DE102004059961A1 - Testkäfig und Untersuchungsvorrichtung zur Untersuchung des Verhaltens von Kleinsäugetieren - Google Patents

Testkäfig und Untersuchungsvorrichtung zur Untersuchung des Verhaltens von Kleinsäugetieren Download PDF

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01KANIMAL HUSBANDRY; CARE OF BIRDS, FISHES, INSECTS; FISHING; REARING OR BREEDING ANIMALS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NEW BREEDS OF ANIMALS
    • A01K1/00Housing animals; Equipment therefor
    • A01K1/02Pigsties; Dog-kennels; Rabbit-hutches or the like
    • A01K1/03Housing for domestic or laboratory animals
    • A01K1/031Cages for laboratory animals; Cages for measuring metabolism of animals

Abstract

Es wird ein Testkäfig (100) zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier (1) beschrieben, der einen Aufenthaltsbereich (10) mit einer Bodenfläche (11) und einer Versorgungseinheit (13), eine Stimulationseinrichtung (20), mit der das Kleinsäugetier (1) im Aufenthaltsbereich (10) einer Stimulation ausgesetzt werden kann, und eine Detektoreinrichtung (30) zur optischen Erfassung von Positionsmerkmalen des Kleinsäugetiers (1) umfasst, wobei die Stimulationseinrichtung (20) mit einem Abstand über der Bodenfläche (11) angeordnet ist und die Detektoreinrichtung (30) mindestens einen Emitter-Detektor-Rahmen (31) aufweist, der den Aufenthaltsbereich (10) umgibt und mit dem der Ort und die Ausrichtung des Kleinsäugetiers (1) im Aufenthaltsbereich (10) erfassbar ist. Es werden auch eine Untersuchungsvorrichtung mit einer Vielzahl derartiger Testkäfige zur Untersuchung des Verhaltens einer Vielzahl von Kleinsäugern und Verfahren zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier in dem genannten Testkäfig beschrieben.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Testkäfig zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier, der einen Aufenthaltsbereich und Stimulations- und Detektoreinrichtungen aufweist, insbesondere einen Testkäfig, der ein Tierhaus (Tierkäfig) für Nagetiere, wie z. B. Mäuse oder Ratten, bildet. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Untersuchungsvorrichtung, insbesondere zur Hochdurchsatz-Untersuchung einer Vielzahl von Kleinsäugetieren, die eine Vielzahl derartiger Testkäfige umfasst. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier unter Verwendung des genannten Testkäfigs oder der Untersuchungsvorrichtung.
  • Kleinsäugetiere stellen wichtige Testobjekte in allen Bereichen der Lebenswissenschaften, insbesondere in der Biologie, der Medizin und der Biochemie für Forschungs- und Testzwecke dar. Untersuchungen der Wirkung z. B. einer genetischen Modifikation und/oder einer pharmakologischen Substanz auf den lebenden Organismus erfordern nicht nur die Feststellung physiologischer Daten, wie z. B. der Körpertemperatur oder der Blutzusammensetzung, sondern auch Informationen über das Verhalten eines untersuchten Tieres. Beispielsweise kann eine chemisch induzierte Mutagenese zu einer charakteristischen Änderungen von Bewegungsmustern oder des Sozialverhaltens führen.
  • Aus der Praxis sind Testsysteme zur Untersuchung des Verhaltens z. B. von Mäusen bekannt. Beispielsweise wird vom Hersteller Coulbourn Instruments, USA, ein modulares Testsystem angeboten, das eine Vielzahl von Testmodulen umfasst. Jedes Testmodul ist zur Durchführung bestimmter Stimulationen und zugehöriger Verhaltensbeobachtungen, wie z. B. zur Lichtstimulation oder zur Geruchsstimulation eingerichtet. Die auf bestimmte Tests spezialisierten Module sind an die Bedingungen im normalen Tierhaus angepasst. Nachteilig an diesem modularen Testsystem ist jedoch, dass diese Anpassung durch die Spezialisierung der Testmodule nur beschränkt möglich ist. Verschiedene Tests werden daher unter verschiedenen Umweltbedingungen durchgeführt, welche die Auswertbarkeit der Tests erschweren und die Reproduzierbarkeit der Untersuchung vermindern. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist, dass mit dem modularen Testsystem jeweils nur ein Tier untersucht werden kann. Für die gleichzeitige Untersuchung einer Vielzahl von Testobjekten für Hochdurchsatz-Untersuchungen ist das modulare Testsystem nicht ausgelegt.
  • Ein weiteres Testsystem, das von der Noldus Information Technology bv, Niederlande, unter dem Namen „PhenoLab" (registrierte Marke) angeboten wird, umfasst eine Vielzahl von Testkäfigen 100' mit dem schematisch in 14 illustrierten Aufbau. Jeder Testkäfig 100' enthält einen Aufenthaltsbereich 10' mit einer Bodenfläche 11', Käfigwänden 12' und einer Versorgungseinheit 13', eine Stimulationseinrichtung 20' und eine Detektoreinrichtung 30'. Im Testkäfig 100' erfolgt die Haltung der Maus 1' unter normalen Stallbedingungen. Der Testkäfig 100' bildet einen sog. „Home cage". Dies bedeutet, dass sich die Maus 1' frei auf der z. B. mit Streu bedeckten Bodenfläche 11' bewegen und an der Versorgungseinheit 13' Nahrung aufnehmen kann, wie sie es vom Stall gewohnt ist. Als Stimulationseinrichtung 20' wird je nach dem gewünschten Test ein bestimmtes Testmodul auf die Bodenfläche 11' gestellt. Das Verhalten der Maus 1' wird mit der Videokamera 30' über wacht, die als Detektoreinrichtung in den Deckel des Testkäfigs 100' integriert ist.
  • Der herkömmliche Testkäfig 100' gemäß 14 besitzt eine Reihe von Nachteilen, die eine Anwendung für Hochdurchsatz-Untersuchungen erschweren. Erstens besitzt der herkömmliche Testkäfig 100' durch die Anordnung der Versorgungseinheit 13' der Stimulationseinrichtung 20' ein großes Volumen. Dadurch wird die Handhabung des Testkäfigs 100' erschwert, es kann nur eine beschränkte Anzahl von Testkäfigen kombiniert werden. Ein weiterer Nachteil besteht in der Verwendung der Videokamera 30' zur Bewegungsüberwachung. Die Videokamera 30' liefert große Datenmengen, auf die zur Auswertung Bildbearbeitungsprozeduren angewendet werden müssen. Dies führt insbesondere bei Hochdurchsatz-Untersuchungen mit vielen Testkäfigen zu einem extrem hohen Rechenaufwand. Ein weiterer Nachteil besteht in der geringen Flexibilität des herkömmlichen Testkäfigs, mit dem nicht alle heute interessierenden Testverfahren durchführbar und insbesondere nicht Sozialkontakte zwischen Tieren aus verschiedenen Käfigen untersucht werden können.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Testkäfig zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier bereitzustellen, mit dem die Nachteile der herkömmlichen Testkäfige überwunden werden und der einen erweiterten Anwendungsbereich besitzt. Der Testkäfig soll insbesondere eine Tierhaltung unter Stallbedingungen („Home Cage") ermöglichen und dabei mit einfachen Mitteln an die verschiedensten Testverfahren angepasst werden können. Der Testkäfig soll des Weiteren für einen hochgradigen Parallelbetrieb, insbesondere für Hochdurchsatz-Untersuchungen mit einer Vielzahl von Kleinsäugetieren, geeignet sein und eine erhöhte Reproduzierbarkeit bei der Einstellung der Testbedin gungen und bei der Auswertung der Testergebnisse ermöglichen. Die Aufgabe der Erfindung besteht auch in der Schaffung einer verbesserten Untersuchungsvorrichtung für Hochdurchsatz-Untersuchungen des Verhaltens einer Vielzahl von Kleinsäugetieren und in der Bereitstellung eines Hochdurchsatz-Untersuchungsverfahrens für die Verhaltensforschung an Kleinsäugetieren.
  • Diese Aufgaben werden durch einen Testkäfig, eine Untersuchungsvorrichtung und ein Untersuchungsverfahren mit den Merkmalen der Patentansprüche 1, 22 und 29 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Vorrichtungsbezogen basiert die Erfindung gemäß einem ersten Gesichtspunkt auf der allgemeinen technischen Lehre, einen Testkäfig für mindestens ein Kleinsäugetier, wie z. B. eine Ratte oder eine Maus bereitzustellen, bei dem eine Stimulationseinrichtung mit einem lichten Abstand über einer Bodenfläche angeordnet ist, die zum Aufenthalt des Kleinsäugetiers vorgesehen ist und von einer Detektoreinrichtung in Gestalt von mindestens einem Emitter-Detektor-Rahmen umgeben wird. Vorteilhafterweise weist der Testkäfig mit diesen Merkmalen eine freie Bodenfläche (Käfigboden) auf, in der sich das Kleinsäugetier ohne Behinderung bewegen und z. B. durch eine Häufelung eines lockeren Bodenbelags (z. B. Streu) unter den gewohnten Haltungsbedingungen einrichten kann, wobei mit der Detektoreinrichtung zu jedem Zeitpunkt geometrische Parameter des Kleinsäugetiers, insbesondere dessen Ort und Körperhaltung und/oder deren zeitliche Änderung erfasst werden können. Die gesamte Bodenfläche steht als ein Aufenthaltsbereich (oder als Teil von diesem) zur Verfügung, so dass der Testkäfig mit einer im Vergleich zu herkömmlichen Testkäfigen, bei denen bspw. Testmodule auf dem Boden angeordnet sind, vermin derten Grundfläche gebildet sein kann, ohne dass die Bewegungsfreiheit des Kleinsäugetiers eingeschränkt ist. Der erfindungsgemäße Testkäfig kann somit ohne Einbuße an Funktionalität kompakter aufgebaut und effektiver mit einer Vielzahl gleichartiger Testkäfige zu einem Hochdurchsatz-Untersuchungssystem kombiniert werden.
  • Vorteilhafterweise kann der erfindungsgemäße Testkäfig Maße der Bodenfläche und ein Volumen des Aufenthaltsbereiches aufweisen, die üblicherweise verwendeten Standardmaßen von Tierställen insbesondere für Laboruntersuchungen entsprechen.
  • Dies ermöglicht einerseits die Integrierbarkeit des Testkäfigs in bestehende Käfiganordnungen und die unmittelbare Vergleichbarkeit des Verhaltens im Testkäfig mit einem Verhalten im normalen Tierhaus („Home Cage"). Der Testkäfig weist eine Versorgungseinheit auf, die ebenfalls von oben zur Bodenfläche ragt und ggf. einen Teil der Stimulationseinrichtung bildet.
  • Die Verwendung des mindestens einen Emitter-Detektor-Rahmens ermöglicht vorteilhafterweise eine vollständige Erfassung des Verhaltens des Kleinsäugetiers mit einem im Unterschied zur herkömmlichen Videotechnik erheblich verringerten Datenumfang. Die Signale des Emitter-Detektor-Rahmens können mit geringem Aufwand ausgewertet werden, um unmittelbar die gewünschten Orts- und/oder Bewegungsinformationen zu liefern. Des Weiteren ermöglicht die Rahmenanordnung, dass auf die im Deckel des herkömmlichen Testkäfigs integrierten Videokamera verzichtet werden kann und dadurch Platz für die Stimulationseinrichtung geschaffen wird. Die Kombination des umlaufenden Emitter-Detektor-Rahmens mit der frei über der Bodenfläche angeordneten Stimulationseinrichtung ermöglicht somit ein komplett neues Käfigdesign und eine besonders effektive Zusammenwirkung der genannten Komponenten.
  • Der Emitter-Detektor-Rahmen ist beispielsweise wie ein von modularen Testsystemen bekannter, herkömmlicher Infrarot-Detektorrahmen aufgebaut, kann aber alternativ durch ein abgewandelt gestaltetes Bauteil gebildet werden, mit dem ein Messfeld mit Ortsauflösung parallel zur Bodenfläche aufgespannt wird.
  • Ein wichtiger Vorteil des mindestens einen Emitter-Detektor-Rahmens besteht darin, dass dieser außerhalb des Tierkäfigs angeordnet und vom Aufenthaltsbereich durch geschlossene Wände des Tierkäfigs getrennt ist. Durch diese Trennung wird die Reinigung des Tierkäfigs erleichtert und eine Verschleppung von Verunreinigungen zwischen mehreren Experimenten über die Detektoreinrichtung vermieden.
  • Vorteilhafterweise ragen die Stimulationseinrichtung oder Teile oder Module von dieser von oben in den durch die Bodenfläche gebildeten Teil des Aufenthaltsbereiches. Dies ermöglicht den Austausch der Stimulationseinrichtung oder von deren Teilen und eine flexible Anpassung an eine konkrete Testaufgabe, ohne dass die Haltungsbedingungen des beobachteten Tieres verändert werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Testkäfig mit einer Halteeinrichtung für die Stimulationseinrichtung ausgestattet. Die Halteeinrichtung ist über der Bodenfläche angeordnet und zur Ausrichtung der Stimulationseinrichtung oder von Teilen der Stimulationseinrichtung vorgesehen. Die Stimulationseinrichtung ist vorzugsweise an der Halteeinrichtung fixierbar (z. B. einhängbar oder einsetzbar), so dass die Stimulationseinrichtung zur Bodenfläche weisend unter der Halteeinrichtung hervorragt. Vorteilhafterweise werden durch die Halteeinrichtung die Lebensbedingungen des Kleinsäugetiers auf der Bodenfläche nicht beeinflusst. Des Weiteren ermöglicht die Halteeinrichtung mit einfachen Mitteln einen Austausch der Stimulationseinrichtung oder von deren Teilen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Halteeinrichtung wie ein Deckelelement des Käfigs über der Bodenfläche gebildet, wobei das Deckelelement eine Öffnung aufweist, in welche die Stimulationseinrichtung einhängbar oder einsetzbar ist. Das Deckelelement in Form einer Platte oder eines Gitters ist abgesehen von der Öffnung wie der Deckel eines herkömmlichen Standard-Laborkäfigs gebildet und wie dieser auf der Oberkante oder einem Vorsprung der Käfigwand abnehmbar angeordnet. Vorteilhafterweise kann zur Bereitstellung dieser Ausführungsform ein herkömmlicher Laborkäfig einfach durch Austausch eines Deckels durch die genannte Halteeinrichtung, das Einsetzen der Stimulationseinrichtung und die Anbringung des mindestens einen Emitter-Detektor-Rahmens umgerüstet werden kann.
  • Wenn die Halteeinrichtung und insbesondere das Deckelelement gemäß einer abgewandelten Variante der Erfindung mit einem Halterahmen ausgestattet ist, der sich entlang der inneren Öffnung der Halteeinrichtung erstreckt und in den die Stimulationseinrichtung oder deren Teile einhängbar oder einsetzbar sind, kann sich die Positionierung und Verstellung oder der Austausch der Stimulationseinrichtung vorteilhafterweise vereinfachen.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist gegeben, wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die Stimulationseinrichtung an der Halteeinrichtung und insbesondere an dem Halterahmen in vertikaler Richtung verstellbar angeordnet ist. Dies ermöglicht, die lichte Höhe der Unterseite der Sti mulationseinrichtung oder von deren Teilen über der Bodenfläche in Abhängigkeit von den konkreten Versuchsbedingungen und der Größe des untersuchten Kleinsäugetiers einzustellen.
  • Für eine breite Anwendung des Testkäfigs kann gemäß einer weiteren Modifikation der Erfindung vorgesehen sein, dass die Stimulationseinrichtung mindestens ein Stimulationsmodul umfasst, das vom Testkäfig und insbesondere von der Halteeinrichtung trennbar angeordnet ist. Ein Stimulationsmodul ist allgemein ein Bauteil mit einer bestimmten Außenform, für welche die Halteeinrichtung oder insbesondere der Halterahmen einen passenden Sitz oder eine passende Aufhängung bildet und das eine vorbestimmte Funktion im Testkäfig erfüllt.
  • Im Rahmen an sich bekannter Verhaltenstests sind insbesondere die folgenden Funktionen von Stimulationsmodulen von Interesse. Eine erste Funktion besteht in der Präsentation von vorbestimmten Reizen für das zu untersuchende Tier. Die Reize können bspw. Lichtreize, Schallreize, chemische Reize (olfaktorische Reize), mechanische Reize (z. B. sog. Luftstoß-Reiz) oder Kombinationen dieser Reize umfassen. Eine zweite Funktion besteht in der Erweiterung des Aufenthaltsbereiches des Tieres. Hierzu bildet das Stimulationsmodul eine Schleuse, durch die das Tier von der Bodenfläche in das Modul oder sogar bis in einen benachbarten Bereich, z. B. auf eine Laufstrecke oder in einen anderen Käfig laufen kann. Eine dritte Funktion besteht in der Präsentation eines Kontakt- oder Interaktionsbereiches für das zu untersuchende Tier. In dem Kontaktbereich kann das Tier durch eine mechanische Aktion (zum Beispiel einen Stoß mit der Nase gegen einen Berührungsdetektor) eine Wirkung erzielen, wie zum Beispiel eine Nährmittelabgabe. Eine weitere Funktion ist schließlich die Versorgung des Kleinsäugetiers mit Nährstoffen, insbesondere mit Flüssigkeiten und/oder festen Nährmitteln. Entsprechend werden die Stimulationsmodule auch als Reizmodule, Schleusenmodule, Kontaktmodule und Versorgungsmodule bezeichnet.
  • Erfindungsgemäß kann ein Stimulationsmodul nicht nur für eine, sondern auch für die Kombination von mindestens zwei oder allen der genannten Funktionen eingerichtet sein. Für die Beobachtung von Lernprozessen können bspw. ein kombiniertes Schleusen- und Reizmodul oder ein kombiniertes Schleusen- und Versorgungsmodul vorgesehen sein. Bei einem Schleusen- und Reizmodul können die mechanische Reize (Luftstoß-Reiz) durch eine Düse neben der Schleusentür abgegeben werden.
  • Besonders bevorzugt ist die Bereitstellung der Stimulationseinrichtung mit mehreren getrennt steuerbaren Stimulationsmodulen mit gleichen oder verschiedenen Funktionen. Zur Anpassung des Testkäfigs sind die Stimulationsmodule vorzugsweise einzeln austauschbar und einzeln an der Halteeinrichtung und insbesondere am Halterahmen höhenverstellbar angeordnet. In der Regel ist mindestens das genannte Versorgungsmodul zur Nährstoffversorgung des Kleinsäugetiers vorgesehen.
  • Allgemein kann das Schleusenmodul eine oder mehrere Öffnungen zum Durchtritt des Tieres aufweisen. Wenn das Schleusenmodul gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit mindestens einer Schleusentür ausgestattet ist, kann die Funktionalität des Schleusenmoduls vorteilhafterweise erweitert werden. Die Schleusentür ist bspw. auf der Unterseite (Seite der Bodenfläche) des eingesetzten Schleusenmoduls und/oder auf der Seite einer angrenzenden Lauffläche oder eines weiteren Käfigbereichs vorgesehen. Besonders bevorzugt ist die Bereitstellung einer elektrisch oder pneumatisch betätigbaren Schiebetür als Schleusentür. Die Schiebetür bewegt sich in einer Wand des Schleusenmoduls und erfordert vorteil hafterweise keinen zusätzlichen Raum für die Betätigung der Tür.
  • Die Flexibilität der Anpassung des Testkäfigs an eine konkrete Aufgabe kann weiter gesteigert werden, wenn die Schleusentür lösbar am Schleusenmodul befestigt ist. Dies ermöglicht mit einfachen Mitteln, je nach den konkreten Anforderungen die Schleusentür an einer oder beiden Seiten des Schleusenmoduls anzubringen oder wegzulassen. Besonders bevorzugt ist die Fixierung der Schleusentür mit Haltemagneten, durch die Anbringung oder Entfernung der Schleusentür am Schleusenmodul vereinfacht wird. Alternativ oder zusätzlich zu den Haltemagneten können Führungsstifte zur gegenseitigen Ausrichtung der Module und der Schleusentür vorgesehen sein.
  • Ein weiteres wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Testkäfigs ist durch ein Schnittstellenmodul gegeben, über das eine Verbindung von einer äußeren Steuereinrichtung und einem äußeren Zufuhreinrichtung und der Stimulationseinrichtung oder deren Teilen (z. B. den genannten Modulen) herstellbar ist. Vorteilhafterweise liefert das Schnittstellenmodul eine in Bezug auf die Position an einer Wand des Testkäfigs und/oder in Bezug auf die Bereitstellung von Anschlüssen für elektrische Signale und/oder flüssige oder gasförmige Medien definierte und standardisierbare Schnittstelle. Diese Schnittstelle vereinfacht die Kombination einer Vielzahl von Testkäfigen für Hochdurchsatz-Untersuchungen.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Deckelelement, welches die Halteeinrichtung für die Stimulationseinrichtung darstellt, um die o. g. Öffnung herum eine Lauffläche für das Kleinsäugetier bildet. Die Lauffläche ist von der Bodenfläche über das Schleusenmodul erreichbar. Sie stellt eine zusätzliche Platt form für Bewegungsmessungen am Kleinsäugetier dar und ermöglicht des Weiteren den Übergang in weitere Käfigbereiche oder benachbarte Käfige. Hierzu ist der Testkäfig vorzugsweise mit mindestens einer Ausgangstür ausgestattet, durch die das Kleinsäugetier von der Lauffläche einen Zusatzkäfig erreichen kann. Die Ausgangstür ist vorzugsweise wie die oben genannten Schleusentür eine Schiebetür, die elektrisch oder pneumatisch betätigbar ist.
  • Die Bereitstellung des Schleusenmoduls in Kombination mit der Lauffläche stellt einen wesentlichen Vorteil der Erfindung dar, da der Aufenthaltsbereich für das Tier mit der Lauffläche erheblich erweitert wird, so dass sich die Beweglichkeit des Tieres verbessert und weitere Tests durchführbar sind.
  • Der Zusatzkäfig ist gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung lösbar am Testkäfig an dessen Außenseite an die Ausgangstür der Lauffläche angrenzend angebracht. Dies ermöglicht vorteilhafterweise die optionale Bereitstellung des Zusatzkäfigs in Abhängigkeit von den konkreten Untersuchungsanforderungen. Der Zusatzkäfig dient weiteren Untersuchungen oder einfach als Verbindungsweg zwischen verschiedenen, zum Beispiel benachbarten Testkäfigen.
  • Für die Untersuchung des Sozialverhaltens von Kleinsäugetieren kann der Zusatzkäfig vorteilhafterweise für die Verbindung eines ersten Testkäfigs und eines benachbarten zweiten Testkäfigs verwendet werden. Hierzu ist der Zusatzkäfig mit einer zweiten Ausgangstür ausgestattet, durch die analog zur Funktion der ersten Ausgangstür die Lauffläche des zweiten Testkäfigs erreichbar ist.
  • Wenn der Zusatzkäfig durch eine Trennwand mit einer Verbindungstür in zwei Kompartimente getrennt ist, können sich wei tere Vorteile für die Untersuchung des Sozialverhaltens der Kleinsäugetiere ergeben. Die Verbindungstür ist vorzugsweise wie die Schleusen- und Ausgangstüren eine Schiebetür, die pneumatisch oder elektrisch betätigbar ist.
  • Die erfindungsgemäße vorgesehene Detektoreinrichtung trägt ebenfalls zur Flexibilität der Anpassung des Testkäfigs an konkrete Untersuchungsaufgaben bei. So ist der Emitter-Detektor-Rahmen vorzugsweise höhenverstellbar angeordnet, so dass das von dem Emitter-Detektor-Rahmen aufgespannte Messfeld in verschiedenen Höhen parallel zur Bodenfläche gebildet werden kann. Dies ermöglicht eine Anpassung an die Größe des zu untersuchenden Kleinsäugetieres und ggf. einen auf der Bodenfläche angeordneten Belag auf der Bodenfläche. Besonders bevorzugt ist die Bereitstellung von zwei Emitter-Detektor-Rahmen, die parallel zueinander übereinander angeordnet sind und deren Felder in verschiedenen Höhen parallel zur Bodenfläche des Aufenthaltsbereichs verlaufen. Durch die Positions- und Bewegungsdetektion in zwei verschiedenen Höhen kann die Bewertung der Ausrichtung des Kleinsäugetiers vereinfacht und insbesondere festgestellt werden, wenn sich das Kleinsäugetier z. B. zu einem der Stimulationsmodule hin aufrichtet.
  • Allgemein kann jeder der Emitter-Detektor-Rahmen eine Vielzahl von Signalemittern und Signaldetektoren umfassen, die auf einander gegenüberliegenden Rändern der Bodenfläche angeordnet sind und das Messfeld zur Erfassung der Position des Kleinsäugetiers aufspannen. Bevorzugt werden Infrarot-Emitter und Infrarot-Detektoren verwendet, da diese von den Kleinsäugetieren nicht wahrgenommen werden und daher keine Störung für die Tierhaltung im Aufenthaltsbereich darstellen.
  • Gemäß einer weiteren Variante umfasst die Detektoreinrichtung mindestens einen optischen Durchtrittsdetektor, der an min destens einer der o. g. Schleusen-, Ausgangs- oder Verbindungstüren angeordnet ist. Für die flexible Anpassung des Testkäfigs an eine konkrete Untersuchungsaufgabe kann es von Vorteil sein, wenn der Durchtrittsdetektor an der jeweiligen Tür lösbar befestigt ist, wobei auch hierzu die Fixierung mit Haltemagneten oder Führungsstiften zur gegenseitigen Ausrichtung bevorzugt ist.
  • Vorrichtungsbezogen wird die o. g. Aufgabe gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung durch eine Untersuchungsvorrichtung zur Untersuchung des Verhaltens einer Vielzahl von Kleinsäugetieren gelöst, die eine Vielzahl der o. g. erfindungsgemäßen Testkäfige umfasst. Durch den kompakten Aufbau des erfindungsgemäßen Testkäfigs können viele Testkäfige auf engstem Raum angeordnet und beobachtet werden. Es können beispielsweise unter definierten Laborbedingungen mindestens 10 Testkäfige, z. B. 50 Testkäfige, oder auch 100 Testkäfige oder mehr gleichzeitig betrieben werden.
  • Mit den genannten Zusatzkäfigen können einige oder alle Testkäfige optional verbunden (zusammengeschaltet) oder getrennt werden. Diese mit der erfindungsgemäßen Untersuchungsvorrichtung erstmalig bereitgestellte Funktion kann ohne Eingriff in den Käfigaufbau allein durch die Steuerung der entsprechenden Schleusen-, Ausgangs- und Verbindungstüren erfolgen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind alle Testkäfige der Untersuchungsvorrichtung sämtlich gemeinsam mit einer einheitlichen Steuereinrichtung verbunden. Diese Steuereinrichtung, die bspw. durch einen Steuercomputer gebildet wird, kann vorteilhafterweise alle erforderlichen Steuersignale für die Stimulationseinrichtung und alle Reiz- und Messsignale verarbeiten und ggf. auswerten. Wenn die Testkäfige sämtlich mit einer einheitlichen Zufuhreinrichtung verbunden sind, können sich weitere Vorteile für die Kompaktheit der Untersuchungsvorrichtung und die Reproduzierbarkeit bei der Einstellung von Testbedingungen ergeben.
  • Wenn die erfindungsgemäße Untersuchungsvorrichtung gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Variante mit einem Regal ausgestattet ist, das eine Aufnahme für die Testkäfige in mehreren, übereinander angeordneten Ebenen bildet, können sich Vorteile für die Kompaktheit der Untersuchungsvorrichtung und die Schaffung im Wesentlichen gleicher Umweltbedingungen in allen Testkäfigen (Raumtemperatur, Raumfeuchtigkeit und dgl.) ergeben. Des Weiteren kann das Regal neben der Trägerfunktion zusätzlich eine Versorgungsfunktion (und ggf. eine Entsorgungsfunktion) übernehmen, indem in ein Regalgestänge Regalleitungen zur Versorgung der Testkäfige integriert sind. Vorzugsweise erfolgt die Verbindung eines Testkäfigs mit den Regalleitungen über das o. g. Schnittstellenmodul.
  • Verfahrensbezogen wird die o. g. Aufgabe durch die Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier in dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Testkäfig gelöst. Hierzu wird das Kleinsäugetier unter normalen Stallbedingungen im Aufenthaltsbereich des Testkäfigs gehalten und über das Versorgungsmodul der Stimulationseinrichtung mit Nährstoffen versorgt. In Abhängigkeit von der gewünschten Untersuchung erfolgt eine Stimulation mit der Stimulationseinrichtung, so dass ein Stimulationsreiz, z. B. in Form eines Schallsignals, eines Lichtsignals oder eines olfaktorischen Signals auf das Kleinsäugetier trifft. In Abhängigkeit von der Betätigung der Stimulationseinrichtung werden die Orte, Ausrichtungen und/oder Bewegungen des Kleinsäugetiers mit dem Emitter-Detektor-Rahmen erfasst, der den Aufenthaltsbereich umgibt.
  • Ein weiterer unabhängiger Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Testkäfige oder der Untersuchungsvorrichtung zum Hochdurchsatz-Screening einer Vielzahl von Kleinsäugetieren, insbesondere einer Vielzahl von Mäusen oder Ratten.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
  • 1: eine schematische Längsschnittsansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Testkäfigs;
  • 2: eine schematische Querschnittsansicht des Testkäfigs gemäß Figur entlang der Linie II-II;
  • 3: schematische Querschnittsansicht des Testkäfigs gemäß 1 entlang der Linie III-III;
  • 4: eine schematische Seitenansicht von Stimulationsmodulen eines erfindungsgemäßen Testkäfigs;
  • 5: eine schematische Draufsicht auf die Unterseiten in 4 gezeigten Stimulationsmodule;
  • 6: eine schematische Phantomansicht einer Schleusentür;
  • 7: eine schematische Illustration eines Durchtrittsdetektors;
  • 8 bis 10: Illustrationen der Funktion von erfindungsgemäß verwendeten Emitter-Detektor-Rahmen;
  • 11: eine schematische Querschnittsansicht von zwei miteinander verbundenen Testkäfigen gemäß der Erfindung;
  • 12: eine schematische Seitenansicht auf einen Zusatzkäfig zur Verbindung erfindungsgemäßer Testkäfige;
  • 13: eine schematische Übersichtsdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Untersuchungsvorrichtung; und
  • 14: einen herkömmlichen Testkäfig (Stand der Technik).
  • Die Erfindung wird im Folgenden unter beispielhaften Bezug auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben, bei dem der Testkäfig im Wesentlichen das Format eines Standard-Laborstalls, z. B. für Mäuse oder Ratten aufweist. Es betont, dass die Umsetzung der Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern auch mit anderen Testkäfigformaten und anderen als den beschriebenen Stimulationsmodulen umsetzbar ist. Des Weiteren wird betont, dass die Zeichnungen die erfindungsgemäßen Merkmale schematisch illustrieren, wobei Abwandlungen in der konkreten Gestaltung vorgesehen sein können, wie es an sich von herkömmlichen Testsystemen zur Untersuchung des Verhaltens von Mäusen bekannt ist.
  • Die Schnittdarstellungen in den 1 bis 3 zeigen den Testkäfig 100 entlang der Linie I-I in 2 bzw. entlang den Linien II-II und III-III in 1. Der Testkäfig 100 umfasst einen Aufenthaltsbereich 10, eine Stimulationseinrichtung 20, eine Detektoreinrichtung 30, eine Halteeinrichtung 40 und ein Schnittstellenmodul 50, die wie folgt zusammenwirken.
  • Der Aufenthaltsbereich 10 wird durch einen Standardkäfig für Labormäuse aus Kunststoff (z. B. vom Typ M3) gebildet. Er umfasst eine Wanne mit der Bodenfläche 11, Käfigwänden 12 und der Versorgungseinheit 13, die in ein Modul der Stimulationseinrichtung 20 integriert ist (siehe unten). Die Käfigwände 12 bestehen aus einem durchsichtigen Kunststoff. Auf der Bodenfläche 11 befindet sich ein Belag (nicht dargestellt), wie es aus der Stalltierhaltung bekannt ist.
  • Über der Stimulationseinrichtung 20 ist der Testkäfig 100 mit einer Käfighaube 14 verschlossen, die auf den Käfigwänden 12 aufliegt und wie eine Haube eines Standardkäfigs aufgebaut ist. In die Käfighaube 14 ist mindestens ein Anschluss 16 zur Verbindung mit einem Ventilationssystem (zum Beispiel über die Regalleitungen, siehe 13) integriert. Auf der Oberseite der Käfighaube 14 ist eine Öffnung (nicht dargestellt) vorgesehen, die mit einem Filterpapier geschlossen ist. Das Filterpapier ist ggf. durch ein Metall- oder Kunststoff-Gitter gegen eine Beschädigung durch das Tier geschützt. Der Anschluss 16 liefert bei Durchströmung mit Ventilationsluft ein Strömungsgeräusch, das vorteilhafterweise einen Grundgeräuschpegel im Testkäfig schafft, durch den benachbarte Testkäfige in einer Untersuchungsvorrichtung (siehe 13) geräuschbezogen isoliert werden. Die Bodenfläche 11 und die Detektoreinrichtung 30 sind auf einer gemeinsamen Trägerplatte 15 angeordnet, die mit dem Testkäfig verbunden sein kann oder ein separates Bauteil, wie z. B. einen Regalboden (siehe 13) umfassen kann.
  • Die Stimulationseinrichtung 20 umfasst drei Stimulationsmodule 21, 22, 23, die an der Halteeinrichtung 40 befestigt sind. Die Halteeinrichtung 40 weist ein Deckelelement 41 auf, das wie ein Standard-Käfigdeckel aufgebaut ist, im Unterschied zu diesem jedoch in der Mitte eine Öffnung 42 enthält. Das Deckelelement 41 besteht aus einer Metallplatte, z. B. aus Aluminium oder Stahl, einer Kunststoffplatte oder einem Metall- oder Kunststoffgitter. Die Öffnung 42 besitzt die Form eines Rechtecks, sie erstreckt sich von einem Rand des Deckelelements 41 über dessen Länge, wobei am entgegengesetzten Rand ein Abstand zur Aufnahme des Schnittstellenmoduls 50 bleibt (siehe unten).
  • In der Öffnung 42 ist der Halterahmen 43 befestigt (siehe 4), in den die Stimulationsmodule 21, 22, 23 einzeln einhängbar oder einsetzbar sind und der eine Führung für eine ggf. vorgesehene Vertikalbewegung der Stimulationsmodule 21, 22, 23 bildet. Der Halterahmen 43 besitzt die Form eines Quaders mit offenen Boden- und Deckflächen und einer Grundfläche entsprechend dem Maß der Öffnung 42.
  • Die Oberseite des Deckelelements 41 bildet eine Lauffläche 44, welche die Maus 1 über das Schleusenmodul 23 (siehe 4, 5) erreichen kann. Die Lauffläche 44 ist durch das Schnittstellenmodul 50 in zwei Teilflächen geteilt, über die jeweils eine Ausgangstür 61, 62 zum Übergang der Maus in einem Zusatzkäfig (siehe 11, 12) erreichbar ist.
  • Der Aufbau des Testkäfigs aus der unteren Wanne 11, 12, dem Deckelelement 41 und der Käfighaube 14 stellt ein wichtiges Merkmal der Erfindung dar. Die genannten Komponenten 11, 12, 41 und 14 sind getrennte Teile, die den im Vergleich zu herkömmlichen Käfigen vergrößerten Aufenthaltsbereich aufspannen, in dem insbesondere Nahrungsmittelvorräte für längere unterbrechungsfreie Beobachtungszeiten, wie zum Beispiel eine Woche untergebracht werden können. Des Weiteren erfüllt das Deckelelement 41 eine Mehrfachfunktion in Bezug auf die Bereitstellung der oberen Lauffläche (obere Arena), die Halte rung der Stimulationsmodule und den Abschluss des Raumes über der Bodenfläche. Die Käfighaube 14 erfüllt ebenfalls eine Mehrfachfunktion in Bezug auf die Bildung eines Käfigverschlusses und die Schaffung eines Ventilationsraumes.
  • Die Detektoreinrichtung 30 umfasst zwei Emitter-Detektor-Rahmen 31, 32, die zwei Messfelder 33, 34 (siehe 8, 9) aufspannen. Die Messfelder 33, 34 verlaufen in verschiedenen Höhen parallel zu der Bodenfläche 11. Der Emitter-Detektor-Rahmen 31 umfasst Rahmenteile 35, die ein Rechteck aufspannen, das größer als die rechteckige Bodenfläche 11 ist. An den Rahmenteilen 35, die auf einander gegenüberliegenden Seiten des Aufenthaltsbereichs 10 angeordnet sind, sind einerseits Infrarot-Emitter und andererseits Infrarot-Detektoren angebracht. An den längeren Seiten des Aufenthaltsbereichs 10 sind bspw. 32 Emitter und 32 Detektoren gleichmäßig beabstandet als gerade Reihe angeordnet, während an den kürzeren Seiten bspw. 16 Emitter einerseits und 16 Detektoren andererseits verteilt sind. Der Emitter-Detektor-Rahmen 31 ist mit einer Stellschraube 36 in einer vorbestimmten Höhe an einem Rahmenträger 37 fixierbar. Der obere Emitter-Detektor-Rahmen 32 ist entsprechend aufgebaut. Die Funktion der Emitter-Detektor-Rahmen 31, 32 wird unten unter Bezug auf die 8 bis 10 erläutert.
  • Das Schnittstellenmodul 50 ist an einer der Käfigwände 12 und/oder auf der Oberseite des Deckelelements 41 befestigt. Das Schnittstellenmodul 50 weist schematisch gezeigte Außenanschlüsse 51 und Käfigleitungen 52 auf, die zu den Stimulationsmodulen 21, 22, 23 führen. Die Außenanschlüsse 51 und Käfigleitungen 52 dienen der Übertragung von elektrischen Steuersignalen oder von gasförmigen Substanzen. Die elektrischen Steuersignale umfassen bspw. Steuersignale zum Auslösen bestimmter Reize an den Stimulationsmodulen, zur Betätigung z. B. von Schleusentüren oder zur Steuerung des Schnittstellenmoduls 50. Die übertragenen Substanzen umfassen bspw. Reizstoffe, z. B. für olfaktorische Stimulationen oder gasförmige Medien, z. B. zur Luftstoß-Stimulation („air puff"). Das Schnittstellenmodul 50 kann eine Platte zur Fixierung der Außenanschlüsse 51 und der Versorgungsleitungen 52 sein oder selbst eine Steuerfunktion beim Betrieb des Testkäfigs erfüllen. Hierzu kann das Schnittstellenmodul 50 elektrische Schaltelemente und/oder Ventile enthalten, die von einer zentralen Steuereinrichtung (siehe 13) ansteuerbar sind.
  • Weitere Einzelheiten der Stimulationseinrichtung 20 sind in den 4 und 5 gezeigt. 4 zeigt den Halterahmen 43, der am Deckelteil 41 (teilweise gezeigt) befestigt ist und an dem die drei Stimulationsmodule 21, 22, 23 lösbar und getrennt beweglich fixiert sind, in schematischer Seitenansicht. Die mit einem Abstand von der Bodenfläche 11 in den Aufenthaltsbereich 10 ragenden Unterseiten der Stimulationsmodule 21, 22, 23 sind beispielhaft in 5 gezeigt. Der Abstand von der Bodenfläche 11 ist je nach der Größe des im Käfig untersuchten Tieres gewählt, so dass die Bodenfläche 11 unbeschränkt benutzbar ist und das Tier im aufgerichteten Zustand oder durch Springen die Module erreichen kann, und beträgt beispielsweise 5 cm bis 15 cm. Die Stimulationsmodule bestehen aus einem autoklavierbaren Material, zum Beispiel Kunststoff oder Edelstahl, um ohne weiteres einer Standarddesinfizierung unterzogen werden zu können.
  • Das erste Stimulationsmodul 21 ist ein Versorgungs- und Reizmodul, in das die Versorgungseinheit 13 zur Versorgung der Maus mit flüssigen und festen Nährstoffen und z. B. eine Schallquelle 21A und eine Lichtquelle 21B zur Reizstimulation integriert sind. Am Stimulationsmodul 21 ist beispielhaft des Weiteren eine Düse 21C gezeigt. Die Düse 21C dient als Gasauslass für olfaktorische oder strömungsmechanische Reize, zum Beispiel zur aversiven Stimulation des Maus. Die Düse 21C und die Versorgungseinheit 13 können abweichend von der dargestellten Ausführungsform in Kombination mit dem Kontaktmodul 22 oder dem Schleusenmodul, z. B. hinter der Schleusentür 24 (siehe unten) vorgesehen sein.
  • Das zweite Stimulationsmodul 22 ist ein Kontaktmodul, das auf der Unterseite einen Berührungssensor 22A aufweist, mit dem eine Berührung durch die Maus detektierbar ist. Das dritte Stimulationsmodul 23 ist ein Schleusenmodul, das mit einer Schleusentür 24 ausgestattet ist. Die Schleusentür 24, die mit weiteren Einzelheiten in 6 gezeigt ist, enthält eine Schiebetür, die bei Bedarf elektrisch betätigbar ist und den Weg vom Aufenthaltsbereich 10 zur Lauffläche des Deckelteils 41 freigibt oder verschließt. Die Schleusentür 24, oder falls diese nicht vorgesehen ist, eine untere Öffnung des Schleusenmoduls 22 ist kann mit einem Durchtrittsdetektor 37 (gestrichelt gezeigt) ausgestattet sein, der mit weiteren Einzelheiten in 7 gezeigt ist.
  • Die Versorgungseinheit 13 umfasst an sich bekannte Nährstoffbehälter, wie z. B. Kunststoffflaschen für Wasser und feste Nährstoffe. Der Halterahmen 43 weist drei seitliche Öffnungen 45 auf, durch welche die Maus ggf. von einem eingesetzten Schleusenmodul auf die Lauffläche des Deckelteils 41 gelangen kann.
  • Das Bezugszeichen 46 bezieht sich auf Schiebeelemente, mit denen die Höhe der jeweiligen Stimulationsmodule über der Bodenfläche des Aufenthaltsbereiches einstellbar ist. Jedes Schiebeelement 46 umfasst eine Führungsnut 47 in der Seitenwand des Halterahmens 43 und einen in der Führungsnut 47 an geordneten und fixierbaren Vorsprung 48 des Stimulationsmoduls.
  • Die Schleusentür 24 umfasst gemäß 6 einen Türkörper 24.1 mit einer durchgehenden Öffnung 24.2, in dem zwei Türblätter 24.3, 24.4 verschiebbar angeordnet sind. Die Türblätter 24.3, 24.4 werden mit einer elektromagnetischen Stelleinrichtung 24.5 betätigt, so dass die Öffnung 24.2 freigegeben oder verschlossen wird. Auf der zum Stimulationsmodul weisenden Seite weist der Türkörper 24.1 Haltemagnete (nicht dargestellt) auf, mit denen die Schleusentür 24 am Stimulationsmodul lösbar fixierbar ist. In die Schleusentür 24 ist eine Leitung 24.6 mit einer Ausgangsdüse in Türnähe integriert. Über die Leitung 24.6 können käfigspezifische mechanische Stimulationen, wie zum Beispiel ein Luftstoß unmittelbar an der Schleusentür 24 erzeugt werden.
  • Die Stelleinrichtung 24.5 wird in Abhängigkeit von Steuersignalen einer zentralen Steuerungseinrichtung (s. 13) gesteuert, um den Durchgang auf die Lauffläche auf dem Deckelelement 41 oder einen Zugriff auf Nährmittel oder chemische Reize zu ermöglichen. Diese Steuerung wird in Abhängigkeit von an sich bekannten Verhaltenstestverfahren gewählt.
  • Die o. g. Düse, die als Gasauslass vorgesehen ist, kann in den Türkörper 24.1 integriert und mit der Schleusentür 24 vom jeweiligen Modul abnehmbar sein.
  • Der Durchtrittsdetektor 37 umfasst gemäß 7 einen Detektorkörper 37.1 mit einer Öffnung 37.2 und einer Kombination aus einem Infrator-Emitter 37.3, zwei Spiegeln 37.4 und einem Infrarot-Detektor 37.5, die ein Messfeld 37.6 in der Öffnung 37.2 aufspannen. Der Detektorkörper 37.1 ist mit Haltemagneten ausgestattet, um den Durchtrittsdetektor 37 auf einem Stimulationsmodul oder auf einer Schleusentür lösbar zu fixieren. Die Spiegel 37.4 sind parallel zueinander auf entgegengesetzten Seiten der Öffnung 37.2 angeordnet und dienen der Einstellung einer Mehrfachreflektion entlang des Messfeldes 37.6. Der Infrarot-Emitter 37.3 und der Infrarot-Detektor 37.5 sind mit der zentralen Steuereinrichtung (s. 13) verbunden, um bspw. den Zeitpunkt und die Dauer des Durchtritts einer Maus durch den Durchtrittsdetektor 37 zu erfassen.
  • Die vorteilhafte Flexibilität der Anpassung des Testkäfigs an eine konkrete Untersuchungsaufgabe ergibt sich insbesondere aus der Möglichkeit, eine Vielzahl von Schleusentüren und/oder Durchtrittsdetektoren an entsprechend geeigneten Stimulationsmodulen anzubringen. Es können bspw. an jedem Schleusenmodul zwei Schleusentüren und zwei Durchtrittsdetektoren und somit entsprechend bei der Verwendung von drei Schleusenmodulen bis zu sechs Schleusentüren und sechs Durchtrittsdetektoren vorgesehen sein, die einzeln ansteuerbar und/oder abrufbar sind.
  • Die Funktion der Detektoreinrichtung 30 mit den zwei Emitter-Detektor-Rahmen 31, 32 wird im Folgenden unter Bezug auf die 8 bis 10 erläutert. Die 8 und 9 zeigen das untere und obere Messfeld 33, 34 der Emitter-Detektor-Rahmen 31, 32. Die Beleuchtungsrichtung von den Emittern zu den Detektoren definiert eine Sensororientierung. Die Sensororientierungen der unteren und oberen Rahmen sind zueinander entgegengesetzt. Über jedem Rahmenteil mit Detektoren (Seiten A, B) oder Emittern (Seiten C, D) des unteren Emitter-Detektor-Rahmens (8) befindet sich entsprechend ein Rahmenteil mit Emittern (Seite A, B) oder Detektoren (Seite C, D) des oberen Emitter-Detektor-Rahmens (9). Durch diese Umkeh rung wird vorteilhafterweise die Höhenselektivität der Detektion verbessert.
  • Die Infrarot-Strahlen teilen das Messfeld über der Bodenfläche in 512 Rechtecke. Der Abstand zwischen benachbarten Emittern oder Detektoren beträgt ungefähr 12 mm. Wenn, wie in 10 schematisch illustriert ist, die Maus 1 beim Lauf über die Bodenfläche 11 eine bestimmte Anzahl von Infrarotstrahlen kreuzt, sind bestimmte Detektoren an den Seiten A und B (siehe 8) abgeschattet. Aus der Zahl und Position der abgeschatteten Detektoren kann von der Steuereinrichtung (siehe 13) unmittelbar der Ort und ggf. die Ausrichtung der Maus 1 ermittelt werden. Mit dem oberen Emitter-Detektor-Rahmen 32 kann zeitgleich erfasst werden, falls sich eine Maus aufrichtet oder falls eine Maus über ein Schleusenmodul den Aufenthaltsbereich 10 verlässt. Durch die Aufnahme einer Zeitabhängigkeit der Detektorsignale können mit der Steuereinrichtung der Ort und die Bewegung oder Tätigkeiten der Maus, wie z. B. ein Laufen, Klettern, Hängen, Springen, Kreiseln, Putzen oder der Ruhezustand festgestellt werden.
  • 11 illustriert die Verknüpfung von zwei erfindungsgemäßen Testkäfigen 100, 101 über einen Zusatzkäfig 60, der über die Ausgangstür 61 mit der Lauffläche 44.0 des Testkäfigs 100 und über die Ausgangstür 62 mit der Lauffläche 44.1 des Testkäfigs 101 verbunden ist. Der Zusatzkäfig 60 ist zum Beispiel durch eine Flanschverbindung, welche die Ausgangstür 61 umgibt, mit dem Testkäfig lösbar verbunden. Wenn der Zusatzkäfig 60 nicht angesetzt wird, wird die Ausgangstür 61 mit einem Blindflansch geschlossen.
  • Vorteilhafterweise kann durch den Zusatzkäfig 60 ein direkter sozialer Kontakt zwischen Kleinsäugetieren benachbarter Käfige oder bei entsprechender Anpassung der Schleusenmodule ei ner größeren Anzahl von Testkäfigen getestet werden. Wie in den 11, 12 illustriert ist, umfasst der Zusatzkäfig 60 zwei Kompartimente 63, 64, zwischen denen eine Verbindungstür 65 vorgesehen ist. Die Verbindungstür 65 ist mit einem Durchtrittsdetektor gemäß 7 ausgestattet, um eine Bewegung der Mäuse 1, 2 zwischen den Kompartimenten 63, 64 feststellen zu können. Optional ist der Zusatzkäfig 60 des Weiteren mit Versorgungseinheiten 66, z. B. Trinkflaschen und elektrischen Bodengittern 67 für elektrische Stimulationen ausgestattet. Die Zusatzkäfige können auch für alle anderen Reize, die auch von den Stimulationsmodulen geliefert werden, ausgestattet sein.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Untersuchungsvorrichtung 200 umfasst gemäß 13 eine Vielzahl von Testkäfigen 100, 101, ..., die in mehreren Ebenen in einem Regal 210 angeordnet sind. Jeder Testkäfig ist über das zugehörigen Schnittstellenmodul mit einer Steuereinrichtung 220 und einer Zufuhreinrichtung 230 verbunden. Die Steuereinrichtung 220 ist ein Computer, auf dem Programme zur Datenaufnahme und Steuerung der Untersuchungsvorrichtung sowie zur Analyse und Interpretation der Daten laufen.
  • Die Zufuhreinrichtung 230 umfasst eine Atemluftzufuhr 231 und eine zentrale Reizquelle 232. Die Atemluftzufuhr 231 dient der Einführung von Frischluft in die einzelnen Testkäfige. Hierzu ist z. B. ein Druckluftbehälter und/oder eine Pumpe vorgesehen. Mit der Reizquelle 232 können für alle Testkäfige gemeinsam zum Beispiel Schallreize oder chemische Reize erzeugt werden, die wie die oben genannten Stimulationen zu Testzwecken verwendet werden. Die Reizquelle 232 umfasst zum Beispiel einen Lautsprecher. Als Schallreiz wird zum Beispiel zur sozialen Stimulation ein Käuzchenruf erzeugt. Die Zufuhreinrichtung kann ebenfalls mit der Steuereinrichtung 220 ver bunden sein. Die Untersuchungsvorrichtung kann optional eine Nährmittelzufuhr 233 enthalten, von der flüssige oder auch feste Nährmittel in die Testkäfige geliefert werden.
  • Die Testkäfige 100, 101, ... sind so im Regal 210 angeordnet, dass die Schnittstellenmodule zur hinteren Regalseite weisen. Damit ist auf der Vorderseite genügend Platz zum optionalen Ansätzen und Beobachten von Zusatzkäfigen gemäß 11.
  • Regalleitungen zur Übertragung von elektrischen Signalen oder Substanzen führen vorzugsweise von den Schnittstellenmodulen 50 oder den Anschlüssen 16 der Käfighauben (siehe 1) in das Gestänge 211 des Regals 210 und von diesem zu der Steuereinrichtung oder der Zufuhreinrichtung. Alternativ kann das Gestänge 211 an sich als Regalleitung verwendet werden, an welche die jeweiligen Testkäfige einsteckbar sind. Alternativ oder zusätzlich kann das Gestänge 211 mit einem Ventilationssystem zur Frischluftzufuhr in den Testkäfigen verbunden sein. Für diese Funktion kann das Gestänge 211 an der Position jedes Testkäfigs eine Düse aufweisen, an die der Testkäfig direkt ansteckbar ist und durch die Frischluft in den Testkäfig einführbar ist.
  • Die Verwendung des Regals 210 besitzt Vorteile in Bezug auf die Kompaktheit der Untersuchungsvorrichtung 200, die simultane Untersuchung einer Vielzahl von Kleinsäugetieren (z. B. bis zu 100 Mäuse) und die einfache Durchführbarkeit von Dauermessungen unter gleichbleibenden und reproduzierbaren Bedingungen. Für alle Testkäfige kann einheitlich ein Tag-Nacht-Aktivitätsmuster (Tagesrhythmus) aufgenommen werden. Vorteilhafterweise können die untersuchten Tiere in der Untersuchungsvorrichtung über Tage gehalten werden, ohne dass eine Interaktion mit einem Experimentator erforderlich ist.
  • Mit jedem der Testkäfige 100, 101, ..., bzw. der Untersuchungsvorrichtung 200 können zwei Trainingsprotokolle für die untersuchten Kleinsäugetiere verwendet werden. Gemäß dem ersten Protokoll definiert der Experimentator Parameter der Reize während des Trainings und Parameter des Verhaltensrepertoires des Tieres. Gemäß dem zweiten Protokoll ist vorgesehen, dass die Tiere keinerlei Beschränkungen in Bezug auf ihr Verhalten unterworfen werden.
  • Des Weiteren können die folgenden, aus der Fachliteratur an sich bekannten Lernprozesse an Mäusen untersucht werden:
    • 1. Lernen von Assoziationen zwischen verschiedenen Reizen zur Untersuchung des assoziativen Gedächtnisses.
    • 2. Lernen der Unterscheidung zwischen zwei Reizen, von denen der eine Reiz bspw. mit einer Belohnung und der andere Reiz nicht mit eine Belohnung verbunden ist, ebenfalls zur Untersuchung des assoziativen Gedächtnisses.
    • 3. Lernen der Unterscheidung zwischen zwei Reizen in Verbindung mit dem Lernen einer Raumorientierung.
    • 4. Lernen von bestimmten Bewegungsabläufen, z. B. in Abhängigkeit von vorbestimmten Belohnungen.
    • 5. Training eines Arbeitsgedächtnisses durch Lernen, bestimmte Wirkungen durch Nasenstöße zu erreichen.
    • 6. Kontext-bezogenes Lernen unter Verwendung von mehreren Nasenstoß-Detektoren.
    • 7. Lernen und Training der Raumorientierung.
    • 8. Lernen von Assoziationen zwischen olfaktorischen Reizen oder Geschmacksreizen und weiteren Reizen.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung und ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Claims (30)

  1. Testkäfig (100) zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier (1, 2), der umfasst: – einen Aufenthaltsbereich (10) mit einer Bodenfläche (11) und einer Versorgungseinheit (13), – eine Stimulationseinrichtung (20), mit der das Kleinsäugetier (1, 2) im Aufenthaltsbereich (10) einer Stimulation ausgesetzt werden kann, und – eine Detektoreinrichtung (30) zur optischen Erfassung von Positionsmerkmalen des Kleinsäugetiers (1, 2), dadurch gekennzeichnet, dass – die Stimulationseinrichtung (20) mit einem Abstand über der Bodenfläche (11) angeordnet ist, und – die Detektoreinrichtung (30) mindestens einen Emitter-Detektor-Rahmen (31) aufweist, der den Aufenthaltsbereich (10) umgibt und mit dem der Ort und die Ausrichtung des Kleinsäugetiers (1, 2) im Aufenthaltsbereich (10) erfassbar ist.
  2. Testkäfig nach Anspruch 1, der eine Halteeinrichtung (40) aufweist, die über der Bodenfläche (11) angeordnet ist, wobei die Stimulationseinrichtung (30) an der Halteeinrichtung (40) fixierbar ist.
  3. Testkäfig nach Anspruch 2, bei dem die Halteeinrichtung (40) ein Deckelelement (41) umfasst, das über der Bodenfläche (11) angeordnet ist und eine Öffnung (42) aufweist, in der die Stimulationseinrichtung (20) fixierbar ist.
  4. Testkäfig nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die Halteeinrichtung (40) einen Halterahmen (43) aufweist, an dem die Stimulationseinrichtung (20) fixierbar ist.
  5. Testkäfig nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem die Stimulationseinrichtung (20) an der Halteeinrichtung (40) höhenverstellbar angeordnet ist.
  6. Testkäfig nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Stimulationseinrichtung (20) mindestens ein Stimulationsmodul (21, 22, 23) umfasst, das vom Testkäfig (100) trennbar angeordnet ist.
  7. Testkäfig nach Anspruch 6, bei dem das mindestens eine Stimulationsmodul (21, 22, 23) mindestens ein Modul aus der Gruppe bestehend aus Versorgungsmodulen (21), Reizmodulen (21), Kontaktmodulen (22) und Schleusenmodulen (23) umfasst.
  8. Testkäfig nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die Stimulationseinrichtung (20) mehrere separat ansteuerbare Stimulationsmodule (21, 22, 23) aufweist, die einzeln austauschbar und einzeln höhenverstellbar angeordnet sind.
  9. Testkäfig nach Anspruch 7, bei dem das Schleusenmodul mindestens eine Schleusentür (24) aufweist, durch die sich das Kleinsäugetier (1, 2) von der Bodenfläche (11) in das Schleusenmodul und/oder vom Schleusenmodul auf eine weitere Lauffläche (44) des Aufenthaltsbereiches (10) bewegen kann.
  10. Testkäfig nach Anspruch 9, bei dem die Schleusentür (24) am Schleusenmodul (23) mit einer Magnetverbindung lösbar befestigt ist.
  11. Testkäfig nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, der ein Schnittstellenmodul (50) aufweist, das eine Schnittstelle zwischen einer äußeren Steuer- und Zufuhr einrichtung (220, 230) und der Stimulationseinrichtung (20) bildet.
  12. Testkäfig nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 11, bei dem das Deckelelement (41) die Lauffläche (44) für das Kleinsäugetier (1, 2) bildet, die von dem Kleinsäugetier (1, 2) von der Bodenfläche (11) über die Stimulationseinrichtung (20) erreichbar ist.
  13. Testkäfig nach Anspruch 12, der mit einem Zusatzkäfig (60) ausgestattet ist, der für das Kleinsäugetier (1, 2) von der Lauffläche (44) durch eine Ausgangstür (61) erreichbar ist.
  14. Testkäfig nach Anspruch 13, bei dem der Zusatzkäfig (60) lösbar am Testkäfig (100) angebracht ist.
  15. Testkäfig nach Anspruch 13 oder 14, der eine zweite Ausgangstür (62) aufweist, über die der Zusatzkäfig (60) mit einem weiteren Testkäfig (101) verbunden werden kann.
  16. Testkäfig nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15, bei dem der Zusatzkäfig (60) zwei Kompartimente (63, 64) aufweist, zwischen denen eine Verbindungstür (65) angeordnet ist.
  17. Testkäfig nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der mindestens eine Emitter-Detektor-Rahmen (31, 32) höhenverstellbar angeordnet ist.
  18. Testkäfig nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Detektoreinrichtung (30) zwei Emitter-Detektor-Rahmen (31, 32) aufweist, die übereinander angeordnet sind.
  19. Testkäfig nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der mindestens eine Emitter-Detektor-Rahmen (31, 32) eine Vielzahl von Infrarot-Emittern und Infrarot-Detektoren umfasst, die ein Messfeld (33) aufspannen, das parallel zur Bodenfläche (11) verläuft.
  20. Testkäfig nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Detektoreinrichtung mindestens einen optischen Durchtrittsdetektor (37) umfasst, der an mindestens einer der Schleusen-, Ausgangs- und/oder Verbindungstüren (24, 61, 62, 65) angeordnet ist.
  21. Testkäfig nach Anspruch 20, bei dem der Durchtrittsdetektor (37) an der Schleusen-, Ausgangs- und/oder Verbindungstüren (24, 61, 62, 65) mit einer Magnetverbindung lösbar befestigt ist.
  22. Untersuchungsvorrichtung (200) zur Untersuchung des Verhaltens einer Vielzahl von Kleinsäugern, die eine Vielzahl von Testkäfigen (100, 101, ...) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.
  23. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 22, bei der die Testkäfige (100, 101, ...) sämtlich gemeinsam mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung (220) verbunden sind.
  24. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, bei der die Testkäfige (100, 101, ...) sämtlich mit einer gemeinsamen Zufuhreinrichtung (230) verbunden sind.
  25. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 24, bei der die Zufuhreinrichtung (230) eine Atemluftzufuhr (231) aufweist.
  26. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, bei der die Zufuhreinrichtung (230) eine Reizquelle (232) und/oder eine Nährmittelzufuhr (233) enthält.
  27. Untersuchungsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 22 bis 26, bei dem die Testkäfige (100, 101, ...) in mehreren Ebenen in einem Regal (210) angeordnet sind.
  28. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 27, bei dem das Regal (210) ein Regalgestänge (211) aufweist, das Regalleitungen enthält, mit denen die Testkäfige (100, 101, ...) verbunden werden können.
  29. Verfahren zur Untersuchung des Verhaltens von mindestens einem Kleinsäugetier (1, 2), umfassend die Schritte: – Haltung des Kleinsäugetiers (1, 2) in einem Aufenthaltsbereich (10) mit einer Bodenfläche (11) und einer Versorgungseinheit (12), – Stimulation des Kleinsäugetiers (1, 2) mit einer Stimulationseinrichtung (20), die mit einem Abstand über der Bodenfläche (11) angeordnet ist, und – Erfassung des Orts und der Ausrichtung des Kleinsäugetiers (1, 2) mit einer Detektoreinrichtung (30), die mindestens einen Emitter-Detektor-Rahmen (31) aufweist, der den Aufenthaltsbereich (10) umgibt.
  30. Verwendung eines Testkäfigs oder einer Untersuchungsvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche zum Hochdurchsatz-Screening einer Vielzahl von Kleinsäugetieren, insbesondere einer Vielzahl von Mäusen oder Ratten.
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