DE102004058779A1 - Sitz für ein Fahrzeug - Google Patents

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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16FSPRINGS; SHOCK-ABSORBERS; MEANS FOR DAMPING VIBRATION
    • F16F9/00Springs, vibration-dampers, shock-absorbers, or similarly-constructed movement-dampers using a fluid or the equivalent as damping medium
    • F16F9/02Springs, vibration-dampers, shock-absorbers, or similarly-constructed movement-dampers using a fluid or the equivalent as damping medium using gas only or vacuum
    • F16F9/0209Telescopic
    • F16F9/0218Mono-tubular units
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    • B60NSEATS SPECIALLY ADAPTED FOR VEHICLES; VEHICLE PASSENGER ACCOMMODATION NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60N2/00Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles
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    • B60N2/42Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles for particular purposes or particular vehicles the seat constructed to protect the occupant from the effect of abnormal g-forces, e.g. crash or safety seats
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, umfassend eine Sitzfläche (1), eine Sitzlehne (2), ein Zwischenelement (3), welches zwischen der Sitzfläche (1) und der Sitzlehne (2) angeordnet ist, und einen Aktuator (6), wobei am Zwischenelement (3) ein erstes Gelenk (4) und ein zweites Gelenk (5) angeordnet sind, wobei das Zwischenelement (3) mit der Sitzfläche (1) über das erste Gelenk (4) verbunden und mit der Sitzlehne (2) über das zweite Gelenk (5) verbunden ist und wobei der Aktuator (6) die Sitzlehne (2) bei Vorliegen einer vorbestimmten Fahrsituation über wenigstens eines der Gelenke (4, 5) automatisch in eine definierte Position bringt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz und insbesondere einen Fahrzeugsitz mit Pre-Safe-Einrichtungen, dessen Sitzlehne bei Auftreten einer kritischen Fahrsituation in eine vorbestimmte, definierte Position gebracht werden kann.
  • Fahrzeugsitze sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. In zunehmendem Maße werden Fahrzeugsitze mit elektrischen Stellantrieben versehen, um dem Fahrzeuginsassen ein ergonomisches und bequemes Sitzen im Fahrzeug zu ermöglichen. Im Rahmen von sogenannten Pre-Safe-Maßnahmen werden die Fahrzeugsitze mittels elektromotorischer Verstelleinrichtungen durch Verstellung in Längsrichtung und durch Aufrichten der Lehne in eine vorbestimmte Position gebracht, in welcher die Rückhaltesysteme, wie z.B. Airbags, den Fahrzeuginsassen möglichst gut schützen. Die Anforderungen an derartige elektromotorische Verstelleinrichtungen sind jedoch sehr hoch, so dass die Kosten eines derartigen hochdynamischen elektrischen Antriebs, welcher eine Lehnenverstellung von ca. 20° innerhalb von 200 bis 500 ms durchführen muss, sehr hoch sind. Ferner benötigen derartige hochdynamische elektrische Antriebe eine sehr hohe elektrische Leistung. Da gerade während bzw. kurz vor den Auslösefällen der Rückhaltesysteme für viele Systeme elektrische Leistung benötigt wird, beispielsweise für ABS, ESP, Lenkung, Gurtstraffer, Airbags, usw., kann es somit zu einer Überlastung des Bordnetzes des Fahrzeugs kommen. Im schlimmsten Fall würden dann entsprechende Rückhaltesysteme oder andere elektrische Systeme nicht betätigt.
  • Vorteile der Erfindung
  • Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine reversible Sitzverstellung bei einer vorbestimmten Fahrsituation möglich ist, ohne dass eine große elektrische Leistung benötigt wird. Hierzu umfasst der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz ein Zwischenelement mit zwei Gelenken, wobei an jeweils einem Gelenk die Sitzlehne bzw. die Sitzfläche angeordnet ist. Ein Aktuator bringt dabei bei Vorliegen der vorbestimmten Fahrsituation die Sitzlehne automatisch in eine definierte Position. Hierbei schwenkt der Aktuator die Sitzlehne um eines der beiden oder um beide Gelenke. Der Aktuator wird insbesondere dann betätigt, wenn eine kritische Fahrzustandssituation durch Bordsysteme des Fahrzeugs erfasst wird, und bringt dann vor Auslösen eines Airbags bzw. Betätigung einer Gurtstraffung die Sitzlehne in eine für die Unfallsicherheit günstige Position. Da es nicht bei jedem Auftreten einer fahrkritischen Situation beispielsweise zu einem Auslösen des Airbags kommt, kann die Lehnenverstellung wieder rückgängig gemacht werden.
  • Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
  • Vorzugsweise ist der Aktuator ein mechanischer oder hydraulischer oder pneumatischer Aktuator. Der Aktuator ist insbesondere derart vorgesehen, dass nur zu seiner Auslösung elektrische Energie notwendig ist, so dass der Energieverbrauch kurz vor bzw. während der kritischen Fahr-Zustandssituation nicht durch den Aktuator selbst erhöht wird.
  • Weiter bevorzugt ist der Aktuator derart ausgestaltet, dass bei einer normalen Verstellung der Sitzlehne durch den Fahrzeuginsassen der Aktuator vorgespannt wird, wenn die Sitzlehne aus der definierten Position herausbewegt wird. Mit anderen Worten ist der Aktuator in der definierten Position in seiner entspannten Stellung, so dass er gespannt wird, sobald die Sitzlehne aus der definierten Position heraus verstellt wird.
  • Weiter bevorzugt ist eine Dämpfungseinrichtung vorgesehen, um eine Bewegung der Sitzlehne bei einer Betätigung des Aktuators kurz vor Erreichen der definierten Position der Sitzlehne zu dämpfen. Vorzugsweise ist die Dämpfungseinrichtung dabei in den Aktuator integriert. Dadurch kann ein besonders kompakter Aufbau realisiert werden.
  • Um eine schnelle und sichere Rückstellung der Sitzlehne in die definierte Position zu erreichen, ist vorzugsweise eine Führung am Zwischenelement vorgesehen, entlang welcher die Sitzlehne bei Betätigung des Aktuators in die definierte Position führbar ist.
  • Bevorzugterweise wird die Sitzlehne mittels eines federunterstützten Bolzenelements in der Führung geführt.
  • Vorzugsweise umfasst das Bolzenelement dabei ein federunterstütztes Klemmstück, welches insbesondere mit einer Ratschenkulisse in Eingriff bringbar ist.
  • Weiter bevorzugt ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die bei einer kritischen Fahrzustandsituation zuerst die Sitzlehne in die definierte Position bringt und anschließend eine Gurtstraffungsvorrichtung und/oder einen Airbag betätigt.
  • Der Aktuator ist besonders bevorzugt als Feder ausgebildet. Hierdurch kann ein besonders kostengünstiger und kompakter Aktuator bereitgestellt werden. Die Feder ist vorzugsweise eine Spiralfeder. Wenn der Aktuator eine Feder ist, kann vorzugsweise durch eine Anpassung der Federwicklung auch eine progressive Charakteristik des Aktuators erhalten werden.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Aktuator ein Gasdruckfederelement. Hierdurch ist der Aktuator ebenfalls besonders kompakt aufgebaut und kann kostengünstig bereitgestellt werden. Die Verwendung von Gasdruckfedern ist insofern vorteilhaft, da sie eine vollständige Integration der kompletten Aktuatoraufgaben, wie Beschleunigung, Verzögerung, Dämpfung und Wegbegrenzung ermöglichen. Durch entsprechende Maßnahmen können dabei die Federkennlinien und die Dämpfungskennlinien der Druckfedern eingestellt werden.
  • Um eine Dämpfung in den Aktuator zu integrieren, ist das Gasdruckfederelement vorzugsweise teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt. Dadurch kann die Betätigungsgeschwindigkeit des Aktuators bei der Auslösung kurz vor Erreichen der definierten Position der Sitzlehne gedämpft werden.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist am Zylinder des Gasdruckfederelements eine Durchtrittsöffnung ausgebildet, deren Querschnitt sich über die Länge des Zylinders ändert. Hierdurch kann ebenfalls die Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens bei einer Betätigung des Aktuators geändert werden, so dass beispielsweise die Bewegung des Kolbens und damit der Sitzlehne kurz vor Erreichen der definierten Position der Sitzlehne reduziert werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung kann sowohl in einem Fahrersitz als auch einem Beifahrersitz oder Rücksitz verwendet werden. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung auch mit einem Sensor zur Besetzterkennung des Sitzes kombiniert werden.
  • Zeichnung
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
  • 1a bis 1c schematische Seitenansichten eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
  • 2a und 2b schematische Seitenansichten eines Fahrzeugsitzes gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
  • 3 eine schematische Seitenansicht einer Kulisse in einem Zwischenelement gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
  • 4 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators,
  • 5 ein Diagramm, welches die Kraft über den Hub des in 4 gezeigten Aktuators darstellt,
  • 6 eine schematische Schnittansicht eines zweiten Aktuators mit zugehörigem Kraft-Hub-Diagramm,
  • 7 eine schematische Schnittansicht eines dritten Aktuators mit zugehörigem Kraft-Hub-Diagramm,
  • 8 eine schematische Schnittansicht eines vierten Aktuators mit entsprechendem Geschwindigkeits-Hub-Diagramm, und
  • 9 eine schematische Schnittansicht eines fünften Aktuators mit entsprechendem Geschwindigkeits-Hub-Diagramm.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1a bis 1c ein Fahrzeugsitz gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel erläutert.
  • Wie in den 1a bis 1c gezeigt, umfasst der Fahrzeugsitz eine Sitzfläche 1, eine Sitzlehne 2 und ein zwischen der Sitzfläche 1 und der Sitzlehne 2 angeordnetes Zwischenelement 3. Das Zwischenelement 3 ist mit der Sitzfläche 1 über ein erstes Gelenk 4 verbunden und mit der Sitzlehne 2 über ein zweites Gelenk 5 verbunden. Ferner ist an dem Fahrzeug ein Aktuator 6 angeordnet. Der Aktuator 6 ist an der Sitzfläche 1 fixiert und ist durch eine Verstellung des Winkels zwischen der Sitzfläche 1 und der Sitzlehne 2 von der in 1a gezeigten Ausgangsposition vorspannbar. Wenn der Aktuator 6 an der Sitzfläche 1 bzw. dem Sitzuntergestell befestigt ist, kann das zweite Gelenk 5 sehr einfach, beispielsweise mittels eines Stiftes oder Bolzens, aufgebaut sein. Die 1a zeigt dabei den entspannten Zustand des Aktuators 6. In dieser Ausgangsposition befindet sich der Aktuator 6 an einem Endanschlag. Als Aktuator ist beispielsweise eine Spiralfeder oder eine Gasdruckfeder verwendbar, wie z.B. in den 4 bis 9 gezeigt.
  • In den 1a bis 1c deutet die Linie L einen Radius der entspannten Position des Aktuators 6 bei einer Schwenkung der Sitzlehne 2 an. Hierbei ist in der in der 1a gezeigten Ausgangsposition die Sitzlehne 2 in einer für die Betätigung von aktiven oder passiven Sicherheitssystemen optimalen Position dargestellt. Der Aktuator 6 befindet sich dabei auf der Linie L und ist im ungespannten Zustand. In der in 1b gezeigten Position wurde der Winkel zwischen der Sitzlehne 2 und der Sitzfläche 1 entsprechend den persönlichen Bedürfnissen des Fahrzeuginsassen verändert. Hierbei wurde die Neigung der Sitzlehne 2 gegenüber der Sitzfläche 1 durch einen Schwenkvorgang um das erste Gelenk 4 erreicht. Hierbei ist die Stellung der Sitzlehne 2 zum Zwischenelement 3 unverändert zu der in 1a gezeigten Ausgangsposition. Durch den Verstellvorgang der Sitzlehne 2 wurde gleichzeitig auch der Aktuator 6 automatisch vorgespannt. Dies ist in 1b dadurch ersichtlich, dass das in der Ausgangsposition auf der Linie L liegende Ende des Aktuators 6 nun nicht mehr auf der Linie L liegt.
  • Wenn nun von einer Steuereinrichtung eine fahrkritische Situation erfasst wird und bestimmt wird, dass sogenannte Pre-Safe-Maßnahmen eingeleitet werden sollen, kann die Steuereinrichtung bestimmen, dass die Sitzlehne 2 in die aus Sicherheitsaspekten ideale Sitzposition zur Aktivierung von aktiven und passiven Sicherheitseinrichtungen gebracht wird. Hierzu wird erfindungsgemäß der vorgespannte Aktuator 6 verwendet, welcher die Sitzlehne 2 derart betätigt, dass der Winkel zwischen der Sitzfläche 1 und der Sitzlehne 2 wieder dem der in 1a gezeigten Ausgangsposition entspricht. Hierzu bewirkt der Aktuator 6, dass die Sitzlehne 2 um das zweite Gelenk 5 geschwenkt wird. Hierbei bleibt eine Stellung des Zwischenelements 3 zur Sitzfläche 1 unverändert. Die Sitzlehne 2 wird dabei solange geschwenkt, bis sie in der aus Sicherheitsaspekten günstigsten Position angeordnet ist. Dies ist in 1c gezeigt.
  • Wenn der in dem ersten Ausführungsbeispiel verwendete Aktuator 6 ein mechanischer Aktuator mit einem Federelement ist, wird somit durch die Steuereinrichtung lediglich eine Sperrung des Federelements aufgehoben, so dass sich die vorgespannte Feder wieder entspannt und die Sitzlehne in die Ausgangsposition zurückkehrt. Nachdem die Sitzlehne 2 in die unter Sicherheitsaspekten optimale Lage gebracht wurde, können anschließend beispielsweise ein Gurtstraffer und/oder ein Airbag ausgelöst werden, welche dann auf die sich auf dem Fahrzeugsitz befindliche Person optimal wirken können.
  • Um zu verhindern, dass ein Fahrzeuginsasse bei einer Pre-Crash-Auslösung in einem Gurtsystem eingeklemmt wird, muss die Bewegung der Sitzlehne 2 mit dem Gurtsystem abgestimmt sein. Hierbei können auch Sensoren vorgesehen werden, um einem Pre-Safe-Gurtsystem die Information zukommen zu lassen, aus welcher Lage die Sitzlehne bewegt wird und auch, zu welchem Zeitpunkt die Endposition der Sitzlehne 2 erreicht ist, um optimal den sich nach vorne bewegenden Körper zu bremsen und die Bewegung für die richtige Gurtvorspannung zu nutzen.
  • Hierbei ist der erfindungsgemäße Aktuator 6 reversibel ausgebildet, d.h., nach einer Pre-Safe-Verstellung kann die in der 1c gezeigte Position die Sitzlehne 2 wieder um das zweite Gelenk 5 geschwenkt werden, und der Aktuator 6 ist wieder für einen nächsten Einsatz bereit. Zur Freigabe des Aktuators für ein Pre-Safe-Auslösen können beispielsweise elektrische Betätigungselemente mit linearen oder rotatorischen Abtriebsbewegungen verwendet werden.
  • In den 2a und 2b ist ein Fahrzeugsitz gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei gleiche bzw. funktionalgleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den 1a bis 1c bezeichnet sind. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel weist der Fahrzeugsitz des zweiten Ausführungsbeispiels im Zwischenelement 3 eine Führungskulisse 7 auf. In der Führungskulisse 7 ist ein von einem Aktuator betätigbarer Bolzen 8 dargestellt. Durch das Vorsehen der Führungskulisse schwenkt die Sitzlehne 2 um das zweite Gelenk 5 relativ zum Zwischenelement 3 entlang der Geometrie der Führungskulisse 7. 2a zeigt dabei einen von einem Fahrzeuginsassen individuell bestimmte Sitzposition und 2b zeigt entsprechend 1c die für eine Auslösung von Sicherheitsmaßnahmen optimale Position zwischen Sitzlehne 2 und Sitzfläche 1. Es sei angemerkt, dass der in der Führungskulisse 7 angeordnete Bolzen 8 unmittelbar durch den Aktuator betätigt werden kann oder dass, wie im ersten Ausführungsbeispiel der Aktuator unmittelbar die Sitzlehne betätigt und der Bolzen lediglich als Führungselement dient.
  • 3 zeigt eine spezielle Form einer Kulisse, nämlich eine Ratschenkulisse 9. Hierbei sind eine Vielzahl von treppenartigen Vorsprüngen bzw. Ausnehmungen vorgesehen, in welche ein Bolzenelement 10 federbelastet in Eingriff bringbar ist. Das Bolzenelement 10 umfasst dabei einen Führungsbolzen 11, ein Klemmstück 12 und eine Feder 13, welche das Klemmstück relativ zum Führungsbolzen 11 vorspannt. Das Klemmstück 12 greift dabei je nach Position des Bolzenelements 10 in eine der Ausnehmungen der Ratschenkulisse 9 ein. Der in 3 dargestellte Pfeil A deutet dabei die Bewegungsrichtung des Bolzenelements 10 während einer Rückstellung der Sitzlehne 2 aufgrund eines fahrkritischen Zustandes an. Wenn der Sitz in normaler Weise von einem Fahrzeuginsassen verstellt wird, verhindert die Ratschenkulisse dabei, dass sich eine Neigung der Sitzlehne 2 relativ zum Zwischenelement 3 verändert. Wie in 3 dargestellt, kann der Bolzen 10 automatisch nur in Pfeilrichtung A bewegt werden. Wenn er in die entgegengesetzte Richtung bewegt werden soll, muss jeweils das Klemmstück 12 gegen die Federkraft der Feder 13 angehoben und das Bolzenelement 10 in der Führungskulisse bewegt werden.
  • Durch die Ausbildung der Ratschenkulisse 9 kann weiterhin in einem Crash-Fall die Abstützung der Sitzlehne 2 nicht über dem Aktuator, sondern über dieses Bolzenelement 10 erfolgen. Hierbei kann beispielsweise weiterhin vorgesehen werden, dass eine Rückstellung des Bolzenelements 10 nach einem erfolgten Pre-Crash-Auslösen durchführbar ist, indem beispielsweise das Klemmstück 12 in den Führungsbolzen 11 gedrückt wird, z.B. manuell über einen Betätigungsknopf oder elektromotorisch.
  • Um zu verhindern, dass manuelle Eingriffe bei einer Rückstellung notwendig sind, werden die Auslösung, die Verstellung der Lehnenneigung und die Klemmbolzenrückstellung elektromotorisch ausgeführt. Nach einem Pre-Safe-Auslösefall kann die Elektronik des Fahrzeugs dann auch das Zwischenelement 3 wieder in die Ausgangslage bringen und eine erneute Verstellung der Sitzlehne 2 ermöglichen.
  • Die 4 bis 9 zeigen weitere Beispiele für Aktuatoren, welche in einem Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die in den 4 bis 9 dargestellten Aktuatoren sind dabei jeweils Gasdruckfedern 14.
  • 4 zeigt eine Gasdruckfeder 14, welche einen Kolben 15 umfasst, der in einem Zylinder 17 angeordnet ist. Der Kolben 15 weist eine Durchgangsöffnung 18 in seiner Kolbenfläche auf und wird über eine Kolbenstange 16 bewegt. Im Zylinder 17 ist ferner ein Dicht- und Führungselement 19 angeordnet. In 4 sind unterhalb der Gasdruckfeder die beiden unterschiedlichen Kolbenflächen dargestellt.
  • 5 zeigt ein zu der Gasdruckfeder 14 von 4 zugehöriges Kraft-Hub-Diagramm. Während der Bewegung des Kolbens 15 im Zylinder 17 wird das auf der einen Seite befindliche Gas durch die Durchgangsöffnung 18 auf die andere Seite des Kolbens geführt. Bei der in 4 gezeigten Gasdruckfeder 14 wird die Federkraft durch die unterschiedlichen Querschnittsflächen auf den beiden Kolbenseiten erreicht und die Dämpfung über den Durchmesser der Durchgangsöffnung 18 bestimmt.
  • In den 6 und 7 sind zwei weitere Beispiele für einen Aktuator mit einer Gasdruckfeder 14 dargestellt, wobei zusätzlich in der Gasdruckfeder 14 noch eine Spiralfeder angeordnet ist.
  • Genauer ist in dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel eine Feder 20 in der Kammer des Zylinders 17 angeordnet, in welcher die Kolbenstange 16 geführt wird. Dadurch ergibt sich, wie in dem Diagramm von 6 gezeigt, während der Anfangsbewegung des Kolbens 15 nach rechts ein stärkerer Anstieg der Kraft. Sobald der Kolben die Position erreicht hat, in welcher die Feder 20 entspannt ist, flacht sich die Kurve ab. In 6 ist die Gasdruckfeder 14 genau in diesem Übergangszustand dargestellt.
  • Das in 7 gezeigte Ausführungsbeispiel weist im Unterschied zu 6 dagegen die Feder 21 auf der anderen Kolbenseite auf. Dadurch ergibt sich ein Kraft-Hub-Verlauf entgegengesetzt zu dem in 6 gezeigten, nämlich zuerst ein schwacher Anstieg und ab dem Punkt, in welchem der Kolben 15 in Kontakt mit der Feder 21 kommt, ein starker Anstieg.
  • 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Aktuators mit einer Gasdruckfeder 14 sowie ein Geschwindigkeits-Hub-Diagramm bei einer Betätigung der Gasdruckfeder. Die rechte Darstellung in 8 zeigt dabei einen Schnitt durch den Zylinder 17 der Gasdruckfeder. Die Gasdruckfeder 14 dieses Ausführungsbeispiels weist einen Kanal 22 auf, durch welchen sich verändernde Querschnitte für einen Durchtritt des Gases über die Bewegungslänge des Kolbens 15 erreicht werden können. Wie in dem unter der Gasdruckfeder 14 dargestellten Diagramm gezeigt, kann dadurch die Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens 15 beeinflusst werden.
  • 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher eine Gasdruckfeder 14 teilweise mit einer Flüssigkeit 23 und teilweise mit einem Gas 24 gefüllt ist. Wie aus dem in 9 dargestellten Diagramm ersichtlich ist, wird im Bereich der Flüssigkeit 23 die Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens 15 reduziert. Sobald der Kolben 15 aus der Flüssigkeit 23 heraustritt, erhöht sich die Bewegungsgeschwindigkeit, da er sich nun im mit dem Gas 24 gefüllten Bereich befindet. Für eine ordnungsgemäße Funktion muss eine wie in 9 gezeigte Gasdruckfeder 14 in vertikaler Richtung angeordnet sein. Wie in dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Kolben 15 dabei wiederum eine Durchgangsöffnung 18 gebildet.

Claims (13)

  1. Fahrzeugsitz umfassend eine Sitzfläche (1), eine Sitzlehne (2), ein Zwischenelement (3), welches zwischen der Sitzfläche (1) und der Sitzlehne (2) angeordnet ist, und einen Aktuator (6), wobei am Zwischenelement (3) ein erstes Gelenk (4) und ein zweites Gelenk (5) angeordnet sind, wobei das Zwischenelement (3) mit der Sitzfläche (1) über das erste Gelenk (4) verbunden und mit der Sitzlehne (2) über das zweite Gelenk (5) verbunden ist, und wobei der Aktuator (6) die Sitzlehne (2) bei Vorliegen einer vorbestimmten Fahrsituation über wenigstens eines der Gelenke (4, 5) automatisch in eine definierte Position bringt.
  2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (6) ein mechanischer Aktuator oder ein hydraulischer Aktuator oder ein pneumatischer Aktuator ist.
  3. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (6) bei einer von einem Fahrzeuginsassen ausgeführten Verstellung der Neigung der Sitzlehne 2 zur Sitzfläche 1 aus der definierten Position heraus vorspannbar ist.
  4. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Dämpfungseinrichtung, um eine Bewegung der Sitzlehne (2) bei einer Betätigung des Aktuators (6) kurz vor Erreichen der definierten Position der Sitzlehne (2) zu dämpfen.
  5. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Führung (7) am Zwischenelement (3), entlang welcher die Sitzlehne (2) bei einer Betätigung des Aktuators (6) in die definierte Position führbar ist.
  6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche ein federunterstütztes Bolzenelement (10) umfasst, welches in der Führung (7) angeordnet ist.
  7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bolzenelement (10) ein federunterstütztes Klemmstück (12) umfasst, welches mit einer Ratschenkulisse (9) der Führung in Eingriff bringbar ist.
  8. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung, welche bei einer kritischen Fahrzustandssituation zuerst die Sitzlehne in die definierte Position bringt und anschließend eine aktive und/oder passive Sicherheitseinrichtung, insbesondere ein Gurtstraffsystem und/oder einen Airbag, betätigt.
  9. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (6) eine Feder, insbesondere eine Spiralfeder ist.
  10. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (6) ein Gasdruckfederelement (14) umfasst.
  11. Fahrzeugsitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gasdruckfederelement (14) ein Federelement (20; 21) umfasst.
  12. Fahrzeugsitz nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zylinder (17) des Gasdruckfederelements (14) teilweise mit einer Flüssigkeit (23) gefüllt ist.
  13. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (17) des Gasdruckfederelements (14) eine Durchtrittsöffnung (22) aufweist, wobei sich der Querschnitt der Durchtrittsöffnung über die Länge des Zylinders (17) ändert, um eine Dämpfungswirkung, insbesondere kurz vor dem Anschlag des Gasdruckfederelements (14), bereitzustellen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102017006177A1 (de) 2017-06-29 2018-01-25 Daimler Ag Fahrzeugsitz und Verfahren zur Sicherung eines Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeugsitz in einer Gefahrensituation
EP3670251A1 (de) 2018-12-21 2020-06-24 Volkswagen AG Insassenschutzsystem, umfassend ein aktivierbares rückenlehnenteil eines fahrzeugsitzes

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