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Die
Erfindung betrifft ein Zündverfahren
für Brennkraftmaschinen,
ein Magnetzündmodul
sowie eine Anordnung zur Durchführung
des Zündverfahrens.
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Bei
dem Betrieb von Brennkraftmaschinen, insbesondere Kleinmotoren,
werden hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Zündsysteme gestellt,
damit existierende Abgas- und Geräuschemissionsrichtlinien sowie
anwendungsspezifische Sicherheitsbestimmungen erfüllt werden.
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Die
deutschen Patentanmeldungen
DE 197 36 032 A1 und
DE 102 01 422 A1 der Anmelderin
beschreiben ein Zündverfahren
und eine Zündanordnung
für Brennkraftmaschinen
bzw. ein elektronisches, drehzahlabhängiges Steuerungs- und/oder und Diagnoseverfahren
für Brennkraftmaschinen. Beide
genannten Anmeldungen beschäftigen
sich hauptsächlich
mit dem quasistationär
laufenden Betriebszustand von Brennkraftmaschinen, geben jedoch
nur wenige Hinweise auf vorteilhafte Ausgestaltungen der offenbarten
Verfahren bzw. Vorrichtungen in Hinblick auf die Start- und Stop-Phase
beim Betrieb der Brennkraftmaschinen.
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Ein
bekanntes Problem in der Start- und Stop-Phase, das sich zu einem
temporären
Komplettausfall der Brennkraftmaschine auswachsen kann, ist die
Fehlbedienung der Brennkraftmaschine bei einem Wiederstart, d.h.
ein Starten unmittelbar nach einem Stop der Brennkraftmaschine.
Gewöhnlich
wird eine Stop-Phase der Brennkraftmaschine durch Betätigung eines
selbsthaltenden Stop-Schalters eingeleitet. Wenn nun der Anwender
vor dem Wiederstart vergisst, den Stop-Schalter zu deaktivieren,
führt dies
zu einem "Absaufen" der Brennkraftmaschine, so
dass diese für
eine geraume Zeit nicht mehr gestartet werden kann.
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Die
Druckschrift
DE 200
14 502 U1 beschreibt eine Kondensator-Zündanlage, wobei durch eine
kurze Betätigung
eines Stop-Schalters über
ein extra Flip-Flop mit Zusatz-Beschaltung
die Gate-Kathoden-Strecke eines Thyristors kurzgeschlossen wird,
und der Thyristor von einem Schalt- Betriebszustand in einen nicht
schaltfähigen
Stop- Zustand versetzt
wird, so dass kein Zündfunke
mehr erzeugt wird. Da das Anhalten des Motors eine Sicherheitsfunktion
ist, wird der Stop-Schaltzustand auch nach Stillstand des Motors über eine
gewisse Zeit durch das gesetzte Flip-Flop gehalten und zwar solange, bis
sich ein der Flip-Flop-Stromversorgung zugeordneter Kondensator
(Bezugsziffer
46) über
einen Widerstand entladen hat. Die daraus resultierende und auch
durch das Wieder-Aufladen des Kondensators verlängerte Wartezeit bis zur Beendigung
des Stopzustandes ist aufgrund von Fertigungstoleranzen der elektrischen
und elektronischen Bauteile der Kondensator-Zündanlage,
wie z.B. der Kapazitäts- und/oder
Fertigungstoleranz der Kondensatoren, ebenfalls stark toleranzbehaftet,
so dass bei der Auslegung der Kondensator-Zündanlage aus Sicherheitsgründen die
Soll-Wartezeit lange gewählt
werden muss.
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Nachteilig
bei der vorgeschlagenen Vorrichtung ist somit, dass ein unmittelbarer
Wiederstart des Motors nach Stillstand nicht möglich ist, was eine Wartezeit
für den
Bediener bedeutet.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, robuste, flexibel einsetzbare
und kostengünstige
Alternativen für
ein Zündverfahren,
ein Magnetzündmodul
sowie eine Anordnung zur Durchführung
des Zündverfahrens
vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Zündverfahren
nach Anspruch 1, einem Magnetzündmodul
nach Anspruch 5 sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
19.
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Das
Verfahren nach Anspruch 1 betrifft ein Zündverfahren, insbesondere die
Erzeugung eines Zündfunkens,
für Brennkraftmaschinen,
vorzugsweise Kleinmotoren, insbesondere Außenbordmotoren und/oder Motoren
von motorbetriebenen Gartengeräten
und/oder von motorbetriebenen Freizeit- und Sportgeräten.
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Bei
derartigen Brennkraftmaschinen werden vorzugsweise Zündanlagen,
insbesondere Kondensator-Zündanlagen,
zur Erzeugung des für
die Verbrennung des Brennstoffs notwendigen Zündfunkens eingesetzt. Die Zündanlagen
weisen vorzugsweise eine oder mehrere mit einem mit Permanentmagneten
ausgestatteten Polrad der Brennkraftmaschine zusammenwirkende Spulen
zur Erzeugung einer Ladespannung, insbesondere einer Lade-Wechselspannung
auf, wobei das Polrad während
des Betriebs der Brennkraftmaschine rotiert und die Ladespannung
in die Spule oder Spulen induziert. Ferner weist die Zündanlage
vorzugsweise ein Energiespeicherelement zur Speicherung der durch
das Zusammenwirken von Polrad und Spulen mittels Induktion erzeugten
Energie sowie einen Zündschalter,
der, angesteuert über
ein Steuerwerk, die in dem Energiespeicherelement gespeicherte Energie
zwecks Erzeugung eines Zündfunkens
freischaltet.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist ein Energiespeicherelement, insbesondere ein Kondensator, vorgesehen,
welches durch eine Lade-Wechselspannung
geladen wird, die unter Verwendung eines Magnetgenerators erzeugt
wird. Der Magnetgenerator kann dabei einen mit einer rotierenden
Motorwelle der Brennkraftmaschine drehfest verbundenen Polschuh
mit Permanent-Magneten
umfassen, der eine Spannung in eine oder mehrere Ladespulen induziert
und somit die Lade-Wechselspannung erzeugt. Die Amplitude und der
zeitliche Verlauf der Lade-Wechselspannung kann aufgrund der Art der
Erzeugung direkt abhängig
von der ebenfalls zeitabhängigen
Maschinendrehstellung sein. Alternativ oder ergänzend kann die Lade-Wechselspannung geglättet und/oder
gleichgerichtet sein.
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Das
geladene Energiespeicherelement wird durch einen synchron zu der
Lade-Wechselspannung
betätigten
Zündschalter
zum Auslösen
der Zündung
entladen. Zur Betätigung
des Zündschalters wird
ein Steuerwerk eingesetzt, das vorzugsweise als programmierbares
und/oder mikroelektronisches Steuerwerk, insbesondere als CPU, Mikrokontroller, DSP-Einheit
und/oder ASIC ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Mikrokontroller
der FA. Microchip Technology Inc. Typ 16F628 eingesetzt werden.
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Die
Betätigung
des Zündschalters
erfolgt in Abhängigkeit
vom Zustand der Brennkraftmaschine, beispielsweise von Signalen
betreffend deren Drehstellung und/oder Drehzahl. Die synchrone Entladung
und vorteilhafte Umsetzungen sind in den bereits genannten Druckschriften
DE 197 36 032 A1 und
DE 102 01 422 A1 der
Anmelderin ausführlich
offenbart und die Gesamtoffenbarung dieser Druckschriften wird mittels
Referenzierung hiermit in die vorliegende Anmeldung integriert.
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Zum
Stoppen des Motors ist ein Stop-Schaltglied, ein Stopschalter oder
Tasterstop vorgesehen, mit dem das Auslösen der Zündung unterbunden wird oder
unterbindbar ist. Ein derartiges Stop-Schaltglied wirkt vorzugsweise,
indem die Wechsel-Ladespannung
oder zumindest ein relevanter Teil der Wechsel-Ladespannung, der
insbesondere zur Aufladung des Energieelements verwendet wird, entweder
direkt oder über
ein oder mehrere Schaltelemente wie z.B. Thyristor mit Masse kurzgeschlossen
wird. Alternativ kann auch die Zündspannung
mit oder ohne Zwischenschaltung von weiteren Schaltelementen auf
Masse gelegt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist ferner vorgesehen, dass im Steuerwerk mittels Auswertung von
Signalen über
den Brennkraftmaschinen-Zustand auf den Zustand des Stop-Schaltglieds geschlossen,
entsprechende Informationsdaten erzeugt und insbesondere ein entsprechendes Stop-Flag
gesetzt und/oder geführt
wird. Davon abhängig
wird durch das Steuerwerk die Betätigung des Zündschalters
entweder gesperrt oder freigegeben.
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Bei
den genannten Signalen über
den Brennkraftmaschinen-Zustand kann es sich um Signale handeln,
die aus einer Ladespannung, insbesondere der Lade-Wechselspannung,
abgeleitet sind und insbesondere Informationen über die Drehzahl und/oder Drehstellung
der Brennkraftmaschine und/oder des Polrads der Brennkraftmaschine
tragen. Alternativ oder ergänzend
können
Sensoren vorgesehen sein, die Informationen über den Brennkraftmaschinen-Zustand
direkt messen. Bei weiteren Ausführungsformen
werden Signale aus der Zündanlage
als Signale über
den Brennkraftmaschinen-Zustand verwendet.
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Die
Signale über
den Brennkraftmaschinen-Zustand werden ausgewertet, wobei bei der Auswertung
auf das Über-
bzw. Unterschreiten von gesetzten Grenzwerten und/oder die Erfüllung von festgelegten
Bedingungen abgestellt wird und/oder Fuzzy-Logic Methoden und/oder neuronale Netze eingesetzt
werden. Aufgrund des Ergebnisses der Auswertung kann auf den Zustand
des Stop-Schaltglieds geschlossen werden, d.h. der Zustand des Stop-Schaltglieds
wird als geöffnet
oder als geschaltet angenommen.
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Abhängig von
dem angenommenen Zustand des Stop-Schaltglieds wird gemäß einer
vorteilhaften optionalen Ausbildung eine Zustandsvariable, insbesondere
ein Stop-Flag, gesetzt
und/oder geführt.
Das Stop-Flag ist vorzugsweise als belegbarer digitaler Speicherplatz
entweder im internen Speicher eines eingesetzten Mikrokontrollers
oder als externe Speichereinheit, wie z.B. ein selbsthaltendes Flip-Flop, ausgebildet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Unterbinden der Zündung mittels
des Stop-Schaltglieds durch Hardware-Einrichtungen vorzugsweise unabhängig vom Steuerwerk
erfolgt. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Stop-Schaltglied
die Ladespannung und/oder Zündspannung
unmittelbar kurzschließt oder
verhindert, z.B. auf Masse schaltet, insbesondere, dass an den Schaltkontakten
des Stop-Schaltglieds die Ladespannung und/oder Zündspannung anliegt.
Diese Ausführungsform
kann den Vorteil aufweisen, dass durch das Kurzschließen der
hohen Ladespannungen und/oder Zündspannung
Selbstreinigungseffekte am STOP-Schaltglied auftreten. Dem entspricht
eine Erfindungsausbildung, wonach kein direkter Signalpfad vom Stopschalter
(STOP) zum Steuerwerk (MC,U8), insbesondere Mikroprozessor, führt. Also
kann ohne Mitwirkung des Mikroprozessors oder Steuerwerks ein Eingriff
des Stopschalters, insbesondere des Stop-Schaltglieds, in Elemente des
Starkstrom- oder Leistungsteil der erfindungsgemäßen Zündanlage zum Unterdrücken des
Zündfunkens
führen.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass dem Stop-Flag
oder der sonstigen Zustandsvariablen bei Betätigen des Stop-Schaltglieds
ein OFF-Wert und vor oder bei Wiederstart der Maschine oder deren
Auslaufen dem Stop-Flag ein ON-Wert zugeordnet wird. Der gesetzte
OFF-Wert hat die Wirkung, dass ein Betriebszustand der Zündanlage,
insbesondere durch das Steuerwerk gesteuert, eingenommen wird, in
dem kein Zündfunke
erzeugt und/oder abgegeben wird. Der gesetzte ON-Wert hat die Wirkung,
dass ein Betriebszustand der Zündanlage,
insbesondere durch das Steuerwerk gesteuert, eingenommen wird, in dem
Zündfunken
erzeugt und/oder abgegeben werden. Es kann also vorgesehen sein,
dass das Unterbinden der Auslösung
der Zündung
sowohl unmittelbar durch das Stop-Schaltglied als auch durch das Steuerwerk
umgesetzt wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Unterbinden
der Zündung zunächst durch
das Schalten des Stop-Schaltglieds bewirkt wird und nachfolgend
und/oder zeitweise parallel durch das Steuerwerk fortgesetzt wird.
Es wird also vorzugsweise ein Tasterstop-Verfahren durchgeführt, wozu
durch eine kurze Betätigung
des Stop-Schaltglieds,
insbesondere des Stop-Tasters, der Motor bis zum Stillstand abgestellt
wird, wobei über
die Stop-Taster Betätigung
eine Merkerinformation gespeichert wird, beispielsweise in Form
eines OFF-Werts, und vor dem Wiederstart dessen Rücksetzen
auf einen ON-Wert durchgeführt
wird.
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Das
der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird ferner durch ein Magnetzündmodul
für Kleinmotoren
nach Anspruch 5 gelöst.
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Das
Magnetzündmodul
wird vorzugsweise in dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4 in Zusammenhang mit Kleinmotoren eingesetzt. Bei den Kleinmotoren
kann es sich um Brennkraftmaschinen wie bereits beschrieben handeln,
insbesondere können
die Kleinmotoren eine Generatoreinrichtung aufweisen, die ein Polrad
o.ä. umfasst,
denen Spuleneinrichtungen des Zündmoduls
zugeordnet sind.
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Das
Magnetzündmodul
weist ein Steuerwerk und einen Stopschalter auf. Das Steuerwerk
kann wie in Zusammenhang mit dem Verfahren bereits erläutert ausgebildet
sein. Als Stopschalter wird vorzugsweise eine nicht selbsthaltende
Schalteinrichtung eingesetzt, die nach Schließen der Schalteinrichtung automatisch
in den geöffneten
Schaltzustand zurückkehrt.
Alternativ kann eine Schalteinrichtung eingesetzt werden, die nach
Schließen
der Schalteinrichtung durch das Steuerwerk gesteuert in den geöffneten
Schaltzustand zurückkehrt
und/oder zurückgesetzt
wird. Vorzugsweise wird ein Stopschalter verwendet, an dem die durch
die Generatoreinrichtung erzeugte Ladespannung, insbesondere an
den Schaltkontakten, direkt anliegt oder anlegbar ist.
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Erfindungsgemäß ist das
Steuerwerk zur Erkennung des Zustands des Stopschalters aus der Veränderung
von Signalen im Zündsystem
des Magnetzündmoduls
oder der gesamten Zündanlage
einschließlich
Polrad/Magnetgenerator ausgebildet. Bei den Signalen kann es sich
um Signale handeln, die im Zündsystem
erzeugt werden und/oder um Signale, die in das Zündsystem eingeleitet oder durchgeleitet
werden. Insbesondere kann es sich bei den Signalen um Signale über den
Kleinmotor- bzw. Brennkraftmaschinen-Zustand handeln, die bereits
in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind.
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Die
Ausbildung zur Erkennung des Zustands des Stopschalters aus der
Veränderung
von Signalen im Zündsystem
kann softwaretechnisch als Programm im Steuerwerk umgesetzt sein.
Das Programm umfasst insbesondere Routinen für einen oder mehrere Grenzwertvergleiche,
digitale Signalverarbeitungsroutinen, Fuzzy-Logic-Routinen, Routinen
für neuronale
Netze und/oder Reglereinrichtungen, insbesondere mit konstanten,
variablen oder adaptiven Übertragungsfunktionen.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Magnetzündmoduls ist vorgesehen, dass
das Steuerwerk ein Stop-Flag umfasst, welches die Werte ON oder
OFF annehmen kann. Die Belegung des Stop-Flags erfolgt auf Basis
der Auswertung von Signalen über
den Kleinmotoren-Zustand und/oder Signale der Zündanlage mit der auf den Zustand
des Stopschalters geschlossen werden kann. Das Stop-Flag kann z.B.
als belegter oder belegbarer Speicherplatz in einem steuereinheitinternen,
insbesondere mikroprozessorinternen Schreib-/Lesespeicher/Arbeitsspeicher
als 1 Bit Information gesetzt werden, wobei vorzugsweise aus Sicherheitsgründen ein
gesetztes Bit, also Bitwert gleich eins, dem Betriebszustand OFF
zugeordnet ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Vorrichtung ist vorgesehen, die Information über den
Betriebszustand OFF nicht in einem einzigen Bit abzulegen, sondern
kodiert und/oder als Muster in mehreren Bits oder Bytes abzulegen
und somit eine redundante Informationswiedergabe und/oder einen
fehlerkorrigierenden Code zu nutzen. Da es sich bei dem Abschalten
eines Motors um eine Sicherheitsfunktion handelt, kann durch diese
Weiterbildung eine Verbesserung des Verhaltens betreffend elektromagnetischer Verträglichkeit
(EMV) erreicht werden.
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Ferner
können
Mittel vorgesehen sein, die derart ausgebildet sind, dass bei dem
Flag-Wert OFF die Betätigung
des Zündschalters
gesperrt und bei dem Flag-Wert ON die Betätigung des Zündschalters freigegeben
ist. Die Mittel können
insbesondere als Ansteuerungseinrichtung eines Schaltelements, vorzugsweise
eines Thyristors, ausgebildet sein.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Magnetzündmoduls ist das Steuerwerk
schaltungs- und/oder programmtechnisch derart ausgebildet, dass
der Flag-Stop-Wert
OFF erst gespeichert und/oder gesetzt wird, wenn die Betätigung des
Stopschalters für
mehr als eine Motorumdrehung festgestellt wird. Diese Ausbildung
stellt eine Sicherheitsmaßnahme
gegen ein ungewolltes Setzten des Stop-Flags und somit gegen ein
ungewolltes Abschalten des Kleinmotors dar, welches beispielsweise
durch ein unbeabsichtigtes kurzes Betätigen des Stopschalters oder
durch elektrische Störeinflüsse hervorgerufen
sein kann. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Betätigung des
Stopschalters für
eine von der Drehzahl abhängigen
Anzahl von Motorumdrehungen festgestellt sein muss, bevor der Stop-Flag-
Wert auf OFF gesetzt wird. Die Information über diese drehzahlabhängige Grenze
kann in einem vorzugsweise nicht-flüchtigen Speicher z.B. als Tabelle
hinterlegt sein. Beispielsweise könnte festgelegt sein, dass
unterhalb 2000 RPM (Umdrehungen pro Minute) die Betätigung für mehr als
eine Motorumdrehung, bis 10000 RPM die Betätigung für mehr als zwei Motorumdrehungen
und ab 14000 RPM mehr als 4 Umdrehungen festgestellt sein muss.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Magnetzündmoduls sind eine oder mehre
Signalleitungen vorgesehen, die das Steuerwerk mit Signalquellen
verbinden, die Signale bezüglich
des Kleinmotoren-Zustands und/oder der Zündanlage erzeugen und die Signale übertragen.
Durch die Signalleitungen werden dem Steuerwerk insbesondere Signale bezüglich der
Drehstellung und/oder Drehzahl des rotierenden Polrads des Kleinmotors
und/oder des Kleinmotors oder bezüglich der Spulenspannung, insbesondere
der Ladespannung oder Lade-Wechselspannung zugeführt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Magnetzündmoduls
ist das Steuerwerk schaltungs- und/oder programmtechnisch derart
ausgebildet, dass nach Erkennung einer starken Reduzierung der Amplitude
der Spulenspannungssignale das Stop-Flag von einem ON-Wert auf einen
OFF-Wert gesetzt wird. Vorzugsweise ist das Magnetzündmodul
derart ausgebildet, dass die Ladespannung bei Betätigung des
Stopschalters kurzgeschlossen und die Ladespannung und/oder Spulenspannungssignale,
die von der Ladespule abgeleitet sind, stark reduziert werden, so
dass dem Steuerwerk kein Signal oder nur ein Signal mit entsprechend
geringer Energie zugeleitet wird, welches vorzugsweise durch einen
A/D-Wandler des Steuerwerks aufgenommen wird. Bei Erkennung einer
Pegel-Reduzierung des Signals, insbesondere von mehr als 50%, vorzugsweise
mehr als 90%, wird der Stop-Flag
von einem ON-Wert auf einen OFF-Wert umgeschaltet. Alternativ kann
das Magnetzündmodul
auch derart beschaltet sein, dass das Steuerwerk als Signal einen
Impuls erhält,
sobald der Energiespeicher, insbesondere der Kondensator, zum Erzeugen
eines Zündfunkens
entladen wird. Bei einem Fehlen dieses Impulses wird ebenfalls das
Stop-Flag von einem ON-Wert auf einen OFF-Wert umgeschaltet. Als weitere
Alternative kann vorgesehen sein, dass der Stopschalter das an das
Steuerwerk angelegte Signal, insbesondere das Spulenspannungssignal,
kurzschließt
und bei Fehlen des Signals das Stop-Flag entsprechend verändert wird.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Magnetzündmoduls ist das Steuerwerk
schaltungs- und/oder programmtechnisch derart ausgebildet, dass
ein Umschalten des Stop-Flags von einem OFF-Wert zu einem ON-Wert
nach Eintreten von einer oder mehrerer der nachfolgenden Bedingungen erfolgt:
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Bedingung 1: Unterschreitung
einer Mindestdrehzahl des Kleinmotors (n_ON).
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Die
Messung der Drehzahl kann über
eine Auswertung der drehzahlabhängigen
Ladespannung und/oder Spulenspannungssignale erfolgen.
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Bedingung 2: Unterschreiten
einer Mindestwinkelgeschwindigkeit des Kleinmotors.
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Die
Mindestwinkelgeschwindigkeit wird beispielsweise durch Messung der
Zeit berechnet, die der Motor benötigt um von einer Winkelmarkierung zu
einer nächsten
Winkelmarkierung zu gelangen. Eine derartige Meßmethode ist in der Druckschrift
DE 102 32 756 A1 offenbart,
und der diesbezügliche
Offenbarungsgehalt wird mittels Referenzierung in die vorliegende
Anmeldung übernommen.
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Bedingung 3: Erkennung
eines zu geringen Drehzahlabfalls oder Erkennung eines Drehzahlanstiegs.
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Die
Messung der Drehzahl kann über
eine Auswertung der drehzahlabhängigen
Ladespannung und/oder Spulenspannungssignale erfolgen. Ein Drehzahlabfall
und/oder -anstieg wird durch Vergleich der Drehzahl einer eben zurückgelegten
Umdrehung, also der Umdrehung U(n), mit der Drehzahl einer davor
zurückgelegten
Umdrehung U(n-x) und Berechnung einer Drehzahldifferenz ermittelt.
Vorzugsweise wird bei 2-Taktmotoren ein Vergleich mit der Drehzahl
der direkt vorhergehenden, letzten Umdrehung, also U(n-1), und bei
4-Taktmotoren mit der Drehzahl der vorletzten Umdrehung, also U(n-2),
verglichen. Sobald – beispielsweise
wenn der Bediener an einem Starterseil des Kleinmotors während des Motorauslaufens
anzieht – über die
Drehzahldifferenz ein Drehzahlabfall ermittelt wird, der kleiner
als ein vorgegebener Differenz-Grenzwert ist, und/oder sobald eine
Drehzahlsteigerung vorliegt, ist Bedingung 3 erfüllt. Die Differenz-Grenzwerte
sind vorzugsweise als eine Funktion der Drehzahl in einem vorzugsweise
nicht-flüchtigen
Speicher, insbesondere in einer Tabelle, hinterlegt, wobei insbesondere
für höhere Drehzahlen
geringere Differenz-Grenzwerte als für geringere Drehzahlen hinterlegt
sind.
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Bedingung 4: Eintreten
einer Drehrichtungsumkehr und/oder eines Auspendelns
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Diese
Bedingung tritt ein, sobald ein Rückwärtslauf des Kleinmotors durch
Drehrichtungsumkehr festgestellt wird. Eine Drehrichtungsumkehr kann
beim Auslaufen des Kleinmotors auftreten, wenn der Motor den oberen
Totpunkt (OT) aufgrund der Verdichtung im Zylinder des Kleinmotors
nicht mehr überwinden
kann und zurückpendelt.
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Vorzugsweise
wird das Stop-Flag nur von dem OFF-Wert auf den ON-Wert gesetzt,
wenn eine oder mehrere der genannten Bedingungen für mehr als
zwei aufeinanderfolgende Umdrehungen des Kleinmotors vorliegen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Steuerwerk schaltungs- und/oder programmtechnisch derart
ausgebildet, dass die Umsetzung des Stop-Flags von dem OFF-Wert
auf den ON-Wert nur freigegeben ist, sobald eine bestimmte Motordrehzahl
(n_min_ON) unterschritten ist. Falls der Motor eine Antriebskupplung
aufweist, wird diese Drehzahlschwelle vorzugsweise so gelegt, dass
die Antriebskupplung geöffnet
ist, also z.B. auf einen Wert kleiner als 4500 RPM und/oder beispielsweise
kleiner als eine Einkuppeldrehzahl. Unterhalb der Einkuppeldrehzahl
ist sichergestellt, dass eine eventuelle mechanische Last am Abtrieb
des Motors (oder Antrieb für
das Werkzeug) abgekoppelt ist und somit die Drehzahländerungen
des Motors nicht mehr beeinflusst (Einflüsse sollen nur vom Motor und
von der Startvorrichtung kommen). Vorzugsweise liegt die Drehzahlschwelle
weiterhin unterhalb der Drehzahl, die durch die Startervorrichtung
des Kleinmotors erreichbar ist.
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Falls
der Motor eine Antriebskupplung aufweist, wird diese Drehzahlschwelle
vorzugsweise so gelegt, dass die Antriebskupplung geöffnet ist,
also z.B. auf einen Wert kleiner als 4500 RPM. Vorzugsweise liegt
die Drehzahlschwelle weiterhin unterhalb der Drehzahl, die durch
die Startervorrichtung des Kleinmotors erreichbar ist. Die Maximaldrehzahl, welche
der Anwender mit der Startvorrichtung erreicht, liegt z. B. bei
2500 RPM
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Es
liegt eine vorteilhafte Weiterbildung des Magnetzündmoduls
vor, wenn das Steuerwerk insbesondere derart schaltungs- und/oder
programmtechnisch ausgebildet ist, dass durch die Initialisierung des
Steuerwerks, hervorgerufen durch ein POWER ON RESET, des Steuerwerks,
das Stop-Flag von einem OFF-Wert auf einen ON-Wert gesetzt wird.
Bei dieser Ausgestaltung wird das Stop-Flag vorzugsweise definiert
auf dem OFF-Wert gehalten, bis die Versorgungsspannung des Steuerwerks
unter die Mindestspannung zur Versorgung des Schreib-/Lese-/Arbeitsspeicher
(RAM) gefallen ist. Vorzugsweise ist das Magnetzündmodul so ausgebildet, dass
in diesem Zustand entweder die Ladespannung zu gering zur Erzeugung
eines Zündfunkens
ist und/oder das Steuerwerk eine LOW VOLTAGE RESET-Funktion aufweist,
die bewirkt, dass kein Ansteuerimpuls zur Betätigung des Zündschalters
ausgegeben wird und/oder das Auslösen der Zündung unterbunden, also geblockt
wird. Bei einem Wiederstart des Kleinmotors wird durch das Ansteigen
der Versorgungsspannung die POWER ON RESET-Funktion aktiviert, die
bei einer nachfolgenden Initialisierung des Steuerwerks das Stop-Flag
auf den ON-Wert setzt. Vorzugsweise kann ein Entladepfad für einen
Speicherkondensator, der die Versorgungsspannung des Steuerwerks
sicherstellt, vorgesehen sein, um die zeitliche Gesamttoleranz zur
Erreichung des LOW VOLTAGE RESET – Zustands definiert einzuengen.
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Es
liegt eine bevorzugte Ausgestaltung des Magnetzündmoduls vor, wenn kein direkter
Signalpfad vom Stopschalter zum Steuerwerk führt. Dies kann beispielsweise
der Fall sein, wenn der Zündschalter
und/oder das Schaltelement zum Kurzschließen der Ladespannung parallel
von Stopschalter und Steuerwerk angesteuert werden können.
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Das
der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird ferner durch eine
Anordnung nach Anspruch 19 gelöst,
wobei die Anordnung vorzugsweise ein Magnetzündmodul mit einem oder mehrere
der Merkmale der Ansprüche
5 bis 18 aufweist und insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche
1 bis 4 ausgebildet ist.
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Es
liegt eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche
1 bis 3 vor, wenn ein Magnetzündmodul
nach einem oder mehrere der Ansprüche 4 bis 18 verwendet wird
und/oder eine Anordnung nach Anspruch 19 eingesetzt wird.
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Mit
der Erfindung lassen sich eine Reihe von Vorteilen erzielen:
Der
Wiederstart der Brennkraftmaschine vereinfacht und beschleunigt
sich und wird insbesondere sofort und/oder noch während des
Motor-Auslaufs möglich. Für den Stop-Schalter
sind bisher gängige
Standard-Ausführungen
verwendbar, die auch Stromkontaktbelastungen mit Selbstreinigungseffekt
aussetzbar sind, indem sie zum Kurzschließen gleicher Signale wie im
Stand der Technik eingesetzt werden. Ein zusätzlicher Hardware-Aufwand entfällt (Kostenvorteil).
Indem die erfindungsgemäße Stopschalter-Funktion
sich im wesentlichen mittels Software realisieren lässt, kann
an sich beispielsweise aus
DE 102
02 422 bekannte Zündsteuerungs-Hardware
im wesentlichen unverändert
weiter verwendet werden. Die Anpassung an den allein hinzugefügten Stopschalter
erfolgt maßgeblich
durch Veränderung
des internen (Programm-)Ablaufs im Schaltwerk.
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Folgendes
sei zusammengefasst: Die Erfindung betrifft ein Zündverfahren
für Brennkraftmaschinen,
ein Magnetzündmodul
sowie eine Anordnung zur Durchführung
des Zündverfahrens.
Ein bekanntes Problem in der Start- und Stop-Phase, das sich zu einem temporären Komplettausfall
der Brennkraftmaschine auswachsen kann, ist die Fehlbedienung der
Brennkraftmaschine bei einem Wiederstart, d.h. ein Starten unmittelbar
nach einem Stop der Brennkraftmaschine. Gewöhnlich wird eine Stop-Phase
der Brennkraftmaschine durch Betätigung
eines selbsthaltenden Stop-Schalters eingeleitet. Wenn nun der Anwender
vor dem Wiederstart vergisst, den Stop-Schalter zu deaktivieren,
führt dies
zu einem "Absaufen" der Brennkraftmaschine,
so dass diese für
eine geraume Zeit nicht mehr gestartet werden kann. Zur Lösung dieses
Problems wird ein Magnetzündmodul,
ein Zündverfahren
sowie eine Anordnung vorgeschlagen, wobei das Magnetzündmodul ein
Steuerwerk und einen Stopschalter umfasst und das Steuerwerk schaltungs- und/oder programmtechnisch
zur Erkennung des Zustands des Stopschalters aus der Veränderung
von Signalen im Zündsystem
des Magnetzündmoduls
ausgebildet ist.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile auf der
Basis der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
erläutert.
Es zeigen:
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1:
ein Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Magnetzündmoduls,
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2:
ein Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Magnetzündmoduls,
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3:
ein Ablaufdiagramm für
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens, im
dem ein Magnetzündmodul
gemäß 1 oder 2 Anwendung
findet.
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Das
Blockdiagramm in
1 ist bis auf den Stopschalter
STOP in der Druckschrift
DE
102 01 422 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt in die
vorliegende Anmeldung mittels Referenzierung vollständig übernommen
wird.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung im linken oberen Bereich ein Polrad
P mit Permanentmagneten N, S. Während
des Betriebs eines nicht-dargestellten Motors rotiert das Polrad
und induziert eine Ladespannung V_L1 in eine Ladespule L1. Die Ladespannung
wird über
einen Brückengleichrichter
G1 zu einem Zünd-Kondensator
C1 geleitet. Der Zünd-Kondensator
C1 dient zur Speicherung von Zündenergie
zur Erzeugung eines Zündfunkens
und wird bis zu einer Kondensatorspannung aufgeladen.
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Die
Entladung des Zünd-Kondensators
C1 erfolgt durch Schließen
eines Schaltelements S1, das durch eine programmierbare, elektronische Steuerung
MC, beispielsweise einen Mikrokontroller, angesteuert wird. Nach
Schließen
des Schaltelements wird der Zünd-Kondensator über eine
Primärspule
L2 eines Zündübertragers
L3, L2 entladen. Durch ein Windungsverhältnis der Sekundärspule L3 zur
Primärspule
L2 von etwa 100 lässt
sich an der Sekundärspule
L3 des Zündübertragers
L2, L3 eine Amplitude von einigen 1000 Volt erzielen, wodurch an
der Funkenstrecke FU einer Zündkerze
einen Funkenüberschlag
zur Entflammung des Brennstoff- Gemisches im Brennraum der Brennkraftmaschine erfolgt.
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Wie
bereits angesprochen, wird das Schaltelement S1, beispielsweise
ein Thyristor, vom Mikrocontroller MC als elektronische Steuerung
betätigt. Dessen
Spannungsversorgung erfolgt von einem zweiten Gleichrichter U44
aus, der von der Ladespule L1 ebenso wie der erstgenannte Gleichrichter
G1 gespeist wird.
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Informationen über die
Drehstellung der Kurbelwelle bzw. des Polrades P der Brennkraftmaschine
erhält
der Mikrocontroller aus der Wechselspannung V_L1 der Ladespule L1 über entsprechende Anschlussklemmen
V_L1a, V_L1 b. Durch Vorbeibewegen des Polrades P an der Ladespule
L1 ergibt sich ein Zyklus dreier Halbwellen I, II und III. Die erste Halbwelle
I und die dritte Halbwelle III positiver Polarität einerseits und die zweite
Halbwelle II negativer Polarität
andererseits stehen an getrennten Klemmen als getrennte Signale
V_L1a bzw. V_L1b zur Verfügung.
Die Halbwelle II wird dem Mikrocontroller als Signal V_L1b gegebenenfalls über eine
Anpassungsschaltung zu seiner Synchronisation mit den Polraddrehungen
zugeführt.
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Das
andere, die Halbwellen I und III positiver Polarität liefernde
Signal V_L1a wird dem Mikrocontroller mittelbar über ein RC-Differenzierglied
U3 mit den passiven Bauelementen CS, RS, RP zugeführt. Durch
die differenzierende Wirkung kann ein im Mikrocontroller MC ablaufendes
Computerprogramm auf Extremalstellen bzw. Scheitelpunkte der Wechselspannung
V_L1 reagieren und dabei Informationen über die Zeitpunkte bzw. Winkelpositionen
T3, T2 gewinnen, wo die Scheitelwerte beziehungsweise Amplituden
der Wechselspannungs-Halbwellen I, III auftreten. Das annähernd rechteckige
Ausgangssignal V_diff entsteht durch die Verbindung der Ausgangsklemmen
des Differenzierglieds U3 mit internen Klemmdioden des Mikrocontrollers
an dessen, dem Differenzierglied zugeordneten Eingängen. Bei Zündsystemen
mit flacheren Signalamplituden kann es zweckmäßig sein, dem Differenzierglied
U3 aktive Signalformer, z. B. eine Transistorstufe in Emitterschaltung,
nachzuschalten, und dann das Ausgangssignal dieses Emitterfolgers
dem Mikrocontroller MC zuzuführen.
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Der
Mikrocontroller MC ist gemäss 1 noch
extern mit einem Analog-Digital-Umsetzer
U2, U1 beschaltet, dessen Eingang direkt mit der Ausgangsklemme
bzw. dem Wechselspannungssignal V_L1a verbunden ist. Der Umsetzer
kann mit dem an sich bekannten Wägeverfahren
realisiert sein, das heisst, ein Komparator U2 vergleicht die an
der Spule L1 abgegriffene Wechselspannung mit der Ausgangsspannung
eines Digital-Analog-Umsetzers U1, dessen digitaler Eingangswert
von einer Ausgangsschnittstelle des Mikrocontrollers sukzessive
bis zum Erreichen des Messwerts gesetzt wird, was dem Mikrocontroller
MC durch den Ausgang des Komparators U2 signalisiert wird.
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In 1 ist
ferner gestrichelt angedeutet, dass die Spannungsversorgung und/oder
die zu verarbeitenden Spulensignale von anderen Spulen abgegriffen
werden können,
welche den Eisenkern K2 umgeben. Beispielsweise können die
Wechselspannungs-Halbwellen I, II, III von der Primärspule L2 oder
einer Hilfsspule L4 abgeleitet werden (in 1 punktiert
angedeutet). Die Spannungsversorgungsschaltung U4 und (nicht gezeichnete)
Ankoppel-Spannungsteiler
sind an die entsprechenden Pegel anzupassen.
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Um
einen in Zusammenhang mit dem in 1 dargestellten
Magnetzündmodul
betriebenen Motor anzuhalten, ist ein Stop-Schalter STOP vorgesehen,
der z.B. als Taster ausgebildet ist. Wird der Taster STOP geschlossen,
so wird die an der Spule L1 anliegende Ladespannung V_L1 mit Masse
kurzgeschlossen, wodurch die Ladespannung V_L1, zumindest jedoch
die Spannung V_L1a, zusammenbricht. Als Folge des Spannungszusammenbruchs nimmt
das Signal aus dem RC-Differenzierglied
U3 ebenfalls den Spannungswert 0 V gegenüber Masse an. Auch das an dem
Analog-Digital-Umsetzer U2, U1 anliegende Signal ist auf den Spannungswert
0 V gegenüber
Masse zusammengebrochen. Der Mikrokontroller MC kann an seinen Eingängen somit
nur noch Spannungssignale mit dem Wert 0V gegenüber Masse aufnehmen. Eine Routine
der in dem Mikrokontroller MC ablaufenden Software schließt aus der Aufnahme
der Nullspannungssignale, dass der Stop-Schalter STOP geschlossen
wurde und der Anwender beabsichtigt den Motor abzustellen. In einem nächsten Schritt
setzt der Mikrokontroller MC ein Stop-Flag in seinem internen Speicher von
einem ON-Wert auf einen OFF-Wert. Als Folge des Umsetzens des Stop-Flags
wird die Ansteuerung des Zündschalters
S1 durch den Mikrokontroller MC unterbunden, so dass der Motor aufgrund
des fehlenden Zündfunkens
ausläuft.
Ein in diesem Magnetzündmodul
realisiertes Verfahren zum Rücksetzen
des Stop-Flags von dem OFF-Wert auf den ON-Wert wird anhand der 3 erläutert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Magnetzündmoduls
in 1 ist vorgesehen, dass die Spannungsversorgung
des Mikrokontrollers ein Energiespeicherelement aufweist, so dass
die Versorgungsspannung für
den Mikrokontroller MC nicht unmittelbar bei Betätigung des Stop-Schalters STOP zusammenbricht.
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2 zeigt
das Blockschaltbild eines anderen Ausführungsbeispiels eines Magnetzündmoduls. Wesentliche
Bereiche des in
2 dargestellten Blockschaltbilds
sind in der Druckschrift
DE
197 36 032 A1 der Anmelderin beschrieben. Auf die dortige Offenbarung
wird vollständig
Bezug genommen; sie wird mittels Referenzierung in die vorliegende
Anmeldung integriert.
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Bei
dem Magnetzündmodul
in 2 wird analog zu dem Magnetzündmodul in 1 über ein Polrad
P01, welches einen Permanentmagneten N, S und einen Polschuh K1
trägt,
in einem Spulensatz U7, der mindestens eine Spule L1 aufweist, eine Spannung,
insbesondere eine Ladespannung, induziert. Die induzierte Spannung
oder ein Teil davon wird über
einen ersten Gleichrichter U5 an einen Zünd-Kondensator U3 angelegt und lädt diesen
bis zu einer Zünd-
beziehungsweise Hochspannung UC auf.
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Die
Entladung des Zündkondensators
U3 erfolgt analog wie bei dem Magnetzündmodul in
1. In
Abweichung zu dem Magnetzündmodul
in
1 werden dem Mikrokontroller U8 in
2 andere Steuer-
und Spannungssignale zugeleitet wie nachfolgend erläutert wird:
Eine
erste Signalleitung führt
von dem Ladeteil LD, welches den Spulensatz U7 und die Gleichrichter
U5 und U6 umfasst, zu einem vorzugsweise analogen Signaleingang
des Mikrokontrollers U8, wobei in der Signalleitung eine Impulsumformerstufe
U10 seriell zwischengeschaltet ist. In die erste Signalleitung werden
die induzierten Wechselspannungen des Ladespulensatzes U7, insbesondere
der Ladespule L1, eingespeist. Der Pegel der Wechselspannung wird mittels
eines Impulsumformers U10 angepasst. Über den zeitlichen Verlauf
der angepassten Signale können
Informationen über
die zeitabhängige
Winkelposition des Polrads, die Drehzahl, die Drehrichtung und die
momentane Winkelgeschwindigkeit durch eine Programmroutine im Mikrokontroller
U8 abgeleitet werden. Zu weiteren Ausführungen zu der Ableitung der
genannten Informationen wird auf die Druckschrift
DE 197 36 032 A1 der Anmelderin
verwiesen, in der auch verschiedene Ausführungsvarianten der Beschaltung
offenbart sind.
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Parallel
zu der ersten Signalleitung führt
eine Versorgungsleitung von dem Ladespulensatz U7, insbesondere
von dem Gleichrichter U6, über
ein Siebglied U9, in dem die von dem Gleichrichter U6 stammende
pulsierende Gleichspannung gepuffert, geglättet und begrenzt wird, zu
dem Mikrokontroller U8. Über
die Versorgungsleitung erfolgt somit die Spannungsversorgung für den Mikrokontroller
U8.
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Eine
zweite Signalleitung greift die Spannung zwischen Zündkondensator
U3 und Zündspule U2
ab und führt
das abgegriffene Signal über
einen weiteren Impulsumformer zu einem RESET-Eingang des Mikrokontrollers.
Der Impulsumformer U11 ist derart ausgebildet, dass ein RESET – Signal
als Folge der Ansteuerung des Zündschalters
U3 erzeugt wird und bis zum Ende des Zündfunkens anhält. Durch
ein Verzögerungsglied
U12 kann das RESET-Signal verlängert
werden. Das RESET-Signal dient dazu, bei jedem Auslösen des
Zündschalters die
Aus- und Eingänge
des Mikrokontrollers in einen definierten Zustand zu setzen und
während
der Dauer des Zündfunkens
in diesem zu halten. Mit dem Ende des RESET-Signals erfolgt eine
Neuinitialisierung des Microcontrollers U8, womit sichergestellt
ist, dass dieser vor den Aktivitäten
vor der nächsten
Umdrehung sicher definiert arbeitet und somit jegliche auftretenden
Störungen
keine Auswirkungen auf die folgenden Umdrehungen haben.
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Für ein Abschalten
des Motors sind alternativ Stopschalter an zwei verschiedenen Positionen
vorgesehen:
Ein erster Stopschalter schaltet die Ladespannung der
Ladespule L1 oder zumindest einen wesentlichen Teil davon auf Masse
(Erde). Als Folge davon wird über
die erste Signalleitung kein angepasstes Signal an den Mikrokontroller
U8 weitergeleitet, sondern an dem entsprechenden Eingang liegt ebenfalls
nur Masse, also ein konstantes 0V-Signal, an. Aus dem Fehlen jeglicher
Signalamplitude kann eine Routine in der Programmierung des Mikrokontrollers
darauf schließen,
dass der Stopschalter betätigt
wurde und der Anwender den Motor anhalten möchte. Nach dieser Feststellung
wird ein Stop-Flag von einem ON-Wert auf einen OFF-Wert gesetzt,
mit der Folge, dass die Ansteuerung des Zündschalters U4 unterbunden
wird und selbst bei einem Öffnen
des Stop-Schalters kein Zündfunke
erzeugt wird, solange das Stop-Flag auf den OFF-Wert gesetzt ist.
Alternativ kann der Mikrokontroller auch so programmiert sein, dass
aus einem Fehlen des RESET-Signals
zu einem erwarteten Zeitpunkt auf die Betätigung des Stopschalters geschlossen
wird.
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Alternativ
kann ein zweiter (gestrichelt gezeichneter) Stopschalter STOP vorgesehen
sein, der so geschaltet ist, dass im betätigten Zustand des Stopschalters
STOP das Ansteuerungssignal des Zündschalters U4, welches von
dem Mikrokontroller U8 erzeugt wird, auf Masse gelegt wird. Bei
dieser Ausführungsform
wird durch den Stopschalter das Auslösen des Zündschalters U4 verhindert,
mit der Folge, dass keine weiteren Zündfunken erzeugt werden. Bei
dieser Ausführungsform
wird durch das Fehlen des RESET-Signals auf eine Betätigung des Stop-Schalters
geschlossen. Hier wird der Ansteuerimpuls an den Schalter U4 durch
den gestrichelt gezeichneten STOP-Taster verhindert. Somit wird
der Zündkondensator
zwar geladen, aber nicht entladen, es wird also die Zündspannung
verhindert (nicht kurzgeschlossen).
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Ein
in diesem Magnetzündmodul
realisiertes Verfahren zum Rücksetzen
des Stop-Flags von
dem OFF-Wert auf den ON-Wert wird anhand der 3 erläutert.
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm für
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in dem ein Magnetzündmodul
gemäß 1 oder 2 Anwendung
findet. Das in dem Ablaufdiagramm gezeigte Verfahren wird vorzugsweise
bei und/oder nach jeder Umdrehung des Motors durchlaufen.
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In
einem Schritt werden die Drehrichtung und die Drehzahl des Motors
bzw. des mit der Welle, insbesondere Kurbelwelle, des Motors drehfest
verbundenen Polrads erfasst.
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Eine
erste Abfrage klärt,
ob das Stop-Flag einen ON-WERT oder einen OFF-Wert aufweist. Falls ein
ON-Wert gesetzt ist, wird dieser Wert gehalten und das Ablaufdiagramm
bei der nächsten
Umdrehung des Motors wieder durchlaufen.
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Falls
der OFF-Wert gesetzt ist, wird in einer zweiten Abfrage abgeklärt, ob die
Drehzahl unter einer bestimmten Grenze n_min_ON liegt. Der Wert n_min_ON
definiert die Grenze, ab der software-technisch das Stop-Flag von
einem OFF-Wert auf einen ON-Wert umgeschaltet werden darf und stellt eine
Sicherheitsabfrage dar. Die Grenze n_min_ON kann als Parameter in
einem Speicher des Mikrokontrollers hinterlegt sein. In Hinblick
auf eine geeignete Höhe
für den
Wert n_min_ON wird auf die obige Erfindungsbeschreibung verwiesen.
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Falls
die tatsächliche
Drehzahl oberhalb oder gleich der Grenze n_min_ON liegt, wird der OFF-Wert
für das
Stop-Flag gehalten und das Ablaufdiagramm bei der nächsten Umdrehung
des Motors wieder durchlaufen. Falls die tatsächliche Drehzahl unterhalb
der Grenze n_min_ON liegt, erfolgen weitere Abfragen:
Eine
erste Abfrage prüft,
ob die tatsächliche
Drehzahl unterhalb einer zweiten Drehzahlgrenze n_ON liegt. Mit
dieser Abfrage soll es ermöglicht
werden, bei einer ausreichend kleinen Drehzahl einen Wiederstart zu
ermöglichen.
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Eine
zweite Abfrage prüft,
ob eine Drehrichtungsumkehr vorliegt. Eine Drehrichtungsumkehr liegt
insbesondere vor, wenn der Motor „auspendelt„, d.h.
wenn der Motor beim Auslaufen nicht mehr über den oberen Totpunkt dreht.
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Eine
dritte Abfrage prüft,
ob kein ausreichender Drehzahlabfall vorliegt. Ein nicht ausreichender Drehzahlabfall
liegt beispielsweise vor, wenn der Anwender während des Auslaufens des Motors
durch Anziehen des Starterkabels einen Wiederstart versucht. In
diesem Fall ist der Drehzahlabfall verringert oder es liegt sogar
ein Drehzahlanstieg vor.
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Wird
nur eine der drei Abfragen mit „Ja„ beantwortet, so wird das
Stop-Flag von dem OFF-Wert auf einen ON-Wert umgeschaltet und somit
ein früher Wiederstart
des Motors ermöglicht.
Werden alle drei Abfragen verneint, wird das Stop-Flag weiterhin
auf dem OFF-Wert gehalten und das Ablaufdiagramm wird bei der nächsten Umdrehung
des Motors wieder durchlaufen.
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- STOP
- Stopschalter
- P
- Polrad
- N,
S
- Permanentmagnet
- V_L1
- Ladespannung
- L1
- Ladespule
- G1
- Brückengleichrichter
- C1
- Zünd-Kondensator
- UC
- Kondensatorspannung
- S1
- Schaltelement
- MC
- Steuerung
- L2
- Primärspule
- L3,
L2
- Zündübertragers
- L3
- Sekundärspule
- FU
- Funkenstrecke
- U44
- zweiter
Gleichrichter
- G1
- erster
Gleichrichter
- V_L1a,
V_L1b
- Anschlussklemmen
- I,
II, III
- Halbwellen
- U3
- RC-Differenzglied
- CS,
RS, RP
- passive
Bauelemente
- T3,
T2
- Zeitpunkte,
Winkelpositionen
- V_diff
- Ausgangssignal
- U2,
U1
- Analog-Digital-Umsetzer
- K2
- Eisenkern
- L4
- Hilfsspule
- OV
- Spannungswert
- P01
- Polrad
- K1
- Polschuh
- U7
- Spulensatz
- U5
- Gleichrichter
- U8
- Mikrokontrolle
- LD
- Ladeteil
- U10
- Impulsumformerstufe
- U6
- Gleichrichter
- U9
- Siebglied
- U11
- Impulsumformer
- U12
- Verzögerungsglied
- n_min_ON
- Wert