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Die
Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung an spanabhebenden Werkzeugmaschinen,
wobei wenigstens ein erstes Maschinenteil orthogonal zu einem zweiten
Maschinenteil bei sich kreuzenden Bewegungsbahnen verfahrbar ist,
und wenigstens ein erstes Abdeckelement und ein zweites Abdeckelement
vorgesehen sind.
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Zur
Verwirklichung von zwei zueinander orthogonalen Bewegungen werden
an Werkzeugmaschinen beispielsweise Kreuzschlitten eingesetzt. Dabei
ist ein erster Schlitten (Längsschlitten)
entlang von Führungsbahnen
in der ersten Richtung bewegbar und trägt einen zweiten Schlitten
(Querschlitten) mit zugehörigen
Führungsbahnen
für Bewegungen
in der zweiten Richtung. Zum Schutz gegen Späne, Kühlflüssigkeit u. dgl. ist es üblich, die
Schlitten und Führungsbahnen
während
der Bearbeitung abzudecken. Es kommen dabei bekanntermaßen Abdeckungen,
wie z.B. Teleskop- oder Rollo-Abdeckungen, zum Einsatz, deren Länge in Abhängigkeit
von der Bewegung der Schlitten veränderbar ist. Die Teleskopabdeckungen
umfassen üblicherweise übereinanderschiebbare,
U-förmige
Blechteile, die beidseitig von einem bewegbaren Maschinenteil angeordnet sind
und dessen Führungen übergreifen
und somit vor Verschmutzungen schützen (
DE 36 18 959 A1 ,
DE 103 17 318 A1 ).
Die
DD 201 402 zeigt
Teleskopabdeckungen für
rechtwinklig zueinander angeordnete Führungsbahnen, bei denen Teleskoprohre eingesetzt
werden. Dabei sind zwischen zwei sich gegeneinander verschiebbaren
Maschinenteilen Teleskopspindeln in einer Ebene schwenkbar angeordnet,
wobei jedes Teleskoprohr ein Abdeckblech besitzt.
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Auch
die in
DE 199 46 554
A1 dargestellte und eine Reihe von Abdeckelementen umfassende Schutzabdeckung
ist zum Anbau an ein mindestens in einer Ebene bewegliches Arbeitsorgan
vorgesehen und gewährleistet
den Schutz von zum Maschineninnern hin gelegenen Träger- und
Antriebselementen. Während
ein Abdeckelement an einem Rahmenteil befestigt ist, ist ein anderes,
bewegliches, Abdeckelement mit dem Arbeitsorgan verbunden. Zwischen
diesen beiden befinden sich weitere Abdeckelemente, die der Reihe
nach abnehmende Abmessungen aufweisen. Sie sind peripher um das
Arbeitsorgan herum angeordnet und folgen diesem bei seinen Bewegungen,
wodurch der Arbeitsbereich abgedeckt gehalten wird. Als Elemente
zur Lagerung der beweglichen Abdeckelemente auf dem feststehenden
Abdeckelement werden dabei in einem bestimmten Abstand angeordnete
Trägerstangen
verwendet, die die Führungsmittel
für die
Bewegung der beweglichen Abdeckelemente in einer zu den genannten
Stangen parallelen und einer rechtwinkligen Richtung bilden.
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Die
Teleskopabdeckungen erfordern einen relativ großen Platzbedarf. Sie können deshalb
nur dort zum Einsatz kommen, wo zwischen den Maschinenteilen oder
Baugruppen genügend
Platz vorhanden ist.
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In
DE 196 16 433 C2 werden
deshalb an sich bekannte Rolloabdeckungen eingesetzt, die einen geringeren
Platzbedarf und ein kleineres Gewicht als die Teleskopabdeckungen
aufweisen. Allerdings benötigen
auch die Rolloabdeckungen ein außerhalb der Führungsbahnen
angeordnetes Gehäuse,
in dem das sich während
der Bewegung des Maschinenteils ab- bzw. aufwickelnde Rollo aufgenommen
wird.
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Nachteilig
bei diesen bekannten Einrichtungen zur Abdeckung und zum Schutz
der Führungsbahnen
und Maschinenteile an Werkzeugmaschinen ist dabei zum einen der
zusätzliche
Platzbedarf und zum anderen, dass diese Abdeckungen nur dafür vorgesehen
ist, die Verschmutzung speziell der Führungsbahnen zu verhindern.
Für den
Schutz weiterer Teile der Werkzeugmaschine, wie z.B. dort angeordneter
Messsysteme, sind sie meist nicht geeignet. Dafür werden Abschirmelemente verwendet,
die bestimmte Maschinenbaugruppen oder den gesamten Arbeitsraum
von Werkzeugmaschinen vor Verschmutzung mit Spänen und Kühlmittel schützen.
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So
ist es bekannt, die Bedienseite durch Schutzwände abzuschirmen, die für den Zugriff
in den Arbeitsraum entlang der Maschine verschieb- bzw. auseinanderschiebbar
sind. Bei derartigen Arbeitsraumabschirmungen bleibt aber die Werkzeugseite
im wesentlichen ungeschützt
bzw. es wird auf die weiter oben angeführten Teleskop- oder Rolloabdeckungen
zurückgegriffen.
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Eine
Arbeitsraumabschirmung, die den Arbeitsraum sowohl auf der Werkstück- als auch zur Werkzeugseite
hin abschirmt, ist in
DD 204 873 beschrieben.
Die gezeigte Fräsmaschine
besitzt dabei ein Querbett, auf dem ein Maschinenständer verfahrbar
angeordnet ist. An dem Maschinenständer befindet sich wiederum
ein senkrecht verschiebbarer Werkzeugträger. Einer bedienseitig angebrachten Schutzwand
sind quer zur Längsbewegung
und in der Bewegungsbahn des Werkstückträgers angeordnete, flexible
Abschirmelemente zugeordnet. Für
die Werkzeugseite ist eine komplementäre, die Führungsbahnen von Querbett und
Maschinenständer gleichzeitig
schützende
Abdeckung vorgesehen, die durch parallel zur Schutzwand bewegliche
Abschirmungen ergänzbar
ist. Diese Abdeckung besteht aus gelenkig miteinander verbundenen
Abdeckelementen, die von am Werkzeugträger angebrachten waagerechten
bzw. ortsfesten senkrechten Geradführungen längs- und schwenkbeweglich aufgenommen werden.
Die Verbindung zwischen den Abdeckelementen wird über Scharniere
verwirklicht. Der Arbeitsraum dieser Werkzeugmaschine ist somit
nach allen Seiten abgeschirmt, und die einzelnen Maschinenbaugruppen
sind vor Verschmutzung geschützt. Nachteilig
an dieser Arbeitsraumabschirmung ist ihre material- und platzaufwändige Ausführung. Insbesondere
an Werkzeugmaschinen mit stark eingeschränktem Bauraum ist diese Variante
einer Schutzvorrichtung ebenso wenig anwendbar wie die weiter oben
aufgezeigten Lösungen
des Standes der Technik.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe der Erfindung darin, eine Schutzvorrichtung
an spanabhebenden Werkzeugmaschinen zu schaffen, die bei zuverlässiger Abdeckung
vor allem einen äußerst geringen Platzbedarf
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Schutzvorrichtung an spanabhebenden Werkzeugmaschinen mit
den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Dabei
ist in bekannter Weise wenigstens ein erstes Maschinenteil orthogonal
zu einem zweiten Maschinenteil bei sich kreuzenden Bewegungsbahnen
verfahrbar, und es sind wenigstens ein erstes Abdeckelement und
ein zweites Abdeckelement vorgesehen.
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Erfindungsgemäß ist durch
eine zwischen den Abdeckelementen bestehende Wirkverbindung eine
von dem ersten Maschinenteil auf das erste Abdeckelement übertragene
Bewegung zwangsweise in eine orthogonal dazu verlaufende Bewegung
des zweiten Abdeckelementes umlenkbar, wobei das erste Abdeckelement
als eine in dem zweiten Abdeckelement drehbar gelagerte, kreisförmige Abdeckscheibe
ausgebildet ist, die außermittig
mit dem die Bewegung übertragenden
Maschinenteil wirkverbunden ist. Die Richtung der Bewegung des zweiten
Abdeckelementes entspricht dabei der Richtung der Bewegung des zweiten
Maschinenteils. Das zweite Abdeckelement ist als viereckige Abdeckblende
ausgebildet. Die Abdeckscheibe ist um eine durch ihren Mittelpunkt
führende
Drehachse drehbar.
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Die
Bewegung des Maschinenteils auf die Abdeckscheibe kann durch eine
an dem Maschinenteil angeordnete Arbeitsspindel übertragen werden, welche die
Abdeckscheibe außermittig
und achsparallel zu der Drehachse durchdringt. Die Bewegung des
Maschinenteils auf die Abdeckscheibe kann auch durch einen mit dem
Maschinenteil drehfest verbundenen Flansch übertragen werden, welcher die
Abdeckscheibe außermittig
und achsparallel zu der Drehachse durchdringt. Arbeitsspindel oder Flansch
durchdringen die Abdeckscheibe in einem radialen Abstand von ihrer
Drehachse kreisförmig. Die
Abdeckscheibe ist drehbar und abgedichtet an Arbeitsspindel oder
Flansch gelagert. Dabei ist die in der Abdeckblende drehbar gelagerte
Abdeckscheibe an ihrem Umfang abgedichtet. Die Abdeckscheibe kann
an ihrem Umfang in der Abdeckblende gelagert sein. Dann weist die
Abdeckblende eine den Abmessungen der kreisförmigen Abdeckscheibe entsprechende
Aussparung auf.
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Die
Abdeckscheibe kann auch in ihrem die Drehachse aufnehmenden Mittelpunkt
in der Abdeckblende gelagert sein. Dann weist die Abdeckblende eine
der kreisbogenförmigen
Bewegungsbahn von Arbeitsspindel oder Flansch mit der Abdeckscheibe
entsprechende Aussparung auf.
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Die
Abdeckblende ist entlang von Führungsschienen
verschiebbar, die orthogonal zu der Bewegungsrichtung des die Bewegung
auf die Abdeckscheibe übertragenden
Maschinenteils angeordnet sind.
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Durch
eine lineare Bewegung des ersten Maschinenteils um einen bestimmten
Betrag ist eine Drehbewegung der Abdeckscheibe um ihre Drehachse
um einen bestimmten Winkel hervorrufbar.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
entlang x-y-Koordinatenachsen verfahrbare Maschinenteile mit Arbeitsspindel
bei schmaler Bauweise ohne Schutzvorrichtung
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2:
Schutzvorrichtung bei Arbeitsspindelposition y – unten, x – rechts
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3:
Schutzvorrichtung bei Arbeitsspindelposition y – unten, x – Mittelstellung
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4:
Schutzvorrichtung bei Arbeitsspindelposition y – oben, x – Mittelstellung
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5:
Längsschnitt
durch 3 in schematischer Darstellung
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6:
Schutzvorrichtung bei flacher Bauweise und Arbeitsspindelposition
y – unten,
x – links
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7:
schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Werkzeugmaschine
in Gantry-Bauweise
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8:
Vorderansicht nach 7 mit angedeuteter Schutzvorrichtung
in zwei unterschiedlichen Positionen
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8a:
Schutzvorrichtung nach 8 in einer ersten Position
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8b:
Schutzvorrichtung nach 8 in einer zweiten Position
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In 1 bis 5 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel
des Einsatzes der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
gezeigt.
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Dabei
bestand das Problem bei dieser Werkzeugmaschine darin, dass in horizontaler
Richtung (x-Koordinatenachse) nur ein geringer Bauraum Bx und in
vertikaler Richtung (y-Koordinatenachse) ein ausreichender Bauraum
By zur Verfügung
stand. Für diese
Anordnung musste ein optimaler Schutz der Maschinenteile und dort
befindlicher Einrichtungen, wie Messsysteme u.ä., erreicht werden.
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In 1 ist
die entsprechende Maschinenbaugruppe der Werkzeugmaschine noch ohne
die Schutzvorrichtung dargestellt.
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Auf
einem feststehenden Maschinenbett 1.1 ist ein durch einen
Ständer 2.1 gebildetes
erstes Maschinenteil 2 auf hier nicht gezeigten Führungsbahnen
in horizontaler Richtung x – entlang
der x-Koordinatenachse – verschiebbar
angeordnet. An dem Ständer 2.1 wiederum
ist ein zweites Maschinenteil 3, ein Support 3.1,
in vertikaler Richtung y – entlang der
y-Koordinatenachse – verfahrbar
angebracht. Von dem Support 3.1 wird eine Arbeitsspindel 4.1 aufgenommen,
die sich in 1 in Richtung y in der untersten
und in Richtung x in der äußersten
linken Position befindet.
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In 2 ist
diese Maschinenbaugruppe mit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung gezeigt.
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Die
Schutzvorrichtung besteht aus einem als viereckige Abdeckblende 5.1 ausgeführten Abdeckelement 5,
das in Richtung y in Führungsschienen 6, die
parallel zu hier ebenfalls nicht näher gezeigten Führungsbahnen
des Supports 3 angebracht sind, verfahrbar angeordnet ist.
Die Abdeckblende 5.1 wird von einem weiteren, als kreisförmige Abdeckscheibe 7.1 ausgebildeten,
Abdeckelement 7 durchdrungen. Die Abdeckscheibe 7.1 ist
um eine durch ihren Mittelpunkt führende Drehachse A drehbar
gelagert. An dem Umfang der Abdeckscheibe 7.1, entlang
der kreisförmigen
Berührungslinie
zwischen ihr und der Abdeckblende 5.1, ist eine Abdichtung
vorgesehen. Die Abdeckscheibe 7.1 wird außermittig
in einem radialen Abstand b sowie achsparallel zu ihrer Drehachse
A von der Arbeitsspindel 4.1 durchdrungen, mit der sie
drehbar verbunden ist.
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Außerdem ist
in der Zeichnung eine feststehende, den Arbeitsraum abschirmende
Arbeitsraumverkleidung 8 gezeigt, die unabhängig von
der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
angeordnet ist und einen bedienungsseitigen Schutz darstellt.
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In 2 ist
die sich in der Position 1 befindende Arbeitsspindel 4.1 (y
ganz unten und x ganz links) dargestellt. Es ist eine weitere Position
II der Arbeitsspindel 4.1 angedeutet, in welcher sich die
Arbeitsspindel 4.1 nach Zurücklegen einer Strecke x1, die
einer Drehung der Abdeckscheibe 7.1 um ihre mittige Drehachse
A um einen Winkel α entspricht, befindet.
Damit ist bereits ein Teil der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
beschrieben. Zwischen der Abdeckblende 5.1 und der Abdeckscheibe 7.1 besteht
eine Wirkverbindung dahingehend, dass eine Drehung der Abdeckscheibe 7.1 um
ihre Drehachse A eine lineare Bewegung der Abdeckblende 5.1 in
y-Richtung bewirkt. Die vollständige
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
nach 2 ist folgende:
Bei Bewegung des Ständers 2.1 in
Richtung x absolviert auch die Arbeitsspindel 4.1 eine
Bewegung in diese Richtung. Auf Grund der außermittigen, drehbeweglichen
Verbindung der Abdeckscheibe 7.1 mit der Arbeitsspindel 4.1 erfolgt
bei einer geradlinigen Bewegung der Arbeitsspindel 4.1 in
Richtung x eine Verdrehung der Abdeckscheibe 7.1 um ihre
Drehachse A. In Abhängigkeit
von der in Richtung x zurückgelegten
Strecke der Arbeitsspindel 4.1 dreht sich die Abdeckscheibe 7.1 um
einen bestimmten Winkel α. Dies
bewirkt wiederum eine Verschiebung der mit der Abdeckscheibe 7.1 drehbeweglich
verbundenen Abdeckblende 5.1 entlang der Führungsschienen 6 in der
orthogonal zu der Verfahrrichtung des Ständers 2.1 verlaufenden
Richtung y.
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Der
Verfahrweg der Arbeitsspindel 4.1 mit der Abdeckscheibe 7.1 ist
als Kreisbogen in 2 angedeutet. Bei Zurücklegen
eines Weges x/2 in eine Mittelstellung der Arbeitsspindel 4.1,
die einer Drehbewegung der Abdeckscheibe 7.1 um einen Winkel α/2 entspricht,
führt die
Abdeckblende 5.1 eine lineare Bewegung entlang der Führungsschienen 6 um den
Betrag y' nach oben
durch.
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Die
sich in Richtung x in der Mittelstellung (y ganz unten) befindende
Arbeitsspindel 4.1 ist in 3 gezeigt.
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Eine
weitere Verschiebung der Arbeitsspindel 4.1 in Richtung
x in ihre äußerste rechte
Position II bewirkt eine Bewegung der Abdeckblende 5.1 um den
Betrag y' nach unten,
zurück
in die Ausgangsstellung.
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4 zeigt
die Arbeitsspindel 4.1 in Richtung x in ihrer Mittelstellung
und in Richtung y in ihrer obersten Stellung.
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In 5 ist
schematisch ein Längsschnitt nach 3 dargestellt.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel
zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung an einer
Werkzeugmaschine, die eine sehr schmale Bauweise in x-Richtung erfordert.
Ein entsprechend großer
Bauraum By in Richtung y ist dagegen vorhanden. Dieser kann die "umgewandelte" Bewegung (aus Richtung
x in Richtung y) der Schutzvorrichtung aufnehmen.
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Die
gleiche Schutzvorrichtung ist aber auch einsetzbar bei einer geforderten
flachen Bauweise in Richtung y (6).
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Hier
ist ein stark eingeschränkter
Bauraum By vorhanden, während
in Richtung x der Bauraum Bx großzügiger bemessen ist. Der Aufbau
und die Anordnung der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung sind
analog der weiter oben beschriebenen, nur um 90° gedreht dargestellt. Die Arbeitsspindel 4.1 verfährt hier
in Richtung y aus der Position 1 in die Position II. Die
Abdeckblende 5.1 ist dabei in Richtung x entlang der entsprechend
angeordneten Führungsschienen 6 um
einen Betrag x' bewegbar,
und in der Mittelstellung der Arbeitsspindel 4.1, bei einer zurückgelegten
Strecke y/2, hat die Abdeckblende 5.1 einen Weg x' zurückgelegt – in Richtung
eines ausreichend großen
Bauraums Bx.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in 7 und 8 dargestellt. Dabei zeigt 7 eine
schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Werkzeugmaschine
in Gantry-Bauweise, deren Maschinengestell geschlossene Seitenwände aufweist.
Bei dieser Bauweise ist wenig Platz für die Anordnung von Abdeckungen
für an
den Seitenwänden
angeordnete Führungssysteme
vorhanden. Insbesondere in Richtung der z-Koordinatenachse sind
die Möglichkeiten
der Anbringung eines Schutzes vor Spänen und Kühlmittel stark eingeschränkt. In 7 sind die
in Kreuzschlittenbauweise an den Seitenwänden angeordneten, orthogonal
zueinander bewegbaren Maschinenteile 2, 3 zu sehen.
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Bei
dieser Ausführung
ist das durch einen Längsschlitten 3.2 gebildete
Maschinenteil 3 an dem Maschinengestell 1.2 in
Richtung y entlang der Führungsbahnen
F1 verfahrbar. Auf dem Längsschlitten 3.2 ist
das durch einen Querschlitten 2.2 gebildete Maschinenteil 2 in
Richtung z (z-Koordinatenachse) entlang der Führungsbahnen F2 verfahrbar.
An dem in Richtung z bewegbaren Querschlitten 2.2 ist drehfest
ein Flansch 4.2 angebracht, der als Verbindungsstück zu einem
in 7 nicht dargestellten und in 8 angedeuteten
Träger
T dient. Dieser Träger
T ist in Richtung x angeordnet und mit seinen beiden Enden an den
Flanschen 4.2 der Querschlitten 2.2 befestigt, die
zu den beiden an den sich gegenüberliegenden
Seitenwänden
des Maschinengestells 1.2 angeordneten Kreuzschlitten gehören. In
der in 8 dargestellten Vorderansicht der Werkzeugmaschine
ist der Träger
T in zwei unterschiedlichen Positionen gezeigt: Während auf
der vom Betrachter aus gesehen linken Seite sich der Träger T und
damit der Flansch 4.2 in der unteren y-Stellung befindet,
ist auf der rechten Seite der Flansch 4.2 mit dem Träger T in
der, in Richtung y gesehen, oberen Stellung. Die zugehörigen 8a und 8b zeigen
schematisch die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung
gemäß der in 8 gezeigten
Darstellung.
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Die
Anordnung und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung ist analog
dem weiter oben beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Abdeckblende 5.1 ist
in Richtung y, die der Bewegungsrichtung des an dem Maschinengestell 1.2 verschiebbaren
Längsschlittens 3.2 entspricht,
in seitlich der Führungsbahnen
F1 angeordneten Führungsschienen 6 bewegbar
angeordnet. Die Abdeckscheibe 7.1 wird außermittig
in einem Abstand b und achsparallel zu der Drehachse A von dem Flansch 4.2 durchdrungen,
wobei die Abdeckscheibe 7.1 an dem Flansch 4.2 drehbar
gelagert ist. Die Durchdringungen sowohl von Abdeckscheibe 7.1/Abdeckblende 5.1 und
Flansch 4.2/Abdeckscheibe 7.1 sind auch hier kreisförmig und
abgedichtet.
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Bei
Bewegung des Querschlittens 2.2 und damit des an ihm befestigten
Flansches 4.2 in Richtung z wird die drehbeweglich und
außermittig
mit dem Flansch 4.2 verbundene Abdeckscheibe 7.1 um ihre
Drehachse A gedreht. In Abhängigkeit
von der zurückgelegten
Strecke in Richtung z erfolgt auch hier eine Drehbewegung um die
Drehachse A um einen Winkel α.
Die Drehbewegung der Abdeckscheibe 7.1 wird wiederum auf
die Abdeckblende 5.1 übertragen,
die dadurch eine lineare Bewegung in Richtung y ausführt. Bei
einer Mittelstellung des Flansches 4.2, dass heißt, bei
Zurücklegen
eines Weges z/2 in Richtung z führt
die Abdeckblende 5.1 eine Bewegung in Richtung y um einen
Betrag y' durch.
Bei der weiteren Bewegung des Flansches 4.2 in Richtung
z bewegt sich die Abdeckblende 5.1 wieder in die Ausgangsstellung
zurück – der Betrag
y' geht gegen 0.
Eine zusätzliche
Bewegung der Schutzvorrichtung in Richtung z ist nicht erfolgt.
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Die
erfindungsgemäße Schutzvorrichtung ermöglicht somit
eine Abdeckung der Führungsbahnen
sowie maschineninterner Einrichtungen auf engstem Raume. Dabei sind
verschiedene Ausführungen
und Anordnungen der beiden Abdeckelemente, Abdeckblende 5.1 und
Abdeckscheibe 7.1, möglich.
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So
kann die Abdeckscheibe 7.1 mit ihrer Drehachse A in der
Abdeckblende 5.1 drehbar gelagert sein. Bei dieser Ausführung ist
eine kreisbogenförmige
Aussparung B in die Abdeckblende 5.1 eingebracht, die den
Abmessungen und dem mit der Abdeckscheibe 7.1 zurücklegbaren
Weg der Arbeitsspindel 4.1 entspricht. Eine andere Ausführung sieht eine
drehbewegliche Lagerung der Abdeckscheibe 7.1 an ihrem
Umfang in der Abdeckblende 5.1 vor. In diesem Fall weist
die Abdeckblende 5.1 eine kreisförmige, den Abmessungen der
Abdeckscheibe 7.1 entsprechende, Aussparung auf. Eine Abdichtung
erfolgt bei beiden Varianten jeweils an der kreisförmigen Berührungslinie
von Abdeckscheibe 7.1 und Abdeckblende 5.1. In
dem Vorhandensein radialer Abdichtungen, die im Gegensatz zu in
geradlinigen Bereichen angeordneten Abdichtungen wirkungsvoller und
zuverlässiger
sind, liegt ebenfalls ein Vorzug der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung ist – neben
ihrem geringen Platzbedarf und dem zuverlässigen Schutz vor Spänen und
anderen Verunreinigungen – ihr
großes
Einsatzgebiet. Überall
dort, wo eine Umlenkung einer linearen Bewegung in eine dazu orthogonal
verlaufende Bewegung gefordert wird, ist sie einsetzbar. Möglich ist
ihre Anwendung auch bei nur einem bewegbaren Maschinenteil, während das
andere Maschinenteil feststehend angeordnet ist. Die Ausführung der
erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
ist dabei die gleiche. Allerdings entspricht die absolute Bewegung
der Abdeckblende 5.1 nur dem Betrag y', wenn das entsprechende Maschinenteil
in Richtung y keine Bewegung ausführt.