abgasrohr 13 ist stromabwärts zu der Verbindung mit dem
Abgasrückführrohr 17 eine
Turbine 21 vorhanden. Die Turbine 21 ist mit einem
Verdichter 22 gekoppelt. Der Verdichter 22 ist
dem Ansaugrohr 12 zugeordnet, und zwar stromaufwärts zu der
Regelklappe 15. Die Turbine 21 und der Verdichter 22 bilden
einen Abgasturbolader.
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In
dem Ansaugrohr 12 ist stromaufwärts zu der Regelklappe 15 und
stromaufwärts
zu dem Verdichter 22 ein Luftmassensensor 24 vorhanden.
Dieser Luftmassensensor 24 ist dazu geeignet, den Luftmassenstrom
in dem Ansaugrohr 12 zu messen und in der Form eines Luftmassenstrom-Istsignals
LMSist abzugeben.
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Der
Brennkraftmaschine 10 ist ein Steuergerät 30 zugeordnet.
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Gemäß der 1 ist
dem Steuergerät 30 das
Luftmassenstrom-Istsignal LMSist zugeführt. Weiterhin liegt dem Steuergerät 30 ein
Luftmassenstrom-Sollsignal LMSsoll vor. Dieses Luftmassenstrom-Sollsignal
LMSsoll kann innerhalb oder außerhalb
des Steuergeräts 30 erzeugt
werden. In Abhängigkeit
von dem Luftmassenstrom-Istsignal LMSist und dem Luftmassenstrom-Sollsignal
LMSsoll wird von dem Steuergerät 30 das
Signal RKL erzeugt, mit dem die Stellung der Regelklappe 15 verändert wird. Zu
diesem Zweck ist in dem Steuergerät 30 ein PI-Regler
oder ein PID-Regler enthalten.
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Die
vorstehenden Ausführungen
zur
1 ergeben sich auch
aus der
DE 196 20
039 A1 .
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Ein
Nachteil der anhand der 1 beschriebenen
Steuerung und/oder Regelung der Brennkraftmaschine 10 besteht
darin, dass sich die Verstärkung der
beschriebenen Regelkreise ggf. in Abhängigkeit vom jeweils aktuellen
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 10 ändern kann.
Dies erfordert dann bei den beschriebenen Regelkreisen ein sog. Gain-Scheduling. Der Aufwand
für ein
derartiges Anpassen bzw. Applizieren der Verstärkung der Regelkreise an den
jeweils aktuellen Betriebspunkt ist dabei sehr hoch.
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Weiterhin
können
bei der anhand der 1 beschriebenen
Steuerung und/oder Regelung der Brennkraftmaschine 10 Umwelteinflüsse, die
auf die Brennkraftmaschine 10 einwirken, nur mit Hilfe
von weiteren Applikationen kompensiert werden. Auch dies erhöht den Aufwand
der bekannten Steuerung und/oder Regelung.
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Aufgabe und
Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, das einen geringeren
Aufwand erfordert.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß mit Hilfe der
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Bei
einem Computerprogramm bzw. einem Speichermedium bzw. einem Steuergerät der eingangs
genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß entsprechend gelöst.
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Erfindungsgemäß wird die
effektiv durchströmte
Fläche
desjenigen Bauteils modelliert, das von dem Gas durchströmt wird,
und durch dessen Stellung das durchströmende Gas beeinflusst wird. Diese
effektiv durchströmte
Fläche
wird zur Steuerung und/oder Regelung der Stellung des Bauteils herangezogen.
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Auf
diese Weise wird erreicht, dass die genannte, effektiv durchströmte Fläche des
Bauteils und damit die genannte Steuerung und/oder Regelung im Wesentlichen
unabhängig
ist vom aktuellen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine.
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Bei
dem von dem Gas durchströmten
Bauteil kann es sich beispielsweise um die Regelklappe oder das
Abgasrückführventil
oder die Turbine des Abgasturboladers der Brennkraftmaschine handeln.
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In
diesen Fällen
wird eine effektiv durchströmte
Fläche
der Regelklappe modelliert bzw. es wird eine effektiv durchströmte Fläche des
Abgasrückführventils
modelliert bzw. es wird eine effektive durchströmte Fläche der Turbine modelliert.
Diese effektiv durchströmten
Flächen
werden dann zur Steuerung und/oder Regelung der Regelklappe bzw.
des Abgasrückführventils
bzw. des Abgasturboladers herangezogen.
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Aus
dieser Vorgehensweise ergibt sich der Vorteil, dass die vorgenannten,
effektiv durchströmten
Flächen
der Regelklappe bzw. des Abgasrückführventils
bzw. der Turbine weitestgehend nur von der Stellung des jeweils
zugehörigen
Stellers abhängt.
Die effektiv durchströmten
Flächen
sind jedoch nahezu unabhängig
sind vom aktuellen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine. Die genannten
effektiv durchströmten
Flächen
unterliegen also nahezu keiner Veränderung aufgrund eines veränderten Betriebspunktes
der Brennkraftmaschine. Das eingangs genannte Gain-Scheduling muss
somit bei der erfindungsgemäßen Steuerung
und/oder Regelung nicht durchgeführt
werden.
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Entsprechendes
gilt auch für
Umwelteinflüsse,
die auf die Brennkraftmaschine einwirken. Die Auswirkung derartiger
Umwelteinflüsse
auf die effektiv durchströmte
Fläche
der Regelklappe bzw. des Abgasrückführventils
bzw. der Turbine ist sehr gering. In jedem Fall werden diese Umwelteinflüsse im Vergleich
zu der Vorgehensweise nach dem Stand der Technik bei der Erfindung
wesentlich reduziert.
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Gleichzeitig
eröffnet
die Erfindung die Möglichkeit, Änderungen
im Verhalten der jeweiligen Regelkreise, beispielsweise aufgrund
einer sog. Versottung, in einfacher Weise zu kompensieren. Eine
derartige Versottung kann bei einem Vorgehen nach dem Stand der
Technik praktisch nicht ausgeglichen werden.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw.
in der Zeichnung.
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1 zeigt
eine schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine.
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2a und 2b zeigen
schematische Blockschaltbilder von Ausführungsbeispielen von erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben der Brennkraftmaschine der 1.
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Die
Steuerung und/oder Regelung der Brennkraftmaschine 10 mit
Hilfe des Steuergeräts 30 wurde
bereits anhand der 1 erläutert. Diese Erläuterungen
liegen auch der nachfolgenden Beschreibung der 2a und 2b zugrunde.
Die erläuterte
Verknüpfung
des Luftmassenstrom-Istsignal LMSist und des Luftmassenstrom-Sollsignals
LMSsoll bzw. des Abgasmassenstrom-Istsignals AMSist und des Abgasmassenstrom-Sollsignals
AMSsoll über
einen PI-Regler bzw. einen PID-Regler ist jedoch bei den nachfolgenden
Erläuterungen
andersartig ausgeführt.
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Aus
der 2a geht ein Verfahren hervor, mit dem das Signal
RKL erzeugt wird, mit dem die Stellung der Regelklappe 15 verändert wird.
Das Verfahren der 2a wird von dem Steuergerät 30 ausgeführt. Die
nachfolgend erläuterten
Signale liegen dabei innerhalb des Steuergeräts 30 vor oder werden dem
Steuergerät 30 zugeführt.
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Einem
Block 33 der 2a ist das Luftmassenstrom-Istsignal LMSist
zugeführt.
Wie bereits erläutert
wurde, wird dieses Luftmassenstrom-Istsignal LMSist von dem Luftmassensensor 24 zur
Verfügung gestellt.
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Weiterhin
wird dem Block 33 der 2a ein Ist-Druckverlauf DVist,
ein Luftdruck-Istsignal DList und ein Lufttemperatur-Istsignal TList
zugeführt.
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Der
Ist-Druckverlauf DVist wird an der Einmündung des Abgasrückführrohrs 17 in
das Ansaugrohr 12 ermittelt. Es handelt sich somit bei
diesem Ist-Druckverlauf DVist um den Druckverlauf an derjenigen
Stelle des Ansaugrohrs 12, an der die zugeführt Luft
und das rückgeführte Abgas
miteinander gemischt werden. Der Ist-Druckverlauf DVist kann beispielsweise
mit Hilfe eines oder mehrerer, dem Ansaugrohr 12 zugeordneter
Drucksensoren ermittelt werden. Ebenfalls ist es möglich, den
Ist-Druckverlauf mit Hilfe einer entsprechenden Modellierung aus
anderen Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine abzuleiten.
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Das
Luftdruck-Istsignal DList repräsentiert denjenigen
Druck, der im Ansaugrohr 12 in Strömungsrichtung vor der Regelklappe 15 vorhanden ist,
also stromaufwärts
zu der Regelklappe 15. Dieses Luftdruck-Istsignal DList
kann mit Hilfe eines vor der Regelklappe 15 angeordneten
Drucksensors ermittelt werden. Ebenfalls ist es möglich, das
Druckluft-Istsignal DList mit Hilfe einer entsprechenden Modellierung
aus anderen Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 10 abzuleiten.
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Das
Lufttemperatur-Istsignal TList repräsentiert diejenige Temperatur,
die die Luft in Strömungsrichtung
vor der Regelklappe 15 aufweist, also stromaufwärts zu der
Regelklappe 15. Das Lufttemperatur-Istsignal TList kann
mit Hilfe eines vor der Regelklappe 15 angeordneten Temperatursensors
oder mit Hilfe einer entsprechenden Modellierung aus anderen Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10 abgeleitet werden.
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Der
Block 33 der 2a stellt ein Modell der Regelklappe 15 dar.
Insbesondere handelt es sich dabei um ein inverses Modell dieser
Regelklappe 15.
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Mit
Hilfe dieses Modells des Blocks 33 wird aus den vorstehend
erläuterten
Eingangsgrößen eine
Ausgangsgröße ermittelt,
die die effektiv durchströmte
Ist-Fläche
FistRKL der Regerklappe 15 darstellt. Bei dieser Ist-Fläche FistRKL
handelt es sich somit um diejenige Querschnittsfläche der
Regelklappe 15, die von der Luft im Ansaugrohr 12 tatsächlich durchströmt werden
kann. Wie erwähnt
wurde, wird diese Ist-Fläche
FistRKL nicht tatsächlich
gemessen, sondern mit Hilfe des Modells des Blocks 33 geschätzt.
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In
der 2a ist weiterhin ein Block 34 vorhanden,
dem das Luftmassenstrom-Sollsignal LMSsoll, der Ist-Druckverlauf DVist,
das Luftdruck-Istsignal DList und das Lufttemperatur-Istsignal TList
zugeführt
ist.
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Das
Luftmassenstrom-Sollsignal LMSsoll wird, wie bereits erwähnt wurde,
innerhalb des Steuergeräts 30 erzeugt
oder anderweitig dem Steuergerät 30 zugeführt. Im
Hinblick auf den Ist-Druckverlauf DVist, das Luftdruck-Istsignal
DList und das Lufttemperatur-Istsignal TList wird auf die Erläuterungen
zu dem Block 33 verwiesen.
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Vergleichbar
mit dem Block 33, so stellt auch der Block 34 ein
Modell der Regelklappe 15 dar. Insbesondere stellt der
Block 34 ein inverses Modell dieser Regelklappe 15 dar.
Vorzugsweise stimmen die Modelle der Blöcke 33, 34 überein.
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Gemäß der 2a erzeugt
der Block 34 in Abhängigkeit
von den erläuterten
Eingangsgrößen eine
Ausgangsgröße, die
der effektiv durchströmten Soll-Fläche FsollRKL
der Regelklappe 15 entspricht. Diese Soll-Fläche FsollRKL
stellt damit diejenige Querschnittsfläche der Regelklappe 15 dar,
die der in dem Ansaugrohr 12 strömenden Luft zur Verfügung stehen
soll. Wie bereits erwähnt
wurde, wird diese Soll-Fläche FsollRKL
nicht direkt vorgegeben, sondern mit Hilfe des Modells des Blocks 34 aus
den erläuterten
Eingangsgrößen gewonnen.
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Die
effektiv durchströmte
Ist-Fläche
FistRKL der Regelklappe 15 und die effektiv durchströmte Soll-Fläche FsollRKL
der Regelklappe 15 sind gemäß der 2a einem
Block 35 zugeführt.
Bei diesem Block 35 handelt es sich um einen PI-Regler oder
um einen PID-Regler. In Abhängigkeit
von der Ist-Fläche
FistRKL und der Soll-Fläche
FsollRKL erzeugt der Block 35 das Signal RKL, mit dem dann
die Stellung der Regelklappe 15 verändert wird.
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Vorzugsweise
kann zu diesem Zweck ein Soll-Istwert-Vergleich der Ist-Fläche FistRKL und der Soll-Fläche FsollRKL
vorgesehen sein. Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Soll-Fläche FsollRKL insbesondere über eine
Kennlinie direkt auf die Stellung der Regelklappe 15 einwirkt,
während
das von dem Block 35 in Abhängigkeit von der Ist-Fläche FistRKL
erzeugte Signal RKL dieser direkten Steuerung überlagert wird.
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Von
dem PI-Regler oder dem PID-Regler des Blocks 35 wird somit
eine Regelung der effektiv durchströmten Fläche der Regelklappe 15 durchgeführt. Es
wird die Ist-Fläche
FistRKL auf die Soll-Fläche
FsollRKL geregelt. Das Signal RKL stellt dabei die Stellgröße dar.
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Wesentlich
ist, dass bei dem Verfahren der 2a das
Luftmassenstrom-Istsignal LMSist und das Luftmassenstrom-Sollsignal LMSsoll
nicht unmittelbar zur Regelung der Regelklappe 15 herangezogen
werden. Stattdessen sind Modellierungen vorgesehen, mit deren Hilfe
die effektiv durchströmte Ist-Fläche FistRKL
und die effektiv durchströmte Soll-Fläche FsollRKL
der Regelklappe 15 ermittelt werden. Diese letztgenannten
Flächen
werden dann zur Regelung der Regelklappe 15 herangezogen.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Blöcke 33, 34 auch
mit anderen oder weiteren als den erläuterten Eingangsgrößen beaufschlagt
sein können.
Es ist also möglich,
dass die effektiv durchgeströmte Ist-Fläche FistRKL
und die effektiv durchströmte Soll-Fläche FsollRKL
auch mit Hilfe andersartiger Modellierungen ermittelt werden. Ebenfalls
können anstelle
der gemessenen oder modellierten Ist-Größen auch anderweitig berechnete
Soll-Größen verwendet
werden.
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Gemäß der 1 ist
dem Steuergerät 30 ein Abgasmassenstrom-Istsignal
AMSist und ein Abgasmassenstrom-Sollsignal
AMSsoll zugeführt.
In Abhängigkeit
von dem Abgasmassenstrom-Istsignal AMSist und dem Abgasmassenstrom-Sollsignal AMSsoll
erzeugt das Steuergerät 30 das
Signal AGR, mit dem die Stellung des Abgasrückführventils 18 verändert wird.
Zu diesem Zweck ist in dem Steuergerät 30 ein PI-Regler
oder ein PID-Regler enthalten.
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Anstelle
des Abgasmassenstrom-Istsignals AMSist und des Abgasmassenstrom-Sollsignals AMSsoll
können
auch andere Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 10 herangezogen
werden, mit denen es möglich
ist, die Betriebsverhältnisse
in dem Abgasrückführrohr 17 zu
charakterisieren. Beispielsweise ist es möglich, mit Hilfe eines Drucksensors den
Druck im Ansaugrohr 12 zu messen. Der Drucksensor kann
dabei vorzugsweise unmittelbar vor dem Zylinder 11 angeordnet
sein. Aus dem gemessenen Druck kann ein Druck-Istsignal abgeleitet werden. Entsprechend
kann ein Druck-Sollsignal
erzeugt werden. Aus dem Druck-Istsignal und dem Druck-Sollsignal
kann dann wiederum über
einen PI-Regler oder einen PID-Regler die Stellung des Abgasrückführventils 18 verändert werden.
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In
der 2b ist ein Verfahren dargestellt, das dazu vorgesehen
ist, das Signal AGR zu erzeugen, mit dem die Stellung des Abgasrückführventils 18 verändert wird.
Das Verfahren der 2b kann alternativ oder additiv
zu dem Verfahren der 2a zur Anwendung kommen.
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In
der 2b ist ein Block 37 vorgesehen, dem das
Abgasmassenstrom-Istsignal AMSist zugeführt ist. Wie erläutert wurde,
kann dieses Abgasmassenstrom-Istsignal AMSist innerhalb des Steuergeräts 30 erzeugt
werden oder anderweitig dem Steuergerät 30 zugeführt werden.
Ebenfalls wurde bereits erläutert,
dass anstelle des Abgasmassenstrom-Istsignals AMSist gegebenenfalls
auch andere Signale zur Anwendung kommen können, beispielsweise Drucksignale.
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Weiterhin
sind dem Block 37 der Ist-Druckverlauf DVist ein Abgasdruck-Istsignal
DAist und ein Abgastemperatur-Istsignal
TAist zugeführt.
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Im
Hinblick auf den Ist-Druckverlauft DVist wird auf die entsprechenden
Erläuterungen
im Zusammenhang mit der 2a verwiesen.
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Das
Abgasdruck-Istsignal DAist repräsentiert
den sog. Abgasgegendruck, der in Strömungsrichtung des Abgases vor
dem Abgasrückführventil 18 im
Abgasrückführrohr 17 bzw.
im Abgasrohr 13 vorhanden ist. Dieser Abgasgegendruck kann
beispielsweise mit Hilfe eines dem Abgasrückführrohr 17 zugeordneten
Drucksensors gemessen werden. Ebenfalls ist es möglich, dass das Abgasdruck-Istsignal
DAist mit Hilfe entsprechender Modellierungen aus anderen Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10 ermittelt wird.
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Das
Abgastemperatur-Istsignal TAist entspricht der Temperatur des rückgeführten Abgases. Das
Abgastemperatur-Istsignal
TAist kann somit von einem innerhalb des Abgasrückführrohrs 17 angeordneten
Temperatursensors gemessen werden. Ebenfalls ist es möglich, dass
das Abgastemperatur-Istsignal TAist mit Hilfe entsprechender Modellierungen
aus anderen Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10 abgeleitet wird.
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Der
Block 37 der 2b stellt ein Modell des Abgasrückführventils 18 dar.
Insbesondere handelt es sich dabei um ein inverses Modell des Abgasrückführventils 18.
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In
Abhängigkeit
von den erläuterten
Eingangsgrößen erzeugt
der Block 37 eine effektiv durchströmte Ist-Fläche FistAGR des Abgasrückventils 18.
Bei dieser Ist-Fläche
FistAGR handelt es sich um diejenige Querschnittsfläche, die
von dem Abgasrückführventil 18 dem
rückgeführten Abgasstrom tatsächlich zur
Verfügung
steht. Wie bereits erwähnt wurde,
wird die genannte Ist-Fläche
FistAGR nicht gemessen, sondern mit Hilfe des Modells des Blocks 37 ermittelt.
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In
der 2b ist weiterhin ein Block 38 vorhanden.
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Diesem
Block 38 ist das Abgasmassenstrom-Sollsignal AMSsoll zugeführt. Wie
erläutert wurde,
kann dieses Abgasmassenstrom-Sollsignal innerhalb des Steuergeräts 30 erzeugt
werden. Es ist ebenfalls möglich,
dass das Abgasmassenstrom-Sollsignal anderweitig dem Steuergerät 30 zugeführt wird.
Weiterhin wurde erläutert,
dass anstelle des Abgasmassenstrom-Sollsignals AMSsoll auch andere
Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10 zur Anwendung kommen können, beispielsweise Drucksignale.
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Weiterhin
ist dem Block 38 der Ist-Druckverlauf DVist, das Abgasdruck-Istsignal
DAist und das Abgastemperatur-Istsignal
TAist zugeführt.
Im Hinblick auf diese vorgenannten Signale wird auf die Erläuterungen
zu dem Block 37 der 2b verwiesen.
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Vergleichbar
mit dem Block 37, so handelt es sich auch bei dem Block 38 um
ein Modell des Abgasrückführventils 18.
Insbesondere handelt es sich um ein inverses Modell des Abgasrückführventils 18. Vorzugsweise
stimmen die Modelle der Blöcke 33, 34 überein.
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In
Abhängigkeit
von den erläuterten
Eingangsgrößen erzeugt
der Block 38 eine effektiv durchströmte Soll-Fläche FsollAGR des Abgasrückführventils 18.
Bei dieser Soll-Fläche FsollAGR
handelt es sich um diejenige Querschnittsfläche, die an sich von dem Abgasrückführventil 18 dem
rückströmenden Abgas
zur Verfügung
gestellt werden soll. Wie erläutert
wurde, wird die genannte Soll-Fläche FsollAGR
des Abgasrückführventils 18 nicht
direkt vorgegeben, sondern mit Hilfe des Modells des Blocks 38 ermittelt.
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Die
effektiv durchströmte
Ist-Fläche
FistAGR des Abgasrückführventils 18 und
die effektiv durchströmte
Soll-Fläche FsollAGR
des Abgasrückführventils 18 sind
einem Block 39 zugeführt.
Bei dem Block 39 handelt es sich um einen PI-Regler oder
um einen PID-Regler. In Abhängigkeit
von der Ist-Fläche FistAGR
und der Soll-Fläche
FsollAGR erzeugt der Block 39 das Signal AGR, mit dem das
Abgasrückführventil 18 angesteuert
und dessen Stellung verändert
wird.
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Vorzugsweise
wird zu diesem Zweck ein Soll-Istwert-Vergleich durchgeführt. Alternativ kann aber auch
eine Steuerung mit der Soll-Fläche
FsollAGR und eine überlagerte
Regelung mit der Ist-Fläche
FistAGR vorgesehen sein.
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Mit
Hilfe des Blocks 39 ist somit eine Regelung der effektiv
durchströmten
Fläche
des Abgasrückventils 18 realisiert.
Es wird die Ist-Fläche
FistAGR auf die Soll-Fläche FsollAGR
geregelt. Das von dem Block 39 erzeugte Signal AGR stellt
bei dieser Regelung die Stellgröße dar.
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Wesentlich
ist, dass bei dem. Verfahren der 2b nicht
das Abgasmassenstrom-Istsignal AMSist und das Abgasmassenstrom-Sollsignal
AMSsoll unmittelbar zur Regelung herangezogen werden. Stattdessen
wird mit Hilfe von Modellierungen die effektiv durchströmte Ist-Fläche FistAGR
und die effektiv durchströmte
Soll-Fläche
FsollAGR des Abgasrückführventils 18 ermittelt.
Diese Ist-Fläche
FistAGR und die Soll-Fläche
FsollAGR werden dann zur Regelung der Stellung des Abgasrückführventils 18 herangezogen.
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Weiterhin
ist die Turbine 21 der 1 mit einer
variablen Turbinen-Geometrie versehen. In diesem Fall kann also
die von der Turbine 21 zur Förderung von Gas zur Verfügung gestellte
Fläche
verändert
werden. Dies wird in Abhängigkeit
von einem nicht-dargestellten Stellsignal vorgenommen. Vorzugsweise
wird das Stellsignal in Abhängigkeit
von demjenigen Ist-Druck in dem Ansaugrohr 12 beeinflusst,
der stromabwärts
nach dem Verdichter 22 vorhanden ist, sowie von einem zugehörigen Soll-Druck. Zur
Messung des Ist-Drucks kann ein Drucksensor vorhanden sein. Der
Soll-Druck kann auf sonstige Weise vorgegeben sein. Insgesamt stellt
damit die Kombination aus der Turbine 21 und dem Verdichter 22 einen
variablen Abgasturbolader dar.
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Vergleichbar
mit den 2a, 2b, so
ist auch für
die Turbine 21 des beschriebenen variablen Abgasturboladers
ein Modell vorhanden.
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Dieses
Modell wird von Eingangsgrößen beaufschlagt,
unter anderem von dem genannten Ist-Druck. Aus diesen Eingangsgrößen erzeugt
das Modell eine Ausgangsgröße, die
der effektiv durchströmten
Ist-Fläche
der Turbine 21 entspricht. Bei dieser Ist-Fläche handelt
es sich um diejenige Querschnittsfläche der Turbine 21,
die von dem Abgas tatsächlich
durchströmt
werden kann.
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Entsprechend
erzeugt das Modell in Abhängigkeit
von Eingangsgrößen, unter
anderem in Abhängigkeit
von dem genannten Soll-Druck, eine Ausgangsgröße, die der effektiv durchströmten Soll-Fläche der
Turbine 21 entspricht. Bei dieser Soll-Fläche handelt
es sich um diejenige Fläche
der Turbine 21, die dem durchströmenden Abgas zur Verfügung stehen
soll.
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Die
effektiv durchströmte
Ist-Fläche
der Turbine 21 und die effektiv durchströmte Soll-Fläche der Turbine 21 werden
einem PI-Regler oder einem PID-Regler zugeführt. Beispielsweise mit Hilfe
eines Soll-Istwert-Vergleichs wird aus der Ist-Fläche und der
Soll-Fläche
das bereits erwähnte
Stellsignal abgeleitet, mit dem die Turbine 21 angesteuert
wird, und mit dem deren variable Turbinen-Geometrie verändert wird.
Alternativ kann auch eine Steuerung mit der Soll-Fläche und
eine überlagerten
Regelung der Ist-Fläche
der Turbine 21 vorgesehen sein.
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Bei
dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird also der Druck nach
dem Verdichter 22 nicht unmittelbar zur Regelung der variablen
Turbinen-Geometrie der Turbine 21 herangezogen. Stattdessen sind
Modellierungen vorgesehen, mit deren Hilfe die effektiv durchströmte Ist-Fläche der
Turbine 21 und die effektiv durchströmte Soll-Fläche der Turbine 21 ermittelt
werden. Diese letztgenannten Flächen
werden dann zur Regelung der variablen Turbinen-Geometrie der Turbine 21 herangezogen.
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Vorstehend
ist die Regelung der Regelklappe 15, die Regelung des Abgasrückführventils 18 und die
Regelung der variablen Turbinen-Geometrie der Turbine 21 beschrieben.
Diese Regelungen können einzeln
und damit unabhängig
voneinander vorhanden sein.
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Es
kann beispielsweise nur die erläuterte
Regelung der Regelklappe 15 vorhanden sein. In diesem Fall
können
das Abgasrückführrohr 17,
die Turbine 21 und der Verdichter 22 entfallen.
Ebenfalls kann nur die Regelung der variablen Turbinen-Geometrie
der Turbine 21 vorhanden sein. In diesem Fall kann auch
das Abgasrückführrohr 17 entfallen.
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Es
ist aber auch möglich,
dass die beschriebenen Regelungen in beliebiger Kombination miteinander
vorhanden sind. So können
insbesondere die Regelung der Regelklappe 15 und die Regelung
des Abgasrückführventils 18 gemeinsam
vorhanden sein. In diesem Fall können
die Turbine 21 und der Verdichter 22 entfallen.
Es versteht sich, dass jede der beschriebenen einzeln oder in Kombination
auch mit andersartigen Regelungen kombiniert sein können.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass die erläuterten Istwerte
und Sollwerte nicht als jeweils einzelne Größen vorhanden sind, sondern
dass anstelle des Sollwerts eine Soll-Trajektorie mit ihren Ableitungen
vorhanden ist, und dass anstelle des Istwerts eine Ist-Trajektorie
vorhanden ist. In diesem Zusammenhang wird auf die deutsche Patentanmeldung
DE ... (Bosch Rollennummer 306468) verwiesen.
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Das
Steuergerät 30 kann
als analoge Schaltung ausgebildet sein. Vorzugsweise weist das Steuergerät 30 jedoch
einen Mikroprozessor oder dergleichen auf, dem ein Speichermedium
zugeordnet ist. Auf dem Speichermedium ist ein Computerprogramm
abgespeichert, das dazu geeignet ist, die erläuterten Funktionen des Steuergeräts 30 auszuführen.